Die Heinrich-der-Löwe-Sage - Thomas Ostwald - E-Book

Die Heinrich-der-Löwe-Sage E-Book

Thomas Ostwald

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Beschreibung

Die Heinrich-der-Löwe-Sage basiert auf der Reise der Herzogs 1172/73 nach Jerusalem. Der Sage nach war er jedoch sieben Jahre unterwegs, erlebte viele Abenteuer und gelangte schließlich nur durch die Hilfe des Teufels rechtzeitig wieder nach Braunschweig, um die Neuverheiratung seiner Mathilde zu verhindern. Die Geschichte um den Löwen, der noch heute deutlich sichtbare Kratzspuren am Dom zu Braunschweig hinterlassen hat, gehört zu den "klassischen" Geschichten um Herzog Heinrich. Hier sind die besten seiner Abenteuer kindgerecht aufgeschrieben und illustriert. Auch Erwachsene werden ihren Spaß beim Lesen haben.

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Seitenzahl: 42

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Wir wissen nicht, wie Heinrich der Löwe aussah – das ist eine alte Illustration

Thomas Ostwald

Die Heinrich-der-Löwe Sage

Edition Corsar Braunschweig

Für Janne, Neela, Senta und Hilda

Impressum

Texte: © 2023 (2) Copyright by Thomas Ostwald

Illustrationen:© 2023 123rf Bildagentur und

Ruprecht Frieling - Midjourney

Verantwortlich für den Inhalt:

Edition Corsar Dagmar und Thomas Ostwald

Am Uhlenbusch 17

38108 Braunschweig

www.tatort-braunschweig.de

Vorbemerkung

– muss man nicht unbedingt lesen

Alles, was ich hier aufgeschrieben habe, ist eine Sage, also eine Geschichte, die irgendwo einen wahren Kern hat. Das bezieht sich bei der Heinrich-Sage auf seine historisch belegte Reise nach Jerusalem in den Jahren 1172/73. Das war eine Pilgerfahrt, die Heinrich an die Heiligen Stätten unternommen hat. Er hatte viel Silber dabei und wurde von rund eintausend Menschen begleitet. Das Silber sollte zur Verschönerung der Heiligen Stätten verwendet werden. Heinrich besuchte neben Jerusalem auch Nazareth und Bethlehem.

Als er im Jahre 1173 wieder in Braunschweig eintraf, gab er den Befehl zum Bau einer gewaltigen Kirche für den Heiligen St. Blasius, die zugleich auch die Grablege für sich und seine Familie sein sollte. Diese Kirche nennen wir heute in Braunschweig allgemein nur den Dom. In einer Gruft sind die Särge Braunschweiger Herzöge und ihrer Familienmitglieder, in einer besonderen gibt es Steinsarkophage, von denen erzählt wird, dass in ihnen Heinrich und seine Frau Mathilde beigesetzt wurden.

Spätere Untersuchungen ergaben jedoch, dass dort nur die Überreste von Frauen zu finden waren.

Von Heinrichs Herkunft und Geburt wissen wir eigentlich überhaupt nichts. Es ist möglich, dass er in Bayern geboren wurde, vielleicht sogar in Italien. Auch das Geburtsdatum wurde nicht festgehalten, man vermutet zwischen 1129/30. Dafür wissen wir aber sein Sterbedatum: 6. August 1195. Wie seine zweite Ehefrau Mathilde oder er selbst ausgesehen haben, wissen wir leider auch nicht. Beide wurden zwar in dem Evangeliar abgebildet, das Heinrich anfertigen ließ – aber diese Bilder sind natürlich nicht als Gemälde der beiden angefertigt wurden.

Also: Was ich hier erzähle, sind Geschichten um die Reise Herzog Heinrichs, den man ‚den Löwen‘ nannte. Nach dieser Sage war er sieben Jahre unterwegs und erlebte zahlreiche Abenteuer.

Die Fabeltiere sind, ebenso wie der Teufel, natürlich nicht wirklich. Einen Vogel Greif gibt es in vielen Märchen ebenso wie den Teufel, der immer wieder einmal auftritt. Drachen oder gar Menschen mit Storchenköpfen gibt es auch nur in solchen Märchen, und unsere Bilder sind deshalb nur die Idee, wie sich jemand diese Fabelwesen vorgestellt hat.

So, das war jetzt genug der Vorrede, ich wünsche allen Lesern viel Spaß mit den Abenteuern des berühmten Herzogs!

Thomas Ostwald

1.

Herzog Heinrich, den man ‚den Löwen‘ nannte, lebte im 12. Jahrhundert in Braunschweig. Das war vor einer sehr langen Zeit, mehr als 800 Jahre vor unserer heutigen Zeit, in der ich das alles hier aufschreibe.

Wo und wann Heinrich geboren wurde, wissen wir leider nicht.

Das ist zwar irgendwie traurig, aber man feierte zu seiner Zeit den Geburtstag noch nicht so, wie wir das heute tun.

Seine Eltern waren Heinrich der Stolze und Gertrud von Sachsen. Gertruds Vater war König Lothar III. von Sachsen, und Gertrud deshalb eine echte Prinzessin. Sie wurde auch Gertrud von Süpplingenburg genannt, denn König Lothar nannte man auch Lothar von Süpplingenburg.

Das sind für uns heute merkwürdige Namen, aber dieser Ort ist ganz in der Nähe von Königslutter, also auch nicht weit von Braunschweig entfernt. Schau doch einmal auf einer Karte nach!

2.

Heinrich hatte seine Burg in Braunschweig, direkt an der Oker. Heute steht an der Stelle eine später auf den Resten dieser Burg wieder neu aufgebaute Burg. 1906 war sie fertig. Ludwig Winter, der Stadtbaurat, hat sie sich so vorgestellt, wie wir sie heute sehen können. Das nennt man „historisierend“, denn wie die Burg Heinrichs wirklich ausgesehen hat, weiß heute niemand mehr. Bei dem Wiederaufbau durch Ludwig Winter verhinderte er zugleich, dass eine Straße vom Theater herunter – dem Steinweg – über den Burgplatz gebaut werden konnte. Ihm war der Wiederaufbau der Burg wichtiger. Wenn du auf dem Burgplatz stehst und das Gebäude ansiehst, kannst du die großen Fenster erkennen.

Solche Fenster gab es im Mittelalter noch nicht. Man konnte keine Glasscheiben in der Größe herstellen. Hatte der Palas einer Burg – das Hauptgebäude – Fenster, so musste man sie mit dünn geschabten Tierhäuten (Pergament) bespannen, um Regen und Kälte besser fernzuhalten. Aber dadurch war selbst bei starkem Sonnenschein ein solches Burggebäude innen nicht sehr hell!

Burg Dankwarderode in Braunschweig

mit dem Burglöwen. Der hohe, spitze Turm dahinter ist das Rathaus.

3.

Es war das Jahr 1172, als Heinrich, der sehr viel gekämpft und erobert hatte, nachdenklich wurde. Er dachte sich, dass es vielleicht gut wäre, wenn er eine Reise nach Jerusalem machte.