Die Höhle - Damaris Kofmehl - E-Book

Die Höhle E-Book

Damaris Kofmehl

4,9

Beschreibung

Als die Höhlenforscherin Léonie unter der Erde Schuhe und Knöpfe entdeckt, ahnt sie, dass sie einem historischen Geheimnis auf die Spur gekommen ist. Eine Halskette mit hebräischem Schriftzug führt sie zu einer Gruppe von Juden, die sich 1942 vor den Nazis in dieser Höhle versteckte. Es gelingt ihr, einen der Juden ausfindig zu machen: Joscha Burker, 88 Jahre alt. Er erzählt Léonie seine unglaubliche Geschichte von Verfolgung, außergewöhnlichem Mut, Hoffnung und einer zarten Liebe inmitten der Dunkelheit. Die Geschichte ist inspiriert von einem wahren Schicksal.

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Seitenzahl: 453

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Der SCM Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-7751-7322-3 (E-Book)

ISBN 978-3-7751-5650-9 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:

CPI books, Leck

© der deutschen Ausgabe 2016

SCM-Verlag GmbH & Co. KG · Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scmedien.de · E-Mail: [email protected]

Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:

Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006

SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

Umschlaggestaltung: Grafikhelden Design Studio, Arne Claussen

Titelbild: Adobe Stock: Höhle: andreiuc88, Kette: Denis Gladkiy

Ich widme dieses Buch meinem über alles geliebten Mann

Demetri Betts, der mich ermutigt hat,

diese Geschichte zu schreiben.

Wenn neben dir auch Tausende sterben,

wenn um dich herum Zehntausende fallen,

kann dir doch nichts geschehen.

Psalm 91,7

Inhalt

Über die Autorin

Vorwort

1 Der Fund

2 Die Suche

3 Der Besuch

4 Der Krieg

5 Das Pogrom

6 Der Feind in der Stadt

7 Das Getto

8 Die Aktzia

9 Die Lebenden und die Toten

10 Die Höhle

11 Die Dunkelheit

12 Der Tunnel

13 Der Durchbruch

14 In Gefahr

15 Die Flucht

16 Der Müller

17 Der Engel

18 Die Zuflucht

19 Die Kette

20 Die Kornmühle

21 Die Dorfbewohner

22 Die Vorräte

23 Das Wunder

24 Das Licht

25 Der Psalm

26 Die Befreiung

27 Die Begegnung

Chronik der Stadt Bobrka während des Zweiten Weltkrieges(1. September 1939 bis 8. Mai 1945)

Stammbäume der Familien Burker und Heizel

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über die Autorin

Damaris Kofmehl ist gebürtige Schweizerin und schrieb bisher 35 Bücher, darunter 19 Thriller, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Ihre Buchrecherchen führten sie unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Guatemala, Chile und in die USA. Mit ihrem Mann lebt sie in Deutschland.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Vorwort

Ich habe schon viele dramatische Geschichten zu Papier gebracht, Geschichten von Flugzeugentführern, Terroristen, Mördern, Drogendealern und Ganganführern. Aber ein Thema gab es, an das ich mich bisher nie herangewagt habe: den Zweiten Weltkrieg. Ich fand es einfach zu schrecklich, was dort geschehen ist.

Ich bewundere Menschen wie Corrie ten Boom, die unter Lebensgefahr Juden bei sich versteckte. Als ich achtzehn war, wurde der Film über ihr Leben in unserer Gemeinde gezeigt. Ich kann mich immer noch an einzelne Szenen erinnern und auch daran, dass ich bei einer dieser Szenen in Ohnmacht fiel. Dass ich mich also an eine Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg wage, ist mehr als außergewöhnlich. Ich hätte es wohl auch nie getan, wäre ich nicht über eine Geschichte gestolpert, die mich einfach nicht mehr losließ. Sie hat mich gepackt. Vielleicht, weil sie anders ist als jede Geschichte, die ich schon über Juden aus dem Zweiten Weltkrieg gehört habe. Sie handelt von Loyalität, Tapferkeit, Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie ist ein Dokument des Triumphes über das Böse, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Ort des Geschehens ist die heutige Westukraine. Hier lebten zu Beginn des Krieges neunhunderttausend Juden. Nur fünfzigtausend überlebten die Vernichtungsmaschinerie der Nazis. Zu diesen wenigen zählt eine jüdische Großfamilie, die sich rettete, indem sie sich knapp eineinhalb Jahre lang in einer Höhle, dreißig Meter unter der Erde, versteckte. Nach ihrer Überlieferung ist dieses Buch inspiriert. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes habe ich nicht nur die Namen der Personen, sondern auch den Ort des Geschehens, manche Erlebnisse der Familie und einige andere Begebenheiten verändert; der vorliegende Roman ist also fiktiv und die von mir im Buch beschriebenen Personen sind erfunden. Ich habe die Geschichte in die damals ostpolnische Stadt Bobrka verlegt und die dramatischen Schicksale der Juden aus jener Stadt gemäß Augenzeugenberichten und historischen Fakten miteinbezogen. Darüber hinaus habe ich die Anzahl der Menschen, die in die Höhle gingen, sowie die Anzahl der Tage, die sie dort lebten, verändert. Ich habe mir erlaubt, einen der Überlebenden aus der Höhle herauszugreifen und ihn nach meiner Vorstellung die Ereignisse jener dunklen Zeit neu erleben zu lassen. Ich habe ihn Joscha Burker getauft. Dies ist seine Geschichte.

[Zum Inhaltsverzeichnis]

1Der Fund

August 2015, 70Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges,in der Nähe von Bobrka, Westukraine

Wie eine Spinne am Faden hing Natalie in ihrem Sitzgurt über dem dunklen Abgrund. Der Hohlraum, in den sich die junge Höhlenforscherin abseilte, hatte die Form einer überdimensionalen Kuppel. Die Karbidlampe an Natalies Helm beleuchtete die rostroten, mit orangefarbenen und gelben Streifen durchsetzten Höhlenwände. Frei in der Luft schwebend, kam sich die Amerikanerin vor, als würde sie in einen gewaltigen Tempel hinabgleiten. Eine Ehrfurcht erfüllte sie wie beim Betreten einer Kirche. Es war andächtig still. Die Luft war feucht und kühl.

Bis vor drei Jahren hatte niemand von dieser Grotte gewusst. Ein Holzfäller hatte sie rein zufällig in einem Waldstück entdeckt, als er einen Baum gefällt und die umgekippte Wurzel den schmalen Einstiegsschacht freigegeben hatte. Seitdem erkundeten und vermaßen Höhlenforscher die Höhle. Sie hatten sie wegen ihrer vielen labyrinthartigen Gänge »Irrgartenhöhle« getauft.

Natalie hatte einen Bericht darüber in einer Zeitschrift gelesen und kurzerhand beschlossen, in den Semesterferien von den USA in die Ukraine zu reisen, um sich die Höhle selbst anzusehen. Ihr Freund Chris begleitete sie. Auch er war ein leidenschaftlicher Höhlenforscher. Die beiden hatten sich an der Universität in Chicago kennengelernt. Chris studierte Fotografie und arbeitete nebenher als freiberuflicher Fotograf für verschiedene Zeitschriften. Natalie absolvierte ein Architekturstudium und liebte es, verspielte Wohnräume zu entwerfen.

Nachdem sich Natalie ungefähr zwanzig Meter abgeseilt hatte, erreichte sie den Boden und sank mit ihren Bergschuhen in knöcheltiefen Schlamm. »Ich bin unten!«, rief sie nach oben. Ihre Stimme hallte an den Wänden wider. Sie klinkte ihren Sitzgurt aus und sah sich um. Der Raum, in dem sie sich befand, hatte die Größe eines Flugzeughangars.

»Wahnsinn«, murmelte Natalie und stieß einen Jauchzer aus. »Wow!« Sie stützte die Hände in die Seiten ihres Schlazes, eines roten Höhlenoveralls. »Großartig!«

Höhlen hatten schon immer eine Faszination auf die Studentin ausgeübt. Es waren verborgene Welten voller Zauber und Geheimnisse, Welten, die die meisten Menschen nie zu Gesicht bekamen. Sie ruhten in der Tiefe, wild und unberührt, in ewiger Dunkelheit und Stille. Kein Laut und kein Sonnenstrahl drangen je hinab. Es war, als bliebe die Zeit stehen. Die Welt mit all ihrer Hektik und all ihren Problemen verschwand. Alles wurde von der Finsternis verschluckt. Für Natalie war es jedes Mal ein unbeschreibliches Gefühl, in diese Unterwelten abzutauchen. Ob Tropfstein-, Stein-, Eis- oder Gipshöhle, jede Höhle war einzigartig. Jede hatte ihren eigenen Charakter, ihre eigenen Felsformationen, ihre eigene unbeschreibliche Schönheit. Da gab es mächtige Stalaktiten und Stalagmiten, türkisfarbene unterirdische Seen, reißende Flüsse, bizarre Sintergebilde, gigantische Eiszapfen oder ganze Eisflächen, auf denen man Schlittschuh hätte laufen können. In manchen Höhlen konnte man prähistorische Höhlengemälde bewundern oder gewaltige Kristalle, groß wie Tempelsäulen. Einige Höhlen bohrten sich über tausend Meter in die Tiefe, andere breiteten sich wie ein Wurzelgeflecht waagerecht durch die Erde. Die Irrgartenhöhle gehörte zur letzteren Sorte. Sie reichte ungefähr dreißig Meter unter die Erdoberfläche und hatte sich von dort in einem weitverzweigten Gangsystem horizontal durch das Karstgestein gefressen. Es herrschte hier Sommer wie Winter eine konstante Temperatur von zehn Grad.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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