Die Impf-Illusion - Suzanne Humphries - E-Book

Die Impf-Illusion E-Book

Suzanne Humphries

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Beschreibung

Die verheimlichten Fakten über Infektionskrankheiten und Impfungen Warum glauben wir etwas? Weil alle anderen es auch glauben? Weil unsere Familie und unser direktes Umfeld es glauben? Weil uns ein angesehener oder vertrauenswürdiger Mitmensch geraten hat, es zu glauben? Hat man uns in der Schule beigebracht, es zu glauben? Haben es die Massenmedien immer wieder so berichtet? Glauben wir es, weil die Idee schon so lange existiert? Was wäre aber, wenn alles, was wir über Infektionskrankheiten und Impfungen glauben, nur Illusion wäre? Es ist noch gar nicht so lange her, dass tödliche Infektionen der Schrecken der westlichen Welt waren. Heute erzählt man uns, dass die medizinischen Eingriffe in Form des Impfens unsere Lebenserwartung erhöht und den massenhaften Tod verhindert hätten. Aber entspricht das wirklich der Wahrheit? In ihrem gründlich recherchierten Buch Die Impf-Illusion zeigen Dr. Suzanne Humphries und Roman Bystrianyk die tatsächlichen Ursachen der Krankheiten und den Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen, Ernährung und Gesundheit auf. Sie greifen dabei auf Fakten und Statistiken aus lange ignorierten oder übersehenen medizinischen Zeitschriften, Büchern, Zeitungen und anderen Quellen zurück, die in ihrer Gesamtheit den Mythos zerstören, dass uns das Impfen von den Infektionskrankheiten befreit hat. Zusätzlich konfrontieren sie uns mit der beängstigenden Tatsache, dass die Impfstoffe möglicherweise eine vielköpfige Hydra neuer Krankheiten erschaffen haben, die wir bisher noch kaum verstehen, die aber für unsere Kinder und künftigen Generationen noch ungeahnt schwere Folgen haben könnten. Glauben Sie nichts! Ziehen Sie Ihre eigenen Schlussfolgerungen. Dieses Buch ist das Ergebnis von 20 Jahren Forschung. Lassen Sie die Fakten sprechen. Die Wissenschaft. Nicht jemandes Meinung, sondern die Fakten. Tun Sie es jetzt! »Ein wegweisendes neues Buch, ein Insiderbericht über die Gefahren von Impfungen!« NaturalNews

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1. Auflage Februar 2015 2. Auflage als Sonderausgabe Januar 2018 3. Auflage als Sonderausgabe März 2020 4. Auflage als Sonderausgabe Januar 2021 5. Auflage als Sonderausgabe November 2023 Copyright © 2015, 2013 by Suzanne Humphries, MD, and Roman Bystrianyk Copyright © 2023, 2021, 2020, 2018, 2015 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Titel der englischen Originalausgabe:Dissolving Illusions – Disease, Vaccines, and The Forgotten History Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung: Guter Punkt GmbH & Co. KG, München Covermotiv: Copyright © Blend Images/gettyimagesy Übersetzung: Klaus-Peter Kubiak Lektorat: Dr. Ulrike Voigt, Stuttgart Satz und Layout: Agentur Pegasus, Zella-Mehlis ISBN E-Book 978-3-86445-439-4 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorspann

Versammlung der Anti-Impf-Liga von Kanada vor dem Alten Rathaus am 13. November 1919. Fotograf: William James. Das Bild stammt aus dem Archiv der Stadt Toronto.

Jene, die eine genaue Kenntnis von den Unfällen bei den Impfaktionen der vergangenen Jahre hatten, wissen, dass es der Ressourcen von Organisationen wie des Geheimdienstes bedarf, um die Wahrheit darüber herauszufinden, was wirklich schiefgelaufen ist.

Charles Cyril Okell, MC, MA, ScD, FRCP, 1938

Oft habe ich mir gewünscht, dass diese Arbeit um ihrer selbst willen und wegen der wichtigen Themen, die sie behandelt, in die Hände eines kompetenteren und weniger beschäftigten Mannes gelegt worden wäre. Aber die Ergebnisse aller Untersuchungen in Bezug auf die Wirkungen von Impfstoffen werden hier mit der aufrichtigen Hoffnung unterbreitet, dass sie zumindest weitere Untersuchungen bewirken, sowie eine unparteiische Überprüfung und Offenlegung der Wahrheit über ein so wichtiges Thema, das die öffentliche Gesundheit betrifft.

J. T. Biggs, mehr als 22 Jahre Mitglied des Stadtrates von Leicester und im Ausschuss für Öffentliche Gesundheit, 1912

Die Ursache der Hälfte aller Irrtümer ist die fatale Tendenz der Menschheit, über eine Sache, die nicht länger zweifelhaft ist, nicht weiter nachzudenken.

John Stuart Mill (1806–1873)

Anmerkungen der Autoren

Das Format dieses Buches ist ein wenig unkonventionell, weil es mit vielen direkten Zitaten aus einer großen Zahl historischer und medizinischer Quellen angereichert ist. Wir haben uns für dieses Format entschieden, um ungefilterte Informationen zu bieten, die eine bessere Einsicht in die wahre Geschichte der Krankheiten und des Impfens vermitteln. Häufig ist in einem Zitat eine einzigartige, in sich geschlossene Geschichte enthalten, die die Wirklichkeit der Vergangenheit viel besser schildert, als es eine Zusammenfassung könnte.

Das Buch enthält mehr als 50 Grafiken, die auf sorgfältig überprüften Daten beruhen. Jede Grafik führt die Referenzen auf, auf denen die dargestellten Daten basieren. In den meisten Fällen bieten die Grafiken eine nie zuvor gezeigte Sicht auf die Geschichte der Krankheiten des 19. und 20. Jahrhunderts. Außerdem bieten sie überzeugende Beweise für die Thesen, die in diesem Buch dargelegt werden.

Das Buch enthält auch viele Fotos aus zahlreichen historischen Quellen. Die meisten Fotos sind mit denselben Bildunterschriften versehen, mit denen sie in den ursprünglichen Werken versehen wurden.

Fett gedruckte Passagen weisen auf Tatsachen hin, die wir für besonders bemerkenswert und wichtig halten.

Für weitere Informationen in Bezug auf dieses Buch schauen Sie bitte ins Internet unter www.dissolvingillusions.com". Dort sehen Sie Fotos, Farbgrafiken und andere Informationen zu diesem Buch.

Widmungen

Für Bryan, Kyle und Dylan, deren Eintritt in diese Welt mich zu dieser Forschung anregte, und für Meryl, deren unermüdliche Unterstützung und Liebe dieses Projekt immer wieder vorantrieb.

Roman Bystrianyk

Allen, die versuchen, der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen, obwohl die Tyrannei ihnen ständig auf den Fersen ist.

Dr. med. Suzanne Humphries

Besonderer Dank

Unser Dank gilt einer großen Anzahl von Menschen, einschließlich folgenden:

Den Mitarbeitern der New York Academy of Medicine Rare Book and History of Medicine Collections, die uns mit äußerst wertvollen Dokumenten versorgten.

Der Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library in Yale für ihre außergewöhnlichen historischen Bücher und den Reichtum an statistischen Informationen.

Gary Null, der Roman dazu anregte, unabhängig zu denken und »immer die Wahrheit zu suchen, gleichgültig, wohin sie einen führt«.

Clifford G. Miller, der einige ausgezeichnete historische Dokumente ausfindig machte.

John Scudamore, der uns einige Originalstatistiken über Sterbefälle in England und Wales besorgte.

Heather H. Georghiou, Geschichtsbibliothekarin, und anderen Personen in der Newburgh Free Library, die uns einige wichtige historische Informationen besorgten.

Joseph Lieby für seine äußerst sorgfältigen Recherchen in Bezug auf Arthur Smith jr.

Unseren vielen Freunden, die dazu beitrugen, dass dieses Buch zu dem wurde, was es ist: Sandy Lefebvre, Dr. phil. Alisa Hunt, Marshall P. Johnson und Robert Mariano.

Cindy M. Nicholas für die Überprüfung der zahllosen Informationen, ihre weisen Worte und die Unterstützung.

Suzannes liebe Freunde Serena und Petros für ihre kluge Unterstützung.

Dr. Jennifer Craig und Dr. J.F. für alle unschätzbare Hilfe.

J.T. Biggs, der sein Engagement für die öffentliche Gesundheit und seine unermüdliche Suche nach der Wahrheit 1912 zu einem dicken Buch von 784 Seiten über das Thema »Impfung und Sauberkeit« verarbeitet hat.

Den Wissenschaftlern und Forschern, die jahrelang die unglaublich wichtige Arbeit geleistet haben, auf die wir uns in diesem Buch immer wieder beziehen konnten.

Den wenigen Wissenschaftlern, die den nicht ungefährlichen Weg eingeschlagen haben, sich mit dem Thema Impfung und den Bestandteilen der Impfstoffe zu befassen.

Den unzähligen fleißigen Menschen, die für uns die riesige Menge an statistischen Informationen gesammelt und geordnet haben.

Romans Eltern, die immer da waren, wenn wir sie brauchten.

Meryl Barrs scheinbar unerschöpfliche Inspiration und Unterstützung.

Allen Eltern, die den ihnen anvertrauten kostbaren Kindern so viele Stunden opfern.

Vorwort von Dr. Jayne L.M. Donegan

Das Impfen wird heute von den meisten Medizinern und Laien als der wichtigste Fortschritt in der Medizin des 20. Jahrhunderts angesehen. Der dramatische Rückgang der Sterblichkeit durch Krankheiten im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde auf die Einführung bestimmter Impfstoffe zurückgeführt. Die Verbesserung der sozialen Lebensbedingungen wird dabei kaum in Betracht gezogen.

Obwohl Sicherheit und Wirksamkeit der Impfungen seit ihrer Einführung von angesehenen Medizinern immer auch angezweifelt wurden, wird jede Debatte über dieses Thema praktisch abgewürgt.

Informationen, die in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden, werden benutzt, um die positive Bewertung zu unterstützen. Jede andere Meinung gilt als »unwissenschaftlich«.

Für mich und meine Zeitgenossen war es ein allgemein anerkannter »Glaubenssatz«, dass Impfen die nützlichste Erfindung in der Geschichte der Medizin sei. Mir und meinen Kollegen wurde beigebracht, dass Impfungen der Grund dafür sind, dass Kinder und Erwachsene nicht mehr an Krankheiten sterben müssen, für die es einen Impfstoff gibt.

Man hat uns erzählt, dass andere Krankheiten, wie zum Beispiel Scharlach, rheumatisches Fieber, Typhus, Cholera usw., für die es zurzeit noch keinen Impfstoff gibt, aufgrund der Verbesserung der sozialen Verhältnisse weniger häufig auftreten, sowohl in Bezug auf die Zahl der Kranken als auch auf die Zahl der Todesfälle.

Man sollte nun meinen – da wir Medizinstudenten allgemein doch als einigermaßen intelligent gelten –, dass einige von uns gefragt haben sollten: »Wenn die Sterberate bei diesen Krankheiten aufgrund der verbesserten sozialen Verhältnisse gesunken ist – wäre es dann nicht möglich, dass die Opferzahlen der Krankheiten, für die es einen Impfstoff gibt, aus denselben Gründen gesunken sein könnten?« Leider fragte das keiner von uns.

Die medizinischen Lehrpläne sind so mit Informationen überladen, dass einem als Student nichts übrig bleibt, als das zu lernen, was einem vorgesetzt wird: Man steckt Krankheiten, für die es keinen Impfstoff gibt, in die Schublade für soziale Verhältnisse, und die mit Impfstoffen zu behandelnden Krankheiten in die Schublade für Impfstoffe, und geht dann zum nächsten Thema über.

Alles, was man mir beibrachte und was ich in Lehrbüchern las, bevor ich Ärztin war und was ich in meiner Zeit als Assistenzärztin lernte, bestärkte mich in dieser Ansicht.

Ebenso wie die meisten anderen Ärzte betrachtete ich Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten, als ignorante Soziopathen, weil sie sich weigerten, etwas zu akzeptieren, was ich als lebensrettende Maßnahme ansah. Ich glaubte, dass sie damit auch andere Menschen gefährdeten.

Während der 1990er-Jahre habe ich Eltern in Spezialkliniken beraten, die ihre Kinder nicht gegen Keuchhusten impfen lassen wollten. Der entsprechende Impfstoff wurde seinerzeit als ziemlich problematisch angesehen. Ich gab zu, dass es bei diesem Impfstoff bestimmte Risiken gab. Ich versuchte, als Arzt aufrichtig zu sein, aber ich vertrat immer die offizielle Linie, nämlich, dass die Krankheit mit zehn Mal höherer Wahrscheinlichkeit Tod oder gesundheitliche Probleme verursachen würde als der Impfstoff. Jede halbwegs vernünftige Person würde sich also auf jeden Fall für die Impfung entscheiden.

Was hat sich geändert?

Im Jahre 1994 gab es in Großbritannien eine massive Impfkampagne gegen Masern und Röteln. Sieben Millionen Schulkinder wurden gegen Masern und Röteln geimpft, um sie gegen eine Masernepidemie zu schützen, von der behauptet wurde, dass sie kurz bevorstehe.

Zu jener Zeit gab es nur eine einzige Masernimpfung. Es handelte sich um einen Lebendimpfstoff, der dem wilden Masernvirus ähneln soll. Man sagte uns, dass eine Dosis ausreichen würde, um für das ganze Leben immun zu sein. Mir war jedoch klar, dass eine einzige Impfung, wie wirksam sie auch sei, nicht jedes Kind schützen würde – kein Impfstoff ist hundertprozentig effektiv. Aber der oberste Gesundheitsbeamte sagte, dass selbst zwei Behandlungen mit dieser »einmaligen Impfung« möglicherweise nicht ausreichen würden, um das Kind zu schützen, falls eine Epidemie käme, und dass dann wahrscheinlich eine dritte Impfung notwendig sein würde. Er sagte auch, dass es die beste Methode wäre, die Kinder massenhaft zu impfen, um »die Übertragungskette zu unterbrechen«.

Das brachte mich in eine Zwickmühle. Offenbar gab es ein Risiko-Nutzen-Verhältnis beim Impfstoff zugunsten des Impfstoffes, wenn er sicherer war als die Krankheit und verhindern würde, dass das Kind die Krankheit bekommt. Das glauben jedenfalls die meisten Eltern und das »impfte« man auch uns Ärzten immer wieder ein.

Aber wenn ein Kind diese »einmalige« Impfung zweimal bekommt, und dann immer noch von der Krankheit befallen werden kann, und eine dritte benötigt, dann bedeutet das, dass es allen Risiken, die der Impfstoff darstellt, zwei oder drei Mal ausgesetzt ist … und gleichzeitig auch noch den Risiken der Krankheit. Musste ich mir vielleicht noch einmal überlegen, was ich den Eltern sagte?

Und wenn schon die Massenimpfung die beste Methode war, die »Übertragungskette einer ansteckenden Krankheit zu unterbrechen – warum impften wir dann die Säuglinge mit all den verschiedenen Impfstoffen im Alter von zwei, drei und vier Monaten (wie es in Großbritannien üblich war)? Warum warteten wir dann nicht zwei oder drei Jahre, um dann massenhaft alle inzwischen Neugeborenen zu impfen und damit die Übertragungskette zu unterbrechen?

Dies war der Beginn meiner langen und langsamen Reise. Ich beschäftigte mich intensiv mit Impfungen und der Krankheitsökologie und lernte andere Modelle und Philosophien der Gesundheit sowie der natürlichen Hygiene kennen, zum Beispiel jene, die von den großen Pionieren befolgt wurden, die unsere Städte säuberten und für sauberes Wasser und eine Abfallbeseitigung sorgten.

Ich saß stundenlang in Bibliotheken und Archiven und schaute mir alte Zeitschriften und Lehrbücher an. Und ich verbrachte viel Zeit im Office for National Statistics (ONS) und las alte Wälzer aus dem 19. Jahrhundert, um Grafiken der Sterbefälle durch Krankheiten zu erstellen, für die wir heute Impfstoffe haben und die aus irgendeinem Grund bis dahin noch nicht angefertigt wurden; oder den Ärzten oder Eltern wurden diese Grafiken durch das ONS oder das Gesundheitsamt nicht zur Verfügung gestellt.

Ich las die Artikel und Abhandlungen, die angesehene Männer der Wissenschaft, Mediziner oder Gesundheitsbehörden über die Impfungen und ihre Folgen geschrieben hatten und die niemals in unsere Lehrbücher aufgenommen wurden. Ich fand heraus, was jeder wusste, der auch nur ein wenig mit den Krankheitszahlen des 19. und 20. Jahrhunderts vertraut war. Zum Beispiel zeigten Statistiken aus den 1950er-Jahren, als der Impfstoff gegen Keuchhusten aufkam, dass die Zahl der Menschen, die an Keuchhusten starben, bereits in den vorangegangenen 50 Jahren auf ein Prozent zurückgegangen war.

Die offiziellen Daten zeigten, dass dasselbe mit den Masern passiert war. Bis die Masernimpfung 1968 in Großbritannien eingeführt wurde, war die Todesrate tatsächlich ständig gefallen, obwohl am Anfang nur 30 Prozent der Menschen geimpft wurden und der Anteil bis in die 1980er-Jahre nicht auf über 50 Prozent stieg.

Selbst der viel gefeierte Erfolg der Pockenimpfung war nicht so toll, wie es schien. Die Durchsetzung der Impfpflicht gegen Pocken im Jahre 1867, als die Sterberate bereits sank, war begleitet von einem Anstieg der Sterbefälle von 100 auf 400 Tote pro Million.

Nachdem ich meine anfänglichen Bedenken und meine Furcht überwunden hatte, gelangte ich allmählich zu der Erkenntnis, dass es wahr war, was mir einige »Außenseiter« erzählt hatten, nämlich dass »die Gesundheit die einzige Immunität ist«. Wir brauchen in Wahrheit keinerlei Schutz von außen.

Wir bekommen ansteckende Krankheiten, weil unser Körper in bestimmten Abständen einen Reinigungsprozess benötigt. Insbesondere Kinder profitieren von den Ausschlägen oder »Exanthema«, wie sie medizinisch genannt werden. Kinder machen damit Entwicklungssprünge durch, wenn sie richtig behandelt werden. Meiner Erfahrung nach werden die schlimmsten Komplikationen der Kindheitsinfektionen durch die üblichen medizinischen Standardbehandlungen verursacht, die alle Symptome unterdrücken.

Hat dieses Wissen mir bei meiner Karriere weitergeholfen? Nun, es hat mich mit Sicherheit in die Lage versetzt, Eltern bessere Ratschläge in Bezug auf die Behandlung ihrer Kinder zu geben. Ich konnte sie mit ausreichend Informationen versorgen und es ihnen damit ermöglichen, selbst über medizinische Eingriffe wie die Impfung zu entscheiden.

Meine Forschungen führten dazu, dass ich im Jahre 2002 darum gebeten wurde, als Zeuge für zwei Mütter von zwei nicht geimpften Kindern auszusagen, deren Väter bei Gericht beantragt hatten, die Kinder zwangsweise zu impfen. Ich schrieb einen Bericht, der auf meinen Forschungsergebnissen beruhte, und achtete sorgfältig darauf, dass ich die Methoden und Resultate der Studien, die ich zitierte, so verwendete, dass ich nicht die Schlussfolgerungen der Autoren darlegte, sondern meine eigene Meinung, die von ihren Resultaten oft nicht bestätigt wurde.

Die Fachleute, die für die Väter und die Kinder aussagten, waren Mitglieder der Impfbehörde, des Joint Committee on Vaccination and Immunisation (FCVI). Sie empfahlen, beide Kinder zu impfen. Hätten sie gesagt, dass eine Impfung dieser beiden Kinder nicht notwendig sei, hätten sie damit der Gesundheitspolitik der Regierung widersprochen, die auf den Empfehlungen des FCVI basiert, was einen Interessenkonflikt bedeutet hätte, der in diesem Fall nicht untersucht wurde.

Im Jahre 2007 wurde ich nach einem langen Verfahren, das dreieinhalb Jahre dauerte, von allen Vorwürfen freigesprochen. Das heißt, ich wurde nicht nur freigesprochen, sondern man bescheinigte mir auch, dass meine Berichte »absolut objektiv und unvoreingenommen gewesen« seien.

Trotz dieses Erfolges hatte die ganze Sache meine Familie und auch meine berufliche Laufbahn außerordentlich belastet.

Mit ihrem gründlich recherchierten Buch zeigen Dr. Suzanne Humphries und Roman Bystrianyk die Ursachen der Krankheiten und den Zusammenhang zwischen Lebensbedingungen, Ernährung und Gesundheit auf.

Sie haben systematisch die Informationen zusammengetragen, die notwendig sind, um den Mythos zu zerstören, dass das Impfen uns von den Infektionskrankheiten befreit hat. Und sie konfrontieren uns auch mit der beängstigenden Tatsache, dass die Impfstoffe möglicherweise eine vielköpfige Hydra neuer Krankheiten erschaffen haben, die wir bisher noch kaum verstehen, die aber für unsere Kinder und künftige Generationen noch ungeahnt schwere Folgen haben könnten.

Wenn es all diese Informationen gibt, die nur darauf warten, entdeckt zu werden, warum versuchen dann nicht mehr Ärzte, danach zu suchen?

Warum können sich viele Ärzte nicht einmal die Möglichkeit vorstellen, dass das allgemeine Impfprogramm für Kinder nicht der Erfolg sein könnte, als der es dargestellt wird?

Warum ziehen sie nicht einmal in Erwägung, dass es andere Wege geben könnte, um für eine bessere und länger anhaltende Gesundheit zu sorgen?

Meiner Überzeugung nach besteht das größte Hindernis für eine unabhängige Forschung und ein selbstständiges Denken darin, dass es stets Konsequenzen hat, wenn jemand aus der Reihe tanzt und Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtet – ich weiß das aus Erfahrung. George Bernard Shaw sagte dazu im Vorwort seines 1906 entstandenen Stückes Des Doktors Dilemma:

Die Ärzte sind so wie andere Engländer: Die meisten von ihnen haben keine Ehre und kein Gewissen: Was sie meist mit diesen Eigenschaften verwechseln, sind Sentimentalität und eine intensive Angst davor, etwas zu tun, was alle anderen nicht tun, oder etwas nicht zu tun, was alle anderen tun.

Wenn Sie also das nächste Mal in der Praxis eines Arztes sitzen und sagen: »Ich bin ein wenig besorgt darüber, dass die Impfung nicht sicher ist«, und man Ihnen sagt: »Das verstehen Sie nicht. Sie sind kein Arzt«, dann denken Sie an Folgendes: Falls Sie ein Arzt wären und sagen würden: »Ich bin ein wenig besorgt darüber, dass die Impfung nicht sicher ist«, würde man Ihnen antworten: »Wir zeigen Sie an wegen schweren beruflichen Fehlverhaltens.«

Dr. Jayne L. M. Donegan, MBBS, DRCOG, DFFP,

DCH, MRCGP, MFHom

13. Juni 2013, London, Großbritannien

[email protected]

www.jayne-donegan.co.uk

Einführung der Autoren

Roman Bystrianyk

Meine Reise begann vor vielen Jahren mit der Geburt meiner Kinder. Ich wollte immer dafür sorgen, dass sie das beste Essen, den besten Platz im Leben, eine Menge Spielzeug und sehr viel Aufmerksamkeit, Freunde und Liebe bekommen. Als sie geimpft werden sollten, ging ich, wie die meisten anderen Eltern auch, davon aus, dass es eine gute Sache sei. Es musste ja eine gute Sache sein, denn schließlich waren sich die Regierung, die Ärzte und so ziemlich jeder andere auch darüber einig, dass das Impfen einer der größten medizinischen Entdeckungen aller Zeiten war. Masern, Keuchhusten, Pocken und alle möglichen anderen schrecklichen Infektionskrankheiten waren praktisch verschwunden. Und das hatten wir dem Impfen zu verdanken.

Ich bin von Natur aus eine skeptische Person, die alles hinterfragt, und irgendetwas störte mich an dieser Sache. Eine hartnäckige innere Stimme sagte mir immer wieder, dass ich mich näher darüber informieren sollte. Irgendwie wusste ich, dass ich es nicht einfach so blind akzeptieren sollte, dass Impfen sicher und effektiv war. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich fast nichts über das Impfen. Ich fing dann an, etwas darüber zu lesen und fand einige beängstigende Tatsachen, die meine grundlegenden Bedenken irgendwie zu bestätigen schienen.

Aber da die Ärzte und auch meine Frau darauf drängten, wurden meine Kinder dann doch geimpft. Früher fühlte ich mich enorm schuldig, weil ich es zugelassen hatte, dass meine Söhne geimpft wurden, und ich hoffte wirklich, dass es nicht zu schrecklichen Nebenwirkungen kommen würde. Ich erinnere mich, dass ich nächtelang nicht schlafen konnte, weil ich zugestimmt hatte, sie impfen zu lassen. Ich hoffte, dass sich daraus nichts Schlimmes ergeben würde. Ich war krank vor Sorge und fragte mich, ob es wohl ein Fehler war, dass ich dem Druck nachgegeben hatte. Anscheinend passierte aber nichts, und sie schienen die Impfung unbeschadet überstanden zu haben. Obwohl man mir versicherte, dass das Impfen vollkommen unschädlich sei, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass ich etwas falsch gemacht hatte.

Ich fing an, die Informationen, die ich las, zu notieren, um aus der ganzen Sache schlau zu werden. Schließlich stieß ich auf ein Buch von Neil Z. Miller. Darin fand ich eine Grafik, in der dargestellt wurde, dass die Zahl der Todesfälle, die durch die Masern verursacht wurden, bereits um 95 Prozent gesunken war, bevor der Impfstoff gegen Masern überhaupt eingesetzt wurde. Das konnte ich kaum glauben! Hatte man nicht immer behauptet, dass wir den Sieg über die Masern den Impfungen zu verdanken hatten? War das nicht der Hauptgrund dafür, dass man überhaupt impfte? Konnte diese Grafik wirklich korrekt sein?

Diese Grafik warf für mich eine unangenehme, aber einfache Frage auf: War es wirklich dem Impfen zu verdanken, dass die Sterblichkeit durch Infektionen zurückging und bestimmte Krankheiten ganz verschwunden sind? Es war mir sehr wichtig, objektiv zu bleiben. Mein Ziel war es, die Wahrheit zu finden. Diese offensichtliche Frage schien sehr leicht beantwortbar zu sein. Schließlich impfte man bereits seit über 100 Jahren. Bestimmt verfügte doch die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) oder irgendeine andere medizinische Organisation über eine Menge Daten in Bezug auf die Sterblichkeit und die Krankheitsraten bei Infektionskrankheiten? Ich war sehr erstaunt zu erfahren, dass das nicht der Fall war. Die Daten, nach denen ich suchte, waren überhaupt nicht leicht zu finden. Ich fand es seltsam, dass diese Daten der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein sollten, besonders, da die Impfstoffe die tödlichen Infektionen der Vergangenheit besiegt haben sollten. Wo war der Beweis dafür?

Ich setzte meine Nachforschungen fort und verbrachte unzählige Stunden in der Yale Medical Library wie in anderen Bibliotheken. Ich fand einige Informationen über die Sterblichkeitsraten und fing an, Statistiken aus verschiedenen Quellen zu sammeln und sie in meinem Computer zu speichern. Historische Sterberaten fand ich nur in sehr wenigen medizinischen Zeitschriften. Dort wurde eine Tatsache kaum erwähnt, die mir nun allmählich immer klarer wurde. Als ich mir die Daten aus den USA ab dem Jahre 1900 ansah, stellte ich fest, dass die Sterberate bei Masern noch vor der Einführung der Impfung um 98 Prozent gesunken war! Noch schockierender war die Tatsache, dass dieselben Daten zeigten, dass die Sterberate durch Keuchhusten um mehr als 90 Prozent zurückgegangen war, bevor der DTP-Impfstoff eingeführt wurde! Ich konnte es kaum glauben, dass niemand, den ich kannte, nicht einmal die Ärzte meiner Söhne, sich die Mühe gemacht hatten, ihre Grundeinstellung zu überprüfen, die besagte, dass die Impfstoffe für den massiven Rückgang der Todesfälle durch Masern und Keuchhusten verantwortlich seien.

Mir war jetzt klar, dass wir die Beseitigung von mindestens zwei dieser Krankheiten nicht den Impfstoffen zu verdanken hatten. Das war nichts als ein Mythos. Es musste andere Faktoren gegeben haben, die noch vor der Einführung des Impfens für einen so dramatischen Rückgang der Sterblichkeit gesorgt hatten.

Ich präsentierte der Mutter meiner Kinder die Riesenmenge an Informationen, die ich gesammelt hatte. Aber obwohl sie ausgebildete Krankenschwester war, konnte sie es einfach nicht glauben, was ich ihr da zeigte. Kurze Zeit später, an einem Wochenende, wurden meine Kinder sehr krank. Ich untersuchte sie gründlich und stellte fest, dass sie alle hohes Fieber und gerötete Augen hatten. Ich konnte mir nicht erklären, was los war. Ich rief ihre Mutter, und sie sagte mir, dass sie ohne mein Wissen und Einverständnis mit DTP, MMR und dem Polioimpfstoff geimpft worden waren. Ich wurde von meinen Gefühlen ziemlich überwältigt. Ich war wütend, aufgebracht, besorgt und am Boden zerstört. Eine der wichtigsten Entscheidungen – die über die Gesundheit meiner Kinder – war mir einfach abgenommen worden! Den Kindern ging es das ganze Wochenende sehr schlecht. Einer meiner Jungen hatte sporadisch Schmerzen in einem Auge, die einige Monate lang immer wieder aufflammten und dann anscheinend von selbst verschwanden.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Riesenmenge an Informationen und harten Fakten gesammelt. Anscheinend hatte man uns belogen, als man uns sagte, dass die Impfungen für die Beseitigung der schlimmen Krankheiten der Vergangenheit verantwortlich waren. Ich wunderte mich darüber, wie man die Informationen und Statistiken aus den medizinischen Zeitschriften so komplett hatte ignorieren können. Das brachte mich zu der Erkenntnis, wie leicht sich Leute in ein falsches Glaubensbekenntnis verrennen können. Die Versicherungen der Ärzte, dass Eltern aus Liebe und Verantwortungsbewusstsein ihre Kinder impfen lassen sollten, war alles, was die meisten Leute hören wollten. Mir wurde allmählich klar, dass es einen starken gesellschaftlichen Glauben an die Wirksamkeit der Impfstoffe gibt, der nichts mit Beweisen oder Vernunft zu tun hat. Dieser Glaube wird von einer Öffentlichkeit gehegt, die unterwürfig alles akzeptiert, was die Regierung und die Ärzte ihr auftischen, auch wenn diese überhaupt nicht ihr Vertrauen verdienen.

Mehrere Jahre, nachdem meine Kinder geimpft worden waren, hatte eines von ihnen einen Zusammenbruch. Die Elektroenzephalogramm(EEG)-Untersuchung ergab abnorme Gehirnwellen, wie sie bei Anfällen auftreten. Aufgrund meiner Forschungen war ich davon überzeugt, dass die Impfstoffe diesen neurologischen Schaden angerichtet hatten. Der Neurologe sagte mir, dass man mit Ernährung nichts gegen diese Anfälle ausrichten könnte. Ich war nicht bereit, das so einfach zu akzeptieren. Ich forschte weiter nach und stieß in medizinischen Zeitschriften auf Untersuchungen, denen zufolge bestimmte Nahrungsmittel durchaus helfen konnten. Ich gab meinem Sohn Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B, Magnesium und andere Nährstoffe sowie unbehandelte Lebensmittel. Nach wenigen Monaten zeigte das EEG keine ungewöhnliche Aktivität mehr. Ich freute mich wahnsinnig, dass der Zustand meines Sohnes sich verbessert hatte. Und nicht nur das: Diese Erfahrung hatte mir wieder einmal die Macht der Selbstsuggestion und der Glaubenssysteme bewiesen. In diesem Fall hatte sich die Überzeugung, dass Nährstoffe und eine gesunde Diät keine Wirkung auf den Zustand des Gehirns hätten, als absolut falsch erwiesen. In konventionellen medizinischen Zeitschriften wird durchaus erwähnt, dass gesunde Nahrung und bestimmte Nährstoffe Anfälle beseitigen können, aber unglücklicherweise wird die Tatsache von den meisten Ärzten überhaupt nicht berücksichtigt.

Jede einzelne dieser Erfahrungen motivierte mich, meine Forschungen weiter zu betreiben. Ich erhielt Daten aus zahlreichen Quellen, die meine These immer wieder bestätigten, dass wir den Rückgang der Infektionskrankheiten nicht den Impfstoffen zu verdanken hatten. Jetzt ergab sich aber eine andere Frage: Was genau hatte denn den Rückgang der Infektionskrankheiten bewirkt? Warum war man so felsenfest davon überzeugt, dass es die Impfstoffe waren? Und was war es sonst?

Ich kämpfte mich weiterhin durch Hunderte von medizinischen Zeitschriften und alten Büchern sowie Magazinen und Zeitungen aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert durch. Ich las Tausende von Seiten, die mir ein ganz neues Bild vermittelten. Ich war sehr erstaunt darüber, dass eine so spannende und unglaubliche Geschichte in den Kellern von Bibliotheken verschwunden und möglicherweise für immer verloren war. Die neuen Informationen vermittelten mir ein radikal verändertes Bild vom Leben im 19. Jahrhundert.

Ich musste auch feststellen, dass die Wissenschaft einen vollkommen falschen Weg gehen kann. Wir können uns sehr leicht in einem Glaubenssystem verfangen, das auf einem sehr wackligen Fundament beruht. Wie oft sind wir von einer Sache überzeugt, nicht weil wir uns intensiv damit beschäftigt hätten, sondern weil irgendwelche Autoritäten uns versichern, dass es wahr ist? Was wäre, wenn alles, was wir glauben, sich nur als eine Illusion herausstellen würde?

Ich hoffe, dass die Informationen in diesem Buch – die Grafiken und die mit Zitaten eingeleiteten Kapitel – für Sie eine interessante Ergänzung zu dem sein werden, was Sie bisher geglaubt haben. Ich denke, dass jedes Kapitel ein neues Licht auf eine längst versunkene Vergangenheit wirft und dabei wertvolle Einsichten vermittelt. Einige von Ihnen könnten dadurch vielleicht motiviert werden, das infrage zu stellen, was Sie bisher immer als die Wahrheit akzeptiert haben. Bei anderen füllen diese Informationen vielleicht Lücken aus oder beseitigen Zweifel, die man hatte, aber bei denen man nie wusste, wie man sie ausräumen sollte. Für mich war es ein lohnender Prozess, bei dem viele meiner Illusionen beseitigt wurden. Und ich möchte diesen Prozess gern mit Ihnen teilen.

Dr. med. Suzanne Humphries

Es mag seltsam erscheinen, dass eine Ärztin mit 19 Jahren Berufserfahrung sich radikal von der Praxis des Impfens abgewendet hat. Vielleicht erscheint es noch seltsamer, dass sie nach einer erfolgreichen Karriere als Nephrologin (Nierenärztin) einfach ihre medizinischen Koffer packt und das Krankenhaus verlässt, ohne sich auch nur einmal umzuschauen. Und das Schlimmste: Sie warf eine lukrative Praxis und einen ausgezeichneten Ruf so einfach weg! Ich möchte Ihnen nun erzählen, wie es dazu kommen konnte, dass ich zu einer vom konventionellen medizinischen Apparat Ausgestoßenen werden konnte.

Es wäre unwahr zu behaupten, dass ich jemals von der Notwendigkeit und Sicherheit der Impfungen vollkommen überzeugt war. Ich hatte schon lange eine intuitive Abneigung gegen das Impfen. Wie die meisten Ärzte erhielt ich eine ziemlich oberflächliche Ausbildung über das Impfen. Man erzählte uns, dass es sicher und effektiv sei. Während meiner Zeit als Assistenzärztin erlebte ich viele Autoimmunkrankheiten und fragte mich häufig, ob das Impfen dabei eine Rolle spielen könnte. Aber ich beruhigte mich immer wieder selbst und machte einfach mit meiner Ausbildung weiter.

Der mir von Gott geschenkte Instinkt wurde vorübergehend durch eine angeblich auf Beweisen basierende Medizin und sture Regeln und Richtlinien ersetzt. Aber als ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigte, fielen diese Beweise sehr schnell in sich zusammen. Nachdem ich fast zwei Jahrzehnte das Spiel der etablierten Medizin mitgemacht hatte, wenn ich dabei auch ab und zu aneckte, ergaben sich einige Dinge, die mir die Scheuklappen wegnahmen und mir zu neuen Einsichten verhalfen. Ich hätte es mir niemals träumen lassen, dass die Medizin sich als lebensfeindlich erweisen und mit meinen moralischen und spirituellen Grundsätzen kollidieren würde. Aber so war das nun mal.

Im Winter 2009, als der H2N12-Grippeimpfstoff als separater Impfstoff neben dem Mittel gegen die saisonbedingte Grippe verabreicht wurde, kam es zu einem bemerkenswerten Ereignis. Viele Ärzte waren skeptisch gegenüber der Grippeimpfung, und viele meiner Kollegen im Krankenhaus unterschrieben eine Verzichtserklärung und vermieden es so, sich selbst impfen zu lassen. Es gab jedoch viele vertrauensvolle Patienten, die nicht über das Wissen verfügten, um sich der Impfung zu verweigern, und ich konnte die potenziellen Folgen der Impfung an ihren Nieren beobachten.

In diesem Winter wurden drei Patienten in schneller Reihenfolge wegen Nierenversagens in die Notaufnahme meines Krankenhauses gebracht. Als ich mit ihnen sprach, sagte jeder zu mir: »Es ging mir sehr gut, bis ich diese Impfung bekam.« Aus den Patientenunterlagen ging hervor, dass alle drei vollkommen normal funktionierende Nieren hatten. Jetzt benötigten sie eine Dialyse. Zwei von ihnen erholten sich wieder. Der dritte Patient starb mehrere Monate später an Komplikationen, angeblich aufgrund anderer Krankheiten. Ich begann, mich mit der Impfgeschichte meiner Patienten zu beschäftigen, und ich war sehr erstaunt darüber, dass man einen Zusammenhang herstellen konnte, indem man einfach fragte, wann sie das letzte Mal geimpft worden waren. Meiner Meinung nach sind viele angeblich idiopathische (unbekannte oder nicht erklärbare) Nierenkrankheiten letztendlich doch nicht so unerklärlich.

Während der Zeit, da die drei Nierenpatienten ihre Dialyse bekamen, traf ich bei einem Flug den Chef der Inneren Medizin. Ich hatte zu ihm immer ein gutes Verhältnis gehabt. Wir kamen prima miteinander aus. Er fragte mich, wie es mir so ginge und wie meine Nephrologiepraxis laufen würde. Ich entschied, ihm zu sagen, was geschehen war, und dass ich vermutete, dass der Grippeimpfstoff das Problem dafür sei. Nachdem ich ihm das gesagt hatte, versteifte sich plötzlich seine Haltung. Sein Gesicht versteinerte, und seine Körpersprache veränderte sich. Er fragte mich, warum ich die Impfung dafür verantwortlich machen würde. »Sie haben eben die Grippe, und der Impfstoff hatte noch nicht genug Zeit, um zu wirken«, sagte er kurz angebunden. Ich wies darauf hin, dass ich in meiner ganzen Laufbahn als Nephrologin und Internistin noch nie einen Fall von Grippe bei Nierenversagen erlebt hätte, wenn der Patient nicht stark dehydriert gewesen sei beziehungsweise ihm reichliche Mengen an Ibuprofen verabreicht worden seien. Und bei diesen Patienten sei das nicht der Fall gewesen. Noch auffälliger war, dass die betreffenden Patienten vor dem Nierenversagen keine Grippesymptome aufgewiesen hatten.

Das Gespräch wurde fortgeführt. Wir diskutierten die Probleme von Meningitis bei Jugendlichen und College-Studenten. Ich sagte, dass die Medikamente, Impfstoffe, der Mangel an Ruhe und das schlechte Essen diese Kinder anfällig für Bakterien machten, gegen die sie andernfalls Abwehrkräfte hätten. Schließlich wusste ich, dass Meningokokkenbakterien häufig bei vollkommen gesunden Personen auftreten. Bei den Personen, die krank werden, müssten noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Der Chef der Inneren Medizin lachte nur und sagte: »Sie glauben also, dass das Essen eine Meningitis verursachen könnte?« Er erinnerte mich daran, dass die Pocken und die Kinderlähmung in den Vereinigten Staaten durch Impfstoffe ausgerottet worden seien. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung von der Geschichte der Pocken und der Kinderlähmung, außer dass ich sechs Jahre zuvor gebeten worden war, mich gegen Pocken impfen zu lassen, damit ich, falls es zu einem terroristischen Anschlag käme oder eine Person durch den Impfstoff Pocken entwickeln würde, als einer der Ersthelfer infrage käme.

Was die Kinderlähmung betraf, waren die Bilder von verkrüppelten Kindern, eisernen Lungen und die schrecklichen Zeiten der Angriffe durch den Poliovirus ebenso in meinem Bewusstsein wie bei den meisten anderen Menschen. Ich hielt Jonas Salk [den Erfinder des Polioimpfstoffes] für einen großen amerikanischen Helden. Es ist schon komisch, wie die Ereignisse von 1954 in meinem Bewusstsein programmiert waren, wo ich doch erst 1964 zur Welt kam. Ich war ja überhaupt nicht fähig, mir vor 1969 so etwas wie Kinderlähmung überhaupt vorzustellen. Als der Arzt also diese letzte Bemerkung machte, war ich sprachlos und konnte ihm einfach nicht antworten. Ich fühlte mich total überrumpelt.

Später wurden in meinem Krankenhaus noch einige Patienten mit normalen Nieren aufgenommen, ihre Gesundheit verschlechterte sich innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung dramatisch. Aber selbst bei diesen offensichtlichen und gut dokumentierten Fällen wollten meine Kollegen nicht zugeben, dass sie durch die Impfung verursacht worden waren. Es kam nur ganz selten vor, dass ein Arzt oder eine Schwester heimlich zu mir kam und mir zustimmte, während niemand dabei war. Es war eine sehr schlimme Zeit, und ich fühlte mich komplett allein.

Während der folgenden Monate machte ich es zu meiner Aufgabe herauszufinden, ob es Versuche in Bezug auf die Sicherheit bei Impfungen von Patienten mit Nierenproblemen gab. Ich war schockiert zu erfahren, dass es in dieser Beziehung niemals Versuche gegeben hatte. Man sagte mir, dass man den Impfungen vertrauen könne, weil sie »sicher und wirksam« seien. Da ich sah, dass die Sicherheit von Impfstoffen bei akut Kranken (Herzversagen, Sepsis, Krebs, Autoimmunkrankheit) und chronisch kranken Nephrologiepatienten ein Mythos war, entschied ich mich, die Vermutungen des Chefs der Inneren Medizin in Bezug auf den Grippeimpfstoff, die Pocken und die Geschichte der Kinderlähmung nachzuprüfen. Was ich dann feststellte, brachte mich derart aus dem Konzept, dass ich mich entschloss, ernsthaft nach der Wahrheit über das Impfen zu suchen.

Mir wurde klar, dass die Richtlinien, die Beweise und die Einstellungen der führenden Autoritäten auf diesem Gebiet jeder Grundlage entbehrten und NICHT zu der Gesundheit der Bevölkerung beigetragen hatten. Und ganz besonders verwirrend war für mich, wie ich selbst behandelt wurde, als ich versuchte, meine eigenen Nierenpatienten vor dem Impfen zu bewahren – besonders wenn sie krank waren.

Als ich versuchte, das Krankenhaus dazu zu bewegen, die Impfungen gegen Lungenentzündung und Grippe erst bei der Entlassung des Patienten durchzuführen statt bei seiner Aufnahme, sagte man mir, dass ich mich nicht in die Impfpläne einmischen sollte. Und was noch ärgerlicher war: Man sagte mir, dass, falls ich meine Ansichten glaubhaft machen wolle, solle ich doch meine eigenen Versuche durchführen, um zu beweisen, dass die Impfstoffe ein Nierenversagen verursachen. Irgendwie wurde mir die Beweislast aufgebürdet. Ich musste mich um die Genehmigung und die finanzielle Unterstützung des IRB (Institutional Review Board), des Prüfungsausschusses der Klinik, bemühen, um eine Untersuchung durchzuführen, die statistisch signifikant wäre; damit sollte ich die Leute, die mir nicht glaubten, dass Impfungen schädlich sind, überzeugen. Sollte die Beweislast nicht bei den Produzenten der Impfstoffe liegen, und jenen, die versichern, dass sie absolut unbedenklich sind? Schließlich gab es keine Daten, die die Annahme bestätigten, dass Impfstoffe kein Nierenversagen verursachen, aber eine Menge Anhaltspunkte dafür, dass sie es eben doch tun. Es war offensichtlich, dass sich niemand auch nur die Mühe machte, das nachzuprüfen und einen Zusammenhang herzustellen.

Das war das erste Mal in meiner Karriere, dass meine Meinung in Bezug auf Nierenversagen nicht respektiert wurde. Wenn ich behauptete, dass ein Medikament für einen Nierenschaden verantwortlich war, dann wurde dieses Medikament nicht mehr verabreicht, ohne dass irgendwelche Fragen gestellt wurden. Das passiert immer wieder bei bestimmten Blutdruckmedikamenten, Antibiotika, Schmerzmitteln usw. Manchmal reagieren die Nieren allergisch auf Medikamente – auf alle möglichen Medikamente. Dieses Medikament wird dann nicht mehr verabreicht. Einige Medikamente wirken giftig auf die Nieren, und wenn ich früher dazu riet, sie nicht mehr zu verabreichen, dann hielt man sich daran. Aber jetzt war ich nicht mehr in der Lage, meine eigenen Nierenpatienten vor den Impfungen zu schützen, die im Krankenhaus durchgeführt wurden.

Als ich die Wirkung der Impfungen in Zweifel zog, hatte ich offensichtlich die Büchse der Pandora geöffnet. Ich hatte gegen ein Tabu verstoßen. Man begegnete mir fortan mit einer gewissen Heuchelei. Es wurde mir gestattet, einen Antrag zu stellen, dass ein bestimmter Impfstoff nicht verabreicht werden sollte. Aber man sagte mir auch, dass ich das nicht zu häufig tun solle, und dass ich mich im Übrigen nicht in die Impfpolitik des Krankenhauses einmischen dürfe.

Als ich einige Kollegen, die mir gegenüber etwas aufgeschlossener waren, darauf hinwies, dass das Impfen Nierenversagen verursachte beziehungsweise verschlimmerte, verstanden sie das. Sie sahen, was da vor sich ging. Und trotzdem schwiegen sie. Die meisten Ärzte taten mit bequemer Gleichgültigkeit das, was sie immer getan hatten. Einige sehen die Fehler und Grenzen ihrer Handlungen und den Schaden, den sie anrichten. Aber sie marschieren trotzdem weiter im Gleichschritt mit allen anderen und verteidigen ihre Herde gegenüber Außenstehenden. Ich weiß nicht, was man unternehmen kann, damit diese Ärzte sich endlich der Diktatur widersetzen, unter der sie arbeiten müssen. Ich hatte immer viel mehr Erfolg bei Eltern und intelligenten Leuten, die nicht einer Tradition verpflichtet sind, die schädlich und unwissenschaftlich ist. Dieses Buch widme ich den Menschen, die wissen wollen, was ich nach Jahren der intensiven Forschung und Suche entdeckt habe – die wahre Geschichte des Impfens.

Terminologie

Inokulation (»Animpfen«): Einführung einer antigenen Substanz (die die Produktion von Antikörpern stimuliert) in den Körper zur Erzeugung einer Reaktion des Immunsystems gegen eine bestimmte Krankheit.

Variolation: Vorgang, bei dem einer anfälligen Person Material aus einem Vestikel (ein Bläschen, das sich in oder unter der Haut bildet) von einer anderen Person injiziert wird, die von Pocken (dem Orthopox-Variola-Virus) befallen ist, mit dem Ziel, den Ausbruch von Pocken bei der anfälligen Person zu verhindern.

Vakzination:

Von vacca, dem lateinischen Wort für Kuh: Inokulation des Kuhpockenvirus (Orthopox-Vaccinia-Virus) mit dem Ziel, gegen den Pockenvirus zu schützen.

Heutzutage wird dieser Ausdruck zur Beschreibung vieler anderer Arten von Impfung benutzt: Ein Präparat aus einem abgeschwächten oder abgetöteten Krankheitserreger, zum Beispiel einem Bakterium oder Virus, oder aus einem Teil der Struktur des Pathogens, das die Produktion von Antikörpern stimuliert oder eine humorale Immunität gegen das Pathogen erzeugt.

Immunisierung: Ein Verfahren, das eine Immunreaktion auf eine bestimmte Krankheit erzeugt, indem der Patient einem natürlichen oder im Labor erzeugten Antigen ausgesetzt wird. Der Zweck dieses Verfahrens besteht darin, die Zahl der Antikörper gegen ein bestimmtes Antigen zu erhöhen.

Man kann geimpft werden, aber wenn es keine Immunität gibt, dann ist man nun mal nicht immun. Wenn man die Krankheit bereits durchgemacht hat, dann verfügt man auch ohne Impfung über eine Resistenz. Man ist also immun gegen diese Krankheit.

DTP: Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten), bei dem die gesamte Zelle der Bakterie genutzt wird, nachdem sie abgetötet wurde. Das war die ursprüngliche Version des Pertussis-Impfstoffes, der stark antigen war, aber auch sehr problematisch, was die Sicherheit betraf. Dieser Impfstoff wird häufig als Ganzzellvakzin bezeichnet. In einigen Entwicklungsländern wird er immer noch verwendet.

DtaP: Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus und azelluläre Pertussis (Keuchhusten). Beim Pertussis-Teil dieser Impfstoffe wird nicht die gesamte Zelle verwendet, sondern er enthält das Pertussis-Toxin entweder allein oder in Kombination mit Teilen anderer virulenter Faktoren aus der Zelle. Diese Impfstoffe werden heute in den USA, Großbritannien und den meisten europäischen Ländern verwendet. Sie gelten als bedeutend sicherer, haben aber auch eine schwächere antigene Wirkung. Sie sind auch teurer.

1 | Die nicht so gute alte Zeit

Während wir so an dem Rand des stinkenden Abwasserkanals vorbeigingen, schien die Sonne auf einen schmalen Bach. In dem hellen Licht hatte er die Farbe von starkem grünen Tee und sah im Schatten so aus, als ob er fest wie schwarzer Marmor wäre – eigentlich war es eher ein wässriger Schlamm als ein schlammiges Wasser; und dennoch versicherte man uns, dass dies das einzige Wasser wäre, das die armen Bewohner der Umgebung zum Trinken hätten. Während wir die Sache mit Abscheu betrachteten, sahen wir eine lange Reihe von Plumpsklos ohne Türen, die von Männern und Frauen gleichermaßen benutzt und mit Wasser aus Eimern gespült wurden …

Henry Mayhew (1812–1887), 24. September 1849

Man gelangt über ein holperiges Ufer, zwischen Pfählen und Waschleinen hindurch in dies Chaos kleiner, einstöckiger und einstubiger Hütten, von denen die meisten ohne allen künstlichen Fußboden sind – Küche, Wohn- und Schlafzimmer, alles vereinigt …, vor den Türen überall Schutt und Unrat; dass eine Art von Pflaster darunter sei, war nicht zu sehen, sondern bloß hie und da mit den Füßen herauszufühlen.

Friedrich Engels (1820–1895), 1844

Viele von uns sehen das 19. Jahrhundert durch eine rosa Brille, die eine nostalgische und romantische Sicht von dieser Zeit vermittelt. Man stellt sich eine Zeit vor, in der wohlerzogene Kavaliere zu einem Rendezvous mit Damen gingen, die sie in einem vornehmen Salon empfingen, eine Zeit, in der Menschen zu einem Picknick fuhren und selbst dort noch vornehm Tee tranken. Und in den von Dampflokomotiven gezogenenen Personenzügen fuhr man durch eine wunderschöne Landschaft. Damen in herrlichen Kleidern stiegen aus einer vornehmen Kutsche, mit einem eleganten Kavalier mit Zylinder, der sie am Arm führte. Viele glauben, dass dieses Leben einfach und geordnet war – ein Utopia, frei von den meisten Problemen, die unsere heutige Gesellschaft plagen.

Nimmt man jedoch diese rosarote Brille einmal ab und wirft einen etwas objektiveren Blick auf jene Zeit, dann entsteht ein ganz anderes Bild. Wir haben es hier stattdessen mit einer Welt zu tun, in der es keine Gesetze in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz oder Mindestlöhne gab. Im 19. Jahrhundert arbeiteten die Menschen zwölf bis 16 Stunden pro Tag und führten die schmutzigsten und erniedrigsten Arbeiten durch. Stellen Sie sich Banden von Kindern vor, die die Straßen unsicher machen, weil ihre Eltern den ganzen Tag arbeiten mussten und sich nicht um sie kümmern konnten. Stellen Sie sich ein New York vor, das nicht von Vororten umgeben ist, sondern von Elendsvierteln und riesigen schmutzigen Abfallhaufen. Städte, in denen Schweine, Pferde und Hunde ihren Kot auf der Straße hinterlassen, den niemand wegräumt. Ansteckende Krankheiten, besonders in den großen Städten, gegen die es kein Mittel gibt. Das ist keine Beschreibung der Dritten Welt, sondern der Zustände, wie sie vor nur einem Jahrhundert in großen Teilen der Vereinigten Staaten und andern westlichen Ländern herrschten.

Foto 1.1: Syracuse, New York (1901) – Elendsquartiere neben einem offenen Abwasserkanal.

Die »gute alte Zeit«, als alles besser war als heute, besonders die menschliche Gesundheit, ist ein Mythos.Die dokumentierte Geschichte der westlichen Zivilisation ist ein endloser Kampf gegen Krankheit und Tod. Sie ist eine Geschichte der Kindersterblichkeit und des zu frühen Todes junger Erwachsener.Tödliche Epidemien gehörten für die hilflosen Gemeinden fast ebenso zum normalen Leben wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Größere Katastrophen gehörten halt irgendwie dazu.Im viktorianischen England lag das durchschnittliche Sterbealter der armen städtischen Bevölkerung bei 15 oder 16 Jahren.1

Im 19. Jahrhundert wuchs die Zahl der Fabriken ebenso schnell wie die Bevölkerung, was zu einem Exodus der Landbevölkerung in die Städte führte, wo sie nach Arbeit suchte. Die Bevölkerung der Stadt London vermehrte sich im 19. Jahrhundert fast um das Neunfache. Die Industrialisierung und das unkontrollierte Wachstum der Städte führten zu katastrophalen Verhältnissen, was die Gesundheit der Menschen betraf.

Im Jahre 1750 lebten 15 Prozent der Bevölkerung in kleinen Städten. 1880 waren es bereits 80 Prozent. Im Jahre 1801 war ein Fünftel der Arbeiter in der Produktion und in Zuliefererbetrieben beschäftigt. Bis 1871 war dieser Anteil auf zwei Drittel gestiegen. Die größte Stadt der westlichen Welt, London, hatte 1801 etwa 800000 Einwohner. Bis 1841 war diese Zahl um eine weitere Million angestiegen, und beim Tod von Königin Victoria im Jahre 1901 lebten im Herzen des Empires [London] sieben Millionen Einwohner.2

Gefährliches Wohnen

Die Stadt konnte dem Ansturm und dem Wachstum der Bevölkerung nicht standhalten, was zu einer totalen Überbevölkerung führte und zu gewaltigem Schmutz auf den Straßen, der sowohl von Menschen als auch von Tieren verursacht wurde. In einigen Fällen wurden große Gebäude, die ursprünglich als Brauereien oder Zuckerfabriken geplant waren, später in zahlreiche kleine und dunkle Räume unterteilt, in denen Familien untergebracht wurden. 3 Diese Bedingungen führten zu hohen Krankheits- und Todesraten.

Der schreckliche Gestank, der aus dem Keller und dem »höllischen Abwassersystem« kam, drang hoch bis in den fünften Stock …Leichen- und Krankenwagen waren ein alltäglicher Anblick, denn die Mieter starben zu allen Jahreszeiten wie die Fliegen,und ständig war ein Zehntel der Bevölkerung im Krankenhaus.4

Die Tenement House Commission [Kommission zur Überprüfung von Mietshäusern] bezeichnete die schlimmsten dieser Baracken als »Schlachthäuser für Kinder« und wies anhand von Sterbestatistiken nach, dass einer von fünf Säuglingen, die dort geboren wurden, gleich wieder starb.5

Wenn es überhaupt einen Abstand zwischen ihnen [den Häusern] gab, dann waren es immer nur wenige Zentimeter, gerade breit genug, um wiederum als Behälter für Abfall und Schmutz aller Art zu dienen, sodass jede Öffnung, die eigentlich zur besseren Belüftung gedacht war, zu einer größeren Gefahr für die Menschen wurde, als wenn überhaupt keine Öffnung vorhanden gewesen wäre.6

Foto 1.2: Jefferson Street (1911). Unter dem überdachten Schober rechts stehen drei Pferde, in der Scheune im Vordergrund drei Pferde und zwei Ziegen. Das Haus in der Mitte ist voll von italienischen Einwanderern und unterscheidet sich doch nicht von den übrigen Gebäuden. Links befinden sich weitere Unterkünfte, in denen Familien zusammengezwängt sind.

Foto 1.3: Ein sogenanntes Zimmer in einer Dreizimmerwohnung (1916). Es hatte gerade mal die Größe eines geräumigen Schrankes, eine Mansarde unter der Treppe des Haupteingangs. In dem Bett schliefen der Vater, die Mutter und ein Kleinkind. Die übrige Familie verbrachte die Nacht im vorderen Zimmer und in der Küche. In diesem »Raum« gab es weder Licht noch ausreichende Belüftung.

Obwohl es am Anfang des 20. Jahrhunderts Fortschritte gab, lebten viele Menschen noch unter unvorstellbaren hygienischen Verhältnissen. Einige Häuser hatten bereits Toiletten innerhalb des Gebäudes, aber häufig mussten diese von zahlreichen Familien gemeinsam genutzt werden. Verzweiflung und Leid waren ein Teil des alltäglichen Lebens unter den werktätigen Armen. Das Leben war praktisch nichts anderes als ein täglicher Kampf ums Überleben. Die Menschen standen immer kurz vor dem finanziellen und körperlichen Zusammenbruch. 7

Die schlechte Organisation und Planung der immer weiter anwachsenden Zahl von Fabriken und das ständige Bevölkerungswachstum führten zu einem totalen Chaos. Fabriken, bei denen gefährliche und umweltschädliche Nebenprodukte anfielen, wurden direkt neben die Wohnhäuser gebaut. Das Fehlen von Gesetzen zum Schutz der Gesundheit und nicht vorhandene Flächennutzungspläne führten zu einer trostlosen und gefährlichen Umwelt, in der die Arbeiterklasse dahinvegetierte. Ein Zeitungsartikel im Atlantic Monthly aus dem Jahre 1861 über Städte und Parks in den Vereinigten Staaten beschreibt die katastrophalen Verhältnisse in den Städten.

Enge und verwinkelte Straßen ohne Abwasserbeseitigung und Belüftung, die schlechte oder fehlende Planung von offenen Plätzen, wo sich die Menschen erholen könnten, die Tatsache, dass Tote innerhalb von Gebäuden bestattet werden und der ekelhafte Gestank, der aus den Schlachthäusern und Fabriken dringt, haben die Städte in übel riechende Kloaken verwandelt. Jefferson hat einmal gesagt: »Große Städte sind große offene Wunden« – und das stimmt im wörtlichsten und tödlichsten Sinne.8

Foto. 1.4: Die allgemeinen hygienischen Zustände, wie sie auf beiden Seiten der Straße herrschten (1901). Das erste Haus rechts ist ein kleines, heruntergekommenes Holzhaus. Dahinter befinden sich drei größere Wohnungen. Die Nebengebäude links sind alle ziemlich verfallen, und die Toiletten befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Es gibt nicht genügend Abfallbehälter, und die wenigen, die zur Verfügung stehen, werden so selten geleert, dass die Familien ihren Abfall einfach auf die Straße schütten.

Zahlreiche Familien wohnten in schlecht konstruierten Häusern. Es gab kein fließendes Wasser und keine Toiletten. Eine ganze Straße musste sich eine einzelne Wasserpumpe und einige wenige Plumpsklos teilen.

Im Jahre 1934 beschrieb Professor Arthur Cole, wie sich etliche Einwohner New Yorks und Bostons in den 1850er-Jahren mit Ratten und Ungeziefer eine Kellerwohnung teilten.

In den größeren Städten gibt es schöne Wohnviertel, in denen die Straßen gepflastert sind und sauber gehalten werden. Es gibt Abwasserkanäle, die regelmäßig gereinigt werden. Aber es gibt auch total übervölkerte Ausländerviertel, die man fast als Bienenkörbe bezeichnen könnte und in denen es an der einfachsten Versorgung fehlt. Im Jahre 1850 gab es in New York 8141 Keller, in denen 18456 Personen wohnten. Ebenso wie in Boston wohnte etwa ein Zwanzigstel der Bevölkerung in schlecht belüfteten und von Ratten verseuchten Kellerräumen. Gegen Ende des amerikanischen Bürgerkrieges waren in New York etwa 15000 Mietshäuser gebaut worden, von denen man viele nur als »Fiebernester« bezeichnen konnte.9

Die Arbeiter lebten unter den katastrophalen Verhältnissen, wie sie 1844 von Friedrich Engels geschildert wurden. Engels besuchte die Slums in Manchester und notierte die Schrecken, die er da zu sehen bekam. Er beschrieb die Menschen, die er in London und anderen Städten Englands traf.

Diese bleichen, hoch aufgeschossenen, engbrüstigen und hohläugigen Gespenster, an denen man jeden Augenblick vorüberkommt; diese schlaffen, kraftlosen Gesichter, mangels Energie unfähig zu irgendeinem Ausdruck, habe ich nur in London in so auffallender Menge gesehen.10

Unzählige Menschen leben unter gefährlich baufälligen Dächern oder zusammen mit Ratten in feuchten Kellern. 11 Roy Porter, ein britischer Historiker, der für seine Arbeiten über die Geschichte der Medizin ausgezeichnet wurde, schrieb über das Elend von Millionen Menschen in den neu industrialisierten Städten:

Für Millionen Menschen spielte sich das gesamte – und häufig sehr kurze – Leben in den neuen Industriezentren der Städte ab, die meist ein wahrer Albtraum waren:elende Unterkünfte in feuchten, manchmal überfluteten Kellern, zusammengepfercht mit anderen Menschen, in verschmutzter Luft und mit verseuchtem Wasser, überschwappenden Jauchegruben, verschmutzten Pumpen, bitterer Armut, Hunger, Erschöpfung und Elend überall.Solche Zustände, die man heute nur noch in Elendsvierteln der Dritten Welt oder in Flüchtlingslagern antrifft, waren ein Nährboden für Krankheiten und Seuchen aller Art. Durch die Sterberaten bei Neugeborenen, Kleinkindern und Jugendlichen und die schreckliche Kinderarbeit fiel die Lebenserwartung extrem niedrig aus. Sie lag bei der arbeitenden Bevölkerung häufig bei unter 20 Jahren. Überall wurden Familien durch Krankheiten aufgrund finanzieller und sozialer Umstände dezimiert.12

Foto 1.5: Die Zustände in den total verschmutzten, mit Abfall bedeckten Gassen und Höfen waren unfassbar. Dazu kam noch der üble Gestank der Ställe und Misthaufen (1901).

Zeitgenössische Autoren, die sich mit dieser Epoche beschäftigten, haben versucht, auf das Elend der Armen und der schrecklichen Umstände aufmerksam zu machen, unter denen sie leben mussten. Andrew Mearns und William C. Preston schrieben darüber in ihrem 1883 erschienenen Buch The Bitter Cry of Outcast London: An Inquiry into the Condition of the Abject Poor (Der bittere Schrei der Ausgestoßenen in London: eine Untersuchung der Lebensbedingungen der hoffnungslos Armen):

Nur wenige, die diese Zeilen lesen, werden sich die Zustände vorstellen können, die in diesen von Ungeziefer heimgesuchten Baracken herrschen, wo Zehntausende von Menschen zusammengepfercht sind und die irgendwie an Sklavengaleeren erinnern. Um zu ihnen zu gelangen, muss man Höfe durchqueren, die voller Unrat sind, der praktisch unter den Füßen verfault. In vielen dieser Höfe hat man noch nie die Sonne gesehen. Es gibt keine frische Luft, und auch reinigender Regen kann hier nicht eindringen. Man muss baufällige Treppen besteigen, die unter jedem Schritt einzustürzen drohen. Es gibt Risse und Lücken, die die Gesundheit und das Leben bedrohen, wenn man nicht höllisch aufpasst. Und dann muss man sich durch dunkle und schmutzige Flure hindurchtasten, in denen es von Ungeziefer wimmelt. Und wenn man nicht von dem unerträglichen Gestank zurückgetrieben wird, dann kommt man schließlich zu den elenden Wohnungen, in denen Menschen leben, für die Christus ebenso starb wie für uns, und die dort eng zusammengepfercht sind.13

Diese extrem belastenden Zustände ließen die arme arbeitende Bevölkerung vorzeitig altern. Selbst jene, die nicht in frühen Jahren an Krankheiten oder Unfällen starben, wurden häufig nur 30 oder 40 Jahre alt.

Unter der arbeitenden Bevölkerung ist die Lebenserwartung durchgehend sehr niedrig – sie liegt kaum über 30 Jahre –, und ab den 1830er-Jahren zeigen Fotos, dass Arbeiter bereits mit 30 oder 40 Jahren sehr alt aussahen. Schlechte Ernährung, Krankheit, katastrophale Lebensbedingungen und Überarbeitung forderten ihren Tribut.14

Abwasser und Abfälle aller Art

Sauberes Wasser, Abwasserbeseitigung und frische Luft gab es in diesen Gebieten einfach nicht. Ohne sanitäre Infrastruktur landeten die menschlichen und tierischen Ausscheidungen einfach auf der Straße oder in Bächen und Flüssen, die gleichzeitig auch die Wasserversorgung für die Bevölkerung darstellten. Sanitäre Einrichtungen, die man für kleinere Bevölkerungsgruppen vorgesehen hatte, waren ein Misserfolg. Jauchegruben liefen über, und ihr Inhalt ergoss sich in die örtlichen Wasserreservoirs.

Es ist wirklich empörend, wie die große Masse der Armen von der heutigen Gesellschaft behandelt wird. Man zieht sie in die großen Städte, wo sie eine schlechtere Atmosphäre als in ihrer ländlichen Heimat einatmen. Man verweist sie in Bezirke, die nach ihrer Bauart schlechter ventiliert sind als alle übrigen.Man entzieht ihnen alle Mittel zur Reinlichkeit. Man entzieht ihnen das Wasser, indem man nur gegen Bezahlung Leitungen legt und die Flüsse so verunreinigt, dass sie zu Reinlichkeitszwecken nicht mehr taugen; man zwingt sie, allen Kehricht und Abfall, alles schmutzige Wasser, ja oft allen ekelhaften Unrat und Dünger auf die Straße zu schütten, indem man ihnen alle Mittel nimmt, sich seiner sonst zu entledigen;man zwingt sie dadurch, ihre eigenen Distrikte zu verpesten.15

Foto 1.7: Gemeinschaftsflur. Das Spülbecken wird nur durch dünne Balken gestützt. Der Boden ist mit Fäkalien und Schmutzwasser bedeckt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde berichtet, dass die öffentliche Wasserversorgung in McLean County, Illinois und Chicago mit tierischen und menschlichen Ausscheidungen verseucht war. Die Chicago Medical Society kritisierte die Versorgung der Stadt mit Wasser, das nach 1853 über einen 200 Meter langen primitiven Holzzufluss aus dem Michigansee in ein Bassin geleitet wurde, das sich ganz in der Nähe des durch Abwässer verschmutzten Chicago Rivers befand. 16

Foto 1.6: Wasserklosett, das von 14 Familien benutzt wurde (1916).

Vor 1870 landete der gesamte menschliche und tierische Abfall in den »North und South Sloughs«. Das waren ursprünglich kleine Bäche, die in den Sugar Creek mündeten. Im Laufe der Jahre wurden die Sloughs »zu ekelhaften Stinklöchern, die die Brutstätte für alle möglichen Krankheiten lieferten, … weil der Abfall wieder in den Sugar Creek zurückfloss, aus dem die Gemeinde ihr Trinkwasser bezog«.17

An der schlechten Organisation der Abfallbeseitigung änderte sich beispielsweise in Paris auch nach dem Ende des Ersten Weltkrieges nicht viel. Die Jauchegruben der Stadt wurden nicht beseitigt.

Im Unterschied zu den Londonern bezogen die Pariser ihr Wasser 1870 immer noch aus Brunnen oder von Wasserverkäufern. Und sie warfen den Abfall in Gruben. In Paris gab es 85000 Abfallgruben. Viele davon blieben bis nach dem Ersten Weltkrieg erhalten.18

Der englische Sozialreformer Edwin Chadwick, der sich für die Verbesserung der sanitären Bedingungen und der öffentlichen Gesundheit einsetzte, war davon überzeugt, dass Krankheit Armut verursachte. Er versicherte sich der Unterstützung durch drei Ärzte, die sich ebenfalls für sanitäre Reformen starkmachten – Neil Arnott, James Philip Kay-Shuttleworth und Thomas Southwood Smith. In ihrem Bericht von 1838 schilderten sie die katastrophalen Zustände im damaligen London.

»Das Zimmer eines Fieberpatienten in einem kleinen und überhitzten Apartment in London, in dem es sehr stickig war, erinnerte sehr an ein stehendes Gewässer in Äthiopien, das voll von toten Heuschrecken ist«, erklärte Southwood Smith. »Die krank machende Wirkung ist in beiden Fällen mehr oder weniger dieselbe.«19

Tiere: tot und lebendig, gefährlich und krankheitserregend

Da es noch keine Umweltschutzgesetze gab, konnte die Industrie ungehindert Luft und Wasser verpesten. In den 1850er-Jahren war die Umwelt in London vom Schmutz der Fabriken verseucht. Und als ob die menschlichen und tierischen Ausscheidungen auf den Straßen der Stadt nicht schon ekelhaft genug gewesen wären, mussten sich die Menschen auch noch mit verwesenden Tierleichen abfinden.

In den Industriestädten spien die Fabrikschornsteine riesige Rußwolken aus, und alles war mit einer dünnen Schmutzschicht bedeckt. Der Rauch vermengte sich mit dem Nebel und schränkte nicht nur die Sicht ein, sondern stellte auch ein ganz enormes Problem für die Gesundheit der Menschen dar. Der Abfall und die Leichen von Hunden und Pferden lagen überall in der Stadt herum. Im Jahre 1858 war der Gestank so stark, dass das britische Unterhaus gezwungen war, seine Sitzungen zu unterbrechen.20

Tiere waren massenhaft zugegen. Entweder streunten sie herum oder sie waren vor dem Schlachten irgendwo eingepfercht. Der Annual Report of the Metropolitan Board of Health von 1866 berichtet von Schlachthöfen, die sich inmitten von Wohngebieten befanden.

Der Schmerz, der den Tieren durch die gegenwärtigen Schlachtmethoden zugefügt wird, ist auch eine Zumutung für die Menschen, die in der Nähe der Schlachthäuser leben müssen. Die Tiere werden zwischen ihrer Ankunft und der Zeit, da sie geschlachtet werden, nur selten gefüttert, und sie bringen ihren Schmerz fast ständig durch Schreie zum Ausdruck. Viele Schlachthöfe befinden sich mitten unter hohen Wohnhäusern, und das Schlachten, das man von den Fenstern aus beobachten kann, ist für unsere Jugend in höchstem Maße demoralisierend.21

Die Menschen warfen ihren Abfall einfach auf die Straße, wo er dann von herumstreunenden Schweinen, Hunden und Ratten gefressen wurde. Der Abfall auf den Straßen von New York City stapelte sich im Winter bis zu einer Höhe von einem Meter. Der Abfall der Haushalte und der Kot von Pferden und anderen Tieren vermischten sich mit dem Schmutz der Straße.

Fast jede Stadt – von der Hauptstadt der USA bis zum letzten Nest irgendwo im Westen – hatte ihre Probleme mit Schweinen oder ähnliche Schwierigkeiten. Die Straßen, Plätze und Parks waren im wahrsten Sinne des Wortes Schweineställe. Auf Schritt und Tritt wurden das Auge und die Nase durch Schweinesuhlen beleidigt. Endes des Jahres 1853 gab es mehr Schweine auf den Straßen von Springfield in Illinois als in den Ställen. In der Kleinstadt Urbana ganz in der Nähe gab es eine Zeit lang mehr Schweine als Menschen, und sie hatten anscheinend dieselben Rechte wie die Bürger, sich überall frei zu bewegen.22

Mit den riesigen Abfallbergen auf den Straßen kamen unvermeidlich die Ratten, die zu einem gewohnten und alltäglichen Anblick wurden. Krankheitserregende Insekten aller Art, beispielsweise Küchenschaben, waren ständige Hausgenossen.

Gefängnisse, Docks und Werften waren berüchtigt wegen der Vielzahl und Größe der Ratten, die dort überall herumliefen, und wegen der Grausamkeit ihrer wilden Angriffe auf die Leute, die in diesen Pesthöhlen eingesperrt sind oder dort arbeiten müssen.23

Foto 1.8: Öffentliche Aufforderung zum Töten von Ratten (1917).

Um 1916 waren die Straßen New Yorks und Bostons mit Millionen von Ratten verseucht, die einen enormen Schaden anrichteten.

Die Bakteriologische Abteilung der Bostoner Gesundheitsbehörde schätzt, dass diezwei Millionen Ratten in Bostonjährlich Schäden in Höhe von 72 Millionen Dollar anrichten. In New York City verursachen diese Nager jährlich Schäden in Höhe von etwa 91250000 Dollar.24

Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Krankenhäuser verschmutzt und total überlastet. Bei der amerikanischen Bevölkerung genossen sie wenig Respekt. Sie galten als Orte, an die sich die Kranken und Armen zum Sterben hinbegaben. Im Jahre 1860 erschien im Harper’s Weekly, einem zu jener Zeit führenden Journal, ein Artikel unter dem Titel »Ratten im Krankenhaus«, in dem die schrecklichen Zustände im Bellevue Hospital in New York geschildert wurden. Der Artikel berichtete über einen unglaublichen Vorfall. Ein Säugling wurde in dem Krankenhaus durch Ratten aufgefressen.

Heute wurde die Autopsie an der Leiche des Kindes abgeschlossen, das im Bellevue Hospital in New York von Ratten gefressen wurde. Die Aussage der Mutter des Kindes, Mary O’Connor, und die zahlreicher anderer Zeugen wurde aufgenommen … und empfohlen, dass wirksame Maßnahmen durchgeführt werden, um das Hospital von den Ratten zu befreien, die diese Institution gegenwärtig heimsuchen.25

Krankheitserregende Nahrung

Die knappen Nahrungsmittel für die Bevölkerung waren oft von einer sehr schlechten Qualität und dazu noch verunreinigt. Das Fehlen einschlägiger Gesetze beziehungsweise die fehlende Durchsetzung solcher Gesetze und eine notorisch korrupte Nahrungsmittelindustrie setzten die Gesundheit jener, die diese Lebensmittel essen mussten, einer ernsthaften Gefahr aus. Versuche, diese Situation zu beheben, wurden fast immer von Leuten vereitelt, die ihre Profite dadurch gefährdet sahen. In Chicago und New York City war die Qualität der Milch so schlecht, dass sie jedes Jahr den Tod einiger tausend Kinder verursachte.

Die Milch, die in Chicago verkauft wurde, kam von Kühen, die »mit Maische gefüttert wurden, und deren Körper mit offenen Geschwüren bedeckt und deren Schwänze abgebissen worden waren«, ein Umstand, den der Journalist für die Ursache für »den Tod so vieler Kinder in Chicago« hielt. Die Milch in New York war ein Nebenprodukt der örtlichen Destillerien, denMilchhändlern wurde vorgeworfen, jährlich 8000 Kinder umzubringen.26

Die Milch von Kühen, die ohne Auslauf und ohne frische Luft irgendwo eingepfercht sind, ist natürlich mit Krankheiten verseucht, und sie ist die Ursache der hohen Sterblichkeit bei Kindern und Säuglingen. Die Tiere bekommen ungesunde Maische, verdorbenes Gemüse und saure und stinkende Küchenabfälle zu fressen. Die Folge ist natürlich, dass sie davon krank werden.27

Foto 1.9: Ein Fall akuter Milchvergiftung. Sie äußert sich durch Erbrechen, Durchfall und blutigen Stuhl, allgemeine Abmagerung, akute Cholera infantum und Ruhr (1914).