Die Irrungen oder die Doppelten Zwillinge - William Shakespeare - E-Book

Die Irrungen oder die Doppelten Zwillinge E-Book

William Shakespeare

0,0
0,91 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Shakespeare-Komödie in deutscher Übersetzung. Laut Wikipedia: "The Comedy of Errors ist eines der frühesten Stücke William Shakespeares. Es ist seine kürzeste und eine seiner absurdesten Komödien, wobei ein Großteil des Humors aus Slapstick und falscher Identität stammt, zusätzlich zu Wortspielen und Wortspielen Die Komödie der Irrungen (zusammen mit The Tempest) ist eines von nur zwei von Shakespeares Stücken, um die klassischen Einheiten zu beobachten. "

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 84

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DIE IRRUNGEN,ODER DIE DOPPELTEN ZWILLINGE, EIN LUSTSPIEL VON WILLIAM SHAKESPEARE, ÜBERSETZT VON CHRISTOPH MARTIN WIELAND

published by Samizdat Express, Orange, CT, USA

established in 1974, offering over 14,000 books

Other Shakespeare plays in German translation:

Wie Es Euch Gefaellt (Schlegel)

Die Irrunngen (Wieland)

Maas fuer Maas (Wieland)

Der Kaufman von Venedig (Schlegel)

Ein Sommernachtstraum (Schlegel)

Ein St. Johannis Nachts-Traum (Wieland)

Johann (Wieland)

Richard II (Wieland)

Heinrich IV erste theil (Wieland)

Heinrich IV zweyte theil (Wieland)

Der Sturm (Wieland)

feedback welcome: [email protected]

visit us at samizdat.com

Personen

Erster Aufzug.

Erste Scene. (Des Herzogs Palast.) (Der Herzog von Ephesus, Aegeon, ein Kerkermeister, und einige vom  Gefolge des Herzogs treten auf.)

Zweyte Scene. (Antipholis von Syracus, ein Kauffmann und Dromio treten auf.)

Dritte Scene.

Zweyter Aufzug.

Erste Scene. (Das Haus des Antipholis von Ephesus.) (Adriana und Luciana treten auf.)

Zweyte Scene. (Dromio von Ephesus zu den Vorigen.)

Dritte Scene. (Dromio von Syracus, (über die Bühne lauffend.)

Vierte Scene. (Verwandelt sich in eine Strasse.) (Antipholis von Syracus tritt auf.)

Fünfte Scene. (Adriana und Luciana zu den Vorigen.)

Dritter Aufzug.

Erste Scene. (Die Strasse vor Antipholis Haus.) (Antipholis von Ephesus, Dromio von Ephesus, Angelo und Balthasar  treten auf.)

Zweyte Scene. (Das Haus des Antipholis von Ephesus.) (Luciana und Antipholis von Syracus treten auf.)

Dritte Scene. (Dromio von Syracus, (über die Bühne lauffend.)

Vierte Scene.

Vierter Aufzug.

Erste Scene. (Die Strasse.) (Ein Kauffmann, Angelo und ein Gerichtsdiener treten auf.)

Zweyte Scene. (Dromio von Syracus zu den Vorigen.)

Dritte Scene. (Verwandelt sich in des Ephesischen Antipholis Haus.) (Adriana und Luciana treten auf.)

Vierte Scene. (Dromio von Syracus zu den Vorigen.)

Fünfte Scene. (Verwandelt sich in die Strasse.) (Antipholis von Syracus tritt auf.)

Sechste Scene. (Die Courtisane zu den Vorigen.)

Siebende Scene. (Die Courtisane bleibt zurük.)

Achte Scene. (Die Strasse.) (Antipholis von Ephesus, mit einem Kerkermeister.)

Neunte Scene. (Adriana, Luciana, die Courtisane und Doctor Zwik, zu den Vorigen.)

Zehnte Scene. (Antipholis von Syracus mit gezognem Degen, und Dromio von Syracus  zu den Vorigen.)

Fünfter Aufzug.

Erste Scene. (Eine Strasse vor einem Frauen-Kloster.) (Der Kauffmann und Angelo treten auf.)

Zweyte Scene. (Adriana, Luciana, Courtisane, und andre zu den Vorigen.)

Dritte Scene. (Der Herzog, und sein Gefolge, Aegeon mit blassem Haupt, der  Nachrichter und andre Gerichtsdiener treten auf.)

Vierte Scene. (Ein Bote zu den Vorigen.)

Fünfte Scene. (Antipholis und Dromio von Ephesus zu den Vorigen.)

Sechste Scene.

Siebende Scene. (Die Abbtißin mit Antipholis und Dromio von Syracus zu den Vorigen.)

Achte Scene. (Die beyden Antipholis, und die beyden Dromio bleiben.)

Personen

Salinus, Herzog von Ephesus.

Aegeon, ein Kauffmann von Syracus.

Antipholis von Ephesus und Antipholis von Syracus, Zwillings-Brüder

und Söhne von Aegeon und Aemilia, aber einander unbekannt.

Dromio von Ephesus und Dromio von Syracus, Zwillings-Brüder und

Sclaven der beyden Antipholis.

Balthasar, ein Kauffmann.

Angelo, ein Goldschmidt.

Zween andre Kauffleute.

Dr. Zwik, ein Schulmeister und Beschwörer.

Aemilia, Aegeons Weib, eine Abbtißin zu Ephesus.

Adriana, des Antipholis von Ephesus Weib.

Eine Courtisane.

Luciana, Ihre Schwester.

Kerkermeister, Gerichtsdiener, Trabanten, und andre stumme Personen.

 Die Scene ist zu Ephesus.

 Erster Aufzug.

Erste Scene. (Des Herzogs Palast.) (Der Herzog von Ephesus, Aegeon, ein Kerkermeister, und einige vom  Gefolge des Herzogs treten auf.)

 Aegeon. Säume dich nicht länger, Salinus, durch den Ausspruch meines Urtheils, meinem unglüklichen Leben ein Ende zu machen.

Herzog. Kauffmann von Syracus, sage nichts mehr zu deiner Verantwortung; ich kan zum Nachtheil des Gesezes nicht partheylich seyn.  Das neuliche grausame Verfahren euers Herzogs gegen einige Kauffleute, unsre getreue Unterthanen, welche, weil sie nicht Gold genug hatten ihr Leben loszukaufen, sein strenges Gesez mit ihrem Blute besiegelt haben, schließt alles Erbarmen aus unsern dräuenden Bliken aus.  Denn seitdem diese verderbliche Zwietracht zwischen deinen aufrührischen Landsleuten und uns ausgebrochen, ist in der allgemeinen Versammlung des Volks, sowol von den Syracusern als von uns, beschlossen worden, keine Handlung noch Gemeinschaft zwischen unsern feindseligen Städten zu erlauben; noch mehr, welcher gebohrne Epheser sich auf den Märkten und Jahrsmessen von Syracus betreten läßt, der stirbt; und hinwieder, welcher gebohrne Syracuser in der Bay von Ephesus gefunden wird, der stirbt, und seine Güter werden zu Handen des Staats eingezogen; es sey dann, daß er tausend Mark zu seinem Lösegeld bezahlen könne.  Nun belauft sich alles was du hast, nach der äussersten Schazung, kaum auf hundert Mark; du bist also nach dem Geseze zum Tode verdammt.

Aegeon. Mein Trost ist, daß die Vollziehung euers Worts noch vor Sonnen- Untergang auch meinen Unglüks-Fällen ein Ende machen wird.

Herzog. Gut, Syracuser, erzähl' uns kürzlich die Ursache, warum du deine väterliche Heimath verlassen hast, und warum du hieher nach Ephesus gekommen bist.

Aegeon. Eine schwerere Verrichtung könnte mir nicht auferlegt werden, als daß ich von meinem unaussprechlichen Kummer reden soll.  Jedoch, damit die Welt erkenne, daß der natürliche Lauf der menschlichen Zufälle, und nicht irgend ein scheußliches, die Rache der Götter aufforderndes Verbrechen, mir dieses unglükliche Ende zuzieht; so will ich sagen, was mein Schmerz mir zu sagen Vermögen lassen wird. Zu Syracus ward ich gebohren, und mit einem Weibe vermählt, die mich glüklich machte, und es durch mich selbst gewesen wäre, wenn ein feindseliges Schiksal die Dauer unsrer Glükseligkeit gestattet hätte.  Mit ihr lebt' ich vergnügt; mein Vermögen nahm durch beglükte Reisen zu, die ich häuffig nach Epidamnum machte; bis der Tod meines Factors, und die Sorge für meine Güter, die dadurch ohne Aufsicht gelassen worden, mich aus den Umarmungen meiner Gattin riß. Ich war noch nicht volle sechs Monat von ihr entfernt, als sie (obgleich zu einer Zeit, da sie unter der angenehmen Straffe ihres Geschlechts schmachtete,) Anstalten machte, mir nachzufolgen, und bald und glüklich anlangte wo ich war.  Sie war nicht lange da, so wurde sie eine freudenvolle Mutter von zween hübschen Knaben, die einander so wundersam gleich sahen, daß es unmöglich war, sie anders, als durch Namen zu unterscheiden.  In eben dieser Stunde und an dem nemlichen Ort, ward eine arme Frau gleichfalls von zween männlichen Zwillingen entbunden, die einander eben so gleich sahen; diese kaufte ich ihren Eltern ab, denn es waren bettelarm Leute, und zog sie auf, daß sie meinen Söhnen aufwarten sollten.  Mein Weib, die auf zween solche Knaben nicht wenig stolz war, drang täglich in mich, unsre Heimreise zu beschleunigen; ich willigt' endlich, wiewol ungern ein, und wir giengen, ach allzubald!  zu Schiffe.  Wir hatten kaum eine Meile von Epidamnum fortgesegelt, als ein plözlicher Sturm den Tag verdunkelnd, uns nur noch so viel düstres Licht übrig ließ als nöthig war, unsern erschroknen Augen die Gewißheit des unvermeidlichen Todes zu zeigen.  Ich, für meinen eignen Theil, würde mich willig darein ergeben haben; aber das herzrührende Jammern eines geliebten Weibes, und das Geschrey ihrer holdseligen Kinder, die, ohne zu wissen was sie fürchten sollten, nur weinten, weil sie ihre Mutter weinen sahen, nöthigte mich auf Rettung oder wenigstens auf einige Frist für sie und mich zu denken; und diß war es, denn kein anders Mittel hatt' ich nicht.  Das Schiffs-Volk suchte seine Rettung in unserm Boot, und überließ uns das Schiff, welches schon zum Versinken reif war.  Mein Weib, für ihren Erstgebohrnen am meisten besorgt, hatte ihn an einen vorräthigen dünnen Mastbaum gebunden, dergleichen die Seeleute zur Vorsorge mit sich zu nehmen pflegen; zu ihm wurde einer von den andern beyden Zwillingen gebunden, indessen daß ich mit den übrigen beyden das nemliche that.  Nachdem wir nun die Kinder solchergestalt besorgt hatten, banden wir uns, mein Weib und ich, die Augen auf den Gegenstand unsrer zärtlichen Sorgen geheftet, jedes an das andere Ende des Mastbaums, und überliessen uns so den Wellen, von denen unser Schiff, wie uns däuchte, nach Corinth getrieben wurde. Endlich zerstreute die Sonne das Gewölke, und die See wurde wieder ruhiger; da entdekten wir bey ihrem wohlthätigen Licht zwey Schiffe, die auf uns zusegelten, eines von Corinth, und das andre von Epidaurus; aber eh sie zu uns kamen--o, zwingt mich nicht fortzufahren!  Errathet das Folgende aus dem Vorhergehenden.

Herzog. Nein, fahre fort, alter Mann, brich deine Erzählung nicht so ab; wenn wir dich nicht retten können, so können wir doch Erbarmniß mit dir haben.

Aegeon. O hätten die Götter das gethan, so hätt' ich keine Ursach, sie unbarmherzig gegen uns zu nennen.  Wir waren nur wenige Meilen noch von diesen Schiffen entfernt, als unser hülfloses Schiff, durch einen plözlichen Stoß an einen im Meer verborgnen Felsen mitten entzwey geschmettert wurde.  Das Glük, welches mein Weib und mich auf eine so ungerechte Weise schied, ließ einem jeden was uns zugleich Freude und Kummer machte.  Ihr Theil, der armen Seele! Vermuthlich weil er leichter beladen war, wurde vom Wind schneller vorwärts getrieben, und alle drey wurden in meinem Gesicht, von Corinthischen Fischern, wie mir dauchte, aufgefangen.  Endlich bemächtigte sich ein andres Schiff meiner auch; ich fand bekannte Freunde darinn, welche sich freuten, daß sie uns in einer solchen Noth hatten Hülfe leisten können; sie würden auch, mir zu lieb, die Fischer ihrer Beute gerne beraubt haben; allein da ihre Barke schlecht besegelt war, mußten sie es aufgeben, und richteten ihren Lauf der Heimat zu--Und nun habt ihr gehört was mich meiner Glükseligkeit beraubt hat, und durch was für Unfälle mein Leben nur dazu verlängert worden ist, daß ich klägliche Geschichten erzählen kan, von denen mein eignes Unglük der Innhalt ist.

Herzog. Um derer willen, um welche du traurest, erzeige mir die Gefälligkeit, und melde noch, wie es ihnen und dir ferner ergangen ist.