"Die Judenbuche" zwischen Kunstautonomie und Moral - Christian Sonntag - E-Book

"Die Judenbuche" zwischen Kunstautonomie und Moral E-Book

Christian Sonntag

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Annette von Droste-Hülshoffs "Die Judenbuche" zählt zu den meistdiskutierten Erzählungen der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts – und zugleich zu den unabschließbarsten. Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1842 wurde sie in unzähligen Interpretationen neu gelesen, gedeutet, hinterfragt – und dabei nie vollständig erklärt. Die vorliegende Studie bietet eine originelle Perspektive auf diesen literarischen Klassiker: Sie liest den Text konsequent aus der Sicht der soziologischen Systemtheorie Niklas Luhmanns und fragt, welche kommunikativen Strukturen, sozialen Systeme und literarischen Verfahren darin wirksam sind. Ausgehend von der Überlegung, dass "Die Judenbuche" selbst ein kommunikativer Beitrag in einem sozialen System ist – nämlich dem Literaturbetrieb –, wird das Werk als dynamisches Kommunikationsangebot verstanden, das durch seine Deutungsbedürftigkeit über Generationen hinweg Anschlusskommunikation erzeugt hat. Damit erfüllt es ein zentrales Kriterium der Systemtheorie: es entfaltet gesellschaftliche Relevanz durch Selbstreferenz und strukturelle Kopplung an andere soziale Systeme wie Recht, Religion oder Moral. Zugleich wird "Die Judenbuche" als literarisches Produkt eines sozialen Systems analysiert, das sich im 19. Jahrhundert von vormals dominanten Instanzen wie Moral und Religion emanzipiert hat. Die Frage, wie Literatur das Böse, das moralisch Verkommene, thematisieren kann, ohne selbst moralisierend zu agieren, wird unter Rückgriff auf Luhmanns Theoreme von funktionaler Differenzierung, Beobachtung zweiter Ordnung und struktureller Kopplung präzise konturiert. Der Fokus liegt insbesondere auf den Sozialsystemen Recht, Religion und Moral, deren Differenzen, Durchlässigkeiten und Störungen sich im Text beobachten lassen. In der Studien wird "Die Judenbuche" nicht nur als bedeutendes literarisches Werk verstanden, sondern als exemplarisches Dokument einer Gesellschaft im Übergang – zwischen vormoderner Ordnung und funktionaler Ausdifferenzierung.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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