Die Klassenfahrt der 6c - Anja S.x - E-Book

Die Klassenfahrt der 6c E-Book

Anja S.x

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Beschreibung

Dies ist die Fortsetzung des Buches "Die Klassenfahrt der 4c". Nach der letzten chaotischen Klassenfahrt sollte es eigentlich keine weitere gemeinsame Unternehmung geben. Aber die Kinder sind nun in der sechsten Klasse. Sie wachsen zu Jugendlichen heran und bald werden sich ihre Wege trennen. Der Wechsel zu den weiterführenden Schulen steht bevor. Die Klassenlehrerin Renate konnte endlich die Eltern überzeugen, einer weiteren Klassenfahrt zuzustimmen. Diesmal soll es viel ruhiger und beschaulicher zugehen. Ein Bauernhof ist das gewünschte Ziel. Doch bereits bei Ankunft zeigt sich, dass hier gar nichts wie geplant laufen wird. Viel Spaß und Spannung beim Lesen.

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Seitenzahl: 83

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Vorab

Auf mehrfachen Wunsch ehemaliger und aktueller Klassenkameraden und Klassenkameradinnen meines Sohnes gibt es eine Fortsetzung des Buches „Die Klassenfahrt der 4c“.

Leider hat die Erstellung etwas länger gedauert als geplant. Ich bitte dies zu entschuldigen. Aber die Verspätung wird dem Buch keinesfalls schaden. Auch dieses Mal gibt es viele lustige Begebenheiten. Natürlich wird wieder maßlos übertrieben. Die Geschichte enthält ein paar wahre Ereignisse, das meiste ist jedoch frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig

Vielen Dank an Michaela, die mich so tatkräftig unterstützt hat - Lektorat sowie Rechtschreibung/Grammatik.

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Anja

Inhalt

Was bisher geschah

Der Tag der Verkündung der Klassenfahrt

Ankunft auf dem Bauernhof

Der erste Abend

Am nächsten Tag

Am Lagerfeuer

Der Abreisetag

Der erste Schultag danach

Was bisher geschah

Renate stand im Klassenraum und packte nachdenklich ihre Sachen zusammen. Es war spät geworden – 21 Uhr. Die Elternversammlung hatte länger gedauert als erwartet aufgrund einer hitzigen Diskussion wegen der anstehenden Klassenfahrt. Zumindest gab es letztlich einen Erfolg: Die Eltern hatten sich endlich auf ein Reiseziel geeinigt. Wenn es sich Renate recht überlegte: Was war es bis dahin für ein anstrengender Weg gewesen?! Beinahe hätte sie gewettet, dass es nie klappen würde. Die Eltern hatten sich lange Zeit gesträubt, einer weiteren Reise zu zustimmen. Der Hauptgrund war die letzte Klassenfahrt. Vor zwei Jahren hatte Renate die Klasse vertretungsweise übernommen. Eine ihrer ersten Aktionen war die Organisation einer Klassenfahrt. Diese hatte sie damals auf eine einsame Insel am Darß geführt, ohne Strom. Unerwartete Ereignisse, wie Sturm, Regen und die Fähre, die nicht mehr kam, hatten sie in eine lebensbedrohliche Situation gebracht. Zum Glück war ihr Abenteuer gut ausgegangen. Auf eine gewisse Weise konnte Renate die Bedenken der Mütter und Väter verstehen. Sie sorgten sich um ihre Sprösslinge und wollten deren Bestes. Dennoch: Im Gegensatz zu den Eltern fand Renate, dass die Reise zum Darß eine positive Auswirkung auf die Klasse gehabt hatte. Die Kinder verstanden sich besser denn je und hielten zusammen. Sogar Paul, der zweifache Sitzenbleiber, der sich bis dahin abgesondert hatte, gehörte seitdem dazu. Dank der Unterstützung seiner Klassenkameraden hatte Paul sogar seine Schulnoten verbessern können. In diesem Jahr sah es so aus, als könnte er versetzt werden. Die Schuldirektorin teilte Renates Auffassung. Daher blieb Renate Klassenleiterin. Sie hatte sich seither immer wieder um eine weitere gemeinsame Reise bemüht, doch die Eltern waren lange Zeit dagegen gewesen. Erst jetzt, im sechsten Schuljahr gelang es Renate, die überwiegende Mehrheit der Eltern umzustimmen. Am Ende des Schuljahres würden sich die Wege der Schüler schließlich trennen. Einige würden das Gymnasium besuchen, die anderen die Ober- oder Gesamtschule. Ein neuer Lebensabschnitt stand bevor.

In der eben beendeten Versammlung war das Reiseziel festgelegt worden. Das war schwerer als gedacht. Sämtliche Vorschläge, die Renate unterbreitet hatte, wurden heftig diskutiert und letztlich abgelehnt. Zu weit. Zu gefährlich. Zu teuer. Die Standpunkte der Anwesenden – Zustimmung und Ablehnung – drifteten dabei immer weiter auseinander. Streitgespräche entbrannten darüber, was das Beste wäre. Die Situation begann zu eskalieren. Renate hatte alle Hände voll zu tun, die Eltern zu beruhigen. Zuletzt gab es einen Vorschlag und – erstaunlicherweise – Zuspruch von allen Seiten. Renate hatte gar nicht orten können, von wem er kam. Die Mütter und Väter stimmten ab und das Ergebnis war eindeutig. Renate sollte diesmal etwas in der Nähe wählen, etwas Ungefährliches – ein Bauernhof. Bauernhof? Renate spukte dieses Wort im Kopf herum. Ob dies das richtige wäre? Renate war unsicher, denn die Schüler waren nicht mehr klein, sondern heranwachsende Jugendliche. Sie wollten garantiert, so wie die anderen sechsten Klassen, eine Städtereise unternehmen oder eine Erlebnisreise und keine Landausflüge.

Renate wurde aus ihren Gedanken gerissen, weil jemand an der Tür klopfte. Der Hausmeister schob seinen Kopf herein. Er fragte höflich, wann sie fertig wäre, denn er wollte abschließen. Kurz darauf verließen sie gemeinsam das Schulgebäude. Auf dem Heimweg grübelte Renate weiter vor sich hin. Vor ihrem inneren Auge tauchten die Kinder auf und ein Bauernhof. Sie versuchte sich vorzustellen, wie alle die Tiere streicheln und im Stroh umhertollen würden. Zuletzt redete sie sich ein, dass auch dieser Ausflug zu einer unvergesslichen Reise werden könnte, eine, an die sich die Kinder gern zurückerinnerten. Man müsste nur den richtigen Ort finden.

*

In den nächsten Wochen suchte Renate nach einem geeigneten Objekt. Sie fand sogar eines, keine fünfzig Kilometer entfernt. Drei Tage. Am Anreisetag würde es eine Einführung in die Landwirtschaft geben. Es gab einen Streichelzoo und die Kinder dürften die Tiere füttern. Der zweite Tag war fürs Melken lernen, Butter stampfen und Brotbacken gedacht. Am Abend sollte es ein Lagerfeuer geben. Am Abreisetag würden sie die Eier der freilaufenden Hühner einsammeln und sie anschließend zum Frühstück kochen oder als Spiegeleier braten lassen. Zum Abschluss ständen noch ein Besuch beim Schäfer und das Herstellen von Wolle auf dem Programm. Wer mochte, dürfte in einer Strohscheune übernachten. Unabhängig davon würden mehrere Zimmer mit Betten zur Verfügung stehen. Während der ganzen Zeit könnten sie reiten. Kurz: Es gab viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Außerdem stand vor Ort eine Betreuung zur Verfügung. Wenn das nicht das Richtige wäre, dann wüsste Renate auch nicht weiter.

Den Eltern wurde das Angebot noch einmal in einer kurzfristig organisierten Versammlung vorgestellt. Ausnahmslos alle waren begeistert, zumal auch der Preis stimmte. Nach der Bestätigung der Buchung sollte Renate die Entscheidung der Eltern und das Reiseziel den Schülern der 6c mitteilen.

Der Tag der Verkündung der Klassenfahrt

Renate war auf dem Weg zur Klasse. In ihrem Kopf kreisten die Gedanken. Gleich würde sie den Kindern die Botschaft überbringen, wohin sie ihre Klassenfahrt führen würde. Wie vor zwei Jahren auch hatten einige Lehrer Renate im Lehrerzimmer verspottet. Bauernhof für eine sechste Klasse? Wenn wenigstens ein Discobesuch dabei wäre… Die anderen würden aufregende Sachen machen. Eine Klasse würde nach Budapest fahren und eine Stadtrundfahrt unternehmen, die Bus-, Schiff- und Fahrradtour umfasste. Zwei Übernachtungen inklusive. Die anderen würden drei Tage in einem Lustschloss an einem See zubringen, ein Floss bauen und ein Krimidinner erleben.

Renate stand vor der Tür des Klassenzimmers und strich sich mit der Hand durch ihre kurzen, schwarzen Locken. Zuletzt rückte sie ihre Halskette zurecht. Noch einmal durchatmen. Ja, sie würde den Schülern schon die Reise schmackhaft machen. Bauernhof – so schlecht war das auch wieder nicht. Natur, frische Luft. Erleben, wie unser „täglich Brot“ hergestellt wird. Was will man mehr? In jedem Fall würde sie den Kindern sagen, dass es der Wunsch ihrer Eltern war. Zudem war Freitag. Das Wochenende stand bevor. Genug Zeit für alle, um in Ruhe darüber nachzudenken. Renate drückte die Türklinke. Die Schüler, die sich vorher rege unterhalten hatten, verstummten und hasteten zu ihren Plätzen. Als Renate ihre Sachen abgelegt hatte, begann sie ihre Rede: „Meine Lieben, ihr habt ja alle mitbekommen, dass es eine Versammlung wegen der Klassenfahrt gab. Sicher seid ihr schon gespannt, wohin die Reise gehen wird. Ich sage mal so: Es ist ganz in der Nähe und wir werden garantiert nicht von der Außenwelt abgeschnitten sein, wie beim letzten Mal. Tatsächlich gibt es viel zu erleben. Für jeden ist etwas dabei. Wir können reiten, Brot backen und vieles mehr. Den genauen Plan stelle ich euch gleich vor. Ich will nicht lange um den heißen Brei reden. Wir fahren zum Bauernhof Krümling. In zwei Wochen geht es los.“ In der Klasse war es für einen Moment mucksmäuschenstill. Entgeisterte Gesichter blickten Renate an. Die Fragen der Kinder schwirrten durcheinander, die wichtigste von allen war: „Warum fahren wir nicht zum Darß und sehen unsere Freunde vom vorletzten Jahr wieder?“ Das hatte Renate vorhergesehen und eine passende Antwort parat: Man müsste auch mal etwas Neues ausprobieren – ein anderes Abenteuer erleben. Renate begann die geplanten Aktivitäten vorzustellen. Sie redete auf die Kinder ein und versuchte das Vorhaben so gut wie möglich anzupreisen. Der Enthusiasmus der Klasse hielt sich jedoch in Grenzen. Lediglich einige Mädchen waren davon begeistert, dass Reiten auf dem Programm stand. Renate gab alles. „… und die technische Maschinen und Traktoren dürften euch auch interessieren“, fügte sie hinzu. Am Ende ging Renate in den normalen Unterrichtsstoff über. Sie war heilfroh, dass keiner rebellierte.

*

Die Klassenfahrt war DAS Pausenthema. Unterschiedliche Ansichten wurden ausgetauscht. Begeistert waren nur wenige. Einige meinten, dass dies die langweiligste Fahrt aller Zeiten werden würde. Wie konnten ihre Eltern ihnen das antun?! Paul, der Größte der Runde, nahm es gelassen. „Easy. Alles ist besser