Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In der Silvertire-Schule, einer geheimen Akademie für magische Wesen, entdeckt Sanni Thorvaldson eine alte Chronik über die legendären Assassinen, Krieger, die einst mit Drachen kämpften. Als eine neue Bedrohung, die Schatten der Nacht, auftaucht und ihr Anführer Esuzar eine Armee von Vampiren aufstellt, erkennt Sanni, dass die Assassinen gebraucht werden. Tatsächlich gelingt es ihr, sie zu rufen, und Arak, der mächtige Anführer der Assassinen, kehrt mit seinen Kriegern zurück. Während sie sich auf den Kampf vorbereiten, entstehen Spannungen zwischen den Assassinen und den Schülern der Schule. Doch als Esuzars Angriff beginnt, müssen sie zusammenarbeiten. Während der Schlachten wachsen Vertrauen und Freundschaft. Doch als Sanni schwer verletzt wird, trifft Arak eine folgenschwere Entscheidung...
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Magie ist real. Sie war schon immer ein Teil unsere Welt, verborgen vor den Augen der Menschen durch ein uraltes, mächtiges Siegel. Nur jene, die in der Magie geboren wurden – Hexen, Vampire und Werwölfe – kennen die Wahrheit. Sie leben unerkannt unter den Menschen oder in versteckten Gemeinschaften, haben ihre eigenen Schulen, Gesetze und Bündnisse. Seit Jahrhunderten wahren sie das Gleichgewicht, verborgen im Schatten der modernen Welt.
Doch es gibt Legenden.
Flüsternde Stimmen erzählen von einer Macht, die außerhalb der bekannten Ordnung existiert. Eine Macht, älter als jede Magie, schneller als der Tod selbst. Niemand weiß, ob sie je existiert hat oder ob sie nur eine Geschichte ist, um Angst zu säen. Doch diejenigen, die sich mit den Legenden beschäftigen, lernen schnell: Jede Geschichte hat einen wahren Kern. Dies ist eine Geschichte über Geheimnisse, über das Unbekannte, das verborgen im Dunkeln lauert. Und über eine Wahrheit, die vielleicht besser unentdeckt geblieben wäre.
Vorwort
Kapitel 1: Die Rückkehr der Schatten
Kapitel 2: Die Legenden kehren zurück
Kapitel 3: Die Schatten ziehen auf
Kapitel 4: Die Legende wird lebendig
Kapitel 5: Flüstern in der Dunkelheit
Kapitel 6: Bande aus Stahl
Kapitel 7: Ein unausgesprochenes Band
Kapitel 8: Opfer des Herzens
Kapitel 9: Eine unausgesprochene Verbindung
Kapitel 10: Ein Gespräch unter den Urassassinen
Kapitel 12: Vertrauen in der Dunkelheit
Kapitel 13: Das Nest der Assassinen
Kapitel 14: Der Bindungsbaum
Kapitel 15: Das Schicksal des Nestes
Kapitel 16: Eine Suche voller Dunkelheit
Kapitel 17: Rätsel und Offenbarungen
Kapitel 18: Die Jagd beginnt
Kapitel 19: Der dunkle Hort
Kapitel 20: Die Kriegsmaschine erwacht
Kapitel 22: Der Sturm der Entscheidung
Kapitel 23: Der Preis des Blutes
Kapitel 24: Die Rettung der Hoffnung
Kapitel 25: Ein neuer Anfang
Register
Die Flammen im Kamin der Silvertire-Schule warfen ein warmes Licht in die kühle Bibliothek, doch dieses Licht schien nicht auszureichen, um die wachsende Dunkelheit zu vertreiben, die sich in Salisbury zusammenbraute. Sanni Thorvaldson saß allein an einem massiven Holztisch, ihre Finger ruhten auf den Seiten eines uralten Buches. Es war eines dieser Werke, die in einer Mischung aus Mythen, Legenden und Wahrheit geschrieben schienen. Ein einzelner Kerzenständer flackerte neben ihr, während sie die Worte auf den vergilbten Seiten las. Es war eine Chronik über die Assassinen – jene legendären Krieger, von denen die Welt schon lange nichts mehr gehört hatte.
Sie las die Namen immer wieder: Arak, Toro, Tairen. Sie hatten damals an der Seite von Björn und Elena gegen Feinde gekämpft, die selbst für die Übernatürlichen zu mächtig schienen. Die Geschichten sprachen von ihrer unübertroffenen Kampfkunst, von ihrer Fähigkeit, aus den Schatten zuzuschlagen, und von den Drachen, die sie an ihrer Seite geführt hatten. Diese Wesen – die sogenannten Blutdrachen – waren mehr als nur Kreaturen. Sie waren Gefährten, Waffen und Legenden. Aber das war alles so lange her. Niemand hatte sie mehr gesehen, seit der Hochzeit von Björn und Elena. Seitdem waren die Assassinen nur noch eine Geschichte, ein Flüstern in der Dunkelheit, das man Kindern erzählte, um sie zum Staunen zu bringen.
Die Tür zur Bibliothek öffnete sich plötzlich, und Sanni sah auf. Cintra Saltzman trat ein, ihre Arme waren verschränkt, und ihre Augen waren voller Skepsis, wie sie es so oft waren, wenn es um Sannis Faszination für Legenden ging. „Da bist du ja.
Und natürlich wieder mit einem dieser staubigen alten Bücher. Sag mir nicht, du suchst immer noch nach diesen Assassinen.“
Sanni lehnte sich zurück und schloss das Buch mit einem dumpfen Geräusch. „Weißt du, Cintra, ich habe das Gefühl, dass wir sie brauchen könnten. Und wenn wir sie brauchen, dann werden sie kommen.“
Cintra hob eine Augenbraue und setzte sich auf den Sessel gegenüber von Sanni. „Kommen? Sanni, sie sind verschwunden. Seit Jahren. Niemand hat sie gesehen, und wenn du mich fragst, sind sie vielleicht tot. Oder sie sind nie wirklich so gewesen, wie die Geschichten sagen.“
Sanni schüttelte den Kopf, ihre Augen fixierten Cintra. „Nein, Cintra. Sie waren real. Und sie waren mächtiger, als wir uns vorstellen können. Warum sollten sie zurückkehren, wenn die Welt sie nicht braucht? Vielleicht war es genau das: Sie haben ihren Kampf gekämpft, und dann sind sie gegangen. Aber jetzt... ich habe das Gefühl, dass etwas Großes kommt. Etwas, das uns alle überfordert.“
Cintra seufzte, griff nach dem Buch und schlug es mit einem skeptischen Blick auf. Die Seiten waren gefüllt mit Illustrationen und Berichten über die Assassinen und ihre Drachen. „Okay, sagen wir mal, sie waren echt. Was bringt es uns jetzt? Die Welt hat sich weitergedreht. Wir haben schon gegen genug Gefahren gekämpft, Sanni. Wir kommen auch ohne diese... Geisterkrieger zurecht.“
Sanni wollte gerade etwas entgegnen, als plötzlich ein eisiger Windstoß durch die Bibliothek fuhr. Die Flammen im Kamin flackerten heftig, und für einen Moment erloschen sie fast vollständig. Beide Mädchen sprangen auf, und Sanni griff unbewusst nach dem magischen Talisman um ihren Hals.
„Was war das?“ Cintra sah sich nervös um, ihre Stimme zitterte leicht.
Sanni trat einen Schritt vor, ihre Augen glitzerten vor Entschlossenheit. „Ich weiß es nicht, aber es fühlt sich nicht gut an.“
Bevor Cintra antworten konnte, öffnete sich die Tür zur Bibliothek mit einem lauten Knall. Frederick Saltzman, Cintras und Montris Vater sowie der Leiter der Schule, stürmte herein. Sein Gesicht war blass, und er wirkte atemlos, als hätte er gerade einen Kampf hinter sich.
„Sanni, Cintra, wir haben ein Problem“, sagte er, und seine Stimme war angespannt.
Sanni trat näher. „Was ist passiert?“
Frederick fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, sein Blick wanderte zwischen den beiden Mädchen hin und her. „Es gibt Berichte über eine neue Gruppe von Vampiren. Sie nennen sich die Schatten der Nacht. Sie sind nicht wie die anderen, gegen die wir bisher gekämpft haben. Diese hier... sie sind organisiert. Sie haben eine Struktur, eine Hierarchie. Und sie haben einen Anführer, der gefährlicher ist, als alles, was wir bisher gesehen haben.“
„Wer ist ihr Anführer?“ Cintra fragte, obwohl ihre Stimme einen Hauch von Unsicherheit verriet.
„Sein Name ist Esuzar“, sagte Frederick mit grimmiger Miene.
„Er ist alt. Sehr alt. Und er hat Kräfte, die die von Björn Thorvaldson in den Schatten stellen könnten.“
Sanni erstarrte bei der Erwähnung ihres Vaters. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, und sie spürte, wie Wut in ihr aufstieg.
„Und was will er?“
Frederick zögerte, bevor er weitersprach. „Er hat es auf unsere jüngsten Schüler abgesehen. Er will die nächste Generation auslöschen, bevor sie eine Bedrohung für ihn werden kann.“
Die Worte ließen die Luft im Raum schwer werden. Sanni konnte fühlen, wie Cintra den Atem anhielt.
„Dann müssen wir ihn aufhalten“, sagte Sanni mit einer Stimme, die vor Entschlossenheit zitterte.
Frederick nickte langsam. „Das ist leichter gesagt als getan. Er hat eine ganze Armee von Vampiren hinter sich, und er wird nicht aufhören, bis er bekommt, was er will.“
„Dann rufen wir sie“, sagte Sanni plötzlich, ihre Augen funkelten.
Cintra sah sie verwirrt an. „Rufen? Wen?“
„Die Assassinen“, sagte Sanni fest. „Wenn irgendjemand uns helfen kann, dann sie.“
Die Nacht verging in einer Mischung aus Vorbereitungen und angespannten Diskussionen. Niemand glaubte wirklich, dass die Assassinen zurückkehren würden. Aber Sanni war überzeugt davon, dass sie gebraucht wurden. Und sie hatte recht. Sie versuchte ein Ritual mit dem es hieß man könne die Assassinen rufen und wartete ab.
Es war tief in der Nacht, als ein leises Geräusch durch die Dunkelheit hallte. Es war ein tiefes, gleichmäßiges Dröhnen, das die Luft erzittern ließ. Sanni, die draußen auf dem Trainingsgelände stand, hielt den Atem an, als sie den Schatten eines Drachen am Himmel sah. Sekunden später landete er mit einer Anmut, die unmöglich schien.
Arak stieg von seinem Drachen, eine finstere Präsenz in seiner schwarzen Rüstung. Seine Augen suchten die Umgebung, und als er Sanni sah, verzog sich sein Mund zu einem leichten, aber gefährlichen Lächeln.
„Es sieht so aus, als würdet ihr Hilfe brauchen“, sagte er mit einer Stimme, die so ruhig wie ein lauernder Sturm war.
Sanni starrte ihn an, ihre Worte blieben ihr im Hals stecken.
„Du bist... du bist Arak“, flüsterte sie schließlich.
Er nickte langsam und trat näher. „Es scheint, als wäre die Zeit gekommen, aus den Schatten zu treten. Und ich bringe Verstärkung.“
Im nächsten Moment landeten weitere Drachen, und aus der Dunkelheit traten Toro, Tairen und eine ganze Armee von Assassinen.
Arak sah Sanni direkt an. „Wir sind nicht hier, um zuzusehen. Wir sind hier, um zu kämpfen.“
Das erste Licht der Morgendämmerung malte sanfte Farben an den Horizont, aber in der Silvertire-Schule für übernatürliche Wesen war nichts an diesem Morgen ruhig. Die Nachricht, dass eine mysteriöse Gruppe von Kriegern auf Drachen gelandet war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Schüler und Lehrer drängten sich in die großen Hallen, flüsterten aufgeregt miteinander und versuchten, einen Blick auf die Besucher zu erhaschen, die angeblich direkt aus alten Legenden stammten.
In der großen Eingangshalle herrschte angespannte Erwartung. Frederick Saltzman stand an der Spitze der Treppe, seine Augen suchten das Gelände unter ihm ab. Er hatte Geschichten über die Assassinen gehört, wie jeder, der lange genug in Salisbury gelebt hatte. Aber er hatte nie geglaubt, dass er sie jemals sehen würde. Und jetzt war dieser Moment gekommen.
Ein leises Grollen erschütterte den Boden, als die mächtigen Drachen durch die Tore der Schule marschierten. Die Schüler wichen ehrfürchtig zurück, ihre Blicke zwischen den majestätischen Kreaturen und den Kriegern hin- und herwandernd, die von ihren Rücken glitten. Die Assassinen bewegten sich mit einer tödlichen Anmut, ihre Rüstungen schimmerten im schwachen Licht, und jeder Schritt von ihnen schien ein Echo von Macht und Entschlossenheit mit sich zu tragen.
Arak, Toro und Tairen führten die Gruppe an. Sie blieben in der Mitte der Eingangshalle stehen, die Drachen hinter ihnen ruhten wie lebende Schatten. Arak sah sich um, seine Augen fixierten die Gesichter der Anwesenden, während Toro und Tairen mit leisen Stimmen die Umgebung begutachteten.
Frederick trat langsam die Treppe hinunter, seine Schritte vorsichtig, als ob er noch immer nicht glauben konnte, was er sah. Als er schließlich vor Arak stand, zögerte er einen Moment, bevor er sprach.
„Arak?“ Seine Stimme war leise, fast ehrfürchtig.
Arak neigte den Kopf, ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen. „Es ist lange her, Frederick.“
Die Worte schienen die Spannung in der Luft zu brechen. Frederick machte einen Schritt vor und legte Arak die Hand auf die Schulter, ein Ausdruck reiner Erleichterung und Dankbarkeit auf seinem Gesicht. „Ihr seid wirklich hier... Nach all den Jahren dachte ich, ihr wärt nur noch eine Legende.
Aber ich hätte wissen müssen, dass ihr kommen würdet, wenn wir euch brauchen.“
Arak erwiderte den Blick mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit. „Legenden verschwinden nicht, Frederick. Sie warten nur auf den richtigen Moment, um zurückzukehren.“
Toro trat vor, ein spitzbübisches Grinsen auf seinem Gesicht.
„Und mal ehrlich, wie könnten wir diesem Chaos hier widerstehen? Es ist fast, als hätte die Welt uns direkt eingeladen.“
Tairen schüttelte leicht den Kopf, seine Augen blieben wachsam, während er die Schüler beobachtete, die sich um sie versammelt hatten. „Wir sind nicht hier, um Geschichten zu erzählen oder alte Freundschaften aufzufrischen. Wir sind hier, um euch zu helfen. Die Bedrohung durch Esuzar und seine Schatten darf nicht unterschätzt werden.“
Frederick nickte, seine Miene wurde wieder ernst. „Esuzar... Ihr wisst also, wer er ist?“
„Wir wissen mehr, als du vielleicht ahnst“, sagte Arak. „Esuzar ist gefährlich. Er ist nicht nur ein Vampir, er ist ein Taktiker. Er plant jeden Zug, und seine Armee ist mehr als nur eine Ansammlung von Blutsaugern. Sie sind diszipliniert, tödlich und bereit, alles zu tun, um ihre Ziele zu erreichen.“
Hinter ihnen drängte sich Sanni durch die Menge, ihre Augen weit vor Ehrfurcht und Entschlossenheit. Sie blieb stehen und sah die Assassinen an, bevor sie die Stimme erhob. „Ihr seid wirklich hier... Ich wusste, dass ihr kommen würdet.“
Arak wandte sich zu ihr um, sein Blick war durchdringend, aber nicht unfreundlich. „Du hast an uns geglaubt, Sanni. Das ist mehr, als viele andere getan haben. Dein Vertrauen ist ein Teil dessen, warum wir hier sind.“
Toro lachte leise. „Und natürlich, weil wir keinen besseren Ort gefunden haben, um ein paar Schattenvampire zu verkloppen.“
Ein Lachen ging durch die Menge, aber Arak unterbrach die Lockerheit schnell. „Das hier ist kein Spiel. Esuzar wird nicht zögern, jeden von euch zu vernichten. Wir sind hier, um sicherzustellen, dass das nicht passiert. Aber das bedeutet, dass wir zusammenarbeiten müssen.“
Frederick trat wieder vor, seine Augen suchten Arak und die anderen ab. „Wir haben gegen vieles gekämpft, aber diese Vampire... sie sind anders. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können.“
„Ihr werdet nicht allein kämpfen“, sagte Arak ruhig. „Wir Assassinen kämpfen nie allein.“
Er hob eine Hand, und hinter ihm traten weitere Assassinen aus den Schatten. Sie waren so lautlos aufgetaucht, dass selbst die aufmerksamsten Schüler erschrocken zusammenzuckten. Es waren Männer und Frauen, alle in dunklen Rüstungen, die mit Symbolen und Zeichen verziert waren, die an uralte Zeiten erinnerten.
„Das ist unsere Armee“, sagte Tairen mit einer Mischung aus Stolz und Ernst. „Jeder von ihnen hat geschworen, die Schwachen zu schützen und die Dunkelheit zu bekämpfen.
Zusammen mit euren Schülern und Lehrern werden wir eine Verteidigung aufbauen, die Esuzar nicht brechen kann.“
Sanni trat vor, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Ich werde kämpfen. Ich werde nicht zulassen, dass diese Monster irgendjemandem hier etwas antun.“
Arak sah sie an, sein Blick war sowohl streng als auch bewundernd. „Du bist stark, Sanni. Das weiß ich. Aber Esuzar ist nicht wie die anderen Gegner, gegen die du bisher gekämpft hast. Er wird versuchen, dich zu brechen, nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Du musst bereit sein.“
„Ich bin bereit“, sagte sie mit fester Stimme.
Frederick nickte langsam. „Wir alle sind bereit. Und mit euch an unserer Seite haben wir eine Chance.“