Die Legende vom Felsenschloss - K. Langenick - E-Book

Die Legende vom Felsenschloss E-Book

K. Langenick

4,9

Beschreibung

Bauernsohn Hans, der Auserwählte im Kampf von Gut gegen Böse, Zauberer Cornelius und ihre Gefährten machen sich gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise. In der großen, fernen Stadt wollen sie Ansehen, Wissen und eine berufliche Ausbildung erlangen, um in ihrem Heimatdorf Gutes tun zu können. Zudem müssen sie unbedingt ein Mittel gegen das Werwolf-Virus finden, das die Dorfbewohner befallen hat und immer mehr Opfer fordert. Auf ihrem Weg durch Zauberwälder, entlegene Dörfer und märchenhafte Städte finden Cornelius und Hans neue Freunde, treffen alte Feinde und begegnen dem bösen Zauberer Michel. Und schließlich müssen sie den Kampf gegen das "namenlose oberböse Wesen" aufnehmen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 241

Veröffentlichungsjahr: 2016

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,9 (16 Bewertungen)
15
1
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Von Eulen, magischen Wesen und einem gefährlichen Abenteuer

Kapitel 2: Von Abschieden, magischen Wäldern und folgenreichen Begegnungen

Kapitel 3: Von einer untoten Gräfin, einem geheimnisvollen Orakel und einer Entführung

Kapitel 4: Von wichtigen Vorbereitungen, vielen Verbündeten und dem letzten Kampf

Kapitel 5: Von vielen Plänen, tiefer Trauer und wunderbarem Glück

Kapitel 1

Von Eulen, magischen Wesen und einem gefährlichen Abenteuer

Das Licht brach sich durch das Dickicht des Blätterwaldes. Die Luft war klar und alles deutete auf einen freundlichen Tag hin. In der Stille des Waldes bahnten sich zwei ungleiche Gestalten ihren Weg durch das Gehölz, bückten sich von Zeit zu Zeit, um mit Eifer den Waldboden zu erforschen.

„Was ist denn das?“ Hans schaute nach unten und suchte den Boden mit seinen Händen ab.

„Herrenpilze!“ Samuel klatschte vor Freude in die Hände und sofort begannen die beiden Freunde die Pilze einzusammeln. Der Blick in den reich gefüllten Korb enthüllte ein köstliches Abendessen.

Samuel und Hans verbrachten oft Zeit miteinander, gingen gemeinsam in den Wald, um Beeren und Pilze zu sammeln oder Kleinwild zu schießen. Samuel war mit seiner bedachten Art stets der Vorsichtigere von beiden. Seine Besonnenheit und Zielstrebigkeit wurden von den Menschen in ihrem Heimatdorf zumeist als Langsamkeit gewertet. Doch Samuel war alles andere als langsam und begriffsstutzig und so ahnte auch niemand, welch risikoreiches Unterfangen Hans und er im Geheimen planten.

„Hast du den Proviant schon eingepackt? Und was ist mit den Talern? Wie viele haben wir bereits angespart?“ Samuel blickte fragend auf Hans, der ihn sogleich beruhigte.

„Ja, mein lieber Freund. Ich habe alles eingepackt und genug Taler sind auch vorhanden. Mache dir bitte nicht so viele Sorgen, es wird für alles gesorgt sein.“ Beschwichtigend legte er seine Hand auf Samuels Schulter und die beiden Freunde gingen weiter.

Ihr Weg führte sie zu Cornelius, einem alten weisen Mann, Zauberer und Heiler. Cornelius, mit dem der junge Bauernsohn Hans seit frühster Jugend befreundet war, wurde im Dorf aufgrund seiner besonderen Heilkräfte geschätzt, aber auch misstrauisch beäugt. Das kleine Dorf war eine typische mittelalterliche Siedlung in Deutschland, welche sich durch einen Dorfkern, Ackerland und eine gemeinschaftliche Allmende1 auszeichnete. Die Dorfbewohner waren einfache, zumeist gutgläubige Menschen, denen Zauberkräfte und jegliche Art von übernatürlichen Phänomenen nicht geheuer waren. Und dazu hatten sie auch sehr gute Gründe, denn ihr Dorf lag in der Nähe des Zauberwaldes, welcher für seine bösen Kreaturen unter der Herrschaft des namenlosen oberbösen Wesens bekannt war. Werwölfe, böse Feen und Hexen bahnten sich bisweilen ihren Weg in das Dorf, um großes Unheil anzurichten. Vor allem das Werwolf-Virus verbreitete unter den Dorfbewohnern Angst und Schrecken. Wer einmal von einem Werwolf gebissen wurde, verwandelte sich bei Vollmond selbst in einen Werwolf und verschwand des nachts in den Zauberwald.

Aber das war bei Weitem nicht die einzige Sorge der Dorfbewohner. Denn der böse Zauberer Michel, welcher in seiner Ritterburg lebte, hetzte oftmals seine Ritter und Kriegerhorden auf das kleine Dorf, um Steuern einzutreiben, die Ernten zu stehlen und Unruhe zu stiften. Im Dorf wurde gemunkelt, seine unglaublichen Zauberkräfte und seinen Reichtum habe er vom Teufel persönlich erhalten, weil er ihm seine Seele verkauft haben soll. Mit diesen Zauberkräften könne er nicht nur Tote zum Leben erwecken, sondern diese auch für seine eigenen finsteren Vorhaben nutzen. Trotz aller Spekulationen und Gerüchte war der böse Zauberer Michel eine reale Bedrohung, die unheilvoll über dem kleinen Dorf schwebte.

Langsam lichtete sich der Wald. Hans und Samuel waren nun fast an ihrem Ziel. Cornelius lebte am Rande des Dorfes, in einer kleinen abgeschiedenen Hütte. Dort konnte er seine heilenden Mixturen fernab von neugierigen Augen zusammenbrauen und die Ruhe genießen. Die beiden Freunde klopften an die Haustür des Zauberers und warteten geduldig. Für seine 300 Jahre war Cornelius noch gut zu Fuß. Lediglich sein weißes wallendes Haar deutete auf sein hohes Alter hin, wobei er für einen Zauberer noch sehr jung war. Mit einem freundlichen Lächeln öffnete der Heiler die Tür. „Hans, Samuel, seid willkommen und tretet ein.“ Seine runzligen Hände vollführten eine einladende Geste und nahmen seine Besucher in Empfang.

„Wie geht es dir, Cornelius? Gibt es Neuigkeiten von der Ritterburg?“

„Nein“, der alte Mann blinzelte im mittlerweile dämmrigen Licht des Tages seine Freunde an, „es ist glücklicherweise sehr still um Michel geworden. Trotzdem sollten wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen.“

Hans suchte sich einen gemütlichen Platz in einem der Sessel, während Samuel ein wenig unruhig neben ihm stehenblieb. „Nun, Michel ist nicht das einzige Problem, das wir haben. Vielleicht sollten wir ...“

„Aber, aber, meine jungen Freunde“, entgegnete Cornelius lachend. „Es gibt momentan keinen Grund zur Beunruhigung. Ungeachtet eurer vielen Fragen muss ich doch selbst noch so viel erfahren. Hans, wie war deine Expedition in den Zauberwald? Ich möchte alles hören.“

Bei diesen Worten wurde Samuel ganz blass um die Nase. „Du warst allein im Zauberwald? Bist du denn des Wahnsinns? Es hätte alles Mögliche passieren können ...” Entsetzt und beleidigt schaute er Hans an. Doch dieser war offensichtlich bei der Erinnerung an seinen Aufenthalt im Zauberwald immer noch sehr aufgeregt. „Cornelius, ich muss dir noch so vieles erzählen. Im Zauberwald sind unglaubliche Dinge passiert. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen.“

Weil er seinen guten Freund Hans so lange kannte, ging er erst einmal in die Küche, um einen Tee zu kochen und ein paar kleine Köstlichkeiten zu holen. Er vermutete, dass es sich um eine längere Erzählung handeln würde, und obwohl er von Ungeduld und Spannung gepeinigt war, ließ er sich nichts anmerken und blieb ruhig. Er servierte mit gekonnten Handgriffen den Tee, setzte sich und gab zu verstehen, dass er bereit sei, den Erzählungen zu lauschen.

Mittlerweile hatte sich auch Samuel ein Plätzchen gesucht und schaute seinen Freund erwartungsvoll an. Hans hingegen ignorierte den Tee und die wunderbar duftenden Kekse und fing sofort an zu erzählen:

„Zuerst erschien mir ein hutzliges, schwaches, altes Weib mit einer schweren Holzkiepe2 auf dem Rücken. Die Frau bat mich um Hilfe, ihre schwere Kiepe ein Stück zu tragen. Sofort wollte ich ihr helfen, aber zum Glück dachte ich an deine Worte, Cornelius, und hielt mich von der Alten fern. Ich erinnerte mich daran, wie du mir sagtest, dass eine Berührung oder ein tiefer Blick in die Augen eines Zauberwald-Wesens mich willenlos machen kann. Also verweigerte ich die Hilfe und ging weiter meines Weges. Die alte Frau verschwand so plötzlich wieder, wie sie gekommen war. Nach einer Weile kam ich dann an zwölf Feen vorbei, welche im Kreis tanzten und sangen. Sie kamen näher und näher, wollten mich in ihren Kreis einbeziehen. Jedoch konnte ich mich schnell retten und suchte das Weite. Ich setzte meinen Waldgang unbeirrt fort, vorbei an schroffen Felsen, Wasserfällen und lieblichen, kleinen Bächlein. Ich war so fasziniert von der Schönheit und der Unberührtheit der Natur und der Landschaft dieses Stückchen Zauberwaldes. Doch schon bald fühlte ich mich beobachtet und mir wurde etwas unwohl zumute. Ich ging weiter, machte kehrt in Richtung unseres Dorfes. Aber die Waldgeister veränderten die Wege, sodass ich Mühe hatte, den richtigen Pfad zu finden. Als ich ein Stückchen gegangen war, erschien mir eine weiße gütige Frau, die meiner Mutter ähnlich sah. Natürlich wusste ich sofort, dass sie nicht meine Mutter sein konnte. Sie bat mich leise, aber eindringlich mit ihr mitzukommen. Trotzdem widerstand ich ihr, lehnte freundlich ab und gelangte an den Rand des Waldes in die Nähe des Dorfes.“

Samuel ließ hörbar die Luft aus seinem Mund entweichen und atmete erleichtert auf. „Ich bin so froh, dass du auf die vernünftigen Ratschläge von Cornelius gehört hast. In letzter Zeit sind die Angriffe der Werwölfe ausgeblieben, aber wer weiß, wie lange es dauert, bis wieder jemand nachlässig ist und den Eingang der Tunnel nicht richtig verschließt. Ich bin nur froh, dass Cornelius und du die Tunnel regelmäßig instand haltet und jeden Schaden schnell in Ordnung bringt.“

Samuel spielte auf das komplexe System von Fluchttunneln an, welche sich unter dem Dorf befanden. Ursprünglich diente dieses Tunnelsystem dazu, den bösen Schergen Michels zu entkommen. Zeitweise kam es aber auch vor, dass böse Wesen aus dem Zauberwald sich durch die Tunnel ihren Weg in das Dorf bahnten und sich so der Werwolf-Virus rapide verbreiten konnte. Die Dorfbewohner mussten also immer auf der Hut sein und sich darum kümmern, die jeweiligen Tunnelausgänge gut verschlossen zu halten. Viele Tunnelausgänge mündeten in die Häuser der Bauern, so war es ihnen möglich, besonders schnell die Flucht zu ergreifen. Im Gegenzug bedeutet dies aber auch, dass böse Werwölfe, Fledermäuse und anderes Getier einen direkten Zugang zum Dorf hatten.

Die Rettungsaktionen durch die Tunnel wurden immer von Cornelius und Hans angeführt. Ihre Verantwortung und das Vertrauen der Dorfbewohner trugen sie mit Stolz. Außerdem waren da noch die hilfreichen Wurzelmännchen, die bei drohender Gefahr den Menschen den Weg zu den Tunneln wiesen. Die Wurzelmännchen waren sehr freundliche, friedliche und fleißige kleine Waldbewohner mit besonderen Fähigkeiten. Sie konnten in die Zukunft sehen, beobachteten ihre Umgebung sehr genau und waren äußerst neugierig.

Hans hob seine Stimme und fuhr fort mit seinem Bericht. „Und ich habe noch etwas anderes entdeckt ...“

Cornelius fuhr sich mit der Hand an die Stirn und wandte sich mit erstauntem Blick an Hans. „Du hast deinen Bruder getroffen ... Johannes.“

Einen Moment lang füllte sich der Raum mit Schweigen. Erstaunen hing in der Luft, augenblicklich befanden sich die drei in einer Art Schockzustand. Allerdings irrte sich Cornelius in seinen Visionen nie. Samuel fing sich als Erster und flüsterte mit heiserer Stimme: „Aber wie kann das sein? Johannes ist schon seit vielen Jahren tot. Mein Gott Hans, bist du dir sicher, dass wir von deinem Bruder reden und nicht wieder eine übernatürliche Gestalt aus dem Zauberwald für ein paar Halluzinationen gesorgt hat?“

Hans lächelte wissend und schüttelte bedächtig den Kopf. „Nein, Samuel. Es ist wirklich Johannes. Ich konnte es auch kaum glauben, aber er ist es.“

Johannes war der älteste Sohn seiner Eltern Claus und Elisabeth. Im Alter von vier Jahren wurde er von den Kriegerhorden Michels bei einem ihrer Plünderungskämpfe ermordet. – Johannes wäre heute 28 Jahre alt.

Ohne zu zögern erzählte Hans weiter:

„Ich war dabei, die Umgebung und die Höhlen zu erkunden. Ich hatte die Zeit vergessen und es wurde schon dunkel. Also suchte ich mir eine Höhle zum Übernachten. Plötzlich flog eine der vielen Eulen zum Höhleneingang. Sie schlug kräftig mit den Flügeln. Liebe Freunde, ich denke, die Dorfbewohner haben recht mit ihrem Aberglauben. In den Tieren wohnen die Seelen der Verstorbenen.

Die Eule Johannes sprach zu mir in Menschensprache, gab sich als mein Bruder zu erkennen und sagte, er würde gern mit mir gehen. Er würde mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ich konnte nicht anders und nahm ihn mit. Es muss ein gutes Zeichen sein, dass gerade jetzt solche übernatürlichen Dinge geschehen. Die Wurzelmännchen wiesen mir dann den Weg aus dem Zauberwald. Natürlich ging ich sofort mit Johannes zu meinen Eltern. Sie konnten es kaum glauben. Als sie jedoch erkannten, dass die Legenden wahr sind, brachen sie in Tränen aus, denn sie hatten den Tod meines älteren Bruders nie verwunden. Doch wir hatten nicht viel Zeit, um uns über das Wiedersehen zu freuen. Der Späher des Dorfes gab Alarm, dass die Kriegerhorden sich dem Dorf näherten. Wir hatten ein paar Stunden Zeit, um das Nötigste mitzunehmen und zu flüchten. Sogleich hatte ich die Chance, mich als Führer zu beweisen.

Mit Johannes zusammen übernahm ich die Führung in den Wald. Einige Dorfbewohner waren mir gegenüber anfangs skeptisch, weil sie sich nicht sicher waren, ob ich der Aufgabe wirklich gewachsen sei. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und wies den Bewohnern mehrere Höhlen zu. Auch die Beerensträucher, Pilze und Quellen mit frischem Wasser konnte ich ihnen zeigen. Natürlich warnte ich sie vor den bösen Kreaturen des Waldes, ihr wisst, wie gutgläubig und manchmal auch einfältig die Menschen im Dorf sein können. Deshalb musste ich ihnen einfach zur Abschreckung von meinem Besuch im Zauberwald erzählen.

Die Zeit zog sich endlos lang hin, bis die Wurzelmännchen uns Bescheid gaben, dass die Horden aus dem Dorf abgezogen waren.“

Cornelius und Samuel hatten die ganze Zeit gespannt zugehört. Nun meldete sich der Zauberer zu Wort: „Lieber Hans, dies hört sich nach sehr spannenden Erfahrungen, aber auch nach einer äußerst anstrengenden Zeit an. Du solltest dich vielleicht ausruhen, bevor unsere große Reise beginnt.“

Prompt schüttelte Hans den Kopf. „Cornelius, ich bin mit meiner Erzählung noch lange nicht am Ende. Selbstredend hast du recht, ein wenig Ruhe könnte mir nicht schaden. Aber die Zeit des Ausruhens ist noch lange nicht gekommen. Johannes hat mir gezeigt, dass es noch andere Eulen gibt, in denen die Seelen verstorbener Menschen wohnen. Da kamen zwei weitere Eulen angeflogen und verwandelten sich in ihre menschliche Gestalt – in die Söhne des Schmieds!“

Samuel stutzte. „Aber die Söhne des Schmieds sind doch nicht tot. Die Burschen leben im Dorf und erfreuen sich bester Gesundheit.“

Hans nickte ihm zu. „Genau das habe ich auch gedacht. Aber dann erfuhr ich von ihnen, dass sie schon vor langer Zeit von den Kriegern des Ritters Michel ermordet worden seien. Diese Verwandlung der beiden ist anscheinend durch einen Zauber des Teufels geschehen. Ziel des Teufels war es wohl, Verbündete für das Böse zu rekrutieren. Der Pakt mit dem Teufel bestand darin, dass sie ihre menschlichen Körper Tag und Nacht behalten durften und somit die Chance auf ein zweites Leben erhielten, wenn sie ihm treu blieben. Die Söhne des Schmieds glaubten den Versprechungen des Teufels und waren voller Hoffnung für die Zukunft. Außerdem erzählte mir Johannes von der Verbreitung des Werwolf-Virus. Viele Menschen im Dorf sind von ihm mittlerweile befallen. Ich bin über diese Neuigkeit wirklich mehr als besorgt.“

Die Freunde schauten sich betreten an. „Dies sind wirklich fürchterliche Nachrichten. Dennoch bin ich froh, dass du deinen Bruder wiedergefunden hast. Er kann uns bei unserem Vorhaben eine große Hilfe sein. Was das Virus betrifft, so sollten wir unbedingt ein Gegenmittel finden. Und die Söhne des Schmieds sollten wir meiden. Wer weiß, was sie im Schilde führen.“

Cornelius wurde von den Freunden für seine väterlichen Ratschläge sehr geschätzt und Hans vertraute ihm blind. Gewiss freute er sich über die Anwesenheit der Eule, aber er war auch irritiert und musste erst lernen, mit der Situation umzugehen.

Als der Tag langsam in den Abend überging, verabschiedete sich Samuel. Es wartete noch Arbeit auf ihn daheim.

Nachdem er die beiden verlassen hatte, warf Cornelius dem Bauernsohn einen fragenden Blick zu. „Er weiß es nicht, oder?“

„Nein, er weiß es nicht. Er ist zwar mein guter Freund, dennoch möchte und kann ich ihn nicht mit allem belasten. Ich weiß, er würde es verstehen, aber ich denke auch, er muss mit meinem persönlichen Schicksal nicht unnötig strapaziert werden.“

Cornelius nickte zustimmend.

„Hast du noch dein Amulett?“

Hans griff an seine Brust und zog an einer Kette ein Amulett aus seinem Hemd hervor. Er hatte es, als er zwanzig Jahre alt geworden war, von seiner Mutter Elisabeth bekommen. In der Mitte des Amuletts war ein Skarabäus eingefasst. Für Hans stellte das Amulett einen Glücksbringer dar, den er immer bei sich trug. Als ältester Sohn der Bauernfamilie hatte er das Schmuckstück erhalten, so verlangte es die Familientradition.

„In meinen Visionen sah ich einst das Amulett. Ich kann dir aber nicht sagen, welchen Nutzen es einmal erfüllen wird. Aber eine innere Stimme sagt mir, du solltest gut darauf aufpassen.“

Was Cornelius sonst noch in seinen Visionen sah, sagte er seinem Freund jedoch nicht. Denn seine Visionen hatten ihm gezeigt, dass Hans von seinen Eltern als Baby in einem Korb gefunden und danach liebevoll von ihnen aufgezogen worden war. Sie hatten ihn immer wie das eigene Kind behandelt, doch Hans wusste nichts davon und sollte es auch erst einmal nicht erfahren.

Hans und Cornelius saßen noch eine Weile zusammen. Cornelius erzählte von früheren Zeiten und Hans hörte gespannt zu. Es war ein friedliches Beisammensein, welches über die drohenden Gefahren und das unstete, gefährliche Leben hinweghalf.

Vor allem Hans genoss diese kurzen Unterhaltungen mit Cornelius, welche ihn an bessere Orte und in bessere Zeiten entführten. Plötzlich sprang er auf. „Ach herrje, es scheint schon sehr spät zu sein. Mein Vater wird sicherlich über meine späte Rückkehr sehr wütend sein. Du weißt ja, dass er noch immer keine sehr hohe Meinung von dir hat. Er hält dich immer noch für einen Tunichtgut, einen alten Greis, der nichts zustande bringt.“

Hans verdrehte die Augen, lächelte aber dabei seinen Freund verschmitzt an. Der Zauberer konnte mit dem Misstrauen der Menschen gut leben. Oftmals vermischten sie Legenden mit der Wirklichkeit, nahmen alles für bare Münze und lebten in diesen unsicheren Zeiten von ihrem Glauben und ihren eigenen Mythen. Cornelius konnte es ihnen wirklich nicht verübeln.

Hans machte sich bereit zum Gehen. Er wollte noch schnell bei Anna vorbei und hoffte, sie an ihrem geheimen Ort anzutreffen. Anna war die wunderschöne Tochter des Bäckers, mit der er seit einiger Zeit eine heimliche Beziehung führte. Die Eltern von Anna waren von Hans nicht besonders begeistert, da sie hofften, Anna würde eines Tages einem reichen Edelmann zur Frau gegeben werden. Aber Anna hatte ihr Herz an den Bauernsohn verloren. So trafen sich die beiden heimlich an unentdeckten Orten. Anna war jedoch nicht nur schön, sondern besaß auch eine sehr gute Beobachtungsgabe und konnte Menschen und ihre Umwelt sehr schnell erfassen und analysieren. Hans liebte ihren Scharfsinn ebenso sehr wie ihre wunderschönen dunklen Augen.

In voller Vorfreude auf das Treffen hastete Hans los, winkte seinem Freund Cornelius zum Schluss und war im Dickicht des Waldes verschwunden.

Cornelius schaute Hans noch eine Weile nach. Eine beständige Wehmut ergriff ihn, wenn er den jungen Burschen ansah. Auf seinen Schultern lastete eine große Bürde, die ihm keiner abnehmen konnte. Als Cornelius Hans vor vier Jahren eröffnet hatte, dass er der Auserwählte im Kampf von Gut gegen Böse sei, war Hans überrascht und bestürzt zugleich gewesen. Er sollte den Ausgleich bringen, die Welt wieder zu einem sicheren Ort machen, sich in eine verantwortungsvolle Führungsrolle begeben – und hatte dabei nie eine Wahl gehabt. Tapfer hatte der junge Mann sein Schicksal angenommen, hatte mutig seine Erfahrungen im Zauberwald gesammelt. Nun war er bereit den nächsten Schritt zu gehen. Aber er würde seinen Freund nicht allein ziehen lassen. Nicht nur seine tiefe Freundschaft zu Hans veranlasste ihn dazu, ihm Gesellschaft zu leisten, sondern auch der böse Zauberer Michel. Diesem war Cornelius schon lange ein Dorn im Auge. Als ernsthafter Konkurrent seines bösen Widersachers versuchte Michel seit längerer Zeit schon, Cornelius zu entführen. Glücklicherweise waren alle Versuche in der Vergangenheit missglückt. Gleichwohl wusste Cornelius, dass es sich nur um eine Frage der Zeit handelte, bis Michel seine Kreise enger ziehen würde. Nein, Cornelius würde seinen guten Freund nicht alleine gehen lassen.

In Gedanken versunken griff er sich an die Brust und tätschelte sein verstecktes Amulett, einen Glücksbringer aus alten Zeiten. Er glaubte fest an seinen Glücksbringer, welcher ihn bei der Ausführung seiner Zaubersprüche unterstützen sollte. Seine Zauberkräfte versuchte er stets geheim zu halten. Trotzdem das Aufsagen der Zauberformeln viel Übung und Feingefühl erforderte, wendete der Zauberer seine Sprüche selten an. Ein großer, mächtiger Zauber hatte immer seinen Preis, forderte immer seinen Tribut und war manchmal auch eine unsichere Sache. Cornelius war ein vorsichtiger Magier, der seine Kräfte nie nutzlos oder verschwenderisch einsetzte. Sein beliebter Unsichtbarkeitszauber gehörte zwar in sein viel geübtes Repertoire, verlangte ihm aber immer viel Kraft ab. Die Zauberei war ein janusköpfiges3 Geschöpf, das wusste der Zauberer aus eigener Erfahrung nur zu gut. Grübelnd stand er noch eine Weile an der offenen Tür und ließ sich die kühle Abendluft um die Nase wehen. Er genoss die friedlichen Geräusche des Waldes, inhalierte Zug um Zug die klare Luft und wünschte sich weniger trübe Gedanken. Dennoch spukten Fragen über Fragen unaufhörlich in seinem Kopf herum. Die Antworten lagen noch im Verborgenen. Nach mehreren tiefen Atemzügen schloss er die Tür und ließ die Nacht einkehren.

Hans hastete durch das mittlerweile dunkle Gehölz. Es war wirklich sehr spät geworden und er hatte wenig Hoffnung, Anna noch anzutreffen. Deshalb verlangsamte er seine Schritte und entschloss den Heimweg einzuschlagen. Er würde Anna am nächsten Tag flehentlich um Entschuldigung bitten müssen, das wusste er jetzt schon. Doch sie würde ihm, nach einem forschen Blick und einer beleidigten Miene, auch schnell wieder verzeihen.

Hans setzte bei dem Gedanken an seine Anna lächelnd den Weg fort. Sein Heimweg führte ihn ins Dorfzentrum. Seine Familie lebte, zu ihrem großen Glück, in der Nähe der Fluchttunnel und hatte sich einen eigenen Zugang zu selbigen gegraben. Von Weitem erblickte er schon sein Zuhause. Hans mochte das einfache Leben als Bauer, obwohl er sich nicht ganz sicher war, ob er sich darüber freuen sollte, dass er eines Tages einmal Haus und Hof erben würde. Hans war zwar geschickt im Reparieren von Dingen, ging seinem Vater sehr viel zur Hand und interessierte sich für seine Arbeiten; allerdings drängte ihn sein Vater in letzter Zeit immer häufiger und vehementer dazu, ein Bauernmädchen zur Frau zu nehmen um dann endlich sesshaft zu werden. Seine Liebe zu Anna war aber zu groß und stark, er konnte sich nicht vorstellen mit einer anderen Frau zusammen zu sein.

Zu Hause angekommen wurde er von seinen beiden Zwillingsschwestern Agatha und Ella begrüßt. „Guten Abend, Bruderherz!“, rief Agatha freudig und schlug ihm kräftig auf die Schulter, sodass Hans fast zur Seite kippte.

Seine beiden Schwestern waren alles andere als ruhige, tugendhafte Hausfrauen. Ihr Hauptinteresse lag vor allem in der Kriegskunst und dem Erlernen von Kampftechniken. Die beiden jungen Frauen konnten durch ihr tägliches Training mittlerweile sehr gut mit dem Schwert umgehen. Neben der kunstvollen Führung des Schwertes hatten sie auch gelernt, dass die Täuschung des Feindes sehr sinnvoll sein konnte. Diesen Überraschungseffekt und ihren starken Siegeswillen hatten sich die beiden Schwestern schon zunutze machen können. Besonders ihre schlanken Erscheinungen und die langen rotblonden Haare täuschten den Betrachter erheblich.

Agatha und Ella waren wunderschön und hatten somit im Dorf auch genügend Verehrer.

Die Schönheit der beiden war auch Michel nicht entgangen. So stellte er den jungen Frauen nach. Sein Vorhaben, sie auf seine Ritterburg zu verschleppen, schlug bis jetzt aber immer fehl. Das lag daran, dass seine Kriegerhorden die Mädchen nicht als Mädchen erkannten. Bei ihren Kampfübungen trugen sie immer Männerkleidung und konnten so den Schergen, mehr zufällig als gewollt, entkommen.

Ella blinzelte Hans zu. „Wo warst du denn den ganzen Abend? Vater hat sich schon Sorgen gemacht. Du warst wieder bei Cornelius, gib es zu. Ich würde mir für Vater schon einmal eine gute Ausrede zurechtlegen. Du weißt, wie wenig er von deinem weißhaarigen Freund hält.“

Ella und Agatha liebten ihren großen Bruder sehr und waren immer dazu bereit, die eine oder andere Ausrede zu unterstützen.

„Ach Ella, ich schätze deine Fürsorge sehr. Aber Vater etwas vorzumachen, käme mir nicht in den Sinn. Er weiß eh, dass ich bei Cornelius war. So langsam sollte er unsere Freundschaft akzeptieren, deshalb werde ich ihn nicht anlügen.“

Ella verdrehte die Augen, da sie die Diskussionen zwischen Vater und Sohn kannte. Außerdem hatte sie seit Kurzem das Gefühl, als würde Hans etwas hinter ihrem Rücken planen und ihnen verheimlichen. Mehrere neugierige Nachfragen und Nörgeleien hatten den Mädchen aber leider kein Ergebnis eingebracht. Somit behielten sie Hans noch ein wenig mehr im Blick; sie würden schon herausbekommen, was er im Schilde führte.

Der erwartete Krach zwischen Vater und Sohn bleib diesen Abend allerdings aus. Der Vater war von der Feldarbeit einfach zu müde, um sich über die Freizeitaktivitäten seines Sohnes zu wundern.

So schlief die ganze Familie diese Nacht einen erholsamen und friedlichen Schlaf.

1 Besitz einer Dorfgemeinschaft

2 Holzkorb

3 zweideutiges, rätselhaftes

Kapitel 2

Von Abschieden, magischen Wäldern und folgenreichen Begegnungen

Die Tage vergingen und das Leben im Dorf verlief ruhig und friedlich. Doch im Schutze der ruhigen Fassade planten die Freunde ihren Aufbruch. Samuel, Hans und Cornelius hatten niemandem etwas gesagt. Sie wollen sichergehen, dass ihr Vorhaben nicht von irgendjemandem gestört oder gar vereitelt würde. Lediglich ihren engsten Verwandten und Freunden erzählten sie von ihren Reiseplänen, denn das namenlose oberböse Wesen hatte seine Späher überall. Die Freunde mussten also sehr vorsichtig sein. Ihr Ziel war eine Stadt hinter den Wäldern, wo sie Geld verdienen sowie ihr Wissen erweitern konnten. Das Gegenmittel zur Bekämpfung des Werwolf-Virus für die Dorfbewohner zu finden, um jene zu heilen, hatte höchste Priorität. Außerdem fühlte Cornelius sich in letzter Zeit beobachtet. Vielleicht waren die Ritter des bösen Zauberers wieder unterwegs und hatten ihn ins Visier genommen. Er spürte, dass es Zeit war, das Dorf zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Die drei Freunde waren mit ihren Plänen und Vorbereitungen so beschäftigt, dass sie nicht merkten, wie Agatha und Ella anfingen, sie besonders scharf zu beobachten. Ella entging kein Handgriff ihres Bruders und Agatha folgte manchmal Hans heimlich. Sie kannten ihn einfach zu gut, um sein auffällig unauffälliges Verhalten nicht zu bemerken. Untereinander scherzten sie über seinen Versuch, etwas vor ihnen geheim zu halten, aber innerlich waren sie besorgt. Denn wenn Cornelius mit von der Partie war, zeugte dies von einer ernstzunehmenden Veränderung.

Was steckte noch hinter den Reiseplänen der Freunde? Irgendetwas verheimlichte Hans vor ihnen, bloß was?

Der Tag des Abschieds war gekommen. Fest entschlossen und überzeugt von ihrem Vorhaben packten sie ihre Sachen und das gesparte Geld. Alle waren optimistisch gestimmt, dass ihre Reise von Erfolg gekrönt sein würde. Ihren Mut, ihre Zielstrebigkeit und Aufgeschlossenheit sahen sie als positive Fähigkeiten, welche ihnen auf der Reise nützen könnten. Ihre Willensstärke, den Verlockungen des Bösen zu widerstehen, machte sie ebenfalls zu einer ganz besonders starken Reisegruppe. Trotz allem wurde im Vorfeld viel über die Gefahren der Reise diskutiert.

Cornelius machte darauf aufmerksam, dass vor allem der Schwarze Wald, das Moor und die umherstreichenden Räuber eine große Bedrohung für die Freunde darstellen könnten. Aber nach tagelangen Gesprächen waren die Freunde der vielen Theorien überdrüssig, der erste Schritt musste getan werden. Vor allem Hans hatte ein flaues Gefühl im Bauch, die Dorfgemeinschaft für längere Zeit zu verlassen. Wer wusste schon, was in der Zeit ihrer Abwesenheit dort alles geschehen konnte? Seine Gedanken kreisten um alle möglichen Gefahren, nachts schlief er schlecht, wurde von Alpträumen geplagt und wälzte sich im Bett herum. Trotz aller Sorge war es sinnlos, im Dorf zu bleiben und auf einen weiteren Angriff von Michel oder einem anderen bösen Wesen zu warten. Außerdem musste das Werwolf-Virus unbedingt bekämpft werden, ansonsten würde es in nicht allzu ferner Zukunft kein Dorf mehr geben.

So verabschiedeten sich die drei Gefährten von ihren Freunden und Verwandten.

„Mein Junge“, sprach Claus, der Vater von Hans, „ich wünsche euch von Herzen ein gutes Gelingen und eine ertragreiche Reise. Ich weiß, du sagtest uns, du würdest nur ein Jahr fortbleiben. Aber mir ist auch klar, dass du uns nichts versprechen kannst, denn wer weiß, wohin dein Weg dich führen wird. Aber ich habe Verständnis für deine Ziele und bewundere deinen Mut.“ Mit glänzenden Augen blickte Claus auf seinen Sohn. Es fiel ihm schwer, ihn gehen zu lassen, aber tief im Herzen wusste er, dass es das Richtige war.

Elisabeth hielt ein Bündel in ihren Armen. „Hier, nimm dies, mein Sohn. Ich habe ein wenig Reiseproviant vorbereitet. Ein wenig Brot, getrockneten Fisch, Kuchen, Wasser und Wein könnt ihr bestimmt gut gebrauchen.“ Seine Mutter war nicht fähig mehr zu sagen. Die Angst, ihren Sohn nie mehr wiederzusehen, war groß. Hatte sie damals doch schon Johannes verloren, könnte sie es jetzt nicht ertragen, ihren einzigen Sohn auch noch an das Böse zu verlieren. Sie drückte Hans an sich und drehte sich schnell um. Ihre Tränen sollten er nicht sehen, obwohl Hans natürlich um die Gefühle seiner Mutter wusste. Hans fühlte sich hingegen zerrissen von der Trauer und der Abenteuerlust und verabschiedete sich mit gemischten Gefühlen.

Sein Pflichtgefühl, seine Aufgabe als Auserwählter zu bewältigen, war in den Vordergrund gerutscht, aber davon ahnten seine Eltern nichts. Seine Schwestern umarmte er auch herzlich, sie würde er sicherlich am meisten vermissen.

Die Freunde verließen das Dorf durch den Fluchttunnel. Ungesehen schlüpften sie in das Dunkel des Tunnels – ihre abenteuerliche Reise hatte begonnen.

Am Anfang des Fluchttunnels bemerkten die Gefährten dichte Nebelschwaden, die das Weitergehen schwer machten. „Ach, man sieht ja die eigene Hand nicht vor Augen!“ Samuel stakste durch die nebelige Luft und hielt inne. „Riecht ihr das?“ Samuel war nicht nur ein sehr aufmerksamer Mensch, er hatte auch eine sehr gute Nase.

Doch bevor er weiterreden konnte, schwirrten Fledermäuse um seinen Kopf herum und hackten auf ihn ein. Mit abwehrenden Bewegungen versuchte er die Kreaturen in die Flucht zu schlagen. Das laute Gequieke der Fledermäuse hallte ohrenbetäubend laut von den Tunnelwänden.

„Lauft weiter und zieht eure Halstücher als Schutz vor dem Nebel über Mund und Nase!“, schrie Cornelius und preschte vor. Hans und Samuel stürzten hinterher.

Durch den dichten Schwarm an Fledermäusen und den milchigen Nebel sahen die Freunde nun wirklich nichts mehr. Samuel stürzte mehrere Male und rappelte sich immer wieder auf.