Die lustigen Ziegengeschichten - Abischag Prem - E-Book

Die lustigen Ziegengeschichten E-Book

Abischag Prem

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Beschreibung

Die zwei Zicklein Meka und Sneschinka kommen auf den einsamen Hof Kinseluk inmitten der unendlichen Weiten Sibiriens. Sie und ihre beiden Hirtinnen Abischag und Niveschani werden gute Freunde. Als dann noch mehr Ziegen hinzukommen, jagt eine komische Geschichte die nächste.

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Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Meka

Sneschinka

Schuscha

Milka

Saja

Elifa

Rada

Romaschka

Malosofka

Inhaltsverzeichnis

Die zwei Zicklein Meka und Sneschinka

Die Verwirrung und das erste Hüten

Das zweite Hüten

In der Nacht

Schuscha

Schuscha, Sneschinka und Meka

Saja und Malischka

Wie die Ziegen gehütet werden

Alle zusammen auf der Weide

Die Hütte

Die Wahrheitsbirke (Teil 1)

Die Wahrheitsbirke (Teil 2)

Meka auf der Blitzbirke

Die Geschichten von dahoam

Der Spaziergang im Regen

Das Distelfest

Wo wohnt Hofmann?

Die Hütte im Pappelgebüsch

Die sonderbare Nacht (Teil I)

Die sonderbare Nacht (Teil II)

Elifa

Die Aufregung

Meka und Sneschinka spielen Clown

Erster Tag usw.

Der gelungene Streich

Der Schneemann

Die Langeweile oder die zwei Zicklein Meka und Sneschinka

Die zwei Zicklein Meka und Sneschinka

In einem Dorf, Imis, wohnten drei Zicklein. Zwei Ziegen und ein Bock. Sie wohnten dort mit einer Kuh, mit zwei Stieren, drei Kälbern, Hühnern und Katzen. Diesen kleinen Bauernhof hatte ein Tierarzt, der Alexander hieß. Die Ziegen nannten ihn immer nur Weterenar1. Das älteste der Zicklein war von einer Ziege, die Weterenar früher einmal hatte, und die andere Ziege und den Bock hatte Weterenar genommen und wollte sie jetzt wieder loswerden. Es waren Zwillinge.

Nun, eines Tages kam ein Auto und die Ziegen wurden eingeladen. Der Ziegenbock nicht, und da sie sich sehr gerne mochten, winkten sie einander noch. „Nun geht’s los“, sagte die ältere. „Vielleicht machen wir einen Streich“, fügte sie hinzu; denn sie hatte immer nichts anderes im Kopf als Streiche zu machen. Die jüngere sagte: „Gut. Welchen?“ „Machen wir, wir ziehen den Fahrer am Ärmel!“, sagte die ältere, und das taten sie. Der Fahrer sagte nur: „Nervt nicht!“, und fuhr weiter.

Dann ging es einen Abhang hinunter und einen hoch, und nach einigen Minuten hielt das Auto. Ein Mensch hob die jüngere Ziege aus dem Auto. Sie zappelte und schrie: „Lass mich los! Ich will runter! Und weg!“ Aber dann hielt sie doch still. Die ältere war schon auf der Wiese und ging an einem kleineren Mensch ruhig vorbei.

Nun wurde die jüngere auf die Wiese gelegt und sie schrie mächtig: „Wo hat mein Milch? Wo alles?“ „Wo ist meine Milch? Wo ist alles?“, verbesserte die ältere und begann zu fressen. Und zwar Haferflocken. Davor hatte sie auch noch getrunken. Die jüngere wollte nicht auch Hafer. Sie hatte zu viel Angst vor den Menschen, die einem das gaben. „Ach, hab' doch keine Angst! Ich hab' schon 'rausgefunden, dass der größte Mara heißt“, sagte die ältere. Mara war gerade dabei, an die jüngere Hafer zu verfüttern, und dabei sagte sie: „Me, Me, Meka, Me.“ Und da sagte der etwas kleinere Mensch, der Abischag hieß: „Gut, die jüngere wird Meka heißen, und die ältere Sneschinka!“

Nun ging Mara weg, und zurück blieben nur noch Abischag und Nini, die jüngste. Die beiden passten auf Meka und Sneschinka auf. Abischag verfütterte ihnen auch Heu. Sie versuchte Meka zu streicheln, aber da rannte die meilenweit weg. Genau zum Taumelkerbel. Das war ein giftiges Kraut, das am Wegrand wuchs. Meka begann sofort, es zu fressen. Sneschinka kam angerannt und begann auch, mit Genuss zu fressen. „Ich glaube, dieses Kraut ist giftig“, sagte Sneschinka. Plötzlich kamen sie an einen Holzklotz und stemmten sich daran hoch. Da kamen ja schon die saftigsten Blätter zum Vorschein, und sie begannen sie sofort zu fressen. Als Meka wieder heruntersprang, sah sie, dass Sneschinka schon im Vorraum eines Hauses war. Meka rannte sofort zu ihr. Sneschinka hatte sich schon neben den Vorraum gelegt und sagte: „Meka, willst du dich auch hinlegen?“ „Ja, aber es sind zu viele Mücken“, sagte Meka. „Ja“, stimmte Sneschinka zu, „aber ausruhen will ich; denn wir sind ja die ganze Zeit Abischag hinterhergerannt.“

Nach einiger Zeit stand Sneschinka wieder auf, und sie gingen zum Taumelkerbel. Abischag scheuchte sie wieder weg. Plötzlich wurde ein Töpfchen gebracht und Meka hingescheucht. Aber Meka tat so, als sähe sie es nicht. Die Zicklein liefen davon. Da waren sie auch schon in einen Hof geraten. „Was soll das“, quengelte Meka. „Wir kommen schon zu deinem geliebten Bock“, sagte Sneschinka, um Meka zu trösten. Sie kamen auf einen Platz, wo das Gras nicht so hoch stand und wo viele Balken und Autoreifen waren. Nini begann zu singen: „Kleine Ziege. Glock, glock ... – ach falsch: Mäh, mäh, mäh ...“ Meka jammerte: „Pfui, was für ein Lärm!“ „Komm zu mir! Hier ist´s leiser“, rief Sneschinka. Aber schon wurden sie fortgescheucht. „Barbautsch“, sagte Sneschinka und machte einen Bocksprung. „Es ist schon Abend. Jetzt gehen wir zu Weterenar“, sagte Meka ungeduldig. „Aber nein. Wir wurden jetzt verkauft. Verstehst du?“, sagte Sneschin. „Also seh' ich nie mehr den Bock?“ „Wahrscheinlich nicht“, sagte Sneschinka. „Hm“, machte Meka und fraß weiter.

Natürlich ging es auch bald in den warmen Stall. „Aber das ist ein anderer“, sagte Meka. „So ist's im Leben“, meinte Sneschinka. Und sie wurden in die Bucht gesteckt. Sneschinka und Meka schauten durch den Buchtschlitz, und Sneschinka sagte: „Schau, da sind Kühe!“ „Das ist etwas Interessantes!“, sagte Meka und zeigte auf ein grauweißes Kalb. „Wie heißt ihr?“, fragte das Kalb. „Ich heiße Sneschinka und die heißt Meka. Und du?“ „Ich heiße Wjuga und bin eine Kuh“, sagte Wjuga. „Und wir sind Zicklein“, sagte Sneschinka.

Dann bekam Meka in der Bucht Milch. Sneschinka nicht, da sie schon lag und wiederkäute. Meka genoss die Milch. Danach war sie satt und sagte: „Hier kriegt man wenigstens ordentlich Milch.“ „Ja, ja“, sagte Sneschinka und schmatzte.

Als die Menschen schon weg waren und einige Zeit vergangen war, hatte Sneschinka eine Idee. „Machen wir, wir büchsen aus“, schlugsie vor. Und es ging. Schon waren sie draußen. Sneschinka sauste in den Hof, Meka hinterher. „Hier gibt es viel zu fressen und zu tun“, kicherte Sneschinka. Aber schon hatte sie Isai entdeckt – der, der sie herkutschiert hatte: „Kozy wyschli! Ani wse sharki sashrut! Bistreye, ich w sarai, Mara! Die Ziegen sind ausgebüchst! Sie fressen alle Trollblumen auf! Schneller, in den Stall mit ihnen, Mara!“ Mara kam angestürzt und bugsierte sie wieder in den Stall. Nun kam Abischag und schaute, ob alles in Ordnung war.

Meka und Sneschinka lagen in der Bucht. Sneschinka hatte aufgehört wiederzukäuen, und sie legten die Köpfe nach hinten und schliefen ein.

Die Verwirrung und das erste Hüten

Sneschinka wachte am nächsten Morgen auf. „Schläfst du noch, Stier?“, frug sie. „Ja, Sneschinka. Ich schlafe noch halbwegs“, sagte Uli, den sie am Vorabend auch noch kennen gelernt hatte. „Nun komme ich, um auf dir ein bisschen zu turnen“, sagte Sneschinka. In diesem Augenblick hörte sie ein Gähnen. „Warum gähnst du denn so?“, frug sie da. „Ach, guten Morgen, Bock“, sagte Meka. „Ich bin doch kein Bock! Schäm’ dich!“, schimpfte Sneschin. „Du bist ein Bock. Stell’ dich doch nicht so an!“, sagte Meka da laut.

Da hörten sie Wjuga schimpfen: „Seid still, ich will schlafen!“ „Ach so, ich muss ja auf dir turnen, Stier“, sagte Sneschinka. „Seid still! Ich bin kein Stier, auf dem man herumturnen kann!“, sagte Wjuga wütend. „Hör’ auf zu lügen!“, sagte Sneschinka gelassen. „Ich bin das Kalb Wjuga“, sagte Wjuga streng. „Ach, was du jeden Tag zusammenquatschst!“, sagte Sneschinka und sprang auf den Boden. Da schnaufte Wjuga und verstummte. „Eh, Ziegenbock! Bist du schon so munter?“, frug Meka, die Sneschinka noch immer für den Ziegenbock hielt, dabei war er doch gar nicht mitgekommen. „Bist du jetzt, in dieser Nacht, geschossen!“ „Nein, ich bin die Ziege“, sagte Sneschinka. „Wo ist der Bock und überhaupt – Weterenar?“, frug Meka. „Verflixtes Stierenpack!“, schimpfte Sneschinka, als sie noch eine Stimme hörte, die so kuhhaft klang wie nur was. Meka schrie: „Du verflixter Bock, wann kommst du endlich?“ Wjuga sagte: „Ich bin genauso wütend wie du!“ „Weterenar hat mich und die andere Ziege hier eingemauert“, sagte Meka. „Und außerdem“, sagte Sneschinka empört, „sagt der Stier jetzt jeden Satz mit einer anderen Stimme!“ „Ich weiß auch nicht, was ich daran ändern soll“, sagte Wjuga und kicherte. „Der Weterenar kommt nicht, wir sind eingemauert, alles ist dumm“, sagte Meka. „Der dumme Bock!“, grämte sie sich. „Warum ist alles so dumm? Warum ist nichts normal?“, schimpfte Sneschinka. „Der Bock ist weg, Weterenar kommt nicht, wir sind eingemauert und man kommt nicht zu den beiden Stieren“, beklagte sich Meka. „Wenn man alle Anfangsbuchstaben dieser Schrecklichkeiten zusammennimmt, kommt BOWEEISTI2 raus“, sagte Sneschinka.

„Boweeisti! Boweeisti!“, schimpfte Meka. „Vielleicht werden wir jetzt immer, wenn wir wütend sind, Boweeisti sagen“, schlug Sneschinka vor. „Gut“, sagte Meka. „Schrecklich!“, sagte Sneschinka. „Boweeisti, besser gesagt“, sagte Meka.

In diesem Augenblick hörten sie Schritte. „Der Weterenar kommt!“, sagte Meka ganz erfreut. „Ja, das wäre ja ganz schön“, sagte Sneschinka, als sie den angeblichen Weterenar in den Stall kommen sah. „Was ist das für ein Gespenst?“, frug Meka erstaunt. „Gar keins. Sie heißt Mara. Kannst du dich an den Namen erinnern?“, frug Sneschinka. „Oh ja, das war doch dieser Mensch. Ja?“, frug Meka. „Ja, natürlich. Aber dann ist das Problem, dass wir nicht mehr bei Weterenar sind“, sagte Sneschinka. „Und dann waren da noch Abischag und Nini, was?“, frug Meka. „Ja“, sagte Sneschinka. „Und da waren doch Lada, die dicke Kuh, Uli, der Stier, und Wjuga, das Kalb?“ „Stimmt“, sagte Meka nachdenklich. „Und der Bock ist weg“, fügte sie hinzu.

Und da kamen auch schon Abischag und Nini. „Von denen hab’ ich ja gestern Milch bekommen“, sagte Meka. Abischag hatte zwei weiße Töpfchen in den Händen, und Meka und Sneschinka stemmten sich an der Buchtwand hoch. Da bekamen beide Milch. Auch wenn Sneschinkas ganz anders schmeckte als Mekas; denn Mekas schmeckte wie Kuhmilch und Sneschinkas trockenmilchmäßig.

Zum Abschluss bekam Sneschinka noch Kleie und Meka Wasser. Danach wurden sie hinausgelassen. Und sie gingen Abischag und Nini hinterher zu einer Zeder. Im Schatten war es kühl, aber Tau sah man kaum mehr. Die saftigen Weiden strahlten nur so Mekas und Sneschinkas Mäulern entgegen. Sneschinka rannte sofort zu den Weiden, stemmte sich an ihnen hoch und fraß die appetitlichen Blätter. Meka rannte geradewegs zurück in Richtung Stall. Sneschinka hinterher. Sie rannten mit erhobenen Schwänzen nach Hause. Aber Abischag fing sie ab und holte sie wieder zu den saftigen Weiden. Da entdeckte Sneschinka Himbeeren. „Aber Rappels zu kriegen ist auch cool“, sagte Meka und hüpfte zu den Himbeeren. „Hier ist ein guter Gang“, sagte Sneschinka. „Hier ist noch ein viel besserer“, sagte Meka. „Aber hier sind so saftige Himbeeren“, sagte Sneschinka und stopfte sie sich ins Maul. „Himbeeren sind leckeres Zeug“, sagte Sneschinka. Meka fraß gerade Himbeeren, aber plötzlich erschrak sie über etwas und sie rannte davon. Sneschinka hinterher. Aber sie kam nur bis zum Ende der Himbeeren, dann fraß sie weiter. Meka kam nach kurzer Zeit wieder zurück. „Hm“, sagte Sneschinka, „warum warst du denn so lange weg?“ „Zum Spaß“, sagte Meka. „Na, dann iss mal zum Trost ein Himbeerblatt“, sagte Sneschinka. Als das Hüten zu Ende war legten sich Meka und Sneschinka hin. „Jetzt käu’ ich die Himbeeren wieder“, sagte Meka.

Das zweite Hüten

Als Meka und Sneschinka wieder mal auf die Weide gelassen wurden, sagte Meka: „Heute werde ich keinen Rappel bekommen.“ „Das ist schön“, sagte Sneschinka, als sie merkte, dass Abischag und Nini weiter als nur bis zur Zeder wollten. Hinter der Zeder war ein Platz, der rundherum bedeckt von Zweigen eines mächtigen Traubenkirschenbaums war. Wenn es regnete, dann spürte man auf dem Platz kaum etwas. Meka und Sneschinka hatten da schon oft Fangen gespielt. Abischag und Nini hatten ihn Old-Shatterhand-Platz genannt.

Heute wollten Abischag und Nini nicht auf den Old-Shatterhand-Platz. Gerade waren sie an einen Platz gekommen, wo viele Baumstämme herumlagen. „Dreh’n ma vielleicht noch eine Runde auf diesem Platz?“, frug Meka. „Was sollen wir denn für eine Runde drehen?“, frug Sneschinka. „Eine Plumpsrunde“, antwortete Meka. „Aber was ist denn eine Plumpsrunde?“ „Eine Hinfallaktion.“ „Das wird ja immer krimineller“, sagte Sneschinka. „Was macht man denn bei einer Hinfallakti