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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1.5, , Sprache: Deutsch, Abstract: Max Lenz bezeichnete in seinem Werk "Diktatur und Revolution", welches im Jahr 1904 veröffentlicht wurde, den Bauernkrieg als „Religionskrieg für die Reformation“. Der Zusammenhang zwischen den Bauernkriegen, die sich vor allem im Südwesten und Südosten des Heiligen Römischen Reichs ausbreiteten, und der Reformation ist auch heute nicht zu bestreiten. Der Bauernkrieg im Erzstift Salzburg setzte eher spät ein und wird daher häufig auch als Nachhall des Bauernkrieges bezeichnet. Auch hier fiel das neue religiöse Gedankengut auf fruchtbaren Boden. Die Bewohner des Erzstifts Salzburg, vor allem die Bauern und Berggewerken, litten unter den hohen Zahlungen an die Kirche und wünschten sich zunehmend mehr politische Rechte, sowie Freiheit vom finanziellen Druck der Kirche. Der Salzburger Bauernkrieg weist einige Besonderheiten auf: Nicht nur setzte er wesentlich später ein als die Erhebungen in Schwaben, die bereits im Jahr 1524 ihren Höhepunkt erreichen, der Begriff Bauernkrieg scheint zudem nicht wirklich passend. Die Erhebung in Salzburg ist vielmehr ein gemeinsamer Aufstand vieler Bewohner des Erzstifts Salzburg. Nicht nur die Bauern erheben sich gegen ihren Landesfürsten und Grundherren: Auch die Stadtbevölkerung und die Berggewerken des Erzstifts sind am Aufstand beteiligt und äußern in ihren Forderungen den Wunsch nach grundlegenden Veränderungen und vor allem einen weltlichen Herrscher. Der Salzburger Bauernkrieg ist durch zeitgenössische Handschriften, sowie Korrespondenzen äußerst gut dokumentiert und überliefert. Von besonderer Bedeutung ist die ausführliche Quellensammlung von Friedrich Leist, die zahlreichen Korrespondenzen aus dem gesamten Erzstift umfasst. Zudem sind die Forderungen der Bauern und Berggewerken durch Albert Hollaender überliefert. In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, inwiefern die bäuerlichen Forderungen der „24 Artikeln der gemeinen Landschaft Salzburg“ von reformatorischen Grundsätzen geprägt sind, beziehungsweise inwiefern diese Forderungen die Ideen und das Weltbild Luthers aufgreifen und repräsentieren. Dabei möchte ich zuerst auf die wirtschaftliche, politische und soziale Lage im Erzstift Salzburg eingehen. Anschließend werde ich die „24 Artikel der gemeinen Landschaft Salzburg“ erläutern und in drei Teilbereiche unterteilen, um diese dann auf reformatorische Grundzüge und Einflüsse zu untersuchen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025