Die Macht des Bewusstseins - Armin Thommes - E-Book

Die Macht des Bewusstseins E-Book

Armin Thommes

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Beschreibung

Die hier vorgestellten Gedanken basieren auf eigenen, äußerst ungewöhnlichen Erfahrungen und auf empirischen Daten in Bezug auf sonderbare Bewusstseins-Phänomene. Die vielen erstaunlichen Erfahrungsdaten sind im Rahmen des wissenschaftlichen Beschreibungskontextes kaum zu erklären. Daher entwirft Dr. Thommes ein neues Bewusstseinskonzept. Er nennt es das „Modell der externen Bewusstseinsfelder“. Erst damit werden die sensationellen Erlebnisse in veränderten Bewusstseinszuständen (Meditation, Trance, Nahtod usw.) erklärbar – wie zum Beispiel die Begegnungen mit anderen „Wesenheiten“ oder die Erfahrungen der Außerkörperlichkeit. Der traditionelle Gottesbegriff wird zu einem unnötigen Konstrukt. Denn das Bewusstsein selbst offenbart sich als die bedeutendste Macht des Universums. Mit dem Bewusstsein können wir enorme Energien kanalisieren, dadurch die Materie beeinflussen und auf diese Weise auch heilend tätig werden. Aus dem Inhalt: Seele, Geist und Bewusstsein; Das Modell der externen Bewusstseinsfelder; Sai Baba und ich; Mein Ayahuasca-Ritual; „Wo war ich eigentlich bevor ich geboren wurde?“; Der Moment der Erleuchtung; Über „Sinn“ und „Bedeutung“ des Lebens; Descartes’ „Tierautomaten“; Das „3.Auge“ und die innere Wahrnehmungswelt.

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Inhalt

Vorwort

„Also los!“

Überwindung der Urangst

Erkenntnistheorie

Der Tod: frühe Gedanken

Über die Welt

Das Bewusstsein: erste Annäherungen

Seele, Geist und Bewusstsein

Bewusstsein und Heilung

Das Modell der externen Bewusstseinsfelder

Heilung und Weltbild

Der Heilungsvorgang

Der Weg zur „Erleuchtung“

Nahtod und Heilung

Kontakte zum externen Bewusstseinsfeld

Über Zufälle

Sai Baba und ich

Bewusstseinsfeld und Energie-Arbeit

Das Wesen des Bewusstseins

Astrale Welt

Die Entstehung des Bewusstseins

Kurzer Einschub über die „Engel“

Mein Ayahuasca-Ritual

Die Erscheinungsweisen des Bewusstseins

Die Bedeutung des Unter-Bewusstseins

Das höhere Bewusstsein

Das kosmische Bewusstsein

Über das „Ich“

Der Weg zum Höhlenausgang

Zum Thema „Wiedergeburt“

Atem-Reisen

Die Frau, die ihre Wohnungstüre mit der Hundeleine öffnen wollte

„Wo war ich eigentlich, bevor ich geboren wurde?“

Der Moment der Erleuchtung

Der Inhalt der Erleuchtung

Die „evozierte“ Erleuchtung

Intuitive Einsichten und neue Befähigungen

Kontaktstelle zum transpersonalen Bereich

„Wo wohnt Gott?“

Karma

Das „Böse“

„Warum gerade ich?“

Über „Sinn“ und „Bedeutung“ des Lebens

Was ist mit „Glücklichsein“?

Descartes’ „Tierautomaten“

Das „3. Auge“ und die innere Wahrnehmungswelt

Die Welt der Träume

„Leerer Bewusstseinspunkt“ und „Ur-Bewusstsein“

Personenregister

Literaturverzeichnis

Über den Autor

Vorwort

Als ich im Dezember 2013 anfing, meine Antworten auf all die vielen, seit Jahrzehnten drängenden Lebensfragen zusammenzutragen, hätte ich nicht damit gerechnet, dass sich das menschliche Bewusstsein als die bedeutsamste Macht des Universums offenbaren würde – obwohl ich es in meiner Jugendzeit schon geahnt hatte.

Ich habe jahrelang studiert, dann noch eine Doktorarbeit über kunstphilosophische und erkenntnistheoretische Themen geschrieben, fünf Jahre lang an der Universität in Mainz Philosophie unterrichtet und schließlich als wissenschaftlicher Mitarbeiter meines „Doktorvaters“ Professor Sprengard etliche Beiträge zu einer „Geschichte der Philosophie“ verfasst. Ich konnte hierbei viele Antworten auf die Fragen nach „Seele“, „Welt“, „Gott“, „Leben und Tod“ usw. zusammentragen. Aber keines der Erklärungssysteme war so schlüssig, dass alle meine Erfahrungen und Erlebnisse (auch später nach dem Beginn meiner „energetischen Heilarbeit“) erklärbar gewesen wären.

Auch bei anderen Heilern habe ich nach für mich stimmigen Erklärungskonzepten gesucht. Aber ihre jeweiligen Erklärungsversuche waren mir entweder zu religiös – und damit zu unwissenschaftlich –, insgesamt zu spekulativ oder einfach zu wenig durchdacht. Es gab stets Widersprüche zu meinen Erlebnissen und allgemein zu vielen Phänomenen, die von wiederum anderen Heilern und Parapsychologen berichtet werden.

Die folgenden Ausführungen sind weniger durch analytisches Denken zustande gekommen als durch Intuitionen. Ich musste stets einige Tage warten, bis sich die Sätze wie von selbst „aus meinem Inneren“ herausgebildet hatten. Ich habe die Gedanken dann nur noch niedergeschrieben – sie sind regelrecht aus mir „herausgeflossen“. Nachdem ich eine Thematik „abgehakt“ hatte, wusste ich hinterher oft gar nicht mehr so recht, was ich eigentlich geschrieben hatte; ich musste aufpassen, dass ich mich nicht ständig wiederholte.

Es hat sich gezeigt, dass wir mit unserem Bewusstsein den Tod überwinden können und zu „Schöpfern des Seins“ werden. Der traditionelle Gottesbegriff wird zu einem unnötigen Konstrukt. Denn mit dem Bewusstsein werden wir selbst zu „Gott“.

Als erklärendes Konzept für die vielen sonderbaren Phänomene schlage ich das „Modell der externen Bewusstseinsfelder“ vor. Hiermit sind all die erstaunlichen Erfahrungen erklärbar, die im Grenzbereich der Psychologie beschrieben werden und die ich selbst im Laufe der Jahre gemacht habe. All diese Einsichten führen schließlich zu einer ganz zentralen Erkenntnis: Die Ängste vor Tod und Vergänglichkeit sind völlig unbegründet!

Und das ist eine Befreiung für das Leben und das Glücklichsein!

Ich habe lange überlegt, ob ich meine Erfahrungsberichte und Einsichten überhaupt veröffentlichen sollte. Schließlich sind doch viele sehr persönliche Erlebniselemente darin enthalten. Den Ausschlag gab dann der Gedanke, dass sich wohl jeder Mensch irgendwann in seinem Leben ganz ähnliche Fragen stellt, von ähnlichen Ängsten gequält und von ähnlichen „Fesseln“ gehalten wird. Ich wäre jedenfalls froh gewesen, wenn ich bereits vor 30 Jahren ein Buch mit solchen Erklärungen „in die Hände gekriegt hätte“. Dann wären mir viele Ängste und gedankliche „Verfehlungen“ erspart geblieben.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich für die Veröffentlichung meiner Erfahrungen und Gedankengänge entschlossen – auf dass sie zu einer „Befreiung für das Leben“ beitragen und zur Lösung von Ängsten und „Gedankenfehlern“ führen mögen.

Dr. Armin Thommes

Urbar, im Juli 2016

„Also los!“

Am Freitag, den 20. Dezember 2013 habe ich, wie üblich freitags, einen Waldlauf gemacht. Unterwegs „sagte“ plötzlich eine „innere Stimme“: „Es ist so weit: Mache einen Bestand deiner bisherigen Erfahrungen und deines bisherigen Wissens über Seele, Welt und Gott, die klassischen philosophischen Themen eben. Gehe dabei von deinen „Urängsten“ als Kind aus und trage alles zusammen, was aus Philosophie, Forschung und Wissenschaft sagbar ist; dazu füge deine eigenen Erlebnisse. Es geht hier nur um dich und dein weiteres Leben. Denn von der jetzigen Basis aus kannst du einen riesigen Fortschritt machen. Also los!“

Also habe ich begonnen, alle für mich wesentlichen Themen so zu bedenken, wie sie sich gerade anboten.

Überwindung der Urangst

Ich war zwei Jahre alt, vielleicht schon bald drei. Es sind Erinnerungen an meine ersten bewussten Erlebnisse. Vorher war eine „Leere“. Man kann nicht sagen: „Es war nichts“ oder: „Es war Dunkelheit“. Es war vorher „null“, weder hell noch dunkel, irgendwie eine „Nicht-Identität“, keinerlei Erinnerung, keine Bewusstheit.

Meine ersten bewussten Gedanken waren: „Was geschieht, wenn ich weg bin? Wo bin ich, wenn ich sterbe? Ist da nichts, Dunkelheit? Was ist da?“ Ich konnte mir diese Dinge einfach nicht vorstellen. Es war dann meist ein Kreislauf. Die Gedanken kreisten um Dunkelheit und Nichts. „Ich bin nicht mehr da. Ich hab keine Gefühle mehr. Ich bin weg. Mich gibt es nicht mehr. All die schönen Dinge. Alles ist weg.“

Es folgte Verzweiflung, Trauer, Angst. Ich habe dann immer geweint, weil ich nicht weiter wusste. Meine Mutter kam dann ins Zimmer und hat mich getröstet. Sie sagte: „Du stirbst ja noch nicht. Du lebst noch sehr lange. Erst wenn du älter bist, kannst du dir darüber Gedanken machen. Genieße das Leben.“ Für den Moment konnte ich mich stets beruhigen. Ich dachte an schöne Dinge, ans Spielen, an Fußball usw. Doch dann kamen wieder diese „End-Bilder“.

Das waren meine ersten bewussten Gedanken. Ich kannte den Begriff „Bewusstsein“ noch gar nicht. Ich dachte: „Ich bin hier, ich liege im Bett, ich fühle, spüre, rieche alles, ich sehe die Dinge, ich höre Musik“ usw. Ich war mir all dieser Dinge bewusst. Ich wusste, dass ich da bin; irgendwie hier auf der Erde. Ich konnte rausgehen und spielen, die Gegenstände sehen, ich konnte laufen, rennen, toben. Das war mein Bewusstsein dieser Zeit. Ich war mir all dieser Dinge bewusst. Das war’s.

Aber diese Todes- und End-Gedanken kamen immer wieder. Sie haben mein ganzes Leben bestimmt. Immer wieder, auch im Erwachsenenalter, bis zur Reiki-Zeit, kamen diese Gedanken hoch. Ich konnte dann nie weiterdenken. Am Ende war immer Dunkelheit, Leere, Angst, Trauer, entsetzlicher Schmerz; und in der Kindheit schließlich Entladung durch Weinen. Es war ein undenkbarer Gedanke.

Zunächst waren Fußball, Sport und das Spielen mit Freunden die Hauptwege, den Schmerz und die Todesangst zu bannen. Im Jugendalter kamen dann die ersten Freundinnen, die erste Liebe, Partys, dann die Malerei und die Philosophie hinzu, um die Todesgedanken nicht zu oft aufsteigen zu lassen. All meine Studien in der Philosophie, der Malerei und der Psychologie dienten allein dem Ziel, diese Endgedanken zu bannen und letztlich aufzulösen.

Erst über die „Reiki-Erlebnisse“ kam es zur Lösung, und hier erst im Laufe der Ausbildung und der eigenen Erfahrungen. Insbesondere mein Klartraum von der „Licht-Tür“ war wegweisend. Die weiteren Experimente mit dem Erleben zeigten den Weg zum „inneren Licht“ und zu einer „neuen Ebene“ auf. Der Tod ist eben nicht das Ende, sondern er bezieht sich nur auf den körperlichen Bereich. Das Bewusstsein ist die Entität, die den Körper verlassen kann. Das haben meine Erfahrungen ganz klar gezeigt.

Hier geht es um eine Zusammenfassung und kompakte Darstellung eines Weltbildes, mit dem die vielen seltsamen Grenzerfahrungen schlüssig erklärbar werden. Folgende Themen werden behandelt:

Was lässt sich überhaupt sinnvoll über die Welt und alles Denkbare aussagen? Das ist der klassische Themenbereich der Erkenntnistheorie.

Wie sieht es aus mit unserem Wissen von der Welt?

Wie verhält es sich mit dem Ursprung der Welt? Das Thema „Gott“ wird hier angesprochen.

Und das ist seit meiner frühen Kindheit das zentrale Thema meines Lebens: Was ist Bewusstsein? Was ist es, das jeden Menschen zum eigentlichen Menschsein erhebt?

Dazu kommen dann noch viele weitere Fragenkomplexe, die unser Sein betreffen und die sich jeder irgendwann einmal in seinem Leben stellt.

Dies alles dient letztlich zur Befreiung von „selbst verschuldeten“, unnötigen „Fesseln“, wie zum Beispiel von der „Fessel der Todesangst“. Und dadurch ist dann ein völlig losgelöstes, unbeschwertes Glücklichsein möglich!

Erkenntnistheorie

Zunächst wollen wir uns vergegenwärtigen, worauf wir bei allen Erkenntnisbestrebungen zu achten haben. Ich habe mich schon jahrelang mit dieser Thematik beschäftigt. In meiner Dissertation sind alle diese Überlegungen zusammengefasst.

Als Kleinkind dachte ich in anderer Weise über die Welt, als es heute der Fall ist. Da war die Welt. Hier war ich. Ich fühlte mich wie ein „Beobachter“ in meinem Kopf. Schwer zu schildern. Es waren ständige Gespräche in meinem Inneren. Wie Selbstgespräche über alle möglichen Dinge: „Gehe ich zum Sportplatz? Ja, geh ruhig. – Du kannst jonglieren üben, nein. – Geh Stöcke schneiden ...“

Die Sprache, die mit sich selbst agiert. Ich dachte, so sei es normal. Die Welt musste irgendwoher „kommen“. Also war da eine Vorstellung von Gott, die ich aus meinem Lebensumfeld erhalten hatte. Vater und Mutter hatten sicherlich einmal so etwas erwähnt. Der Gedanke war jedenfalls da. „Es muss Gott geben, sonst wäre ja auch keine Welt da. Und außerdem wäre sonst ja alles sinnlos“, so dachte ich. Es musste da etwas geben, was mich und alle Menschen zu mehr macht als einem Käfer mit Sprache. Käfer leben und sterben, es ist völlig egal, so war mein Gedanke. Aber ich und der Mensch allgemein muss mehr sein. Es wäre schrecklich, wenn es nicht so wäre.

Meine Todesangst führte dazu, eine Weltvorstellung auszuformen, die die Angst beseitigte. „Es muss einen Gott geben; dorthin komme ich, wenn ich sterbe.“ So beruhigte ich mich als Kind über Jahre hinweg. Es war mein erstes Weltkonzept, meine erste Erklärung für die Welt. Zu dieser Zeit war ich etwa fünf oder sechs Jahre alt. Auf diese Weise funktionieren aber alle Welterklärungen. Wir schauen uns die Daten an und suchen dann nach Erklärungen dafür.

Der urzeitliche Mensch konnte seine Wahrnehmungsdaten nur so deuten, dass er die Erde als Scheiben-ähnlich betrachtete. Alles erschien eben; bis auf die Berge, und diese sind lediglich Erhebungen in der Ebene. Die Kugelgestalt der Erde war als Erklärung unnötig, denn die Erfahrungsdaten deuteten nicht darauf hin. Auf größeren Schiffen mit hohen Masten war eine andere Erfahrung machbar. Auf dem glatten Meer sah man dann eben von entfernten Objekten zunächst nur den oberen Teil und, je näher man kam, auch mehr davon. Es war eindeutig, dass hier eine Krümmung des Meeresspiegels vorlag. Die Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde wurde als Erklärung denkbar.

So ist es stets. Zunächst bilden die empirischen Daten die Basis. Dann schließen sich Erklärungen an. Und diese führen zu bestimmten Beschreibungssystemen und Modellen der Welt. Die Erklärungen sind aber lediglich Modelle, mit denen wir die Welt beschreiben und sie zu verstehen versuchen.

In der Antike galt die Welt als Zusammenschluss der vier Grundelemente Feuer, Wasser, Luft und Erde. Demokrit entwickelte die Atomtheorie, nach der alles Seiende aus kleinsten, unzerstörbaren Einheiten, den Atomen besteht. Es wurden verschiedene Kräfte zur Erklärung des Weltgeschehens entdeckt oder erfunden. Galileo und Newton waren wichtige Wegbereiter. In der Quantenphysik erscheinen die Grundelemente des Seienden als Energieteilchen oder Wellen, je nach Beobachtungssituation.

Die Erklärungsmodelle verändern sich und werden differenzierter. Was früher als „Wahrheit“ galt, ist heute als „Falschheit“ entlarvt. Und so geht es stets weiter. Wir kommen mit unseren Erklärungen immer näher heran an die tatsächlichen Weltverhältnisse. Ob wir sie jemals ganz erreichen werden, wird sich zeigen.

Wesentlich ist, dass wir stets bedenken müssen, dass jede Erklärung nur ein Welt-Modell darstellt. Je mehr Phänomene und Erfahrungsdaten durch ein Modell erklärt werden, umso wahrscheinlicher ist seine Gültigkeit. Wir müssen also von der Erfahrung ausgehen, um „wahre Modelle“ etablieren zu können.

Der Tod: frühe Gedanken

Für mich war die Überwindung der Todesangst von entscheidender Bedeutung. Erst die Erfahrungen der letzten zehn Jahre haben dies bewirkt.

Als Kind und Jugendlicher gingen die Gedanken stets in die gleiche Richtung: „Ich liege hier im Bett. Beim Tod wird mein Bewusstsein verschwinden. Mein Fühlen, Denken, Riechen, Schmecken, Sehen, alle meine Erinnerungen, mein Leben, alles Schöne, alles wird weg sein; Dunkelheit, entsetzliche Leere, schrecklich…!“ Die schreckliche Leere und „Nicht-Existenz“ war undenkbar für mich. Es endete immer in entsetzlicher Angst; als Kind weinte ich. Als Jugendlicher und Erwachsener schreckte ich auf und besann mich auf mein Leben und auf die schönen Dinge (Liebe, Sex, Partys, Sport, Malerei, Philosophie). Aber die Gedanken tauchten immer mal wieder auf.

In Nietzsche, Sartre, Dix und Beckmann waren „Leidensgenossen“ gefunden. Sie alle deuteten den Tod als Ende, absolute Leere, Schwärze, nichts. Liebe, Sex, Partys, Sport, Malerei und Philosophie waren die „Mittel“, um die Todesangst zu bewältigen. In der Malerei stellte ich den Tod als unausweichliches und absolutes Ende dar – mit Hinweis darauf, das Leben im Jetzt zu genießen; einen weiteren Sinn würde es ja nicht geben. In der Philosophie suchte ich nach Antworten und nach Vorstellungen, die meine Angst beseitigen könnten. Aber es war nichts zu finden, was als schlüssiges Konzept dienen konnte, um den Tod eben nicht als „dunklen Endpunkt“ zu offenbaren.

Es waren alles nur Spekulationen. Wenn Platon recht hätte, dann wäre meine Angst unbegründet. Bei Nietzsche, Sartre, Marx oder La Mettrie sieht die Sache schon anders aus.

Über die Welt

Was sinnvollerweise über den „Tod“ zu sagen ist, hängt, wie bei allen anderen Themen auch, von dem jeweils zugrunde liegenden Weltmodell ab. All unsere Auffassungen werden von unserem Modell der Welt bestimmt.

Für den mittelalterlichen Menschen war klar, dass sich die „Seele“ beim Tod zur göttlichen Sphäre begeben wird, sofern man entsprechend gelebt hat. Die Welt galt als von Gott geschaffen. Die Bestandteile waren aus Feuer, Wasser, Luft und Erde zusammengesetzt. Gott hat diese Elemente als genialer Baumeister zusammengefügt. Hildegard von Bingen ist in ihren Schriften u.|a. auf die Entstehung des menschlichen Körpers eingegangen. Heute erscheinen die Schilderungen banal. Aber für die damalige Zeit waren es die üblichen Vorstellungen. Hildegard erklärt, Gott habe den menschlichen Körper aus Lehm geformt und ihm schließlich „Geist“ eingehaucht, sodass sich der bloße Lehm zum angenehmen Antlitz des Menschen verwandeln konnte.

In der antiken Auffassung des Demokrit besteht die Welt aus unteilbaren Bestandteilen, den Atomen. Aus ihnen ist alles Körperliche aufgebaut.

Im 20. Jahrhundert entstehen Quantenphysik und Relativitätstheorie. Einstein deutet Raum und Zeit als relative Begriffe und Anschauungen. Raum und Zeit sind an Materie und Gravitation gebunden. Außerhalb der Gravitation gibt es weder Raum noch Zeit. Und weiterhin wird durch seine berühmte Formel E= mc2 deutlich, dass Materie und Energie gleich sind, sich jedoch in einem anderem Zustand befinden. Materie lässt sich letztlich auf Energie reduzieren. Der Grundbestandteil alles Seienden ist dann Energie.

Die Elementarteilchenphysik bestätigt dies. In den riesigen Teilchenbeschleunigern, die zu Forschungszwecken errichtet wurden, werden Prozesse auf „elementarer Ebene“ beobachtbar. Es zeigt sich, dass auch die für unteilbar gehaltenen kleinsten Elemente, die Atome, teilbar sind. Und deren Bestandteile, die Neutronen, Positronen usw. wiederum. Auf der untersten Ebene stößt man zur Zeit auf „Energie-Einheiten“, die als „Quarks“ bezeichnet werden. Hier ist nur noch Energie vorhanden. Es existiert nichts Körperlich-Stoffliches. Erst der Zusammenschluss der Energieteile lässt die feste Materie entstehen.

Auf noch fundamentalerer Ebene werden die Bestandteile im Rahmen der „String-Theorie“ als „Schwingung ähnlicher Saiten“ (Strings) beschrieben, die ebenfalls nur noch energetische Attribute aufweisen.

Die Quantenphysik hat schließlich erkannt, dass in der Region dieser Grundenergien und Kleinstteilchen auch der Beobachter selbst eine wichtige Rolle spielt. Denn die Prozesse laufen nicht unabhängig vom Beobachter ab. Die Beobachtungssituation führt zum Beispiel in den berühmten Doppelspalt-Experimenten dazu, dass das Licht als Welle oder als korpuskulares Teilchen erscheint. Dieser Aspekt der Beeinflussung von energetisch-materiellen Vorgängen durch den Beobachter bzw. bereits durch die Intention des Beobachters, ist von größter Bedeutung. Denn hier zeigt sich der Einfluss des bewussten Denkens auf die Materie. Das Bewusstsein kann die Materie beeinflussen und verändern; und zwar über die Veränderung der zugrunde liegenden energetischen Vorgänge.

Das Bewusstsein: erste Annäherungen

„Bewusstsein“ meint „Wissend-Sein“, das Wissen, das momentane Wissen von mir und meiner Existenz. Ich sitze hier auf dem Stuhl, fühle das Polster, sehe auf das Blatt und schreibe, ich höre die Heizung rauschen, denke gerade an mich, an meine Empfindungen, dass ich jetzt im Moment genau weiß, dass ich es bin, der hier sitzt und schreibt und fühlt.

Dieses Bewusstsein ist wie ein Beobachter all dieser Dinge. Es beobachtet, was hier gerade von meinem Gehirn aufgenommen wird, was meine Nervenzellen, Synapsen usw. weiterleiten. Es beobachtet sämtliche Impulse, die von außen in mein Gehirn gelangen. All das erscheint dem Bewusstsein. Die Dinge werden sozusagen „be-wusst“. Ich weiß es, hier und jetzt. Ich liege nicht im Bett und träume. Alles ist ganz klar und deutlich. Auch in Klarträumen geschieht alles äußerst real. Aber ich bin mir eben hier und jetzt all dieser Empfindungen bewusst; ich weiß es ganz genau. Diese Empfindungen des „Bewusst-Seins“ besitzt jeder. Wir leben im Bewusstsein. Aber oft sind sich die Menschen dieser Tatsache gar nicht mehr bewusst. Sie leben in den Tag hinein, ohne zu wissen, warum und ohne ein direktes Empfinden des Bewusstseins. Viele leben eher un-bewusst, sind gesteuert durch Beruf, Elternhaus, Familie, Freunde usw. Das Bewusstsein ist wie ein „Beobachter“ des neuronalen Inputs; was angeboten wird, kann bewusst werden, ins Bewusstsein gelangen.

Als Kleinkind wurde mir die Tatsache des Todes bewusst. Irgendwie wusste ich, dass der Körper vergeht. Und der Gedanke, auch dieses wunderbare Bewusst-Sein, dieses Gefühl des „Da-Seins“, das Fühlen des Hier und Jetzt, dieses schöne Gefühl, könnte auch verschwinden, war für mich unerträglich. Ein schrecklicher Gedanke! Es war unvorstellbar, dass dieses Bewusstsein tatsächlich einmal weg sein könnte. Nie wieder etwas sehen, fühlen, riechen, schmecken, hören, nie, nie wieder ... Der Gedanke war so schrecklich und entsetzlich für mich als Kind, dass ich nicht mehr weiterdenken konnte. Der Gedanke endete stets in Dunkelheit, nichts, gar nichts ... Das Bewusstsein, dass dieses Gefühl des Da-Seins verschwinden könnte, war undenkbar.

Genau dieses, im Idealfall ständige Wissend-Sein von sich und der eigenen Existenz, dieses Bewusst-Sein, ist es, das den Menschen zum Menschen erhebt. Ohne dieses Bewusstsein verschwindet das Entscheidende des Menschseins. In einer Vollnarkose ist man „weg“. Das Bewusstsein ist tatsächlich „verschwunden“. Für eine Operation am Auge wurde ich einmal in Narkose versetzt. Mein Bewusstsein war weg. Es war aber nicht dunkel oder hell. Es war gar nichts. Null. Keine Erinnerung, kein Gefühl. Nichts. Als wäre man nicht mehr da. Ein Moment des Nichts. Aber nicht fühlbar, da nicht bewusst. Erst nach der Narkosewirkung kam das Bewusstsein zurück. Ich wurde wieder bewusst. Ich war wieder da. Ich sah, fühlte, hörte – und war mir wieder aller Dinge bewusst. Die Narkose war nun als solche erkennbar. Als Nichts. Als eine Art „Loch“ im Bewusstseinsfluss meines bisherigen Lebens.

Ich war damals zehn Jahre alt und fragte mich häufig, wo das Bewusstsein wohl in der Narkosezeit war. Konnte ich die Dinge einfach nicht mehr beobachten, riechen, fühlen usw., weil die Biochemie in meinem Gehirn eine Bewusst-Werdung verhindert hatte? Also war das Bewusstsein vielleicht noch da, konnte aber nichts erfassen und deswegen war ich bewusst-los?

Das Bewusstsein erhebt den Menschen über die Tierwelt. Der Mensch ist sich eben seiner selbst bewusst, er weiß von sich und seiner Existenz, von seinen Gefühlen, Wahrnehmungen, Gedanken usw. Es ist das Bewusstsein seiner selbst, das Selbst-Bewusstsein, das uns zum Menschen macht. Kein Tier erreicht diesen Grad. Selbst Menschenaffen, Schimpansen und Gorillas kommen trotz hoher „Denkbefähigungen“ nicht zu einem Bewusstsein ihrer selbst und ihres Seins.1

Erst das Bewusstsein, dieses Wissen von sich, das „Beobachten“ seiner selbst und der Inputs, macht das Leben lebenswert. Ohne Bewusstwerdung ist alles Leben ohne Bedeutung. Reichtum, Liebe, Glück, Gesundheit, Freude haben keine Bedeutung, wenn diese Dinge nicht bewusst erlebt werden. Ohne Bewusstsein ist gar kein Glücklichsein möglich, auch keine Freude usw. Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, dann deutet man es als „Freude“; der Hund fühlt sich angenehm. Aber es gibt hier keine Freude. Denn es fehlt das Bewusstsein seiner selbst. Er ist sich all dieser Dinge eben nicht bewusst.

In Tiefschlafphasen ist man oft ohne Bewusstsein. Aber es gibt auch die Klarträume, bei denen man mit seinem Bewusstsein in das Geschehen eingreifen kann. Dazu gehört etwas Übung. Ich bewege mich in meinen Träumen häufig völlig bewusst, kann alle Handlungen vollführen und das ganze Geschehen absolut klar beobachten. Es wirkt dann alles extrem real.

Roger Sperry zeigt in seinen Kommissurotomie-Experimenten sehr eindrucksvoll, dass das menschliche Selbstbewusstsein an die dominante Großhirnhemisphäre, die Sprachhemisphäre, gekoppelt ist. Patienten, bei denen der Verbindungsstrang zwischen den Großhirnarealen durchtrennt wurde, um epileptische Anfälle auf eine Körperhälfte einzudämmen, hatten erstaunliche kognitive Ausfallerscheinungen. Die Aktionen, die von der rechten Hemisphäre gesteuert werden, liefen ohne das Bewusstsein der betreffenden Person ab. Der Patient sah bei einem Experiment zum Beispiel, dass seine linke Hand einen Gegenstand auf dem Tisch „suchte“; aber er erlebte dies nicht bewusst. Die Person hatte kein Bewusstsein von dieser Handlung. Es war, als würde der Arm von einer Maschine gesteuert und würde gar nicht zum Körper gehören. Wie ein „Fremdkörper“ handelte der Arm, ohne das Bewusstsein der Person. Der Patient wusste gar nicht, was geschah. Hätte er die Handlung des Armes nicht gesehen, so hätte er nicht bemerkt, dass sich sein Arm bewegt. Das Bewusstsein hatte aufgrund der Durchtrennung der Verbindungsbahnen keinen „Zugriff“ mehr auf die Aktionen der rechten Großhirnhemisphäre.

Interessant ist auch, dass die Patienten kein Bewusstsein mehr von ihren Träumen hatten. Die rechte Hemisphäre zeigte in den Studien auf neurophysiologischer Ebene deutliche REM-Phasen; d.h. das Gehirn „träumte“. Diese Träume kamen aber nicht zu Bewusstsein, da es eben keine Verbindungswege mehr von der linken zur rechten Hemisphäre gab. Das Geschehen des „Unter-Bewusstseins“ spielt sich maßgeblich in der rechten Hemisphäre ab; das wurde durch dieses Experiment deutlich.

Als ich von diesen Experimenten erstmals bei Popper und Eccles gelesen hatte, das war 1982, stellte sich die Frage, wie dies zu deuten sei. Es gibt zwei Erklärungsmöglichkeiten:

Das Bewusstsein ist ein Produkt des Gehirns, genauer: ein Produkt der Sprachhemisphäre.

Das Bewusstsein existiert unabhängig, benötigt aber das Gehirn, die Sprachhemisphäre, um sich mitzuteilen.

Zu Beginn war ich von der Richtigkeit der ersten Möglichkeit überzeugt. Das Bewusstsein, so dachte ich, wird durch die Sprachhemisphäre hervorgebracht und ist von der Hirnchemie abhängig. Das zeigen auch die Wirkungen von Alkohol, Drogen, Narkosemitteln usw. Ist die Neurochemie zu stark beeinflusst, so verschwindet das Bewusstsein. Ich dachte, das Bewusstsein wäre direkt an die Nervenebene gekoppelt und somit auch genauso vergänglich wie diese materielle Basis. Daher hatten sich hier meine schrecklichen Kindheitsängste über das Ende des Bewusstseins scheinbar wissenschaftlich bestätigt.

Über 20 Jahre lang wurde danach der Nihilismus zu meinem grundlegenden Weltbild. Das ganze Leben mündet in ein dunkles Nichts, in etwas schrecklich Ungewisses, kein Bewusstsein, kein Wissend-Sein, ein schrecklicher Gedanke. Man muss das Leben eben so lange genießen, wie es geht, so dachte ich. Liebe, Kunst, Sport, Sex, Philosophie, Partys waren die Bereiche, um dem Leben einen „Sinn“, wenn auch nur für kurze Zeit, abzuringen.

Ich hatte aber in all den Jahren bereits viel zur Parapsychologie gelesen. Insbesondere die grandiosen Wahrnehmungs- und Kognitionsfähigkeiten, die von besonders begabten Personen berichtet werden, beeindruckten mich zutiefst. Außersinnliche Wahrnehmung, Telekinese, Präkognition usw. sind erstaunliche Phänomene.

In dieser Zeit habe ich geahnt – und gehofft –, dass es doch Indizien dafür gibt, dass das Bewusstsein eben nicht von rein körperlichen Prozessen bestimmt wird und ans Gehirn gebunden ist. Ich arbeitete viele Bücher über diese Themen durch. Doch das Lesen allein führte zu keiner Veränderung meiner Einstellung. Sie war fest „verankert“, egal was so einige „Spinner“ da von sich gaben.

Erst durch die eigenen Erfahrungen, ausgehend vom Reiki-System, wurde alles anders. Die Begegnung mit der Reiki-Energie hat eine enorme Entwicklung in Gang gesetzt. Ich wollte all diese Energien kennenlernen, die hier „im Spiel“ sind und habe daher viele Seminare zur Energie-Arbeit besucht. Ich weiß nun aus eigener Erfahrung, dass ich mit dem Bewusstsein meinen Körper verlassen kann. Bei Fernbehandlungen wird dies schon ganz deutlich. Man lenkt dabei die Heilenergie an fremde Orte und die Energie folgt dann dem Bewusstsein.

Zum ersten Mal hat mein Bewusstsein meinen Körper verlassen, als ich etwa 15 oder 16 Jahre alt war. Wir hatten einige Tage lang „Party gemacht“ und einiges an Alkohol getrunken. Es war gegen Morgen. Ich war in der Aufwachphase. Es kam eine in ein Tuch gehüllte Gestalt. Sie hat mich gepackt und „mitgeschleppt“. Es hat sich angefühlt, als würde die Gestalt etwas aus meinem Körper herausreißen. Es war ein starker „Ruck“, wie ein „Krachen“, und mein Bewusstsein war außerhalb des Körpers unterwegs. Die Gestalt wollte mich mitnehmen. Ich schrie: „Lass mich hier, ich will hier bei meinem Körper bleiben!“ Ich schien unter der Zimmerdecke zu sein oder etwas darüber, es war in meinem alten Zimmer in Biebernheim. Aber ich konnte das Zimmer nicht genau sehen. Ich spürte nur, dass ich außerhalb war. Dann jedoch bin ich in den Körper zurückgerutscht. Ich war total erleichtert und happy.

Der Vorfall hat mir damals Angst gemacht. Ich dachte, es wären irgendwelche „teuflischen Mächte“ im Spiel. Ich hatte ja noch nicht das entsprechende Wissen, um die Vorgänge verstehen zu können. Ich hatte aber bereits angefangen, mich mit Parapsychologie und Nahtoderlebnissen zu beschäftigen.

Das Bewusstsein ist wie eine „Beobachtungssphäre“. Man kann sich sozusagen innerlich zurückziehen und sein eigenes Gehirn beobachten. Oft achte ich nur auf mein „3. Auge“. Ich schaue innerlich dorthin und warte ab, was passiert; welche Inputs kommen, welche Gedanken, Farben, Dinge usw.

Bewusstsein und Aufmerksamkeit hängen eng zusammen. Die konzentrierte, bewusste Lenkung bringt das Bewusstsein an jeden Ort des Körpers. Aber auch darüber hinaus kann man das Bewusstsein lenken.

Mit sprachlichen Suggestionen und Bildern kann das Bewusstsein gelenkt werden. Auf diese Art kann man beim Heilvorgang auch in andere Körper „eintauchen“ und das Energiesystem beeinflussen.

Das Bewusstsein „entwickelt“ sich über die Sprache. Das zeigen die Sperry-Experimente eindrucksvoll. Auch der Helen Keller-Fall weist darauf hin. Da Helen Keller als Kleinkind von 18 Monaten durch eine Hirnhautentzündung blind und taub wurde, konnte sie nicht in üblicher Weise eine Sprache erlernen. Erst viel später konnte sie mithilfe ihrer Lehrerin ein Zeichensystem entwickeln. Dabei wurden ihr „Wortsymbole“ in die Handflächen „gezeichnet“ und dann die entsprechenden Gegenstände präsentiert. Auf diese Weise konnte sie eine Sprache erlernen und schrieb später sogar Bücher, in denen sie ihre Erlebnisse schilderte. Darin spricht sie auch über ihren Bewusstseinswandel im Zusammenhang mit der Sprachentwicklung. Durch die Sprache wurde sie sich erst in vollem Maße bewusst über ihr Sein. Das Bewusstsein trat erst jetzt in Erscheinung. Den Zustand zuvor beschrieb sie als eine Art „Dämmerzustand“, ohne volle Bewusstheit. Sie war noch nicht zu ihrem „Menschsein erwacht“, wie sie sich ausdrückte.

Wie das zu verstehen ist, bleibt unklar. Ist sie aus einer Art Koma erwacht, als ihr die Wortbedeutungen klar wurden? Oder konnte sie durch die Sprache nun alles viel klarer „erfassen“? Denn sie war ja nun im Besitz eines Zeichensystems, mit dem sie „innerpsychisch“ die Weltelemente miteinander verknüpfen konnte. Durch die Sprache wurde für Helen das Bewusstsein klar und auch mitteilbar. Die Beobachtungssphäre des Bewusstseins hatte sich gebildet.

Das Bewusstsein ist eine Beobachtungsinstanz, die mit der Sprachhemisphäre des menschlichen Gehirns verbunden ist.

Durch meine Erfahrungen und Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Reiki-System und der energetischen Heilarbeit wird klar, dass sich das Bewusstsein vom Körper lösen kann. Das Bewusstsein steht zwar in engem Kontakt mit der neurophysiologischen Basis des menschlichen Gehirns; dies belegen die Erfahrungen mit Narkosemitteln, Alkohol, Drogen oder Hirnschädigungen. Aber in diesen Fällen scheint sich die Mitteilungsebene des Bewusstseins zu verändern. Das Bewusstsein ist nicht weg, sondern kann sich nicht mehr mitteilen. Es kann nicht mehr in Erscheinung treten.

In Meditationen habe ich schon häufiger die Erfahrung gemacht, mich nur ganz wenig außerhalb des Körpers zu befinden. Vor meinem „3. Auge“ konnte ich ganz genau meine Augen und Wimpern von der Seite sehen, so als wäre meine Bewusstseinssphäre nur wenige Zentimeter von meiner Gesichtshaut entfernt. Aus geringem Abstand war alles ganz klar und deutlich zu „sehen“.

Buhlman und Monroe beschreiben in ihren Büchern interessante Techniken, mit denen jeder nach etwas Übung zu erstaunlichen Außerkörperlichkeits-Erfahrungen kommen kann.2

Durch die vielen Erfahrungen ist klar geworden, dass die zweite Antwort (vgl. S. →) korrekt ist. Das Bewusstsein ist über die Sprachebene entstanden, hat also eine neurophysiologische Basis, kann diese Basis allerdings verlassen und unabhängig vom Gehirn existieren.

1 vgl. das Kapitel „Descartes’ Tierautomaten“, Seite →.

2Buhlman, William: Out of Body. Astralreisen – Das letzte Abenteuer der Menschheit.

3. Aufl. München 2003. – Monroe, Robert A.: Der zweite Körper. Expeditionen jenseits der Schwelle. 2. Aufl. München 2003.

Seele, Geist und Bewusstsein

In der Philosophie ist seit Jahrhunderten vom „Geist“ und von der „Seele“ des Menschen die Rede. Diese Begriffe werden aber meist nicht eindeutig verwendet. Der berühmte sprachanalytische Philosoph Ludwig Wittgenstein hat erkannt, dass sich Wortbedeutungen aus dem jeweiligen Gebrauch innerhalb spezifischer Kontexte ergeben. Das heißt, je nachdem, wie ein Wort gebraucht wird, ergibt sich auch eine andere Bedeutung. Was also unter den Begriffen „Geist“ oder „Seele“ zu verstehen ist, ergibt sich aus dem jeweiligen System, in dem sie verwendet werden. So kommt Platon zu einem völlig anderen Geist- und Seelen-Begriff als Aristoteles, und der zu einem anderen als Thomas von Aquin, Descartes oder Leibniz etc.