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Diejenigen, die ein spirituelles Leben führen wollen, werden sich natürlich fragen, wie sie in der Spiritualität Fortschritte machen, und wie sie spirituelle Werte leben können. Muss man auf irgendeine Art gut und böse, richtig und falsch transzendieren? Wann beginnt die wahre spirituelle Entwicklung wirklich? In der erleuchteten Definition ist die Grundlage eines spirituellen Lebens eine makellose Sicht auf die Welt; und um eine solche Sicht zu erreichen, ist Selbst-Realisierung erforderlich. In dem Buch "Die makellose Sicht" sagt Param Pujya Dada Bhagwan: "Wenn eine Person keine Selbst-Verwirklichung (spirituelle Erleuchtung) hat, sieht sie immer Fehler in anderen und kann niemals ihre eigenen Fehler erkennen." Param Pujya Dadashri erklärt, wie man das Selbst erlangt - indem er beschreibt, dass das Wissen über das Selbst der Beginn der wahren Spiritualität ist. Ein automatisches Ergebnis und eines der herausragenden Zeichen des spirituellen Erwachens ist die makellose Sichtauf die ganze Welt. Unter den vielen spirituellen Büchern, die heute von spirituellen Lehrern erhältlich sind, ist "Die makellose Sicht“ einzigartig und wertvoll.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
German translation of the book "Flawless Vision"
Die makellose Sicht
- Dada Bhagwan
Editor: Dr. Niruben Amin
Aus dem Englischen übersetzt
Herausgeber: Mr. Ajit C. Patel
Dada Bhagwan Aradhana Trust
5, Mamatapark Society,
B/h. Navgujarat College,
Usmanpura, Ahmedabad-380014
Gujarat, India.
Tel. : +91 79 3983 0100
© Alle Rechte vorbehalten - Mr. Deepakbhai Desai
Trimandir, Simandhar City, P.O.-Adalaj 382421, Dist.:Gandhinagar, Gujarat, India
Ohne die schriftliche Genehmigung des Inhabers der Urheberrechte darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Weise genutzt oder vervielfältigt werden.
Erste Auflage: 1000 Stück im Jahr Marsch 2014
Zweite Auflage: 1000 Stück im Jahr Dezember 2014
Preis: Äusserste Demut, Bescheidenheit (führt zur Universeller Einheit) und Gewahrsein von:
“Ich weiß überhaupt nichts”
Druckerei: Amba Offset
Basement, Parshwanath Chambers,
Nr. RBI, Income Tax Area,
Ahmedabad-380014, Gujarat, India.
Tel. : +91 79 30613690
Dieses Mantra zerstört alle Hindernisse im Leben
(Rezitiere dieses Mantra jeweils 5 mal jeden Morgen und Abend)
Namo Vitaragaya
Ich verneige mich vor dem EINEN, der absolut frei ist von aller Anhaftung und Abscheu
Namo Arihantanam
Ich verneige mich vor dem lebendigen Einen, der alle inneren Feinde von Wut, Stolz, Täuschung, Gier vernichtet hat
Namo Siddhanam
Ich verneige mich vor Jenen, die vollständige und endgültige Befreiung erlangt haben
Namo Aayariyanam
Ich verneige mich vor den SELBST-verwirklichten Meistern, die Wissen der Befreiung mit Anderen teilen
Namo Uvajjhayanam
Ich verneige mich vor Jenen, die das Wissen über das SELBST erhalten haben und anderen helfen, dasselbe zu erreichen
Namo Loe savva sahunam
Ich verneige mich vor allen Heiligen überall, welche das Wissen über das SELBST erhalten haben
Eso pancha namukkaro
Diese fünf Ehrerweisungen
Savva Pavappanasano
Zerstören alles negative Karma
Mangalanam cha savvesim
Von allem das vielversprechend ist
Padhamam havai Mangalam
Ist dies das Höchste
Om Namo Bhagavate Vasudevaya
Ich verneige mich vor Allen, die das vollkommene SELBST in menschlicher Form erlangt haben
Om Namah Shivaya
Ich verneige mich vor allen menschlichen Wesen, die zu Instrumenten für die Erlösung der Welt geworden sind
Jai Sat Chit Anand
Gewahrsein der Ewigkeit ist Glückseligkeit
An einem Abend im Juni 1958 gegen 18 Uhr saß Ambalal Muljibhai Patel, ein Familienvater und Bauunternehmer von Beruf, auf einer Bank auf dem Bahnsteig Nummer 3 des Bahnhofes von Surat. Surat ist eine Stadt im Süden von Gujarat, einem westlichen Bundesstaat Indiens. Was während der folgenden 48 Minuten geschah, war einfach phänomenal. Spontane Selbst-Realisation trat innerhalb von Ambalal Muljibhai Patel auf. Während diesem Ereignis schmolz sein Ego komplett und von diesem Augenblick an, war er komplett abgelöst von allen Gedanken, Worten und HandlungenAmbalals. Er wurde, durch den Weg des Wissens, zu einem lebenden Instrument des Lords der Erlösung der Menschheit. Er nannte diesen Lord: ‘ Dada Bhagwan‘. Zu allen, denen er begegnete, sagte er: „Dieser Lord ‘Dada Bhagwan‘ ist vollständig in mir manifestiert. ‘Er‘ existiert ebenso in allen Lebewesen. Der einzige Unterschied ist der, dass ‘Er‘ sich in mir bereits vollständig manifestiert hat und ‘Er‘ sich in dir noch zu manifestieren hat.”
Wer sind wir? Wer ist Gott? Wer regiert die Welt? Was ist Karma? Was ist Befreiung? Usw. Alle spirituellen Fragen dieser Welt waren während dieses Ereignisses beantwortet. Auf diese Weise offenbart die Natur, durch das Medium von ShreeAmbalal Muljibhai Patel, der Welt die absolute Sicht.
Ambalal wurde in Tarasali, einem Vorort der Stadt Baroda, geboren und wuchs später in Bhadran, in Gujarat, auf. Der Name seiner Ehefrau war Hiraba. Obgleich er von Beruf Bauunternehmer war, war sein Leben, selbst vor seiner Selbst-Realisation, sowohl zu Hause, als auch in seinen Interaktionen mit jedem absolut vorbildlich. Nach seiner Selbst-Realisation und nachdem er den Zustand eines Gnani (Der erleuchtete Eine, Jnani in Hindi) erlangt hatte, wurde sein Körper eine ‘allgemeine wohltätige Stiftung‘.
Während seines ganzen Lebens richtete er sich nach dem Grundsatz, dass es in der Religion nichts Geschäftliches geben dürfe, jedoch in allem Geschäftlichen sollte Religion sein. Auch nahm er für seinen eigenen Gebrauch niemals Geld von anderen an. Seine geschäftlichen Gewinne verwendete er in der Form, dass er seine Anhänger zu bestimmten Teilen Indiens mit auf Pilgerfahrt nahm.
Seine Worte formten das Fundament für einen neuen, direkten und stufenlosen Weg zur Selbst-Realisation, Akram Vignan genannt. Durch sein göttliches, ursprüngliches wissenschaftliches Experiment (Das Gnan Vidhi) übermittelte er anderen dieses Wissen innerhalb von 2 Stunden. Tausende haben durch diesen Prozess seine Gnade empfangen und auch heute noch empfangen Tausende weiterhin diese Gnade. ‘Akram‘ bedeutet stufenlos, wie mit einem Lift oder mit einem Aufzug zu fahren, oder eine Abkürzung. Wohingegen ‘Kram‘ einen systematischen, Schritt für Schritt spirituellen Weg bedeutet. Akram wird jetzt als direkte Abkürzung zur Glückseligkeit des Selbst angesehen.
Wenn er anderen erklärte, wer ‘Dada Bhagwan‘ sei, sagte er:
„Was du vor dir siehst, ist nicht ‘Dada Bhagwan‘. Was du siehst, ist‘ A.M. Patel’. Ich bin ein Gnani Purush und ‘Er’, der sich in mir manifestiert hat, ist ‘Dada Bhagwan’. Er ist der Lord im Inneren. Er ist auch in dir und jedem anderen. In dir hat er sich noch nicht manifestiert, während er sich in mir vollständig manifestiert hat. Ich selbst bin kein ‘Bhagwan‘. Ich verbeuge mich vor dem ‘Dada Bhagwan‘ in mir.”
Möglichkeit, jetzt das Wissen der Selbst-Realisation (Atma Gnan) zu erlangen
„Ich werde persönlich spirituelle Kräfte (Siddhis) an ein paar Menschen weitergeben. Denn gibt es nicht auch weiterhin Bedarf, nachdem ich gegangen bin? Menschen zukünftiger Generationen werden diesen Weg brauchen, oder nicht?”
-Dadashri
ParamPujyaDadashri pflegte von Stadt zu Stadt und von Land zu Land zu reisen, um Satsang zu geben und dadurch das Wissen des Selbst als auch das Wissen harmonischer weltlicher Interaktionen weiterzugeben, an alle die kamen, um ihn zu sehen. Während seiner letzten Tagen, im Herbst 1987, gab er seine Segnungen an Dr. Niruben Amin weiter und verlieh ihr seine speziellen und besonderen spirituellen Kräfte (Siddhis), damit diese seine Arbeit fortsetzte.
“Du wirst zu einer Mutter für die ganze Welt werden, Niruben”, sagte er ihr, als er sie segnete. Es gab keinen Zweifel in Dadashris Verstand darüber, dass Niruben genau dafür bestimmt war. Sie hat ihm mit höchster Hingabe Tag und Nacht über 20 Jahre gedient. Dadashri im Gegensatz hat sie geformt und vorbereitet diese immense Aufgabe auf sich zu nehmen.
Nachdem PujyaDadashri seinen sterblichen Körper am 2. Januar 1988 verlassen hatte, bis zu ihrem Verlassen ihres sterblichen Körpers am 19. März 2006, erfüllte PujyaNiruma, wie sie liebevoll von Tausenden genannt wurde, wahrhaftig ihr Versprechen, das sie Dadashri gab, seine Mission zur Erlösung der Welt fortzuführen. Sie wurde Dadashris Repräsentantin von Akram Vignan und wurde ein entscheidendes Instrument in der Ausbreitung des Wissens von Akram Vignan in der Welt. Sie wurde ebenfalls ein Beispiel reiner und bedingungsloser Liebe. Tausende Menschen aus den unterschiedlichsten Richtungen des Lebens und aus der ganzen Welt, haben durch sie Selbst-Realisation erreicht und die Erfahrung der Reine Seele in sich verankert, während sie weiterhin ihre weltlichen Pflichten erfüllten. Sie erfahren Freiheit im Hier und Jetzt, während sie weiterhin ihr weltliches Leben leben.
Die Linie der AkramGnanis wird jetzt weitergeführt durch den gegenwärtig spirituellen Führer PujyaDeepakbhaiDesai, der ebenso von PujyaDadashri mit den speziellen spirituellen Kräften (Siddhis) gesegnet wurde, um der Welt Atma Gnan und Akram Vignan zu lehren. Er wurde weiter geformt und ausgebildet von PujyaNiruma, die ihn 2003 segnete, um Gnan Vidhi durchzuführen. Dadashri sagte, dass Deepakbhai durch seine Reinheit und Anständigkeit dem Reich des Lords Glanz hinzufügen wird. PujyaDeepakbhai reist, in der Tradition von Dada und Niruma, intensiv durch Indien und Übersee, gibt Satsangs und das Wissen über das Selbst an alle, die danach suchen, weiter.
Kraftvolle Worte in Schriften helfen dem Suchenden dabei, dessen Verlangen nach Freiheit zu verstärken. Das Wissen des Selbst ist das letztendliche Ziel aller Suchenden. Ohne das Wissen des Selbst gibt es keine Befreiung. Dieses Wissen des Selbst (Atma Gnan) existiert nicht in Büchern. Es existiert im Herzen eines Gnani. Aus diesem Grund kann das Wissen des Selbst nur durch die Begegnung mit einem Gnani erlangt werden. Durch die wissenschaftliche Herangehensweise von Akram Vignan kann man sogar heute das Wissen des Selbst (Atma Gnan) erreichen. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn man einem lebenden AtmaGnani begegnet und das Wissen des Selbst (Atma Gnan) empfängt. Nur eine angezündete Kerze kann eine andere Kerze anzünden!
Der Gnani Purush Ambalal M. Patel, im Allgemeinen auch bekannt als Dadashri oder Dada, hat für gewöhnlich immer gesagt, dass es nicht möglich ist seine Satsangs und das Wissen über die Wissenschaft der Selbst-Realisation, wortgetreu ins Englische zu übersetzen. Einiges der Tiefe der Bedeutung würde verloren sein. Er betonte die Wichtigkeit, Gujarati zu lernen, um präzise die Wissenschaft von Akram Vignan und der Selbst-Realisation zu verstehen.
Trotzdem gab Dadashri seine Segnungen, um seine Worte ins Englische und andere Sprachen zu übersetzen, sodass spirituell Suchende zu einem gewissen Grad davon profitieren können und später durch ihre eigenen Bemühungen fortschreiten können.
Dies ist ein bescheidener Versuch der Welt die Essenz Seines Wissens zu präsentieren. Dies ist keine wortwörtliche Übersetzung seiner Worte, aber eine Menge Sorgfalt wurde aufgebracht, um Seine ursprünglichen Worte und die Essenz Seiner Botschaft zu bewahren. Für bestimmte Worte in Gujarati, sind mehrere englische Wörter oder sogar ganze Sätze erforderlich, um die exakte Bedeutung zu vermitteln. Für ein zusätzliches Wörterverzeichnis, besuche unsere Website: www.dadabhagwan.org
Viele Menschen haben unablässig gearbeitet, um dieses Ziel zu erreichen und wir danken ihnen allen. Bitte beachte, dass alle Fehler, die in dieser Übersetzung angetroffen werden, gänzlich die der Übersetzer sind.
Klein-/Großschreibung : Um leichter unterscheiden zu können, verwenden wir im Text das klein geschriebene ‘mein‘, ‘ich‘, ‘selbst‘ usw. für das relative selbst.
Mit großen Anfangsbuchstaben, wie: Selbst, Seele, oder auch Du / Ich / Dir ist die Reine Seele, das wahre Selbst, aber auch die Gnanis, oder der ‘Lord‘ gemeint. Eben das Eine erwachte ewige ‘göttliche‘ Selbst.
Dada Bhagwan : Ist der ‘Lord‘ im Inneren. Das Eine ewige ‘göttliche‘ Sein, auch manchmal ‘Er‘ genannt.
Chandulal, oder Chandubhai : ‘Chandulal’ steht als Synonym für das relative selbst, auch ‘Akte/File Nr.1‘ genannt.
Dies ist eine Zusammenstellung von Gesprächen, die der Gnani PurushDadashri mit Suchenden geführt hat. Die ersten Gespräche wurden mit ‘ Chandulal’ geführt. Deshalb haben wir diesen Namen auch in den deutschen Übersetzungen gelassen. Du kannst, wann immer ‘Chandulal’ steht, einfach deinen Namen einsetzen.
Genereller Umgang mit Worten und Begriffen in ‘Gujarati‘ : Im haben wir uns entschieden die Worte in Gujarati in Klammern und kursiv hinter die deutsche Beschreibung zu stellen, um den Lesefluss für den deutschen Verstand nicht zu behindern und um ein leichteres Verstehen von Dadas Wissenschaft zu ermöglichen. Wer jedoch Gujarati lernen möchte, kann das so beim Lesen ganz automatisch, indem er sie nicht überliest, sondern bewußt mit aufnimmt. Wir sind dabei das Glossary ebenso nach und nach ins Deutsche zu übersetzen. Wer tiefer in die Wissenschaft Akram Vignan eintaucht und bestimmte Studien, z.B. Parayan, oder Shibir, besucht, dem werden diese Begriffe sowieso in Gujarati mehr und mehr geläufig, so wie das tiefe befreiende Wissen (Gnan).
Einige Gujarati Worte werden in diesem Buch immer wieder verwendet. Die folgenden Beschreibungen sollen dir für ein besseres Verständnis dienen und helfen, damit vertraut zu werden:
GnanVidhi: Wissenschaftliches Verfahren (Prozess, Zeremonie) um Selbst-Realisation zu ermöglichen, ausschließlich bei Akram Vignan. Dies ist ein wissenschaftlicher Prozess von 48 Minuten, in dem der Gnani Purush den Suchenden mit seiner Gnade segnet und das auf Erfahrung beruhende Wissen über das Selbst weitergibt, zusammen mit dem Wissen, wer der Handelnde in diesem Universum ist.
Nach dem Gnan Vidhi werden die ‘FünfPrinzipien (FünfAgnas)‘ erklärt. Der Suchende sollte einen starken Wunsch haben diesen ‘ FünfPrinzipien‘, zu folgen. Die Erfahrung von Gnan (nach dem Gnan Vidhi) ist direkt proportional zu dem Grad, die ‘Fünf Prinzipien‘ anzuwenden.
Satsang: Die Zusammenkunft von denjenigen, die die Realisation des Selbst unterstützen. Die direkte, lebendige Interaktion und Gesellschaft mit einem Gnani Purush ist von größtem Wert. In der physischen Abwesenheit des Gnani PurushDadashri, ist es der Atma Gnani, der von Ihm gesegnet wurde und der das GnanVidhi leitet (derzeitiger Atma GnaniPujya Deepakbhai). Das Zusammensein mit ihm hat die gleiche Wichtigkeit auf dem Weg von der Selbst-Realisation (Atma Gnan) zum absoluten Zustand des Selbst (Parmatma). Wenn dies nicht möglich ist, kann die Wissenschaft in lokalen Satsang-Treffen verstanden werden, wenn Dadashris Bücher gelesen werden und Videos von AkramVignanSatsangs angeschaut werden. Sat bedeutet ‘ewig’ und Sang bedeutet ’Zusammensein’. Folglich ist das, was dahin führt und das Zusammensein mit dem Selbst ist, Satsang.
Gesetz des Karma: Dies ist das Gesetz, nach dem das ‘Karma‘ in der Vergangenheit verursacht oder aufgeladen wurde und in Zukunft zur Auswirkung kommt. Man erntet die Früchte der Samen, die gesät worden sind.
Karma : Wenn man irgendeine Arbeit verrichtet und man diese Handlung mit den Worten unterstreicht: „Ich tue das!” – dann ist das Karma. Eine Handlung mit der Überzeugung ‘Ich bin der Handelnde’ zu untermauern, nennt man Karma binden. Es ist dieses Unterstützen mit der Überzeugung, der ‘Handelnde’ zu sein, was dazu führt, dass Karma gebunden wird. Wenn man weiß ‚Ich bin nicht der Handelnde’ und ‘wer der wirklich Handelnde’ ist, dann bekommt die Handlung keine Unterstützung und es wird kein Karma gebunden.
Die Absicht, anderen Menschen Gutes zu tun, bindet gutes (Merit) Karma. Und die Absicht, andere Menschen zu verletzen, wird schlechtes ( Demerit) Karma binden. Karma wird nur durch die Absicht und nicht durch die Handlung gebunden.
Die äußeren Aktivitäten mögen gut oder schlecht sein – das wird kein Karma binden. Es ist nur die innere Absicht, die Karma bindet!
Anmerkung der ÜbersetzerInnen: Im Interesse der Lesbarkeit ist in diesem Text auf geschlechterneutrale Formulierungen verzichtet worden. Es sind jedoch selbstverständlich beide Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung angesprochen. Wir bitten die weibliche Leserschaft um Verständnis.
Was hält einen Menschen in dieser Welt gebunden? Warum muss man Elend erleiden? Wie findet man Frieden? Wie kann man Befreiung erlangen? Wir sind durch unsere eigenen Fehler gebunden und nicht durch irgendjemanden, nicht einmal durch die eigene Familie. Menschen sind nicht einmal durch materiellen Wohlstand gebunden. Das Einzige, was einen bindet, sind die eigenen Fehltritte und Fehler. Die Unwissenheit über unser eigenes Wahres Selbst ist der Ursprung aller Fehler, und als Folge davon macht man weiter unzählige Fehler. Diese Fehler reichen von offensichtlichen Fehlern (Sthool) bis hin zu den allersubtilsten (Sookshmatam).
Diese Unwissenheit trübt die eigene Wahrnehmung, was dazu führt, dass man Fehler in anderen sieht und Anhaftung (Raag) und Abscheu (Dwesh) kreiert. Und infolgedessen bindet man weiterhin Karma. Die eigene Sicht wird fehlerlos, wenn man das Wissen über das eigene Wahre Selbst erhält, und es ist diese neue, veränderte Sichtweise, die einen andere als fehlerlos betrachten lässt. Wenn man dieses Stadium erlangt, erfährt man nicht länger Anhaftung (Raag) und Abscheu (Dwesh). Man wird frei von karmischen Fesseln und wird frei von jeglicher Anhaftung oder Abscheu ( Vitarag). Was ist das Wesen von Fehlern? Der grundlegende Fehler ist unsere Unwissenheit über unser Wahres Selbst. Dann folgt der Fehler in unserer Überzeugung, dass wir im Recht und unschuldig sind, und dass alle anderen unrecht haben und schuldig sind. Man fährt fort, solche Fehler zu machen, bis zu dem Punkt, an dem man sogar die Person angreift, die maßgeblich daran beteiligt ist, eigenes vergangenes Karma zu entladen.
Ziel der Zusammenstellung dieses Buches ist in erster Linie, dem Leser die Erklärungen von Dada zu verdeutlichen, damit er aufhören möge, Fehler in anderen zu sehen, und beginnt, seine eigenen zu sehen. Param Pujya Dadashri1 wiederholte immer wieder, dass er Tausende von Beweisen sehen könne, die sein Gewahrsein darin bestärken, dass die ganze Welt makellos (Nirdosh) sei. Welche Beweise sah er in seinem Wissen (Gnan)? Der Leser wird ihnen, einem nach dem anderen, in diesem Buch begegnen. Wenn man sie bis ins kleinste Detail untersuchen würde, würde man jede Facette der Sichtweise erlangen und schließlich die Welt als makellos (Nirdosh) sehen. Denn die Sprache desjenigen, der selbst diese makellose Sichtweise erlangt hat, wird dem Leser zweifelsfrei die gleiche Sichtweise vermitteln.
Das weltliche Leben überlebt so lange, wie man fortfährt, Fehler in anderen zu sehen. Es schwindet an dem Punkt, wo man damit aufhört, Fehler in anderen zu sehen. Man selbst wird völlig fehlerlos. Wie kann man diesen Zustand erreichen? Man erreicht ihn, wenn man seine eigenen Fehler sieht und nicht die der anderen. Ein subtiles Verstehen des Wesens solcher Fehler wird einem hier dargelegt. Param Pujya Dadashris Kunst, auch die kleinsten Facetten des fehlerhaften Sehens zu entlarven und sie durch das makellose Sehen zu ersetzen, wird für dich, lieber Leser, im täglichen Leben von unschätzbarem Wert sein.
Die Herausgeber bitten um Folgendes: Sollten sich in dieser Zusammenstellung von Dadashris Worten, die immer im Zusammenhang mit demjenigen stehen, der die Fragen gestellt hat (Nimit/Instrument), sowie mit Zeit, Ort und Umständen, irgendwelche Fehler finden, auch solche, die andere verletzen, möge der Leser bitte nachsichtig sein und die makellose Sicht bewahren. Indem er das tut, begibt sich der Leser durch die Erlangung der makellosen Sicht auf den Pfad zur endgültigen Befreiung.
~Dr. Niruben Amin
„Man bindet Karma, indem man Fehler in anderen sieht, und man wird frei von Karma, indem man seine eigenen Fehler sieht.” – Das ist das Prinzip von Karma.
„Ich bin ein Gefäß unzähliger Fehler, oh Mitfühlende!”
Krupadudev Shrimad Rajchandra
In unzähligen Leben hat ein Mensch unzählige Fehler gemacht. Die Wurzel all dieser Fehler ist ein einziger Fehler. Es gibt nur einen Fehler, der das Binden unzähliger anderer nach sich zieht. Welcher Fehler ist das?
Es ist die „Unkenntnis über dein Wahres Selbst”, das ist der größte Fehler von allen. Allein das mangelnde Verständnis der Frage „Wer bin ich?” lässt alle möglichen falschen Überzeugungen entstehen, und in diesen falschen Überzeugungen bleibt man für unzählige Wiedergeburten versunken. Sobald man einem Gnani Purush2 begegnet, wird ‘dieser’ Fehler zerstört, und in der Konsequenz beginnen auch alle anderen Fehler, sich aufzulösen. Das geschieht, weil der ‘Beobachter’ erweckt wurde, und dadurch werden die Fehler offenkundig. Wenn sie offenkundig werden, werden sie ohne jeden Zweifel zerstört. Deshalb hat Krupadudev auch gesagt:
„Wenn diese meine Fehler nicht zugegeben werden, welche andere Lösung gibt es dann?”
Wenn eine Person ihren eigenen Fehler nicht sehen kann, wie kann sie dann vorankommen? Fortschritt kann nur dann geschehen, wenn der ‘Beobachter’ gewahr wird.
Den Menschen fehlt das Verständnis für die Realität dieser Welt, deswegen verstricken sie sich in falsche Überzeugungen, die in sich widersprüchlich sind. Für denjenigen, dem sein weltliches Leben eine beständige Last ist, der nicht daran gebunden sein mag, der sich Befreiung wünscht, für ihn ist es wichtig zu wissen, wie diese Welt wirklich ist. Wer regiert diese Welt? Wie funktioniert diese Welt? Was ist Gebundenheit? Was ist Befreiung? Was ist Karma? usw.
Es gibt niemanden auf dieser Welt, der über dir steht. Du selbst bist das Höchste (Paramatma), wer kann da noch höher sein? Der Ursprung allen Leidens in diesem weltlichen Leben, das du ertragen musst, sind deine eigenen ‘Fehltritte’ und ‘Fehler’. Wenn du dein Wahres Selbst nicht kennst und wenn du glaubst, du seist ‘Chandubhai3’, einfach, weil andere das behauptet haben, dann hast du den einen fundamentalen Fehler gemacht, der eine ganze Reihe weiterer Fehler nach sich zieht.
Es gibt keinen unabhängigen ‘Handelnden’ in dieser Welt. Jeder ist ein instrumenteller (mitwirkender) Handelnder (Naimitic). Ein einziges Ereignis findet statt, wenn mehrere, die als Instrument dienen (Nimits), zusammenkommen. Die Menschen jedoch beschuldigen nur das Instrument (Nimit), das sie sehen können. Sie sehen den als Instrument Dienenden durch ihre ‘Brille von Anhaftung und Abscheu (Raag-Dwesh)’ und dadurch vergrößern sie ihre ‘Dioptrienwerte’ von Anhaftung und Abscheu (Raag-Dwesh).
Niemand kann einen anderen in dieser Welt schädigen oder schikanieren. Die Schikane, die du in deinem Leben erfährst, ist ein Ergebnis deines eigenen Schikanierens im vergangenen Leben. Wenn also an der Wurzel von allem deine eigenen Fehler stehen, wird dann nicht die ganze Welt fehlerlos (Nirdosh )? Wer kann dich belästigen, wenn du deine eigenen Fehler vernichtest?
Diese Menschen, die dich schikanieren, sind ‘Besucher’, die du selbst eingeladen hast. Sie kommen mit genau so viel Kraft, wie du selbst ursprünglich ausgeübt hast.
Menschen, die ohne jeden Fehler sind, können sogar durch eine Stadt voller Strassenräuber und Verlockungen gehen, und niemand würde sie belästigen. So groß ist die Kraft eines reinen Menschen (Sheel – moralisch aufrecht).
Wenn du jemanden verletzt, bist du der Übeltäter. Die Gnanis können niemals jemanden verletzen, im Gegenteil – sie machen alle glücklich. Die Gnanis haben alle ihre Fehler vernichtet. Derjenige, der selbst einen einzigen seiner eigenen Fehler vernichten kann, kann die Höchste Seele (Paramatma) werden.
Auf welcher Basis überleben diese Fehler? Sie tun es, weil du sie unterstützt, indem du sie beschützt. Du kannst die Lebensdauer von Wut und Ärger um zwanzig Jahre verlängern, wenn du zum Beispiel Aussagen triffst wie: „Er würde sich nicht zusammenreißen, wenn ich nicht wütend auf ihn geworden wäre.” Deine Fehler werden weggehen, wenn du keine Partei mehr für sie ergreifst. Wenn du sie jedoch ‘fütterst’, dann fühlen sie sich heimisch und werden sich nie bewegen.
Wie kannst du deine Fehler vernichten? Indem du Pratikraman (Entschuldigung gekoppelt mit Reue für jedes falsche Handeln) machst, und durch Buße.
Die Dunkelheit durch deinen inneren Ärger, deinen Stolz, deine Anhaftung und Gier (Kashays) wird es dir nicht erlauben, deine Fehler zu sehen.
Die Welt schläft gemütlich in der Täuschung, die sich aus Anhaftung und Abscheu ergibt (Bhaavnindra), ohne sich über das Unheil (spiritueller Rückschritt) bewusst zu sein, das dadurch verursacht wird. Wenn man Selbst-Realisation erlangt, hört die Täuschung durch Anhaftung und Abscheu ( Bhaavnindra) auf, und man wird spirituell gewahr.