Die Maschinen des Elio Morelli - Magnus Schroth - E-Book

Die Maschinen des Elio Morelli E-Book

Magnus Schroth

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Beschreibung

In einer Welt, deren Kunst von Maschinen produziert wird, sucht ein Schriftsteller nach seinem Existenzsinn. Doch er ist nicht der Einzige, und so wird er inmitten von Hoffnung und verzweifelter Esoterik mit seiner eigenen Irrationalität konfrontiert. Eine experimentelle Geschichte über Produktivität, Sinnlosigkeit und das Verlangen nach einer Aufgabe. Steampunk

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Die Maschinen des Elio Morelli

Magnus Schroth

2. Auflage (2024)

1. Auflage (2023)

Text: © Copyright by Magnus Schroth

Umschlaggestaltung: © Copyright by Magnus Schroth

Grafik: © Copyright by Magnus Schroth

Verlag:

Magnus Schroth

Lange Hecke 11

37130 Gleichen

[email protected]

ISBN: 9783759825667

Vertrieb: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Inhalt

Vorwort

Prolog

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

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16

Magnus Schroth

Vorwort

Wer sind wir, ohne unsere Kreativität? Und können wir in einer Welt glücklich sein, in der es keine Aufgaben mehr gibt? Brauchen wir Kunst, um mental zu überleben?

Diese Geschichte gleicht in keiner Weise meinen sonstigen Texten und ist in jeder Hinsicht als speziell zu bezeichnen. Erstmals habe ich sie im Oktober 2023 bei story.one veröffentlicht, wo ich an strenge Richtlinien gebunden war. So durfte ich pro Kapitel nur weniger als fünfhundert Wörter verwenden, die auf drei kleine Seiten passen mussten.

Ich gebe zu, dass mein Thema für so geringen Platz völlig ungeeignet ist – und dass ich es trotzdem gewählt habe, weil ich es wollte. Infolgedessen kam es zu einigen Entscheidungen, über die man streiten kann. Aber es ist nicht das Ziel dieser Geschichte, eine Antwort zu liefern. Stattdessen möchte sie die Stimmungen ihrer Figuren einfangen, das Bedürfnis, einen Ausweg zu finden, und ob mir das gelungen ist, wirst du entscheiden.

Man sollte diesen Text als eine Ansammlung von Eindrücken verstehen, die vereinfacht oder übertrieben wirken, und trotzdem zum Nachdenken anregen.

Ich hoffe dieses Vorwort hat dich nicht abgeschreckt. Falls ja, wirst du vielleicht bei meinen normaleren Texten fündig. Falls nein, lade ich dich herzlich ein, in die Welt am kleinen Fluss Speranza einzutauchen, wo ein kleiner Junge …

Danke Auri.

»Es braucht keine böse Absicht. Manchmal reicht allein die Neugier.«

• Der alte Elio Morelli •

(rückblickend)

Prolog

Ein Hämmern drang durch die Scheune, gefolgt von einem Quietschen und dem empörten Meckern einer Ziege, die sich von der Weide herein verirrt hatte. Elio Morelli beachtete sie nicht. Stattdessen nahm er einen Pinsel, tauchte ihn in grüne Farbe und schob ihn vorsichtig zwischen die metallenen Finger seiner Maschine.

Hätte jemand geahnt, was hier vor sich ging, und hätte er – auf einem Eimer stehend – durch das gelbliche Scheunenfenster geschaut, dann wäre ihm vor Überraschung die Kinnlade heruntergeklappt. Im roten Licht der Glühlampen, auf einem Werkzeugkasten, umgeben von Heu und Stroh, saß ein kleiner Junge, der angestrengt an seiner riesigen Maschine tüftelte. Sie erinnerte an die Form eines Menschen, mit stählernen Armen und dünnen Rippen, hinter denen sich Zahnräder drehten. Sie besaß nur eine Hand und anstelle eines normalen Kopfes, den eines Steckenpferdes. Dennoch musste man auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um ein Meisterwerk handelte.

Die Ziege meckerte erneut und Elio ignorierte sie weiterhin. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass sie da war. Konzentriert umrundete er seine Maschine, die vor einem kleinen Tisch stand, auf dem mehrere Blätter lagen, allesamt mit grüner Farbe beschmiert. Jetzt holte Elio ein neues, legte es über die anderen, positionierte den metallenen Arm und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Anschließend trat er hinter die Maschine, aus deren Rücken ein Hebel ragte. Nervös drückte Elio ihn herunter.

Nichts geschah.

Für eine schreckliche Minute legte sich Stille über die Scheune und sogar die Ziege schwieg. Gelangweilt knabberte sie an den billigen Landschaftsbildern Garbos, die vergessen zwischen den Holzbalken lehnten. Elio war das egal. Wütend schaute er seine Maschine an, bevor er einige Schrauben nachzog und den Hebel ein zweites Mal betätigte.

Es raschelte im Dachstuhl.

Irgendwo tropfte Wasser.

Gemächlich wandte die Ziege den Kopf.

Dann erklang ein schnappendes Geräusch, die Zahnräder begannen, sich wild zu drehen, und mit ihnen der eiserne Arm. Quietschend, langsam, ganz langsam. Hastig kippte Elio Öl über Gelenke, Scharniere und seine Hose. Die Maschine hatte zu rattern angefangen, der Pinsel setzte auf und … »Ja«, rief er, denn sie malte.

Ein Strich. Pause. Ein zweiter, zitternd, der dritte. Elio starrte auf das Blatt, auf den grünen Stern, der dort leuchtete und begriff nicht, was er geschaffen hatte – nur, dass es etwas Großes war.

»Sie kanns«, hauchte er. »Ich habe es vollbracht.«

Und die Welt sollte eine andere sein.

1

Über dem kleinen Zirkus der Stadt türmten sich Gewitterwolken. Sie waren wie aus dem Nichts aufgezogen und schon fielen die ersten Tropfen ins Gras, auf die bunten Zeltplanen – und auf die Landschaftsbilder des alten Eugenio Garbo, der sich keines hatte leisten können. Fluchend deckte er sie mit Jacken zu, ehe der Regen seine Farben zerstören konnte. Heute Morgen hatte die alte Wunde in seinem Bein geschmerzt, so wie immer, wenn Unglück bevorstand, und jetzt brach es als Gewitter über ihn herein – glaubte zumindest Eugenio, denn in Wahrheit sollte alles noch viel schlimmer kommen.

Es begann mit dem Mädchen, das aus einem unscheinbaren Zelt gelaufen kam. Eugenio hatte sich bereits den ganzen Tag über gefragt, warum sich so viele Menschen davor drängten, und vergessen, darüber nachzudenken, weshalb niemand seine Bilder beachtete.

»Schau mal«, sagte das Mädchen zufrieden. »Das hat nicht einmal fünf Minuten gedauert.« Es hielt eine von seinen Leinwänden in die Höhe, auf die er Windmühlen gemalt hatte.