Die Meerjungfrau - Alexander Puschkin - E-Book

Die Meerjungfrau E-Book

Alexander Puschkin

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Beschreibung

›Die Meerjungsfrau‹ ist ein unvollendetes aufklärerisch-sozialkritisches Drama von Alexander Puschkin. Die Gestalt der Hauptfigur ist eine Russalke, keine klassische Meerjungfrau, sondern ein Naturgeist der russischen Mythologie. Meist handelt es sich dabei um ertrunkene Jungfrauen. Handlung: Der Müller beklagt sich über seine bei ihm lebende Tochter Natascha, die er als störrisch und eigensinnig empfindet. Diese unterhält seit einem Jahr eine Liebesbeziehung mit einem Fürsten, mit der sich ihr Vater abgefunden hat, da er sich davon materielle Vorteile verspricht. Doch der Fürst trennt sich von ihr, um sich standesgemäß zu vermählen. Natascha ist verzweifelt, ruft den Fluss Dnjepr an, ihr bei ihrer Rache zu helfen, stürzt sich selbst hinein und wird zur Russalka.

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Seitenzahl: 21

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LUNATA

Die Meerjungfrau

Dramatisches Gedicht

Alexander Puschkin

Die Die Meerjungfrau

Dramatisches Gedicht

© 1836 Alexander Puschkin

Originaltitel Rusalka

Aus dem Russischen von Ferdinand Löwe

Umschlagbild: John William Waterhouse

© Lunata Berlin 2020

Inhalt

Erste Szene

Zweite Szene

Dritte Szene

Vierte Szene

Fünfte Szene

Sechste Szene

Über den Autor

Erste Szene

Ufer des Dnjepr. Mühle. Der Müller und seine Tochter

Müller

Ja ja, so seid ihr all', ihr jungen Dinger,

Seid unvernünftig. Wenn einmal ein Mann,

Der fürnehm ist, um den euch Andre neiden,

Sich eingefunden – müßtet ihr ihn halten.

Wodurch? Durch kluges, sittiges Betragen,

Bald streng ihn nehmen, bald ihn schmeichelnd locken,

Müßt unvermerkt, mit kluger Wendung oft

Von Hochzeit sprechen – und vor allen Dingen

Bewahren streng der jungfräulichen Ehre

Unschätzbar Kleinod, das ja, wie das Wort,

Nicht mehr zurückzubringen, wenn's entschlüpft ist.

Und ist durchaus auf Hochzeit nicht zu rechnen –

So läßt sich irgendwie ein Vorteil doch

Für sich und für die Sein'gen wohl erspähen.

Sprächt ihr nur so zu euch: »Er wird nicht ewig

Mich lieben und verhätscheln« – aber nein,

Euch fällt's nicht ein, bei Zeiten zu bedenken.

Euch schwindelt gleich der Kopf, ihr seid nur froh,

Den Wunsch ihm ohne Rückhalt zu erfüllen,

Den lieben langen Tag zu kosen mit

Dem Herzgeliebten – und der Herzgeliebte,

Eh ihr's euch noch verseht, ist fort, verschwunden,

Und ihr habt nichts – ach, ihr seid alle töricht!

Hab' ich dir nicht wohl hundertmal gesagt,

Gib, Tochter, Acht! sei solche Närrin nicht,

Verpasse träumend nicht dein Lebensglück!

Den Fürsten laß nicht los und stürz' dich nicht

Einfältig ins Verderben! Aber half's?

Jetzt kannst du sitzen und dich ewig härmen,

Denn hin ist hin, da hilft nichts.

Tochter

Und warum

Glaubst du, daß er mich aufgegeben hat?

Müller

Warum, fragst du? Wie oft kehrt' er nicht sonst

Die Woche über in der Mühle ein –

Was? Jeden Gottestag, zuweilen gar

Zweimal am Tage – darauf immer seltner

Erschien er, und jetzt ist's der neunte Tag,

Daß wir ihn nicht gesehn. Was sagst du drauf?

Tochter

Er hat zu tun, ihn drückt gar manche Sorge.

Er ist kein Müller und für ihn wird nicht

Das Wasser schaffen. Oftmals sagt' er mir,

Daß seine Müh' die schwerste sei von allen.

Müller

Ja trau' du ihm. Wann mühen wohl sich Fürsten?

Und was ist ihre Mühe? Hasen jagen

Und Schmause geben, und die Nachbarn plündern,

Und euch, ihr armen Närrinnen, verführen!

Er schaffet selber! Ja 's ist zum Erbarmen,

Für mich schafft 's Wasser. Und doch habe ich,

Bei Tag, bei Nacht nicht Ruhe: sieht man nach,