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"Die Welt, bevölkert mit zunehmend Menschen, die alle Dinge und auch Werte mit Zahlen bemisst, eine Welt des Geldes, ist eine nackte Welt, eine Welt ohne Liebe, ohne Farben, ohne Inhalt, die die Menschen zunehmend schutzlos zurücklässt. Die Welt des Geldes lebt von Gier, Empathielosigkeit und einer Kurve, die nach rechts oben zeigt. Die Welt des Geldes ist eine Abstraktion von Seele und Geist, reine Kalkulation mit Dingen, verkürzt auf Buchstaben, Zahlen. Sie existiert und hat doch kein Leben. Und ihre Nacktheit hat nichts Erotisches. Menschen sind in dieser nackten Welt nur Dinge, Verhandlungssache und Verschiebemasse, austauschbar wie das x in einer Gleichung." Der Autor verarbeitet in den Gedichten und kurzen Essays die Widersprüche der leitenden Grundhaltungen (Spaltung) unserer westlich geprägten Gesellschaft.
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Seitenzahl: 65
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Vorwort
Essayistisches
Gedichte
Anhang
„Worauf es ankommt, ist, dass Luxus und Armut ausgerottet werden; …“
(Erich Fromm: Haben oder Sein, 1976)
„Geld kann den Hunger nicht stillen, sondern ist im Gegenteil der Grund für Hunger.“
(Martin Luther: Tischreden, vor 1546)
Vor der Wahl und nach der Wahl – seltsame Wandlungen. Galt vorher „Schuldenbremse“, „Ausgabenproblem“ und „Wirtschaftswachstum“ gegenüber „Klimaschutz“, „Sozialer Gerechtigkeit“ und „Sicherheit“, - und man kannte „Putin“ und „Trump“, wusste, wie sie ticken, entpuppt sich die neoliberale Fratze als Lügenbaron. Und der neoliberal-konservative Kanzler sieht sich auf einmal nicht mehr an seine Wahlversprechen gebunden.
War er scheinbar bereit, vor der Wahl über Leichen zu gehen und mit einer rechten Partei zu paktieren, buhlt er noch vor dem Amtsantritt um Stimmen der GRÜNEN, um über eine Aufweichung der Schuldenbremse hinweg mit zusätzlichen „Sondervermögen“ im Rahmen SEINER Amtsgeschäfte DAS zu tun, was er zuvor bei Robert Habeck in Abrede stellte. Und dann lässt er sich später auch noch mit Stimmen der LINKEN Partei ins Amt wählen.
Ein reiner Machtmensch, dem die Zukunft und die Schicksale der Schwächeren in der Gesellschaft vollkommen egal sind; dafür reicht seine Empathie nicht. Die Partei, der er angehört, verdient schon lange nicht mehr das große C in ihrem Namen. Geldgeschenke an Reiche aus Steuergeldern, weil die angeblich die seien, die als „Leistungsträger“ die Wirtschaft am Laufen halten. Die angebliche „Leistungslosigkeit“ von BürgergeldempfängerInnen wird skandalisiert und bei Milliardären gehört sie zum System? Dabei müsste doch gerade eine CHRISTLICHE Partei ihr Neues Testament kennen. Da geht es nicht um Leistung, sondern um „Nächstenliebe“, darum, dass Menschen ohne Leistungsbeweis (schon als Embryo) Anerkennung erfahren und mit einbezogen werden.
Aber mal ehrlich: Glaubt jemand denn ernsthaft, dass Millionäre und Milliardäre angesichts einer völlig undurchsichtigen Weltlage (Krieg, Zölle, Klimawandel) die geschenkten Gelder im erforderlichen Maße reinvestieren in die Wirtschaft? Wohl eher selten! Die Geschichte und die wissenschaftlichen Daten der letzten Jahrzehnte belegen eher das Gegenteil.
Das Geld kann ja schließlich für sie „arbeiten“; es vermehrt sich über Zins und Zinseszins leistungslos und es macht den Vermögenden Spaß, dabei zuzuschauen. Die Empathielosigkeit gegenüber den Schwächeren und Benachteiligten in unserer Gesellschaft und die Naivität der Neoliberalen angesichts solcher Wetten auf die Zukunft macht mich Schaudern.
Dabei ist die Frage recht einfach zu beantworten: Es gibt genug Geld; es ist nur in den falschen Händen! Und: Wenn es fehlt, kann ein Staat es einfach drucken. Dadurch wird niemand geschädigt, sondern es werden alle be-reichert.
Solange Geld aber zum Spielball der Finanzmärkte verkommt und nicht mehr dazu dient, Nachfrage für Investitionen anzukurbeln, Zukunftsprobleme zu lösen und im Gegenteil auf diese Weise dazu neigt, Arbeitslosigkeit zu verewigen, werden die Schäden, die das grenzenlose (Geld)Wachstum verursacht, nicht mehr von den folgenden Generationen zu bewältigen (bearbeiten) sein, weil schlicht die Ressourcen ausgebeutet und die Gestaltungsmöglichkeiten der BürgerInnen limitiert sein werden und Menschen-Kräfte fehlen werden, welche dann die Brücken bauen und Getreide und Gemüse ernten. Dann ist zwar Geld da – wie Heu -, aber niemand ist da, der Probleme löst und notwendige Arbeit verrichtet. Selbst der Reiche kann sich dann für Geld nichts mehr kaufen.
Ich habe mich immer gefragt, ob es wirklich sein kann, dass es nur am „fehlenden Geld“ liegt, dass Schulen nicht saniert, nicht mehr Lehrer und Pflegekräfte eingestellt, Straßen nicht instandgehalten oder klimafreundliche Technologien gefördert werden. Angesichts der Verteilung der Geldvermögen auf dieser Welt einerseits und einer himmelschreienden, sozialen Schieflage andererseits ist für mich aber vollkommen klar: Es liegt nicht am (fehlenden) Geld, sondern an der Gier wohlhabender Menschen, an dem moralischen und bildungspolitischen Verfall in unseren Gesellschaften, an einer inkompetenten Presse und einer immer weiter um sich greifenden Empathielosigkeit, welche die Misere im Bildungszustand der Menschen noch weiter befeuert.
Die Welt, bevölkert mit zunehmend Menschen, die alle Dinge und auch Werte mit Zahlen bemisst, eine Welt des Geldes, ist eine nackte Welt, eine Welt ohne Liebe, ohne Farben, ohne Inhalt, die die Menschen zunehmend schutzlos zurücklässt. Die Welt des Geldes lebt von Gier, Empathielosigkeit und einer Kurve, die nach rechts oben zeigt.
Die Welt des Geldes ist eine Abstraktion von Seele und Geist, reine Kalkulation mit Dingen, verkürzt auf Buchstaben, Zahlen. Sie existiert und hat doch kein Leben. Und ihre Nacktheit hat nichts Erotisches. Menschen sind in dieser nackten Welt nur Dinge, Verhandlungssache und Verschiebemasse, austauschbar wie das x in einer Gleichung.
Michael Thomsen, im Mai 2025
Wir haben ein Bildungsproblem!
Sehr viele Menschen, um nicht zu sagen die Mehrheit der Menschen, wählen Parteien gegen ihre Interessen. Das Phänomen ist nicht neu, aber verstetigt sich und befeuert das Auseinanderdriften von Arm und Reich.
Die Mehrheit der Menschen, die als Erwachsene ein Wahlrecht wahrnehmen, wird aus den Schulen entlassen mit deutlichen Defiziten insbesondere in Fächern wie Geschichte und Mathematik! Anders lassen sich meines Erachtens die Wahlergebnisse nicht deuten. Eine zunehmende Geschichtsvergessenheit und Schwächen schon beim bloßen Rechnen, gepaart mit einer allgemeinen Abnahme der emotionalen Intelligenz, zusätzlich befeuert durch eine eindimensionale Medienlandschaft, bringt zwangsläufig Aufmerksamkeit und nicht selten Zustimmung auf Personen wie Weidel, Lindner, Linnemann, Frey, Spahn und Merz.
Die Algorithmen der Medien steuern uns – in eine Richtung, die frei ist von Zweifel und Skrupel, die vor allem aber eins tun: dem Geld folgen. Journalisten, die dem Skandal hörig, immer wieder die gleichen, falschen Fragen stellen, bringen es fertig, dass eine Mehrheit der Menschen an den wahren Ursachen für Probleme, Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten in unseren Gesellschaften regelgerecht vorbeigeführt wird.
Diskutiert wird – rauf und runter – wie kranke Menschen, die nicht zu den Urdeutschen zählen, Unschuldige auf offener Straße töten. Ausgeblendet wird der Blick auf die Statistiken und auf die nicht in die Medien gelangten Verbrechen. Traumatisierte, einige der mangelhaft integrierten und orientierungslosen Menschen, die unter uns leben, begehen grausame Morde. Da freut sich zuallererst die Journaille. Das verkauft sich halt gut.
Hingegen wird an Milliardenbeträgen in den Händen und unter der Willkür und den Steuerbetrügereien von Reichen vorbeigeschaut. Diese immensen Geldbeträge wurden aber von (meist für diese Reichen) arbeitenden Menschen mit erwirtschaftet und sie bleiben ihnen vorenthalten. Gleichzeitig wird das „arbeitende“ Volk immer stärker mit Steuern, Abgaben und Bürokratie belastet. Der Reiche schaut auf das Volk und lässt die Botschaft über die Medien verlautbaren: „Das lasst ihr euch gefallen, dass der Migrant und der Bürgergeldempfänger euch das Geld aus der Tasche zieht und durch Nichtstun vernichtet?“
Da die Mehrheit des Volkes nicht rechnen kann und immer wieder durch Rechte und Medien den Blick gelenkt bekommt auf die „Schmarotzer“ und die Attentäter, merken die Menschen nicht, wie sich der Reiche auf der Yacht, in der Villa oder im Privatjet die Hände reibt beim Blick auf seine Aktienfonds.
Es erscheint wie ein Tabu, das Kind beim Namen zu nennen. Wenn es LINKE tun, werden sie als weltfremd, neidisch oder radikal diffamiert. Das Geld der Reichen wird nicht zurückgeführt in einen Wirtschaftskreislauf, der die Demokratie stärkt und für soziale Gerechtigkeit sorgt; es „arbeitet“ für den Millionär und Milliardär, sein Zutun ist nur, zu besitzen und Einfluss geltend machen zu können. Diesen Einfluss bekommen die Menschen immer mehr zu spüren im Zuge der politischen Arbeit und der Gesetzgebung, aber sie fühlen sich machtlos oder halten es gar für „gottgefällig“.
Es sei kein Geld da für Bildung, Infrastruktur, Gesundheit und Sicherheit, weil zu viel an Migranten, Bürgergeldempfänger und (neuerdings) Beamte verschenkt oder verschwendet werde. Die Steuer-Einnahmen des Staates müssten laut Konservativen und Neoliberalen (rechnerisch?) reichen; man habe lediglich ein Ausgabenproblem. Wieder reiben sich Musk und Zuckerberg die Hände: Ihre Aktien und ihr Geldvermögen bleibt unangetastet; sie können weiter an der Börse ihre Spielchen betreiben und beim Wachsen des Geldes zuschauen, weiter ihre Mitarbeitenden mit geringen Löhnen abspeisen. Niemand stellt solchermaßen leistungsloses Einkommen in Frage. (Denn: Man könnte ja selbst zu den Gewinnern gehören.)
