Die Radel-Bucket-List Bayern - Wilfried Bahnmüller - E-Book

Die Radel-Bucket-List Bayern E-Book

Wilfried Bahnmüller

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  • Herausgeber: J. Berg
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Noch nie die Mainschleife erkundet, über den Vizinalbahnweg gedüst oder auf dem Drei-Flüsse-Radweg unterwegs gewesen? Den Forggensee kennen Sie nur von Fotos? Dann wird es Zeit für die ultimative Rad-Bucket-List für Bayern. In diesem Buch sind DIE Top-Touren versammelt, die jeder Fahrradfan im Allgäu, in Franken, Oberbayern, Niederbayern und in der Oberpfalz erlebt haben muss. Jede Region lockt mit einmaligen Tagestouren und einer Mehrtagestour.

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Seitenzahl: 225

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Die Radel-Bucket-List

BAYERN

Wilfried und Lisa Bahnmüller

25 Radtouren, die man einfach gemacht haben muss

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.j-berg.de

Schliersee im Herbst (Tour 13)

Inhaltsverzeichnis

Tourenüberblick

Die 25 schönsten Radtouren in Bayern

Praktische Informationen

Der Norden

1Steigerwald und MainRadweg

Über die Höhenzüge bei Lohr am Main

2Durch die Weinberge um Volkach

Genusstour zwischen Wein und Kunst

3Von Höchstadt durch den Aischgrund

Kräuter und Karpfen

4Brombachsee und Spalter Hopfenland

Im Fränkischen Seenland

5Rund um den Hesselberg

Auf den Spuren der Römer am Limes

6Entlang der Pegnitz

Alles im und am Fluss

Mehrtagestour: Maintalradweg

Vom Bierland zum Weinland

Der Osten

7Von Vilseck nach Freihung

Zur Vilsquelle

8Von Wiesau nach Tirschenreuth

Der Vizinalradweg

9Von Schwarzenfeld entlang der Schwarzach

Durch das Oberpfälzer Seenland

10 Von Regensburg nach Kallmünz

Drei-Flüsse-Radweg

Mehrtagestour: der Fünf-Flüsse-Radweg

Charakterstark

Der Süden

11 Von Burghausen nach Tittmoning

Zwei Burgen und ein Fluss

12 Vom Chiemsee nach Seeon

Das Beste vom Chiemgau

13 Vom Schliersee ins Leitzachtal

Ein Hauch von Abenteuer

14 Von Benediktbeuern durch das Moor

Durch das Klosterland

15 Von Weilheim nach Wessobrunn

Mitten im Pfaffenwinkel

16 Zwischen Ammersee und Starnberger See

Im Fünfseenland

17 Von Dachau nach Fürstenfeldbruck

Entlang der Amper

18 Anlautertal und Altmühltal

Zwischen Flüssen und Trockenhängen

Mehrtagestour: Der Innradweg von Kufstein nach Passau

Auf den Spuren der Innschiffer

Der Westen

19 Von Dillingen entlang der Donau

Donauperlen

20 Durch den Naturpark Westliche Augsburger Wälder

Walderlebnis im großen Stil

21 Um den Forggensee

Im Land des Märchenkönigs

22 Von Pfronten ins Thannheimer Tal

Grenzenlos durch Bergtäler

23 Rund um den Alpsee

Große Rundtour mit Allgäu-Highlights

24 Illertal und Hörnerdörfer

Im Herzen des Allgäus

25 Von Lindau durch das Leiblachtal

Geheimtipp am Bodensee

Mehrtagestour: Allgäuer Radrunde

Allgäus schönste und beste Ecken

Register

Zugabe

Impressum

Stille Stunden am Kochelsee (Tour 14)

Piktogramme erleichtern den Überblick

leicht

mittel

schwierig

Fahrzeit

Höhenunterschied

Weglänge

Einkehr

kindergeeignet

Sehenswürdigkeit

viel Sonne

eher Schatten

Bademöglichkeit

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mehrtagestour

Zeichenerklärung zu den Tourenkarten

Tour

Tourenvariante

Richtungspfeil

Ausgangs-/Endpunkt der Tour

Bahnlinie mit Bahnhof

S-Bahn

Tunnel

Seilbahn, Gondelbahn

Bushaltestelle

Parkmöglichkeit

Hafen

Autofähre

Personenfähre

Flugplatz

Kirche

Kloster

Burg/Schloss

Ruine

Wegkreuz

Denkmal

Turm

Leuchtturm

Windpark

Windmühle

Mühle

Hotel, Gasthof, Restaurant

Jausenstation

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)

Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)

Unterstand

Grillplatz

Jugendherberge

Campingplatz

Information

Museum

Bademöglichkeit

Bootsverleih

Sehenswürdigkeit

Ausgrabung

Kinderspielplatz

schöne Aussicht

Aussichtsturm

Wasserfall

Randhinweispfeil

Maßstabsleiste

Die Touren

1

Steigerwald und MainRadweg

2

Weinberge um Volkach

3

Durch den Aischgrund

4

Brombachsee, Spalter Hopfenland

5

Um den Hesselberg

6

Entlang der Pegnitz

Maintalradweg (Mehrtagestour)

7

Von Vilseck nach Freihung

8

Von Wiesau nach Tirschenreuth

9

Von Schwarzenfeld entlang der Schwarzach

10

Von Regensburg nach Kallmünz

Fünf-Flüsse-Radweg (Mehrtagestour)

11

Von Burghausen nach Trittmoning

12

Vom Chiemsee nach Seeon

13

Vom Schliersee ins Leitzachtal

14

Benediktbeurer Moor

15

Von Weilheim nach Wessobrunn

16

Zwischen Ammersee und Starnberger See

17

Von Dachau nach Fürstenfeldbruck

18

Anlautertal und Altmühltal

Innradweg: Von Kufstein nach Passau (Mehrtagestour)

19

Von Dillingen entlang der Donau

20

Westliche Augsburger Wälder

21

Um den Forggensee

22

Von Pfronten ins Thannheimer Tal

23

Rund um den Alpsee

24

Illertal und Hörnerdörfer

25

Lindau und Leiblachtal

Allgäuer Radrunde (Mehrtagestour)

Tourenüberblick

Die 25 schönsten Radtouren in Bayern

Bayerns Landschaften sind so vielfältig und unterschiedlich und haben doch eines gemeinsam: Sie sind ein wahres Meisterstück der Natur.

Es war das reinste Vergnügen, die 25 schönsten Radtouren in Bayern zu entdecken, um sie ihn diesem Buch vorzustellen. Gleichzeitig aber hatten wir die Qual der Wahl, denn Bayern ist definitiv zu groß und zu schön für nur 25 Touren. Nach sorgfältiger Überlegung haben wir uns dann für diese 25 Touren entschieden, die fast über ganz Bayern verteilt liegen.

Unsere Auswahl ist nach sehr persönlichen Vorlieben entstanden, aber eine Voraussetzung hatten wir für jede der Touren: Alle führen stets durch eine herausragende und einmalige Landschaft. Es spielen sowohl Seen, Flüsse, Blumenwiesen, Aussichten, alte Baumbestände oder interessante geologische Gegebenheiten eine wichtige Rolle, ebenso wie die Kombination von Kunst und Kultur in Stadt und Land. Es sind Radtouren, bei denen der Spaß und der Genuss niemals zu kurz kommen. Badegelegenheiten, Tipps für Stopps am Wegesrand mit Besichtigungsmöglichkeiten sowie Wirtshaus- und Biergartenempfehlungen runden das Ganze ab.

Die 25 Radtouren machen natürlich Lust auf mehr. Deswegen gibt es für alle Regionen noch ein Special für die schönsten Mehrtagestouren in Bayern. Sie lassen uns die auserlesenen Landstriche noch intensiver erleben.

Dabei sind die Touren eine Mischung aus unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die von der kurzen Nachmittagsrunde bis hin zu einer ausgedehnten, tagesfüllenden Strecke reichen. Wichtig ist uns, dass man alle Touren mit einer gewissen Grundkondition ohne Probleme nachradeln kann. Mit einem E-Bike ist dies natürlich einfacher.

Wir hoffen, dass Sie mit diesem Buch Bayerns schönste Landstriche besser kennenlernen. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie sich auf, diese einzigartigen Landschaften zu entdecken.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß

Lisa und Wilfried Bahnmüller

Durch die Augsburger Wälder (Tour 20)

Praktische Informationen

Alle in diesem Buch beschriebenen Radtouren sind Rundtouren. Wir haben sie rein subjektiv in die Rubriken »leicht«, »mittel« und »schwer« unterteilt. Selbstverständlich empfindet dies jeder Radfahrer anders. Der Leistungsbogen der Touren ist dabei, was Länge, Höhenmeter und somit Kondition betrifft, sehr breit gespannt. Dabei sollten sich Anfänger mit zwei, drei leichteren Touren an die »Freiheit auf zwei Rädern« herantasten. Dazu gibt es viele gute Tipps auf der Homepage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (www.adfc.de).

Fahrzeiten, Höhenangaben, Tourencharakter Wir haben uns sehr um die exakte Längenangabe der Touren bemüht. Für die Zeitangaben gehen wir von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 10 km/h aus. Auf ebener Strecke geht es etwas schneller voran, auf Steigungen dementsprechend langsamer. Bitte planen Sie genügend Zeit für Pausen, Einkehr- oder Besichtigungsstopps ein, denn diese wurden von uns nicht berücksichtigt. Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten oder Ruhetage von Gaststätten können sich genauso wie Pächter oder Küchen verändern. Aktuelle Angaben können Sie schnell im Internet recherchieren. Viele der Touren eignen sich auch für Familien, deren Kinder sicher Fahrrad fahren. Einige sind kurz und manche längeren Touren lassen sich abkürzen, aber fast alle führen über sehr verkehrsarme Nebenstraßen. Die wenigsten führen überwiegend auf geteerten Straßen, denn wir bevorzugen einsame Feld- und Forstwege. Da kann der Untergrund dann schon einmal holprig sein und nach Regen gibt es oftmals Schlaglöcher. Gerade bei Auf- und Abfahrten ist dabei Vorsicht geboten. Kritische Stellen haben wir jedoch im Text und im Tourencharakter erwähnt.

Entlang des Weges lassen sich viele überraschende Motive einfangen.

Rad- und Wanderkarten Die Karten im Buch zusammen mit der Wegbeschreibung im Text reichen aus, um den Weg zu finden. Wer die Tour verlängern oder abkürzen will, sollte zur Orientierung eine zusätzliche Rad- bzw. Wanderkarte nutzen. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Kompass-Karten gemacht, die noch dazu den Vorteil haben, dass sie fast überall erhältlich sind. Außerdem sind die GPS-Tracks zum Download unter gps.bruckmann hinterlegt.

Es gibt Verpflegungsmöglichkeiten in Hülle und Fülle, manchmal sogar eine richtige Fahrradtankstelle, wie bei Tour 19.

Einkehr/Verpflegung So gut wie überall gibt es Einkehrmöglichkeiten. Wir haben bei jeder Tour, wenn möglich, einen Tipp angegeben. Durchgehend warme Küche gibt es auf dem Land nicht immer, da manche Gaststätten sogar erst am Abend öffnen. Deswegen nehmen wir grundsätzlich reichlich zu trinken mit (Minimum einen Liter pro Person) und packen zumindest einen Apfel, Durchhaltekekse oder einen Müsliriegel ein. Oftmals ist das mitgebrachte Picknick oder die eigene Brotzeit am schönsten.

Ausrüstung Wir sind die Strecken mit einem Touren- bzw. Trekkingrad gefahren. Ein robustes Citybike ist auch in Ordnung, genauso wie ein Mountainbike oder E-Bike. Die Touren sind dafür in ihrer Länge so übersichtlich, dass sie locker mit einem vollgeladenen Akku zu bewältigen sind, deshalb haben wir keine Aufladestationen angegeben. Ein Rennrad ist eher ungeeignet, da wir neben verkehrsfreien Straßen und Wegen auch kleine, unebene Feld- und Forstwege benützen. Es gibt aber auch einige Steigungen zu bewältigen, bei denen ein paar Gänge das Fahren erleichtern.

Die Bekleidung ist natürlich von der Jahreszeit und vom Wetter abhängig. Wichtig ist eine gut gepolsterte Radhose. Sie schützt unseren Allerwertesten und ist dabei elastisch genug, um jede Bewegung mitzumachen. Gleichzeitig ist sie eng genug, damit sich die Hosenbeine nicht in der Kette verheddern. Wer sich in einer solchen Hose unwohl fühlt, kann auch eine gepolsterte Fahrradunterhose tragen. Sehr bewährt hat sich Funktionswäsche für die Oberbekleidung. Sie trocknet leicht und ist atmungsaktiv. Wegen der schattigen Waldwege packen wir auch im Sommer einen Pulli ein. Im Frühjahr und Herbst haben wir gerne sogenannte Windstopper-Jacken dabei. Sie halten den Fahrtwind ab, trotzdem schwitzt man nicht wie unter einer reinen Regenjacke. Letztere erfüllt natürlich ebenfalls ihren Zweck an regnerischen Tagen, von denen wir aber hoffen, dass Sie keinen einzigen erwischen werden. Da Sie praktisch in allen Seen und zum Teil auch in den Flüssen baden und schwimmen können, nehmen Sie im Sommer am besten Badesachen inklusive einer kleinen Decke oder eines Handtuchs als Sitz- bzw. Liegegelegenheit mit. Weniger wichtig, aber ganz praktisch sind Handy, Fotokamera, Sonnencreme, Brille gegen die Fahrtwindfliegen, Landkarten und Bestimmungsbücher für Flora und Fauna.

Am Beginn der Iller im Oberallgäu

Sicherheit Beim Fahrradfahren gelten ein paar Regeln, die – wenn man sie beachtet – Unfälle vermeiden helfen. Ein Fahrradhelm ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, gehört aber zum Pflichtprogramm. Ebenso sollten Sie vor dem Start Ihre Ausrüstung und vor allem die Bremsen prüfen. Ein Erste-Hilfe-Notfalltäschchen sollte neben einem Ersatzschlauch und einer Luftpumpe (ohne Fahrradpumpe nützt das beste Flickzeug nichts!) noch Platz im Rucksack oder in der Fahrradtasche haben.

Vor allem im Herbst wird es früh dunkel. Falls Sie ein Fahrrad ohne funktionierende Beleuchtung besitzen, tragen Sie zumindest einen Fahrradhelm mit eingebauten Leuchtdioden oder beenden Sie Ihre Runde rechtzeitig vor Anbruch der Dunkelheit. Bei feuchter Witterung müssen Sie besonders bei steilen Abfahrten mit rutschiger Fahrbahn rechnen. Fahren Sie deshalb abwärts stets überlegt und mit großer Rücksichtnahme – vor allem, wenn es sich um ungeteerte Feldwege handelt. An manchen Stellen sollte man dann aus Sicherheitsgründen lieber schieben. Das gilt übrigens sowohl für Fußgängerbereiche als auch für sensible Natur- oder Wildzonen. Wir dürfen keinesfalls abseits der Wege und Pfade oder gar querfeldein radeln. Viele Gebiete befinden sich in Privatbesitz, dort dürfen wir uns nur aufgrund der Toleranz und Duldung der Eigentümer bewegen. Deshalb sollten Weidegatter auch immer wieder verschlossen und Absperrungen akzeptiert werden. Zur Sicherheit für die Räder packen Sie immer ein Fahrradschloss ein. Es wäre schade, wenn man nach einem Stopp ein böses Erwachen erlebt.

Anfahrt Fast alle Ausgangsorte der Touren lassen sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Das ist umweltverträglicher und erspart den Blechlawinenstau am Abend. Nur die Ausgangsorte zu den Touren 2, 3 und 5, sind nicht ohne eigenen Pkw zu erreichen.

Der Norden

An der Mainschleife bei Escherndorf

1

Steigerwald und MainRadweg

Über die Höhenzüge bei Lohr am Main

Lohr am Main erzählt davon, die Heimat von Schneewittchen zu sein. Der Steigerwald und viele Hügel reihen sich um die Stadt. Wir werden jedoch nur einen der Hügel queren, um in Gemünden an den Main zu treffen, der dann unseren gemütlichen Rückweg vorgibt.

Darum einzigartig

Am Wasser entlang und hinein in den Spessart, zu einer alten Wallfahrtskirche und über die landwirtschaftliche Hochebene der Marktheidenfelder Platte zu den trockenen Muschelkalkhängen im Naturschutzgebiet Ständelberg. All dies dürfen wir bei dieser Rundtour entdecken und erleben somit den Main-Radweg einmal von einer ganz anderen Seite.

Wallfahrtskirche im Wald Mit der Altstadt von Lohr im Rücken queren wir den Main auf der Alten Mainbrücke und radeln dann nach rechts in einem Kringel hinunter an den Main. Jetzt geht es unter den Bögen der Brücke durch und schon sind wir auf dem MainRadweg unterwegs. Wir passieren den 50. Breitengrad und sind kurz darauf in Steinbach. Dort verlassen wir den MainRadweg und folgen der Beschilderung rechts nach Mariabuchen. Auf der Buchentalstraße verlassen wir den kleinen Ort, dabei passieren wir noch am Ortsrand die schöne Schürgermühle, die heute als Wohnhaus dient. Sie ist eine von vielen Mühlen, die früher im Buchenbachtal geklappert haben. Die Straße steigt anfangs noch gemächlich an, kurz vor der Wallfahrtskirche halten wir uns rechts und es geht für gut 250 Meter steil bergauf. Für E-Bike-Fahrer ist das zu schaffen, alle anderen schieben das kurze Stück zum Gotteshaus hinauf. Die barocke Kirche liegt am Fränkischen Marienweg und ist bis heute Ziel zahlreicher Pilger und Ausflügler. Das zeigen uns schon allein die zwei danebenliegenden Wirtshäuser Buchenstüble und Waldrast, wobei es mit der etwas tiefer gelegenen Buchenmühle sogar eine dritte Möglichkeit zur Einkehr gibt.

Im dunklen Wald Für die Weiterfahrt verlassen wir nun den eigentlichen Radweg. Er führt nämlich steil weiter aufwärts, überdies müssen wir mit Autoverkehr rechnen. Das wollen wir umgehen und deshalb halten wir uns direkt rechts von der Kirche auf dem Fränkischen Marien-Wanderweg. Etwas Vorsicht ist geboten, anfangs führt er uns etwas holprig und steil hinunter zum Buchenbach. Und natürlich haben Wanderer hier Vorrang. Unten queren wir den Bach und treffen gleich auf einen bequemeren Forstweg, dem wir nach rechts folgen. Jetzt führt uns die Beschilderung nach Steinfeld/Hausen herrlich einsam durch dichten Wald. Ein wunderbarer Streckenabschnitt, den man fast schon mit Waldbaden gleichsetzen kann. Irgendwann taucht dann auch wieder ein erstes Radwegschild auf, das uns langsam an den Waldrand zur Schneise des Buchenbaches bringt. An dieser Schneise orientieren wir uns und halten uns rechts. Dabei passieren wir jeweils mit Abstand die Reusenmühle, die Mittelmühle und schließlich die Obermühle. In Sichtweite der ersten Häuser von Hausen bleiben wir geradeaus und folgen der Beschilderung nach Rohrbach.

Lohr am Main gilt als Schneewittchenstadt.

Über die Marktheidenfelder Platte Dafür queren wir gleich darauf die kleine Straße in den landwirtschaftlichen Weg, dem wir nun schnurgerade nach Westen folgen. Jetzt haben wir den Steigerwald verlassen und sind auf der Fränkischen Platte, genau genommen auf der Marktheidenfelder Platte, angekommen. Die hügelige Hochfläche ist ein Naturraum, der vom Main eingerahmt ist. Weite Gebiete sind durch intensiven Ackerbau geprägt, es gibt aber auch Streuobstwiesen, kleine Wäldchen und Trockengebiete. Mit einem großzügigen Links-rechts-Schwenk geht es nun minimal ansteigend zur Kreuzkapelle auf dem Erlenberg. Der rechte Fensterladen des Gotteshauses lässt sich öffnen und erlaubt einen Blick in das Innere. Ansonsten genießen wir diesen idyllischen Fleck mitten in der Natur auf der beschaulichen Lichtung, umrahmt von vielen zum Teil mächtigen Bäumen. Im Anschluss geht es ohne jede Mühe abwärts. Auf dem Kapellenweg kommen wir nach Rohrbach. Dort radeln wir zur Hauptstraße und folgen ihr nach rechts. Sie wendet sich nach rechts, während wir geradeaus der Radwegbeschilderung wieder auf einen Feldweg folgen.

Von Gemünden geht es dann auf dem MainRadweg zurück.

Ganz mystisch liegt der Kreuzweg in einem Wald bei Rohrbach.

Trockenrasen, Wacholder und Kalkstein An der Wegegabelung weist uns das Schild nach links. Wir queren den Ziegelbach und umcruisen nun schon die ersten auffälligen trockenen Hügel, die aus Kalksteinschichten bestehen. Am Wegedreieck links geht es bald unter der Bahn durch. Nach dem Solarfeld biegen wir links auf den Radweg ein. Im Auf und Ab radeln wir nun entlang der Gleise, die sich oft hinter dicken Wildschutzhecken verstecken, dabei überqueren wir zwei Autostraßen. Dann sind wir am Rand des Naturschutzgebietes Mäusberg-Rammersberg-Ständelberg unterwegs. Die drei Hügel bestehen vor allem aus Muschelkalk und prägen durch den kargen Boden die Flora nachhaltig. Kiefern, Steineichen und Wachholder wechseln sich ab. Bis Mitte April blühen Küchenschellen und das gelbe Adonisröschen, im Herbst biegen sich die Zweige voller Schlehen und Hagebutten. Der steinige Boden ist ein hervorragender Wärmespeicher und davon profitieren Baumarten wie die Elsbeere, aber auch Heuschrecken, deren weite Sprünge mit blau-roten Flügelschlägen unterstützt werden.

Ins Maintal Schließlich führt der Weg abwärts und wir erreichen an der Bahnunterführung nach Wiesenfeld eine quer verlaufende Straße. Nun verlassen wir den Radweg und folgen rechts der Straße bergauf. Nur ein kleines Schild zum NSG Ständelberg zeigt, dass wir richtig sind. Ein letzter kleiner Aufschwung mit 8 Prozent Steigung ist nötig, dann kontrollieren wir besser die Bremsen, denn alle heute gewonnenen Höhenmeter verlieren wir bei der sehr steilen Abfahrt ins Maintal. Unweit von Harrbach treffen wir auf den Fluss, dem wir nun nach links folgen.

Gemünden am Main Jetzt wird es gemütlich: Flach und eben radeln wir an Altwasserarmen entlang und queren bei Kleinwernfeld den Main auf einer Rad- und Fußgängerbrücke. Danach gibt der Fluss weiter die Richtung vor. Ein dicker Flussfrachter begleitet uns träge. Dann bremst uns die kleine Stadt Gemünden aus. Die überschaubar kleine Altstadt duckt sich unter der Ruine Scherenburg und liegt an der Mündung der fränkischen Saale in den Main. Der Ort ist ein beliebter Fahrradfahrertreff, denn er ist ein Knotenpunkt für viele überregionale Fernradwege. So lassen auch wir uns einen Cappuccino auf dem Marktplatz schmecken, bevor wir uns auf die letzten Kilometer der Rückfahrt machen.

Startplatz der Tour ist die Alte Mainbrücke in Lohr.

Diesseits und jenseits des Mains Wir verlassen Gemünden auf der Saalebrücke und wenden uns danach nach links. So erreichen wir unweit des Kreisverkehrs wieder den MainRadweg. Auf beiden Uferseiten führen die Strecken zurück nach Lohr. Verkehrsberuhigter und nicht so eingequetscht zwischen Straße und Bahn ist der Radweg auf der linken Mainuferseite. So nehmen wir Schwung und radeln in einem Bogen hinauf zur neuen Brücke, die erst 2019 eingeweiht wurde. Mit einem schönen Blick auf Gemünden und seine Ruine verabschieden wir uns von der Stadt und setzen mit einer Schleife unsere Weiterfahrt entlang des Mains fort. Kurz darauf unterqueren wir das nächste imposante Bauwerk: die große ICE-Bahnbrücke über den Main. Kurz darauf erreichen wir Hofstetten, wo wir für ein kurzes Stück nach links den Main verlassen, um durch Streuobstwiesen die Flussschleife etwas abzukürzen. Bald sind wir aber wieder in Flussnähe und radeln am Fuß des Salzberges an Auwäldern entlang. Bis vor 15 Jahren gab es hier eine große Graureiherkolonie, jetzt freuen wir uns, wenn wir überhaupt ein Exemplar zu Gesicht bekommen. Aber auch ohne die langbeinigen Vögel ist der Radweg schön und naturbelassen. Bald erreichen wir die Staustufe Steinbach und mit einem Schwenk nach links wieder die Abzweigung, die wir vom Beginn der Radrunde schon kennen. Nun ist es ein Leichtes, zurück über den 50. Breitengrad nach Lohr zu radeln, wo uns die Alte oder diesmal die Neue Mainbrücke in die Altstadt führt.

Nicht versäumen

Viel Zeit räumen wir uns im Anschluss der Radtour für eine Stadtbesichtigung in Lohr am Main ein. In der »Schneewittchenstadt« gibt es viel zu entdecken, alleine für das Spessartmuseum lohnt es sich, einen Tag zu verlängern.

Hier geht’s lang

Ausgangs- und Endpunkt: Alte Mainbrücke in Lohr am Main

Tourencharakter: Rundtour meist auf Radwegen. Zu Beginn längere Auffahrt auf die Mainhöhe. Streckenweise geht es etwas holprig durch den Wald. Danach wenig Schatten.

Bahn: Lohr am Main, von dort der Radwegbeschilderung in die Altstadt bzw. zur Mainlände folgen.

Auto: Lohr am Main liegt an der Bundesstraße 26. Großer Parkplatz an der Mainlände direkt am Mainufer auf der Altstadtseite.

Übernachtung: Sehr nett mit einem kleinen romantischen Garten, in dem man abends noch einen Schoppen Wein trinken kann, liegt das Hotel Bundschuh in Fußweite zur Altstadt. Sehr gutes Frühstück und ruhige Zimmer (www.hotelbundschuh.de).

Einkehr: Unterwegs nur an der Wallfahrtskirche Mariabuchen oder in Gemünden am Main. Dort gibt es jedoch viele Möglichkeiten am Marktplatz.

Information:www.lohr.de, www.frankentourismus.de

Nach der Kreuzkapelle haben wir zwar noch ein paar kleine Steigungen vor uns, aber das meiste haben wir schon geschafft.

2

Durch die Weinberge um Volkach

Genusstour zwischen Wein und Kunst

In Reih und Glied stehen dicht gedrängt die Rebstöcke Spalier, im Herbst schwer bepackt mit süß duftenden Trauben. Nur im Tal tanzt das silbrig glänzende Band des Maines mit seinem weiten Bogen aus der Reihe. Mit Aussicht und mediterranem Flair geht es heute von Volkach über Dettelbach und Sommerach durch das Herzstück des fränkischen Weinanbaus.

Darum einzigartig

Die perfekte Naturkulisse zwischen Flussschleife, steilen Rebhängen, welligen Feldern und üppigen Obstgärten in Kombination mit kunstreichen Kirchenschätzen und liebevollen Dörfchen lehrt uns Müßiggang, der sich trotz Bewegung einzigartig mit Besinnen und Genießen verbinden lässt.

Über der Mainschleife Wir starten am romantischen Volkacher Marktplatz, radeln rechts vom Rathaus auf der Georg-Berz-Straße hinunter zum Main und überqueren ihn auf der großen Brücke. An der anderen Flussseite passieren wir den Bahnhof der Mainschleifenbahn und biegen dann ca. 300 Meter weiter links zur Escherndorfer Straße ab. Das Radwegschild zur Vogelsburg weist uns hier nach rechts. Dieser Radweg verläuft abgetrennt, aber dennoch direkt entlang der großen Bundesstraße, und das hat uns nicht so gut gefallen. Deswegen radeln wir in die Escherndorfer Straße und wählen dann rechts die Blumenstraße. Eine Auffahrt steht nun an. Am Ende der Blumenstraße biegen wir nach rechts ab und folgen dann der Linkskurve in die Weinberge. Wer kein E-Bike hat, muss sich jetzt etwas anstrengen, aber die schöne Aussicht entschädigt uns. Links blicken wir über die besten Weinlagen Frankens auf Escherndorf und Nordheim. Die zwei berühmten Weinorte werden durch die Mainschleife voneinander getrennt. Dann nähern wir uns der Vogelsburg. Wer sie besuchen möchte, biegt etwas davor nach rechts und trifft auf den eigentlichen Radweg. Er wird ganz schmal und führt hinter der Vogelsburg vorbei zu ihrem großen Parkplatz. Die aussichtsreiche Weinterrasse des Hotels und Restaurants Vogelsburg lockt zu einem ersten Schoppengenuss. Aber versprochen, es kommen noch mehrere Möglichkeiten. So genießen wir nur die Aussicht und folgen dann der Beschilderung nach Escherndorf.

Escherndorfer Lump Zunächst geht es noch durch die Weinberge, dann folgen wir der Straße steil bergab nach Escherndorf. Die kleine Lourdeskapelle verdient einen kurzen Stopp, danach setzen wir in der Ortsmitte an der Kreuzung unsere Radtour nach rechts fort (Schild »Neuses am Berg«). Zunächst geht es unweit des Mains entlang der berühmten Rebreihen des Escherndorfer Lumps, von dem schon Johann Wolfgang von Goethe gerne getrunken hat. Wir bewundern vor allem die steilen Hänge, die sich neben der Straße in den blauen Himmel ziehen, und können uns vorstellen, was für eine anstrengende, eben lumpige Arbeit hinter den guten Tropfen steckt. An den ersten Häusern von Köhler teilt sich der Radweg, beide sind nach Neuses ausgeschildert. Wir können von den tollen Aussichten über die Weinberge und auf das Maintal nicht genug bekommen; deshalb haben wir den rechten ansteigenden Radweg gewählt. Er kostet zwar einiges an Kondition, aber die Aussicht entschädigt uns. Bald haben wir die Höhenwege erreicht und fahren wieder entspannt im Zickzack durch die Weinlagen. Vorbei am Aussichtsturm erreichen wir Neuses. Der kleine Ort lebt vor allem vom Weinbau, aber mittlerweile pflanzt ein Winzer sogar Kiwi- und Gojibeeren (am Sportplatz). Geradeaus geht es auf der Dorfstraße durch den Ort, wir folgen am Ende ihrer Linkskurve. Über die Kreuzung geht es geradeaus und nach dem Friedhof biegen wir rechts ein, den Schildern nach Dettelbach folgend.

St. Andreas in Köhler am Main

Am Volkacher Marktplatz beginnt und endet die Tour; glücklich, wer danach noch Zeit hat, in einem der Straßencafés zu sitzen.

Dettelbach, seine Wallfahrt und Muskazinen Neben uns wechseln sich jetzt Felder und sanfte Hügel ab. Ein Anblick wie in der Toskana, den wir umso mehr genießen, weil wir nur abwärtsrollen. Wenn wir auf die ersten Häuser treffen, folgen wir der Straße in Fahrtrichtung und erreichen so das Kloster Dettelbach mit seiner wunderschönen Wallfahrtskirche Maria im Sand. Das prachtvoll verzierte Westportal zeigt, welch große Bedeutung das Gnadenbild hat. Sehr viel weltlicherer Natur ist das Restaurant gegenüber mit angeschlossenem Café. Hier kann man Muskazinen probieren, eine regionale Gebäckspezialität, die etwas an Gewürzlebkuchen erinnert und in Schleifenform gebacken ist. Das Hauptgeschäft ist das Café Kehl, die älteste Konditorei der Stadt, die jedoch weiter unten in der Altstadt liegt. Für die Besichtigung Dettelbachs folgen wir dem Wallfahrtsweg gegenüber der Kirche und fahren am Hotel Franziskaner vorbei. So erreichen wir durch das Obere Stadttor auf der Falterstraße den Marktplatz. Das hübsche Zentrum lockt für eine Pause, bevor wir uns auf den MainRadweg stürzen.

Gnadenbild Maria im Sand

Schwarzach und Sommerach Für die Weiterfahrt geht es vom Rathaus am Stadtbach entlang und wir biegen kurz vor dem Main links in die Straße Am Maintor ein. Jetzt radeln wir entlang der Stadtmauer und bleiben dann geradeaus Richtung Industriegebiet. Ab hier würden uns die offiziellen MainRadweg-Schilder nach Schwarzach lotsen, dabei radelt man auf einem Radweg, der jedoch nur wenige Meter von einer großen Bundesstraße abgetrennt verläuft. Eine schnelle, aber für uns wenig verlockende Aussicht. Viel schöner, aber eben nicht der offizielle Radweg, ist der direkte Mainuferweg, wobei er bei und nach Hochwasser feucht sein kann und überdies auf einem naturbelassenen Untergrund verläuft. Dafür biegen wir am Parkplatz beim Edeka nach rechts und queren an der Aral-Tankstelle die Straße. Auf der anderen Seite geht es »An der Mainlände« abwärts zum Fluss, nach dem Wohnmobil-Stellplatz folgen wir dem Uferweg. So kommen wir am großen Baggersee, dem Kleidersee und der Staustufe vorbei zum eigentlichen Mainweg. Er bringt uns recht ruhig zur Brücke bei Schwarzach. Hier queren wir den Main und radeln dann in einer Schleife auf den MainRadweg hinunter. An der Mündung der Kleinen Schwarzach lohnt sich nach rechts ein Abstecher zur großen Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Ihre beiden dunklen Türme sind schon von Weitem zu sehen. Münsterschwarzach war eines der großen Benediktinerklöster am Main. Nach der Säkularisation ist es völlig zerfallen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann ein Wiederaufbau des Klosters. Die neue Klosterkirche mit ihren vier Türmen erinnert vor allem in ihrem Inneren beim ersten Hinsehen an die Zeit der Romanik. Den Chorraum dominiert ein überlebensgroßes Kruzifix, das vor allem durch die geschickte Beleuchtung den Blick auf sich zieht. Nach dem Besuch geht es auf dem MainRadweg weiter, wobei wir ab Gerlachshausen eigentlich nur noch dem Mainkanal folgen, der Fluss wendet sich hier nach links. Ein Stück nach der nächsten Schleuse müssen wir aufpassen und uns rechts leicht bergauf auf den schlechteren Weg begeben. So kommen wir zur Brücke und können nach links den Kanal queren. Sommerach ist ausgeschildert. Über Felder mit vielen Obstbäumen erreichen wir den malerischen Weinort durch das Schwarzacher Tor. Das Dorf mit seinen heimeligen Fachwerkhäusern und den vielen Weinschänken ist ein Eldorado für Weinliebhaber und Genießer. Nach der Pause verlassen wir Sommerach vom Kirchplatz aus in die Nordheimer Straße. Bei ihrem Linksknick wählen wir rechts die Raiffeisenstraße (Schild »Volkach über Baumallee«) und verlassen schließlich den Ort auf der Weinstraße.

Der Herbst färbt die grünen Weinberge blau.

Baumallee und Riemenschneider