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Essay aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, , Sprache: Deutsch, Abstract: Auch das Deutschland der 30er Jahre hatte seine Droge: Rassismus und Gewalt - und den Sozialdarwinismus, der auf leiseren Sohlen daherkam. Rassismus und Gewalt werden heute öffentlich bekämpft. Sozialdarwinismus (dagegen) scheint in den Annalen der Geschichtsschreiber zureichend entsorgt. Derweil beobachten wir das paradoxe Phänomen, daß der Nationalsozialismus um so größere Schatten wirft, je weiter wir uns zeitlich von ihm entfernen. Die Angst vor diesen Schatten wird von den neuen rechtsradikalen Gewalttätern systematisch genutzt. Und kaum übersehbar ist auch: Der Politik fehlt es im Umgang mit dem rechtsradikalen Rassismus offenbar an Mitteln, die über den Tag und den Anlaß hinausweisen. Rassismus ist eine Droge die Gewalt hervorbringt und diese nach außen verbreitet. Und deshalb ist seine Wirkung für alle lebensgefährlich, die sich (wie heute alle fremdartig Ausehenden) außerhalb einer rassistisch definierten Gemeinschaft befinden oder aber (wie 1935 die Juden) dorthin gesellt werden. Ob zum Beispiel ein NPD-Verbot dazu beitragen wird, der rechtsextremistischen Gewaltszene wirksam Einhalt sie gebieten, ist für alle diejenigen unter uns, die das Stigma des vermeintlich Fremdartigen tragen, von entscheidender, vielleicht sogar von lebenswichtiger Bedeutung. Und dennoch wird das gesellschaftliche Problem, dadurch lediglich entschärft, aber keineswegs gelöst. Nicht etwa deshalb, weil sich durch die Illegalisierung der militante Rechtsextremismus möglicherweise verschiebt und dadurch, wie einige Kritiker meinen, viel schwieriger erkennbar- und greifbar wird.
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