Die Schuld-Sühne-Problematik in Hartmanns 'Erec' - Nadine Scherny - E-Book

Die Schuld-Sühne-Problematik in Hartmanns 'Erec' E-Book

Nadine Scherny

0,0
15,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,7, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: „HARTMANNS EREC STEHT, TROTZ ALLER ARBEIT, die man schon auf ihn verwendet [hat], im ganzen nicht sehr überzeugend vor uns“. Mit diesem Ausspruch verdeutlicht Kuhn die besondere Problematik, der sich die Erec-Forschung gegenüber gestellt sieht. Viele Interpretationsansätze klaffen weit auseinander, und es herrscht noch nicht einmal Einigung darüber, was eigentlich die zentrale Angelegenheit des Werks ist. Hartmann verfasste seinen Erec,der zwar bis heute sehr bekannt, von welchem allerdings nur eine, fast vollständig überlieferte Handschrift vorhanden ist, um 1180 nach Vorlage des französischen Romans Erec et Enide von Chrétien de Troyes. Dabei nahm er einige inhaltliche Veränderungen vor und passte sein Werk dem höfischen Kontext seiner Zeit an.2Unter anderem sind in seiner Darstellung der Enite deren ärmliche Verhältnisse um einiges krasser herausgearbeitet, als dies bei Chrétien der Fall ist und er ‚vertauscht’ die Rollen in der Versöhnungsszene (6771-6801): während Erec bei Chrétien Enite verzeiht, entschuldigt er sich in Hartmanns Fassung bei seiner Frau für sein Verhalten, wodurch eine zentrale Frage noch mehr hervortritt: Hat sich Enite an der durch das verligen im Karnant entstandenen Misere zumindest mitschuldig gemacht und wie stark ist ihre Rolle zu bewerten? „Prüfstein“ fast jeder wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Epos ist die Frage mit welcher Begründung Erec Enite mit aufâventiurenimmt und sie schwierigen Prüfungen unterzieht. Thomas Cramer bezeichnet Enite in seinem Aufsatz zu Recht als „crux interpretationis“, da ihre Funktion im Roman und damit die Frage nach ihrer Schuld bis heute streitbar geblieben ist. Im Folgenden soll sich diese Arbeit damit auseinandersetzen, was im Einzelnen die Gründe für die zweite âventiure-Sequenz- nach dem verligen im Karnant - sind, welchen Zweck diese erfüllt und wie Enite eingebunden ist. Darüber hinaus soll versucht werden zu erörtern, wie stark die Bedeutung von Enite für die Entwicklung des Stücks ist und ob die Frage nach Schuld oder Unschuld überhaupt eine wesentliche Grundlage für einen Interpretationsansatz bietet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2006

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung.
2. Aufstieg und Fall.
2.1. Konflikt êre und minne.
2.2. Falsche Motivation für „Initialâventiure“
2.3. Die âventiure als Sühneweg.
3. Die Rolle der Frau.
3.1. Enites Part.
3.1.1. Enites sozialer Status.
3.1.2. Das Schweigegebot.
3.1.3. Enites triuwe.
3.2. Spiegelungen für ungerechte Behandlung Enites.
3.2.2. Die Oringels-Episode.
4. Joie de la curt
5. Fazit.

Page 1

Universität Trier Mai 05

FBII: Germanistik

HS ÄdPh (WS 04/05): Artusepik

Die Schuld-Sühne-Problematik in

Autorin: Nadine Scherny

Page 3

1. Einleitung

„HARTMANNS EREC STEHT, TROTZ ALLER ARBEIT, die man schon auf ihn verwendet [hat], im ganzen nicht sehr überzeugend vor uns“1. Mit diesem Ausspruch verdeutlicht Kuhn die besondere Problematik, der sich dieErec-Forschunggegenüber gestellt sieht. Viele Interpretationsansätze klaffen weit auseinander, und es herrscht noch nicht einmal Einigung darüber, was eigentlich die zentrale Angelegenheit des Werks ist. Hartmann verfasste seinenErec,der zwar bis heute sehr bekannt, von welchem allerdings nur eine, fast vollständig überlieferte Handschrift vorhanden ist, um 1180 nach Vorlage des französischen RomansErec et Enidevon Chrétien de Troyes. Dabei nahm er einige inhaltliche Veränderungen vor und passte sein Werk dem höfischen Kontext seiner Zeit an.2Unter anderem sind in seiner Darstellung der Enite deren ärmliche Verhältnisse um einiges krasser herausgearbeitet, als dies bei Chrétien der Fall ist und er ‚vertauscht’ die Rollen in der Versöhnungsszene (6771-6801): während Erec bei Chrétien Enite verzeiht, entschuldigt er sich in Hartmanns Fassung bei seiner Frau für sein Verhalten, wodurch eine zentrale Frage noch mehr hervortritt: Hat sich Enite an der durch dasverligenim Karnant entstandenen Misere zumindest mitschuldig gemacht und wie stark ist ihre Rolle zu bewerten? „Prüfstein“3fast jeder wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Epos ist die Frage mit welcher Begründung Erec Enite mit aufâventiurenimmt und sie schwierigen Prüfungen unterzieht.