Die Sühnetheologische Deutung des Kelchwortes mit Bezug auf Jesaja 53 - Alexander Winter - E-Book

Die Sühnetheologische Deutung des Kelchwortes mit Bezug auf Jesaja 53 E-Book

Alexander Winter

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Universität Augsburg (Katholisch-Theologische Fakultät), Veranstaltung: Dogmatik-Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Perikope vom Abendmahl ist in die Überlieferung der drei Synoptiker eingegangen. Allen drei Versionen ist der Kontext von Vorbereitung auf das Passamahl und die darauffolgende Verhaftung gemeinsam. Nach Mk 14,17 ist das Abendmahl auch ein Passamahl, da es in der Nacht des vierzehnten auf den fünfzehnten Nissan stattfindet. Bei Johannes – der als einziger der Evangelisten das Abendmahl nicht näher beschreibt – findet Jesu Kreuzigung am Rüsttag statt, das ist der 14. Nissan; sein Abendmahl findet einen Tag vorher statt, ist also kein Passamahl. Die Synoptiker betten das Abendmahl in den Feiertag ein, Johannes hingegen tut das nicht. Dass es sich um ein Paschamahl gehandelt hat, wie es die Synoptiker benennen, machen mehrere Aspekte deutlich. Übereinstimmend wird berichtet, dass Jesus in Jerusalem geblieben ist; das ist nicht selbstverständlich, weil die Stadt von Pilgern völlig überfüllt war, ergibt aber Sinn, wenn man die rituellen Vorschriften beachtet: Das Passalamm darf nur innerhalb der Mauern geopfert und gegessen werden. Des Weiteren findet die Mahlzeit des Nachts statt, obwohl zur damaligen Zeit die Arbeiter Israels nur zweimal am Tag Nahrung zu sich nahmen, nämlich vormittags und nachmittags. Das Passamahl wird immer als Nachtmahl gefeiert; so wird es auch vom letzten Abendmahl berichtet. Rituelle Gebote für ein Paschamahl sind außerdem, dass der Kreis der Gemeinde auf durchschnittlich zehn Personen beschränkt sein soll, Anwesenden zu Tisch liegen dürfen und Wein getrunken wird, der zur damaligen Zeit ein Luxusgut ist – all diese Rahmenbedingungen sind bei der Zusammenkunft der Jünger und Jesus gegeben und deuten auf eine Feierlichkeit hin.

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INHALTSVERZEICHNIS

 

1 Die Sühnetheologische Deutung des Kelchwortes mit Bezug auf Jesaja 53

1.1 Das Passamahl

1.2 Biblische Grundlagen

1.2.1 Die Abendmahlsworte in den Evangelien und bei Paulus

1.2.2 Die Präferenz des erste Korintherbriefes vor dem Markusevangelium: die Urformel

2. Die Deuteworte zum Wein

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS

 

1 Die Sühnetheologische Deutung des Kelchwortes mit Bezug auf Jesaja 53

 

1.1 Das Passamahl

 

Die Perikope vom Abendmahl ist in die Überlieferung der drei Synoptiker eingegangen. Allen drei Versionen ist der Kontext von Vorbereitung auf das Passamahl und die darauffolgende Verhaftung gemeinsam. Nach Mk 14,17 ist das Abendmahl auch ein Passamahl, da es in der Nacht des 14. auf den 15. Nissan stattfindet. Bei Johannes – der als einziger der Evangelisten das Abendmahl nicht näher beschreibt – findet Jesu Kreuzigung am Rüsttag statt, das ist der 14. Nissan; sein Abendmahl findet einen Tag vorher statt, ist also kein Passamahl. Die Synoptiker betten das Abendmahl in den Feiertag ein, Johannes hingegen tut das nicht.[1]

 

Dass es sich um ein Paschamahl gehandelt hat, wie es die Synoptiker benennen, machen mehrere Aspekte deutlich. Übereinstimmend wird berichtet, dass Jesus in Jerusalem geblieben ist; das ist nicht selbstverständlich, weil die Stadt von Pilgern völlig überfüllt war, ergibt aber Sinn, wenn man die rituellen Vorschriften beachtet: Das Passalamm darf nur innerhalb der Mauern geopfert und gegessen werden. Des Weiteren findet die Mahlzeit des Nachts statt, obwohl zur damaligen Zeit die Arbeiter Israels nur zweimal am Tag Nahrung zu sich nahmen, nämlich vormittags und nachmittags. Das Passamahl wird immer als Nachtmahl gefeiert; so wird es auch vom letzten Abendmahl berichtet. Rituelle Gebote für ein Paschamahl sind außerdem, dass der Kreis der Gemeinde auf durchschnittlich zehn Personen beschränkt sein soll, Anwesenden zu Tisch liegen dürfen und Wein getrunken wird, der zur damaligen Zeit ein Luxusgut ist – all diese Rahmenbedingungen sind bei der Zusammenkunft der Jünger und Jesus gegeben und deuten auf eine Feierlichkeit hin.[2]

 

Nicht zuletzt sind es die Deuteworte Jesu von Leib und Blut beim Brechen des Brotes, die das Mahl besonders auszeichnen. Zur Feier des Passamahls gehört es nämlich, dass die Bedeutung des geschlachteten Lammes von einem Kind erfragt und von einem Erwachsenen erklärt wird. Die Juden erinnern sich an die Befreiung aus Ägypten und an ihren Status als Volk Gottes. Ihre Häuser wurden in Ägypten verschont, als alle Erstgeborenen vom Herrn getötet wurden, indem sie an ihre Türpfosten das Blut des geschlachteten Lammes strichen, wie es Moses ihnen befahl (vgl. Ex 12,12). Jesus formuliert sowohl in Hinblick auf die Geschichte des Volkes als auch auf seinen eigenen Tod die Parallele vom „Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden“ (Mt 26,28). Wenn nicht beim Passamahl, wo dann, ist Raum gegeben für eine solche messianische Verheißung? In diesem Moment verdichtet sich vergangene und kommende israelitische Heilsgeschichte.[3]