Die syrische Schatzhöhle - Paul Rießler - E-Book

Die syrische Schatzhöhle E-Book

Paul Rießler

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Beschreibung

Die Schatzhöhle, d. i. die Höhle, worin die Schätze des Paradieses aufbewahrt sind, stammt aus der Schule des hl. Ephräm des Syrers. Die Schrift enthält eine reiche Fülle althebräischer Sagen und Legenden.

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Seitenzahl: 124

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Die syrische Schatzhöhle

 

DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL

 

 

 

 

 

 

Die syrische Schatzhöhle

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

 

ISBN: 9783849659547

 

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

 

 

INHALT:

 

Einführung in "Die Verlorenen Bücher Der Bibel.". 1

1. Kapitel: Erschaffung der Welt2

2. Kapitel: Erschaffung des Menschen. 6

3. Kapitel: Adam und Eva im Paradies. 9

4. Kapitel: Die Versuchung im Paradies. 12

5. Kapitel: Vertreibung aus dem Paradies. 15

6. Kapitel: Adams Tod. 20

7. Kapitel: Seth und sein Geschlecht23

8. Kapitel: Kains Tod. 26

9. Kapitel: Kenan und Mahalaleel29

10. Kapitel: Der Fall der Sethiden. 30

11. Kapitel: Verschlechterung der Menschheit32

12. Kapitel: Lasterhafte Kainiten und Sethiten. 34

13. Kapitel: Jared und Henoch. 37

14. Kapitel: Noe. 40

15. Kapitel: Die Riesen. 42

16. Kapitel: Noes Auftrag. 43

17. Kapitel: Noes Abschied. 47

18. Kapitel: Die Sintflut50

19. Kapitel: Ende der Sintflut53

20. Kapitel: Der Bund mit Noe. 55

21. Kapitel: Chams Verfluchung. 57

22. Kapitel: Noes Testament61

23. Kapitel: Adams Bestattung  durch Sem auf Golgatha. 63

24. Kapitel: Sems Geschlecht66

25. Kapitel: Anfang des Götzendienstes70

26. Kapitel: Entstehung der Götzenbilder73

27. Kapitel: Entstehung des Feuerdienstes. 75

28. Kapitel: Abraham... 78

29. Kapitel: Isaaks Opferung. 81

30. Kapitel: Jerusalems Gründung. 83

31. Kapitel: Isaak. 86

32. Kapitel: Jakob und seine Söhne. 90

33. Kapitel: Die Stämme Jakobs. 93

34. Kapitel: Moses. 95

35. Kapitel: Die Richter, David und Salomo. 98

36. Kapitel: Salomos Pracht101

37. Kapitel: Rehabeam und seine Nachfolger104

38. Kapitel: Joas und seine Nachfolger107

39. Kapitel: Hizkia. 110

40. Kapitel: Manasse und seine Nachfolger112

41. Kapitel: Jerusalems Fall115

42. Kapitel: Cyrus. 118

43. Kapitel: Ezra und Zerubabel121

44. Kapitel: Nachexilische Geschlechtsregister125

45. Kapitel: Der Messias. 133

46. Kapitel: Die drei Weisen. 136

47. Kapitel: Herodes. 140

48. Kapitel: Taufe, öffentliches Leben  und Tod des Messias. 145

49. Kapitel: Golgatha. 149

50. Kapitel: Die Erlösung. 152

51. Kapitel: Der Juden Schuld. 156

52. Kapitel: Von Adam bis zum Messias159

53. Kapitel: Des Messias Begräbnis. 162

54. Kapitel: Christi Höllenfahrt  und Auferstehung. 166

Erläuterungen. 170

 

 

EINFÜHRUNG IN "DIE VERLORENEN BÜCHER DER BIBEL."

 

In dieser Serie, einer der umfassendsten Sammlungen apokrypher und pseudepigraphischer Literatur, die je veröffentlicht wurde, finden sich die Kindheitsevangelien, der Brief Jesu an Abgar V., das Nikodemus-Evangelium, die Apostelgeschichte von Paulus und Thekla, die Briefe des Klemens und des Barnabas, der Hirte des Hermas und viele weitere alte Bücher, die immer noch in hohen Ehren stehen, aber letztlich nicht in die Bibel aufgenommen wurden.

Möge der Leser selbst über die Authentizität der einzelnen Werke entscheiden.

Der Herausgeber.

 

 

1. Kapitel: Erschaffung der Welt

1

Mit der Kraft unsers Herrn Jesus, des Messias, beginnen wir,

die Schrift über die Ableitung der Stämme,

d. h. die „Schatzhöhle“ niederzuschreiben;

sie ist von dem heiligen Herrn Ephraem verfaßt.

2

Herr! Unterstütze mich mit deiner Gnade! Amen.

3

Am Anfang, am ersten Tag, dem heiligen Sonntag,

dem Anfang und Erstgeborenen aller Tage,

schuf Gott Himmel und Erde, Wasser, Luft und Licht,

d. h. die Engel und Erzengel,

die Thronen, Fürsten, Herrschaften,

Machthaber, Kerube und Seraphe,

alle Ordnungen und Heere der Geister,

ferner die Finsternis, das Licht, die Nacht, den Tag, die Winde und Stürme;

alle diese wurden am ersten Tage geschaffen.

4

An diesem Sonntag schwebte der Heilige Geist,

eine aus den Personen der Dreieinigkeit, über dem Wasser.

5

Und durch sein Schweben auf des Wassers Oberfläche wurde dieses gesegnet,

so daß es schöpferisch ward.

6

Die ganze Natur des Wassers wurde heiß und kochend,

und damit ward der Sauerteig der Schöpfung vereinigt.

 

7

Wie ein Vogel seine Jungen

durch Ausbreiten der schützenden Flügel erwärmt,

so daß sie in den Eiern durch die Wärme des davon ausgehenden Feuers

zu Jungen gebildet werden,

so wurde auch durch die Wirkung des Heiligen Geistes

der Sauerteig der Schöpfung an das Wasser gebunden,

als er, der Paraklet, darüber schwebte.

8

Am zweiten Tag schuf Gott den untern Himmel

und nannte ihn Firmament;

dies zeigt, daß das Firmament nicht die Natur des obern Himmels hat

und in seinem Aussehen von dem Himmel über ihm,

d. h. vom obern, feuerigen Himmel, verschieden ist.

9

Jener zweite Himmel ist aus Licht

und dieser untere von fester Substanz;

er heißt Firmament,

weil er eine dichte, wässerige Natur besitzt.

10

Und Gott schied am zweiten Tag das Wasser von dem Wasser,

d. h. das obere von dem untern Wasser.

11

Und dieses stieg am zweiten Tag über den Himmel

gleich einer dichten Nebelmasse empor;

so erhob es sich und stieg aufwärts

und lagerte sich oberhalb des Firmaments in der Luft;

aber nach keiner Seite hin ergießt und bewegt es sich.

 

12

Am dritten Tag befahl Gott dem Wasser unterhalb des Firmaments,

es solle sich an Einem Ort sammeln

und das Trockene solle sichtbar werden.

13

Als nun die Wasserdecke von der Erdoberfläche weggezogen wurde,

zeigte sich, daß sie nicht festsitzend noch festgegründet war,

sondern eine feuchte, elastische Natur besaß.

14

Das Wasser sammelte sich nun in die Meere,

und zwar unterhalb der Erde, in und auf ihr.

15

Und Gott schuf inmitten der Erde, von unten her,

Durchgänge, Adern und Kanäle für den Durchlauf des Wassers

und für die Dünste,

die aus der Erde in diesen Adern und Durchgängen aufstiegen,

sowie Wärme und Kälte zum Besten der Erde.

16

Denn von unten ist die Erde wie ein Schwamm gemacht,

weil sie auf Wasser ruht.

17

Am gleichen dritten Tag befahl Gott der Erde,

sie solle von unten Kraut aufkeimen lassen.

18

Und so ward sie in ihrem Innern schwanger

mit Bäumen, Samen, Pflanzen und Wurzeln.

 

19

Am vierten Tag schuf Gott Sonne, Mond und Sterne.

20

Und sobald sich die Sonnenwärme über die Erdoberfläche ausbreitete,

erstarkte diese von ihrer Schlaffheit,

weil des Wassers Feuchtigkeit und Flüssigkeit von ihr genommen ward.

21

Als nun der Staub der Erde erhitzt wurde,

ließ sie alle Bäume, Pflanzen, Samen und Wurzeln aufsprießen,

die in ihrem Innern am dritten Tag empfangen waren.

22

Am fünften Tag befahl Gott dem Wasser;

da brachte es alle möglichen Fische und Wassergewürm hervor,

die Walfische, den Leviathan und andere fürchterlich aussehende Tiere,

sowie die Luft- und Wasservögel.

23

Am gleichen fünften Tage schuf Gott aus der Erde

alles Vieh, die wilden Tiere

und die Kriechtiere auf Erden, jedes einzelne nach seiner Art.

24

Am sechsten Tag, dem Freitag, formte Gott den Adam aus Staub

und die Eva aus seiner Rippe.

25

Am siebten Tag ruhte Gott von all seinen Werken,

und so ward derselbe Tag Sabbat genannt.

 

2. Kapitel: Erschaffung des Menschen

1

Adams Erschaffung geschah auf folgende Weise.

2

Als am sechsten Tag, dem Freitag,

über allen Ordnungen der Gewalten Ruhe herrschte, sprach Gott:

3

„Wohlan! Lasst uns den Menschen nach unserm Bild, nach unserm Gleichnis machen!“

Damit meinte er die gepriesenen Personen.

4

Als die Engel dieses Wort vernahmen,

waren sie in Furcht und Zittern und sprachen zueinander:

5

„Heute zeigt sich uns ein großes Wunder,

die Gestalt Gottes, unseres Schöpfers.“

6

Und sie sahen Gottes Rechte

sich über die ganze Welt ausbreiten und ausstrecken,

und alle Geschöpfe versammelten sich in seiner rechten Hand.

7

Dann sahen sie, wie er aus der ganzen Erde ein Staubkörnchen nahm,

von allem Wasser ein Wassertröpfchen,

von aller Luft oben ein Windlüftchen

und von allem Feuer ein wenig Wärmehitze.

 

8

Und die Engel sahen,

wie diese vier schwachen Elemente,

Kälte, Wärme, Trockenheit und Feuchtigkeit,

in seine hohle Handfläche gelegt wurden.

9

Dann bildete Gott den Adam.

10

Zu welchem Zweck aber schuf Gott den Adam aus diesen vier Elementen,

wenn nicht zu dem Zweck,

daß dadurch ihm alles in der Welt untertan sei?

11

Er nahm ein Körnchen von der Erde,

damit alle Naturen, die aus Staub sind, dem Adam dienten,

einen Tropfen aus dem Wasser,

damit alles in den Meeren und Flüssen sein eigen sei,

einen Hauch aus der Luft,

damit alle Arten in der Luft ihm anheimgegeben seien,

und Hitze vom Feuer,

damit alle Feuerwesen und Gewalten ihm Hilfe leisteten.

12

Und Gott bildete Adam mit seinen heiligen Händen

nach seinem Bild und Gleichnis.

13

Als nun die Engel sein herrliches Aussehen gewahrten,

wurden sie von der Schönheit seines Anblicks bewegt.

 

14

Denn sie sahen seines Angesichts Gebilde,

wie es dem Sonnenballe gleich in herrlichem Glanz entflammt war,

dann seiner Augen Glanz, gleich dem der Sonne,

und seines Körpers Licht, gleich dem des Kristalls.

15

Und er dehnte sich und stand mitten auf der Erde.

16

Und er setzte seine Füße auf den Platz,

woselbst das Kreuz unsers Erlösers aufgerichtet wurde;

darum ward Adam in Jerusalem erschaffen.

17

Dort zog er das Gewand des Königtums an,

und dort ward ihm die Krone der Herrlichkeit aufs Haupt gesetzt.

18

Dort ward er zum König, Priester und Propheten gemacht;

dort setzte ihn Gott auf den Thron seiner Glorie.

19

Dort gab ihm Gott die Herrschaft über alle Geschöpfe.

20

Und da versammelten sich alle wilden Tiere,

das Vieh und die Vögel und erschienen vor Adam;

da gab er ihnen Namen und sie beugten ihr Haupt vor ihm.

21

Und alle ihre Naturen verehrten ihn und dienten ihm.

 

22

Und die Engel und die Gewalten hörten die Stimme Gottes,

der zu ihm sprach:

23

„Adam! Ich machte dich jetzt zum König, Priester und Propheten

sowie zum Herrn, Haupt und Führer aller geschaffenen Wesen und Geschöpfe.

24

Dir dienen sie alle und sollen dein eigen sein;

ich gab dir die Herrschaft über alles, was ich geschaffen habe.“

25

Als die Engel dies Wort hörten,

beugten sie alle die Knie und verehrten ihn.

 

3. Kapitel: Adam und Eva im Paradies

1

Als das Haupt der untern Ordnung sah,

welche Größe dem Adam gegeben worden war,

beneidete es ihn vom gleichen Tag an,

wollte ihn nicht verehren und sprach zu seinen Mächten:

2

„Verehret ihn nicht und preiset ihn nicht mit den Engeln!

Ihm ziemt es, mich zu verehren,

mich, der ich Feuer und Geist bin,

und nicht mir,

daß ich den Staub verehre, der aus einem Staubkörnchen gebildet ist.“

 

3

Solches brachte der Empörer vor und ward ungehorsam;

so trennte er sich

nach seinem eignen Willen und seiner Freiheit von Gott.

4

Da ward er gestürzt und fiel, er und seine ganze Schar;

am sechsten Tag in der zweiten Stunde geschah sein Fall aus dem Himmel.

5

Es wurden ihnen die Kleider ihrer Glorie genommen.

6

Sein Name ward Satana genannt,

weil er sich abgewandt hatte,

und Scheda, weil er gestürzt worden war,

und Daiwa, weil er das Kleid seiner Glorie verlor.

7

Von jenem Tag an bis heute

sind sie, er und alle seine Heere,

nackt, bloß und häßlich anzuschauen.

8

Als der Satan vom Himmel gestoßen wurde, ward Adam erhöht,

so daß er zum Paradies in einem feurigen Wagen hinauffuhr.

Während nun die Engel vor ihm lobsangen,

die Seraphe ihn heiligten und die Kerube ihn segneten,

fuhr Adam unter Jubel und Lobgesang zum Paradies empor.

9

Als er hinaufkam, ward ihm vorgeschrieben,

von welchem Baum er nicht essen dürfe.

 

10

In der dritten Stunde des Freitags

erfolgte seine Auffahrt ins Paradies.

11

Gott warf nun einen Schlaf über ihn

und er schlief ein.

12

Da nahm Gott eine Rippe vom Zwerchfell seiner rechten Seite

und erschuf daraus die Eva.

13

Als Adam beim Erwachen Eva erblickte,

freute er sich recht über sie.

14

Und Adam und Eva waren drei Stunden im Paradies,

mit Glorie bekleidet und in Herrlichkeit glänzend.

15

Das Paradies aber war hoch oben

und überragte alle hohen Berge um drei Spannen

nach dem Maß des Geistes.

16

Der Prophet Moses aber sprach:

„Es pflanzte Gott das Paradies mitten in Eden

und setzte dorthin Adam, den er gebildet hatte.“

17

Eden aber ist die heilige Kirche,

und die Kirche ist Gottes Barmherzigkeit,

die Gott bereit hielt, um sie auf alle Menschen auszudehnen.

18

Weil Gott nach seinem Vaterwissen wußte,

was der Satan gegen Adam plane, kam er ihm zuvor

und nahm ihn in den Schoß seiner Barmherzigkeit auf,

wie von ihm der fromme David in dem Psalm sagt:

„O Herr! Ein Hans der Wohnung bist du uns für immer geworden“;

das heißt: „Du ließest uns in deiner Barmherzigkeit wohnen.“

19

Und als er Gott um die Erlösung der Menschen anflehte, sprach er:

„Sei eingedenk deiner Kirche, die du vordem gegründet hast!“

20

Das heißt: deiner Barmherzigkeit, die du bereitet hast,

um sie auf unser schwaches Geschlecht auszugießen.

21

Eden ist die heilige Kirche,

und das Paradies ist der Ort der Ruhe

und das Erbteil des Lebens,

das Gott für alle heiligen Menschen bereitet hat.

 

4. Kapitel: Die Versuchung im Paradies

1

Da Adam Priester, König und Prophet war,

brachte ihn Gott ins Paradies hinauf,

damit er in Ehren diene, wie der Priester in der heiligen Kirche,

wovon der fromme Moses Zeuge ist:

„daß er es bebaue“,

nämlich mit priesterlichem Dienst in Lobpreisungen,

„und es bewahre“,

nämlich den ihm durch Gottes Barmherzigkeit übertragenen Befehl.

2

Und Gott ließ Adam und Eva im Paradiese wohnen.

3

Wahr ist das Wort und wahrheitkündend:

Dieser Lebensbaum in der Mitte des Paradieses

ist ein Vorbild des Erlösungskreuzes, des eigentlichen Lebensbaumes,

und dies ward mitten auf der Erde aufgerichtet.

4

Als der Satan sah, wie Adam und Eva im Paradiese glänzten,

wurde der Empörer vor Neid verzehrt und ausgedörrt.

5

Und so fuhr er in die Schlange hinein und wohnte darin;

dann flog er mit ihr durch die Luft zu des Paradieses Grenzen.

6

Weshalb fuhr er in die Schlange und verbarg sich daselbst?

7

Deshalb, weil er wußte, daß sein Anblick häßlich war.

Hätte Eva seine Gestalt gesehen,

dann wäre sie alsbald vor ihm geflohen.

8

Wer einen Vogel die griechische Sprache lehrt,

bringt einen großen Spiegel her und stellt ihn zwischen sich und ihn;

dann fängt er mit ihm zu reden an.

9

Sobald der Vogel seine Stimme hört, dreht er sich nach rückwärts;

da sieht er seine eigene Gestalt im Spiegel

und gerät alsbald in Freude darüber,

daß der vermeintliche Genosse mit ihm spricht.

10

Und so neigt er in Ruhe sein Ohr

11

und hört die Worte des mit ihm Redenden an,

merkt auf und lernt so griechisch sprechen.

12

Ebenso fuhr der Satan in die Schlange und wohnte darin;

dann gewahrte er den richtigen Zeitpunkt, als er Eva allein sah,

und rief sie bei ihrem Namen.

13

Als sie sich zu ihm wandte, sah sie in ihm ihr Bild,

und er redete mit ihr

und täuschte sie mit seinen lügenhaften Worten;

denn die Natur des Weibes ist schwach.

14

Als sie nun von ihm über den Baum gehört hatte,

lief sie sogleich eilends hin

und pflückte die Frucht des Ungehorsams

von dem Baum der Gebotsübertretung und aß.

15

Sogleich ward ihre Schande bloß,

und sie sah die Häßlichkeit ihrer Nacktheit.

16

Da lief sie nackt fort

und verbarg sich unter einem andern Baum;

dann bedeckte sie ihre Nacktheit mit den Blättern dieses Baumes.

17

Hierauf rief sie Adam, und er kam zu ihr;

da reichte sie ihm die gleiche Frucht zum Essen hin,

und auch er aß davon.

 

18

Als er gegessen hatte, ward auch seine Schande bloß.

19

Da machten sie sich Schürzen aus Feigenblättern.

20

Und sie waren drei Stunden mit den Schürzen der Schmach bekleidet.

21

Am Mittag empfingen sie das entscheidende Urteil.

22

Und Gott machte ihnen Kleider von dem Fell,

das von den Bäumen abgezogen wurde, nämlich von den Baumrinden;

denn an den Paradiesbäumen waren zarte Rinden,

zarter als Linnen und königliche Seidengewänder.

23

Und er bekleidete sie mit diesem dünnen Fell,

das ein Kleid um den Körper der Schmerzen bildete.

 

5. Kapitel: Vertreibung aus dem Paradies

1

In der dritten Stunde betraten sie das Paradies;

drei Stunden erfreuten sie sich der Wohltaten;

drei Stunden war ihre Schande bloß

und in der neunten Stunde erfolgte ihr Auszug aus dem Paradies.

2

Nachdem sie in Trauer hinausgegangen,

redete Gott mit Adam, tröstete ihn und sprach:

3

„Gräme dich nicht, Adam.

Ich will ja dein Erbteil wieder herstellen.

Siehe, wie groß die Liebe zu dir ist!

4

Ich verfluchte um deinetwillen die ganze Erde;