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Tehuro ist der Kriegsherr der T’uanui, eines Volkes, das auf paradiesischen Inseln in der Gläsernen See lebt. Doch der Friede ist nur Schein.
Die Tochter des Häuptlings bietet sich ihm demütig an, was Tehuro sehr schätzt. Doch hat er einen Blick auf Kirina geworfen. Diese hat er beim letzten Kriegszug gefangengenommen.
Doch dem wunderschönen Paradies droht Gefahr. Wird es Tehuro gelingen, diese abzuwenden und sein Volk zu retten?
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Die Tochter
des
Stammesfürsten
von
Colin Fire
LETTEROTIK
Colin Fire ist Autor fantastischer Kurzgeschichten für Erwachsene. Starke Krieger und schöne Frauen stehen im Mittelpunkt der Geschichten mit expliziten Szenen. Er taucht in diese fremden Welten ein und bringt sie uns mit gewisser Würze näher.
Ich starrte zur Insel herüber. Das Korallenriff hatten wir hinter uns gelassen und steuerten unsere Kanus durch die hellblaue Lagune. Jedes dieser Kriegskanus war um die 50 Schritte lang und mit mehr als zehn Doppelhänden von Kriegern besetzt. Ja, wir T’uanuis waren die geborenen Krieger. Und ich, Tehuro, war der der Roore Taua, der Kriegsherr der Insel. Aotea Nui, meine Heimat! Wie ein grünes, weiß umrandetes Juwel erhob sich die Insel mit dem kegelförmigen Feuerberg in der Mitte aus den kristallklaren Wassern der gläsernen See. Ich lächelte. Endlich war ich zu Hause. Häuptling Tamaro würde uns einen rauschenden Empfang bereiten! Leicht und doch widerstandsfähig schmiegte sich die Kokosfaserrüstung an meinen mit Kokosfett eingeriebenen Körper. Ich schwang mein Taumangaria, ein Haizahnschwert. Meines besaß sogar zwei Seitenklingen. Meine Krieger, die in den Waka Tauas, den Kriegskanus, saßen, rissen die Arme hoch und jubelten. Vom Dorf her dröhnten Muschelhörner als Antwort. Wir brüllten erneut. Trommeln fielen mit ein. Die Kanus hielten nach Südosten auf den Strand des Dorfes zu. Mit raschen Ruderschlägen brachten uns die Männer näher und man sah, wie die Unseren zusammenliefen, um uns am Strand willkommen zu heißen. Endlich knirschte Sand unter dem Rumpf. Lachend sprang ich an Land. Auch die anderen stiegen nun aus und die Familien stürmten mit Freudenschreien auf uns zu. Einige wenige blieben stumm oder brachen in Tränen aus.
Ja, der Kriegszug gegen die Angaanga war erfolgreich gewesen. Trotzdem hatten wir auch Verluste erlitten, wenige zwar, die dadurch aber umso schwerer wogen und bitterer schmeckten. Keiner meiner Familie war noch am Leben, um mich Willkommen heißen zu können. Mein ganzes Volk war nun meine Familie. Wieder dröhnte ein Muschelhorn und die Menschen wichen zurück. Flankiert von zwei muskulösen Kriegern, die nur Rattanröcke trugen, erschien Tamaro, der Häuptling – oder König – der umliegenden Inseln. Auf seinem dunklen Haar thronte eine imposante Krone aus bunten Iltixi-Federn, besonders gelben, grünen und roten.
„Willkommen daheim, ihr stolzen T’uanuis!“
Zwei Trommelschläge unterstrichen seine Worte. Ich neigte respektvoll den Kopf.
„Piriniha“, sprach ich den untersetzten Mann dabei mit seinem Titel an.
„Tehuro!“
Der König legte mir beide Hände auf die Schultern.
„Du erfüllst mich mit Stolz! Du hast unsere Krieger zu einem großen Sieg geführt. Kommt nun! Wir werden essen, trinken und feiern!“
Seine Zähne blitzten auf.
„Die Beute wird bald an Bord der Flöße eintreffen!“, versicherte ich ihm.
„Gut. Ich bin gespannt!“
Tamaro führte mich ins Zentrum des Dorfes. Am großen Platz lag das langgestreckte Versammlungshaus, das Haus des Häuptlings und der Kriegerkra‘al, wo unsere Krieger sich im Umgang mit den Waffen übten. Die Häuser, eher Hütten, standen auf Stelzen und hatten spitze, mit Palmwedeln gedeckte Dächer. In der Mitte des Platzes brannte bereits ein gewaltiges Feuer. Später, wenn ein kühler Wind von der See hereinkäme, wären wir noch froh drum. Die Mädchen und jungen Frauen erwarteten uns mit Speis und Trank. Noch begann das Fest nicht, wir T’uanui feierten eigentlich immer spätabends und nachts. Natürlich nahmen wir uns trotzdem gerne schon was zu trinken.
„Du wirst Augen machen, Piriniha! Wir haben die großen Boote vollgestopft, darum sind sie so langsam.“