Die Tote am Strand - Angelika Friedemann - E-Book

Die Tote am Strand E-Book

Angelika Friedemann

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Beschreibung

Die blinde Begierde nach Ehrenstellen und Reichtum treibt die erbärmlichen Menschen, sich über die Grenzen des Rechtes wegzusetzen. Lukrez Am Rande der Dünen finden Spaziergänger die Leiche eines jungen Mädchens. Der erste Hauptkommissar Rainer Bosse erkennt die Jugendliche sofort und ruft den Oberstaatsanwalt an. Die Tote sollte als Vergewaltigungsopfer in einem Prozess aussagen. Weitere minderjährige Mädchen ziehen ihre Anzeigen und Aussagen zurück. Die Anklage droht gegen den mutmaßlichen Täter, einem ehemaligen Kriminalkommissar, scheint zu kippen. Oberstaatsanwalt Janne Stern handelt und schickt den Husumer Leiter der Kriminalpolizei auf die Insel Sylt. Er kommt einer blutigen Spur sehr nahe.

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Impressum

Angelika Friedemann

Die Tote am Strand

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Eike Klaasen und Polizeiobermeister Rüdiger Niess saßen im Auto auf dem Autozug nach Westerland.

„Eike, das war doch Svendsen, der die Kleine ermordete?“

„Ein Dösbaddel“, schüttelte der den Kopf, während er im Seitenspiegel den wild gestikulierenden Rangierer beobachtete, der einen Autofahrer einwies. Der schien nichts zu kapieren. „Der Doc sagte, man konnte keine fremde Gewalteinwirkung feststellen. Es könnte Suizid gewesen sein. Sie hatte kurz davor mehrfach ziemlich gewalttätigen Sex mit Kondom. Keine DNA feststellbar. Sören Svendsen hat ein Alibi für die Tatzeit. Das haben fünf Personen bestätigt. Trotzdem bin ich deiner Meinung.“

„Na bitte, hat er doch noch geschafft. Noch mehr von diesem Dussel und wir stehen hier noch eine Stunde. Kennst du den Verbrecher?“

„Flüchtig gesehen. Er sieht gut aus und darauf bildet er sich etwas ein. Ansonsten selbstgefällig, arrogant, überheblich, verlogen. Er kommt aus reichem Elternhaus und denkt, dadurch wäre er etwas Besonderes, genieße Privilegien. Er herrschte in Westerland fast wie ein King. Küsste ihm jemand nicht die Füße, bekamen die Kollegen erfundene Akteneinträge, er drohte mit Kündigungen, Bürger erhielten Strafzettel, wurden sogar von seiner Geliebten zum Trinken animiert, danach zum Auto fahren verleitet, nur damit Svendsen seine Rache bekam. Sie schwiegen alle dazu, bis Bernd, Rolf und mich darauf ansprachen. Wir gaben das an Doktor Hansen weiter, der umgehend eine Untersuchung einleitete. Durch die Ermordung des Staatsanwaltes kam dann der ganze ekelhafte Rest von Sören Svendsen ans Tageslicht. Er bestreitet bis heute alles, behauptet, alle wären nur neidisch, weil er sooo begütert wäre. Seinen Vater haben sie jetzt zu 18 Monaten - dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Es kostete Doktor Steinert und Doktor Stern viel Überredungskunst, bis diese Mädchen auspackten. Sie hatten da schon alle Angst, was Sören Svendsen mit ihnen anstellte. Durch den Tod von Ellen haben sie nun erst recht Angst. Der Prozess wird in den primären Teilen platzen. Sie bekommen ihn jetzt nur wegen Betrug, Urkundenfälschung, Diebstahl, Verleumdung, Amtsmissbrauch und anderen kleineren Delikten ran, erwähnte Doktor Stern.“

„Müsste er ja einen Helfer gehabt haben.“

„Nicht unbedingt, habe ich überlegt. Sie wurde an dem frühen Nachmittag gegen 14.10 Uhr gesehen. Da trennte sie sich von der Freundin, wollte nach Hause gehen. Als die Freundin gegen 15.00 Uhr bei den Eltern klingelte, stellte man sehr schnell fest, sie ist verschwunden, geht nicht an ihr Handy. Die Mutter ruft bei der Polizei an. Die machen nichts, wimmeln sie ab. Der Vater ruft an - nichts. Abends geht der Vater persönlich zur Polizei, meldete die Tochter nochmals als vermisst, aber nichts. Nun Szenario: Svendsen holte die Deern ins Haus, sagte, wir reden. Er gibt ihr K.-o.-Tropfen. Er weiß, woher man die bezieht. Man fand seinerzeit in seinem Nachttisch welche. Er behauptete, die habe er irgendwem mal abgenommen und dort hineingetan. Snaksch! Er vergewaltigt sie, gibt ihr danach Schlaftabletten. Er hatte ab 19.50 Uhr Gäste, während sie für immer einschläft. Als seine Besucher am späten Abend gehen, es ist ungefähr Mitternacht, fährt er den Leichnam zur Düne. Dort fand man sie morgens. Durch die Besucher waren alle Spuren von ihr verwischt, eventuell putzte er zusätzlich. Kein Haar, nichts“

„Da hätten bei Bosse aber alle Alarmglocken schlagen müssen. Wie willst du ihm das beweisen?“

„Zunächst gar nicht, da das als Suizid in die Akten wanderte. Weiß er. Du überwachst den feinen Svendsen. Ich nehme mir die Mädchen und deren Eltern vor. Wir haben nur drei Wochen Zeit, diesen Kinderschänder zu überführen. Rainer stellte fest, es gab danach nie Kontakt zu einem der Mädchen per Festnetz oder Handy. Entweder sucht er sie persönlich auf oder er besitzt ein zweites Handy, welches über einen anderen Namen läuft.“

„Ich hasse solche Perversen. Wie kann sich ein erwachsener Mann an Kindern vergreifen? Die sind doch krank“, ereiferte sich Rüdiger.

„Bei ihm denke ich, er möchte vor allem der erste Mann bei den Mädchen sein. Er findet sich unwiderstehlich, ein Frauenkenner, wie er gegenüber Leuten prahlte. Er gab den Mädels Geld, damit die den Mund hielten. In die Wohnung wurden sie teilweise von seiner Ex-Geliebten, also Susan Ahrends, gelockt. Modeaufnahmen oder so ein dumm Tüch wurde ihnen da verkauft. Waren sie nicht willig, nahm er sie mit Gewalt. So war es bei Ellen, wie sie aussagte. Danach gab es einen Hunderter und die Drohung, wehe du sagst jemand etwas davon. Dass er sogar seinem angeblichen Freund, dem Ahrends, diese zuführte, ihm deswegen Drogen unterschob, ist mehr als abartig. In meinen Augen gehört der Mann für immer aus dem Verkehr gezogen. Er ist eine tickende Zeitbombe.“

Der Zug ruckte an, setzte sich nun langsam in Bewegung.

„Endlich geht es los. Nur 17 Minuten Verspätung. Kann ihm sein Vater dabei geholfen haben?“

„Nein, da er zu dem Zeitpunkt, nachweisbar, bei der Tochter in Italien war. Der Bruder scheidet ebenso aus, da Ellen seine Mandantin war. Er vertritt daneben noch zwei weitere Leute, die gegen den Svendsen Strafanzeige stellten. Doktor Stern versucht mehr über Britta Svendsen, seine Ex, zu erfahren.“

„Warum machen die Sylter Kollegen das eigentlich nicht allein?“

„Laut Doktor Stern aus mehreren Gründen. Überredet Rainer jetzt eine Deern, heißt es von Svendsens Verteidiger, Herr Bosse redete das der Kleinen ein, um sich an seinem Mandanten zu rächen, da sie wiederholt Meinungsverschiedenheiten lautstark austrugen. Die dortige Polizei konnte den Tod von Ellen nicht verhindern, ein weiterer Minuspunkt. Da vertraut kein Mädchen Rainer, obwohl das dumm Tüch ist. Laut Doktor Steinert behandeln viele Sylter die dortige Polizei, besonders Rainer, wie Luft, werden frech, unverschämt, betiteln sie als korrupt. Da herrscht beinahe ein rechtsfreier Raum. Janne berichtete mir wütend, da wollten einige keine Ordnungswidrigkeiten zahlen, da sie doch nicht ein paar Bullen reich machen würden. Das Papier könnten sie sich sparen. Von den Kollegen kann ihn niemand überwachen, weil er die kennt. Deswegen du. Bei mir denkt Doktor Stern, ich sehe vertrauenswürdig aus, bekomme die Deern rum, kann nebenbei Rainer unterstützen. Der ist wiederum deprimiert, dass er den Mord an der Lütten nicht verhindern konnte. Sören Svendsen formt zusätzlich mit seinem Anwalt eine Witzfigur aus ihm.“

„Genau der richtige Typ für dich“, grinste Rüdiger, wurde gleich wieder ernst. „Was ist das für eine Dame, bei der ich wohne?“

„Eine Freundin von Doktor Sterns Eltern. Viele Generationen Sylter. Du bist ihr Neffe, der sie besucht. Du wohnst ansonsten in Südafrika, baust da in drei Wochen den nächsten Wolkenkratzer. Baut der Neffe nämlich wirklich. Du bist geschieden, hast zwei Söhne, 10 und 14 Jahre alt. Das Gute ist, da hast einen Blick auf sein Haus, siehst, wann er wegfährt, und wirst vermutlich von der älteren Dame betüttelt.“

„Ich liebe es, betüttelt zu werden“, lachte Rüdiger.

„Macht ja sonst Kerstin.“

„Denkst du. Da betüttele ich sie mehr.“

„Wir holen zuerst den Leihwagen, dann fährst du zu ihr. Ist etwas, rufst du an. Svendsen ist ein Langschläfer. Da hast du vermutlich ruhige Vormittage. Trotzdem Rüdiger, sei vorsichtig. Er ist trotz allem alles andere als dumm und vergiss nie, er ist nicht ungefährlich. Stimmt meine Theorie, hat er bereits mehrere Menschen auf dem Gewissen, ohne das er sich die Finger schmutzig machte.“

„Ich passe auf, sonst bekomme ich Ärger mit Kerstin. Wo ist sein Lütter?“

„Bei seinen Eltern. Seine Mutter bekam das alleinige Sorgerecht. Vormittags ist er in einer Kita, nachmittags bei Oma und Opa. Das Verhältnis zu dem Sohn ist bei ihnen wohl abgebrochen, wie Rainer Doktor Stern erzählte. Ich werde Bilder von den Mädchen besorgen, damit du weißt, wer sie sind. Außer Doktor Steinert weiß niemand, dass du auf der Insel bist.“

Er betrat das Polizeigebäude, begrüßte die Sekretärin und den ersten Hauptkommissar Rainer Bosse.

„Fein, dass ich mal wieder einen Kollegen habe. Magst du einen Kaffee, Eike?“

„Gern. Wann kommt nun dein neuer Kollege?“

„Am Ersten. Ich freue mich auf Herrn Weiss. Scheint ein netter Mann zu sein.“

Sie setzten sich.

„Ich habe dir schon alles hingelegt. Sechs dicke Ordner. Irgendwie haben wir jetzt weniger, als noch vor einigen Monaten, da alle Mädchen dichtmachen. Die Eltern sind da ebenfalls wenig kooperativ.“

„Lese ich mir alles in den nächsten Tagen durch. Deine Familie steht ab sofort unter Polizeischutz. Nicht das Herr Svendsen sich an deiner Tochter vergreift. Benötigen wir mehr Beamte, bekommen wir sie.“

„Da wird ja richtig geklotzt, aber für uns keinen Polizeischutz. Meine Kids flippen aus.“

„Rainer, er missbrauchte Mädchen, vergewaltigte sie brutal, zwang sie zum Sex. Das muss nicht nur unterbunden werden, sondern der Oberstaatsanwalt möchte ihn deswegen verurteilt sehen. Das andere ist nicht meine Sache. Lass sie doch flippen, sie beruhigen sich schon wieder.“

„Was er ihm nur nicht beweisen kann oder die Ahrends packt aus. Zu den Filmchen, die wir über ihn fanden, sagte er, wollten die dummen Dinger doch. Wir können ihm den Sex beweisen, aber keine Vergewaltigung, noch das er wusste, sie waren minderjährig. Er wird davon viel auf den Ahrends und seine Frau schieben. Ole hatte die Kleine ja vorher bestiegen, daher dachte ich, sie ist älter. So in etwa.“

„Wird sie nicht, sagte Doktor Stern. Er ist die Geldquelle, wenn sie in 15 Jahren entlassen wird. Sie steht mit nichts auf der Straße. Sie denkt, Sören Svendsen besitzt dann Geld, erbte alles vom Großvater, den Eltern und er zahlt ihr reichlich für ihr Schweigen. Bei ihr war alles nur der böse Ehemann, der sie sogar gezwungen hatte, mit Herrn Svendsen in die Kiste zu springen. Rainer, ich benötige die Aussagen von Britta Svendsen. Doktor Hansen erwähnte vor wenigen Tagen, sie habe da etwas von Filmmaterial angedeutet.“

„Wie geht es ihm?“

„Er genießt sein Rentnerleben in vollen Zügen. Mein Sohn und ich haben sie besucht. Er sieht zehn Jahre jünger aus, wuselt ständig im Garten herum, den er etwas umgestalten möchte. Krischan sagte, endlich habe er Muse, sich um all die Dinge zu kümmern, für die er immer zu wenig Zeit hatte. In den Osterferien kommen die Enkelkinder für eine Woche zu Besuch und er freut sich darauf.“

„Rentnerdasein ist etwas Feines. Nur Hansen schied damals aus, kann da nichts mehr zu sagen, weil der vieles nicht mitkriegte. Ist es nicht … ach egal. Womit willst du beginnen?“

„Heute mit den Mädchen und deren Aussagen. Was denkst du, welches der Mädchen wird zuerst weich?“

„Rina Jörgensen. Sie ist 15 und sehr selbstbewusst. Sie hat man zwar nicht zum Sex benutzt, aber man hat es versucht. Sie knallte Frau Ahrends ein paar, als die forderte, sie solle sich ausziehen und haute ab. Sie weiß allerdings von anderen Mädchen, dass man die abschleppte. Die Eltern waren mit den Ahrends und Sören befreundet. Hatte sich danach erledigt. Nur auch da grassiert die Angst vor Sören. Obwohl es in den Medien Suizid hieß, glaubt es niemand. Wir müssen jetzt sogar Sören beschützen. Er war neulich in Westerland, einkaufen, da sind einige Frauen massiv auf ihn losgegangen.“

„In seiner Haut möchte ich nicht stecken. Welche Mädchen beglückte er, bei denen man es ihm nachweisen kann?“

„Ellen Herrmann, Schülerin, 15 Jahre alt. Susanne Gerber, 14 Jahre. Rike Sommer, 14, Anke Schulze, 13 Jahre alt. Willst du die Filmchen sehen? Staatsanwalt Ole Ahrends hat uns in seinem Brief noch weitere sieben Namen mitgeteilt, dazu uns die Daten geschickt, wann er und Sören sich angeblich über die Kinder hermachten. Er schrieb, alle wüsste er nun nicht mehr, da er nicht immer Zeit hatte, Sören zu überwachen.“

„Tolle Freunde! Die Filme erspare ich mir vorerst, da ich sonst Mordgedanken bekomme. Beginne ich mit den Mädchen.“

Rainer zeigte ihm den Ordner und nun vertiefte er sich in die Aussagen.

Zuerst hieß es bei Rike Sommer, ja, sie wollte den Geschlechtsverkehr mit Sören Svendsen, weil der ja so süß aussehe. Danach kam, nein, sie hatte nie daran gedacht, mit ihm Sex zu haben. Frau Ahrends habe sie auf eine miese Masche in diese Wohnung gelockt, ihr Alkohol gegeben, damit sie lockerer wurde. Sie hätte sie dazu gezwungen, wäre laut geworden, als sie ablehnte. Susan Ahrends hätte ihr eine Ohrfeige gegeben. Sie hätte sich ausgezogen, da sei Sören bereits nackt ins Zimmer gekommen und wäre über sie hergefallen. Für sie war das ein großer Schock, dass der Mann sie so brutal vergewaltigte, die Frau das filmte. Erst nach etwa zwei Stunden durfte sie gehen. Dreimal wäre sie missbraucht worden und sogar einmal oral. Sie war noch dreimal dort mit dem Svendsen zusammen. Er sei da lieber gewesen. Einmal habe sie etwas mit Ole Ahrends gehabt. Der hätte gar nicht mitbekommen, was da ablief, als sie ihn befriedigte. Irgendwie wäre das komisch gewesen. Ja, getrunken hätte man Red Bull. Das Zeug hätte dort im Karton herumgestanden. 150 Euro habe sie von Sören bekommen. Absurd! Ich gehe mehrmals zu dem Mann, der mich brutal vergewaltigte? In zwei Stunden viermal Sex? Stolze Leistung. Snaksch!

Bei Ellen Herrmann hieß es: Frau Ahrends wollte nur einige Bilder von mir machen, da ich das Potenzial für eine Modelkarriere habe. Sie forderte mich auf, mich auszuziehen. Das tat ich, da ja nur Frau Ahrends in der Wohnung war. So etwas gehört schließlich dazu, wenn man Karriere machen will. Die müssen ja sehen, wie man ohne Kleidung aussieht. Plötzlich stand Sören im Zimmer, schaute mir zu. Ich wollte mich fix anziehen, aber Frau Ahrends meinte, warte, gleich wird es schön. Sören zog sich aus und warf mich auf das Bett. Ich wehrte mich, schrie, da schlug er zu. Sie schildern nur, wie es wehtat, als er immer wieder heftig in sie eindrang. Als es vorbei war, zerrte er sie an den Haaren hoch. Susan Ahrends lachte, meinte, jetzt kann sie es dir oral besorgen. Das macht mich tierisch geil, wenn die deinen Schwanz leckt. Ellen weinte, flehte, man solle sie gehenlassen, aber Frau Ahrends lachte sie nur aus: Sie würde jetzt noch einige Male richtig gefickt werden. Es wären die grausamsten Stunden in ihrem Leben gewesen. Als sie am späten Abend gehen durfte, habe Svendsen ihr einen Fünfziger gegeben, mehr wäre sie nicht wert gewesen. Sie warf ihm das Geld vor die Füße. Frau Ahrends drohte, sie solle ja den Mund halten, sonst würden sich noch andere Herren über sie hermachen. Es war nur dieses eine Mal.

Bei Rina Jörgensen musste er schmunzeln. Sie war mit Susan Ahrends in die Wohnung gegangen, da die ihr einige Bücher für die Eltern mitgeben wollte. Es kam der Spruch mit den Modefotos. Sie solle sich ausziehen. Sie fragte, ob sie spinnen würde. Frau Ahrends berichtete, ihr Mann käme gleich und er finde solche Aufnahmen gut. Als sie gehen wollte, hielt Susan Ahrends sie fest. Rina schlug zu, trat ihr gegen das Schienbein. Sie nannte sie eine bekloppte, kranke Perverse, die ihrem Alten, Mädchen besorge, weil er sie wohl nicht mehr anfasse, und verließ die Wohnung. Zu Hause erzählte sie das gleich der Mutter.

„Rainer, wieso kommt ihr darauf, dass es Herr Svendsen war, der sie, also Rina Jörgensen, vergewaltigen wollte? Muss ich nicht erst suchen.“

„Es kann nie Ole Ahrends gewesen sein, da er an dem Tag auf dem Festland, bei Doktor Hansen war. Die beiden Männer waren am frühen Abend sogar noch essen. Er kam erst mit dem letzten Zug zurück. Bei einem Gespräch hier im Büro sagte Ole Ahrends zu Sören in etwa: Jenny hat neulich auf der Straße getobt, weil du die kleine Susi mitgenommen hast, Rina abschleppen wolltest. Spinnst du, dich an Svens Tochter vergreifen zu wollen? Der Ahrends war richtig wütend.“

„Wer ist diese Susi?“

„Susanne Gerber.“

„Lese ich mir jetzt durch.“

„Sie hatte mit beiden Männern Sex, fand es sogar cool, da sie damit Geld verdiente. Erst als ihre Eltern dazukamen, schniefte sie herum, sie hätte das nie gewollt. Frau Ahrends habe sie mit den üblichen Spruch in die Wohnung gelockt, wo Ahrends auf sie wartete. Wir legten auch ihr Bilder von zehn Männern vor, sie tippte auf Sören, da der andere Mann nicht bei wäre. Ahrends Foto war dabei. Die dritte Variante war, Sören habe ihr vor der Schule aufgelauert, sie eingeladen. Einen Tag später die Geschichte mit dem Ahrends. Er habe sie in ein Restaurant eingeladen, forderte anschließend die Bezahlung für das Essen. Unsere Recherchen ergaben, er war nicht mit ihr im Restaurant. Dann hieß es, Sören habe sie vergewaltigt. Doktor Steinert meinte seinerzeit, völlig unglaubwürdig als Zeugin. Wir konfrontierten Sören seinerzeit mit der letzten Aussage. Er leugnete erst, danach hieß es: Ich war mit Susan dort verabredet und es ergab sich so. Susan sagte, sie wäre 18. Doktor Steinert widerlegte ihm das: Sie haben das Schulkind vor der Schule abgeholt, sind mit ihr zur Wohnung gefahren, wo Sie sich über sie hermachten, obwohl sie nicht wollte. Sören gestand: Das ergab sich einfach so, aber sie wollte es unbedingt, hat sich freiwillig ausgezogen, ist mir an die Wäsche gegangen. Er hätte sie mit ihrem Einverständnis vernascht und sie hätte gesagt, sie wäre 18. Sie war stolz, dass so ein Mann sie anbaggerte. Du wirst lesen, Sören widerspricht sich ständig, nur einige Mädchen ebenfalls. Ich vermute, manche wollten mit ihm in die Kiste springen. Reich, gut aussehend, charmant, da war das Alter unwichtig. Bei Sören heißt es, da Ole die ja immer vor mir beglückte, dachte ich, sie sind alt genug, eben keine Kinder mehr. Ist generell gelogen, weil er derjenige war, der sie zuerst nahm.“

Eike schaute das Foto an. „Wie 18 sieht sie da nicht aus.“

„Sieht sie selbst heute nicht aus. Sieht man sie, denkst du ein 14-jähriges Mauerblümchen läuft da entlang. Jungentyp, null Figur, groß gewachsen. Hätte sie nicht die langen Haare, die rosa Klamotten an, würde man sie für einen Jungen halten.“

„Die anderen Mädchen?“

„Die von Sören unterschiedlich. Bei seinen Frauen dito. Er nimmt alles bis Mitte vierzig mit. Da sind einige Frauen dabei, wo man sich fragt, was will er denn damit? Sie haben eher Ähnlichkeit mit meiner Großmutter, also was Frisur, Umfang und so betrifft. Alle Mädchen sind eigentlich hässlich, wenig ansehnlich, dusselig, dröge.“

Eike schüttelte den Kopf, da man nun nicht von hässlich reden konnte. Was er bisher sah, waren die meisten hübsche, blonde Teenager. „Danke, Rainer!“

Anke Schulze war heute 14 Jahre alt. Sören Svendsen wartete in der Nähe der Schule auf sie, fuhr mit ihr zu der Wohnung. Dass er sie dort vergewaltigte, damit hatte sie nie gerechnet. Er war doch so nett. Danach sollte sie ihn oral befriedigen, aber sie musste sich dabei übergeben. Er nahm sie nochmals. Zwei Tage später klingelte sie, weil sie den Schal vergessen hatte. Da war seine Frau da, die Fotos von ihr machen wollte. Sie wollte nur schnell weg, da sie nicht gewusst hätte, dass er verheiratet war. Im Treppenhaus kam ihr ein Mann entgegen, der sie komisch anblickte, sie fragte, ob etwas wäre. Sie sei weitergerannt. Sören hätte sie danach nie wiedergesehen.

„Rainer, bei Anke, war das Ahrends, den sie da traf?“

„Wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass Sören an dem Tag nicht in der Wohnung auftauchte, da seine Frau Geburtstag feierte.“

„Das Ehepaar Ahrends war nicht dabei?“

„Sie ja, allerdings erst nach etwa 17.00 Uhr, wie Zeugen sagten. Er nicht.“

„Wieso war er nicht bei der Feier?“

„Hatte wahrscheinlich lieber in seiner Absteige Sex mit so einem Kind. Wir haben da ein wenig geforscht. Die Freundschaft war nie so eng, wie sie es uns vorspielten, es bei Sören klang. Bei solchen Festen war Ole nie dabei, nur seine Frau. Uns haben Freunde von Ole Ahrends gesagt, früher war die Freundschaft enger. Als Sören nach Sylt versetzt wurde, war Ole Ahrends alles andere als begeistert. Der Ahrends soll verschiedentlich geäußert haben, der Mann ist der Falsche für die Insel. Ein Blender, der nichts gebacken bekommt. Es hieß weiter, Sören habe ihm Unterlagen vorenthalten, ihn nicht informiert. Er hätte mehrfach blöd vor Doktor Hansen deswegen dagestanden. Es gab aus dem Grund wohl richtigen Zoff, da Ahrends Sören lautstark herunterputzte, er habe gefälligst den Anweisungen der Staatsanwaltschaft zu folgen. Haben mehrere Leute bestätigt, da man das Gebrülle von Ahrends bis auf die Straße hörte, zumal der das Fenster auf hatte.“

Eike verschränkte die Hände hinter dem Kopf, streckte die Beine aus. „Also, der Staatsanwalt wird von dem Svendsen bewusst hintergangen, vor dem Oberstaatsanwalt lächerlich gemacht oder als Niete, faule Person hingestellt. Der wehrt sich natürlich, ruft den Svendsen zur Ordnung, droht eventuell. Sag mal, kann das der Auslöser dafür gewesen sein, dass er den Staatsanwalt unbedingt unter Kontrolle bringen wollte?“

„Doktor Steinert und ich vermuten das. Ich habe ja mit Ahrends schon vorher zusammengearbeitet. Es gab nie Probleme mit ihm. Er war ab 8.00 Uhr im Büro. War etwas Größeres, rief man ihn an, egal wie spät das war und er kam. Am Anfang auch als Sören hier arbeitete. Völlig normal alles. Plötzlich hieß es, wir brauchen den Staatsanwalt nicht informieren, da der heute später ins Büro kommt, er dies oder jenes macht. Sören nahm die Unterlagen mittags mit. Da hieß es, ich bin beim Staatsanwalt. Der kam mehrmals an, wollte die Unterlagen abholen, weil die nicht bei ihm vorlagen. Es war ein Zirkus, der hier ablief.“

„Warum sagtest du das dann nicht zu Doktor Hansen, hast dich zu dem Staatsanwalt bekannt? Ein Wort, was hier falsch läuft, und Sören Svendsen wäre weg gewesen.“

„Was geht mich der Schiet an, den die da miteinander haben? War ja bloß der Schuhputzer der Kerle. Willst du mir jetzt an Karren fahren, oder was? Ich bin hier der Boss, nicht du.“

„Rainer, reg dich ab. Was soll das? Ole Ahrends erzeugte Druck. Er zeigt dem Svendsen auf, du bekommst ein Diszi, ich lasse dich versetzen oder man wirft dich gleich hinaus. Nun suchte Herr Svendsen etwas, mit dem er den Staatsanwalt unter Druck setzen konnte. Das waren noch nicht die Kinder. Was?“

„Geld. Wir haben seinerzeit von den beiden Ahrends die Kontoverbindungen erhalten. Es war fast zeitgleich, als die Geschichte mit dem Krüger geschah.“

„Was war da?“

Rainer holte einen Ordner aus dem hinteren Büro, während Eike in die zwei Kaffeepötte Kaffee nachgoss.

„Da haben wir es. Sie waren beide mittags essen. Sören hatte Ole großspurig eingeladen. Draußen sehen sie zwei Schülerinnen. Sören quatschte sie an: Na, habt ihr Zeit und Lust für geilen Sex? Ahrends will ihn angeblich wegziehen. Das eine Mädchen erwiderte: Spinnt ihr alten Säcke? Sie wollten weitergehen, da hielt Sören die eine Deern ziemlich grob am Arm fest: Ihr kommt mit. Wir erleben einen geilen Nachmittag zu viert, mit viel Schampus. Werdet ihr Mal von einem richtigen Mann gefickt. Eines der Mädchen schrie um Hilfe. Ahrends entschuldigt sich, will weg. Svendsen in Hochform prahlte nun, wie gut ausgestattet er wäre. Darauf würden alle Frauen stehen. Der Anwalt Doktor Krüger und zwei Handwerker kamen angerannt. Die Mädchen stellten Anzeige, Krüger vertritt sie später vor Gericht. Ole Ahrends kommt mit einer Verwarnung und Zahlung von 500 Euro davon, Svendsen muss 4.000 Euro an die Mädels zahlen, dazu Strafe von 1.600 Euro und er bekam einen Akteneintrag. Svendsen hatte 1,48 Promille, Ahrends null. Drei Tage danach zahlte jemand, wir gehen von ihm, also Sören aus, auf das Konto von Ahrends 30.000 Euro ein. Woher das Geld stammte, unbekannt. Wir bekamen nie die Kontoauszüge der Familie Svendsen, nur von Sören und Britta. Susan Ahrends mietete die Wohnung, fälschte die Unterschrift von ihm und richtete die mit dem Geld ein. Kaution, Möbelläden, alles wurde da abgebucht. Das Geld ist futsch, dazu sein Gehalt. Er bekommt von Sören offiziell 5.000 Euro. Die hat er übrigens in monatlichen Raten plus fünf Prozent Zinsen an den Großvater zurückgezahlt. Alles belegt. Von den Kindern war da noch nichts in Sicht. Bevor die Geschichte passierte, war Sören schon sexuell mit der Ahrends zugange. Ob Ole das wusste - keine Ahnung. Man hatte die zwei Mal im Auto gesehen. Wir denken, das Geld hat Sören benutzt, den Ahrends zu erpressen. Du hast Geld von mir gekriegt, jetzt halt die Klappe. Damit fingen bei Ahrends die noch harmlosen verbalen Attacken gegen mich an. Sören war schon vorher öfter ausgeflippt, betitelte uns als arme Schweine, Penner, die zu machen hätten, was er sagte. Peter musste putzen, anstatt Streife zu fahren, sein Auto musste gewienert werden oder wir sollten dies oder jenes für ihn besorgen. Wir legten die Gelder aus, bekamen die nie erstattet. Sagte man Nein, bekam man einen Akteneintrag. Der Ahrends kam einen Morgen her und Sören erzählte ihm, wie ich ihn angeschrien, beleidigt hätte. Der lachte, Sören, bestimmt nicht. Ich kenne Herrn Bosse so lange und das ist nicht seine Art. Sören schickte mich raus und drinnen tobte das Leben, da man ihn brüllen hörte. Den Akteneintrag bekam ich nicht. Es folgte Monate später diese Jennifer Schmitt. Von da an war der Ahrends anders. Er wirkte genervt, irgendwie wie gehetzt, schnauzte bei jeder Gelegenheit herum. Zuweilen kam, Entschuldigung.“

„Nur, dass er ihn erpresste, wird man nie beweisen können. Man bekommt ihn nur über die Mädchen für lange Zeit hinter Gitter. Was ist mit dieser Frau Schulte?“

„Elke Schulte ist auch so ein Fall. Blöd und hässlich. Sie hat uns zuerst belogen. Es hieß, der Ahrends wollte sie nach Hamburg mitnehmen, aber sie wollte nicht. Er hätte ihr das Handy entwendet. Morgens hätte sie vorher noch Sex praktiziert. Wollte sie aber nicht. Als Doktor Svendsen sie im Auto sitzen sah, fing sie an zu heulen. Alles nur Theater, das sie hier im Büro weiterspielte. Schluchz, wie schlimm ja alles für sie gewesen sei. Wir hatten alle Mitleid mit dem Früchtchen. Ihr Vater glaubte ihr diese Geschichte nicht, schickte sie zu einem Frauenarzt. Sie hatte noch nie Sex. Sie hatte Ole Ahrends zufällig vor der Bank parken gesehen, wollte unbedingt Sex mit ihm. Sie wusste, er zahlte immer dafür. Er meckerte, sie solle verschwinden, aber sie stieg in seinen Wagen. Er ging in die Bank. Als sie Doktor Svendsen sah, spielte sie ein wenig Theater, so auch später, weil sie Angst hatte, dass sie nun Ärger mit den Eltern bekommen würde, da sie die Schule geschwänzt hatte. Herr Ahrends kannte sie angeblich nicht, wollte sie nie mitnehmen, forderte sie, auch da angeblich, mehrfach auf, sein Auto zu verlassen. Dann wären aber schon die Polizisten gekommen. Ihr Handy habe sie rasch in die Mittelkonsole gelegt. Wenigstens hätten die Eltern nicht wegen der Schule gemeckert. Der Vater äußerte dazu, ihm wäre aufgefallen, wie normal sie an dem Freitag, dem Wochenende gewesen wäre. Seine Frau hingegen habe ihr die Story geglaubt. Deswegen forderte er, sie müsse zu einer Frauenärztin, da sie so eine Schwangerschaft verhindern könnte, erfand er die Lüge. Dadurch kam die Wahrheit ans Licht. Trotzdem muss Sören sie kennen, da er sofort wusste, wer sie war, wie sie hieß. Die Mutter jammerte noch, wir wären an allem schuld, hätten das arme Kind förmlich dazu gedrängt, zu lügen.“

„Sicher. Ihr verhindertet so die Teilnahme am Schulunterricht. Was ist mit dieser Jennifer Schmitt?“

„Sie log sich eine eigene Welt zurecht. Ahrends wollte sie nicht, da ist sie mit Sören ins Bett gehopst. Da war die Ahrends dabei. Der gab ihr öfter Geld. Sie baggerte trotzdem mehrfach Ole an, bis er nachgab. Sie hatten immer Sex ohne seine Frau. Für den Svendsen legte sie auch Tobias Krüger flach, verleitete ihn, betrunken Auto zu fahren. Er verlor deswegen zweimal die Pappe. Brachten der Schmitt jeweils 300 Euro von Sören ein. Das war Sörens Rache an Doktor Krüger, dem Anwalt.“ Er legte Eike einige Seiten vor. „Da steht das wirklich Interessante. Lege ich die Kassette ein.“

Er spulte eine Weile, drückte Start.

Die Stimme von Jennifer Schmitt. „Nee, so nicht. Ich lasse mich doch nicht für blöd verkaufen. Seine Alte hatte mich ja nur deswegen geholt, damit ich ihren Mann flachlege. Der hatte nämlich die Scheidung eingereicht, wollte sogar die Jungs haben. Zuerst war ich mit Sören zusammen, war ja immer doof, weil wir´s im Auto oder hier treiben mussten. Dann mietete seine Alte, eh … Susan Ahrends, ja die Wohnung. Da traf sich der Staatsanwalt zuweilen mit so einer Tussi, der er es ab und zu besorgte. Die arbeitet bei der Sparkasse. Dann sollte ich ihn flachlegen, nur der wollte nicht. Na ja, habe ich natürlich trotzdem geschafft, weil ich viel jünger als die bin. Dann fragte mich seine Alte, ob nicht andere Mädels auch mal so Geld verdienen wollten. Sören schleppte ja zuweilen eine von diesen blöden Gänsen an. Nur der Staatsanwalt wollte nie. Da bekam ich langsam mit, was die beiden mit Ole abziehen wollten. Der sollte nämlich die Scheidung zurückziehen. Wir hatten öfter Sex zu dritt, da fragte Sören, hat der das endlich zurückgezogen? Sie meckerte herum, wie blöd der wäre, und der sollte nicht denken, er könne sie so abschieben. Sören meinte, sie solle keine Angst haben, das passiere nie. Er wüsste, was man dagegen unternehme. Sie schütteten ihm Koks in den Drink und er kriegte nichts mehr mit, nahm die Mädels und sie filmte.“

„Woher wissen Sie das mit dem Kokain?“

„Habe ich selber gesehen und gefragt. Sie meinte, macht ihn high und geil. Am Mittwoch gab sie mir ja zwei Tütchen deswegen mit. Sören, der Idiot, wusste nicht, dass sie ihn auch filmte. Die war ja nicht blöd, wollte da was in den Händen haben.“

„Woher wussten Sie, dass Herr Ahrends die Wohnung gekündigt hatte?“

„Sören tobte deswegen an dem Tag herum, beruhigte sich aber fix, als ich seinen Schwanz richtig bearbeitet habe. Da vergisst der alles, hört auf zu denken. Kann ja auch keine so gut wie ich. Echt.“

„Wann war das?“

„Vor drei, vier Wochen. Er meinte, der Scheißkerl will ernst machen, abhauen. Ich sagte, mietest du sie. Du hast doch genug Geld. Er brüllte mich an, ich solle die Schnauze halten, würde nichts kapieren. Der habe hierzubleiben, zu tun, was er wollte. Der Wichser hätte seine Frau gevögelt und eine Anis oder so. Ich sagte nichts dazu, fand das nur bekloppt. Ich meine, er steigt mit jeder Tussi in die Kiste, machte Aufstand, weil es seine Alte genau so machte. Der lebte doch im Mittelalter. Außerdem saß sie da bereits im Knast und die waren geschieden. ´Ne Woche später telefonierte er, hörte nicht, dass ich reinkam. Er meinte, hau ihm zwei Tütchen rein, dann die kleine Bosse und er muss bleiben. Der geht nie. Rege dich also ab. Diese Schlampe werde ich mir kaufen, wenn die hier nochmals auftaucht. Die vögele ich, da guckt die den Kerl nie wieder an. Besorg mir den Namen von der alten Schachtel, dann kann ich die überprüfen, der vielleicht etwas anhängen. Nu hör auf zu flennen. Ich bin zur Tür zurück, öffnete die laut und er sagte Tschüss.“

Sören brüllend: „Das sind nur Lügen.“

Jennifer: „Mensch Sören, du wolltest seiner Alten helfen, Ole eins auswischen. Der sollte so vor dir kuschen, wie alle, nur weil du reich bist. Deswegen hast du der Alten doch auch eingeredet, sie solle sein Haus umbauen. Da muss der bleiben, weil er die Schulden bezahlen muss. Die kriegte ja mit, dass der mich nicht mehr wollte. Dann sah sie, wie der in ein Reisebüro ging, einen Flug buchte. Nur für sich ohne Rückflug. Sie rief mich an, tobte, weil der uns so sitzen lassen wollte. Der hätte gewiss eine neue Schlampe. Wir überlegten, wie man dem eins auswischte. Ich sagte ihr, soll sie ihn anzeigen. Nur das wollte sie nicht, weil sie dann auch blöd dastehen würde. Es hieße, sie könne ihren Alten nicht befriedigen, nicht mehr richtig scharfmachen. Wir müssen ihn töten, dann gibt es richtig viel Geld, meinte sie. Das Doofe wäre nur, sofort würde man sie verdächtigen. Das würden die Bullen immer so machen. Sie kannte sich da ja aus. Da habe ich sie gefragt, was sie zahlt. Erst an dem Mittwoch gab sie mir die 10.000, sagte, heute oder morgen muss der weg. Am Dienstag wollte der fliegen. Wir sollten es so wie bei dem Arzt machen. Jeder würde sofort auf den gleichen Mörder tippen. Den würden die Bullen generell nie finden. Ich sagte ihr, mache ich. Donnerstag traf ich ihn nicht. Freitag rief er mich an. Nur ich dachte, warte ich, vielleicht sagte der, komm mit mir. Montag sagte der Danke und das war´s. Der spinnt doch! Ich habe ihm die Dose gegeben, da waren die zwei Beutel Koks drinnen. Der war ganz komisch. Er stieg aus, holte die Tasche raus, lachte noch, grüß meine Alte. Ich bin raus, habe ihn gefragt, wie viel er mir als Abfindung gibt. Da lachte er, seit wann bezahle ich Dirnen, die ich nicht bestellt habe? Ich habe zugestochen. Der brüllte. Da habe ich ihm das Taschentuch in die Klappe geschoben, nochmals zugestochen. Der fiel hin, presste die Hand auf den Bauch. Ich habe ihm gesagt, hättest du mich mitgenommen, hätte ich das nicht gemacht, dann bin ich abgehauen. Meine Mutter meckerte, weil ich dem da nicht alles abgeschnitten habe. Wir sind nochmals hingefahren und sie hat das erledigt. Danach habe ich versucht, seine Alte zu erreichen, aber die meldete sich nicht. Ich will schließlich mein Geld haben.“

„Nett, die Braut.“

„Was sie sagte, bestätigte seinerzeit die Ahrends teilweise. Bei ihr hieß es: Ich wollte doch nur meinen geliebten Mann, meine Familie schützen. Sie tat ja alles nur für ihn. Sie sprach die Kinder an, weil er das so forderte. Fotos, Filme, alles waren seine Wünsche. Als man ihr das widerlegte, schrie sie, na und? So hatte ich den Kerl wenigstens in der Hand. Der wollte mich nie heiraten. Dann kam Henrik und alles war gut. Ich wurde gleich wieder schwanger und der tobte. Nun kam abermals ihr Spruch: Ich musste doch etwas tun, damit er sich nicht scheiden ließe. Sie liebte ihn ja so sehr, hat alles für ihn getan. Dass er angeblich anders war, merkte sie schon vor einem Jahr. Er lehnte die Mädels ab, die sie ihm anschleppte, obwohl die alle sooo süß waren. Es kam immer häufiger zum Streit. Tagelang lebte er bei seinen Eltern, kam nicht mehr nach Hause. Sie ließ deswegen einiges verschönern. Sie hoffte, Herr Svendsen würde alles bezahlen. Nur Ole fragte ihn nie, lachte sie aus.“

„Rainer, wie glaubwürdig sind diese Mädchen? Sie sagten teilweise erst aus, es war Ole Ahrends, später hieß es Sören Svendsen. Erst wollten sie freiwillig Sex mit Sören Svendsen praktizieren. Später lautete die Aussage, er vergewaltigte mich.“

„Wir vermuten, fast alle lügen, wenn auch nur teilweise. Man schob es auf den Staatsanwalt, da der nun tot war. Auch er hatte nachweisbar zig der Mädchen mitgenommen, darunter eine 13-Jährige. Vor Sören, der noch frei herumlief, hatten und haben sie Schiss. Es gab von Ahrends Dutzende Filmchen und das mit zig unterschiedlichen Schülerinnen. Alles hässliche Bräute. War schon etwas merkwürdig. Doktor Steinert und ich haben uns die Streifen später mehrfach angesehen. Uns sind dabei so einige Unstimmigkeiten aufgefallen. Alle Aufnahmen gingen zum KTI und dort stellte man fest, dass Teile der Filme zusammengeschnitten wurden. Dazu kommt noch, wie er sich gibt.“

„Also führte man ihm bewusst die Mädchen zu, um ihm zu schaden, eins auszuwischen, ihn zu erpressen?“

„Ich habe hier das Protokoll von Britta Svendsen.“ Er schob den einen Ordner beiseite, schlug einen anderen auf, holte einige Seiten heraus.

„Zuerst Doktor Hansen: Sie wollten Ihren Mann, die Familie Svendsen erpressen, aber nie eine Scheidung. Sie haben ihm nicht nur einen Abend nachspioniert, sondern an mehreren. Sie haben unerlaubte Aufnahmen aus einem Haus gemacht, diese weitergereicht. Lauerten Sie auch anderen Paaren auf, um diese beim Sex zu bespitzeln, zu aufzunehmen, infolge zu erpressen? Sie antwortet: Nein. Doktor Hansen fragte: Auch nicht bei Ihrem Bruder? Sie: Nein. Was wollen Sie mir unterstellen? Ahrends zeigte Fotos: Wir haben bei Ihnen und bei Ihrem Bruder jeweils eine Hausdurchsuchung durchführen lassen. Es wurden nicht nur Filme, sondern auch Bilder gefunden, wo Sie Ihren Bruder beim Sex filmten, fotografierten. Haben Sie ihn damit erpresst, so wie Sie es bei der Familie Svendsen wollten? Ihr Bruder sollte bei Ihnen bleiben, Ihnen zu Füssen liegen, bloß nicht ein eigenes Leben führen. Sie daraufhin: Nein, das war nur so. Nun die weitere Befragung und am Schluss hieß es von ihr: Wir haben uns Liebe geschworen. Du hast mich vier Jahre nur betrogen, belogen, hintergangen, bist mit jeder Frau ins Bett gehüpft, sogar Susan, Claudia hast du mitgenommen. Bettina sagte Nein und ich durfte meine beste Freundin nicht mehr sehen. Ole, der Dreckskerl vergreift sich sogar an Kindern. Ihr seid perverse Schweine. Du willst mich einfach abschieben? Es wird nie eine Scheidung geben. Nie! Meinetwegen hüpfe mit jeder Schlampe ins Bett, aber es gibt keine Scheidung. Niemals! Kapiert? Sören wütend: Wo sind die Filme, Fotos? Sie antwortete: Ole, Sören, ihr Kinderschänder, die werdet ihr irgendwann präsentiert bekommen. Sören: Sage einfach, ich lüge wieder. Es kann keine Aufnahmen geben, da du alles nur erfindest, lügst, so wie immer. Kann ja nicht so ganz stimmen, da auch in dem Wohnzimmer der Familie Svendsen gefilmt wurde.“

„Mit wem war sie enger befreundet?“

„Eigentlich mit niemand wirklich. Diese Bettina, eine ehemalige Freundin bestätigte, der Svendsen hatte sie mehrfach angegraben, aber sie wollte ihn nicht, da sie den Aufschneider nie mochte, nicht verstand, was Britta an so einem Kerl fand. Der Kontakt schlief ein.“

„Was ist mit dem Bruder?“

„Da haben sie alles auf den Kopf gestellt. Als Doktor Peer Stieffer sein Haus verkaufte, da er umzog, war Sören dabei, überwachte alles. Es hieß bei ihm, der Kerl besitzt noch Sachen von mir und die will ich haben. Doktor Steinert schickte zwei Leute hin, die ihn von dem Grundstück katapultierten. Bei dem Haus von ihr gab es den nächsten Trouble, da das der Svendsen vorher ausräumen wollte. Nur Doktor Stieffer konnte beweisen, was seinen Eltern beziehungsweise seiner Schwester gehörte oder seine Eltern bezahlt hatten. Sören nahm alle Geschenke mit, die er ihr jemals gekauft hatte, was man ihnen zur Hochzeit schenkte. Sollten da irgendwo Aufnahmen versteckt gewesen sein, hat er die mitgenommen. Danach ging der Ärger mit dem Geld los. Sören wollte alles einkassieren. Doktor Stieffer klagte und gewann. Sören bekam nur das Geld, welches er, besser seine Eltern und der Großvater, ihnen, also Britta und Peer, für Umbauten und Renovierungen geliehen hatten. Er tobte herum, bekam noch ein Ordnungsgeld verpasst. Doktor Stieffer erzielte für beide Häuser 1.13 Millionen. Genau das wollte Svendsen ergaunern. Er musste sich mit 348.000 Euro zufriedengeben, da Stieffer bereits einen Teil an den Großvater in Raten zurückgezahlt hatte, was Svendsen angeblich nicht wusste. Bankbelege hatte Stieffer neu angefordert und darauf sah man es.“

„Wieso neu angefordert?“

„Die hatte man seinerzeit beschlagnahmt und die waren plötzlich hier aus dem Büro spurlos verschwunden, so wie Rechnungen, Versicherungspolicen. Svendsen behauptete, hätte ich weggeworfen. Da war Schmuck, den eindeutig der Großmutter Stieffer gehörte. Die hatte das zu gleichen Teilen den vier Enkelkindern vererbt. Die Stücke bei Britta hatte der Svendsen einkassiert und die musste er rausrücken. Das konnte durch die Bilder bei der Versicherung belegt werden.“

„Er versuchte auch, jeden Menschen zu betrügen“, schüttelte Eike den Kopf.

„Ist der reiche Svendsen. Nur es gibt seitdem keinen Cent mehr von den Eltern, dem Großvater und seine Nobelvilla ist verdammt teuer im Unterhalt. Er hat kaum Einkommen und er musste seine Karre gegen einen gebrauchten Kleinwagen eintauschen. Er tönte, mache er ja nur, wegen des Umweltschutzes. Eine Lachnummer. Er versuchte sich als Fotograf, weil das seine Ex seinerzeit machte. Sie verdiente Geld damit, bei ihm reicht es vorn und hinten nicht. Angeblich hat er im Winter ganz schön in der Nobelbude gefroren, da er kein Heizöl bezahlen konnte.“

„Von was lebt er?“

„Ein paar Fotos verkauft und er soll angeblich einen Teil der Sachen verscherbelt haben.“

„Er verfügt derzeit über kein Geld, um das Schweigen der Mädchen zu bezahlen?“

„Nein. Besser wir wissen es nicht. Das hört man nur so.“

„Dusselige Einstellung. Der Großvater, die Eltern, der Bruder?“

„Die Familie hat sich komplett von ihm distanziert.“

„Was ist mit Frauengeschichten?“

„Hört man nichts. Er war jedoch mehrmals in Hamburg übers Wochenende. Vielleicht lief da was ab.“

„Bei dem Mann auch eher unwahrscheinlich. Er benötigte die Frauen, um sich als Mann zu fühlen. Ich habe jeden Tag Sex, weil ich ja sooo ein Supermann bin.“

Rainer schmunzelte. „Da hat ihm Doktor Stern seinerzeit eine richtige Breitseite verpasst. Er las aus einer Aussage vor, Frauen hätten ausgesagt, er wäre ein lausiger Lover. Einmal kurz mitgenommen und dann schiebt man den Kerl nur fix ab. Ihre Freundin, die er am nächsten Tag anbaggerte, hätte gleich auf so ein Erlebnis verzichtet.“

„Nur so bekommt man solche Dussel auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Mädchen bemerkten ja nicht, ob er etwas taugte. Viel Quantität, statt einmal Qualität. Rainer, finde doch bitte heraus, wo der Bruder lebt. Er kann uns da eventuell weiterhelfen. Er könnte wissen, ob an diesem Bandmaterial von der Schwester etwas Wahres dran ist und wer das haben könnte. Sie wusste, dass da etwas mit Teenies lief, sonst hätte sie das ja nicht gesagt.“

„Die war krank, da sie zuschaute.“

„Dafür lebte sie gut bei ihm. Wurde sie dafür eigentlich verurteilt?“

„Man konnte ihr nichts beweisen. Vor Gericht sagte sie dazu, habe sie nur so daher gesagt, weil sie das mit der Schmitt wusste. Sie war über 15, als Svendsen sie flachlegte und sie wollte es.“

„Breesig!“

Rainer ging früher, da er noch Befragungen durchführen musste. Eike kam das sehr zu passé. Er suchte die Kassette vom Vormittag, wollte den Rest noch hören. Er musste lange suchen, bis er die in einer Ecke fand. Wieso stand die nicht bei den anderen?

Man hörte erst nur Rauschen, dann Rainers Stimme: „Jenny, sei vorsichtig, was du sagst. Wir holen dich schnell wieder raus, wenn du deine Schnauze hältst. Sonst verrottest du da drinnen. Frode und Janne drehen es passend.“

„Was willst du? Ich habe doch alles so gesagt, wie es abgesprochen war. Kein Wort von euch allen.“

„Bist ein braves Mädchen.“

„Rainer, ihr bescheißt mich nicht, sonst sage ich alles aus.Was Ole so sagte, wenn er mich sah und wem ich alles flachlegte. Ich will mein Geld haben, was die Ahrends mir versprochen hat.“

„Kriegst du ja. Was sagte der denn?“

„Der schickte mich immer weg, weil ich eine dreckige Prostituierte wäre. Ich sollte weiter Frode, dich und eure Kumpels befriedigen, nur mehr wie ´nen Zwanziger fordern. Gab die Alte ihm was, konnte ich mal rasch über den rüberrutschen. Mit dem richtig zu Ficken muss bestimmt Spaß machen, so wie der gebaut ist. Ich hab ´nen Video gesehen, wo er es mit der Tussi, in deren Wohnung treibt. Mensch, die hatten stundenlang Sex. Das sah so geil aus, wie die es trieben. Da gab es keine 5-Minuten-Nummern oder nur so ein Rammeln, wie ihr es macht. Da waren sie zärtlich miteinander und so.“

„Der konnte ja auch nicht mehr richtig vögeln“, Rainer ärgerlich. „Los, du kannst es mir hier schnell besorgen. Wir sind ja jetzt allein. Mal im Büro einen geblasen zu bekommen, ist geil. Also mach“, schob Rainer seine Hose runter.

Es war schnell vorbei.

Er holte zwei Bier, gab ihr eins. „Was sagte der Kerl sonst noch?“

„Sören muss dauernd zu Opa rennen, mal wieder die Hand aufhalten. Der wäre der richtige Kerl für dich. Ihr seid zwei kranke Jammergestalten, die nichts allein in die Reihe bekommen, aber große Klappe und angeben, das könnt ihr. Noch besser würde Frode zu ihr passen. Der könne sie nur nicht mehr befriedigen, da der inzwischen fast impotent wäre. Stimmt gar nicht. Der kommt immer schnell. Zehnmal rein – raus und der spritzt, stöhnt dabei, dass die Bude wackelt. Du fickst aber am besten von allen.“

„Weiß ich! Nachher werde ich dich mal in der Zelle richtig von hinten rammeln. Da hab ich´s noch nie getrieben.“

„Nächste Woche treiben wir es mal wieder zu sechst oder so. Frodes Freund, der nette Anwalt oder was der ist, dem will ich es mal wieder richtig besorgen. Der kommt ja bloß so selten, aber jetzt ist er ja hier und da kann ich ihm zeigen, dass ich besser als seine trächtige Olle bin. Wie der mich fickte, wow, da hörte ich die Engel singen.“

„Der Kerl ist auch nicht besser als ich.“

„Habe ich ja nicht gesagt, aber eben geil. Rainer, komm, ich bin schon ganz nass. Besorg´s mir richtig.“

Eike schaltete ab, ließ vorspulen, aber das Band war zu Ende. Außer dem Sex war da nichts mehr. Interessant! Sie hatte also auch den Bruder gehabt. Das wollte Rainer also vertuschen, genau wie seine Affäre und die von wem? Er überspielte die Kassette auf sein Handy und fuhr dann zum Hotel.

~~~

Eike saß am Schreibtisch und las in den Akten Schönfelder-Ahrends nach. Durch die Ermordung der beiden Männer war man erst Sören Svendsen, dem ehemaligen Hauptkommissar, auf die Spur gekommen. Allerdings ohne zu ahnen, welchen Gräueltaten da zum Vorschein kamen.

„Moin! Rainer, haben sie seinerzeit den Computer von Sören Svendsen untersucht?“, fragte er den Kollegen, kaum dass der ins Zimmer trat.

„Da wurde nichts gefunden. Warum fragst du?“

„Als das mit dem Mädchen in Hamburg geschah, war jemand am Sonntagabend in dem Chat gewesen. Danach an dem Mittwochabend. Staatsanwalt Ahrends hatte seiner Lebensgefährtin alles berichtet, nur nichts von diesem Vorfall in Hamburg. Warum nicht?“

„Wollte er ihr nicht sagen, weil ja nun Vergewaltigung eines Kindes nichts Normales ist.“

„Wurde das Opfer gefragt, wie der Mann aussah, der ihr das antat?“

„Sie wusste den Namen. Man fand seine DNA an ihren Klamotten. Eike, das ist weit hergeholt, oder?“

„Kann sein. Ich rufe in Hamburg an. Rainer, du darfst eines nicht vergessen, Sören Svendsen ist alles nur nicht dumm. Er kennt den Polizei-Justizapparat philiströs und er kann denken, gut kombinieren.“ „Eike Klaasen. Moin, Martin.“ „Gut, da ich gerade auf Sylt unterwegs bin.“ „Das auch“, lachte Eike. „Martin, ich benötige Amtshilfe. Ich sende dir Fotos von zwei Männern. Könntet ihr bitte zu Frau Schreiber fahren und sie kurz fragen, welchen Mann sie seinerzeit an dem Park gesehen hat?“ „Genau, der Fall. Danach noch die Tochter befragen, welcher Mann sie vergewaltigte. Ich hege den Verdacht, das versucht man dem ermordeten Staatsanwalt unterzuschieben. Es passt irgendwie nicht zu dem Mann.“ „Nein, er nahm die Mädels nur mit, wenn er voll Koks war. Das oder andere Drogen mischte man ihm heimlich in Getränke.“ „Genau den Mann habe ich in Verdacht.“ „Ja, danke, Martin. Legt von euch Aufnahmen dazu, ist ja egal. Grüß die Kollegen, soweit noch vorhanden.“

Rainer reichte ihm einige Bilder von Ole Ahrends und Sören Svendsen. Er versendete diese.

„Morgen wissen wir mehr. Heute Nachmittag suchen wir alle Mädchen heraus, egal, was da, mit wem lief. Auch die, von denen Ole Ahrends schrieb. Sie werden in den nächsten Tagen aufgesucht. Es kann ja sein, dass sie mit beiden Männern etwas hatten. Deine Damen müssen die Bankverbindungen der letzten zwei Jahre von den Svendsens beantragen, dazu die Telefonverbindungen von allen drei Wohnadressen, den Eltern, dem Großvater. Beschlüsse habe ich dabei.“

„Wow!“ Rainer verließ das Büro und Eike las weiter. Die Aussage von Doktor Frode Svendsen. Der hatte zufällig mitbekommen, dass Ole Ahrends abhauen wollte.

Rainer kam zurück.

„Doktor Frode Svendsen sagte seinerzeit, Sören, lüg nicht! Du kennst diese kleine Blonde. Keine Ahnung, wie sie heißt. Sie sieht nicht einmal annähernd wie sechzehn aus. Ich habe sie vor wenigen Wochen nur einmal gesehen und wusste, sie ist ein Kind. Wer ist sie?“

Der holte einen Aktenordner, begann zu blättern. „Doktor Svendsen hat sie als Stefanie Demmer identifiziert. Über sie gab es nichts. Kein Bildmaterial, keine Filme. Sie behauptete, sie kenne weder den einen noch den anderen Mann. Allerdings haben drei Mieter aus dem Haus, in welchem der Kranke die Zweitwohnung hatte, gesagt, ja sie war mindestens zweimal in der Wohnung Ahrends. Sie war zu dem Zeitpunkt 13. Eine eher unansehnliche Kröte“, reichte er Eike das Protokoll und ein Foto.

„Sie sieht wie ein niedliches Kind aus, nicht wie eine Kröte.“

„Egal. Deswegen meldete das Frode ja dem LKA. Dass man das hier vernichtet hätte, wusste er.“

Frode – nicht Doktor Svendsen? Er blickte den Kollegen an. „Die beiden Brüder verstehen sich nicht?“

„Völlig unterschiedliche Naturen. Doktor Svendsen ein sehr bodenständiger Mann, lebte nur von dem, was er und seine Ex selber verdienten. Er kaufte von den Großeltern mütterlicherseits das Haus, baute es jahrelang um, erneuerte Sachen. Hing wohl von dem Geld ab, welches er entbehren konnte. Er war immer sehr beliebt, bis sein Vater über seine Kanzlei das erste Mal Sören vertrat. Das war die Geschichte mit den zwei jungen Frauen, die er betrunken blöde anquatschte. Er nahm eine Art Maklertätigkeit dazu, erholte sich. Der Fall Britta Svendsen. Der Vater log vor Gericht, stellte Sören als Saubermann hin. Alles wieder über die Kanzlei von Doktor Svendsen. Kurz darauf die Geschichte mit der Band. Abermals der Vater, der da vor Gericht log. Weißt du, hier wo man gerade den Svendsen kennt, einfach nur dusselig. Die Quittung bekam jedes Mal Doktor Svendsen. Er war fast am Ende. Es war Doktor Krüger und einige seiner Freunde, die ihm wieder nach oben halfen. Als der Vater wieder seine Kanzlei benutzen wollte, um den Svendsen nach dem Mord an Ahrends beim Diszi rauszuhauen, sagte er nichts da. Es ist Schluss. Der Svendsen nutzte das aus, den Bruder von der Insel zu vertreiben, wollte ihm das Haus abkaufen, für die Summe, die der seinerzeit den Großeltern in Raten abbezahlte. Vor elf Jahren waren die Grundstückspreise noch normal, dazu kam, er hatte das alte Haus in Eigenregie völlig modernisiert. Die Forderung von Sören war der Auslöser für einen richtigen Knatsch innerhalb der Familie. Selbst der Vater schwenkte nun um, als sie ihm sagte, ich lasse mich scheiden. Seitdem gab es keinen Cent mehr für Sören, heißt es. Angeblich herrscht da Funkstille. Doktor Svendsen vertrat einige Gläubiger, die Geld von den Ahrends forderten. Er kam darauf, hatte alles sie gemanagt. Der alte Ahrends bezahlte die Verbindlichkeiten zum Teil, da davon auch kleinere Handwerksbetriebe betroffen waren, die sonst Mitarbeiter hätten entlassen müssen. Der Rest kann die Gelder getrost abschreiben, da sie noch für 15 Jahre sitzt. Da Alte sitzt auf dem Geld, rückt nichts raus. Miese Masche, wo alle möglichen Leute noch von ihm Geld kriegen. Echt mies, der Kerl, aber wie der Sohn eben.“

„Was geschah mit dem Grundbesitz?“

„Alles verkauft. Die Gelder wurden für die zwei Jungs angelegt, so wie die Lebensversicherung. Die Bälger leben bei den Großeltern. Es hieß, Henrik, also der Älteste, hätte mit der Winkel Kontakt aufgenommen. Die wollte seinerzeit mit Ole Ahrends neu anfangen.“

„Woher kennst du den Namen?“, fragte Eike, nun doch erstaunt.

„Irgendwer gesagt oder gelesen. Warum?“

Eike antwortete nicht auf die Frage. „Ich las, Doktor Svendsen mochte den Staatsanwalt nicht sonderlich.“

„Die Meinung hat er wohl im Nachhinein ein wenig revidiert. So schlimm war es generell nie. Wer mag solche Kerle? Nur so wie wir alle, wusste er von vielen Dingen nichts, zumal ihm Brüderchen noch erzählte, der Ahrends wäre immer der Böse, hätte ihn da überall mit reingezogen. Er behauptete, der hätte sich ständig Gelder von dem Großvater geliehen. War gelogen. Er hätte nur die Mädchen dort vernascht, er, der Saubermann ja niiiee. Doktor Svendsen sagte einmal, Ahrends wäre schon in der Schule aufgefallen, da der ganz intelligent gewesen wäre. Damals schenkte man dem noch keine Beachtung. Er hätte in fix sein Studium absolviert, wollte später seinen Doktor machen. Das brach der plötzlich ab. Warum, wusste wohl niemand. Na ja, wird der Angeber nicht hingekriegt haben. Sylt und der Umgang mit Sören wäre falsch für den Ahrends gewesen, dazu Susan. Die hatte ihn mit dem Kind geködert. Er nannte sie eine verblödete, stinkfaule Schnepfe, die sich einbildete, als Frau Staatsanwalt wäre sie etwas Besonderes. Aus Ahrends wäre ansonsten etwas geworden, bestimmt kein dreckiger, perverser Kinderschänder.“

„Was war mit der Doktorarbeit?“

„Keine Ahnung, da er zu dem Zeitpunkt noch nicht hier wohnte. Er hätte damit begonnen und plötzlich von heute auf morgen aufgehört. Alle hätten sich gewundert, weil das für ihn eine Spielerei gewesen wäre, außerdem wollte er immer den Doktor haben. Der Angeber brauchte so was, um sich größer, wichtiger zu machen, sein Ego aufzupolieren. Nur schaffte er eben nicht.“

„Weißt du, wann das war?“

„Nein.“

„Ergo ist Frode Svendsen ein netter, lieber, höflicher, ehrlicher, aufrichtiger Mensch, der über Jahre nur aus Versehen Dreck über einen Staatsanwalt ausschüttete. Wie gut kennst du eigentlich Doktor Svendsen?“

„Gar nicht. Nur vom Sehen, wenn er mal hier war oder so. Warum fragst du?“

„Nur so! Ich sammle Infos, wie du weißt. Komm, wir fahren zu der Familie Ahrends, anschließend zu diesem Elektriker. Wie heißt seine Tochter? Rina?“

„Ja, Rina Jörgensen.“

„Genau sie und zum Schluss gehen wir im La Plage essen. Da reden wir mit dem Besitzer.“

„Sind zwei. Piet und Uwe. Piets Nichte ist das Mädchen, welches man missbrauchte, Rike Sommer.“

„Also mit Piet Sommer.“

„Piet Sehler.“

„Auch gut.“ Eike ging hinaus, rief den Oberstaatsanwalt an, um ihn über Frau Doktor Winkel zu informieren. Auch der war darüber mehr als erstaunt und wütend. Sie würde ab sofort bewacht werden.

„Eike Klaasen, Sonderermittler der Staatsanwaltschaft Kiel. Herrn Bosse kennen Sie ja, Herr Ahrends. Ich habe noch einige Fragen an Sie.“

„Kommen Sie herein. Was wird ihm nun noch untergeschoben?“

„Die Staatsanwaltschaft vermutet, weniger, als es den Anschein hatte, gelogen und getratscht wurde.“

Der 67-jährige Mann blieb stehen, schaute sie kurz an, bevor er weiterging. Er sah wirklich noch gut aus. Groß, schlank, braun-graue Haare. Er hielt sich sehr gerade.

Sie setzten sich. „Herr Ahrends, ich kannte den Staatsanwalt nicht. Können Sie mir bitte kurz etwas zu dem Menschen Ole Ahrends sagen? Wie war er früher? Wann veränderte er sich?“

„Es war wie alle jungen Männer, wie unser anderer Sohn, vielleicht ein wenig intelligenter oder besser, den anderen ein wenig voraus. Er begann sein Studium, war dabei nie nachlässig. Ansonsten lebte er wie alle. Kleine Wohnung, Frauengeschichten. Dabei verlor nie sein Ziel aus den Augen. Da er jobben ging, war da so viel Zeit generell nicht. Meine Jungs wollten nie Geld von uns fürs Studium, sondern es allein verdienen. War er hier, zog er mit seinen Freunden, dem Bruder los. Er trank nie übermäßig viel, rauchte nicht. Er engagierte sich auch hier für den Umweltschutz und natürlich für seine DLRG. War bereits als Kind seine Welt. Die erste Änderung trat ein, als bei Sören die Frau wegging. Er klammerte sich förmlich an unseren Sohn, brachte Ole mit Susan zusammen. Dabei waren die zwei nie eng befreundet gewesen. Er nannte sie eine dusselige Ziege, aber sie putzt gut. Meine Frau rügte ihn deswegen, aber er lachte, Mama, was kann ich dafür? Sie bietet sich doch wie Sauerbier an. Dann kam er her, war stinkwütend, da sie schwanger war. Er mochte sie nie sonderlich, noch entsprach sie in irgendeiner Weise seinem Frauengeschmack. Sie war weder intelligent, besaß kein Allgemeinwissen, noch war sie groß, schlank, hatte lange dunkle Haare. Das waren die Frauen, die ihn interessierten. Damen, die er erobern musste. Er stand damals kurz vor seinem Abschluss. Telefonisch teilte er uns mit, ich heirate sie, damit mein Sohn ehelich geboren wird. Wir rieten ihm ab. Drei Wochen später brachte er sie das erste Mal mit. Er war verheiratet. Begeisterung bei uns sah anders aus. Sie redete nur wie ein Wasserfall: Wie toll alles wäre, wie sie sich auf das Baby freute, was sie alles benötigte und wieder von vorn. Mein Vater sagte damals, gehen wir hinaus und lassen sie quatschen. Sie schaute sich in unserem Haus um, als wenn sie hier daheim wäre. Meine Frau wies sie energisch in die Schranken. Ole fuhr verfrüht mit ihr zurück. Er tobte vor Wut. Damals hörten wir das erste Mal den Satz: Sören, der Kranke, hat mir diese bekloppte Braut untergeschoben. Henrik wurde geboren.

Sie zogen drei Jahre später nach Sylt. Ole erbte das alte Haus meiner Schwiegereltern. Das stand bereits seit vielen Jahren fest. Es gab nur Streit, da er in seiner Freizeit Umbauten und Erneuerungen durchführte, sich um seinen Sohn kümmern musste. Sie tat nichts, gab nur sein Geld aus. Sie kam permanent an, gab meiner Frau Henrik und verschwand. Mehrmals stellte sie den Jungen einfach vor der Tür ab. Ole dazu, besser er ist bei euch, sonst überlebt er das vierte Jahr nicht. Sie ist völlig irre. Er arbeitete da ja noch auf dem Festland, kam auch nicht jeden Abend her. Nur die Wochenenden verbrachte er stets bei uns mit Henrik oder allein in seinem Haus, wenn sie mal wieder auf dem Festland weilte. Hoffentlich bleibt sie dort, war da einer seiner Sprüche.

Als er hier arbeitete, wollte er endlich die Scheidung und Henrik. Hatte er alles geplant. Henrik im Kindergarten, sonst bei ihm. An den Wochenenden waren die zwei generell bei uns. Plötzlich tönte Susan, ich bin schwanger. Ole bestritt vehement, dass er sie nochmals angefasst hatte. Wir haben seit Jahren nichts mehr miteinander gehabt. Er saß zu dem Zeitpunkt gerade über seiner zweiten Doktorarbeit, war tagelang in Hamburg. Die erste Dissertation hatte sie weggeworfen.

Sie wütete, tobte, heulte, bis ich ihr verbot, mein Haus zu betreten. Der Junge und unser Sohn wohnten hier. Sören erschien auf der Insel, sollte dort die Kriminalpolizei leiten. Ole lachte darüber: Als wenn dieser Angeber jemals arbeiten würde, sein Spruch. Der Lütte war bereits einige Monate alt, als der Scheidungstermin war. Mein Sohn verlor, da unter anderem Sören aussagte, wie oft er bei dem Ehepaar war, und alles wäre sooo harmonisch. Sie würde sich ja sooo liebevoll um die Kinder kümmern. Wir, als Eltern, würden da natürlich alles schlecht reden, weil wir etwas gegen die fleißige, nette Schwiegertochter hätten. Das Gericht ordnete an, man solle es noch einmal probieren. Er hätte ja in einem Jahr die Gelegenheit, die Scheidung, ohne Einwilligung der Ehefrau, zu erreichen. Er solle auch an die Jungs denken. Die beiden Lütten benötigten die Mutter.

Zwei Wochen später zog er mit den Jungs zurück in sein Haus. Etwa einen Monat darauf teilte er uns mit, seine Doktorarbeit liege auf Eis. Er war anders geworden, aber er wollte nicht darüber reden. Er wirkte fahrig, wie gehetzt. Infolge hörten natürlich auch wir, von irgendwelchen Manipulationen bei der hiesigen Polizei. Es kam sein Verfahren, weil er zwei junge Damen belästigte. An dem Tag nahm ich ihn mit, wollte wissen, was los wäre. Er meinte, mein Leben gleicht einem Scherbenhaufen. Der Verbrecher zieht mich immer tiefer mit in den Dreck. Jetzt weiß ich, warum er mir diese unförmige, nervige Braut unterschob. Papa, es tut mir leid. Ich wollte das alles nie. Was er damit meinte, erfuhr ich erst viel später. Wir sahen ihn kaum noch, hörte jedoch von den immensen Umbauten, von irgendwelchen miesen Machenschaften bei der Polizei und von der angeblichen Korruption, auch das unser Sohn eine jüngere Geliebte habe.

Weihnachten kam er an einem Freitag mit den beiden Jungs an, fragte, können wir bei euch wohnen? Wir sagten natürlich, ja. Die Jungs waren verwahrlost, hatten Hautausschläge. Er brachte drei Reisetaschen mit dreckiger Wäsche mit, da sie nie etwas in die Reihe bekam. Selbst das Spielzeug der Kinder war verschmutzt, klebte. Ole war anders, wieder der ruhige, ausgeglichene Mann von früher. Er sagte nur dazu, Papa, wir können da nicht mehr wohnen, sonst bringen sie mich oder sogar einen der Jungs um. Ich muss erst Beweise sammeln. Die wollen besonders euer Geld, alles von mir, von Erik. Erhalten sie nie. Frage bitte nicht weiter. Ich vertraute ihm, wie stets.

Susan kam einige Male an, wollte die Kinder holen, aber beide Jungs weigerten sich, mit dieser Frau mitzugehen. Henrik nannte es, du bist so widerlich. Zu dir komme ich nie wieder. Mensch, kannst du deinen Sören nun in Papas Bett vögeln. Du bescheißt Papa nicht mehr. Du kotzt mich an. Meine Frau rief mich an und ich kam sofort nach Hause, ging mit meinem Enkel zum Meer. Ich wollte wissen, was da los war, warum er so von seiner Mutter sprach. Was ich da hörte, haute mich um. Nicht nur das Susan ein Verhältnis mit Sören hatte, nein, da waren Gruppensexpartys gelaufen. Fremde Männer mit Britta, Sören mit Susan. Da gab es Unmengen von Alkohol, neben so einem weißen Pulver, welches Susan regelmäßig schniefte. Männer gingen tagsüber ein und aus. Sex wurde überall von ihr praktiziert. Ständig wäre Sören dort. Alles im Haus meines Sohnes, unter den Augen meiner Enkel. Ole war da immer auf dem Festland.