Die unlangweiligste Schule der Welt 1: Das Buch zum Film - Marlene Jablonski - E-Book

Die unlangweiligste Schule der Welt 1: Das Buch zum Film E-Book

Marlene Jablonski

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Beschreibung

***KINOSTART AM 26.10.2023*** Ein Highlight für alle Fans: Das Buch zum "Die unlangweiligste Schule der Welt. Auf Klassenfahrt"-Film! Über 777 Schulregeln und acht Mal täglich Mathe: In Maxes Schule herrscht absoluter Schnarch-Alarm – bis Inspektor Rumpus von der Behörde für Langeweilebekämpfung kommt! Der hat eine supergeheime Mission für Maxe und die beginnt mit der wahrscheinlich unlangweiligsten Klassenfahrt der Welt ...  Die Geschichte des Films nacherzählt von Marlene Jablonski. Mit neuen Illustrationen, tollen Filmfotos und einem Interview mit der Buchautorin Sabrina J. Kirschner. "Die unlangweiligste Schule der Welt – Auf Klassenfahrt": Der Kinderbuch-Bestseller ist ab Oktober auf der großen Leinwand zu sehen! Mit vielen deutschen Stars (Komiker Max Giermann, Serkan Kaya, Felicitas Woll, Oliver Korritke und Nachwuchstalent Lucas Herzog)

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Sabrina J. Kirschner

Die unlangweiligste Schule der Welt: Das Buch zum Film

Geschrieben von Marlene Jablonski

mit neuen Illustrationen von Monika Parciak

 

Ein Highlight für alle Fans: Das Buch zum „Die unlangweiligste Schule der Welt. Auf Klassenfahrt“-Film!

 

Über 777 Schulregeln und acht Mal täglich Mathe: In Maxes Schule herrscht absoluter Schnarch-Alarm – bis Inspektor Rumpus von der Behörde für Langeweilebekämpfung kommt! Der hat eine supergeheime Mission für Maxe und die beginnt mit der wahrscheinlich unlangweiligsten Klassenfahrt der Welt ...

Wohin soll es gehen?

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Personenvorstellung

Viten

Wie bist du auf die Idee zu „Die unlangweiligste Schule der Welt“ gekommen?

Meine Literatur-Agentin gab den Anstoß. Sie meinte, ich solle doch mal in Richtung Schule überlegen. Mein erster Gedanke war: Echt jetzt? Wie unfassbar langweilig! Und schon war die Idee zur Behörde für Langeweilebekämpfung geboren.

 

Was war dein Lieblingsfach in der Schule?

Ich mochte viele Fächer, am besten haben mir Geschichte und Kunst gefallen. Als Kind habe ich gern und viel gemalt und natürlich am liebsten Bilder zu Geschichten, die ich vorgelesen bekommen habe. Nur Mathe fand ich – genau wie Maxe – schrecklich langweilig.

 

Welche Figur aus der „unlangweiligsten Schule“ würdest du gerne im echten Leben treffen?

Auf jeden Fall Rumpus! Ich finde, jeder sollte einen persönlichen Agenten für Langeweilebekämpfung haben. Auch wenn die Hauptfiguren der Reihe Maxe und Frieda sind, so war Rumpus die erste Figur der „unlangweiligsten Schule“, die ich erfunden habe. Im Film werdet ihr sehen, was für ein witziger, liebenswerter und wundervoller Charakter Rasputin Rumpus ist.

 

Was sind die Unterschiede zwischen Film und Buch?

Im Film kann man nicht immer alles so einfach erzählen wie im Buch. Man muss die Gesetze der Physik beachten und auch Geld spielt eine große Rolle. Darum mussten wir die Szene streichen, in der die Klasse den Schlammhang hinunterrutscht.

Andererseits haben wir sehr aufwendige Momente auf die Leinwand gebracht. Zum Beispiel haben wir eine Hofeinfahrt mit Wasser geflutet, genau wie Maxe im Buch. Und dank Tricktechnik konnten wir auch die Szene, in der die Klasse mit einem Sofa fliegt, im Film zeigen.

 

Dann sind die Kinder also nicht wirklich mit einem Sofa geflogen?

Nein, die Aufnahme fand im Studio statt und das Sofa war mit einer Art Kran gesichert. Der Hintergrund, also die Bilder vom Wald und vom See, wurden später in der Postproduktion – so nennt man die nachträgliche Bearbeitung – aufwendig am Computer hinzugefügt.

 

 

Hast du schon immer gern gelesen und geschrieben?

Als Kind habe ich sehr viel gelesen und Geschichten geliebt! Am liebsten mochte ich es, wenn mir meine Eltern, meine Oma oder meine Tanten vorgelesen haben. Allerdings mochte ich es überhaupt nicht, selbst vorzulesen. Davor hatte ich immer große Angst. Denn ich konnte das nicht besonders gut. Oft habe ich mich verlesen oder verhaspelt. Auch Rechtschreibung war lange Zeit nicht meine Stärke. Obwohl ich so viele Geschichten in meinem Kopf hatte, wollte ich nie gern schreiben.

Später habe ich erfahren, dass viele Kinder unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche leiden. Und ich habe gelernt, dass man Wörter, statt sie zu lesen, auch einfach erkennen kann, wenn man sie nur oft genug gesehen hat. Genauso wie man Bilder oder Zeichen erkennt. Dann ist Lesen wie ein Schlüssel: Es öffnet das Tor zu neuen Welten, wo man fantastische Abenteuer erleben kann.

 

Wie ist es für dich, deine eigene Geschichte auf der Leinwand zu sehen?

Es ist die Erfüllung eines großen Traums, des größten überhaupt, könnte man sagen. Bevor ich davon träumte, eine eigene Geschichte zu schreiben, träumte ich davon, selbst Filme zu machen. Dass es wirklich einmal so kommen würde, hätte niemand gedacht. Ich selbst vielleicht am allerwenigsten.

Maximilian Zack saß im dunklen Klassenzimmer auf seinem Platz in der letzten Reihe und döste vor sich hin. Durch die winzigen vergitterten Fenster fielen schmale Streifen Sonnenlicht auf die kahlen Wände, die allein von ein paar alten Holz-Geodreiecken geschmückt wurden. Bunte Basteleien, Bilder, Blumen oder gar lustige Kinderbücher suchte man in diesem Raum vergebens.

Besah man sich die Schuluniformen der Kinder oder das Kostüm ihrer Klassenlehrerin, hätte man meinen können, dass in dieser Schule nur eine einzige Farbe erlaubt war: Kackbraun.

Während ihre Schüler und Schülerinnen schliefen oder teilnahmslos vor sich hinstarrten, kritzelte Frau Penne mit quietschender Kreide die Tafel voll. Dabei leierte sie mit monotoner Stimme endlose Rechenaufgaben herunter: „Achthundert plus hundert, vierzig plus sechzig, null plus neun – oh! Kein Platz mehr.“ Sie drehte sich zu ihrer Klasse um. „Maxe!“

„Hä?“ Maxe erwachte aus seinem Dämmerzustand und blickte blinzelnd zu seiner Lehrerin.

„Tafeldienst!“, kommandierte Frau Penne streng.

Maxe seufzte und erhob sich.

Während er langsam nach vorne schlich, fragte Elinore, eine seiner Mitschülerinnen, auf einmal: „Warum muss er das eigentlich immer machen?“

Gute Frage, dachte Maxe düster.

„Weil er zu nichts anderem zu gebrauchen ist“, stichelte Karl, der Klassensprecher, der in der ersten Reihe saß.

Maxe bekam heiße Wangen vor Wut. Am liebsten hätte er Karl mal tüchtig die Meinung gegeigt. Aber dann würde ihn Frau Penne für den Rest des Jahres zum Tafelschrubben verdonnern.

 

 

Die Welt war einfach ungerecht.

„Wird das heute noch was?“, fragte die Lehrerin ungeduldig und hielt Maxe den Schwamm entgegen.

„Kann ich heute vielleicht etwas Wasser zum Abwischen haben?“, fragte Maxe und griff nach dem Schwamm.

Die Lehrerin schnalzte empört, dann fragte sie streng: „Was steht zum Thema Tafelwischen im Schnittlichen Schulregularium?“

Maxe ließ die Schultern hängen, schlurfte zur Tafel und fing an, sie mit dem staubtrockenen Schwamm zu bearbeiten.

 

 

„Pascal? Würdest du Maxes Erinnerung bitte ein wenig auffrischen?“, schnarrte Frau Penne.

Pascal schreckte auf und ließ seinen Stift fallen. Er schluckte. „Äh … ja. Regel … Regel Nummer 14“, begann er zu stammeln. „Die Tafel darf nur mit einem seidenweichen Tuch oder mit einem feinporigen Schwamm gereinigt werden. Damit sich … äh …“

„Damit sich keinerlei Flüssigkeit am Boden ansammelt“, fiel ihm Karl genervt ins Wort. Er war der Klassensprecher und nutzte jede Gelegenheit, um sich aufzuspielen. „Red doch mal lauter, damit wir auch was verstehen!“

„Richtig, Karl“, lobte Frau Penne. „Das gibt einen Schnittlich-Aufkleber für dich, eine weitere Sechs für Maxe und einen Klassenbucheintrag für Pascal.“

Maxe schrubbte ein bisschen fester.

Die nächste Sechs. Die wievielte in diesem Schuljahr war das jetzt? Maxe hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Ganz im Gegenteil zu seiner Mutter. Die würde ausflippen!

„Pascal, bitte schlage dein Schnittliches Schulregularium auf und lies uns die Regel noch einmal vor“, sagte Frau Penne. „Und zwar laut und deutlich!“

Gehorsam holte Pascal ein dickes Buch unter seiner Bank hervor und fing an, leise zu lesen.

Maxe scheuerte unterdessen mit so viel Druck die Tafel, dass sie zu wackeln und zu quietschen begann.

Suse aus der zweiten Reihe rief: „Achtung! Die Tafel …“

Aber da passierte es auch schon: Die alte Tafel sprang aus der Verankerung!

Maxe erschrak und machte einen Satz rückwärts. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Tafel nach unten rauschte und auf den Boden donnerte.

„Die Schule stürzt irgendwann noch mal ein!“, kreischte Suse panisch.

„Oh nein. Das wollte ich nicht“, sagte Maxe zerknirscht und wirbelte herum. Dabei stieß er versehentlich die offene Trinkflasche um, die auf Karls Tisch gestanden hatte. Der komplette Inhalt ergoss sich über Karls Hose.

Wie von der Tarantel gestochen sprang der Klassensprecher auf. „Pass doch auf! Mann, meine Uniform! Du Nixkönner!“, wütete er lauthals.

 

 

Die anderen starrten auf den riesengroßen Fleck in seinem Schritt und fingen an zu tuscheln und zu kichern.

„Ruhe!“, schrie Frau Penne. „Das reicht jetzt! Kloputzdienst! Und zwar für alle!“

„Auch das noch!“, jammerte Suse.

„Was? Aber das ist doch alles nur Maxes Schuld!“, protestierte Karl. „Er kann gar nix! Nicht mal eine Tafel sauber machen! Er zieht uns alle mit runter. Genau wie diese Tafel!“

Suse nickte eifrig. „Das stimmt. Er zieht uns alle mit runter.“

„Ruhe, hab ich gesagt!“, kreischte Frau Penne sichtlich überfordert und drückte einen Knopf auf ihrem Pult.

Sofort waren Schritte auf dem Flur zu hören.

Einen Augenblick später stürmte Hausmeister Traufe ins Klassenzimmer.

Die Kinder wurden kreidebleich. Auch Maxe sah eingeschüchtert zu ihm hinüber.

Traufe war kein normaler Hausmeister. Traufe war eher so eine Art Schul-Sheriff, und er machte seinem Spitznamen alle Ehre: der Vollstrecker.

Gleich würde Traufe ihn ein Mal mehr abführen, zum Büro von Direktor Schnittlich.

Der würde das Urteil fällen. Wenn Maxe Glück hatte, musste er nur nachsitzen und alle Regeln des Schnittlichen Schulregulariums abschreiben!

Das waren zwar über 777, aber noch schlimmer war: Kloputzdienst!

Maxe schloss die Augen.

Mit angehaltenem Atem wartete Maxe darauf, dass der Hausmeister seinen Namen rief.

Doch Traufe wechselte nur ein paar kurze Worte mit der Lehrerin, dann knurrte er: „Ab in die Aula!“

Im Gänsemarsch liefen die Kinder durch die langen dunklen Gänge. Auch die Türen der anderen Klassenzimmer öffneten sich. Gemeinsam strömten die Schülerinnen und Schüler in die Aula, wo sie sich in Reih und Glied aufstellten.

Maxe starrte auf die riesigen Stoffbanner, die über der Bühne hingen. Sie zeigten das Schulwappen, das auch auf Maxes kackbraune Jacketttasche gestickt war: ein Paragrafenzeichen und einen erhobenen Zeigefinger.

Treffender hätte man den Geist, der an dieser Schule wehte, nicht darstellen können.

Hausmeister Traufe lief mit ernster Miene zwischen den Kindern auf und ab und musterte sie kritisch.

Maxe schlug das Herz bis zum Hals. Traufe sah aus wie ein Bluthund, der Witterung aufnimmt.

Bei einem Jungen aus Maxes Parallelklasse blieb Traufe plötzlich stehen und streckte zackig den Arm aus.

Wortlos fischte der Junge einen knallblauen Flummi aus der Hosentasche.

Der Hausmeister riss ihm das Spielzeug aus der Hand und ging weiter. Einem Mädchen nahm er ein glitzerndes Freundschaftsbuch ab, einem anderen einen kleinen Teddybären.

Maxe war heilfroh, dass er heute zufällig nichts Wertvolles in den Taschen hatte. Man stelle sich nur mal vor, Traufe hätte ihm eine seiner kostbaren Superhelden-Sammelkarten abgenommen! Oder noch schlimmer: seine selbst gebaute Schleuder!

„Regel Nummer 22“, knurrte Traufe. „Farbige, glitzernde oder im Allgemeinen überdurchschnittlich schöne Sachen sind an der Schnittlich-Schule strengstens verboten!“

Er steuerte mit seiner Beute auf einen kastenförmigen Apparat vor der Bühne zu: Direktor Schnittlichs Höllenmaschine. Der Farbentsafter 3000.

Traufe warf den Flummi, das Freundschaftsbuch und den armen Teddy in einen trichterförmigen Schlund an der Vorderseite der Maschine. Dann bediente er einen Hebel. Sofort begann der Apparat zu surren, und nach einem kurzen Schmatzen fiel aus dem Hinterteil der Maschine ein trauriger Haufen grauer Matsche in einen durchsichtigen Behälter.

 

 

Das war nicht das erste Mal, dass Maxe erlebte, wie der Farbentsafter geliebte Spielsachen zerstörte. Trotzdem schnürte ihm der Anblick die Kehle zu. Da donnerte es auf einmal aus dem Lautsprecher.

Maxes Blick flog zum Rednerpult auf der Bühne. Dort stand Direktor Schnittlich, der größte Kinderhasser aller Zeiten, und klopfte gegen das Mikrofon.

„Liebe Schülerinnen und Schüler der Schnittlich-Schule“, begrüßte er sie. „Wieder geht ein schöner Schultag an dieser besonderen Schule zu Ende. Und wenn ich so in eure Gesichter blicke, bin ich mir sicher, dass ihr am liebsten nachsitzen würdet.“

Hausmeister Traufe lachte leise, doch als er sah, dass niemand mitlachte, setzte er sofort wieder sein grimmiges Bulldoggengesicht auf.

„Es erfüllt mich mit Stolz“, fuhr Schnittlich fort, „dass ich euch verständlich machen konnte, dass es nur auf eine Sache im Leben ankommt: Regeln!“

Maxe stöhnte leise auf.

In diesem Moment hob Traufe ein Schild mit der Aufschrift „Applaus“ in die Höhe.

 

 

Maxe und die anderen Kinder klatschten lustlos.

Ruckartig drehte Traufe das Schild um. „Ruhe“, stand auf der Rückseite. Der Applaus verstummte.

„Regeln bedeuten Freiheit“, sagte Schnittlich. „Regeln bedeuten Erfolg. Regeln bedeuten Glück.“ Seine Augen begannen zu funkeln. „In wenigen Tagen wird es in dieser Schule eine Zeremonie geben. Dann wird das von mir eigenhändig ausgearbeitete Schnittliche Schulregularium vom Leiter der Oberschulbehörde höchstpersönlich zum Standardwerk für alle Schulen ernannt werden.“

 

 

Wieder hielt der Hausmeister das „Applaus“-Schild hoch und die Kinder klatschten artig.

„Danke!“ Schnittlich nickte seinem Publikum huldvoll zu. „Mit dieser frohen Kunde entlasse ich euch nun und wünsche euch einen schönen geregelten Resttag. Ihr dürft euch jetzt entfernen.“

Mit gesenktem Kopf marschierten die Kinder geordnet aus der Aula.

Gerade wollte sich auch Maxe in Bewegung setzen, als er angerempelt wurde und hinfiel. Er landete auf dem Rücken wie ein Käfer und versuchte mit rudernden Armen und zappelnden Beinen wieder aufzustehen. Aber das war gar nicht so einfach mit einem schweren Ranzen auf dem Rücken.

Die anderen Kinder liefen wie Zombies einfach an ihm vorbei. Nur sein Klassenkamerad Anton, ein Junge mit einer ungewöhnlich großen Brille, blieb kurz stehen und wollte ihm aufhelfen.

Dagegen hatte Traufe allerdings was. „Hey!“, rief er Anton drohend zu.

„’tschuldigung“, murmelte Anton in Maxes Richtung und scherte schnell wieder in die Reihe ein.

Traufe kam auf Maxe zu und knurrte mit einer ruckartigen Kopfbewegung: „Mach, dass du hier wegkommst.“

Hastig rappelte sich Maxe auf und wetzte los. Dabei jauchzte er leise: „Endlich Schule aus! Jaaaaaaaaaaaa!“

Zu Hause angekommen, wurde Maxe sogleich von einem lauten Bellen empfangen. Und dann ging auf einmal wie von selbst das Hoftor auf.

Dahinter stand schwanzwedelnd der braungelbe Familienhund.

„Makkaroni! Danke fürs Toröffnen, Großer!“, gluckste Maxe, worauf der Labrador ihm die Pfote reichte. „Ich hab dich sooo vermisst!“ Maxe hockte sich hin und knuddelte Makkaroni ausgiebig. Sein Blick fiel auf den leeren Hof und die geschlossene Haustür. „Sonst keiner da?“, fragte er verwundert. „Wo sind die denn schon wieder?“

Auf dem Weg zum Haus blieb Maxe bei Makkaronis Hundehütte stehen.

Der Wassernapf war schon wieder leer. Maxe nahm den Gartenschlauch, drehte den Hahn auf und ließ das kühle Wasser in den Hundenapf laufen.

Makkaroni machte jedoch keine Anstalten zu trinken.

„Keinen Durst?“, fragte Maxe ihn.

Sein Freund starrte zur Haustür. Wahrscheinlich hatte er Hunger!

Maxe ließ den Schlauch fallen und sprang die Stufen zur Haustür hinauf. Seit er denken konnte, war er ein Schlüsselkind.

Kaum hatte er die Tür geöffnet, sauste der Labrador an ihm vorbei in die Küche und begann laut schmatzend sein Trockenfutter zu mampfen.

Maxe streifte den schweren Schulranzen von den Schultern und pfefferte ihn in eine Ecke. Das blöde Ding wog mindestens eine Tonne!

Dann ging er mit Makkaroni nach oben. Unterwegs fischte er noch einen Basketball aus dem Bällekorb, der auf der Treppe stand, dribbelte ein paarmal und ließ den Ball dann achtlos wegspringen.

In seinem Zimmer warf sich Maxe auf sein Bett und starrte eine Weile an die Decke. Plötzlich kam dieses Gefühl in ihm hoch, das er gar nicht leiden konnte: Er fühlte sich allein.

Es war doof, dass er in der Schule noch keine Freunde gefunden hatte. Aber wie sollte er dort auch einen Freund finden? Er war ja die ganze Zeit nur damit beschäftigt, bloß keine Regel zu übertreten!

Maxe seufzte und richtete sich auf. „Hey, Kumpel, hast du Lust auf eine Runde Wer bin ich?“, fragte er Makkaroni, der vor dem Bett saß.

Der Labrador wedelte freudig mit dem Schwanz, was so viel wie Ja bedeutete.

Kurz darauf saßen sich Maxe und Makkaroni gegenüber. Beide hatten einen Zettel auf der Stirn kleben. Auf Maxes Zettel stand „Ketchup“, auf Makkaronis „Pommes“.

„Und? Wer bin ich?“, fragte Maxe erwartungsvoll.

Makkaroni sah ihn aus großen braunen Augen an.

„Als mein einziger und bester Freund musst du das doch wissen!“, rief Maxe enttäuscht und zupfte sich den Zettel von der Stirn.

Das war ein blödes Spiel!

In diesem Moment klingelte es an der Tür.

Maxe und Makkaroni horchten auf, und in der nächsten Sekunde spurteten sie auch schon nach unten. Schwungvoll riss Maxe die Haustür auf und …

… wäre vor Entsetzen beinahe aus den Latschen gekippt. „Oh nein. Mama wird komplett ausrasten“, murmelte er, als er die Bescherung sah.

Der Hof war kein Hof mehr. Er hatte sich in einen riesengroßen Swimmingpool verwandelt. Das Wasser stand mindestens einen Meter hoch!

Halb fasziniert, halb geschockt blickte Maxe auf einen vorbeitreibenden gelben Ball, eine schwimmende pinkfarbene Luftmatratze und einen Hockeyschläger.

Der Wasserschlauch!

Maxe haute sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Er hatte völlig vergessen, den Hahn wieder zuzudrehen! Und wie es schien, war die blöde Abflussrinne mal wieder verstopft – sonst wäre das Wasser abgelaufen. So ein Obermist!

„Hallo?“, rief plötzlich jemand hinter dem Tor.

Kurz darauf ertönte wieder die Klingel.

Sofort sprang Makkaroni ins Wasser und schwamm geradewegs auf das Hoftor zu.

„Hey, was machst du denn da?“, rief Maxe, doch sein Hund beachtete ihn gar nicht.

Maxe blieb keine Wahl: Kurzerhand kletterte er auf die wacklige Luftmatratze, schnappte sich den Hockeyschläger und paddelte Makkaroni hinterher.

Der Labrador war schon fast am Tor, als Maxe endlich dämmerte, was sein Kumpel vorhatte.

Panisch schrie er: „Makkaroni, niiiiiiicht!“

Doch es war zu spät.

Der eifrige Labrador hatte die Klinke des Tors bereits erreicht und drückte sie mit der Pfote runter.

Ende der Leseprobe