Die verdammt hübsche Lis - Alexander Kaltenkind - E-Book

Die verdammt hübsche Lis E-Book

Alexander Kaltenkind

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Beschreibung

Es geht immer um den gleichen Scheiß. Jemand ist weg, tot oder steckt in jemandem, in dem er nicht stecken sollte. Kombinationsmöglichkeiten und Verkettungen sind beliebig, aber Scheiße bleibt Scheiße. Elies Parks verschwindet. Genau genommen wird sie mitgenommen, aber auch das trifft ihren Zustand nicht richtig. Überhaupt ist hier nichts richtig. Ihr ganzes Leben ist nicht annähernd normal verlaufen. Warum gerade am Ende etwas anderes erwarten? Jedenfalls: Jax Halen ermittelt. Unfreiwillig. Kaum einen Tag später die Leiche. An sich nichts Ungewöhnliches, außer, dass es meist erst die Leiche und dann den Fall gibt. Hier geht es jedoch um Sachbeschädigung und Diebstahl. Er hätte also auf eine echte Enthauptete verzichten können. Nur zwei Dinge machen es erträglich: Die Kohle stimmt und jeder wird sein persönliches Problem los. Letzteres hätte Halen voll und ganz genügt. Und wie es der Zufall will, nichts anderes verbindet ihn mit Elies Parks. Eine zehn Jahre alte und noch immer unbeglichene Rechnung. Sein persönliches Problem: Joe Irgendwas.

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Es geht immer um den gleichen Scheiß. Jemand ist weg, tot oder steckt in jemandem, in dem er nicht stecken sollte. Kombinationsmöglichkeiten und Verkettungen sind beliebig, aber Scheiße bleibt Scheiße.

Elies Parks verschwindet. Genau genommen wird sie mitgenommen, aber auch das trifft ihren Zustand nicht richtig. Überhaupt ist hier nichts richtig. Ihr ganzes Leben ist nicht annähernd normal verlaufen. Warum gerade am Ende etwas anderes erwarten?

Jedenfalls: Jax Halen ermittelt. Unfreiwillig. Kaum einen Tag später die Leiche. An sich nichts Ungewöhnliches – außer, dass es meist erst die Leiche und dann den Fall gibt. Hier geht es jedoch um Sachbeschädigung und Diebstahl. Er hätte also auf eine echte Enthauptete verzichten können.

Nur zwei Dinge machen es erträglich: Die Kohle stimmt und jeder wird sein persönliches Problem los. Letzteres hätte Halen voll und ganz genügt. Und wie es der Zufall will, nichts anderes verbindet ihn mit Elies Parks. Eine zehn Jahre alte und noch immer unbeglichene Rechnung. Sein persönliches Problem: Joe Irgendwas.

Alexander Kaltenkind ist ein Pseudonym. ‹Die verdammt hübsche Lis› ist der erste Science-Fiction-Krimi um den Privatermittler Jax Halen.

Neu Nancy (ugs. «Die Neue») liegt am Rande der größten Berylliumerz-Lagerstätte auf H-36. Vor mehr als hundert Jahren entstand durch den Abbau die ursprüngliche Werkssiedlung «Nancy» mit circa 50 Wohnungen. Bis heute ist Neu Nancy auf eine Viertelmillion Einwohner angewachsen und die älteste und größte Stadt der Konnoh-Region.

Bis zu einem katastrophalen Unfall auf dem Werksgelände in der Mitte des letzten Jahrhunderts war der Zugang zum Abbaugebiet unterirdisch eingerichtet und lag im Zentrum von Neu Nancy. Heute sind diese Stadtsektionen aufgrund ihrer Toxizität nur noch eingeschränkt passierbar.

Sehe ich einen Roboter, sehe ich einen Toaster. Sein Schicksal

nimmt mich im gleichen Maße mit, als würde ein Toaster von

der Tischkante fallen – kein wirklicher Verlust.

Lelio Hull

Inhaltsverzeichnis

Lis

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Spielzeug

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechzehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Kapitel Neunzehn

Kapitel Zwanzig

Kapitel Einundzwanzig

Kapitel Zweiundzwanzig

Echt …

Jax Halen

Anständig angefangen – dann Schnüffler

Trotz seiner 1,93 Meter von einem 1,50-Meter-Toaster im Novemberregen gepfählt

Zu schwach – untrainiert – die Zeichen nicht erkannt

So würde es auf meinem Grabstein stehen. Vermutlich müsste die Rückseite genutzt werden. Ich bezweifelte, dass irgendwer die Kohle für ein Mausoleum zusammenkratzen wollte, um meine ganze Scheiße für die Nachwelt festzuhalten.

In diesem Moment, das Unausweichliche über mir, wünschte ich, still und heimlich im Matsch aufgelöst zu werden.

Kein Grabstein.

Keine Schmach.

Nicht eingemeißelt in Stein. Nicht gepfählt auf unechtem Asphalt.

Selbst Liva Vennix’ Schicksal bekam einen süßlichen Beigeschmack, während ich das Ding fliegen sah.

Es pisste in Strömen.

Ehrlich gesagt, ich erinnerte mich nicht, jemals so durchnässt im Regen gestanden zu haben.

Aber um fair zu sein: Ich erinnerte mich auch nicht, jemals einen so hoch springenden Toaster gesehen zu haben. Vor allem aus der Nähe. Was in dieser Nacht bedeutete, dass das Ding im hohen Bogen auf mir landen wollte.

Endgültig.

Nichts an diesem Ort war echt. Nicht das Wetter, nicht die auf alt getrimmten Gemäuer, die ich vor einigen Sekunden fluchtartig verlassen hatte. Selbst diese Flucht war’s nicht. Ich lief auf Autopilot und einer Sache in die Arme, vor der jeder mit Restverstand fliehen wollte.

Ein gesunder Überlebenstrieb hätt’s aber auch getan.

Bis jetzt verdankte ich’s Glück und Zufall, noch aus einem Stück zu bestehen und zu atmen. Dass ich überhaupt hinterherhinken konnte, war mehr, als mir die Erfahrung zugestand.

Glück und Zufall – ich glaub’ weder an das eine noch an das andere. Beides unecht und gefährlich, vor allem, wenn du dich drauf verlässt.

Also: Wem verdankte ich’s, im Regen auf diesem Vorplatz zu stehen? Hinter mir der Hauseingang, vor mir die Karre. Wie arrangiert, so stand ich zwischen meinen Optionen.

Keine Aussichten.

Kein Zufall.

Egal, was nun passieren sollte, auch Glück hätte nicht weiter weg sein können.

Meine Fresse war blutverschmiert und brannte mit jedem Regentropfen, der mir die aufgeplatzte Augenbraue ausspülte. Und doch, das echteste Gefühl stellte sich erst ein, als ich das Ding über mir sah. Den Knüppel in den kleinen Krallen, zum letzten Stich ausholend. Es flog.

Ich spürte förmlich, wie mir der Toaster den hölzernen Gehstock von oben durch den Körper rammen würde. Ich schmeckte schon das metallene Ende den Rachen entlang nach unten treiben.

Alles echt.

Alles in Zeitlupe.

Alles noch nicht geschehen.

…nichts

Das Bett war kein außergewöhnliches. Standardmaße, die Lis’ Körper genügend Platz ließen. Unruhiger Schlaf konnte aufgefangen werden, aber für jede weitere Person war nur unter außergewöhnlichen Umständen Platz.

So wie in dieser Nacht.

Irgendetwas in ihr erwartete ihn jeden Abend, auch wenn sie aus der Erfahrung wusste, dass ein System dahinter lag. Alle Tage wieder wurden die Standardmaße ihres Bettes zum Bersten gebracht. Präzise wie ein Uhrwerk, sie konnte sich auf ihn verlassen. Er war auf die Minute berechenbar.

Jedes Mal tat sie, als würde sie schlafen, denn normale Menschen schliefen um diese Uhrzeit. Als das Ritual vor Jahren begonnen hatte, riss es Lis noch aus dem Schlaf. Sie schreckte hoch, er beruhigte sie und brachte sie zurück in die Horizontale. Dann schloss er ihre Augen. Später erwartete sie ihn, machte sogar Platz auf der Matratze, damit er sie beim Einsteigen nicht gleich zerquetschte. Sie blieb liegen und hielt die Augen geschlossen.

Wie jedes Mal – so auch in dieser Nacht – rollte er auf sie. Überwand ihren ersten nackten Schenkel und machte es sich auf ihr bequem. Das Bett ächzte unter der gemeinsamen Last. Sein Ellbogen grub sich neben ihrem Kopf in die Unterlage. Da blieb kein Raum für Widerworte. Weder von ihr noch vom Unterbett. Nach wenigen unrhythmischen Rucklern gab ihr Körper mitsamt Matratze den Stößen nach. Auch hier: unverwechselbar präzise und verlässlich. Er war auf die Sekunde berechenbar.

Leise stöhnte er auf und verließ Lis’ Körper. Er ergoss seinen Samen auf ihrem Unterleib. Das Taschentuch hielt er die ganze Zeit über parat in der Faust über ihrem Schopf. Es war zerknittert und angefeuchtet von Schweiß, und damit wischte er ihr hastig über Bauch und Schritt. Er kniete vor ihr, wartete ab, links und rechts ihre dünnen Beine. Dann entfernte er mit dem Tuch die letzten Spermatropfen, die aus ihm hervorquollen.

Zum Abschied beugte er sich nochmals zu ihr runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Dass ihr Bett jedoch in jedem anderen Sinne außergewöhnlich war, das erkannte Lis erst sehr spät.

Rituale, so ungewöhnlich sie auch erscheinen mögen, können mit den Jahren derart zur Gewohnheit werden und in Fleisch und Blut übergehen, dass es irgendwann nur noch das Abnorme ist, das dich mit Leben füllt. Du lebst von Außergewöhnlichkeit zu Außergewöhnlichkeit. Der Umstand, dass es dein Vater ist, auf den du allabendlich wartest, wird für dich zum Normalsten auf der Welt.

Lis wusste nicht, wann es angefangen hatte.

Das Ausmaß dessen, was ihr, seit sie denken konnte, angetan wurde, würde sie niemals verstehen können. Aber sie wusste, dass andere Väter ihren Töchtern auf andere Weise Zuneigung schenkten.

Lis hatte verstanden, dass dazu keine Taschentücher nötig sind.

Sie hatte verstanden, dass diese Dinge am helllichten Tag geschehen.

Am gravierendsten empfand sie die Scham im Blick ihrer Mutter. Die Ignoranz. Das Vorwurfsvolle. Die Schwäche.

Was Lis widerfuhr, durfte nicht widerfahren. Niemandem. Das war verboten. Da war sie sich sicher, auch ohne darüber zu sprechen. Auch ohne eine Freundin zu haben, die einen Stiefvater hatte. Sie ahnte, dass das die Beziehung zu ihrem Vater nicht legitimieren würde. Selbst wenn: Elies ‹Lis› Parks war zwölf Jahre alt. Nichts legitimierte Samen auf ihrem Unterleib. Das hatte sie in der Schule aufgeschnappt. Mr. Averill hatte es vor der Klasse zwar nicht in dieser Deutlichkeit gesagt, doch Lis hatte ihn verstanden. Diese Art von Nähe war nichts für ein zwölfjähriges Mädchen.

Noch kniete er vor ihr. Er berührte mit seinen rauen Lippen ihre Stirn. Der Abschluss des Rituals. Der zur Gewohnheit verkommene Abschluss verbotener Vaterliebe.

Sie hatte sich wehren wollen – er hatte sie beruhigt. Wie am Anfang. Wie immer.

Doch diese Nacht war im Gegensatz zu den vergangenen eine außergewöhnliche. Während er zuckend das Taschentuch umklammerte, krampfte sich ihre Kinderhand, verborgen in der Bettdecke, um den Holzgriff eines Steakmessers.

Dann rammte sie ihm die Messerklinge seitlich in den Wanst.

Er richtete sich auf und starrte sie mit erschrockenen Augen an. Augen, die darauf warteten, dass die Wunde einen blitzartigen Schmerz in sein Bewusstsein katapultierte. Blut hatte sich bereits über ihren Bauch, den Schritt und die Beine ergossen. Selbst im Halbdunkel des Kinderzimmers konnte sie seinen fassungslosen Blick erkennen. Sie funkelte ihn kalt an und durchstach seine haarige Haut zwei weitere Male mit dem stählernen Wellenschliff.

Er kippte vom Bett, schnaubte erschrocken und versuchte, das ausströmende Blut mit seinen Händen aufzuhalten. Der Schock breitete sich in seinem Gesicht aus und ließ es wie einen Vollmond strahlen.

Lis zog ihr Nachthemd auf die übliche Länge zurück und verhüllte ihren nackten Körper. Sie setzte sich auf die Bettkante und tauchte barfuß in das warme, von der Nacht entfärbte Blut ein.

Sie schaute forschend in das panische Gesicht ihres Stiefvaters. Seinen Augen entnahm sie, dass er realisierte, wie außergewöhnlich diese Nacht für beide werden würde. Lis erkannte Schmerz in den Augen und den verzerrten Lippen. Ein nasses Rasseln stieg aus seiner Kehle empor. Er wollte etwas sagen. Doch bevor ein Wort seinen schmallippigen Mund verlassen konnte, stach sie mit dem Steakmesser in seinen Hals. Derart schnell, dass seine Augen den Satz nicht beenden konnten. Lis hatte sich dabei nicht von der Bettkante erhoben. Leidenschaftslos sah sie zu, was das Eindringen in seinen Körper mit ihm machte.

Wenige Sekunden später verließen ihn die Kräfte und er sank auf dem Teppich zusammen. Ob er tot war, konnte Lis nur vermuten. Ihre Blicke geiferten Minuten später noch immer über seinem leblosen Körper. Um ihn herum wuchsen die schwarzen Schatten. Seine Haut wurde bleicher und war von dem Licht, das der unbedeckte Mond durchs Zimmer warf, kaum mehr zu unterscheiden.

Lis betrat das Schlafzimmer ihrer Eltern.

Nach wenigen Schritten im dunklen Raum spürte sie, wie sinnlos es war, sich schlafend zu stellen.

Man atmet einfach anders, wenn man es vortäuscht.

Ihre Mutter atmete anders.

Lis stand neben dem Bett und schaute auf ihre Mutter hinab, die unter der Bettdecke kauerte. Lis horchte.

In diesem Moment kamen ihr die vielen Male, in denen sie versucht hatte, Schlaf und Gleichgültigkeit vorzutäuschen, so demütigend vor.

Du atmest einfach anders, dachte sie, und er hatte es die ganze Zeit gewusst. Gehört, dass sie nicht schlief, während er in sie eindrang. Vielleicht hatte er genau das genossen.

Ihre Mutter atmete anders. Es half nicht, dass sie sich unter der Bettdecke versteckte. Hätte sie geahnt, dass der, den sie täuschen wollte, längst über alles im Bilde war, sie durchschaut hatte und trotzdem mitspielte – auch Mom hätte sich gedemütigt gefühlt. Sie würde sich für die Starre schämen, die sie unter der Bettdecke hielt und die sie hoffen ließ, dass alles wieder gut werden würde.

Hätte sie geahnt, dass ihre zwölfjährige Tochter mit einem Steakmesser an ihrer Bettkante steht, sie würde sich für diesen Gedanken schämen. Denn nichts wird von alleine wieder gut.

«Nichts», flüsterte Lis.

LIS

Außen knusprig, innen fluffig

Zu einem guten Burger gehört mehr als ein Brötchen. Ohne Patty brauchst du den Burger gar nicht in die Nähe eines Tisches zu bringen. Und ‹Patty› meinte in Jimmy’s Burger Farm natürlich die gegrillte Scheibe Hackfleisch, die saftig zwischen den Burger Buns landet.

Nicht selten war auch die andere Patty zum All-you-can-eat-Buffet vorgerückt. Aber Patty Campbell blieb die zweite Wahl. Der übel schmeckende Nachtisch, der probiert wird und dann unter der Serviette zurückbleibt. Angekaut und für den Mülleimer bestimmt. Vor allem bei den Jungs vom Fenstertisch. Jeden Freitag, wenn sich die Mitchell-Zwillinge, der stille Blonde vom Quick-Mart-Nachtschalter und noch so ein skurriler Typ hier trafen, hätte es Pattys Brötchen einiges abverlangt, um vor den Burgern vernascht zu werden.

Vom Tresen aus beobachtete Elies, wie Patty vier ‹Jimmy’s Big Cheeseburger› ans Fenster brachte. Je häufiger sie sich dieses Schauspiel anschaute, desto abstoßender wirkte es.

Sie hätte schwören können, dass sich Patty extra viel Zeit ließ, die Burger vom Tablett auf den Tisch zu stellen und dabei vor den Jungs zu tänzeln. Extrazeit, in der du dir einreden kannst, dass sie nach deinem Arsch lechzen und begierig darauf warten, ihre Zähne hineinzuschlagen, mit ihrer Zunge darin herumzuwühlen. Nichts als Selbstbetrug, denn sie wollen den Burger. Nur den Burger. Auch, wenn sie dich später wieder ausprobieren und angefangen liegenlassen; mit jedem weiteren Mal wirst du weniger ihr Geschmack.

Alles in allem war es Kunst. Schwer verständlich und kaum nachvollziehbar, aber in seiner abstoßenden Widersprüchlichkeit ein fesselndes Werk:

Patty tänzelte zittrig wie eine schwer beladene Bedienung auf Rollschuhen im Rückwärtsgang vor Halbstarken herum, die ihre Söhne hätten sein können.

Bis auf diese vier Freitagnachtdemütigungen war das Restaurant seit Stunden leer. Jimmy hockte im hintersten Bereich der Küche und schaute auf einem alten, von Frittierfett überzogenen Röhrenfernseher die hundertste Wiederholung eines Baseball-Klassikers. Den Kommentator hatte er stumm gestellt und durch seine eigene Hetze ersetzt, die von Zeit zu Zeit durch eine Bierflasche hallte, jedoch nie abbrach. Weiter vorne in der Küche dudelte ein Radio leise vor sich hin und umhüllte Jimmys Selbstgespräch in Hintergrundrauschen.

Vielleicht war es eher ein Unfall, dachte Elies. Eine Massenkarambolage, die das Leben aller Beteiligten mit jeder Sekunde weiter ins Verderben reißt. Die ersten Stoßstangen berühren sich, und die Sache nimmt ihren unausweichlichen Lauf. Alles verformt sich und kann nie wieder in die ursprüngliche Gestalt zurück. Leben bumst Leben. Erst verschieben sich die Bleche, dann verformen sie sich, letzten Endes bersten sie geräuschvoll – ein tragischer Unfall.

Du kannst nicht wegschauen.

«Kurz nach zehn, Jungs. Ihr wisst ja, in ‘ner halben Stunde …»

Patty Campbell lächelte unsicher. Ihr übertrieben geschminktes Gesicht strahlte für einen Moment die normalerweise verdeckt lodernde Abscheu gegen alles, jeden und sich selbst nach außen. Als würdest du einen vorgeheizten Ofen schlagartig aufreißen und hineinschauen. Für diesen einen Augenblick des Ausbruchs bröckelte die ohnehin schon gealterte Fassade. Vielleicht erkannte Patty das eigene Trauerspiel in der spiegelnden Fensterfront: Während sich die vier Typen an ihren Cheeseburgern vergingen, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass dieser Eifer und diese Sinnlichkeit in wenigen Stunden noch einmal auf der Ladefläche eines Pick-up Trucks auf sie überschwappen könnten. Zumindest bei einem von ihnen.

Nur Patty hörte bereits aus der Erinnerung heraus das rhythmische Knarren der ungepolsterten und kalten Ladefläche. Aber dass der Pick-up des Quick-Mart-Nachtschalter-Jungen auch diesen Freitag wieder auf einem der unbeleuchteten Feldwege neben dem Friedhofsgelände parken würde, zeichnete sich auch vor Elies’ innerem Auge ab. Dieses Kaff war nicht groß genug, um hier als Flittchen in der Anonymität versinken zu können. Und abgesehen davon: Es waren vier Kerle, die sich selbst und jedem, der nicht dabei sein konnte, etwas zu beweisen hatten. Natürlich wurde geredet.

Leben bumst Leben.

Ein tragischer Unfall.

Die Besonderheit war nur, dass es nicht die Möglichkeit der Unfallflucht gab. Jeder hing irgendwie drin, und dem Glauben, unbeteiligter Außenstehender zu sein, war Elies noch nie auf den Leim gegangen.

Vom Tresen aus beobachtete sie Patty und wie sich die traurige Szene in der Fensterfront spiegelte. Es war so abscheulich wie vorhersehbar. Vielfacher Selbstbetrug oder eine einzige Lüge. Vielleicht konnte sie auch deswegen nicht wegschauen.

Elies Parks hasste Lügen.

JIMMY’S BURGER FARM KNUSPRIG UND LECKER

Als bunte Leuchtreklame in rundgelutschten Lettern prangte Jimmys Slogan direkt über der gläsernen, mit Fingerabdrücken übersäten Doppeltür.

Ein weiterer Gast betrat die Farm.

Elies schaute ruckartig zum Eingang. Sie hätte mit allem gerechnet. Dass sich Patty plötzlich den Minirock vom Leib reißt und als Cheeseburger-Ersatz anbietet, beispielsweise. Aber jetzt noch Kundschaft?

Beim Zufallen der Tür erklang zum zweiten Mal die rustikale Türglocke und riss Elies aus dem beängstigend realistischen Tagtraum.

Der vorwurfsvolle Blick zur Wanduhr bestätigte Elies‘ Unglauben. Sie setzte ein Lächeln auf und schlenderte dem 22:17-Uhr-Gast mit einem Elan entgegen, der nur noch für dreizehn Minuten ausreichen musste.

«Wir schließen in ein paar Minuten, sorry.»

«Gut, ich setz mich kurz zu meinen Kumpels. Ach, Süße, ich nehm ‘ne Coke und ‘nen Burger, nichts Besonderes, kein Käse, du weißt, was ich meine, he? Wir sind in ein paar Minuten weg.»

Er ließ Elies stehen. Den wachsenden Elan, den seine «Süße» angefeuert hatte, sah er nicht mehr. Er hätte genauso gut mit Nitroglycerin jonglieren können. Ihr Gesichtsausdruck blieb vom Funkeln ihrer Augen unberührt. Hinter der steinernen Fassade war jedoch etwas zum Leben erweckt worden, und das war nichts Geringeres als Lava.

Elies ging in die Küche. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wie sich der Typ an Patty vorbei quetschte und neben die Mitchell-Zwillinge setzte. Elies malte sich Pattys dummes Lächeln aus, wie sie vor dem Kopfende des Tisches stand und sie der Gedanke an einen fünften Schwanz vergessen ließ, wie abgewrackt erbärmlich sie und dieses ganze Loch hier waren.

Leben bumst Leben, dachte Elies und bereitete in der Küche den Burger zu. Nichts Besonderes, kein Käse.

Sie wusste, was er meinte.

Doch wusste er, was er bestellt hatte?

Ein sanftes Lächeln entglitt ihrem konzentrierten Gesicht. Unbehelligt vom musikuntermalten Gebrabbel ihres Chefs wendete sie das brutzelnde Fleisch in der Pfanne. Sie hatte noch knapp vier Minuten, dann sollte auch das Brötchen außen knusprig und innen fluffig sein. Alles eine Frage des Timings.

Der Grill war bereits aus, sie schob die Brötchen in den Toaster neben der Salatbar. Der Duft des Fleisches kroch ihr in die Nase. Speichel lief ihr im Mund zusammen. Außen kross, innen zartrosa. Wer es blutig mag, brät es kürzer, ja, das hier war genau jetzt richtig.

Der eigentliche Trick war, das hatte sie schnell gelernt, egal, ob in Grill, Pfanne oder Patty: nur ein einziges Mal wenden und nicht unnötig anfassen. Zu viel Bewegung führt dazu, dass unnötig viel Flüssigkeit herausläuft.

Der Job bei Jimmy wurde nicht sonderlich gut bezahlt. Die Karrieremöglichkeiten waren überschaubar. Jeder weitere Tag hier ließ Elies einen Tag näher an Pattys Position heranrücken. Jeder Tag bedeutete einen fortschreitenden beruflichen, persönlichen und gesellschaftlichen Abstieg.

Auch Patty Campbell wird doch mal Träume gehabt haben? Als junge Frau vor…

7304 Tagen.

Diese Zahl hatte sich auf Elies’ Festplatte eingebrannt.

Diese Zahl unterschied sie. Elies würde nicht in zwanzig Jahren vor dem Fenstertisch flanieren, um Jungs, die heute noch in den Windeln liegen, auf ihr Brötchen aufmerksam zu machen.

Wenn du dreiundzwanzig bist, hören sich 7304 Tage unfassbar an. Erst Pattys täglicher Auftritt verpasste dieser Zeitspanne das nötige Grauen. Patty war der Blick in die Zukunft.

7304 Tage, und das innere Verlangen nach einer Pick-up-Ladefläche ist so normal wie Atmen.

Elies baute den Burger zusammen.

Ihr Gesicht verriet Konzentration, die Augen konnten jedoch nicht verbergen, dass sie andernorts beschäftigt war. Die Gedanken verfinsterten sich. Sie kreisten immer enger um ihr eigenes Versauern in diesem Laden. Bei der Vorstellung, dass der Dreckskerl, der sie noch eben mit «Süße» abgespeist hatte, in 7304 Tagen ihr Freitagabend-Highlight sein würde, drehte sich ihr der Magen um. Sie sah sich auf der finsteren Ladefläche eines Pick-up Trucks: zerzauste Haare, wunder Rücken, gerötete Gesäßbacken und aufgescheuerte Knie.

Ihre Atmung setzte wieder ein. Die Beschäftigung andernorts war vorüber. Sie hatte die Ladefläche verlassen und sah den dampfenden Burger vor sich auf dem Teller. Als Letztes fehlte noch die obere Brötchenhälfte, und Elies fiel wieder ein, warum dieser Job bei all der Scheiße doch seine Vorzüge hatte.

Macht.

Und von dieser Macht hatte sich eine beachtliche Menge in ihrem Mund gesammelt.

Elies war von der Menge an Speichel ehrlich überrascht, wie er sich sämig von ihrer Unterlippe zielgenau auf den Burger darunter ergoss.

Sie presste die obere Brötchenhälfte auf den Burger und flüsterte: «Et voilà … einmal Burger, nichts Besonderes, kein Käse, genau wie du’s brauchst.»

Mit einem drei viertel gefüllten Glas Coke war Elies an ihrem fernsehschauenden Chef vorbeigehuscht, hatte ihm behutsam auf die Schulter getätschelt, damit er nicht erschrak, und war eilig durch die Hintertür nach draußen verschwunden. Keine Minute später betrat sie wieder die Küche. Sie zerrte mit einer Hand den Minirock rechts und links zurecht und balancierte das randvoll gefüllte Glas über Jimmys schwitzende Kopfhaut.

Um 22:31 Uhr bekam der Kunde, was er bestellt hatte: eine drei viertel Coke und einen Burger. Alles darüber hinaus war Elies’ Auslegung von seinem «Du weißt, was ich meine, he?».

Jimmy’s Burger Farm schloss erst, als sie alle aufgegessen und ausgetrunken hatten. Das war für Elies Ehrensache.

Knusprig und lecker.

Das Viertel

Jason Salomon war kein Feinschmecker, aber guten Freunden würde er den Weg zu ‹Jimmy’s Burger Farm› ersparen.

Es waren nicht die Burger. Die waren gut, wobei er nie zwischen gut, sehr gut und außergewöhnlich unterschied. Ein Burger war ein Burger. Entweder war er gut oder es war kein Burger. In dieser Hinsicht war die Farm gut.

Das Einzige, was Jason weniger zusagte, war, dass sie dir dort in den Burger spucken – und um das zu erkennen, brauchst du wirklich kein Feinschmecker zu sein. Es genügte bereits, dass man einigermaßen nüchtern war. Die Bedienung zu beobachten, war allerdings auch hilfreich. Letzten Endes solltest du einfach einen Blick auf das werfen, was du dir zwischen die Kiemen schieben willst.

Genau deshalb hatte Jason Salomon auch herzhaft zugelangt. Es war für ihn also nicht wichtig, ob, sondern wer ins Essen rotzt. Wäre es nicht bereits so spät gewesen, er hätte sich von der Kellnerin auch ein zweites Mal in den Mund spucken lassen.

Jason wartete neben dem hinteren Ausgang des Restaurants. Er lehnte lässig und allzeit bereit an der rau verputzten Wand. Beide Hände waren in den weiten Taschen der Jeans versunken. Die Kratzer an der Lederjacke waren ihm egal. Die schief angebrachte Wandlampe über ihm malte seinen Schatten an die Mülltonnen und an die dahinter aufragende Ziegelsteinmauer.

Er hatte sein Liebchen beobachtet, wie sie vorne von innen den Laden abgesperrt hatte. Sie konnte ihm nur hier in die Arme laufen. Dieser Jimmy war bereits vor einer Viertelstunde leicht schwankend und mit sich selbst schwafelnd abgedampft, und Freitagnacht-Patty war mit den Jungs auf Spritztour. Wahrscheinlich waren sie schon zur Hälfte mit ihr durch.

Die Tür wurde ruppig aufgestoßen, dann stand sie neben ihm und beäugte ihn argwöhnisch aus dem Augenwinkel.

Ohne ein Wort trat sie vom Treppenabsatz in den Hinterhof und warf mit einem lauten Knall die blecherne Tür zu. Der Einschlag neben Jasons Ohr hatte so gescheppert, dass er sich ein reflexartiges Verzerren seines Gesichts und die zum Ohr schnellende Hand nicht verkneifen konnte.

«Hallo. Noch mal», sagte sie, rammte zielsicher den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn zweimal im Schließzylinder.

«Äh, ja, hallo.»

«Wir haben geschlossen. Morgen ist auch wieder ein Tag, also», sie rüttelte an der Tür – fest verschlossen, «bis morgen.»

«Wenn mir schon jemand ins Essen spuckt, dann wollte ich mir zumindest mal aus der Nähe anschauen, wo das so herkommt.»

«Im übertragenen Sinn?», fragte sie, unbeeindruckt von der Art, wie er sich neben ihr aufbaute. Ihr Kopf blieb regungslos in der Waagerechten, nur ihre Augen wanderten hoch zu seinem Gesicht. Er war einen Kopf größer als sie, wobei ihre Art zu schauen diesen Unterschied locker wettmachte. Vielmehr zwang sie ihn, seinen Kopf zu ihr runterzuneigen. Sie zog in förmlich zu sich runter.

«Im übertragenen Sinn?», wiederholte er und schaute sie verdutzt an.

«Wenn dir jemand ins Essen spuckt, na, wörtlich oder im übertragenen Sinn?»

«Wörtlich», sagte er und lächelte frech.

«Okay», sagte sie gleichgültig. Sie warf den Schlüssel in ihre Handtasche. Dann riss sie übertrieben weit den Mund auf, schlug mit ihrer Zunge in alle Himmelsrichtungen aus und machte wie beim Arzt ordentlich: «Aaah», als wollte sie zeigen, dass sie keine Tabletten in einem verschlungenen Winkel ihres Mundes versteckt hielt. «Da kommt’s her, und mein Name ist Elies.»

Sie wollte sich gerade von ihm wegdrehen, da positionierte er sich um und versperrte ihr den Weg.

«Hallo, Elies, freut mich, dich nun auch von außen kennenzulernen. Macht dir das eigentlich Spaß, Gästen ins Essen zu rotzen?»

Ein distanzierendes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. «Mir scheint, dass es dir wohl besser gefallen hat als mir. Hast ja brav aufgegessen.»

«Vielleicht ist da ja noch mehr für mich, meinst du nicht?»

«Ich kann mir vorstellen, wenn du meine Kollegin fragst, werden deine Wünsche wahr. Für ein bisschen Aufmerksamkeit spuckt sie dir überall hin. Bei mir sind allerdings die Übergänge eher fließend.»

Elies rückte ihre Jeansjacke über der Burger-Farm-Uniform zurecht und zwängte die Handtasche unter den Arm, wie ein Footballspieler, bereit durchzubrechen. Sie stellte sich darauf ein, ihm zwischen die Beine zu tackeln, ihn von seinen Bällen zu trennen. Hut! Hut! Hut!

«Fließende Übergänge? Ich finde deine Übergänge sehr fließend, liebreizend», sagte er und checkte sie von oben bis unten ab. Angefangen bei ihren wasserstoffblonden Haaren, die ihr offen über das jeansverhüllte Dekolleté ragten, hin zu dem knappen Minirock und runter zu den nylonbestrumpften Beinen.

Kurze, aber tolle Beine, das fand sie selbst auch.

«Ja, fließende Übergänge», sagte sie, «zwischen Rotzen und Kotzen. Bei dir könnte ich der Versuchung erliegen, dich von oben bis unten vollzukotzen. Auch wenn du’s geil findest, meine Sache ist das nicht so. Macht schlechten Atem und versaut die Zähne.» Elies schaute ihn frech grinsend an. «Also, wenn du auf Spucke stehst, komm morgen wieder.»

Glaubte er im Ernst, dass Elies Parks ihn nicht lesen konnte? Egal, wie sehr er sie auch in die Enge zwängen würde – offenes Buch bleibt offenes Buch.

Sein ansatzloser Teint versprach abriebfeste Naturbräune in wilden Nächten. Groß und muskulös gebaut, die zurückgegelten Haare aus einem Guss, so stand er dominant und sicher wie ein Alphamännchen vor ihr. Bei Tag trug er bestimmt immer eine verspiegelte Fliegerbrille und ein smartes Grinsen im Gesicht. Was hätte sich ein junges Ding aus einem Burger-Laden auch Aufregenderes erträumen können?

Elies schaute dahinter. Keine Kunst, eher ein Fluch. In ähnlicher Weise hilfreich wie die Bekanntschaft mit Patty. Sie sah, was er wirklich war: freizeit-, kumpel- und frauenorientiert, eine bekennende Vorliebe für Internet-Pornografie und die ständige Suche nach genau diesem Verruchten.

Solche Typen waren ebenso einfach gestrickt wie ihr durch Pornos verbrämtes Frauenbild – simpel und aufs Wesentliche reduziert. Er hatte es nur seinem guten Aussehen und dem überquellenden Selbstbewusstsein zu verdanken, dass seine charakterlichen Defizite in der ersten Nacht keine Rolle spielten.

Dem Ausdruck in seinen Augen konnte sie jedoch entnehmen, dass sie ihn gebrochen hatte. So selbstsicher er auch hinter der Farm flanierte, sie täuschte er nicht über sein jämmerliches und erbärmliches Dasein hinweg. Auch Patty flanierte in den schillerndsten Farben, und?

Elies durchschaute jeden Selbstbetrug.

Sie ging um ihn herum, würdigte ihn keines Blickes, dann blieb sie an der seitlichen Auffahrt stehen, die zur Straße hinführte.

«Wie heißt du eigentlich?», fragte sie, schaute jedoch nicht zurück.

«Jason.»

«Okay, Jason, wenn du dir allerdings einmal anschauen willst, wo das herkommt, was in deiner Coke war, also aus der Nähe, dann kannst du gerne mitkommen.»

Das tänzelnde Steakmesser

Elies Parks hasste Lügen. In dreiundzwanzig Lebensjahren war sie bereits zur Genüge belogen worden. Sie glaubte, dass für alles irgendwann das Maß voll war. Bei ihr war es bereits vor einem halben Leben übergelaufen.

Ihre gebleichten Haare waren der Inbegriff von Aufrichtigkeit. Eine derartige Zurschaustellung von Künstlichkeit konnte nicht ehrlicher schreien: «Das bin nicht ich!»

Dass diese Farbe ihrer Natur entsprach, das glaubte auch nur, wer Pornos für Realität hält. Meist zierte Elies’ krauses Haupt ein dunkelblonder Ansatz, den sie ebenfalls unverblümt zur Schau stellte. Der Kontrast zum Rest. Sollten ruhig alle sehen, dass sie ein künstliches Püppchen mit blutroten kurzgeschnittenen Fingernägeln war.

Sie wusste nicht erst seit Nelson Lucier und seinem erfolglosen Versuch, mit seinen Grapschern unauffällig den Weg von ihrem Busen zu ihrer Vagina zurückzulegen, dass sie Männerfantasien gehörig anheizen und zum Überlaufen bringen konnte.