Die Weltenbewahrer - Lena Frei - E-Book

Die Weltenbewahrer E-Book

Lena Frei

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Beschreibung

Melina möchte ihren Sorgen entfliehen und zieht zusammen mit Luan hinaus in den Wald. Jedoch hält dieser Trip der beiden einige unerwartete Überraschungen bereit. Es fängt alles an, als die beiden einem Wolf begegnen... Sie geraten in eine Welt voller Wunder und Magie. Allerdings ist nicht alles so traumhaft, wie es am Anfang scheint.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 97

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Lena Frei

Die Weltenbewahrer

In der anderen Welt

Über die Autorin:

Lena Frei wurde 2007 in der Schweiz geboren. Schon seit der Grundschule schreibt Lena sehr gerne Geschichten. Dies ist ihr erstes Buch, das sie veröffentlicht. Ihr Interesse für Fantasy-Geschichten wurde durch die unzähligen Bücher, die Lena in ihrer Kindheit gelesen hat, geweckt.

Die Weltenbewahrer

In der anderen Welt

Copyright © 2022 Lena Frei

ISBN Softcover: 978-3-347-63862-4

ISBN E-Book: 978-3-347-63863-1

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Vorspann

Die Sonne ging langsam über den Dächern auf. Ihre Strahlen überzogen alles mit einem goldenen Glanz. 

Die Tautropfen funkelten wie tausend Diamanten im Gras und eine kühle Brise liess die Blätter leicht

hin und her schaukeln. 

Die Vögel pfiffen ein fröhliches Lied, als wollten sie die Finsternis vertreiben. 

Es schien alles wie immer, doch dies würde sich bald ändern…

Melina

Ich wachte mit einem Prickeln auf der Haut auf. Die Sonne kitzelte leicht mein Gesicht. Ich hatte einen sehr leichten Schlaf und wurde schon vom kleinsten Geräusch geweckt. 

Ein Vorteil, wenn man eine Schwester hatte, die beschlossen hatte, mich auf jede erdenkliche Weise zu nerven. 

Doch heute hatte, zu meiner grossen Überraschung, nicht sie mich geweckt, sondern die Vögel. Sonst schrie sie immer in mein Ohr oder liess die Tür hinter sich mit einem lauten Knall zuschlagen! 

Langsam stand ich auf und lief in die Küche. Niemand war zu sehen, komisch. 

Normalerweise bin ich immer diejenige, die am längsten schläft! Was für ein seltsamer Tag… 

Ich lief zurück in mein Zimmer und zog mich an. Nachher schlurfte ich ins Badezimmer und kämmte meine langen, braunen Haare. Aus dem Spiegel schaute mich ein Mädchen mit meerblauen, leicht verschlafenen Augen an. 

Ich entschied mich dafür, das Frühstück für meine Familie zu richten. Ich tischte Teller und Besteck auf und holte das Brot aus dem Brotkorb. Es war immer noch niemand zu sehen… 

Ich beschloss nachzuschauen, was hier abging, und betrat leise das Zimmer meiner Schwester Aurora. Sie mag es übrigens gar nicht, wenn man sie Aurora nennt! Darum sagen wir alle Auri zu ihr. Nur wenn meine Mom richtig sauer ist, bekommt Auri ihren vollen Namen zu hören. 

Ich öffnete leise die Zimmertüre und spähte vorsichtig hinein. Ihr Zimmer war mit Pferdenpostern zugekleistert . 

Überall lagen Kleider, Kuscheltiere und Legosteine auf dem Boden. Das Einzige, was ein bisschen aufgeräumt aussah, war ihr Schreibtisch. Mom bestand darauf, dass sie auf ihrem Schreibtisch genug Platz hatte, um darauf ihre Hausaufgaben erledigen zu können. Aber da jetzt Herbstferien waren, würde diese Ordnung wahrscheinlich auch bald verschwinden. 

Langsam, darauf bedacht, auf keine Legosteine zu treten, schlich ich in das Zimmer. 

Ich erhaschte einen Blick auf Auris Bett und wusste sofort, dass sie sich nicht darin befand. Irritiert eilte ich aus ihrem Zimmer.

Ich war so aufgeregt, dass ich vergass, auf die Legosteine zu achten. Grosser Fehler! Diese Legosteine taten höllisch weh! Mein Zimmer war ja auch nicht das ordentlichste Zimmer der Welt, aber Auris Durcheinander konnte man nicht toppen. 

Unverzüglich rannte ich, so schnell es mir möglich war, zum Zimmer meiner Eltern. Den Schmerz im rechten Fuss ignoriernd riss ich die Tür auf. 

Ich konnte mir schon ausmalen, wie sie mich verdutzt anschauten und mich fragen würden, was das sollte, sie aus dem Schlaf zu reissen. 

Aber soweit kam es nicht. Als ich die Tür aufriss, fand ich zwei verlassene Betten vor. Leichte Panik stieg in mir auf! Wo war meine Familie? 

Schnell eilte ich in die Küche und suchte vergeblich nach einer Nachricht, die meine Mutter sonst üblicherweise schrieb, wenn sie spontan weg war. 

Als ich dann zum gedeckten Küchentisch ging, hatte ich immer noch keine Notiz meiner Mutter gefunden. 

Ich setzte mich an den Küchentisch und wollte schon aufgeben, als mir ein kleines Stück Papier auf dem Boden auffiel. 

Ich hob den Zettel auf und tatsächlich stand da etwas geschrieben. Ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, was da stand, denn meine Mom hatte sowieso eine recht spezielle Schrift, die nicht sehr einfach zu entziffern war. Zudem kam der Umstand hinzu, dass diese Nachricht anscheinend sehr schnell hingekritzelt worden war. 

Aber schliesslich konnte ich das meiste entziffern… 

Liebe Melina

Wir sind im Spital, weil deine Schwester eine Platzwunde am Kopf und eine schwere Gehirnerschütterung hat. Details später. Es durften nur zwei Personen sie begleiten, darum sind dein Dad und ich nicht da. Du bist ja genug alt und kennst dich im Haus aus. 

Ausserdem kannst dich selbst verpflegen. Geld liegt in der Küche. Hab Spass und mach dir nicht so viele Sorgen um Auri. Ihr wird es bestimmt bald besser gehen.

LG Mom

Ps: Du darfst dich mit Freunden treffen, wenn du bis spätestens um acht Uhr wieder Zuhause bist!

Was um Himmels Willen hatte Auri gemacht, dass sie sich so schlimm verletzt hatte? Wie konnte ich mir da keine Sorgen machen! 

Na toll! Jetzt dachte ich die ganze Zeit über Auri nach und ob es ihr gut ging. Ich musste mich unbedingt von diesen Gedanken ablenken! Aber wie?

Da kam mir eine Idee. Mein bester Freund Luan, den ich schon von Kindesbeinen an kannte, konnte mich immer aufheitern. Wir gingen zusammen durch dick und dünn! 

Ich holte einen Rucksack aus dem Schrank und verstaute dort meinen Hausschlüssel, eine Packung gemischter Nüsse, ein Sandwich, zwei Tafeln Schokolade, meine Trinkflasche, die ich letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hatte, eine Taschenlampe für alle Fälle, ein Taschenmesser und das Geld, das meine Mom mir bereit gelegt hatte. 

Ich zog mir ein paar wasserdichte Schuhe an und streifte mir eine warme Jacke über. So, jetzt konnte ich zu Luan aufbrechen. 

Ich schloss die Türe und ging durch den Garten an der grosse Eiche vorbei, durch das Gartentor und schlenderte schliesslich die Strasse hinunter zu Luans Haus. 

An seinem Haus angekommen klopfte ich an seine Tür.

Luan

Ich war schon überrascht, als ich Melina vor meiner Türe stehen sah. 

„Hi Mel. Was führt dich hierher?“ Sie antwortete leise: „Auri ist im Spital…“ Sie musste nicht weitersprechen. 

Ich sah in ihren Augen, dass es etwas Ernstes war. Ich umarmte sie und ging nicht weiter auf dieses Thema ein. „Ich wollte gerade in den Wald und vielleicht noch ein bisschen weiter zu den Bergen dahinter. Kommst du mit?“ 

Der traurige Schimmer verblasste und das abenteuerlustige Funkeln kehrte in ihre Augen zurück. 

„Na klar komme ich mit!“, sagte sie hastig und streckte mir stolz ihren fertig gepackten Rucksack entgegen.“Ich dachte mir schon, dass du wieder mal auf Abenteuersuche gehst. Darum hab ich vorgesorgt.“ 

Ich staunte nicht schlecht. Sie kannte mich wirklich gut! 

Als ich dann auch meinen Rucksack fertig gepackt hatte, machten wir uns auf den Weg in den Wald.

Es war ein sehr grosser Wald, der sogar einen Teil des Berges überwucherte. 

Der perfekte Ort, um einmal abzuschalten, sich frei zu fühlen und Abenteuer zu erleben. 

Ich ging fast jeden Tag in diesen Wald und streifte dort umher. Man könnte schon fast sagen, dass dieser Wald mein zweites Zuhause war. 

Wir traten durch das Eichentor in den Wald hinein. Das Eichentor bestand aus zwei gigantische Eichen, die gegeneinander gewachsen waren und so eine Art Torbogen bildeten. 

Als wir den Wald betraten, fühlte ich mich gleich ganz anders. Voller Kraft und Energie! Verschiedene Düfte umhüllten mich. Ich roch das feuchte Moos, die Kiefernadeln, die teilweise den Weg säumten, und der klare, kalte Duft des Flusses, der neben dem Weg floss. 

Der vorgesehene Weg reichte nicht sehr tief in den Wald hinein. Nur gute 500 Meter bis zu einer kleinen Scheune, in der sich wahrscheinlich verschiedene Maschinen oder anderer Kram befanden. 

Es gehörte allem Anschein nach den Förstern, denn neben der Scheune waren mehrere Baumstämme aufeinandergestapelt. Wir liefen an der Scheune vorbei und ins dichte Unterholz. Eine Weile streiften wir ziellos durch den Wald. 

An einer Lichtung machten wir kurz eine Pause. Wir liessen uns auf einen umgestürzten Baumstamm nieder, der auf der kleinen Lichtung lag. Dann assen wir ein paar Nüsse, die Mel mitgebracht hatte. 

Etwas raschelte in einer Baumkrone. Ein kleines Eichhörnchen streckte neugierig sein kleines Köpfchen aus dem Blätterwerk. Als es die Nüsse entdeckte, kletterte es flink den Baumstamm hinunter und sprang auf uns zu. 

Es stellte sich auf die Hinterbeine und schaute uns fragend an. Lachend gab ich ihm eine Haselnuss. Das Eichhörnchen stopfte sich die Nuss in den Mund und huschte fröhlich zu den Wurzeln des Baumes. Mit einem gewaltigen Sprung hüpfte das Eichhörnchen auf den niedrigsten Ast und kletterte wieselflink den Rest des Baumes hoch. 

Kurz darauf machten wir uns wieder auf den Weg. Wir schlenderten weiter durch den Wald, bis ich plötzlich ruckartig stehen blieb. 

Vor uns lag ein schmaler Pfad, der leicht matschig war. Wahrscheinlich ein Trampelpfad von einigen Tieren. Das war aber nicht der Grund, warum ich stehen blieb. 

Im Matsch zeichneten sich die Konturen einer Pfote ab. 

Einer Wolfspfote! Ich berührte ganz leicht den matschigen Pfotenabdruck und wusste nicht, ob ich jetzt erfreut oder besorgt sein sollte. 

Diese Wolfsspur war ganz frisch. Höchstens eine

Stunde alt! Ich blickte zu Mel und sagte zu ihr: „Hier lief vor kurzem ein Wolf entlang. Wir sollten wachsam weiter gehen! Wenn du einen Wolf siehst, gib mir ein Zeichen. Mache ihn auf keinen Fall wütend!“ 

Mel nickte und starrte fasziniert auf den Abdruck im Schlamm. 

Wir liefen eine Stunde weiter ohne Zwischenfälle. Alles schien in Ordnung, bis ich Mel stocksteif dastehen sah. Da wusste ich, dass hier etwas nicht stimmte! 

Kurz darauf bemerkte auch ich es. 

Ein Wolf stand knappe fünf Meter von Mel entfernt und musterte sie eindringlich. 

Der Wolf schätzte die Gefahr ab, die von Mel ausging. 

Zum Glück hatte ich viel über Wölfe gelesen. Der Wolf war so elegant und anmutig, wie ich ihn mir in freier Wildbahn vorgestellt hatte. Kein Laut drang über Mels Lippen. Das war auch gut so. 

Ich wusste, dass Wölfe im Normalfall nicht aggressiv waren, aber man konnte ja nie vorsichtig genug sein. Da bemerkte der Wolf auch mich. 

Er schaute mich an und schnupperte in der Luft. 

Plötzlich zog er seine Lefzen hoch und knurrte mich wütend an.

Melina

Ich starrte den Wolf an und er zurück. Da erst schien er Luan zu bemerken. Plötzlich fing er an zu knurren! Ich zuckte bei diesem Geräusch zusammen. 

Ich wusste, dass Wölfe normalerweise keine Menschen angriffen und ihnen aus dem Weg gingen. 

Dieser hier aber lief geduckt und in Angriffsstellung um Luan herum. Luan schien genauso überrascht zu sein wie ich. 

Er liebte Wölfe über alles! Luan bekam sogar zu seinem siebten Geburtstag eine Kette, auf der ein heulender Wolfskopf abgebildet war. Er hatte sich riesig darüber gefreut. Wenn dich dein Lieblingstier anknurrt, ist das sicher nicht das schönste Erlebnis. Ich schaute wieder zu Luan, der nicht verstand, warum ein Wolf ihn anknurrte. 

Ich sah, wie Luan plötzlich ein Schaudern überlief und sich all seine Haaren aufstellten. 

Nur etwas passte da ganz und gar nicht, denn seine schwarzen, lockigen Haare wurden immer kürzer und verfärbten sich grau! 

Seine Ohren fingen an, spitzer zu werden und seine Hände verwandelten sich in Pfoten! 

Ich konnte das Spektakel nur mit offenem Mund beobachten. 

Vor Angst und Neugier war ich wie gelähmt. Einen Augenblick später stand da, wo eben noch Luan gestanden hatte, ein grosser, grauer Wolf! 

Der andere Wolf hatte schon längst das Weite gesucht. 

Wahrscheinlich war ihm das auch nicht geheuer! Wie gerne wäre ich jetzt auch losgerannt, aber ich konnte mich vor Angst immer noch nicht rühren.