Die Zauberlehrlinge - Jens-Arne Ivers - E-Book

Die Zauberlehrlinge E-Book

Jens-Arne Ivers

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Beschreibung

Welches Kind träumt nicht davon, zaubern zu können?! Die Zwillinge Sam und Lilly wollen sich diesen Traum an ihrem 10.Geburtstag erfüllen und stürzen sich in ihr bisher größtes Abenteuer. Sie sind fest entschlossen, vom größten Zauberer des Landes eine Erlaubnis für die Zauberschule zu erhalten und ein Zauberlehrling zu werden. Ob sie es schaffen?

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Seitenzahl: 56

Veröffentlichungsjahr: 2023

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INHALT

Der Tag, an dem Alles beginnt

Eine anspruchsvolle Aufgabe

Das Höhlenlabyrinth

Eine gewaltige Begegnung

Blindes Vertrauen

Rettung in letzter Sekunde

Der gesuchte Stein

Ein versteinertes Geschöpf

Kampf der Giganten

In ein neues Leben

Der Tag, an dem Alles beginnt

Weit, weit entfernt von hier, hinter dem Silberberg, am anderen Ufer des Flusses, liegt Sonnenstadt. In einem kleinen Häuschen am Rande der Stadt, wohnen die Zwillinge Sam und Lilly. Heute ist ein besonderer Tag für die beiden Kinder, denn sie feiern ihren zehnten Geburtstag. Und das ist ein wirklich außergewöhnlich aufregender Tag für jedes Kind, welches an diesem Tag seine Augen aufschlägt. Das hat auch einen guten Grund. In Sonnenstadt darf jedes Kind, das zehn Jahre oder älter ist, die Ausbildung zum Zauberlehrling antreten. Und ist das nicht der Traum eines jeden Kindes? Auch Sam und Lilly träumen davon, die Zauberkunst zu erlernen, doch sie wissen, dass es nicht so einfach ist, in der Zauberschule aufgenommen zu werden.

Die Kinder müssen zunächst zu den großen Hügeln reisen. Allein diese sind einige Meilen weit von ihrem Zuhause entfernt. Und es heißt, dass es nicht leicht sei, sie zu erreichen. Auf den Hügeln befindet sich das Schloss vom großen Zauberer Lazard. Er ist der weiseste und mächtigste Zauberer hinter dem Silberberg und nur er allein entscheidet, wer in die Stadt Augusta reisen und in die Zauberschule gehen darf.

Schon seit einer Stunde versucht Lilly, ihren Bruder zu wecken, denn sie kann es gar nicht erwarten, sich auf den Weg zu machen. Heute ist zwar nicht der erste Tag, an dem sie sich über den tiefen Schlaf von Sam wundert. Aber es ist eben der erste Tag, an dem es wirklich darauf ankommt.

„Nun steh schon auf! Du hast genug geschlafen. Sam, los!“, quengelt Lilly entnervt und rüttelt Sam so fest an der Schulter, dass es ihr ganz schwummerig wird. „Heute ist der große Tag! Wir kommen noch zu spät. Los Sam!“

„Ist ja gut“, murmelt ihr Bruder müde und seine Stimme kommt ganz dumpf aus den Kissen hervor. „Aber lass uns vorher bitte noch frühstücken.“

Wenn es nicht so eilig wäre, würde Lilly lachen. Dass ihr Bruder ein echter Vielfraß ist, weiß sie natürlich. Niemals würde er das Haus ohne ein deftiges Frühstück verlassen.

„Und vielleicht solltest du dir vorher noch etwas Anderes anziehen“, meint Lilly und deutet auf Sams bodenlanges Schlafkleid, das auf Kniehöhe bereits ein großes, rundes Loch aufweist. „Du willst dem Zauberer doch nicht im Nachthemd gegenübertreten, oder?“

Sam verdreht die Augen.

„Das hatte ich auch nicht vor“, nuschelt er noch immer im Halbschlaf vor sich hin. „Ach, und bevor ich es vergesse: Alles Gute zum Geburtstag, Schwesterherz.“ Seine Augen strahlen.

Geburtstage hat er schon immer richtig gut gefunden. Sam übergibt Lilly ein Geschenk.

Klar, dass nun auch das Mädchen einen kurzen Augenblick den Zeitdruck vergisst, und sich der Überraschung widmet.

„Oh vielen Dank“, quietscht sie fröhlich und zieht nun ihrerseits das vorbereitete Päckchen aus ihrem Nachttisch. „Ich wünsche dir auch alles Gute, Brüderchen. Wollen wir die Geschenke gleich aufmachen?“

Das lässt Sam sich natürlich nicht zweimal sagen.

„Von mir aus gern“, erwidert er und fordert seine Schwester auf: „Fang du ruhig an.“

Lilly reist voller Vorfreude ihr Geschenk auf. Ihre Augen werden ganz groß.

„Oh, klasse“, jubelt sie fröhlich. „Ein Messerset für verschiedene Zauber- und Wurftricks. Sogar mit kleiner Zielscheibe! Das ist perfekt für mich. Danke, Sam!“

„Hehe“, lacht Sam. Natürlich weiß er, wie gerne seine Zwillingsschwester ihre Wurffähigkeiten erweitern möchte. Da sie jeden Tag von den Zaubertricks geschwärmt hat, die man mit einem Messerset ausführen kann, war die Suche nach dem passenden Geschenk ganz leicht.

Aber nun ist Sam an der Reihe. Gespannt öffnet er sein Päckchen. Anders, als seine Schwester, geht er dabei ganz und gar behutsam vor. Vorsichtig öffnet der Junge jeden Klebestreifen und meint währenddessen:

„Aber komm bitte nicht auf die Idee, deine Wurfkünste an mir auszuprobieren. Jetzt bin ich aber auch gespannt.“ Sam hat den letzten Klebestreifen entfernt und entfaltet das Papier:

„Oh, danke Lilly“, ruft der Junge freudig überrascht. „Ein neuer Zaubergürtel. Er hat sogar einen Halfter für meinen Zauberstab!“

Lilly lacht.

„Ja genau“, meint sie und zuckt mit den Schultern.

„Jetzt brauchst du nur noch einen Zauberstab.“

Aber weil genau so ein magischer Stab Sams größter Wunsch ist, war Lilly klar, dass sie ihm mit diesem Gürtel einen wunderbaren Platz schenken würde.

„Na, den werde ich ja hoffentlich bald bekommen“, sagt Sam überzeugt. „Ich binde ihn mir gleich um, wenn ich mich angezogen habe.“

Und wenn Lilly auch nur für einen Moment vergessen hatte, dass sie und ihr Bruder heute eine wichtige Reise vor sich haben, dann ist dieser Moment schlagartig vorbei.

„Na also“, sagt sie und die Aufregung ist prompt wieder da. „Dann kann‘s ja endlich losgehen.“

Als Sam und Lilly gefrühstückt haben, packen sie eilig ihre Rucksäcke. Die beiden Kinder nehmen nur etwas Verpflegung, eine Karte und ihre neuen Geschenke mit. Sie wollen keine Zeit verlieren und marschieren schnurstracks durch Sonnenstadt.

Hinter der Stadt, gelangen die Zwillinge zu der Brücke, die sie zu den großen Hügeln führt. Doch Sam ist von der Idee, die Brücke zu überqueren, wenig begeistert.

„Was hast du denn?“, fragt Lilly und bleibt erstaunt stehen.

Ihr Bruder deutet mit der Hand auf die Brücke und stellt eine Gegenfrage:

„Bist du dir sicher, dass wir da rüber gehen sollten? Die Brücke sieht ziemlich wackelig aus!“

Doch von so einem bisschen Gewackel lässt das Mädchen sich nicht von ihrem Plan abbringen.

„Das ist der einzige Weg!“, entgegnet Lilly mit fester Stimme. „Durch den Fluss können wir nicht schwimmen! Die Strömung ist viel zu stark und außerdem ist das Wasser viel zu kalt. Wir machen es so: Ich gehe zuerst auf die andere Seite. Dann siehst du, dass die Brücke sicher ist. Halt dich am besten am Geländer fest und schau bloß nicht nach unten.“ Und auch, wenn das Mädchen selbst ein wenig Muffensausen hat, setzt sie den ersten Fuß auf den ersten Holzbalken.

Vorsichtig überquert Lilly die Brücke und gelangt sicher auf die andere Seite. Vom anderen Ufer sieht sie zu ihrem Bruder hinüber.

„OK“, ruft sie ihm aufmunternd zu. „Jetzt bist du dran, Sam!“

Obwohl er vor Bammel am liebsten umdrehen würde, kann Sam sich das nicht erlauben.

Schließlich ist seine Schwester schon drüben.

Außerdem soll ihm ja niemand nachsagen, er sei weniger mutig, als sie.

„Na gut“, meint er tapfer.

Ganz langsam macht sich Sam auf den Weg über die Brücke. Immer wieder bleibt er kurz stehen, weil er Angst hat, in den Fluss zu stürzen. Aber auch er schafft es auf die andere Seite und springt Lilly erleichtert in die Arme.

„Na also“, freut sich Lilly und hält ihren Bruder ganz fest. „Das wäre geschafft!“