Digitalisierung -  - E-Book

Digitalisierung E-Book

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  • Herausgeber: UVK
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Digitalisierung ist in aller Munde. Aber darunter kann sowohl die bloße Umwandlung und Darstellung von Information und Wissen in digitale Zahlencodes als auch die so genannte digitale Transformation bezeichnet werden, die auch als digitale Revolution oder digitale Wende bezeichnet wird. Die künftige Entwicklung der Digitalisierung hängt davon ab, wer die Zukunftsvorstellungen umsetzt. Bislang geschieht dies insbesondere durch die Wirtschaft. Doch nur in einem Dialog zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft kann eine umfassende Zukunftsvision gestaltet werden. Die interdisziplinären Beiträge dieses Buches möchten dazu beitragen. Darin werden unter anderem die veränderten Anforderungen in der Lehre und Ausbildung erläutert, die die digitale Wende mit sich bringt. Auch die Manipulationsmöglichkeit durch Meinungsmache, Falschinformationen und Lügen wird behandelt. Ein wichtiges Thema, denn anonyme Fake-Profile sowie Social-Bots treiben auf zahlreichen Plattformen ihr Unwesen und versuchen, auf Privatleben, Politik und Wirtschaft Einfluss zu nehmen. Ob wir wollen oder nicht die digitale Revolution schreitet voran, einen Aus-Knopf für das Internet gibt es nicht.

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Vorwort

Der vorliegende Band ist das Ergebnis der ersten Interdisziplinären Ringvorlesung, die im Sommersemester 2017 an der Fakultät 13 – Studium Generale und Interdisziplinäre Studien an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München stattfand. Kein Ort wäre besser geeignet gewesen, um ein aktuelles Phänomen wie das der Digitalisierung aus verschiedenen fachlichen Perspektiven zu betrachten und mit Studierenden, Kollegen und interessierten Zuhörern zu diskutieren. Entsprechend weit gespannt sind die hier versammelten Beiträge, die den aktuellen Digitalisierungs-Diskurs um Überlegungen aus den Bereichen Wirtschaft, Medien, Politik, Bildung, Medizin und Gesundheit, Kultur, Sprache und Gesellschaft bereichern.

Digitalisierung ist in aller Munde. Dabei ist der Begriff nicht eindeutig. Mit Digitalisierung kann sowohl die bloße Umwandlung und Darstellung von Information und Wissen in digitale Zahlencodes bezeichnet werden, aber ebenso auch die so genannte digitale Transformation, die auch als digitale Revolution oder digitale Wende bezeichnet wird. Im letzten Jahrhundert diente die Technologie vor allem der Automatisierung und Optimierung. Es wurden Computernetzwerke geschaffen, Arbeitsplätze modernisiert und Softwareprodukte wie Office-Anwendungen für die breite Masse eingeführt. Basierend auf diesen Entwicklungen treiben seit Anfang des 21. Jahrhunderts disruptive Technologien und innovative Geschäftsmodelle die Digitalisierung voran. Ihre Grundlage ist die weltweite Vernetzung von Recheneinheiten, was vor allem einen Aufstieg der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Folge hatte. Durch das Mantra des „Mobile First" wurde das Internet mittels neuer Mobiltelefontechnologie unser ständiger Begleiter. Durch das bevorstehende Mantra der „Artificial Intelligence First" wird die digitale Technologie unser ubiquitärer Helfer, wobei die Aus- und Nebenwirkungen noch nicht abzusehen sind. In der Wirtschaft soll die vierte industrielle Revolution als „Industrie 4.0" für Wachstum sorgen.

Digitalisierung ist schnell, präzise und nicht an Ort und Zeit gebunden. Sie hat in nur wenigen Jahrzehnten zu gravierenden Umwälzungen geführt. Angefangen von der Umdeutung des Begriffs der Güter und der Werke, der Vereinfachung von Kopier- und Distributionsmöglichkeiten über die Veränderung der Arbeitswelt bis hin zur Verschmelzung von Virtualität und Realität. Ganze Unternehmen und Branchen wurden umgeformt oder dem Untergang preisgegeben. Spezialisierte digitale Plattformen verdrängen traditionelle Player, obwohl sie keine eigenen Gerätschaften, Fahrzeuge oder Immobilien besitzen. Die Betreiber sozialer Netzwerke erstellen keine bzw. kaum eigene Inhalte. Der User-generated Content wird zur Analyse genutzt, auf der wiederum die Personalisierung (auch von Werbung) beruht. Mit der Industrie 4.0 und ihrer Smart Factory setzen sich beispiellose Robotertypen und Prozessketten durch und werden Entwicklungen wie das Internet der Dinge und der 3D-Druck gefördert. Künstliche Intelligenz, Big Data und Cloud-Computing erlauben vorher nicht gekannte Aktivitäten und Analysen. Neue Ein- und Ausgabegeräte und neue Verfahren wie die Datenbrille bzw. die Virtual-Reality-Brille sowie die Gestensteuerung transformieren Büroraum und Werkbank sowie den Bereich der Unterhaltung.

Fälschlicherweise wird diese Transformation als vorwiegend wirtschaftsnahes Thema gesehen. Durch die breite Nutzung digitaler Produkte sind diese jedoch längst zu ubiquitären Begleitern unseres Alltags geworden und schon lange nicht mehr nur eine wirtschaftliche Determinante. Die Digitalisierung wird viel diskutiert und kritisiert, und insbesondere die nächste Entwicklungsstufe, die sie ermöglicht, ist in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik höchst umstritten. So gibt es düstere Prognosen, die davon ausgehen, dass durch die Automatisierung bis 2030 etwa die Hälfte der aktuellen Arbeitsplätze verlorengeht. Basierend darauf wird zum Beispiel in der Ende 2016 von der ZEIT-Stiftung online gestellten „Charta der digitalen Grundrechte" ein Recht auf Arbeit festgeschrieben. Andere fordern das bedingungslose Grundeinkommen, wohingegen Befürworter der digitalen Wende betonen, dass zahlreiche neue Berufsfelder geschaffen werden können.

Der Preis für zahlreiche vermeintlich lebensverbessernde digitale Dienstleistungen sind die übermittelten und umfangreich ausgewerteten Nutzerdaten. Sie sind vertrauter Besitz von Unternehmen, Organisationen und Staaten und bilden und als Big Data das wohl wertvollste Kapital der Zukunft. Dabei wird gefürchtet, dass weniger der Staat, sondern die großen Internetkonzerne die Grundrechte gefährden, da diese das Leben durch digitale Technologien zunehmend vermessen und ein Überwachungsregime ermöglichen. Die umfassende Kenntnis anderer Menschen ist ein Machtdispositiv, das in Konkurrenz zu den demokratisch gewählten Volksvertretern steht oder von diesen instrumentalisiert werden kann. Durch das Sammeln von Daten und die Metrisierung menschlicher Handlungen entsteht Transparenz, deren positive Seite dann überschritten wird, wenn das Mögliche zur Verpflichtung wird.

Die digitale Wende führt auch zu neuen Anforderungen in der Lehre und Ausbildung. Zum einen soll die Lehre selbst effizienter gestaltet werden, zum anderen sollen die SchülerInnen, Auszubildenden und Studierenden auf die digitalisierte Arbeitswelt vorbereitet werden. Darüber hinaus müssen LehrerInnen und ArbeitnehmerInnen in Fortbildungen für die neuen Aufgaben qualifiziert werden, um in einer digitalisierten Welt ihre Fähigkeiten einbringen zu können. Andererseits belegen Studien die negativen Auswirkungen des Gebrauchs von digitalen Medien durch Kinder und Jugendliche. Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafmangel und soziale Inkompetenz sind nur einige der vorgebrachten Symptome.

Längst hat die Digitalisierung auch die Kommunikation verändert. Soziale Medien ermöglichen einen unmittelbaren, schnellen und scheinbar grenzenlosen Austausch von Informationen und Wissen, der nicht aufgehalten oder rückgängig gemacht werden kann. Weder der Empfang noch der Versand können vollständig kontrolliert werden. Im Netz kann sich jeder Benutzer und jede Benutzerin ohne gewählte RepräsentantInnen Gehör verschaffen und (zumindest scheinbar) gegenüber Personen, die in der Realität kaum zu erreichen sind, die eigene Meinung kundtun. Dies alles erfolgt unter dem aufmerksamen Blick der Öffentlichkeit, weshalb die digitale Kommunikation ein probates Mittel gegen Unterdrückung und Zensur zu sein scheint. Allerding kann das vermeintlich perfekte basisdemokratische System durch Meinungsmache, Falschinformationen und Lügen auch zum Schaden des souveränen Volks eingesetzt werden. Die zugehörigen Stichworte sind Fake News, alternative Fakten und Populismus. Außerdem nutzen Terroristen das digitale Netz, um den Schrecken ihrer Taten möglichst flächendeckend zu verbreiten sowie zur Rekrutierung und zur Kommunikation. Das Internet verschiebt so die Topographie von Terror und Krieg. Schließlich führt die Virtualisierung des Dialogs zur Ausbildung von Avataren. Das Verhältnis zwischen der realen Identität und dem digitalen Profil kann dabei unterschiedlich ausgeprägt sein. Es ist kaum möglich, zwischen wahr und falsch, echt und unecht, real und künstlich zu unterscheiden. Anonyme Fake-Profile sowie Social-Bots treiben auf zahlreichen Plattformen ihr Unwesen und versuchen, auf Privatleben, Politik und Wirtschaft Einfluss zu nehmen.

Die wenigen Hinweise mögen genügen, um zu zeigen, dass die Digitalisierung neue Werte generiert und Gewohnheiten verändert. Organisationsformen, Wissensproduktion und -reproduktion, Kommunikation sowie die Wahrnehmung der Realität sind durch die technische Revolution einem umfangreichen Wandel unterworfen, dessen Nähe zu einer Ideologie darin liegt, dass die Erneuerungen mit dem Glauben an die Leistungsfähigkeit einhergehen.

Die künftige Entwicklung der Digitalisierung hängt davon ab, wer die Zukunftsvorstellungen umsetzt. Bislang geschieht dies insbesondere durch die Wirtschaft. Wichtig wird jedoch sein, mit allen Akteuren in einen Dialog zu treten. In erster Linie müssen das digitale Subjekt verstanden, die Wirkungszusammenhänge erklärt und die dominierende Frage des „wie digitalisieren?" durch ein „wer, was, warum?" ersetzt werden. Nur in einem Dialog zwischen Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kann eine umfassende Zukunftsvision gestaltet werden. Die interdisziplinären Beiträge des vorliegenden Bandes möchten dazu beitragen.

München, im Juli 2018

Ralph-Miklas Dobler Daniel Jan Ittstein

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abbildungsverzeichnis

Silke Järvenpää

1 "Privacy is dead - get over it!"

Daniel Jan Ittstein

2

Robotics & beyond: globaler Fortschritt, Wachstum und Arbeit in Zeiten der Digitalisierung

Der Aufstieg der Roboter

Wachstum abseits ökonomischer Indikatoren

Die Zukunft der Arbeit

Die digitale Transformation aktiv gestalten

Katharina von Helmolt

3 Digitale Kommunikation im Kontext von Migration, Diaspora und Integration

Migration

Integration

Medien und Migration

Medien und Fluchtmigration

Fazit

Ralph-Miklas Dobler

4 Terrorismus und digitale Medien

Definitionen

Terrorismus, Medien und Bilder

9/11: eine neue Dimension des Terrorismus

Krieg mit Bildern

Soziale Medien und Terrorismus

Terrorismus und soziale Medien

Nicole Brandstetter

5 Stories, Myths, Lies – Business Narratives in the Digital Age..

Once Upon a Time...

Digital Storytelling

Siemens Short Stories

The Narratological Approach: a New Form of Genuineness and Authenticity?

The Semiotic Approach: Creating Myths

Lies – (In)Authenticity at Stake?

Outlook

Galina Gostrer, Peter Jandok

6 Digitalisierung des Unterrichts – Potenziale für Personen mit Migrationshintergrund

Ausgangsbedingungen: Digitale Lernformen für Personen mit Migrationshintergrund

Aspekte der Digitalisierung von Unterricht

Die Datengrundlage und ihr Kontext

Migrationshintergrund als Unterscheidungskriterium

Wahrnehmung und Umgang mit kulturellen Unterschieden.

Fazit und Ausblick

María Begoña Prieto Peral

7 „Revoluciόn Digital" Die Bedeutung der Sozialen Medien für den Aufstieg der spanischen Protestpartei Podemos

Soziale Medien und Politik: Beeinflussen soziale Medien politische Entwicklungen?

In welchem Kontext entstand Podemos?

Linkspopulismus und die digitale Informationsgesellschaft..

Die politische Blase

Fazit

Anne Brunner

8 Ganz da im Hier und Jetzt – Warum wir handyfreie Zonen brauchen. Von digitalen Risiken und Nebenwirkungen – und heilsamen Zeitinseln

Wer stellt endlich wieder ab?

Wohin geht die Reise?

Risiken und Nebenwirkungen

Sitzen

Schlafen

Sucht

Nie richtig ankommen

Im Hier und Jetzt landen

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Einordnung von Sprache und Herkunft in den Gesamtzusammenhang

Abb. 2: Herkunft als Thema (TrainerInnen-Umfrage)

Abb. 3a + b: Die tägliche Sitzdauer hängt eng mit der Lebenszeit zusammen

Abb. 4: Zusammenhang zwischen Lebenserwartung und Fernsehkonsum

Abb. 5: Wie lange sitzen wir am Tag?

Abb. 6: Eine repräsentative Umfrage in Deutschland zeigt: „Das Land sitzt!"

Abb. 7: Nach der Arbeit geht es weiter: Auch am Feierabend wartet die Fernbedienung und schon flimmert die nächste Mattscheibe

Abb. 8: Übergewicht: eine moderne Kinderkrankheit, Tendenz steigend.

Abb. 9: Mit dem Handy abends ins Bett und morgens aus dem Bett

Abb. 10: Das Maß der Erreichbarkeit als Gesundheitsrisiko, hier bezogen auf Schlafstörungen

Abb. 11: Stillarbeit ohne Handy? Da steigt die innere Unruhe und Angst.

Abb. 12: Unter Freunden: Endlich angekommen – oder doch nicht?

Abb. 13: Unser Leben besteht aus Augenblicken, moment by moment....

Abb. 14: Ein Studium Generale mit großer Auswahl: dazu gehören Lehrangebote, die „life" stattfinden und volle Präsenz erfordern....

1 "Privacy is dead – get over it!"

Silke Järvenpää

A provocative title this! And one that unfortunately I cannot lay claim to. Neither, it must be added, is the proposition to get over the death of privacy particularly new. The above, for instance, is a bastardised quotation from 1999, of a comment by Scott McNealy, CEO of Sun Microsystems. At that time, the company was a member of the Online Privacy Alliance. A consumer group had just criticized INTEL's launch of a new chip that gave away identification information.2

The dismissive remark stuck and has since been used by all and sundry, from Mark Zuckerberg to James Comey, then director of the FBI – who used it after the public was upset about what the Vault 7 WikiLeaks had disclosed.3 The exposure informed about the CIA's spying techniques in March 2017 and is considered to be the biggest leak of government surveillance since the revelations by whistle-blower Edward Snowden in 2013.

McNealy's comment that became a meme is borne of the conviction that the idea of privacy is a 'cultural thing'. As such, if we accept any of the contemporary definitions of culture ("a set of attitudes, values, beliefs, and behaviours shared by a group of people"), culture is dynamic.4 In other words: Would it not be natural that with change brought about by technological development in the digital age, value systems should follow suit? Why then would one cling to outdated ideas, but to show one's resistance to progress?

In fact, much of Silicon Valley (but also government agencies) have been keen to show that "privacy may be an anomaly".5 Let me just cite another examples here, apart from Vint Cerf. Technology journalist Greg Ferenstein provides us with a very American overview over "World History".6 He points to the absence of private spaces in tribal communities around the world, in ancient Greece, Rome and the Middle Ages, and well into the 19th century, before Supreme Court Justice Louis Brandeis formulated, for the first time in US history, a right to privacy.7

At first sight, Ferenstein's argument appears temptingly plausible: It is true that poor people's houses accommodated entire families, that sexual intercourse, for instance, took place before a number of witnesses. It is also true that when King Louis XIV awoke, it was a public event – at least for those admitted to his levée. From their historical examples Ferenstein (and others) deduce that humans have obviously always valued convenience, security, and wealth over privacy, and that the whole debate on privacy is luxury at best and decadence at worst.

Apart from the fact that those evangelists of the Valley see tribal cultures as comparable to Westerners in the stone age (a slightly problematic understanding of history), they do not engage in sound research to begin with.

Those who do, like Law professor Joseph Cannataci and anthropologist Irwin Altman among them, arrive at different results: The idea of privacy, they find, is valued highly in almost all cultures around the world, and was in almost all historical ages. The definition of privacy may differ from region to region and from age to age. But as an idea of value and importance it is universal and part of human nature rather than culture.8

The 20th and early 21st centuries, at least, are dominated by resistance to the notion that the erosion of privacy should be become a non-issue. After Vault 7, the print edition of the 'Süddeutsche Zeitung' chose a cover that featured the eye of a web camera attached to but disproportionally upstaging a television set. The headline read: "Ausgeguckt. Was Geheimdienste anstellen, um jedes Wohnzimmer ausspionieren zu können". 9 But in 1997 'TIME Magazine' had already offered a cover story focusing on "The Death of Privacy" and drove home the message by the image of a nondescript individual, shady in every respect, who peeps through a stylized keyhole. And as early as 1970, 'Newsweek' devoted an edition to the selfsame topic with a picture that is almost endearing in its pre-digital fears (here anthropomorphic computers fed with punch cards, and other oldfashioned wire-tapping devices dwarf a frightened John and Jane Doe). 10 – Despite the cultural differences that are to be expected across decades and continents, the three cover stories, including their visuals, share common features, the most relevant being the link between the death of privacy and large-scale surveillance measures.

This is where advocates who try to convince us that privacy is an anomaly try to pull the wool over our eyes. Most people do not mind a casual intrusion to privacy as much as a systematic one; they do not mind spectators as much as monitors. When the loss or death of privacy is lamented nowadays, complaints are about surveillance, in other words to the "focused, systematic and routine attention to personal details with the purpose of influence, management, protection or direction".11

There is good reason to see contemporary surveillance critically, and to dismiss arguments along the lines of "If you have nothing to hide, you've got nothing to worry about". The past is again elucidating and has shaped critical surveillance studies. It was the 18th Century, when the debate about privacy was born. A number of Enlightenment philosophers were no longer convinced that God's all-seeing eye impressed people very much in their lives and decision making. In fact, so much management, direction and influencing was taking place behind closed doors. It was the privileged who were privy to information; they ruled in relative privacy.

To Utilitarians, whose ideal society was one which would bring the greatest benefit to the greatest number of people, privacy became a dirty word.12 Jeremy Bentham, a judge and philosopher, insisted that an end to privacy would be the solution to most ills in society. Total transparency turns into a moral value: "Without publicity, no good is permanent; under the auspices of publicity, no evil can continue", he claimed.13 In order to reform society, all institutions were to be built with cost-efficiency and total transparency in mind. Bentham started by proposing the design of a prison whose very architecture would better its inmates. Its name: the Panopticon; its method: total loss of privacy; its economy: random surveillance by a few watchmen. To scholars of Surveillance Studies, the principle of the Panopticon still serves as a model of contemporary cultures of surveillance, and it will soon become clear why.

Bentham did not live to see his own draft realised, but in the 19th and 20th centuries, Panopticons were actually built; the most famous examples being the Presidio Modelo in Cuba and Stateville Prison in Illinois, USA. 1 A Panoptic prison has a watchtower in the centre; the cells are arranged around it. The inmates cannot communicate with each other; they can see the tower but not the guard in the tower. The guard is not capable of monitoring each prisoner at every given moment, but the prisoner knows he may be watched at any time.

The psychological effect of the Panopticon is a disciplinary one. The prisoner is subjected to the power of the watchtower, totally and around the clock. Anticipating the guard's gaze, he checks and self-censors his behaviour.

In the 20th Century, French philosopher Michel Foucault saw in the Panopticon the construct that permeated contemporary society everywhere – where power was exercised through bringing visibility and instilling discipline instead of exacting revenge (by torturing transgressors and killing them in public spectacles as a warning to all that were not and could not be monitored). Foucault also saw all modern institutions based on the Panoptic principle: schools, factories, hospitals. In his eyes, it had become an ideology which he called Panopticism. And this was well before the socalled digital age.

"The Panopticon is a marvellous machine which, whatever use one may wish to put it to, produces homogeneous effects of power. A real subjection is born mechanically from a fictitious relation. So it is not necessary to use force to constrain the convict to good behaviour, the madman to calm, the worker to work, the schoolboy to application, the patient to the observation of the regulations."14

1 Photographs of the Panoptic prison in Illinois can be viewed on, for instance: https://prisonphotography.org/2010/08/21/stateville-prison-joliet-il-art-object/ (accessed 26.7.2017).

The idea that what we do may not be in privacy, will lead to self-monitoring, to self-censorship. Ultimately, we will internalise the Panopticon.

Proponents of surveillance nowadays (surveillance which is supported by almost unlimited technological means for the purpose) often argue along Bentham's line but frame the debate in a positive way. If surveillance helps to maintain order in society, that order will create safety; and this will benefit the majority. Firstly, we see a classic argument by state authorities: Particularly in Western countries, the discourse of privacy is played out against the discourse of security (who would not want most people to be safe?) Secondly, we tend to observe authoritarian fear mongers following the same strategy, with their most drastic slogan along the lines of "Privacy is for pedos" (i.e. paedophiles).15 – Accordingly, the mere wish for privacy is a reason to raise suspicion.

Apart from the (self-)disciplining function of the Panopticon, Foucault and Bentham uncovered two more. The Panopticon also has the potential to classify and to sort; it is likened to a menagerie, or in other words: a zoo. Moreover, it serves the purpose of a laboratory, or in Foucault's words: a "machine to alter behaviour, to train or correct individuals".16 Ultimately the watched will not only obey the law but conform to the desired norms.

If this is the Panopticon's potential before the digital age, then what we are dealing with nowadays, is practically a Panopticon on steroids. It is not difficult to see why the combination of the Idea (of Panopticism) and technological progress proves to be particularly toxic and may indeed usher in the death of privacy.

What made sorting and classifying as well as social engineering a demanding task in the past was the resources needed to collect the data, to analyse them and to turn data into usable information. Networks tended to be wide-meshed. There was a natural limit to storage space, and even semiautomatic measures taken after sorting, lacked consistency and completeness. Often, there was no access to data across borders (such as card catalogues); so Panopticons, though they were in place, existed as contained systems.