Dinosaurier und andere Wesen der Urzeit - Johan Egerkrans - E-Book

Dinosaurier und andere Wesen der Urzeit E-Book

Johan Egerkrans

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Beschreibung

Johan Egerkrans hat sich vor allem mit seinen Schmuckbänden über die nordische Mythologie und den nordischen Volksglauben einen Namen gemacht. Mit derselben Begeisterung widmet er sich nun einem seiner weiteren Lieblingsthemen: den Dinosauriern. In ›Dinosaurier. Wesen der Urzeit‹ stellt er fünfzig verschiedene Dinosaurier vor und nimmt die Leser mit auf eine farbenprächtige Zeitreise in die Vergangenheit.

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Johan Egerkans

Dinosaurier und andere Wesen der Urzeit

Aus dem Schwedischen von Maike Dörries

WASISTEINDINOSAURIER?

Du siehst jeden Tag Dinosaurier, ohne dir vermutlich darüber bewusst zu sein. Die Elster im Biergarten, die unsere Pommes stibitzt. Die Meise im Vogelhäuschen. Und die Kanadagans, die unsere Strandpromenaden zukackt. Alle diese Vögel sind Dinosaurier!

Wie, das kann doch nicht sein? Dinosaurier sind doch diese gigantischen ausgestorbenen Monster?

 

Das stimmt nicht so ganz. Ein paar Dinosaurier waren in der Tat unfassbar groß. Die Titanosaurier wurden beispielsweise bis zu vierzig Meter lang und wogen fast achtzig Tonnen! Aber längst nicht alle waren solche Riesen. Der Parvicursor, ein kleiner Raubdinosaurier aus der Mongolei, war nicht viel größer als eine Amsel.

 

Zu ihren Lebzeiten verteilten sich die Dinosaurier über alle Kontinente und passten sich an alle denkbaren Lebensräume an. Einige lebten im Dschungel, andere in der Wüste und wieder andere in Eis und Schnee. Es gab sie in den verschiedensten, teilweise ziemlich bizarren Formen. Manche Dinosaurier ähnelten Panzern auf Beinen, mit einer Art Nagelknüppel oder Morgenstern anstelle einer Schwanzspitze. Viele hatten Knochenkämme, Hörner oder andere merkwürdige Auswüchse auf dem Kopf. Mehr Dinosaurier, als lange von den Forschern vermutet, waren von Daunen, Federn oder pelzähnlichem Bewuchs bedeckt. Ein paar kleineren, federbekleideten Dinosauriern wuchsen mit der Zeit Flügel, und sie lernten fliegen. Sie haben sich zu den heutigen Vögeln weiterentwickelt.

Dass Vögel von den Dinosauriern abstammen, ist eine wichtige Erkenntnis. Sie sind nicht nur entfernte Verwandte der Dinosaurier, sondern ein tragender Ast des weitverzweigten Stammbaums. Wir müssen uns also an den Gedanken gewöhnen, dass die Dinosaurier gar nicht ausgestorben sind, sondern in einer großen Tiergruppe mitten unter uns weiterleben. Von den etwa 25000 bis 30000 Arten der an Land lebenden Wirbeltiere, die es heute auf der Welt gibt (Amphibien, Reptilien, Säugetiere und Vögel) sind 10000 Vögel.

DER URSPRUNG DER DINOSAURIER

Der Name Dinosaurier bedeutet »schreckliche, gewaltige Eidechse«. Dabei besteht eigentlich gar keine nähere Verwandtschaft zu den Eidechsen, sondern die Dinosaurier gehören zu einer Reptiliengruppe – den Archosauriern, auch »Herrscherreptilien« genannt. Die einzigen heute noch lebenden Archosaurier sind Krokodile und Vögel, alle übrigen Arten dieser Gruppe sind ausgestorben. Unter anderem die Crurotarsi, die mit unseren heutigen Krokodilen verwandt sind. Außerdem die Ptero- oder Flugsaurier, die nächsten Verwandten der Dinosaurier, sowie einige andere mehr oder weniger dinosaurierähnliche Wesen der Urzeit.

Die Dinosaurier haben sich vor 230 Millionen Jahren aus Tieren entwickelt, die ein wenig an kleine zweibeinige Krokodile erinnern. Schon früh teilten sie sich in drei unterschiedliche Gruppen auf. Bisher ist man sich in der Forschung noch nicht ganz einig, in welchem Verwandtschaftsverhältnis die drei Gruppen zueinander stehen.

ORNITISCHIA – pflanzenfressende Dinosaurier. Sie hatten Schnäbel und gingen oft auf vier Beinen (obwohl viele von ihnen Zweibeiner waren).

 

THEROPODEN – zweibeinige fleischfressende Dinosaurier. Zu dieser Gruppe werden nicht nur gefürchtete Raubtiere wie der Tyrannosaurus rex und der Allosaurus gerechnet, sondern auch die Vögel.

 

SAUROPODEN – langhalsige pflanzenfressende Dinosaurier, die gigantisch groß werden konnten.

WELCHETIEREWARENKEINEDINOSAURIER?

Die Dinosaurier sind fraglos die Superstars unter den ausgestorbenen Tieren. Sie nehmen einen so zentralen Platz im Bewusstsein des Menschen ein, dass beinahe jedes von den Forschern gefundene Fossil mit annähernd echsenhaften Zügen als Dinosaurier eingeordnet wird, egal ob tatsächlich eine Verwandtschaft besteht oder nicht. Die fantasieanregendsten und interessantesten »Schein-Dinosaurier« werden im zweiten Teil des Buchs genauer vorgestellt.

Doch verschaffen wir uns zunächst einen Überblick, mit welchen Tieren sich die Dinosaurier den Planeten teilten. Wir tauchen nun in die Welt der Urzeitwesen ein!

PTEROSAURIER

Zu Zeiten der Dinosaurier gab es noch keine Vögel. Die Herrscher der Lüfte waren die Pterosaurier, auch »Flugechsen« genannt. Die Pterosaurier gehörten zu den Archosauriern und waren die nächsten Verwandten der Dinosaurier. Was allerdings nicht heißt, dass sie tatsächlich Dinosaurier waren. Sie gehörten einer ganz eigenen Spezies an, die mit keiner unserer heute lebenden Tierarten vergleichbar ist. Sie hatten keine Federn, und ihre Flügel bestanden aus einer steifen Hautmembran, die mithilfe eines verlängerten Fingers aufgespannt wurde. Einige Pterosaurier hatten eine Spannbreite von über zehn Metern und gehörten zu den größten Tieren, die jemals durch die Luft geflogen sind. Wir werden die Pterosaurier im zweiten Teil dieses Buchs kennenlernen.

CRUROTARSI

Anfangs lebten die Dinosaurier im Schatten anderer Archosaurier. Viele dieser Archosaurier waren eng verwandt mit den heutigen Krokodilen und werden unter dem Sammelnamen Crurotarsi zusammengefasst.

Es gab verschiedene Gattungen innerhalb der Gruppe der Crurotarsi. Der Poposaurus zum Beispiel sah aus wie eine Kreuzung aus einem Krokodil und einem Waran, einer Echsenart. Der bemerkenswerte Lotosaurus hatte einen Schnabel und ein Segel auf dem Rücken. Der Aetosaurus war mit seinem gepanzerten Körper und seiner schweineähnlichen Schnauze mindestens ebenso bemerkenswert. Genau wie die zuvor genannten Crurotarsi war er zum Glück ein Pflanzenfresser. Der größte und gefährlichste Vertreter der Crurotarsi war der Postosuchus. Bei ihm handelt es sich um einen Furcht einflößenden Fleischfresser von bis zu acht Metern Länge. Mit seinem riesigen Maul voller messerscharfer Zähne war er genauso gefährlich wie der später lebende Dinosaurier Tyrannosaurus rex.

SYNAPSIDEN

Der Dimetrodon ist mit seinem charakteristischen Rückensegel ein urzeitliches Raubtier mit hohem Wiedererkennungseffekt, das irrtümlicherweise oft den Dinosauriern zugeordnet wird. Aber der Dimetrodon gehörte zu einer ganz anderen weitverbreiteten Landtiergruppe, den sogenannten Synapsiden. Sie starben später aus, bis auf einige kleine, pelzige Synapsiden namens Cynodontia, die sich mit der Zeit zu Säugetieren entwickelten. Der Dimetrodon ist also näher verwandt mit unseren heutigen Säugetieren – und damit auch mit uns Menschen – als mit den Dinosauriern.

PLESIOSAURIER UND ANDERE MEERESREPTILIEN

Dinosaurier waren über mehrere Millionen Jahre hinweg die Herrscher an Land, so wie die Vögel, die sich aus ihnen entwickelten, die Herrscher der Lüfte wurden. Aber das Wasser haben die Dinosaurier nie für sich erobert. Diesen Lebensraum haben andere Urzeitwesen für sich entdeckt. Meere, Flüsse und Seen wimmelten nur so von unterschiedlichsten Reptilien, wie etwa den delfinähnlichen Ichthyosauriern, den großmäuligen Mosasauriern und den riesigen Meeresschildkröten.

Die Plesiosaurier, wie der hier abgebildete Seeleyosaurus, die sich hauptsächlich von Fisch ernährten, werden wegen ihrer langen Hälse »Schwanenechsen« genannt. Aber es gab auch kurzhalsige Varianten, die so groß wie Wale werden konnten.

Die Riesenplesiosaurier hatten andere Meeresreptilien auf ihrem Speiseplan. Über die Plesiosaurier werden wir im zweiten Teil des Buchs mehr erfahren.

DASMESOZOIKUM

Die Erdgeschichte wird in geologische Zeitabschnitte aufgeteilt: angefangen bei der Entstehung unserer Erde vor unfassbaren viereinhalb Milliarden Jahren bis in unsere Gegenwart. Die einzelnen Zeitabschnitte wiederum sind in größere Blöcke aufgeteilt, die Ära oder Zeitalter genannt werden. Wir Menschen leben im Zeitalter des Quartär. Dieses Buch stellt die Tiere vor, die in der Ära Mesozoikum (Erdmittelalter) gelebt haben, die vor 252 Millionen Jahren begann und vor 66 Millionen Jahren endete, sich also insgesamt über 186 Millionen Jahre erstreckt. Das Mesozoikum wiederum wird in drei Perioden unterteilt: Trias, Jura und Kreide.

Gorgonops – ein Synapside aus dem oberen Perm

TRIAS

252 bis 201MILLIONENJAHREVORUNSERERHEUTIGENZEIT

Auf dem Bild (von links nach rechts): Smok wawelski, ein fleischfressender Archosaurus. Austriadraco, ein Pterosaurus. Placerias, ein Synapside. Aetosaurus, ein Aetosaurier. Plateosaurus, ein früher Dinosaurier.

Während der Trias sah unsere Welt extrem anders aus, als wir sie heute kennen. Alle Kontinente waren in einem gigantischen, alle vorhandenen Landmassen umfassenden Urkontinent vereint, der sich von Pol zu Pol erstreckte: dem Superkontinent Pangäa. Pangäa hatte die Form eines Halbmondes und war vom weltumspannenden Ozean Panthalassa umgeben. Pangäa wiederum schloss das Tethysmeer ein.

 

Das Klima in der Trias war warm und trocken. An vielen Stellen entstanden große Wüsten, weil die Regenwolken es nicht so weit ins Landesinnere schafften. In den feuchteren Gebieten gab es riesige Wälder, wo die Vorgänger unserer Nadelbäume sowie Palmfarne, Schachtelhalme und Farnkräuter wuchsen. Wegen der hohen Temperaturen war an den Polen noch kein Wasser in Eis gebunden, weshalb der Meeresspiegel sehr viel höher als heute war.

 

Am Ende des Perm, der Periode vor Trias, fand das größte Massensterben der Erdgeschichte statt. Mehr als neunzig Prozent aller Arten starben aus, darunter zahlreiche Synapsiden, die bis dahin das Land beherrschenden säugetierähnlichen Reptilien. Das hatte zur Folge, dass andere Kreaturen ihre Lebensräume einnahmen. In der Luft flatterten nun frühe Pterosaurier. Die Crurotarsi, zu denen unter anderem die Krokodile gehörten, breiteten sich an Land aus. In Seen und Flussläufen lauerten große fleischfressende Amphibien.

 

Vor 230 Millionen Jahren, während der späten Trias, tauchten die ersten Ur-Dinosaurier auf. Sie passten sich perfekt an das warme, trockene Klima der Triasperiode an. Anfangs waren sie noch klein, doch sie wuchsen schnell und waren sowohl Pflanzen- als auch Fleischfresser.

In der zweiten Hälfte der Trias rottete ein großes Massensterben viele der Crurotarsi und der Synapsiden aus, die bis dahin mit den Dinosauriern konkurrierten. Das hatte zur Folge, dass die Dinosaurier sich stärker vermehren und in viele verschiedene Richtungen entwickeln konnten. In den folgenden 150 Millionen Jahren waren sie die dominierenden Landtiere.

JURA

201 bis 145MILLIONENJAHREVORUNSERERHEUTIGENZEIT

Auf dem Bild (von links nach rechts): Raubdinosaurier Ceratosaurus mit Jungen, eine Libelle, ein Symmetodront (frühes Säugetier) und der große Sauropode Apatosaurus.