Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2011 E-Book-Ausgabe (EPUB)
© 2011 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Verantwortlich: Claudia WaltherRedaktion: Beate Ramm und Claudia WaltherLektorat: Helga Berger, GüterslohHerstellung: Christiane RaffelUmschlaggestaltung: Nadine HumannUmschlagabbildung: Veit Mette, BielefeldSatz und Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld
ISBN : 978-3-86793-320-9
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
Vorwort
Das Thema Integration hat unser Land in den letzten Monaten aufgewühlt. Es scheint niemanden kaltzulassen: Ängste, Vorurteile und Schuldzuweisungen bestimmen eine emotional geführte Debatte. Auffällig ist in den Auseinandersetzungen die Diskrepanz zwischen einer eher negativen Einschätzung der Integration insgesamt und eher positiven Erfahrungen im persönlichen Umgang mit Zuwanderern. In einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung von Anfang September 2010 hielten 63 Prozent der Befragten die meisten Zuwanderer für schlecht integriert, aber 68 Prozent sagten auch, dass sie insgesamt gute persönliche Erfahrungen mit Zuwanderern gemacht haben.
Persönliche Integrationserfahrungen sammeln die Menschen in der Nachbarschaft, in den Schulen und am Arbeitsplatz. Vor Ort, also in den Städten, Kreisen und Gemeinden, zeigen sich letztlich die Erfolge und Defizite der Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass die Kommunen noch vor Bund und Ländern das Thema Integration als Zukunftsthema entdeckt haben. Kommunen spüren die Auswirkungen der demographischen Veränderungen im Land unmittelbar. Sie wissen, dass Integration kein Randthema mehr sein kann, weil junge Menschen mit Migrationshintergrund längst nicht mehr in der Minderheit sind. Einige Kommunen haben deshalb bereits vor rund zehn Jahren begonnen, Strategien und Konzepte für eine bessere Integration von Zuwanderern zu erarbeiten. Andere Kommunen sind gefolgt und haben Integration inzwischen zur Querschnittsaufgabe von Verwaltung und Politik gemacht.
Natürlich gibt es noch viel zu tun. Bildung bleibt - wie auch der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Migration und Integration in seinem Jahresgutachten 2010 herausstreicht - die zentrale Baustelle für erfolgreiche Integration. Chancengerechtigkeit beginnt mit guter Bildung in der Krippe. Die Kommunen sind hier dringend auf die Unterstützung des Landes angewiesen: Nur so kommt der Ausbau der frühkindlichen Bildung und der Ganztagsschulen voran, nur so können wir im Umgang mit der wachsenden Heterogenität bessere Erfolge erzielen. Eine weitere entscheidende Frage für den sozialen Zusammenhalt ist, wie sowohl die zugewanderte Bevölkerung als auch die Aufnahmebevölkerung erreicht und im Integrationsprozess »mitgenommen« werden kann.
Ein gutes Zusammenleben macht Kommunen für die Menschen attraktiv. Angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung müssen Städte und Gemeinden sich verstärkt darüber Gedanken machen, wie sie alteingesessene Bürger halten und neue Bürger gewinnen können. Das ist im Kontext des drohenden Fachkräftemangels in den nächsten Jahrzehnten ein entscheidender Standortfaktor. Weitere Zuwanderung ist nötig, zumal Deutschland seit 2008 wieder ein Auswanderungsland geworden ist - sie ist aber nur möglich, wenn die aktuellen Integrationsherausforderungen vor Ort gelöst werden. Die Kommunen können weder auf die vielen heute in Deutschland schlummernden Talente von allen Kindern und Jugendlichen noch auf die benötigten Qualifikationen von zukünftigen Einwanderern verzichten.
Vielfalt ist der Megatrend der Globalisierung, der die Orte auf der ganzen Welt verändert. Die Bevölkerung in unseren Städten und Gemeinden wird diverser. Vielfalt ist Normalität. Was wir daraus machen, wie wir diese Diversität gestalten, das liegt an uns. Mit den Praxisbeispielen und Handlungsempfehlungen in diesem Buch möchten wir hilfreiche und erprobte Wege aufzeigen, die aus unserer Sicht chancenreiche Herausforderung Diversität anzugehen. Unser Land kann das schaffen - durch den guten Willen, die Ideen und die harte Arbeit der Menschen vor Ort in unseren Städten und Gemeinden.
Dr. Jörg DrägerMitglied des Vorstandes der Bertelsmann Stiftung
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Vorwort
Einleitung
Diversität als Herausforderung für Kommunen in Deutschland
1 Diversität - eine neue Sicht der Gesellschaft
2 Sprachbilder: Eine Gesellschaft mit vielfältigen Wurzeln - und einem starken ...
3 Die Kommunen als der Ort, wo sich die Integration entscheidet
4 Eine Kultur und Politik der Integration
Vielfalt vor Ort - Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Integration in Kommunen
1. Querschnittsmanagement aufbauen und Zusammenarbeit ausbauen!
2. Politischen Rückhalt sichern und Integration als Chefsache behandeln!
3. Zuwanderer beteiligen und Bürgerengagement stärken!
4. Integration im Stadtteil managen: Auf Vernetzung und Beteiligung setzen, ...
5. Monitoring und Evaluation aufbauen!
6. Bildung verbessern und gemeinsam gestalten!
7. Interkulturellen Dialog aufbauen, wertschätzen und praktizieren!
8. Potenziale zur Entfaltung bringen!
9. Kerninstitutionen der Gesellschaft interkulturell öffnen!
10. Flüchtlinge auf kommunaler Ebene unterstützen!
Diversität erfolgreich gestalten - Praxisbeispiele aus Städten, Kreisen und Gemeinden
Stuttgart: »Migranten machen Schule!«
Belm: Workshops bringen frischen Wind in die Netzwerkarbeit
Solingen: Integrationskonzept für den Sport
Kreis Hersfeld-Rotenburg: Interkulturelles Fallmanagement für Flüchtlinge
Leipzig: Sprachmittler in Kindertagesstätten
Wuppertal: Integration aus einer Hand
Kerpen: Willkommenskultur als Verwaltungsaufgabe
Frankfurt: Integrationskonzept als partizipativer Diskurs
Aschaffenburg: Kulturelles Miteinander durch Diversity Management
Münster: Perspektivenwechsel im Migrationsleitbild verankert
Nürnberg: Frühe Förderung in Familie, Kindergarten und Grundschule
Hamburg: Innovatives Ausbildungsmarketing
Berlin: Mehr Migranten in den öffentlichen Dienst!
Kreis Düren: Unternehmen von Migranten - Potenzial für Wirtschaft und Arbeit
Wiesbaden: Stadtgesellschaft und Wirtschaft brauchen die Potenziale der Migranten
Bremen: Integrationsmonitoring und Frühwarnsystem
Duisburg: Integration als Standortfaktor
München: Mehr Teilhabegerechtigkeit durch breite interkulturelle Öffnung
Paderborn: Interkulturelle Altenhilfe
Lünen: »Stadtteileltern« als Brückenbauer
Hamm: Lebensperspektiven älterer Migranten mitdenken und gemeinsam gestalten
Aus aller Welt - 100 gute Ideen kommunaler Integrationspolitik per Mausklick - ...
Wie fängt man an? - Integrationsworkshops als Starthilfe für strategische Integrationsplanung
Faire Schulen. Starke Kinder - Für ein leistungsstarkes und chancengerechtes ...
1. Der Umgang mit Heterogenität ist die zentrale Herausforderung für unser ...
2. Individuelle Förderung ist der Schlüssel für ein leistungsstarkes und ...
3. Wege zu einem leistungsstarken und chancengerechten Schulsystem aus Sicht ...
Literatur und Links
Einleitung
Claudia Walther
Was hat sich in den letzten fünf Jahren zum Thema Integration von Zuwanderern getan? Damals, 2005, erschien die Dokumentation des Wettbewerbs »Erfolgreiche Integration ist kein Zufall. Strategien kommunaler Integrationspolitik«, der vom Bundesministerium des Innern und der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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