Donnie & Jan – Ziemlich beste Brüder. Angriff der Gangster-Kühe - Sabine Zett - E-Book

Donnie & Jan – Ziemlich beste Brüder. Angriff der Gangster-Kühe E-Book

Sabine Zett

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Beschreibung

Witziger Comicroman für alle ab 9. Von der Bestsellerautorin von "Hugo" und "Collins geheimer Channel"; mit urkomischen Bildern von Daniel Stieglitz. "Boah, Leute, seit mein Vater die Idee hatte, dass wir zu seiner Freundin aufs Land ziehen, dreht er voll durch. Will nur noch frische Luft atmen, im Garten statt am Schreibtisch arbeiten und entschleunigen. Keine Ahnung, was das heißen soll. Und dann dieser Jan, der Sohn von Papas Freundin. Ein echtes Landei … Mit dem soll ich nicht nur in einem Bauernhaus wohnen, sondern auch noch jeden Tag in irgendeine Dorfschule gehen. No way - ohne mich! Wir sind ja keine Brüder! Zum Glück hat der genauso wenig Bock auf mich wie ich auf ihn. Deswegen haben wir uns gleich einen Plan überlegt, damit ich möglichst schnell mein altes Leben in der City zurückbekomme. Bye, bye, Landleben!" Donnie kann es nicht fassen, als sein Vater beschließt, mit ihm aufs Land zu ziehen. Keine Privatschule mehr, keine Limousine und nicht mal Haushälterin Ursula kommt mit. Und WLAN gibt es nur im Hühnerstall! Wie soll sich Donnie da bloß zurechtfinden? Jan, der Sohn von Papas Freundin, freut sich genauso wenig über das Patchwork-Experiment und möchte Donnie möglichst schnell wieder loswerden. Also raufen sich die beiden zusammen und schmieden einen wasserdichten Plan, damit das Experiment "Landleben mit Bruder" ganz schnell ein Ende findet. "Donnie & Jan. Ziemlich beste Brüder" erzählt vom turbulenten Alltag einer Patchwork-Familie und zwei ziemlich ungleichen Stiefbrüdern. Voll witziger Ideen von der mehrfach ausgezeichneten Erfolgsautorin Sabine Zett und rasend komisch illustriert von Karikaturist Daniel Stieglitz. Für Kinder ab 9 und alle, die Spaß an lustigen Büchern haben. Kerstin Gier: "Ich durfte das Buch gestern schon mit den Ferienkindern testen, und die hatten unheimlich viel Spaß mit den ziemlich besten Brüdern. Und ich auch!"   ** Die Arena-Fun-Bücher ** - Altersübergreifende Geschichten - Für alle von 8-11 Jahren - Ansprechendes Text-Bild-Leseerlebnis - Kurze Kapitel, überschaubare Textmenge - Fördert die Lesebegeisterung und Lesekompetenz - Beschert schnell Erfolgserlebnisse

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NAME: Donnie*

WOHNORT: Villa in Köln

SCHULE: Privatschule

FAMILIE: Papa, Großeltern

HOBBYS: Reisen, Golfen, Kricket, Tauchen …

GRÖßTER WUNSCH: Ganz schnell den Flugschein machen, damit ich mit unserem Hubschrauber fliegen kann

DAS MAG ICH AM LIEBSTEN: Wenn Papa und ich auf Weltreise gehen und dort tolle Sachen ausprobieren und erleben

DAS MAG ICH GAR NICHT: Wenn ich die Spülmaschine einräumen muss, Hausaufgaben, wenn Papa ohne mich verreist

* Dominik Otto Nikolai Nathaniel Igor Eduard, Graf von Traubenborn-Hayn

NAME: Jan König

WOHNORT: Bauernhaus in Rosenbeuthen

SCHULE: Gemeinschaftsschule in Ahlsken (Nachbarort)

FAMILIE: Mama, Papa (wohnt mit seiner neuen Frau etwas weiter entfernt)

HOBBYS: Fußball, Schlagzeug, Playstation

GRÖßTER WUNSCH: In der Nationalmannschaft Fußball spielen und Tierarzt werden

DAS MAG ICH AM LIEBSTEN: Tiere, Ferien, Tore, Wochenenden

DAS MAG ICH GAR NICHT: Hausaufgaben, Klassenarbeiten, beim Fußball verlieren

Sabine Zett

hat bereits über 40 Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Die Autorin steht mit ihren unterhaltsamen Lese-Programmen auch regelmäßig auf der Bühne. Sabine Zett ist offizielle Lesebotschafterin der Stiftung Lesen und setzt sich für die Leseförderung von Kindern ein. Mehr Infos: www.sabine-zett.de

Von Sabine Zett ebenfalls im Arena Verlag erschienen:

Chilly Wuff (1). Die Welt liegt mir zu Pfoten

Chilly Wuff (2). Das Chaos mit dem Hundeblick

Daniel Stieglitz

ist Illustrator, Autor und Regisseur aus Kassel. Er produziert zudem Erklär-Animationen für TV und Werbung und zeichnet Karikaturen auf Veranstaltungen. Als Schnellzeichner ist er regelmäßig im Fernsehen zu sehen, z. B. im ZDF-Fernsehgarten oder bei Dalli Dalli.

Für Vincent und Melissa,ziemlich beste Geschwister

Ein Verlag in der Westermann Gruppe

1. Auflage 2023

© 2023 Arena Verlag Würzburg GmbH

Rottendorfer Str. 16, 97074 Würzburg

Alle Rechte vorbehalten

Text © 2023 Sabine Zett

Cover- und Innenillustrationen: Daniel Stieglitz

Umschlaggestaltung: Juliane Lindemann, Philipp Ach

Layout und Satz: Malte Ritter

Lektorat: Johanna Prediger

eISBN 978-3-401-81054-6

Besuche den Arena Verlag im Netz:www.arena-verlag.de

1. WIE BIN ICH HIER GELANDET?

Es stinkt!

Meine Füße sind nass!

Ich werde gleich von Kühen angegriffen!

WO BIN ICH DENN HIER GELANDET?

Die Limousine, die Papa und mich abgesetzt hat, ist längst wieder gefahren. Unser Fahrer Uwe hatte es wohl ziemlich eilig, aus Rosenbeuthen wegzukommen. Kann ich gut verstehen. Ich stehe mit meinen neuen weißen Sneakers mitten auf einer Wiese und blicke zwei braunen Kühen in die Augen, die mich hinter einem viel zu niedrigen Drahtzaun anstarren.

Können die eigentlich über den Zaun springen? Und uns aufspießen? Oder zertrampeln? »Chillt mal«, murmele ich leise und versuche, den Kühe-Flüsterer zu geben, während ich mich im Zeitlupentempo rückwärts von ihnen wegbewege. »Wir tun euch nichts und kommen in Frieden, seht ihr? Ihr seid doch garantiert Vegetarierinnen? Wir schmecken auch gar nicht lecker. Papa ist total alt und ich …«

Ich unterbreche mich, denn die eine Kuh kommt einen Schritt näher und ich weiche noch weiter zurück. »Schschsch … Chill … Bleib schön da stehen! Wir wollen gar nicht stören und sind ganz schnell wieder weg, ne, Papa?«Hilfe suchend sehe ich mich nach meinem Vater um. Doch der steht weiter weg am Wiesenrand, beachtet weder mich noch die Gangster-Kühe, hat die Augen geschlossen, die Arme ausgebreitet und das Gesicht zum Himmel gewandt.

Er lächelt dümmlich vor sich hin und atmet lautstark tief ein und aus. »Mhhhh – aaaaaa!«

Er schnauft dämlich grinsend mit geschlossenen Augen rum, während wir gleich von diesen Aggro-Kühen zu zwei saftigen Schnitzeln verarbeitet werden!

Wieso hat er uns hier an der Wiese aussteigen und nicht bis vors Haus von Eva und Jan fahren lassen?

Wo ist diese … diese Bude überhaupt?

Um uns herum nur Felder und Bäume. Das Gras unter meinen Füßen ist feucht. Ich fühle, wie das Wasser langsam die Schuhe und dann meine Socken durchnässt, und bin froh, dass ich meine brandneue Hose hochgekrempelt habe. Das sieht nicht nur megagut aus, sondern hält wenigstens meine Beine trocken. Eigentlich wollte ich unsere Ankunft im Dorf mit dem Handy filmen und das Ganze dann im Internet posten, aber mit gefährlichen Kühen vor der Nase und nassen Füßen hab ich keinen Bock mehr drauf.

Hinter mir ertönt Gelächter. Ich drehe mich um und bemerke ein Mädchen, das mich lachend anschaut, während es auf einem Fahrrad sitzt und sich mit einem Bein abstützt. Auf den ersten Blick sehe ich grüne Augen hinter einer schwarz umrandeten Brille und ganz viele braune Locken um das Gesicht herum.

Neben ihr steigt Jan gerade von seinem Rad ab. Jan König, Evas Sohn.

Ist das zu fassen, dass die »König« mit Nachnamen heißen und gar nicht adelig sind?

Jan guckt übrigens gerade ziemlich mürrisch zu mir herüber. »Solltet ihr nicht erst in einer Stunde ankommen?« Das klingt ja überhaupt nicht begeistert.

Er hat Sportklamotten an und das Mädchen auch. Doch während sie ihre Locken offensichtlich im Griff hat, stehen Jans Haare in alle Richtungen ab.

Mein Lieblingsfriseur César würde bei seinem Anblick direkt einen Anfall kriegen. »Non, Chéri!«, würde er rufen. »Non! So kannst du nischt erumlaufen! Wo ist dein Styling? Die Aare sind wischtisch!«

Die Braunhaarige schaut zu ihm und dann wieder zu mir. »Oh. Ist er das?«

»Eure Koffer stehen bei uns im Hauseingang.« Jan geht auf ihre Frage nicht ein, sondern blickt mich an. »Man kommt nicht dran vorbei. Die müsst ihr gleich hochtragen, sagt Mama. Außerdem sind die sauschwer. Hast du da Steine drin?« Das Mädchen lacht laut auf. »Ich kann mich auch nie entscheiden, was ich anziehen will. Wenn ich für länger wegfahren müsste, würde ich einfach alle Klamotten mitnehmen. Bist du der Donnie?«

Ich starre sie an und merke, dass ich nicht laut geantwortet, sondern nur gedacht habe. Also nicke ich und versuche, mich cool zu geben und vernünftig vorzustellen, etwas, das wir auch in der Schule ständig üben mussten. »Manieren, Donnie!«, hat mein Lehrer immer wiederholt. »Sei höflich und benimm dich. Zeig, dass du in allen Situationen weißt, was sich gehört.«

Also gehe ich einen Schritt auf sie zu und strecke meine Hand aus: »Ja, hallo, richtig. Ich bin Donnie. Also eigentlich heiße ich Dominik Otto Nikolai Nathaniel Igor Eduard Graf von Traubenborn-Hayn. Donnie ergibt sich durch Zufall aus den Anfangsbuchstaben meiner Vornamen, was mir im Leben vieles erleichtert. Und der seltsame Mann dort hinten ist mein Vater Otto Nikolai Nathaniel Igor Eduard Donatus Graf von Traubenborn-Hayn.«

Ich bin Donnie.

Sie sieht erst verwirrt aus, kichert dann und schüttelt mir schließlich die Hand. »Ah. Echt? Ganz schön viele Namen. Ich bin Livia. Jan hat gerade beim Training erzählt, dass du … dass ihr hierherzieht für ein paar Monate. Spielst du Fußball?«

»Nicht so oft«, sage ich schnell, um nicht wieder wie ein Idiot dazustehen, dann strecke ich auch Jan die Hand hin, die er nur zögerlich ergreift. »Hallo, Jan. Eigentlich vor allem Golf und Tennis. Und ab und zu Kricket.«

Jan lässt meine Hand ganz schnell los. »Ich weiß nicht mal, was Kricket ist. Ich kenne nur Kroketten. Esse ich gern.«

Jetzt lachen alle beide und ich zucke mit den Schultern. »Kricket ist ein Schlagballspiel mit zwei Mannschaften.«

»Schade, wir brauchen dringend einen Torwart, aber dann kommst du leider nicht infrage«, meint Livia. »Ihr seid so was wie Prinzen, oder waren es Grafen? Was macht man eigentlich so, wenn man adelig ist?« Ihre Frage verwirrt mich. Was sollen wir schon machen? »Was meinst du? Papa geht jeden Tag ins Büro. Und ich zur Schule. Und ab und zu verreisen wir.«

Außer, wenn er spinnt und eine Auszeit auf dem Land will. Wie jetzt. Das sage ich aber nicht laut.

»Und deine Mutter? Ist die dann Gräfin?«

»Sie ist bei meiner Geburt gestorben. Aber ich habe noch zwei Großmütter und einen Großvater.« Ich kapiere nicht, was sie eigentlich wissen will.

Jetzt sieht Livia irgendwie erschrocken aus. »Ach, das wusste ich nicht, sorry. Ich dachte … Also, keine Ahnung, was ich dachte. Na ja, dann sieht man sich bestimmt bald. Tschüss, ich muss los!« Sie winkt erst mir und dann Jan zu und radelt davon, bevor ich antworten kann.

Die Kuh rechts am Zaun muht laut und ich springe ein Stück zur Seite. »Woran kann man erkennen, ob eure Kühe aggro sind oder friedliche Absichten haben? Warum habt ihr keinen richtigen Zaun, sondern nur so einen Draht um die Wiese herum? Haben die schon mal jemanden angegriffen?«

Jan runzelt die Stirn. »Was? Wer? Meinst du Ernie und Bert? Warum sollen die jemanden angreifen? Die grasen doch ganz friedlich.«

Die Aggro-Kühe heißen Ernie und Bert?

Ensthaft?

Okay, vielleicht war meine Angst übertrieben, aber woher soll ich wissen, wie man den Blick einer Kuh deutet? So nah war ich noch nie an einer dran.

»Hast du etwa Schiss vor den beiden, oder was?« Jan grinst und schiebt sein Fahrrad ein Stück näher. »Wieso seid ihr eigentlich zu Fuß unterwegs? Wo ist euer Auto?«

Aber wie aufs Stichwort taucht mein Vater doch neben mir auf. Hallo, Jan!«, strahlt er und scheint endlich seinen seltsamen Anfall überwunden zu haben. »Ich wollte das letzte Stück zu Fuß gehen und unsere Ankunft in Rosenbeuthen Minute für Minute genießen. Die Luft. Die Natur. Die Ruhe. Die Weite. Selbst das Grün der Bäume ist intensiver als in der Stadt. Und das Rauschen der Gräser. Es ist einfach fantastisch hier! Nicht wahr, Donnie?«

Nun ja. Geht so.Das Rauschen der Gräser?Ich glaub, der muss echt zum Arzt.

Ich verdrehe die Augen. »Tja, Papa hat unser Fluchtauto leider weggeschickt. Jetzt kann ich nicht mehr abhauen.«

Jan zuckt mit den Schultern. »Schade. Also muss das Stadtkind erst mal eine Nacht auf dem Land bleiben. Du kannst aber morgen den Bus nehmen.«

Während Papa lacht und es offensichtlich für einen Megascherz hält, sehen wir uns an. In diesem Moment wird mir klar, dass Jan auf mich genauso wenig Bock hat wie ich auf ihn und diesen Aufenthalt hier.

Jan ist der Sohn von Eva, Papas Freundin. Ab heute sollen wir alle ein halbes Jahr lang zusammenwohnen. Hier, in ihrem Haus in Rosenbeuthen! Ist das zu fassen?

Es ist die beknackteste Idee, die mein Vater je hatte!

Nach den vielen coolen Trips in die größten Citys, die wir bisher gemacht haben, holt er mich aus unserem Haus und meiner Schule in Köln raus, um sechs Monate mitten auf dem Land, bei fast fremden Leuten zu leben!

Und als ob das nicht schon genug wäre … Überraschung!

Ich soll doch tatsächlich ab Montag in irgendeine Dorfschule gehen.

Ein halbes Schuljahr!

Mit Jan an meiner Seite!

Wir setzen uns in Bewegung und in der Luft liegt ein ziemlich ekliger Geruch, so als ob mindestens zwanzig Pferde ihr großes Geschäft direkt vor meinen Füßen verrichtet hätten.

Mein Vater strahlt übers ganze Gesicht. »Herrlich, die frische Landluft! Riechst du das auch, Donnie?«

»Ja, es stinkt voll eklig«, sage ich wahrheitsgemäß.

»Ist das hier immer so? Dann will ich lieber zu Oma und Opa ziehen.«

Papa sieht mich entgeistert an. »So ein Blödsinn, Donnie. Du hast versprochen, es zu versuchen. Es bleibt dabei.«

Ich seufze. »Aber wieso nicht an einem Hotspot, sondern hier am hintersten Ende der Welt!«

»Donnie!«

»Boah, Papa, sorry, aber so schlimm hatte ich es hier nicht in Erinnerung.«

2. WAS SOLL ICH HIER MACHEN?

Eigentlich hatte ich gar nicht mehr an dieses stinkende Kuhdorf gedacht, bis Papa plötzlich mit seinem bescheuerten Plan anfing!

Und das war so:

»Donnie, ich habe beschlossen, mir ein halbes Jahr Auszeit in der Firma zu nehmen. Ab sofort. Ich muss den Kopf freikriegen und den Stress loswerden«, sagte er vor genau einem Monat und vier Tagen. Meine Klavierlehrerin war gerade gegangen und unsere Haushälterin Ursula machte mir Abendessen.

»Außerdem will ich endlich mehr Zeit mit dir verbringen. Deshalb werden wir bis zum Ende des Jahres aufs Land ziehen. Zu Eva und Jan, in ihr Haus in Rosenbeuthen, da ist genug Platz für uns alle.