Drei kleine Schnecken - Inga Pany - E-Book

Drei kleine Schnecken E-Book

Inga Pany

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Beschreibung

Drei kleine Schnecken entdecken die Welt. Ihnen zur Seite "rutscht" Erwin, die große Weinbergschnecke, der sie vor Gefahren warnt und ihnen hilft. Vom Frühling bis zum Herbst erleben Barbara, Oskar und Susi aufregende und lehrreiche Geschichten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhaltsverzeichnis

Schlüpfen

Erwin

Die Nacktschnecke

Der Igel

Luisa und die Nacktschnecken

Schneckenrennen

Eulen in der Nacht

Baumschnecken?

Wir sind erwachsen!

Schlüpfen

Unter einem braunen Blatt verbarg sich ein Nest. Eigentlich war es nur eine Kuhle, in die jemand zwanzig winzige weiße Perlen hineingelegt hatte. Es waren keine gewöhnlichen, keine gläsernen und auch keine edlen Perlen aus Muscheln. Ihre Schale war weich.

Im vergangenen Herbst hatte eine Bänderschnecke ihr Gelege unter dem Blatt versteckt. Nun wuchsen m Innern winzige Schneckenbabys heran. Es musste nur genug warm werden.

Eines Tages war es so weit. Die Schneckenkinder reckten und streckten sich, bis die Schale der Perle aufbrach und sie ins Freie schlüpfen konnten. Sie waren winzig, so klein wie der Kopf einer Stecknadel. Man konnte sie kaum erkennen.

Eine kleine Braungestreifte befreite sich zuerst. Neugierig betrachtete sie sich und ihr winziges Häuschen mit den braunen Streifen. Hübsch war es anzusehen. Neben ihr schlüpften gerade viele Schneckengeschwister.

Sie dehnten und reckten sich.

Da war Oskar, der aus seinem viel zu eng gewordenem Ei heraus schleimte.

Sein Häuschen besaß gelbe und braune Streifen.

„Hallo du da!“, rief er Barbara zu. „Wer bist denn du?“

„Ich heiße Barbara.“, antwortete die kleine Braungestreifte.

„Und ich bin Oskar. Ich bin so schrecklich hungrig. Weißt du, wo man hier etwas zu fressen bekommt?“

„Nein, weiß ich nicht. Ich bin auch sehr hungrig, jetzt wo du es sagst.“, antwortete Barbara.

„Wir müssen unser Essen suchen. Allein macht es keinen Spaß, aber zu zweit wird es bestimmt lustig.“ Barbara stimmte Oskar zu.

Die beiden kleinen Schnecken wanderten sofort los. Woher sie wussten, wohin sie rutschen mussten? Das liegt an ihrem Spürsinn. Sie waren noch gar nicht weit gekommen, da hörten sie hinter sich eine Stimme, die rief: „Wartet bitte auf mich!“ Oskar und Barbara drehten sich um und entdeckten eine winzige Schnecke, hellgrau, mit beinahe weinroten Streifen auf ihrem Haus. „Ich bin Susi. Nehmt mich mit! Ich habe auch schon so großen Hunger.“ Die beiden Freunde lachten.

„Dann sind wir schon drei Freunde!“ Gemeinsam zogen sie weiter.

Die kleinen Schnecken hatten wirklich einen langen und schwierigen Weg vor sich.

Die Sandkörner waren für sie so groß wie Felsen.

Jeder Erdklumpen glich einem hohen Berg.

Gräser und Blumen waren so groß und hoch, wie die Bäume und Sträucher für uns Menschen.

Und die vielen anderen Tiere, wie Ameisen, Käfer und Würmer….alle riesengroß! Vor welchen Tieren mussten sie sich in Acht nehmen, welchen konnten sie vertrauen? Zuerst einmal versteckten sie sich, wenn ein Tier ihren Weg kreuzte.

Das braune Blatt verbarg nicht nur ihr Nest, sondern ein großes Stück Erdboden vor den Strahlen der Sonne. Viele Schnecken und anderes Getier suchten darunter Schutz.

Plötzlich wurde das Blatt zur Seite geschoben und ein spitzer Schnabel pickte mitten in das Nest mit den weißen Perlen hinein. Gut, dass die drei Freunde so schnell weggerutscht waren! Viele Perlen und gerade geschlüpfte Schnecken verschwanden im Schnabel des Vogels. Dann rutschte das Blatt wieder zurück. Die drei Schnecken waren starr vor Schreck.

„Was war denn das?“, weinte Susi. Barbara und Oskar rutschten ganz nah an sie heran, um sich gegenseitig zu trösten..

„Ich weiß nicht, aber schrecklich war das.“, gab Oskar zu und seine Stimme zitterte dabei.

„Das war eine Elster.“, erklärte eine Ameise, die gerade vorüber eilte. Sie wippte mit ihren Fühlern. „Ihr müsst von hier verschwinden. Sie kennt jetzt das Nest und wird hierher zurück kommen.“

„Tja, aber wohin sollen wir rutschen, dahin oder dorthin?“ Barbara zitterte noch immer vor Angst. Die Ameise wusste es nicht, aber sie warnte:

„Außerhalb des Blattes wird die Sonne euch verbrennen! Bleibt unter dem Blatt im Schatten und wandert erst am Abend weiter.“

„Aber wir haben so großen Hunger!“, jammerte Oskar. „Wo finden wir etwas zu fressen?“

„Das weiß ich auch nicht. Ich bin ja schließlich eine Ameise und keine Schnecke.“

Und schon lief sie weiter. Die Schnecken rutschten bis an den Rand des Blattes. Das hatte große Löcher und Risse. Die Sonne schien hindurch und brannte heiß. Wie heiß und unerträglich musste es außerhalb des Blattes sein?

Sie rutschten im Schatten des Blattes eng zusammen und warteten. Endlich kam der Abend. Die Sonne schien nicht mehr, dafür wurde es kühl und feucht. Auf den Blättern und Gräsern, auf den Blüten und Steinen, überall lagen Wassertropfen und funkelten wie winzige Diamanten. Der Boden war matschig und nass. Auf ihm ließ es sich wunderbar rutschen.

Voller Lust begannen die drei Schnecken ihre Reise in eine unbekannte Welt. Vorsichtig lugten sie unter dem Blatt hervor und schauten hinaus in die weite Welt.

„Oh, wie groß und schön hier alles ist!“, staunte Barbara.

„Das Dach der Welt ist so hoch oben!“, staunte auch Susi.

„Ich rieche etwas, hmmm.“, schleckte Oskar sich sein Mäulchen. „Hunger, ich hab Hunger!“

Und schon rutschte er mit unglaublicher Geschwindigkeit los. Die beiden Freundinnen kamen kaum hinterher.

„Warte auf uns! Wir kommen auch mit!“, riefen sie ihm nach. Aber Oskar hörte nichts. Er verfolgte nur den leckeren Duft.

Plötzlich wurde es noch dunkler. Ein großer Schatten breitete sich über ihnen aus. Oskar fühlte den Wind, mit dem der Schatten angeschwebt kam.

Ein schwarzer Vogel setzte sich nieder, genau vor den kleinen Kerl. Welch ein Schreck! Der Vogel schaute sich um und pickte neben ihm ein Würmchen auf. Oskar kam der spitze Schnabel gefährlich nahe. Sein Herz schlug vor Angst ganz wild. Der Vogel sah ihn nicht. Mit dem Wurm im Schnabel flog er zum Nest zurück, um seine Jungen zu füttern.