Drei Wasserschweine wollen's wissen - Matthäus Bär - E-Book

Drei Wasserschweine wollen's wissen E-Book

Matthäus Bär

0,0
10,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das Rätsel um die Flamingo-Eier Das Leben auf der Wiese der Wasserschweine scheint in bester Ordnung zu sein. Tagsüber lassen sich Emmy, Raul und Tristan die Sonne auf den Bauch scheinen, genießen das Futter und entspannen im Tümpel. Nachts aber schleichen sie auf gewohnte Art und Weise aus dem Gehege und besuchen ihre Freunde außerhalb.  Doch da verbreitet sich eine Schreckensnachricht unter den Zootieren: Ein furchtbares Raubtier hat unter den Flamingos gewütet! Mehrere Tiere sollen verschwunden sein. Wer würde so etwas nur tun? Und wo stecken die verschwundenen Vögel? Emmy, Raul und Tristan machen sich auf die Suche ...  - Witziger Vorlesetitel für die ganze Familie mit Wasserschweinen als absolute Sympathieträger zum Liebhaben - Zweiter Band der beliebten Wasserschweine - Umfangreich farbig illustriert Alle Abenteuer der drei Wasserschweine:  - Drei Wasserschweine brennen durch - Drei Wasserschweine wollen's wissen Die Bände sind unabhängig voneinander lesbar.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über das Buch

Den Flamingos auf der Spur

 

Das Leben auf der Wiese der Wasserschweine scheint in bester Ordnung zu sein. Tagsüber lassen sich Emmy, Raul und Tristan die Sonne auf den Bauch scheinen, genießen das Futter und entspannen im Tümpel. Nachts aber schleichen sie auf gewohnte Art und Weise aus dem Gehege und besuchen ihre Freunde außerhalb. Doch da verbreitet sich eine Schreckensnachricht unter den Zootieren: Ein furchtbares Raubtier hat unter den Flamingos gewütet! Mehrere Tiere sollen verschwunden sein. Wer würde so etwas nur tun? Und wo stecken die vermissten Vögel? Die drei Wasserschweine machen sich auf die Suche …

 

 

Von Matthäus Bär ist bei dtv außerdem lieferbar:

Drei Wasserschweine brennen durch (Band 1)

Matthäus Bär

Drei Wasserschweine wollen’s wissen

Band 2

Mit Illustrationen von Anika Voigt

Für alle, die das Mehr lieben

Kapitel 1Schweineleben

Alles war in bester Ordnung. Die Wasserschweine lagen satt und zufrieden im Gras und ließen sich von der Mittagssonne die Bäuche wärmen. Die Vormittagskarotten hatten genau die richtige Knackigkeit gehabt, es gab noch genügend Melonenstücke für zwischendurch und das Tümpelwasser war angenehm kühl. Leise fuhr der Wind durch die Blätter des Großen Baums. Es roch nach frischem Klee, nach Frühling und nach den Hinterlassenschaften des Ameisenbären. Hinter der Absperrung wischten sich die Zweibeiner den Schweiß von den glänzenden Stirnen, am anderen Ende der Wiese schnappte der Emu vergeblich nach einer Hummel.

»Mmmmmmh.« Genüsslich fläzte sich Emmy zwischen Raul und Tristan. »Gutes Futter, Sonne, ein eigener Badeteich und mit Freunden auf der Wiese dösen. Genauso muss ein Schweineleben sein!«

Tristan grunzte zustimmend. Aus seinem leicht geöffneten Maul tropfte ein Spuckefaden. Verschlafen öffnete Raul ein Auge.

»Wie heißt es so schön, Emmy? Des Schweinchens Glück liegt in der Wiese.«

Emmy bekräftige diese alte capybarische Weisheit mit einem Brummen und wälzte sich in den saftigen Halmen. Die drei Wasserschweine waren zufrieden. Sie hatten bequeme Schlafplätze und bekamen genug und reichhaltig zu fressen. Mittags konnten sie zwischen Orangen- und Mangostücken wählen und neuerdings gab es zum Nachtisch sogar frische Brokkolistrünke. Eigentlich hatten sie keinerlei Grund, sich zu beklagen. Es ging ihnen gut, sie hatten alles, was sie brauchten. Und sogar noch … mehr.

 

Grundsätzlich lieben Wasserschweine das entspannte Leben. Schlafen, Fressen, sich etwas ausruhen, noch mal fressen, im Tümpel baden, auf die nächste Fütterung warten und wieder schlafen. Capybara schätzen einen geregelten Tagesablauf. Abenteuer und Aufregungen sind nicht so ihre Sache.

Emmy, Raul und Tristan allerdings waren da anders. Natürlich genossen auch sie das gemütliche, bequeme Leben auf der Wiese im Zoo, umgeben vom schützenden Zaun. Anders als dem Rest der Herde war es ihnen jedoch irgendwie nicht … genug. Deshalb hatten sie eines Nachts beschlossen, hinter die Absperrung zu blicken. Und die Welt außerhalb – das Mehr, das Emmy, Tristan und Raul jenseits des Geheges gefunden hatten – bot allerhand Erlebnisse. Manchmal sogar mehr, als ihnen lieb war.

 

Emmy setzte sich auf. Die übrigen Wasserschweine rasteten im Schatten und kauten verträumt an letzten Futterresten. Sie vergewisserte sich, dass auch niemand lauschte, und flüsterte: »Habt ihr das letzte Nacht eigentlich auch gehört?«

»Hm? Was denn?« Müde blinzelte Raul.

»Na, dieses Geschrei! Das kam von irgendwo da drüben.«

Mit der Schnauze deutete sie in Richtung Affenhaus. »Mitten in der Nacht. Es war richtig unheimlich. So, als würde es jemandem an den Kragen gehen.«

Und als Raul sie zweifelnd anblickte, fügte sie hinzu:

»Und nein, ich hab das nicht geträumt! Ich musste nämlich gerade … ähm, wohin. Das war echt merkwürdig … also, das Geschrei!«

Raul gähnte. »Ach, und jetzt möchtest du diesem Gekreische auf den Grund gehen?«

Er setzte sich ebenfalls hin. »Meinst du nicht, wir sollten heut Nacht mal auf der Wiese bleiben? Langsam wird es auffällig, irgendwann erwischen uns noch die Wärter! Und dann ist’s aus mit dem Mehr!«

Insgeheim musste Emmy ihm da ein bisschen recht geben. Wenn sie nicht aufpassten, würden ihre nächtlichen Ausflüge tatsächlich nicht mehr lange unbemerkt bleiben. Dann würden die Wärter die Gehegegrenzen bestimmt streng überprüfen. Und damit wären alle Möglichkeiten, nach draußen zu gelangen, für immer Geschichte.

Trotzdem, das mysteriöse Gekreische hatte ihren Entdeckergeist geweckt. Da war doch etwas im Busch. Es hatte so … verzweifelt geklungen. So endlos traurig. Brauchte da vielleicht jemand ihre Hilfe?

Die Entscheidung überforderte sie. Sie gab Tristan einen kleinen Tritt.

»Hey, was meinst denn du? Sollen wir heute wieder raus?«

Tristan verschluckte sich an seiner Spucke und musste husten.

»Ähm … ich bin … dafür?«

»Für was genau?« Emmy wurde ungeduldig. »Hast du überhaupt zugehört?«

Verlegen schaute Tristan zwischen Emmy und Raul hin und her.

»Also, … ich bin dafür, dass wir uns das gut überlegen sollten. Am besten warten wir das Abendessen ab. Mit leerem Magen kann ich nämlich nicht gut denken. Und bevor wir was überstürzen, schlafen wir besser noch mal drüber, oder?«

Er rollte sich auf die andere Seite und schnarchte weiter. Emmy seufzte, stimmte ihm aber zu. Abwarten und schlafen hatte noch nie geschadet. Also legte sie sich wieder hin und nickte Raul versöhnlich zu. Der war aber sowieso schon wieder eingeschlafen.

 

»Krausgestorben!«

Die Wasserschweine schreckten hoch. Der Schatten des Großen Baums war länger geworden, die restliche Herde döste friedlich vor sich hin.

»Kralle fort und ausgestorben«, krächzte es da wieder über ihnen.

Raul brauchte ein wenig, um sich zurechtzufinden. Er blickte nach oben. Über ihm saßen zwei dunkle Gestalten im Baum und schrien mit heiseren Stimmen.

»Krord und Tot–!«

»Psst, ihr weckt ja noch die anderen auf«, unterbrach Raul das aufgeregte Krakeele. »Und euch auch einen guten Tag, André und René.«

»Kruten Tag?! Das soll ein guter Krag sein?«

Und: »Schlafen die einfach kreelenruhig weiter! Als wäre krüberhaupt noch nichts geschehen!«

Emmy, die im Halbschlaf zugehört hatte, streckte sich.

»Hm? Was soll denn passiert sein? Hier auf unserer Wiese?«

Empört flatterten die Raben vom Baum und hockten sich zu den Capybara ins Gras.

»Doch nicht auf der Kriese! Bei den Flamingos!«

Tristan murmelte, mehr schlafend als wach: »Und was ist so Schreckliches bei den Flamingos passiert?«

»Die Kramingos sind fort! Alle! Tot und gekrorben!«

Schlagartig waren die drei Wasserschweine auf den Beinen.

»Wie bitte?«, fragte Emmy. »Das kann doch gar nicht sein!«

Auch Raul hakte nach. »Unmöglich! Im Flamingogehege leben doch mindestens zwanzig Vögel. Erst vorgestern Nacht sind wir daran vorbeispaziert. Die können doch nicht alle plötzlich … wegsein.«

Dass das Leben der Tiere im Zoo irgendwann zu Ende ging, war allen bekannt. Auch bei den Wasserschweinen kam es manchmal vor, dass sehr alte, betagte Capybara morgens nicht mehr aufwachten. Sie traten dann das Große Fressen nach der Wiese an, wie sich die hinterbliebenen Schweine gegenseitig sagten, um sich zu trösten. Das war natürlich traurig, gehörte aber auch irgendwie dazu. Den drei Freunden war das klar und selbst die Raben wussten, dass sie nicht für alle Ewigkeiten zwischen den Gehegen hin und her fliegen würden. Aber dass eine ganze Herde von zwanzig Tieren über Nacht einfach so vollständig verschwinden sollte, war absolut ungeheuerlich. Und eigentlich sogar ziemlich unheimlich.

An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Emmy, Tristan und Raul hatten zwar noch nie persönlich mit den Flamingos gesprochen, wussten aber genau, wo sie lebten. Oder eben gelebt hatten. Die Flamingoanlage war groß und weitläufig, mit einem hohen Gitter rundherum. Und es gab einen durchaus einladenden Teich. Die Wasserschweine hatten sogar schon überlegt, bei einem der nächsten Ausflüge mal dort baden zu gehen, das Wasser sah sehr verlockend aus. Und nun sollten die Flamingos einfach nicht mehr da sein? Was mochte nur geschehen sein?

Die Nachricht vom Verschwinden der Vögel verbreitete sich in Windeseile unter den Tiergartenbewohnern. Der Pfau erzählte es dem Emu, der Emu tratschte mit dem Ameisenbären, der Ameisenbär sagte es dem Tapir. Und schon wussten alle Bescheid.

Allerdings, je länger die Geschichte zwischen den Gehegen hin und her getragen wurde, desto abstruser und wilder wurde sie. Jedes Tier, das von den fehlenden Flamingos erzählte, schmückte die Geschichte ein klein wenig aus und fügte fellsträubende Details hinzu. Gegen Abend war sich der Tapir sicher, dass er höchstpersönlich, kurz vor Morgengrauen, ein grässliches Lachen gehört haben wollte. Und dem Pfau fiel plötzlich ein, einen buschigen Schatten vorbeihuschen gesehen zu haben. Sogar die Ferkel auf der Wiese, die gerade wieder aufgewacht waren, wussten von messerscharfen Zähnen, funkelnden Augen und einem blutroten Pelz zu berichten.

 

Die drei Wasserschweine hatten den ganzen Nachmittag damit verbracht, sich das Gerede, die Vermutungen und Gerüchte anzuhören. Wirklich wissen, was passiert war, tat allerdings niemand. Erschöpft ließ sich Emmy zu Tristan und Raul in den Tümpel fallen.

»Puh, was für ein Wirbel! Rotes Fell! Reißzähne! Woher wollen das denn alle wissen? Es war doch niemand dabei!«

»Eben! Es gibt ja keine ÜBERLEBENDEN!« Tristan starrte sie mit schreckgeweiteten Augen an.

Raul, der gerade hinter ihm planschte, tauchte ab, schwamm unter ihm hindurch und erschien unmittelbar vor Tristans Kopf an der Wasseroberfläche.

»Buh!«

»Aaaahh …!« Vor lauter Schreck ging Tristan unter. »Bist du völlig wahnsinnig?«, beschwerte er sich, als er wieder aufgetaucht war. »Ich dachte schon, du bist der … Einbrecher!«

Raul grinste. »Welcher Einbrecher denn?«

»Na der, der die Flamingos auf dem Gewissen hat!«

»Du glaubst, es ist wirklich jemand von außerhalb in den Zoo gekommen, zu den Flamingos geschlichen und hat sie …?« fragte Emmy. »Wer bitte sollte denn so was tun?«

Tristan wackelte nervös mit den Ohren. »Keine Ahnung, was weiß ich? Irgendein riiiiesiges Raubtier? Ein Pelikan vielleicht? Die haben doch so große Schnäbel! Oder der Jaguar ist ausgebrochen? Bestimmt hat er es als Nächstes auf uns abgesehen! Oh, oh, oh! Wär’s nicht besser, wir verstecken uns? Zur Sicherheit?!«

Tristan machte Anstalten, aus dem Tümpel zu springen und sich ein passendes Versteck zu suchen. Raul jedoch beruhigte ihn.

»Also, die Pelikane sind doch Fischesser. Die fressen kein Fleisch, schon gar kein Vogelfleisch! Und wenn der Jaguar ausgebrochen wäre, hätten wir davon schon längst gehört. Der war’s sicher nicht. Davon abgesehen …«, er spritzte Tristan ein wenig Wasser auf die Schnauze, »… wissen wir ja noch gar nicht, ob die Flamingos wirklich … na ja, nicht mehr sind. Hast du schon mal dran gedacht, dass sie vielleicht bei der Tierärztin sein könnten? Vielleicht haben sie Fieber! Oder Läuse?«

Tristan schluckte, blieb aber im seichten Wasser stehen. Emmy stellte sich neben ihn. Sie dachte nach.

»Krank? Alle zwanzig gleichzeitig? Das kann ich mir echt nicht vorstellen! Aber du hast recht, Raul, nur weil das Gehege leer ist, heißt das noch nicht, dass sie alle …«

Emmy atmete tief ein. Zwanzig Vögel konnten sich doch unmöglich in Luft auflösen. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie legte den Kopf schief und sah Raul an. Kurz schauten sie sich tief in die Augen, dann wandten sie sich gemeinsam Tristan zu. Der war sofort alarmiert.

»Oh, nein! Ich kenne diesen Blick! Aber ohne mich! Das könnt ihr vergessen! Viel zu gefährlich! Ich bin doch nicht lebensmüde!«

»Was meinst du, lieber Tristan? Welcher Blick denn?«, fragte Emmy so unschuldig wie möglich.

»Ihr wisst genau, was ich meine! Ihr wollt diesem Geheimnis auf den Grund gehen. Nachforschen und so, wo diese rosa Flatterdinger hin verschwunden sind. Damit wir auch ganz bestimmt wissen, wer oder was dahintersteckt. Ob es wirklich ein Einbrecher war oder irgendwas noch Gruseligeres. Ihr spinnt doch! Völlig durchgeknallt. Aber noch einmal: OHNE MICH!«

Raul und Emmy schmunzelten. Behutsam schmiegten sie sich links und rechts an Tristans Flanken.

»Ich hätte da gar nicht dran gedacht, Tristan, aber das ist ein hervorragender Vorschlag«, sagte Raul.

Und Emmy ergänzte: »Gute Idee, Tristan! Wir sollten auf Spurensuche gehen. Im Flamingogehege. Falls da draußen ein gefährlicher Einbrecher herumläuft, sollten wir unbedingt herausfinden, mit wem wir es zu tun haben. Nur zur Sicherheit, wie du so schön gesagt hast.«

Tristan stöhnte und versuchte, sich zu befreien. Aber Emmy drängte sich nur noch enger an ihn.

»Davon abgesehen«, säuselte sie, »weißt du ja, was ich von Vorurteilen und Gerüchten halte. Wär’s nicht gut, wirklich zu wissen, was mit den Flamingos passiert ist?«

Raul grinste noch breiter. »Also, heute Nacht?«

»Heute Nacht«, sagte Emmy.

Die Sonne stand tief über dem Großen Baum, irgendwo heulte ein Wolf. Tristan ließ die Schultern hängen und murmelte: »Womit hab ich das bloß verdient? Warum können wir nicht einfach mal ganz entspannt auf unserer Wiese liegen bleiben?«

Kapitel 2Würmerfresser

Leer und verlassen lag das Flamingogehege vor ihnen. Emmy, Tristan und Raul steckten ihre Schnauzen zwischen die hohen Eisenstäbe und schnupperten. Es roch nach feuchter Erde, scharf und muffig zugleich, und ein bisschen nach Vogeldreck. Eine einzelne rosa Feder trieb auf dem dunklen Teichwasser dahin.

»Es ist wahr«, flüsterte Emmy. »Kein Tier mehr da.«

»Alles ausgeflogen«, sagte Tristan und sah sich besorgt um. »Das wäre also geklärt … dann könnten wir jetzt wieder zurückgehen, oder?«

Raul spazierte jedoch interessiert an den Gitterstäben entlang.

»Wir sollten auch einen Blick in das Gehege werfen. Nur … hat wer einen Vorschlag, wie wir da reinkommen?«

Emmy legte die Stirn in Falten. Einen Weg, um aus ihrem Gehege auszubüxen, hatten sie ja längst gefunden. Sie waren allerdings noch nie in ein fremdes Zuhause eingestiegen. Das Gitter hier war viel zu hoch, das Eisen glatt wie Robbenhaut. Selbst mit einer Schweineräuberleiter würden sie das nicht schaffen. Ratlos starrten sie auf den Zaun.

Da rümpfte Tristan die Schnauze. »Wie sollen wir schon reinkommen? Na, eben genauso, wie wir bei uns rauskommen. Durch die Tür natürlich.«

Genervt deutete er auf das Häuschen, dessen dunkle Umrisse sich hinter dem Teich erahnen ließen. Wie bei ihrem eigenen Gehege grenzte auch bei den Flamingos ein kleines Gebäude an die Wiese. Darin bewahrten die Wärter ihre Werkzeuge, Gummistiefel und Schubkarren auf und dort bereiteten sie tagtäglich das Futter vor.