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Was sind unsere Erwartungen an das Leben? Welche haben sich erfüllt? Wie viele Umwege haben wir genommen – und welche kommen noch? Wie sind wir mit unseren und anderer Stärken und Schwächen umgegangen? Wo, wie und wann haben wir gefunden, was wir suchten – auch, ohne dass wir danach suchten? Wie viel Freude, Lust, Liebe, Sorgen, Mut, Stolz, Eitelkeit, Verletzlichkeit, Egomanie und Leid haben unsere Wege geprägt? Und welche Freundlichkeit und Gelassenheit haben wir erfahren und verschenkt? Andreas Netzler (verheiratet, drei Kinder) lebt in Augsburg und Oberammergau und greift all diese Fragen des Alltags auf – in spannungsgeladenen Gedichten.
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Seitenzahl: 93
Veröffentlichungsjahr: 2025
Du willst es so?
Gedichte
Andreas Netzler
© 2025 Netzler
ISBN Softcover: 978-3-384-53607-5
ISBN Hardcover: 978-3-384-53608-2
ISBN E-Book: 978-3-384-53609-9
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: Andreas Netzler, Oytalstr. 9 1/3, 86163 Augsburg, Germany.
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Selbstsicht
Sternschnuppen
Nun mach schon
Wie oft?
Bitte
Umarme mich
Schatten
Hinab
Großes
Weit gereist
Bis dahin
Geborgenheit
Und doch
Einander führen
Geister der Vergangenheit
Einfach und klar
Gefangene
Selige Funken
Bereit?
König
Leere Räume?
Langläufer
Feuer und Asche
Wie auch immer
Was er immer sagen wollte
Geburtstagsgrüße
Untauglich
Mutig
Für heute
Immer wieder
Zeiteinstrom
Sie will
Getragen
Wie ihr es wollt
Zeit
Ihr gelingt es
Satt?
Wirklich? Leider
Poet - Bescheidenheit?
Seidener Faden
Obdachloser
König?
Sternennächte
Vorhang auf, Vorhang zu
Schlachtfeld, Sieger
Geh weiter
Besiegt?
Hühner auf dem Mist
Leid frisst, Liebe heilt
Strom
Stets das Ende bedacht?
Alte eitle Gäule
Kleines Licht
Gleichgewicht
Unterschiedliche Wege
Die Biene der Oma
Entkerntes Leben
Jeder kann viel
Wahrheit - Wahrhaftigkeit
Alles ist jetzt
Nie ganz dabei
Reden?
Ende ohne Hoffnung?
Schlund
Gauner? Träumer? Liebender? Trostspender?
Raus aus dem Versteck
Wild
Öde versumpft
Kurz weiter
Sinn
Eigene Welt
Zappeln
Trockenpflaume
Um … darum
Gealtert
Ausrede und Flucht
Scheinbare Ruhe
Geschenk
Jeden neuen Tag
Einsam verscharrt
Lauerjäger
Erlebnisreich
Kulissen
Verdient
Ewigkeit
Einer von uns
Reste
Immer
Mehr Humor
Gut
Nicht jede/r
Bewahrt
Kampf
Wege
Bis zum Horizont
Erben
Vertrauensvorschuss
Nicht mehr knackig
Geschenk
Knochig
„Partnerschaftsmarkt"
Liebesreste
Jeden Tag
Vieles und manches
Gelingendes Leben
Das ewige „aber“
Hilfe - immer ehrlich?
Bis zum Horizont
Sie
Für einen Augenblick
Befreiend
Wie? Warum?
Du weißt es
Nicht Jede/r
Heimkehr?
Liebesvorschuss
Verschlissenes lieben
Finden
Versteck
Nun verweile
Ankunft
Stell dir nicht alles vor
Verblühte Rosen
Zeit der Liebe
Spät geworden
Floh
Liebesbrief?
Täuschungsmanöver
Welche Welt?
Füreinander - gegeneinander
Andere sprechen für dich?
Made
Vor dem Schlusswort
Schlusswort
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Selbstsicht
Schlusswort
Cover
I
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III
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SELBSTSICHT
Wenn sich die Begeisterung über sich selbst mal wieder in Grenzen hält
- weil man sich selbst gerade nicht besonders gefällt -
sodass die tägliche Politur des Selbstbildes Mühe bereitet
damit sich der Schatten eigener Unzulänglichkeit nicht zu sehr ausbreitet
ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf sich zu richten
ohne sich allzu viele tolle Qualitäten anzudichten
- doch so ein Blick ist schwierig: Dem steht im Weg
dass man mit sich selber besonders gnädig umgeht
und die kritischen Bereiche – von Anfang an - ausblendet
womit das Selbstporträt angenehm nett bis schmeichelhaft endet
als manch anderer das Bild zeichnen würde
ohne die eigene Blick-Verengung als listenreiche Hürde
deren Konstruktion und Aufrechterhaltung man gerne perfektioniert
auch wenn man dabei etwas blöde um und auf sich stiert
- womit das Phänomen weitgehend dargestellt ist:
Verliebte Selbstsicht ist nett - aber manchmal auch ein Hindernis und Mist
und so bleibt es dabei: Ich kenne dich anders als du dich
und du siehst mich anders als ich mich
womit es zwischen einem Du und Ich immer Überraschungen gibt
- und darum: Hast du heute schon – mich – trotz genauer Betrachtung geliebt?
STERNSCHNUPPEN
Auf langen und kurvigen Wegen
geht es durch ein kurzes Leben
mit der steten Anforderung, sich zu prüfen und anzunehmen
und sich selber aufzurichten oder sanft abzulegen
denn man ist immer verletzlich und nett oder übel erregt
und hat dabei so manche Hoffnung gefunden - und wieder abgelegt
mit allerlei Verletzungen und Stürzen auf den Wegen
in einem immer zu kurzen Leben
denn wir sehen die Sterne und deren Ewigkeit:
Wir tauchen wie Sternschnuppen auf und verschwinden ebenso wieder in der Unendlichkeit.
NUN MACH SCHON
„Nun mach schon“ sagt sie mit energischer Geste und ebensolchem Ton und ich “mache es schon” in Küche, Keller … – und was ist der „Lohn“?
Doch das ist etwas, das ein Dritter kaum richtig einzuordnen kann
denn auf ihre Geste, ihr Lächeln und den Tonfall kommt es an
weil man sonst nichts vom ganzen Tagesverlauf weiß:
Sie wird die Worte sanft wiederholen – und ich freue mich darauf mit
ausgeprägtem Fleiß.
WIE OFT?
Lieben, hoffen - und dann?
Glück? Endlose Mühen? Alte Gewohnheiten? Ein langes Warten auf ein „irgendwann …“?
Dann hat wohl Glück, wer sich (und andere) einfühlsam annehmen kann innig, warm und aufmerksam – ohne zögerliches „irgendwann“
- doch wie oft und mit wem geschieht es, dass man das erleben kann?
BITTE
Du weißt was am Ende geschieht
und wie dein Schluss vermutlich aussieht
wenn es dich erschöpft und verschlissen runterzieht
wie es seit Urzeiten geschieht - und keinem beliebt
sobald die Zeit kommt, dass sie dich der Erde zurückgibt
auch wenn eine Seele noch weiter hofft und davor flieht
sich gar aufbäumt, vergessen will oder bittend niederkniet
- und doch unaufhaltsam dem Nichts entgegen zieht
zwar reichlich bemüht, noch etwas im kommenden Nichts zu sehen
um das alles irgendwie als beseelter Windhauch zu überstehen
denn in fast jeder Seele wohnt eine ewige Reise als stille Bitte
selten ausgesprochen – und doch des Lebens Kern und Mitte.
UMARME MICH
Ein Wunsch: Wohin die Zeit uns trägt
und was auf dem Weg an Gelegenheiten und Stolperfallen liegt
will ich in und an deiner Umarmung ermessen
und mich zärtlich in dich sinken lassen
um zu spüren, was uns befreit und trägt
und was ein Herz in einem anderen ablegt
- wohl wissend, dass dies ein Wunsch ist, den nicht jede nette Umarmung erfüllt
weil bei so mancher/m alsbald eine üble oder trübe Seite missfällt
zu fragil oder gemein, um sich geborgen ineinander sinken zu lassen
und um sich gar hingebungsvoll loszulassen
obwohl dies der Wunsch ist, der alle Liebenden umtreibt
- und wie so oft nur ein Wunsch bleibt?
SCHATTEN
Wie Schatten an der Wand
so hat jede Seele einen stummen Begleiter an der Hand
der versteckte Gedanken in sich verschließt
damit einer Seele Bedrückung und Angst nicht überfließt
gelegentlich auch nur, um eine Seele vor ihrem Übermut zu retten
oder eine Verzweiflung zu verstecken oder zu glätten
verborgen hinter manchem Lachen und flotten Reigen
damit angenehme Momente tröstliche Sieger bleiben
oder Tränen still und ungesehen ins Verborgene fallen
aus denen Hilferufe nur gedämpft heraus hallen
gut vergraben in der Seele tief unter der Haut
mit den Jahren eingeübt und darum unauffällig und selten laut
und als Schatten selten zu sehen
auch wenn immer neue Schatten kommen, die nie mehr gehen.
HINAB
Es war eine oft tolle Reise
doch die Jahre reißen eine immer tiefere Schneise
und darin verrinnen Leben, Vorräte, Pläne und Kräfte
und verwandeln einst starke Säulen in bröselnde Schäfte
und alt gewordene Mädchen und Knaben
müssen nun zusehen, dass sie nicht an trüben Krankengeschichten verzagen und selbst wenn sie dazu tapfer lachen und scherzen
ist es ein verbissener Kampf mit steifen Gelenken und allerlei Schmerzen auch mit Erinnerungen auf der Suche nach den Resten vergangenen Lebens wobei sie sich zwar noch fleißig regen - wenn auch zunehmend vergebens denn Anknüpfungspunkte an frühere Höhen wollen sich nicht mehr ergeben mehr und mehr sind frühere Abenteuer wie zerschlissene Kleider abzulegen bis die Seelen im Tal angekommen an ihr Adieu denken
und den sich entfernenden Gipfeln hinterher winken
- was auf manchen Betrachter zwar rührend und friedlich wirken mag
übersehen, wie viel Mühe von jeher in einem würdigen Altern lag.
GROßES
Gefühlt waren sie von Anfang an auf das Innigste miteinander verbunden
und haben voller Lust bis zur Erschöpfung zueinander gefunden
denn trotz der Jahre …
haben sie erwartungsvoll nach ihren Horizonten gegriffen
und auf Grenzen und sie umgebende Erwartungen gepfiffen
und so haben sie mit den Jahren …
vieles aufgebaut, geformt, abgewehrt und festgehalten
um ihre Kräfte gut zusammenzuführen und zu verwalten
und doch haben sie in all den Jahren …
sich auch unterschiedliche Ziele gesetzt
und dabei ihre Kräfte an Illusionen abgewetzt
und so haben sie sich mit den Jahren …
auch mal geirrt, aber nie abgewertet, nie übersehen und auch nie losgelassen
und haben sich Jahr um Jahr …
um Güte, Zärtlichkeit, Geduld und Mitgefühl bemüht
dass jeder Tag behutsam wächst und vorüberzieht
womit sie nach all den Jahren …
wussten: Wir haben Großes geschaffen – wir waren uns ein Geschenk an vielen Tagen.
WEIT GEREIST
Wo eine Seele wohnt?
Hier und zugleich hinterm Horizont
denn ein Herz ist nie ganz und gar nur im Jetzt und Hier
sondern immer auch in einem fernen Raum hinter einer versteckten Tür
wechselnd zwischen der greifbaren Nähe und einer phantasievollen Weite
denn wir sind nie nur im Heute Reisende
da uns viel mehr bewegt, als man im Moment äußerlich sieht:
Woher eine Seele kommt und wohin sie noch geht.
BIS DAHIN
Zuletzt kommt – wird man alt -
ein abschüssiger Weg ohne Stopp und guten Halt
denn es saust, rollt oder rutscht der Karren des Lebens