Von mir zu dir - und zurück - Andreas Netzler - E-Book

Von mir zu dir - und zurück E-Book

Andreas Netzler

0,0

Beschreibung

Im Mittelpunkt stehen Gedichte über Ausgesprochenes und Verschwiegenes im Alltag und besonderen Lebenssituationen. In fünf Kapiteln über "1. Alltägliches, 2. Sie / Er stellt klar, 3. Liebe und Gegenteiliges, 4. Eitelkeit, Geltung, Geld und andere Dummheiten, 5. Und dann noch das leidige Ende" werden Glück und Niedertracht, Liebe und Gleichgültigkeit, Hingabe und Einsamkeit, Eitelkeit, Geltungsstreben, Macht und Vergänglichkeit in alltäglichen und besonderen Lebenssituationen in rund 160 Gedichten beschrieben. Es geht um die Abenteuer hinter aller Äußerlichkeit, Alltäglichkeit und scheinbaren Beherrschtheit, auch, um sich selbst und andere wiederzuerkennen. Die Fragen und Antworten reichen von einem stoischen Weitergehen über Trotz und Ärger bis zu Hoffnung, Glück und Trost - trotz vielerlei Mühen und Belastungen. Und der "Tonfall" der Gedichte variiert von sanft bis schroff, je nach Thema.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 94

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Andreas Netzler

Vom Rand zur Mitte – und zurück

Gedichte

© 2021 Dr. Andreas Netzler

Coverdesign von: Andreas Netzler

Fotografien und Grafiken von: Andreas Netzler

ISBN Softcover: 978-3-347-48960-8

ISBN Hardcover: 978-3-347-48961-5

ISBN E-Book: 978-3-347-48962-2

ISBN Großdruck: 978-3-347-48963-9

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

• Alltägliches

Vom Rand zur Mitte und zurück

Ändert nichts

Krisen – ganz normal

Im Wesentlichen

Am großen Strom

Höchste Lebens-Kunst

Griff nach den Sternen

Ziel erreicht

Angst-Beißer

Stolzer Wein

Primitive Neigung

Was lehrt das?

Wache auf einem Floß

Ewiger Fluss

Flanieren

Normale Tage

Freude an der Krise

Heim

Manches ist zu viel

Immer wieder

Traum und Tat

Im nächsten Leben

Spannend, aber nicht kompliziert?

Der Seele Reich

Fantasie - innerste Welt der Seele

Lücke schließen

Lebens-Sinn

Fantasie und Sinn

Selbstbild

Sprache der Augen

Gut angepasst

Stumm

Verborgen

Gedankenreise in die Ferne

Zu früh

Mehr und mehr

Schmetterling

Wiedersehen wie im Märchen

Geschenk: Vergessen können

Tägliche Ziele

Arche

Gefangene

Tägliche Suche

Raubtier

Delle

Flug

Zeit

Schuhe

Kunstfertigkeit

Mensch und Tier

Früher

Zu früh, zu spät

Erdanziehung

Möglichkeiten

Verunglückte Dichter

Gottes Verwandte

Geschenkt

Verzeihen

Lebendige Hoffnung

Seelischer Kleinwuchs

Antworten

Genug?

Zu sich

Nur versteckt

Geschenkte Gunst

Neuer Tag, neues Glück

Projekt Vollendung

Biss der Zeit

Wie nutze ich andere?

Die Spinne

• Sie / er stellt klar

Eigentlich

Anders als gedacht

Vor der Waschmaschine

An einem ganz normalen Tag

Küchen-Dialog: Ziel erreicht

Lernen

Pannenhelfer

Romeo und Julia, älter

Schwankender Steg

Sei so lieb

Zuhören

Gut für dich und mich

Einander ergründen

Das würde er / sie nie aufgeben

• Liebe und Gegenteiliges

Formen der Liebe

Leichter vergessen

Geborgen

Angekommen

So wunderbar wie rar

Maria und Josef

Geschenk

Berührungen

Update rechtzeitig bedenken

Lieber nich‘

Liebe – und Gewitterwolken

Rettendes Ufer

Fundsache

Sich erheben

Märchen

Kräutersuche

Sie ist wieder da

Möglichkeiten

Obst

Gestolpert

Mit weniger zufrieden

Verloren

Frühstück

Ring in der Jauche

Zuerst

Blick zurück

Besonders klug?

Unerwartete Reisen

Herrliche Quellen

Telefonat am Weihnachtsvormittag

• Eitelkeit, Geltung, Geld und andere Dummheiten

Gelesen

Blöde Blöße

Komm, gehen wir weiter

Geduld und Schuld

Sie – ganz toll

Ohne Hölle geht es nicht

Nichts tun

Trampeltier

Lieblose Weisheit - unmöglich

Angepasste Gedanken

Falsche Könige/innen

Kritische Distanz

Guter Herrscher

Spiele der Unersättlichen

Du willst ganz oben sein?

Sklaven der Geld-Mächtigen

Hofschranzen

Welche Herberge?

Und doch

Überragendes Ego

Weihnachtszeit

Selbstgespräch höherer Schichten

Im Falle eines Falles

Wild

Was wäre Jesus ohne prägende Verwandtschaft?

• Und dann noch das leidige Ende

Fehlender Adressat

Es hat mich gefreut

Heim in der Unendlichkeit

Unendlichkeit der Liebenden

Nuss

Stiller Schluss

Du schickst es mir

Was bleibt?

Illusion

Nicht mehr stören

Wehe, wehe

Stille

Zu schön für Vergänglichkeit

Humor - zuletzt

Lebensleistung

Drüben

Zeit

Heimkehr

Manches will man nicht

Gottesdienst – Durchschnittsalter

Zu früh

Optimist oder Pessimist

Grüße

Mit den Jahren

Noch kurz gesagt

Sacht

Ich betrachtete sie

Und du fragst nach dem Alter?

Weihnachtsfeier ohne Wahnsinn: Das geht!

Zum Schluss: Liebesgrüße

Zum Abschied: Gute Reise

Alltägliches

Vom Rand zur Mitte und zurück

Vom Rand zu einer Mitte und zurück:

So wechseln Erfüllung, Enttäuschung und Glück

und täglich geht es etwas vor und zurück

selten mit einem Sprung, oft nur ein kleines Stück

mal auf neuen, dann wieder auf ausgetretenen oder fast verlorenen Wegen

die klein beginnen, bisweilen groß werden und erst ganz zuletzt enden

gepflastert mit Wünschen, Sorgen und Plänen

Mühen, Entbehrungen, Lachen und Tränen

und mit mancher Rast in kalten Kellern oder vor Himmelstüren

wohin uns die oft überraschenden und unabwendbaren Wege führen

immer wieder von einem Rand zu einer Mitte und zurück

und stets dabei: Ein flatteriges Glück.

Ändert nichts

Mit den Jahren

offenbaren

sich Verschleiß und Schaden

die zuvor noch nicht sichtbar oder da waren

und darüber mag eine Seele sich grämen

doch ist zu erwähnen

dass solches nichts ändert oder behebt

- weswegen man besser ohne Gram mit Humor seiner Wege geht.

Krisen – ganz normal

Dass sich ein Leben ohne Krise

leben ließe

hofft man gerne

- doch leider kümmert das weder Erde noch Sterne

und so bleibt von unserem Wünschen und Wollen

oft nur ein träumendes schlendern, rennen oder herumtollen

und die Krisen kommen und gehen erst dann von dannen

wenn wir zu den Würmern in der Erde gelangen.

Im Wesentlichen

Wie wäre es doch nett

wenn ich sie immer hätt’

voller Genuss

vom Anfang bis zum Schluss

bei Tag und Nacht

bis zum seligen Gefühl: Es ist vollbracht

voll schwelgender Geborgenheit

leicht und befreit?

Was ich meine? Liebe, Wein, Musik, gute Gedanken und nettes Essen

- von allem anderen kann ich die Finger lassen.

Am großen Strom

Am großen Strom des Lebens

warten viele vergebens

dass ein Boot mit einem besseren Leben anlege

und sich nicht nur in einem Strudel falscher Versprechen drehe

während die Wartenden Träume hinausschicken

damit sie nicht an ihrem Warten ersticken

mit Hoffnungen und Träumen reich beladen

voller Ahnung über herrlichen Ideen und Gaben

- doch am Ufer des großen Stromes des Lebens

sitzen viele ein Leben lang und warten vergebens.

Höchste Lebens-Kunst

Ein Lächeln schenkt gutes Leben

und lässt Seelen-Erstarrte sich wieder bewegen

zudem kann Einfühlsamkeit Wunden heilen

und Geduld lässt Getriebene besser verweilen

dazu bringt Zartheit und Fürsorge manche Liebe zum blühen

und durch eine sanfte Umarmung können Herzen wieder glühen

weil es Erschöpften einen schützenden Mantel umlegt

dass sich auch ein Verlorener wieder geborgen bewegt

und eingeschnürte Herzen erneut wachsen

sobald sie etwas von ihrer Verzagtheit loslassen

- denn ein jedes davon ist höchste Lebens-Kunst

wobei das Hübsche ist: Du hast sie und ich stehe weit oben in deiner Gunst

auch wenn manch andere über deine Kunst hinweg gehen:

So doch nur, um deren Kunstlosigkeit nicht zu sehen.

Griff nach den Sternen

Den Griff nach den Sternen

möchte man in jungen Jahren gerne lernen

und diesen möglichst auf immer behalten

ohne die mühsame Erschöpfung der Alten

- doch bemerkt der Schlaue recht bald

also noch lange nicht alt:

Der Wille ist da, doch nicht mehr die Kraft

womit im Leben rasch eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft

der man zwar mit Vergessen, Weisheit oder Scherzen begegnen kann

doch ändert das wenig – weder heute noch irgendwann.

Ziel erreicht

So mancher, der ein Ziel endlich erreicht

hofft, dass dies einem längeren Zustand der Glückseligkeit gleicht

jedoch entweicht die Glückseligkeit oft gleich hinter der Zielgeraden

womit es nur Momente der Seligkeit beim Zieleinlauf waren

weil morgen schon das nächste Verlangen an die Seelentüre hämmert

und so mancher glückliche Moment mit dem Abend dämmert

nicht, weil das Glück wie ein erwischter Dieb flieht

sondern weil die Seele unablässig von Moment zu Moment weiterzieht.

Angst-Beißer

Sie bellen hektisch, knurren und beißen

weil quälende Ängste sie sonst zerreißen

denn sie fühlen sich rasch in die Enge getrieben

können das Gefühl der Bedrohung weder abwehren noch wegschieben

und so knurren, knappen und beißen sie schnell

dass man meinen könnte, sie seien im Kopf nicht besonders hell

doch es sind Bedrohungen und Ängste, die nur sie sehen

- und wie kann man dann mit Angst-Beißern umgehen?

Wie gut kann oder will man ihre Bedrängnis verstehen?

Auch ohne eine baldige Lösung zu sehen?

Und wann sollte man Angst-Beißern ausweichen

damit sie nicht in die Enge getriebenen Tieren gleichen?

Stolzer Wein

Ein dünner Wein

wollte nicht unachtsam getrunken sein

also wurde er über die wenige Beachtung sauer

doch der ungestüme Trinker hielt sich für schlauer

und schüttete reichlich Zucker in ihn hinein

hoffend, er korrigiere damit den bescheidenen Wein

doch der blieb am Ende mit seiner Eigenart der Sieger

denn der Trinker lag am nächsten Tag mit Kopfschmerzen danieder

weshalb jener die kaum geleerte Flasche in den Kühlschrank räumte

wodurch der Wein nochmals von einem wichtigen Dasein träumte

bis er als Kochwein in eine Sauce geschüttet verdampfend verschwand

zudem mit Fett und Fleischresten in einer Backschüssel eingebrannt

zwangsläufig damit zufrieden, dass er doch noch irgendwie zu Diensten war

- auch wenn das kaum jemand außer ihm so sah.

Primitive Neigung

Hast du keine überragenden Gaben

dann hilft dir auch kein klagen

und Tage werden zu einer steten Mangel-Verwaltung

also bewahre dir stets deine Würde und pflege deine Gaben und Haltung

und bedeutet dir mal jemand, dass Sie, Er oder „man“ das besser kann

verbunden mit einem „dringenden Ratschlag“ dann und wann

dann tröste dich: Was dir da jemand als „besser“ vor deine Nase hält

folgt oft einer primitiven Neigung, mit der jemand sich geltungsgeil gefällt

um sich selbst als wichtig in den Mittelpunkt zu stellen

- also nein, du musst nicht mit diesen „Rat-Schlägern“ bellen.

Was lehrt das?

Was der Tod lehrt?

Er ist so enttäuschend wie verkehrt.

Und was uns eine unglückliche Liebe sagt?

Das man sich bisweilen mit etwas Falschem plagt.

Und was das Unrecht uns zeigt?

Mangelware ist die Herzlichkeit.

Und warum ein Zynismus uns bisweilen rettet?

Weil nur er uns manchmal noch erträglich bettet.

Und warum Schweigen des Öfteren weise ist?

Es verdeckt mit Güte manchen Mist

- damit aus jedem Bruchstück etwas erwachse

dass uns besser leben lasse.

Wache auf einem Floß

Ich lag im Gras und blickte in die Sternen-Nacht

- wohin hatte mich der Strom der Zeit gebracht?

Da zogen bedrückende Momente vorbei

und auch liebevolle Geschenke waren reichlich dabei

und weiter wanderten die Gedanken mit dem alternden Leib

vieles gewonnen, erduldet, mühsam gestaltet und doch verloren durch die Zeit

während die Hände weiter in Wind und Wasser griffen, um etwas zu fangen

und immer wieder auf ein sicheres Boot im Strom zu gelangen

doch nie kam ein sicheres Ufer nochmals zurück

für keinen Augenblick

- und so lag ich mit offenen Augen in der Nacht

und hielt auf meinem dahintreibenden Floß Wacht.

Ewiger Fluss

Du schaust zu den Sternen auf

folgst mit den Augen ihrem Lauf

und gehst auf eine Gedankenreise durch ihre Unendlichkeit

weit weg von dieser Welt und deiner kurzen Lebenszeit

und läufst zwischen den Gestirnen hin und her, voraus und zurück

- wo blieben all die Lebenden? Ihre Fragen, ihr Schweigen, Schmerzen und Glück?

Wie steinig waren ihre Wege und welche fanden den Anfang einer Himmelsleiter?

Was sahen sie als Horizont - und wie und wohin wollten sie noch weiter?

So schaust du zu den Sternen auf als ein Reisender in einem ewigen Fluss

und willst eines ganz und gar nicht: Einen endgültigen Schluss.

Flanieren

Durch das Leben zu flanieren: Das möchte einem gefallen

doch erkennt man bald: Es ist oft auch ein sich mühen und festkrallen

denn für die Leichtigkeit der Visionen und Träume

finden sich selten entsprechende Zeiten und Räume

und so wird aus manch erhofftem flanieren

ein stolpern, anstrengendes hüpfen oder mühseliges spazieren

und der Weg wird keineswegs zum erhofften Ziel

- zumindest keines, dass einem gefiel.

Normale Tage

Wer seinen „normalen“ Tag nicht „ehrt“

lebt zumeist etwas unachtsam oder gehetzt und somit verkehrt

aber auch wer stets auf die große Zielerfüllung hofft

spürt nicht, wie eine kleinere Zärtlichkeit, Erfüllung oder ein Frieden sanft anpocht

- wobei leider auch viele „normalen“ Tage so verkehrt sind

dass man sie besser verdrängt – und zwar geschwind

und sie hinaus zum Misthaufen der Herzlosigkeit oder des Vergessens bringt

von denen so mancher am Wegesrand vor sich hin stinkt

- und doch: Wer seinen „normalen“ Tag dennoch „ehrt“

dem wird so man so manch leicht übersehene Freude beschert.

Freude an der Krise