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Egon das Taschenmonster und seine Freunde ist ein liebevoll gestaltetes Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren, das mit fantasievollen Geschichten, charmanten Figuren und kindgerechtem Humor begeistert. Ideal für die 1. und 2. Klasse, zum Selberlesen oder gemeinsamen Vorlesen. Egon ist kein gewöhnliches Monster – er ist ein Taschenmonster. Zusammen mit seinen monstermäßig guten Freunden erlebt er lustige, mutige und manchmal auch etwas verrückte Abenteuer. Ob im Klassenzimmer, auf dem Spielplatz oder beim Versteckspielen – Egon zeigt, dass es völlig okay ist, anders zu sein. Denn wahre Freunde halten zusammen – egal wie klein, frech oder zottelig sie sind. Besonders macht dieses Buch die gelungene Mischung aus lesefreundlich aufgebauten Geschichten und kreativen Ausmalbildern, die sich durch das ganze Buch ziehen. So wird das Lesenlernen mit kleinen Pausen für Fantasie und Kreativität kombiniert – perfekt für Kinder, die spielerisch ins Lesen eintauchen möchten. Ein monstermäßig starkes Buch, das Mut macht, die Fantasie beflügelt und mit viel Herz durch die ersten Leseabenteuer begleitet.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 81
Veröffentlichungsjahr: 2023
Copyright © 2024
Miriam Sander
Alle Rechte vorbehalten.
VORWORT
KENNST DU DIESE TASCHENMONSTER?
EGON DAS TASCHENMONSTER
WER BIST DU DENN?
BERTI AUF ABWEGEN
IM SCHNELLWASCHGANG
DER NEUE MITBEWOHNER
DAS GROßE TASCHENMONSTERTREFFEN
ENDLICH KLASSENFAHRT
DIE NEUE TASCHE
EIN TRÜBER REGENTAG
IM FLUGZEUG
ÜBERMUT TUT SELTEN GUT
KALLE IM KRÄUTERBEET
DER KINDERGEBURTSTAG
SCHLUSSWORT
Haftungsausschluss
Urheberrecht
Impressum
Ich freue mich sehr, dass du dieses kleine Buch in deinen Händen hältst und dich auf eine Reise in diese fabelhafte Welt begeben willst.
Du wirst sehen, dass diese Geschichten eine hervorragende Möglichkeit sind, abzuschalten und alles um dich herum zu vergessen. Zudem wirst du merken, wie wichtig Freundschaft ist und wie sehr wir jemanden brauchen, der uns gernhat und uns versteht.
Diese Geschichten sollen dir Anlass geben, dich zu freuen, zu lachen und Spaß zu haben.
Sieh dieses zauberhafte Büchlein als einen Begleiter, der dich entführt, in eine wundervolle Zeit der Geschichten, und genieße die Momente, in denen du völlig abtauchen kannst.
Kinder haben die schönsten Gedanken und eine Leichtigkeit, die vielen Erwachsenen leider verloren gegangen ist. Deshalb darfst du dieses Buch gerne nutzen, um niemals zu vergessen, wie schön es ist, ein Kind zu sein.
Nimm dir bunte Farbe zur Hand und gestalte deine Bilder so, wie es deine Fantasie hergibt. Es sind keine Grenzen gesetzt, alles ist möglich!
Es gibt ein Geheimnis, eines, von dem kaum jemand etwas weiß. Vielleicht ist es dir sogar selbst schon passiert und du hast es überhaupt nicht bemerkt? Wie auch, ist ja ein Geheimnis, das keiner verrät!
Doch jetzt will ich es dir sagen, weil ich denke, dass es an der Zeit ist, dir davon zu erzählen. Also pass gut auf und beobachte genau, ob du vielleicht doch schon mal etwas bemerkt hast und mehr weißt, als du denkst!
Wenn du eine neue Tasche kaufst, ist sie meistens erst mal leer. Aber es dauert gar nicht lange, dann hat sich ein kleines Wesen darin breitgemacht. Was für ein kleines Wesen ich meine? Ein Taschenmonster natürlich!
Es gibt kaum eine Tasche, die nicht so einen kleinen Mitbewohner hat. Nur ganz wenige Menschen wissen darüber Bescheid und da diese Monsterchen sich unsichtbar machen können, hat sie auch bisher fast niemand gesehen.
Allerdings merkt wohl jeder Mensch, dass es sie geben muss, denn oft verschwinden Dinge urplötzlich aus der Tasche, die vorher noch da waren und dann tauchen sie aus heiterem Himmel wieder auf und keiner weiß, wo sie waren!
Nun hast du die Erklärung dafür – dein Taschenmonster war am Werk!
Die Lieblingsbeschäftigung dieser Monster ist es, Dinge verschwinden zu lassen, genau in dem Moment, wo du danach suchst. Wenn du ganz genau hinhörst und ganz still bist, dann kannst du sogar manchmal ein leises Kichern hören, während dein Taschenmonster mit deinem Radiergummi auf dem Rücken, hin- und her flitzt und du mit deinen Händen vergeblich versuchst, diesen Radiergummi zu finden.
Taschenmonster mögen keine Ordnung. Sie lieben das Chaos, deshalb sieht es in deiner Tasche auch immer so unordentlich aus, selbst wenn du sie gerade erst aufgeräumt hast. Es gibt keine Chance, dagegen anzukommen. Nur ganz wenige, sehr penible Leute schaffen es, ihre Tasche so in Ordnung und sauber zu halten, dass ein Monsterchen freiwillig schnell wieder auszieht.
Doch nicht genug damit, dass sie Chaos verbreiten und alles unordentlich machen. Sie brauchen auch etwas zu essen, damit sie leben können. Also schnappen sie sich alles, was in deiner Tasche zu finden ist. Dazu zählen alle Arten von Krümeln, Reste von Schulbroten, manchmal vielleicht sogar etwas von deinem Apfel oder deiner Banane.
Ihr liebstes Nahrungsmittel sind allerdings Bonbons. Egal welche Farbe, welcher Geschmack oder welche Form diese süßen, klebrigen Dinger haben, dein Taschenmonster liebt es und findet es besonders toll, wenn es daraus Bonbon-Skulpturen bauen kann.
Wie das geht? Na, das ist die leichteste Aufgabe für die kleinen Taschenmonster.
Als Erstes wird das Bonbon ausgepackt und gelutscht. Danach, wenn sie so richtig schön klebrig sind, werden sie zu echten Bonbon-Kunstwerken geformt und sicher in deiner Tasche aufbewahrt.
Spätestens jetzt kannst du dir sicher sein, dass auch in deiner Tasche so ein Monster wohnt, oder was denkst du, wer diese Unordnung in deiner Tasche veranstaltet?
Kein Monster ist wie das andere. Jedes von ihnen ist einzigartig und hat ein eigenes, besonderes Merkmal, welches unverwechselbar ist. Sie können in allen Formen und Farben vorkommen. Manche haben strubbelige Haare, andere haben einen Hut. Dann gibt es welche mit Hörnern oder großen Ohren.
Wiederum andere Taschenmonster sind gestreift, gepunktet oder wie auch immer es deine Vorstellung zulässt. Selbst mit oder ohne Brille und mit Sommersprossen auf der Nase, jedes Monsterchen ist ein Unikat!
Auf jeden Fall sind sie der Grund, warum es in deiner Tasche oft so wüst aussieht und du manchmal Dinge nicht mehr finden kannst, die eben noch da waren.
Erst wenn du aufgegeben hast, danach zu suchen, tauchen sie plötzlich, auf unerklärliche Weise, wieder auf, als wären sie niemals weg gewesen.
Dieses ganze klebrige Zeug, das du aus deiner Tasche herauskramst und von dem du gar nicht wusstest, dass es sich darin befand, hat dein Taschenmonster dort hineingelegt oder hinterlassen.
Es freut sich, wenn es dir mal wieder ein neues Geschenk machen und dich damit überraschen konnte. Es meint das gar nicht böse!
So ein verloren geglaubter Spitzer, der lang vermisste Flummi, eine seit Ewigkeiten gesuchte Legofigur oder zusammenklebende Süßigkeiten, die sich zu einem richtigen Bauwerk verbunden haben, sind nur wenige Dinge, die dein Taschenmonster für dich bereithält.
Es lohnt sich daher immer wieder, einen Blick in deine Tasche zu werfen und nachzusehen, wer oder was sich darin befindet. Ich habe sogar mal von einem Kind gehört, wie ein Monster sich ein paar Regenwürmer in seine Tasche eingeladen hat und sie dort eine Party gefeiert haben. Auch ein Käfer durfte dabei sein, da war vielleicht Action in der Tasche angesagt!
Ein anderes Kind erzählte mir, dass es in seiner Tasche Wochen lang nach einem Spielzeugauto seines Bruders gesucht hat, doch es war einfach nicht zu finden, wie vom Erdboden verschluckt!
Als der Bruder aber immer trauriger wurde und jede Hoffnung aufgegeben hatte, sein geliebtes Spielzeugauto wiederzufinden, war es auf einmal wieder da und keiner der Jungs konnte sich erklären, wo es die ganze Zeit über versteckt gewesen war.
Du siehst also, diese kleinen Taschenmonster haben es echt in sich und wenn du nicht gut aufpasst, dann wird auch dein Taschenmonster so manchen Unsinn in deiner Tasche treiben. Manchmal hat man aber auch Glück und kann Freundschaft mit seinem Monster schließen.
Dann sind sie nicht so hinterhältig und helfen dir vielleicht sogar ab und an dabei, wenn du verzweifelt etwas suchst, das du unbedingt finden willst. Sei achtsam und halte Augen und Ohren offen, so kannst du dein Taschenmonster im besten Fall zähmen und zu einem liebenswerten Begleiter und festen Freund machen.
EGON DAS TASCHENMONSTER
Nach einem langen, ereignisreichen Schultag kommt Yannik nach Hause und stellt seinen Schulranzen erst mal in seinem Zimmer ab, bevor er sich ein Glas Apfelsaft aus der Küche holt.
„Na, mein Großer, hattest du heute einen schönen Tag?“, begrüßt ihn seine Mama mit einer Umarmung und streichelt ihm über den Kopf.
„Ja, wir haben in Werken etwas richtig Cooles angefangen. Jeder baut ein Vogelhäuschen. Ich bin schon weit gekommen, das wird eine Luxusvilla für die Vögel!“, erzählt Yannik stolz, was er heute erlebt hat, und stellt sein leeres Glas auf den Tisch.
Er ist im Sommer in die dritte Klasse gekommen und nun stehen schon wieder die Herbstferien vor der Tür. Yannik ist mit seinen 9 Jahre einer der Ältesten in seiner Klasse. Die anderen Kinder sind fast alle noch 8 Jahre alt und mindestens einen halben Kopf kleiner als er.
Mit seinen langen blonden Haaren verdeckt er oft schüchtern sein Gesicht. Viele denken, so ein großer Kerl sollte eigentlich mutig und selbstbewusst sein, doch Yannik hält sich lieber zurück und ist von der leisen und stillen Sorte. Obwohl er sehr schlau ist, traut er sich wenig zu und versteckt sich gerne im Hintergrund, wo ihn keiner so schnell wahrnimmt.
„Hast du denn noch Hausaufgaben, die du erledigen musst?“, fragt ihn seine Mama neugierig und Yannik rollt mit den Augen. „Ja, ich muss noch in Mathe etwas fertig machen, was ich im Unterricht nicht geschafft habe. War eine ganz schön blöde Aufgabe. Aber nachdem mir Frau Hansen alles noch einmal erklärt hat, weiß ich jetzt, was ich zu tun habe.“ Er geht in sein Kinderzimmer und öffnet seinen Ranzen, um sein Schulzeug herauszusuchen und mit den Aufgaben zu beginnen.
Yannik will gerade nach seiner Federmappe greifen, als er plötzlich ein quietschendes „Aua, pass doch auf!“, aus seinem Schulranzen hört.
„Was war das denn? Wer spricht hier?“ Erschrocken zieht er seine Hand heraus und hält ein hellblaues, etwa einen Zentimeter großes Wesen in der Hand, das ihn mit schwarzen Kulleraugen und einer großen Nase anstarrt.
Es reibt sich den Kopf, woran viele zerzauste Härchen hängen, die völlig verwuschelt und durcheinandergeraten sind. „Mensch, du hast mich voll an den Haaren gezogen“, beschwert sich dieses kleine Ding und Yannik denkt, er träumt.
„Wer oder was bist du denn? Was hast du in meinen Sachen zu suchen und wieso kannst du mit mir reden?“ Der Junge hält dieses wundersame Ding auf der Hand und schaut es sich von allen Seiten ganz genau an.
„Ich bin Egon. Eigentlich darfst du mich gar nicht sehen, weil du überhaupt nicht wissen sollst, dass es mich gibt. Leider war ich aber gerade unaufmerksam und habe versäumt, mich schnell unsichtbar zu machen, als ich deine Hand auf mich zukommen gesehen habe.“