Ein kleines Stück vom Weihnachtsglück - Dagmar Chidolue - E-Book

Ein kleines Stück vom Weihnachtsglück E-Book

Dagmar Chidolue

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Beschreibung

An Weihnachten gehen Wünsche in Erfüllung! Greta ist aufgeregt. Ob dieses Jahr der Weihnachtsmann endlich ihren größten Wunsch erfüllt? Letztes Jahr hatte sie auf ihrem Wunschzettel bei »Hund« das »n« vergessen und eine Bommelmütze bekommen. Dieses Jahr hat sie aufgepasst und alles richtig geschrieben. Doch bis zum Weihnachtsabend ist es noch so lange hin! Noch vierundzwanzig Türchen ... Zusammen mit ihrem besten Freund Theo fährt sie Karussell auf dem Weihnachtsmarkt und läuft Schlittschuh. So vergeht die Zeit ein bisschen schneller. Und dann ist es endlich so weit: Der Weihnachtsbaum ist mit Strohsternen und roten Glaskugeln festlich geschmückt, das kleine Glöckchen läutet, und Greta ist sprachlos vor Glück ... Gut gemacht, Weihnachtsmann! Eine liebevoll erzählte Weihnachtsgeschichte in vierundzwanzig Kapiteln Mit vielen stimmungsvollen Bildern in Farbe von Barbara Korthues

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Seitenzahl: 103

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Dagmar Chidolue

Ein kleines Stück vom Weihnachtsglück

Mit farbigen Bildern von Barbara Korthues

FISCHER E-Books

Inhalt

Friede, Freude, MarzipankartoffelnPuderzuckerwaffelnStockdusterDer blaue WeihnachtsmannWunschzettelNikoläusinnentagTreffpunkt WeihnachtsbaumMadame AppoliniaAllerley KreyseleyDer kleine WeihnachtsmannDas Kind in der KrippeIst das Kunst?Tri tra trullalaGlühnasenAlles grün!Das GlückslosDidel, dudel, schrumm, schrumm, schrummDer MohrrübenmannWinterzauberWeihnachtszirkusDer singende WeihnachtsbaumTheo weiß wasRums!Türe auf und Kerzen an!

Friede, Freude, Marzipankartoffeln

1 An der Tür klingelt es Sturm. Das kann eigentlich nur Theo sein. Theo ist Gretas Freund … so ungefähr. Er wohnt mit seiner Mama unter ihnen und geht mit ihr in dieselbe Klasse.

Greta rennt zur Wohnungstür.

Es ist Theo! Er hat einen roten Kopf und ist völlig außer Atem. »Ich muss mal«, sagt er schnell und ist schon in ihrem Badezimmer verschwunden.

»Ich habe für Frau Neumann schnell noch ein Brot gekauft und hochgebracht«, erklärt Theo kurz darauf stolz. »Das war ganz schön schwer, bestimmt hundert Kilo.«

Unsinn!

Frau Neumann ist ihre Nachbarin. Sie hat einen wuschligen Hund, wohnt im dritten Stock und kann nicht mehr so gut laufen. Sie ist auch schon steinalt. Vielleicht achtzig oder hundert. Der wuschlige Hund heißt Tschülli.

Will Theo sich vielleicht beim Weihnachtsmann einschmeicheln …, geht es Greta blitzartig durch den Kopf, … und ist deshalb noch vor Schulbeginn schnell zum Bäcker nebenan geflitzt? Vielleicht soll sie auch damit anfangen, besonders nett zu sein, wenigstens zu ihrer kleinen Schwester. Vorsichtshalber. Damit der Weihnachtsmann ihr dieses Jahr endlich einen Hund bringt. Er muss gar nicht groß sein. Ab und zu den Hund von Frau Neumann streicheln zu dürfen reicht nicht!

Da kommt auch schon Mathilda um die Ecke geflitzt. Sie ist Gretas kleine Schwester. Sie denkt, Theo ist ihr Freund. Pfff!

Theo ist jedoch schon wieder weg, weil er noch seinen Schulrucksack holen muss. Und sicherlich auch noch ein Türchen an seinem Adventskalender öffnen will!

Heute dürfen Mathilda und Greta auch das erste Türchen am Adventskalender öffnen.

Nur eins?

Jeder eins!

Auf Mathildas Kalender ist der Weihnachtsmann mit seinem knalleknalleroten Mantel zu sehen. Die Päckchen, die er bei sich hat, sind mit goldenen Schleifen verziert. Und über und über ist Mathildas Kalender mit glitzernden Sternen übersät. Sie tippt mit ihrem Fingerchen auf jeden einzelnen. Tz, tz, tz … Kindergartenkind! Mathilda findet Rot und Gold und Glitzer toll.

Auf Gretas Adventskalender ist ein schneeweißer Winterwald zu sehen. Und ein Schlitten, zwei Schneehäschen und ein neugieriger Fuchs. Dann noch eine Eule und drei Eichhörnchen.

Gretas Kalender ist … hmhmhmhmhm … eleganter. Sie ist ja schon groß und geht längst zur Schule … öhhh … seit einiger Zeit.

»Na?«, fragt Mama, als beide Kinder das erste Türchen aufgemacht haben. »Was war denn drin?«

Schokolade natürlich!

»Ein Schäfchen«, sagt Greta, bevor sie sich das Schokostückchen in den Mund steckt.

Niemand kriegt jedoch raus, was sich hinter Mathildas erstem Türchen verborgen hat. Sie hat ihr Schokostückchen sofort in den Mund geschoben und murmelt mit halb geschlossenem Mund: »Nickelhausssisssi.« Was soll das denn gewesen sein? Manchmal kann man Mathilda nicht richtig verstehen, weil sie so lispelt! Aber das wird vorbeigehen! Meint Mama.

»Hat’s euch denn geschmeckt?«, will Mama nun wissen.

»Hmhm«, macht Mathilda.

»Ging so«, meint Greta.

Aber nun ist es Zeit, dass sie sich – zusammen mit Theo – auf den Schulweg macht.

Es ist nicht weit bis zur Schule. Der Weg führt direkt am Marktplatz mit den vielen bunten Fachwerkhäusern vorbei, wo in den letzten Tagen der Weihnachtsmarkt aufgebaut wurde. Mit unzählig vielen Buden, in denen es Leckereien und Weihnachtsschmuck zu kaufen gibt. Und natürlich sind da auch die Stände, wo leckere Bratwürste brutzeln.

Theo erzählt, dass er gesehen hat, wie der Weihnachtsbaum, der vor dem Rathaus steht, gestern herankutschiert wurde. »Der Transporter hat die Kurve nicht gekriegt«, sagt er. »Die Nase vom Baum ist abgebrochen.«

Quatsch!

»Ich meine … die Spitze«, verbessert sich Theo, »die Nasenspitze.«

Ob er sich das ausgedacht hat? Greta sieht doch, dass der Baum seine Spitze noch besitzt!

»Der Tannenbaumdoktor hat das wieder hingekriegt«, erzählt Theo. »Der hat die Nase … öhhh … die Spitze wieder angeklebt.«

Na, na, na! Hoffentlich hält das auch!

Jetzt ist der riesengroße und kerzengerade Baum bereits geschmückt, und zwar mit unzählig vielen roten Schleifen und hellgrün leuchtenden Lämpchen.

»Es sind genau fünftausend Glühbirnen«, behauptet Theo.

Quatschkopf!

Hat er die denn alle gezählt? Greta sieht auch, dass ein Lämpchen zerdeppert auf dem Boden liegt. Dann können es gar nicht mehr fünftausend sein. Wie viele denn? Mit Tausendern rechnen hat Greta noch nicht gelernt.

»Kommst du heute Nachmittag dazu, wenn der Weihnachtsmarkt eröffnet wird?«, fragt Theo.

»Weiß nicht«, sagt Greta. »Mathilda will dann bestimmt auch mitkommen.«

»Ich jedenfalls bin dabei«, sagt Theo. »Manchmal kriegt man dann eine gebrannte Mandel geschenkt oder einen kleinen Lebkuchen oder …«

»Oder eine Marzipankartoffel«, nimmt Greta ihm die Worte aus dem Mund. Marzipankartoffeln mag sie sooo gerne!

»Und der Bürgermeister hält eine Rede«, fährt Theo fort.

»Worüber?«, fragt Greta.

»Über Friede, Freude, Eierkuchen«, behauptet Theo.

Eierkuchen ist okay. Besser wäre jedoch … Friede, Freude, Marzipankartoffeln.

Wie lange dauert überhaupt eine Rede vom Bürgermeister? Eine Stunde? Eine halbe Stunde? Zehn Minuten würden reichen, wenn Greta zuhören soll. Oder sogar nur fünf Minuten. Und am besten wäre es, wenn sie erst dann auf den Weihnachtsmarkt gehen, wenn er schon eröffnet ist, die Hausaufgaben erledigt sind und das Dingdong, das große Glockengeläut, beginnt. Um Punkt sechs Uhr abends geht es damit los.

Greta ist mit Mama und der kleinen Schwester Mathilda etwas vorher auf den Marktplatz gekommen. Vom Tannenbaum ist schon wieder ein Lämpchen auf den Boden gekracht!

Schlimm?

Na ja.

Es ist brechend voll. Alle Leute sind gekommen, um mit eigenen Ohren zu hören, wie fünzig Glocken auf einmal bimmelbammeln. Nur Gretas Papa wollte nicht mit. Er wird die Glocken von zu Hause aus läuten hören. Fenster aufmachen, Papa!

Theo ist mitgeschlurft. Muss Mama jetzt auch auf ihn aufpassen? Macht sie gerne.

»Aber dass ihr alle in meiner Nähe bleibt!«, mahnt Mama. »Am besten gebt ihr euch die Hand, damit keiner verlorengeht.«

Theo will sich nicht anfassen lassen. »Ich bin kein kleiner Junge mehr!«, stößt er entrüstet aus.

Nun … klein nicht, aber noch nicht groß, keine dreißig Meter! Also nicht so groß wie der Weihnachtsbaum auf dem Platz.

Der Ziehharmonikamann an der Ecke quält sein Akkordeon. Er spielt das Lied von der Weihnachtsbäckerei und dann: Leise rieselt der Schnee. Das ist gelogen! Draußen ist es zwar kalt, nur weit und breit ist noch kein Schnee zu sehen.

Mama möchte sich während des Glockengeläuts nicht die ganze Zeit über die Beine in den Bauch stehen. Dort vor der Gaststätte gibt es eine Bank. Schnell, schnell hinflitzen, bevor die anderen Leute auf dieselbe Idee kommen und sich unter dem Heizstrahler aufwärmen wollen!

Mathilda kniet sich auf die Sitzfläche und guckt durch das Fenster in den Gastraum. Greta und Theo machen es nach. Dort drinnen gibt es eine große Kuchentheke mit aller Art Weihnachtskuchen: Zimtkuchen, Christstollen, Bratapfelmuffins, Honigmandelkuchen, Nussecken und Walnuss-Kaffeetorte. Hmm, lecker.

Mama ist lieb. Als die Kellnerin aus der Gaststätte kommt, sagt sie: »Für alle heiße Schokolade. Das leisten wir uns jetzt.«

Theo strahlt am meisten.

Kaum halten sie die Tassen mit der heißen Schokolade in Händen, beginnt das große Dingdong. Mathilda erschrickt. Beinahe verschüttet sie den leckeren Kakao. Gerade noch mal gutgegangen!

Der Ziehharmonikamann muss zu spielen aufhören. Die Musik, die er aus dem Akkordeon rausquetscht, würde keiner mehr hören.

Den Auftakt des Dingdongs macht eine kleine Glocke. Von irgendwoher erklingen ihre Töne … klingelingeling. Dann schließen sich andere Glocken an, mit bimmelbimmelbammel und boing, boing, boing, und schließlich ertönt es tief: wumm, wumm, wumm, wumm. Mathilda hält sich mit beiden Händen die Ohren zu. Schon klirren die Tassen auf den Tellern, so laut ist das Glockengeläut.

Wie lange dauert das denn noch?

Nicht mehr lange. Fast schlagartig hören die Glocken auf zu bimmelbammeln und zu wummern. Nur die kleine Glocke klingelt ein wenig länger. Die weiß nicht, wann Schluss ist.

Jetzt!

Der Ziehharmonikamann quetscht wieder sein Akkordeon. Er singt dazu:

Draußen liegt heut tiefer Schnee.

Am Waldesrand, da steht ein Reh.

Gefroren ist der Bodensee.

Wir trinken heißen Apfeltee.

Gelogen, gelogen, gelogen!

Es ist nämlich heiße Schokolade!

Puderzuckerwaffeln

2 Am Samstag geht Papa mit Greta und Mathilda ins Kindertheater. Aufgeführt wird Dornröschen.

Ach nee!

Ach ja! Muss Theo denn auch unbedingt mit?

»Warum denn nicht?«, will Papa wissen.

Na … darum nicht! Weil er immer alles besser wissen will.

Draußen ist es kalt. Also … Mützen aufsetzen! Mathilda hat heute eine Glitzerbärchen-Mütze auf und Greta die Schlippschlapp-Bommel-Kappe. Theo trägt nur Ohrenschützer.

Es schneit ein bisschen. Nur klitzekleine Schneesternchen fallen vom Himmel herab. Greta fängt sie mit dem Jackenärmel auf. Sie weiß, dass Schneesterne immer sechs Zacken haben.

»Guck doch mal!«, sagt sie zu Mathilda und zeigt schnell mit dem Finger auf den wunderschönen Stern, bevor er schmilzt. »Eins, zwei, drei … sechs.«

Die kleine Schwester zählt mit: »Einsss, ssswei, vier.«

Theo hat auch einen Stern eingefangen. »Meiner hat sieben Zacken«, sagt er.

Spinner!

»Alles, was vom Himmel fällt, hat sieben Zacken«, behauptet er.

»Auch Regentropfen?«, fragt Greta.

»Klar!«

»Ich habe noch nie einen Regentropfen mit sieben Zacken gesehen«, sagt Greta.

»Ich auch nicht«, gibt Theo zu. Und er hat auch noch keinen Schneestern mit sieben Zacken gesehen! Nie im Leben!

Im Kindertheater ist es ziemlich voll. Zwischen den Zuschauersitzen und der Bühne liegen bunte Sportmatten auf dem Boden … in Grün, in Rot, in Blau und in Gelb. Na, da darf man wohl drauf rumtoben. Aber ohne Schuhe, ohne Stiefel! Nur mit Socken oder in Hausschuhen. Prima!

Was für Kinder sind sonst noch hier?

Zwei Jungs, ungefähr im Alter von Greta und Theo. Einer hat ein grünes Spiderman-Sweatshirt an und der andere ein Spiderman-Sweatshirt in Blau. Das sind die Spiderman-Brüder. Dann gibt es noch eine rosa Prinzessin, einen hellblauen Sternchen-Bären und eine Zopf-Marie mit dunkelrot gemusterter Strumpfhose.

Alle Papas sollen auf den roten Sesselstühlen Platz nehmen. Und alle Mamas! Nur eine Mama hockt sich auf Knien an den Rand der Matten. Sie hat unendlich langes Haar und sieht deshalb aus wie ein Engel. Den Kindern erklärt sie: »Springen auf Gelb!« und: »Purzelbaum auf Blau!« und »Schlafen auf Grün!«

Aber niemand möchte schlafen.

Alle Kinder hopsen und kullern und springen und hüpfen auf den bunten Matten herum. Auch Greta und Mathilda. Greta kann hoch hüpfen, und Mathilda kann gar nichts. Sie traut sich nicht!

Die beiden Spiderman-Brüder sind böse. Sie gehören zu der Engel-Mama. Sie schubsen die anderen Kinder, und die Mama brüllt sie an: »Aufhören! Jetzt reicht’s! Man schubst die anderen Kinder nicht!«

Das weiß doch jeder!

Aber da hat Theo schon einen Nasenstüber von dem grünen Spiderman-Bruder bekommen. Heult er jetzt?

Ja, ein bisschen.

Wer will ihn trösten? Seine Mama ist ja nicht mitgegangen.

Greta ist nicht gut im Trösten. Nicht mal, wenn Mathilda sich weh tut. Dafür ist ihre Mama da.

Was ist mit Papa?

Ach, die Engel-Mama hat Theo bereits zu sich gerufen. Sie klebt ihm ein rotes Monsterpflaster auf die Nase. Das sieht doof aus, aber Theo schaut stolz in die Runde. Er kann ja nicht sehen, wie er damit ausschaut.

Mathilda läuft zu Papa. »Aua!«, sagt sie und zeigt auf ihre Nase.

Papa hat kein Pflaster dabei und pustet auf die Nase von Gretas kleiner Schwester. Das reicht aber nicht.

»Aua!«

Ach so! Mathilda möchte auch gerne ein Monsterpflaster haben! Findet sie das schick?

Pfff.

Weil außer Hopsen und Schubsen noch nichts los ist, trinken alle Mamas und Papas jetzt Weihnachtskaffee und essen Waffeln, mit Puderzucker bestreut.

Und was kriegen die Kinder? Keine Puderzuckerwaffeln?

Später!

Nun kommt eine Theaterfrau auf die Bühne. Sie ist groß und stark, ganz schwarzgekleidet, und sie trägt eine Schlabberflatterhose. Sie behauptet, dass sie der Papa vom Dornröschen ist. Also ein König. Deswegen zeigt sie ihre Muckis und benimmt sich wie ein dicker Macker. Sie ist aber auch die Königin mit Zwitscherstimmchen und tut so, als wäre ihre Flatterhose ein Märchenkleid.

König und Königin wünschen sich ein Kind.

Schwuppdiwupp … da ist es schon: das Dornröschen!

Wer will das Kind sein?

Theo!

Er muss jetzt das Dornröschenbaby sein, auf der Bühne Platz nehmen und am Daumen nuckeln. Die guten Feen dürfen Theo Glück wünschen und Schönheit …

»Und einen Ferrari«, ruft Theo laut.