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Das gereimte Buch. / Die kleine Hexe Flix macht sich auf die Reise - denn die Oberhexe hat sich als böse entpuppt. Diese will die Hexen in eine Falle locken und bekommt dafür den KRISTALL von EWIGKEIT. / Niemand glaubt dem Hexenkind und so endet die große Versammlung im Norden in einem Desaster. / Flix kann fliehen. Wie sie erfährt, soll es bald im Süden das nächste Treffen geben. Schafft sie es dieses Mal die Hexen rechtzeitig zu warnen? Das gereimte Buch ist auch eine SCHATZKISTE für die deutsche Rechtschreibung. / Die Wörter, für die es vor 1996 noch andere Regelungen gab, sind im Text kenntlich gemacht. / Im Anhang gibt es eine Tabelle, um sie mit der heutigen Schreibweise zu vergleichen. / Viel FREUDE beim LESEN und AUFBEWAHREN wünscht J.E.Ginstergold
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Seitenzahl: 263
Veröffentlichungsjahr: 2022
Ein Kristall von Ewigkeit
-
Das gereimte Buch
Jenna Enna Ginstergold
© 2024 Jenna Enna Ginstergold
Erstveröffentlichung:
© 2022 Jenna Enna Ginstergold
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich
geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich.
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Alle Rechte vorbehalten.
Publikation, Druck & Distribution
erfolgen im Auftrag der Autorin,
zu erreichen unter:
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Abteilung: "Impressumsservice"
22926 Ahrensburg
Deutschland
Ein Kristall von Ewigkeit
Buch
ISBN 978 - 3 - 347 - 60013 - 3
Taschenbuch
ISBN 978 - 3 - 347 - 60012 - 6
Großdruck
ISBN 978 - 3 - 347 - 60015 - 7
E-Book
ISBN 978 - 3 - 347 - 60014 - 0
Zwei Völker gibt es, die Hexen und die Dschandschawar
Zwischen beiden, der Kristall
Und das, was damals dort geschah
Ließ vielen, vorm Innern, vor and'ren eine Wahl
Der Tanz der Gestalten, ihr Wollen, ihre Weh'n
Die Wellen, die das Schicksal schlägt
Wer wird sich trennen, wer weiterhin zusammenstehn?
Die Macht kaleidoskopisch dreht
Erfährt die Zeit
Und spürt sie kommen
Verträumt bei der Gelegenheit
Überkommt das halb Verschwomm'ne
Bis alles, alles läuft ins Lichte
Bis auch die letzte sich entrollt
Und wird Geschichte
Jene hierin, die ihr, wer mag, nun hören sollt
vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv
1996 gab es eine Rechtschreibreform, die für immer das Schriftbild der deutschen Sprache veränderte.
In diesem Werk kommen vorige Wörter und Begriffe noch einmal vor, in den Text eingebettet aber kenntlich gemacht.
In einem Anhang sind sie der aktuellen Schreibweise gegenüber gestellt.
Wenn wir sie schon ziehen lassen müssen - und ja, einiges von dem Neuen ist schon einfacher - dann ist dieses hier wie eine kleine Schatzkiste, eine Wortschatzkiste.
Sie mag mit der Zeit verstauben, aber wie spannend kann es doch sein sie ab und an zu öffnen, es zu betrachten, sich zu erinnern.
Viel Freude beim Lesen und Aufbewahren
wünscht
J.E. Ginstergold
vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv
Vorwort
Wir haben nur diese Zeit, also laßt uns etwas aus ihr herausziehen, mit unserer Seele belegen auf daß es existiert und von anderen erlebt werden kann danach und für immer, vielleicht.
Dieses Buch wurde auch niedergeschrieben um einige wundersame Eigenarten der deutschen Sprache für nachfolgende Generationen zu konservieren, zu zeigen wie sie einst gewachsen war, noch einmal ihre störrigen Auswüchse verwenden, in ihrer Zeit festhalten als ein für Natur- und Kulturschatz stehendes Denkmal bevor alle gestorben sind die sich ihrer erinnern und nur die leben, denen sie mit zurechtgestutzten Zweigen bekannt gemacht wurde.
Im Anhang befindet sich eine Tabelle mit der Auflistung der alten sowie neuen Rechtschreibung um Schülern das inzwischen Historische zu zeigen, aber sie in ihrem Lernprozeß nach der derzeit gesetzlich gültigen Fassung gleichfalls zu unterstützen.
J.E. Ginstergold
P.S.
Die Wörter, bei denen die ursprüngliche Schreibweise verwendet wurde, sind im Text durch die Verwendung eines Grautons kenntlich gemacht (z.B. Karamel).
Sie können im Anhang mit der heutigen Version direkt verglichen werden (Wie bei: Karamel - Karamell).
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Übersicht der Personen
Aus dem Volk der Hexen
Aus dem Volk der Dschandschawar (Feinde der Hexen)
Aus keiner der beiden Völker
Landkarte
Zum Beginn
Ein Kristall von Ewigkeit
Zum Abschluß
Anhang Rechtschreibearten
Vielen Dank liebe Leserin, lieber Leser,
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Urheberrechte
Vorwort
Anhang Rechtschreibearten
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Übersicht der Personen
Aus dem Volk der Hexen
- Flix, das mutige Hexenkind
- Die durchtriebene Oberhexe, Ragana, die Erste,
Vorsteherin der Hexen
- Lio, (eigentlich lang Yaleonor), nach Abenteuern
suchende Junghexe, befreundet mit Ayvien
- Lios Vater, ein Hexer aus dem Süden
- Othilie, eine patente Dorfvorsteherin der Hexen,
verheiratet mit Oskar
- Oskar, ein wohlgenährter, schwatzhafter, gemütlicher Hexer,
verheiratet mit Othilie
- Ovamba, eine gutsituierte Hexe und Cousine von Othilie
- Henja, schüchterne Stellvertreterin von Othilie,
Mutter von Melekay
- Melekay, Sohn von Henja
- RaValwer, ein kalter, gelackmeierter Hexer,
der für die Oberhexe arbeitet
- Baby Layla, ein neugieriges Hexenbaby aus dem Dorf
- Callro, Hexe und Mutter von Baby Layla
- Ein Gerichtsdiener der Hexen
- Ein selbsternannter Tribun der Hexen
- Schattenkinder, acht entführte Hexenkinder,
die um eine Zauberkugel kreisen, davon ein Stiefelkind
- Flixs Bruder
- Flixs Eltern
- Die Vizehexe, Stellvertreterin der Oberhexe
- Hexen und Hexer jeden Alters aus dem Dorf
- Hexen und Hexer aus einem anderen Dorf
- Das Gror, eine große Hexenversammlung
Aus dem Volk der Dschandschawar (Feinde der Hexen)
- Der König der Dschandschawar, Helior, hat ehrgeizige Pläne
- Ayvien, junger, waghalsiger Dschandschawar,
befreundet mit der Hexe Lio, wettet gegen Larvatus
- Larvatus, großspuriger, junger Dschandschawar,
im Wettstreit mit Ayvien
- Die unnahbare Herrscherin der Höhle, Oberste im Höhlenfels
- Die Leibwachen der Herrscherin
- Vigiliar, ein wachsamer, hochrangiger Dschandschawar
- Rika, eine weise Rätin der Dschandschawar
- Weitere Mitglieder des königlichen Rates, Vertraute
- Ein wuseliger Forscher der Dschandschawar
- Der Einlasser der Höhle
- Wachen der Burg Dschandschahug,
vor dem Höhlenfels und dem Palast
- Junge Dschandschawarfreunde von Ayvien sowie Larvatus
- Dschandschawar die untertage arbeiten
- Ein klettererprobter Dschandschawarknabe aus den Bergen
- Das Kriegerheer der Dschandschawar
Aus keiner der beiden Völker
- Der Kräutersammlermann, Yarisja, Freund von Othilie
- Jerymah, verschollene Tochter von Yarisja
- Das Mädchen mit dem Blaulanghaar, Tochter von Jerymah
und Enkelin des Kräutersammlermanns
- Die Todesfee, eine ätherische Schönheit
Zum Beginn
„Zum Beginne sei erzählt
Daß sie anders war, die Welt
Doch bevor ich spreche, bevor die Geschichte hier beginnt
Komm doch zu mir, bitte, setz dich.
Setz dich zu mir hin, mein Kind
Du kommst wegen der besond'ren,
die ich dir versprochen hab'?
Dieses Büchlein mit der Raute, gerade hab' ich's noch gehabt…
Hier, hier. Auf dem Einband. Was? Ja, da sind auch Bilder drin
Und Buchstaben! Denn diese da ergeben Worte
und die verbunden einen Sinn
Es spricht von weit entfernten Orten, Leuten
Abenteuern, die noch heute was bedeuten
So, für dieses hast du dich entschieden? Denn du mußt wissen
Du hast die Wahl. Immer.
Ob wir es lesen oder schlicht dort liegen ließen
Weil ein jedes Buch, es hinterläßt ein bißchen was von ihm
In der Welt, in dir. Irgendwo, tief innen drin. -
Da kommt mir wieder in den Sinn
Mein Großvater, der gerade dieses hier sehr liebte
Genau wie seinen Schaukelstuhl, den er mit den Zehen wippte
Was uns're Liebe für das Lesen damals einlud und erweckte
War dieser Spruch, der warnte, zugleich auch ein wenig neckte
Und, beinah unleserlich, auf dem Einband sich versteckte
Siehst du? Ganz wie du jetzt, ich ihn entdeckte
Die Raute, sie lautet:
Wer bei dieser Geschichte nicht weint
Hat ein schwarzes Herz
Wer bei dieser Geschichte nicht lächelt
Hat nie geflucht
Und wer diese Geschichte jemals vergißt –
Der hat sie nicht gelesen…
Du gehst schon?! - Nein? - Ach, die Getränke
Knabbereien… Ja, bei jedem Ausflug wohl bedenke
Auch den zwischenzeitlichen Genuß
Ganz recht. Man horten, tun und planen muß
Danke, daß du's hergebracht
Dann hoffe ich, für uns're Reise, hast du's dir bequem gemacht
Wir begleiten auf die Weise die kleine Hexe Flix, die folgte
Einfach heimlich ihrem Bruder. Das war unartig.
Weil sie doch zu Hause bleiben sollte
Doch so kam es, daß sie sah was der Bruder dort entdeckte
Von Beruf war er Spion. Und ganz wie er sie sich versteckte
Ja, ungeheuerlich war das, das was er sah
Denn die erste von den Hexen
traf heimlich auf die Dschandschawar
Wer das ist? - Die Dschandschawar,
einst waren sie das and'dre Volk
Das damals noch ein jeder kannte,
dem Furcht und auch Respekt gezollt
Und selbst schon die Kinder wußten,
daß sie der Hexen Feinde waren
Was will die Oberhexe hier?
Was steht sie dort bei deren Karren?
Wie Flix so auch der Bruder lauschte; von diesem Treffen
Rasch wurd' es klar, war für das Hexenvolk
nimmer Gutes zu erhoffen
Sie sprachen von dem großen Gror
Das stellt eine Versammlung vor
Von Hexen, in der Dämmerung.
Und schon nach Ablauf dieses Tages
Von der Oberhex' geleitet, aufkommend nah am Abend lag es
Niemals war ein Dschandschawar bisher dazu eingeladen
Niemand würde diesen Feinden je von diesem Tage sagen
Wollte sie, sollte sie sie wohl verraten?
Lange mußte Flixchen warten
Bis sie unbemerkt entkam
So spät! Die Hexen - ob sie sie noch warnen kann?
Als einzige, die übrig war
Achso, ihr Bruder? - Nun, was mit dem geschah
Davon hörst du später mehr
Es macht sich auf den Weg ein Heer
Von Dschandschawar, zum Gror sie zogen
Flix war den ganzen Tag geflogen
Voller Sorgen, fast ist sie da, weit ins Tale saust hinunter
Es wird Zeit, es ist recht spät -
denn die Sonne geht schon unter…“
Ein Kristall von Ewigkeit
Für meine kleine Schwester Anja die gleichermaßen die Gabe und den Fluch besitzt das ganze Leben mit den reinen Augen und dem Herzen eines Kindes zu sehen
Die kleine müde Hexe Flix
Sah auf rosa Wolken nieder
Und wie alle späten Flieger
Sauste sie zum Gror wie nix
Tausend Hexen hat ein Gror
Und noch eine Oberhex’
Flixchen schoß geradewegs
Bis nach vorne an das Tor
Großes Feuerzauberwerk
Funkte, blitzte, krachte laut
Flixchen über Hüte schaut
Sieht die Oberhex’ am Berg
Zitternd, wütend tappt sie vor
Peitscht mit ihrem Zauberstabe
Fetzen fliegen und ein Rabe
Schwingt zum Himmel sich empor
Lautes Schweigen, nix mehr kracht
Der Oberhex’ entgleist der Blick
Zur kniend kleinen Hexe Flix
Knisternd grell scheint ihre Macht
„Immer ruhig, mein gutes Kind!
Sag, was ist dein Grund dafür
Daß du alle störtest hier!“
Man die Oberhex’ vernimmt
„Schlangenspieß und Krähenzehe!
Hexen hört mich, hier beim Gror
Steht euch eine Kröte vor!
Mir wird’s übel wenn ich’s sehe!“
Hexen raunen, Worte rennen
Oberhexe lächelt milde
„Lassen wir die kleine Wilde
Nicht den Fluß der Feier hemmen
Wo sind hier die ihr Vertrauten?
Denn nun will ich meiner Kraft
Für die ganze Hexenschaft
Etwas Wichtiges verlauten: - “
„Ja, es sollen alle hören!
SIE SPITZELT FÜR DIE DSCHANDSCHAWAR!!!
Mein Bruder sah es, war selbst da!“
„Ja, ja.. Womit wir weiter Zeit verlören - “
„Mein Bruder hielt sich gut versteckt
Doch mit Dschandschawar vereint
Verriet die Oberhex’ dem Feind…
- Er wurd’ gebannt als er entdeckt!!!“
Verwirrung rast und faßt und springt
Weit verweilt
Wild geteilt
Dort Murmeln, hier Gelächter klingt
„Und wenn’s wär der Wahrheit Lied?“
„Wo wohl ihre Eltern sind?“
„Unverschämtes Hexenkind
Packt sie, packt den Störenfried!“
Donnerschlag, Flix’ Besen schießt
Aus der Menge in die Höhe
„Wurzelgift und Geierkrähe!
Glaubt mir, glaubt mir, daß sie’s ist!“
Kalt Lachen auf dem Berge hallt
Die Oberhex’ steht plötzlich frei
Kreischt voller Bosheit: „Eilt herbeiiiiiiii!!!“
Mit Zauberstab in Richtung Wald
Erstarrt wie Eis die Hexenschar
Ein Dschandschawar aus jedem Baum
Nicht in Flixchens ärgstem Traum
Sah sie je was nun geschah
Die Hexen ohne Zauberstabe
Wie es Sitte ist beim Gror
Drängen schreiend hin zum Tor
Verfolgt vom Feinde ohne Gnade
Eingeholt, gestellt, gefaßt. Allein
Dort oben kann sie sehen
Die Hexen werden nicht bestehen…
Ein kurzer Schmerz entfährt als Schrei
Die Oberhex’ hat schlecht gezielt
Hat nur den rechten Arm gestreift
Flixchen rasch die Chance ergreift
Und flüchtet von dem schaurig Feld
Erloschen rasch der letzte Schein
Dem Himmel den die Hex’ durchfliegt
Bald Stunden weiter hinten liegt
Das Treffen auf den dunklen Feind
Ein Gedanke Flixchen quält
‚Was kann ich tun? Wo soll ich hin?’
Geht ihr ständig durch den Sinn
Bis sie erschöpft vom Besen fällt
*
Weich und wohlbehagt erwacht…
Gut verbunden ist ihr Arm
Schon hört sie eine Stimme warm
„Ich fand dich draußen in der Nacht.“
Flix blickt mit grünen Hexenaugen
Hoch zum Kräutersammlermann
Ob sie ihm vertrauen kann?
Wird er die Geschichte glauben?
Besorgnis und auch Mitgefühl
Legt bald sein Gesicht in Falten
„Was nun tun?“, drängt Flix den Alten
„Bei Oberhexchens bösem Spiel?“
„Oh, Spiel sagst du? - Die Taktik ist
Fürwahr das Schwert des Schwachen…
Laß mich nur machen!
…Ein bißchen hiervon, …ein wenig List…“
„Was kocht denn da so heiß und grün?“
Flix hält ihre Nase klein
Tief in den brodelnd Topf hinein
„Weg da jetzt! Du wirst schon sehn.“
Nur ein paar Stunden später dann
- Der Trank ist fertig, beide fliegen -
„Was sah ich in dem Kessel sieden?“
Nervt sie den Kräutersammlermann
„Frische Kräuter aus dem Garten
Aus den Bergen, aus dem Wald
Und ein Zaubersprüchlein! Bald
Mußt du nicht mehr länger warten.“
„Ein Zauberspruch? - Moment. Von mir?“
„Ja, genau das ist unser Plan
Sobald er in den Trank getan
Wird’s zum Wandlungselixier.“
„Oh gut! Das ist wirklich leicht versucht:
Ein Drache werd' ich sein!
Brüllen und wild feuerspei'n!
Und schlage alle in die Flucht!“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein!
Bedenk’ bei dem was du im Schilde führst:
Nur dem, was du mit deiner Hand berührst
Kannst du damit ähnlich sein.“
Sie flogen weit, sie flogen schnell
Zur schwarzen Festung Dschandschahug
Verborgen hielten sie sich klug
Sie landeten, es war noch hell
In dunkle Kutten eingehüllt
Schlichen Wachen, auf und ab
Mod’rig roch es, wie am Grab
Wo Sonne auf tote Erde fällt
Flix schüttelt's bald vor kühler Luft
Dicht bei dem alten Mann sie bleibt
Der Kräuter zwischen Fingern reibt
Und damit ein paar Vögel ruft
„Hier, der Trank!“, raunt er und reicht
Der Kleinen ein Flacon
„Sprich ‚Che Hox', und dann trink davon!“
Flix folgt, sie fühlt sich seltsam leicht
Statt Arme heben sich nun Flügel
„Lausche und kehr bald zurück!
Ich wünsche dir Erfolg und Glück!“
Der Vogel Flix schwingt auf zum Hügel
Gleich dahinter, im seichten Tal
Vorbei an manch’ wacher Schattengestalt
Segelt ein Vöglein durch des Fensters Spalt
Findet Feinde sitzend beim Abendmahl
„Gestern war ein großer Tag!“
Ruft der König der Dschandschawar
„Ha! Eintausend Hexen weniger!
Nun hört, was die Zukunft uns bringen mag…“
Geduckt im Grün der Kräutermann
Zu spät hört er, wie etwas knackt -
Ein Schlag! Ohnmächtig er zusammensackt
Die Wache packt ihn und zieht vondann'
Hoch oben aus dem Schutz der Säule
Sieht Flix den König wild agieren
„Wir werden alles ausradieren!
Befreien uns von Hexenfäule…“
„Die Oberhexe ist bereit?
Weshalb?“ - „Ein zweites Gror
Bereitet sie im Süden vor
- Für den Kristall von Ewigkeit…“
„Ein hoher Preis!“ - „Er ist es wert
Wir konnten seine Macht nie wecken
Vertraute! Noch müssen wir ihn gut verstecken!“
Der schwarze König zieht sein Schwert
*
Viele Stunden weit im Süden
Tritt ein Hexer vor das Haus
„Lio!“, ruft er müde aus
„Komm herein, es wird schon sieben!“
Tief im Wald liegt Lio lachend
Verbot’ne Zauber wabern fort
Oftmals trafen sie sich dort
Einer übend, einer wachend
Langsam sinkt der Zauberstab
Heiser flüstert’s unter Zweigen
„Morgen werde ich dir zeigen
Was ich dir versprochen hab’…“
„Ayvien?“, fragt Lio laut
Schwarzer Mantel fern im Wald
Ein Blick. Verschwunden die Gestalt…
Der Abend in den Bäumen graut
*
Hoch oben über Dschandschahug
Späht Vogel Flix in weiten Kreisen
Sucht schon lange nach dem weisen
Alten Kräutermann im Flug
„Wo kann er sein? Von einer in die nächste Krise…
Da! Da verschleppen ihn zwei Wachen
Was soll ich tun, kann ich was machen?
- Zu spät! Sie sperren ihn in die Verliese…“
Im Sturzflug rauscht sie durch die Luft
Landet zwischen Gitterstäben
Lahm und prasselnd startet Regen
Während sie ihn leise ruft
„Kräutermann, oh, Kräutermann!“
„Ahh. Oh. Flix! Verschwinde hier!
Sie stehen gleich da bei der Tür!“
„Mal sehen was ich hexen kann!“
„Nein! Begreifst du nicht, uns fehlt die Zeit…
Was hast du in der Burg vernommen?“
„Ein Gror, im Süden, soll bald kommen
Und ein Kristall von Ewigkeit.“
Ein Blitz, ein Krachen, Donnergrollen
Schweigend starren sie sich an
Dann spricht der Kräutersammlermann
„Mein Vorschlag was wir tun wollen…“
*
Viele Stunden weit im Süden
Tritt ein Hexer vor das Haus
„Yaleonor!“, brüllt er heraus
„Jetzt hast du’s zu weit getrieben!
Wo bist du so lang geblieben
Krötenbiß und Spinnenschleim!
Käferdreck auf Schwarzbärbein!
Laut und deutlich sagt’ ich sieben!“
„Höllenfeuer, Zeckenschiß!
Ich bin doch da, was willst du mehr?“
„Sag mir, wo kommst du jetzt her?
Sag, wo du gewesen bist!“
Lio schweigt. Fängt an zu summen
„Nun gut. Her mit deinem Zauberstabe
Es wird helfen, wenn ich ihn habe
Baldig zur Vernunft zu kommen.“
Wortlos fällt in seine Hand der Stab
Stapft die Treppe, als könne die was dafür
Die Stiegen kracksen, oben knallt sie die Tür
- Öffnet das Fenster und läßt sich hinab…
*
In der Burg zu Dschandschahug
Knattern Fahnen, rauscht der Wind
Kalt Regen an den Fenstern rinnt
Fern nähert sich dem Tal ein Zug
Angeführt von Oberhexe
Leise keifend, denn sie muß
Zur Tarnung schleppen sich per Fuß
Über Stock und Stein und Äste
Die großen Tore öffnen wenig
Später ihren Weg hinab ins Schloß
Wo hundert Feuer flackern für den Troß
Tritt sie triefend vor den König
„Helior, wir müssen reden!“
„Folgt mir, dieses Tor, gleich hier hinein!
- So, nun sind wir zwei allein
Und nun sagt mir mal weswegen
Ihr es wagt hier zu erscheinen!
Unser Plan sah and’res vor
Kein Treffen vor dem nächsten Gror!“
„Es wird keins geben, möcht’ ich meinen…“
„WACHEN! Euch mag was blühen…“
„Still! Hört zu, Ihr werdet sehn
Es gibt leider ein Problem
Eine Hexe konnte fliehen!“
Das Tor bricht auf
Mit lautem Krachen
Stürmen Wachen
Voller Lauf -
„Yag-Na! “, hält sie auf, kommen nicht weit
Schon faßt sie ein Bann -
Oberhex’, sich räuspernd, spricht sodann
„Wir verschwenden hier Zeit.“
*
Nichts von diesen Dingen ahnend
Lachen Freunde in der Nacht
Ein letztes Feuer prasselt sacht
Ruft ein Bursche lauthals warnend
„Sieh dich vor! Und hüte dich!
Wirst du erwischt, dann ist es aus…“
„Hinein, das geht noch, aber raus?“
„Los sagt, wer wettet gegen mich!“
„Wie geht dein Plan?“
„Nein. Erst wirst du deinen Einsatz nennen
Dann lernt mein Geheimnis kennen…“
„Ich wette zehn auf Ayvien!“
„Und zehn dagegen. Wer hält mit?“
„Das schaffst du nicht. Ich setze vier.“
„Gehören schon so gut wie mir.“
Ein Fremder an das Feuer tritt
Ein paar husten, einer lacht
Bald die Stille wird gewahr
„Dann also auf, ihr Dschandschawar
Die Wette steht, nun gute Nacht!“
*
Der Wald strahlt schwarz
Wandhoch und doch
Hohl, Loch an Loch
KNIRSCH! - Stille. -- Knarz…
Minutenlang verstreicht das Zögern
Der jungen Hexe ohne Stab
Sich nähernd an die Bäume wagt
Die schweigen, wiegen, ködern
Die ächzen, starr, doch leben
Sich tunnelbildend rankend
Im Nachtwind leise schwankend
Manch dunklen Pfad vorgeben
„Hya! Mein Weg führt vor
Und nicht zurück
Mit ein wenig Mut und Glück…“
Zweige ranken sich zum Tor
Nebelschwaden lauern drinnen
Aber Lio ahnt den Weg
Plötzlich hört sie aufgeregt
Stimmen murmeln, Stimmen rinnen
„Wir schwingen im Wind
Wir flüstern und wispern
WIR tuscheln und knistern
Wir, die drei Schwestern sind
Wir vergessen was gewesen, die Vergangenheit
Ist fort, die Gegenwart fast nichtig
Und die Zukunft? - Unendlich wichtig…
Hält uns zusammen, für alle Zeit.“
„Was wollt ihr denn? Na los, verschwindet!“
Schnell duckend wand sie sich in Haken
Doch mit den Geistern, die sie jagten
Schien der ganze Wald verbündet
*
Andernorts, da sprach der König
Wandernd, ruhig im Fackelschein
„Durchsuchen? Nein
Es nutzt uns wenig
Wenn sie schon gen Süden fliegt.“
„Warum nicht Norden, Westen, Osten?“
„Es wird uns Kopf und Kragen kosten
Wenn Ihr Euch in Hoffnung wiegt!
Der Kluge geht vom schlimmsten aus
Und richtet danach seinen Plan.“
„Nun, dann hört den meinen an!
So. Wie finden wir heraus
In welches Haus die Kleine tritt?
Sie ist ein Kind, verwirrt, allein
Könnte leicht entlaufen sein
Und alle Hexen helfen mit
Die arme Kleine zu erretten.“
Der König streicht sich seinen Bart
„Das könnte klappen, in der Tat
Ja, das wird es, möcht’ ich wetten.“
*
Der nächste Tag erhellt mit Strahlen
Dörfer, Wiesen, Wald und Flur
Auf Lios Antlitz Geisterspur
Schläft sie tief in seinen Armen
Faßt sie sicher, hält sie warm
Will an ihre Zukunft glauben
Wieder schwimmt das Bild vor Augen
Wie sie aus dem Walde kam
„Blaß, so blaß und schön
Zugleich… In solch seltsam Einigkeit
Hab’ ich noch zu keiner Zeit
Mut!… - Mut und Verletzlichkeit gesehn.“
Mit ruhiger Hand verstreicht er samt
Ihr schwarzes Haar, schaut wie sie atmet
Da rutscht ganz plötzlich unerwartet
Ein Zauberstab aus dem Gewand
*
Gar nicht weit im nächsten Dorf
„He! Othilie!! - Hast’s jehört?
Sang doch jestern janz betört
Der allte Ubar mit dem Schorf
Dem Buckllwirt a Liedsche vor!
Hatte Wein jeklaut, so dachte
Doch wars ein Trank der balld vollbrachte
Daß er vor Sehnsucht sisch verlor!
Durchs Dorf, da liefa , sang noch weida
Hier hinaus un’ da hinein
Flugs dem Wirte hinterdrein - “
„Reichst mir e’ma diese Kräuter?“
„Und, Othilie, hast’s jehört?
Vom Hexenkind hoch aus dem Norden
War juste Waise wohl jeworden
Is enn’laufen, janz verstört…“
„Ja, meen Schatz, aber de Kräuter!
Brauch’s für Henja, hab jebeten
Misch heud’ abend zu vertreten…“
„Liebeleut', isch seh schon bei der
Knapp bemesch’nen Zeit -
Was treibt es disch denn diesmal um?“
„Hmm… Plötzlische Veränderung
Winzig - jroßer - Kleinischkeit.“
„Ahhh… schon jut, isch frag ja nix
- Du mußt schon jehn?
Und du? Wen holla seh isch hier denn stehn?“
„Ich bin die kleine Hexe Flix!“
„Disch habbisch hier noch nie jesehn.“
*
Am alten Fels lehnt unterdessen
Larvatus, der nicht vergessen
Kann noch muß, was am Feuer war geschehn
„Wir werden sehen wie der Wicht
Töricht sticht in Wespennester
Um die Zehn gewettet hat er
Und die Zehn bekommt er nicht!“
„So laß Er hören!“
„Würden Augen, aufgedeckte
Würden Wachen, aufgeweckte
Seinen Plan empfindlich stören?
Jaa.. oh, ihr sagt ‚Wer wird Euch glauben?’
Einem Jüngling…“ - „Nur zu wahr!“
„Wer kann, wenn nicht ein Dschandschawar
Die klare Sicht der Dinge rauben
Trüben, fälschen und verdrehen?
Worte hinter Masken tarnen
Feine Lügen fest umgarnen
- So daß sie nur und nur und nur
und nurnichts als die Wahrheit sehen…“
*
Seine Worte klingen weit
Gehört, gemerkt und nachgedacht
Von ferne an ihr Ohr gebracht
Grübeln in Versunkenheit
Wandeln immerzu im Kreis
Hexenkugel in der Mitte
Wandern sie die hundert Schritte
- Solang, bis eines Antwort weiß
*
Aus beiden Lagern, engbefreundet
Und zwar nicht seit binnen kurzem
Sprach er trotzdem von 'die Uns'ren'
"Die Uns'ren,", zeigte Ayvien, "halten diesen Teil umzäunet."
Auf seiten von den Dschandschawar
Ging es öfters brenzlig zu. Ein Hochgenuß!
Dieses ständige 'punkt sieben' folglich galt im Umkehrschluß
Entgegen dem was Freiheit war
Und selbständig. Denn sie war sehr wohl imstande
Eine Zeitlang kunderisch umher zu schwärmen
Ohne große Katastrophen. Ein Zufall ließ sie kennenlernen
Und um so besser kam zu Rande
Das Belehren? Es satt haben!
Zu stromern, zu flüchten
Zu Weiden und Fichten
Ihn sehen, ihn fragen
Diesen mag'ren Schönling kühn
Er blieb gelassen. Neckte sie und lud sie ein
Doch heimlich mußte alles sein
Sie wollt' es immer wiedertun
Den einen wartend schmoren lassen
Mit dem andren, treuergeben
Erleben was es heißt zu leben
Die Momente zu erfassen
Die leuchten und besonders sind
Und in der Jugendneugierzeit
Kann g'rade wenn man nur zu zweit
Da ein Zauber sein, indem sehr plötzlich was beginnt
Nur wollte keiner drüber reden
Sie flogen listig übern Zaun
Zusammen ließ sich manches trau'n
Wo Risiken zutage treten
Sich's gemeinsam planen läßt
Er holt ihre Robe raus
Sie hebt eine Grube aus
Beim gift'gen Strauch, hinein gepreßt
Die Kleidung und ein knorrig Besen
Die Wette heißt: Dort rein, zurück
Lebend und in einem Stück
Angeschlichen, schließlich nah dem Ziel gewesen
*
Im Dorfe trifft man sich am Brunnen
Wo fließend frisch Gerüchte strudeln
Spritzig Neuigkeiten sprudeln
Alle gern zusammen stunnen
Und so dauert’s gar nicht lang
Bis Hex’ und Hexer um sie mengen
Zischelnd laut um Stille drängen
Daß endlich sie’s erzählen kann
„Ich bin ihm heimlich nachgeflogen
Meinem Bruder, bis zum Morgen
Wollte mich daheim nicht sorgen
Und da traf er, ungelogen
Klapperoberhexenratte
Tuschelnd mit den Kutten an
Besprachen ’nen geheimen Plan
Mein Bruder horchte, denn er hatte
Seit langem schon Verdacht gehegt
Als plötzlich Oberhexchen schweigt
Sich dreht, mit dürrem Finger zeigt…“
„Beschtimmt verraten weill beweecht!“
„Nein, gewiß, er saß ganz still!“
„Was muß er solche Dinge wagen?!“
„Nun, jetzt laßt sie endlich sagen
Was sie uns hier sagen will!“
„Mach schon, Kind, erzäll nur foord!“
„Sie haben ihn sich vorgenommen
Ich traute mich nicht vorzukommen
Blieb noch lange an dem Ort
Tief verkrochen und versteckt
Hört ich ihren Hexenbann
- Und er war weg. Ich hatte solche Angst ab dann
Daß man mich findet, mich entdeckt
So daß ich blieb und mußte hören
Wie die Oberhexe lacht
Wie sie fiese Pläne macht
Das Gror am Abend zu zerstören!“
„Was, das Gror, was sagst du nur?“
„Unmöglisch. Kind, du hast jeträumt.“
„Die Kleine hat wohl wie mir scheint
Viel Phantasie… Wie man erfuhr
Reist sie allein?“ - „Sie erträumt sich
Jeder wär zum Feind geworden!“
„Woher kommst du?“ - „Aus dem Norden!“
Plötzlich blicken alle freundlich
*
Bei einer Höhle dunklem Schlund
Lugen munter Lebensgeister
Durch die Büsche immer dreister
Forschen sorgsam nach dem Grund
Nach dem Grund des Langmarschierens
Nach dem tiefen Höhlengrund
Nach dem Bellen der Befehle und
Dem Grund des Patrouillierens
Auf und ab, auf und ab…
„Fühlst du dich stark, bist du bereit?“
„Für so eine Gelegenheit
Wo Nervenkitzel blitzt vorab
Gefährliche Gegebenheit
Gemeinsam Abenteuer leben
Dafür würd ich alles geben
Los kann’s gehn ich bin soweit!“
Kurzes Nicken und schon kleiden
Schwarze Kutten, langes Haar
Die Maske eines Dschandschawar
Nebst blankem langen Schwert die beiden
Sie murmelt leis: „Hy Tha, Karuu !“
Ein Knall! Mit Rauch!
Wie andre auch
Sie rennen auf die Höhle zu
*
Im neuen großen Hexenhaus
Herrscht derweil ein reges Knistern
Während alle stehend flüstern
Tritt die Oberhexe auf
„Gedankt, gedankt, daß ihr gekommen!
Wie schon erwähnt ziehn wir das Gror
In diesem Jahr fünf Wochen vor…“
„Der G’jrund dafür bleibt mir verschwommen.“
„Es bleibt kaum Zeit. So laßt uns handeln
Für jede Dorf- und Landregion - “
„Was isch mit der Tradition?“
„Nun, auch Traditionen wandeln
Für jede Dorf- und Landregion - “
„Frau Oberhexe! Eine Fraje:
Wie kam es denn zu dieser Laje?“
„Ruhe! Ruhig, ich sagt es schon!
Ah, ihr ahnt nichts von dem Preis…
Die sich sträubt es zu vertagen
Hat hier weder meine Gaben
Noch weiß sie was ich so weiß
Der and’re Tag ist sicherer
Er wird uns vor Unheil schützen.“ - „Schützen?!“
„Othilie, nein, was soll es nützen!“
„Etwas läuft hier selltsamm, quer!“
„Hört mich, traut mir, folgt mir nach!
Geheime Worte hießen warnen
Was die Zeichen ließen ahnen…
Versammelt wird am neuen Tag
Und wer hier meint zu protestieren - “
„Es reischt, Ovamba, komm, wir jehn.“