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Der Anteil geistlicher Lieder von Frauen, der in Gesangbüchern berücksichtigt wird, wächst über die letzten Jahrhunderte und Jahrzehnte. Dass die geistliche Lyrik von Schriftstellerinnen hinsichtlich Qualität und Originalität nicht hinter den Beiträgen der männlichen Dichter zurücksteht, kann in dieser Sammlung mit 475 Liedern aus sechs Jahrhunderten nachgelesen und überprüft werden.
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Seitenzahl: 879
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Den Frauen und Lieddichterinnen der Reformation gewidmet
1.) Ein brausender Wind, ein flackerndes Licht,
Noch fassen es die Menschen nicht.
Doch plötzlich wird ein Wort geweckt,
Von Geist und Feuer angesteckt,
Ein brausender Wind, ein flackerndes Licht.
2.) Ein zündendes Wort, ein farbiger Klang:
Aus vielen Sprachen ein Gesang,
Mit Gottes Atem ausgesandt,
Von Mund zu Ohr, von Herz zu Hand,
Ein zündendes Wort, ein farbiger Klang.
3.) Ein göttlicher Hauch, ein brennender Traum:
Gesang und Hoffnung füllen den Raum,
Entlocken einen Freudensprung,
Beflügeln die Begeisterung,
Ein göttlicher Hauch, ein brennender Traum.
4.) Ein wachsendes Licht, ein zärtlicher Wind,
Wo Menschen beieinander sind,
Da wird das Brot gerecht geteilt.
Die Taube trägt ein Friedenskleid,
Ein wachsendes Licht, ein zärtlicher Wind.
Text: Susanne Brandt (siehe Liednummer 76)
Warum halten Sie ein Gesangbuch in der Hand, das ausschließlich Beiträge enthält, die von Frauen geschrieben wurden? Befinden wir uns denn nicht in der Situation, dass der Anteil von Autorinnen am deutschen Schriftgut hinlänglich bekannt ist und gewürdigt wurde?
Lassen wir Zahlen sprechen: Im Stammteil des Evangelischen Gesangbuchs (EG) von 1993 stehen 534 Lieder, darunter sind lediglich 18 Beiträge, die von Frauen verfasst wurden; das sind 3,37 %. In meiner Datenbank mit 77.500 geistlichen Gedichten und Liedern aus sechs Jahrhunderten, die sich gleichermaßen aus Gesangbüchern und Liedsammlungen einzelner Autoren zusammensetzt, stammen, soweit der Autor bekannt ist, 95 % von Männern und 5 % von Frauen. In Bezug auf die von mir indexierten 2.585 Liedsammlungen, die Werke von Einzelautoren betreffen, sieht die Lage kaum anders aus: hier stammen 92,2 % von Männern, 7,8 % von Frauen.
Die letzte Zahl kann im übrigen nur bedingt für die denkbare These herhalten, dass Frauen eben weniger geistliche Lieder verfasst bzw. veröffentlicht haben. Tatsächlich ist gerade die letzte Unterscheidung bei der Behandlung des Themas nicht zu unterschätzen: Der geringe Anteil an Veröffentlichungen in Buchform hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass es Männer in den letzten Jahrhunderten bei einer Veröffentlichung eigener Werke leichter hatten, sich bei Verlagen zu etablieren. Hinzukommt, dass Männer, früher traditionell Erwerber bzw. Verwalter des Vermögens, bei dem oft finanziell heiklen Unterfangen einer Veröffentlichung mit Sicherheit freiere Hand hatten als Frauen.
Erfreulicherweise verschiebt sich das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Lied-dichtern, wenn wir den Zeitraum ab dem Geburtsjahr 1900 a betrachten: hier ist unter 1118 Lieddichtern bereits ein Frauenanteil von 25% zu ermitteln. Ein wesentlicher Grund für diese Verschiebung dürfte die zunehmende Akzeptanz der rechtlichen Gleichstellung der Frau ab 1918 und die zunehmende geistliche Lieddichtung in deutscher Sprache auch im katholischen Milieu sein. Schränken wir den Zeitraum weiter ein und betrachten die Geburtsjahrgänge ab 1945 steigt der Frauenanteil unter den Autoren bereits auf 30%.
Ein weiteres Thema muss in diesem Zusammenhang angesprochen werden, nämlich dass, auch wenn die Autoren in älteren Gesangbüchern genannt werden, die Namen der Frauen oft ausgelassen werden; eine Ausnahme bilden hier adelige Lieddichterinnen, denen die Ehre der Nennung ihres Namens wohl nicht verweigert werden konnte.
Dies sind aus meiner Sicht hinreichende Gründe, ein Gesangbuch zusammenzustellen, das ausschließlich Beiträge von Frauen berücksichtigt. Nun soll mein Projekt aber auch nicht dahingehend missverstanden werden, dass hier einer (vormals) stimmschwachen Minderheit im Literaturbetrieb aus Gründen proporzbestimmter Gerechtigkeit ein Sprachrohr verschafft worden soll; vielmehr verdient die durchgehend gute Qualität der Beiträge der Frauen, das Augenmerk auf deren Leistungen zu lenken.
Diese Qualität der Beiträge, die Frauen zu der geistlichen deutschen Lyrik beigesteuert haben, wurzelt meines Erachtens in dem hohen Bildungsstand der Autorinnen, in ihrer durchweg guten poetischen Begabung und der Vertrautheit mit den Regeln und Gepflogenheiten ihrer Kirche und des Glaubens, die sich u. a. in guter Bibelkenntnis ausdrückt.
Hinsichtlich der statistischen Grundlage muss noch erwähnt werden, dass die Anzahl der von mir in den letzten 15 Jahren gesammelten und hier ausgewerteten Gesangbüchern und Lied-sammlungen zwar groß ist, aber durch weitere Ankäufe auf eine breitere statistische Basis gestellt werden kann und wird.
Die vorliegende Sammlung beginnt mit dem Erweckungslied Es ist nur ein Schritt zu Jesus von Dora Rappard b und endet mit dem Ewigkeitslied So viele Fragen sind noch offen von Susanne Brandt c. Diese beiden Lieder schlagen eine Brücke zwischen der Frage und der Antwort, zwischen der Tat und der Reflexion, zwischen der Hinwendung zu Gott und dem Anheimstellen aller offenen Fragen in freudiger Glaubensgewissheit und zielen hierbei auf jenes ersehnte Reich, in welchem der Mensch vom Glauben zum Sehen gelangen wird.d
Mit Hilfe dieser Lieder kann der Leser diesen Weg und dieses Ziel, die in den Liedern beschrieben werden, nachvollziehen; er kann sich Anregungen für die eigene Glaubenswelt holen und sich an den gelungenen Versen, Bildern und Wendungen erfreuen.
Wiesbaden, im Advent 2021
a Bezug ist hier immer meine Datenbank
b Lied-Nr. 1
c Lied-Nr. 475
d vgl. 1. Brief an die Korinther Kap. 13, V. 12
Bei aller Sorgfalt und aufgewendeter Mühe ist es nicht auszuschließen, dass mir ggf. Fehlzuordnungen und Tippfehler unterlaufen sind. Diese bitte ich zu entschuldigen. Was die Qualität der Quellangaben und Werkzuschreibungen aus der hymnologischen Literatur und aus Gesangbüchern betrifft, sind diese oft von sehr unterschiedlicher Qualität. Hinzu kommt die Frage, ob eine Liedbearbeitung durch einen späteren Dichter eine Variante bzw. Bearbeitung des Ursprungslieds ausmacht oder als Neudichtung einzuschätzen ist.
Diese Differenzierung wird in den angegebenen Quellen oft nicht behandelt bzw. nicht einmal als Thema angesehen. Ich habe mich in solchen Fällen meistens nach der Zuschreibung in den von mir verwendeten Quellen richten müssen, was nicht ausschließt, dass diese fehlerhaft sind. Fehlte eine Autorenangabe in der Quelle, habe ich mich bemüht, den Autor durch Prüfen von Zweitvorkommen in anderen Gesangbüchern bzw. der hymnologischen Literatur zu ermitteln.
Die Lieder ab Seite → sind nach Gesangbuchkategorien gem. dem Ablauf des Kirchenjahres und in zweiter Ordnung in etwa nach den Lebensdaten der Autoren aufsteigend sortiert. Wo die Quelle keinen Hinweis auf eine Melodie angab, habe ich mich bemüht, eine passende Kirchenliedweise zu finden, die dem Lied unterlegt werden kann.
Der Text einiger Lieder wurde von mir behutsam, soweit es die Strophenform und der Endreim zuließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen. Heute ungebräuchliche Wörter und Wendungen werden, so weit möglich, erläutert. In ganz wenigen Fällen habe ich fehlende Silben oder Zeilen ergänzt. Letzteres wurde von mir immer kenntlich gemacht. Offenkundige Setzfehler wurden i. d. R. hingegen stillschweigend berichtigt.
Die einzelnen Kapitel dieses Buches wurden mit Hilfe eines Programmes zusammengestellt und formatiert. Auch in diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass auch größtmögliche Sorgfalt beim Korrekturlesen nicht alle Fehler aufdecken kann.
Umschlagbild u. Seite →: Morgen in Wiesbaden-Dotzheim, Blick zur Sylter Straße (eigenes Photo)
Seite →: Darstellung der Stadt Magdeburg als Bestandteil des Reformationsdenkmals in Worms (eigenes Photo)
Vorwort
Editorische Hinweise
Liedertafel
Erweckungslieder
Neujahrslieder
Adventslieder
Weihnachtslieder
Epiphaniaslieder
Darstellung des Herrn
Verkündigung des Herrn
Passionslieder
Osterlieder
Himmelfahrtslieder
Pfingstlieder
Mariä Heimsuchung
Offenbarung
Jahresende
Morgenlieder
Mittags- und Tischlieder
Abendlieder
Natur, Wetter und Schöpfung
Aussaat und Ernte
Frühlingslieder
Sommerlieder
Reiselieder
Sonntag und Gottesdienst
Abendmahlslieder
Tauflieder
Konfirmationslieder
Bittgesänge, Gotteslob und -dank
Gottvertrauen, Kreuz u. Trost
Glaube, Kampf und Rechtfertigung
Christuslieder
Gottes Reich und Eigenschaften
Nachfolge, Kirche und Mission
Buße und Umkehr
Tod und Ewigkeit
Lebensläufe der Autoren
Quellen für die Biographien
Gesangbuch-Verzeichnis
Melodien-Verzeichnis
Veröffentlichungen
Lied-Nr. Titel
_____________________________________
1. Rappard, Dora: Es ist nur ein Schritt zu Jesus
2. Anna Sophia zu Hessen-Darmstadt: Wach auf, wach auf
3. Meyer, Johanna: Hast du den Ruf vernommen
4. Redern, Hedwig von: Jesus sucht dich, lass dich finden
5. Rudloff, Friederike Sophie: Du gibst mir neue Kräfte
6. Chezy, Helmina von: Kämst du mit Rosenkränzen
7. Hofer, Katharina von: Mit tröstendem Frohlocken
8. Ludmilla Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt: Nun Hosianna,
9. Behaim von Schwarzbach, Anna Elisabeth: Die Erde ist des Herrn
10. Koch, Maria Christina: Sei willkommen, Heil der Welt
11. Rieger, Magdalena Sibylla: Nein, ich warte keines andern
12. Silberrad, Maria Clara von: Mein König, den die Liebe herab zu mir
13. Plönnies, Luise von: Die Zeit ist da, die Zeit der Trauer
14. Garve, Amalie Wilhelmine: Er kommt, der Held aus Judas Stamm
15. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Frohe, heilge Weihnachtszeit
16. Günzler, Charlotte: Der König kommt, die Sonne aller Zeiten
17. Feesche, Marie: Nun geht ein Freuen durch die Welt
18. Kögel, Marie: Zagend steh ich an der Pforte
19. Heizmann-Leucke, Dagmar: Wir freuen uns, es ist Advent
20. Cruciger, Elisabeth: Herr Christ, der einig Gottes Sohn
21. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Bist du, Jesu, denn auch
22. De la Gardie, Johanna Eleonora: Kommet, ihr betrübten Seelen
23. Gersdorf, Henriette Katharine von: O freudenvolles Heute
24. Fuchs, Anna Rupertina: Wie, der Prinz der Seraphinen
25. Sophie Eleonore von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern: Seht, Gottes Gnade ist erschienen
26. Spitzlin, Christina Rosina: Beglückte Nacht, darin erschienen
27. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Willkommen allerliebstes Kind
28. Rieger, Magdalena Sibylla: Wort des Vaters, Licht und Wahrheit
29. Dilthey, Christiana: Mein auserwähltes Leben
30. Schubert, Johanne Juliane: Du, den in Millionen Chören
31. Grube, Elisabeth: Geschmückt zum heitern Tempel
32. Hensel, Wilhelmine: Freut euch Christen weit und breit
33. Schmalenbach, Marie: O Kindlein, wundersüße
34. Meyer, Johanna: O Liebe ohne Schranken
35. Wegner, Katharina: Wenn auf die Erde Gott kommt
36. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Was soll ich dir verehren
37. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Greif zu, greif
38. Ämelie Juliane von Schwarzburg-R.: Wie bin ich doch so herzlich
39. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: O, o, was saget man doch
40. Gersdorf, Henriette Katharine v.: Mein Herzensfreund, räum auf
41. Senitz, Elisabeth von: O du Liebe meiner Liebe
42. Magdalena Sibylla v. Württemberg: Hier liegt mein Heiland in dem
43. Augusta Maria von Schleswig-Holstein-Gottorf: Jesu, du Wurzel des Lebens zum Leben
44. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Geh hin, mein Heiland Jesu Christ
45. Schlegel, Kath. A. Doroth. v.: Lamm Gottes, hier bei deinem Pfahl
46. Christine Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Holdes Lamm
47. Louise Christiane von Stolberg-Wernigerode: O heilges Blut
48. Plönnies, Luise von: O Herr, mein Gott
49. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Es ist vollbracht, das Leiden
50. Meyer, Johanna: Was wäre ich, wenn nicht mein Heiland lebte
51. Fritzsche, Magdalene: Ein Lämmlein sonder Fehle
52. Schaible, Wilhelmine Brigitta: Singe von des Lammes Blut
53. Luise Henriette von Brandenburg: Jesus, meine Zuversicht
54. Eidam, Rosa: In lauter Straßen Mitte
54. Sophie Karoline v. Brandenb.-Kulmb.: Viktoria, mein Jesus siegt
55. Christine Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Herrlich Lamm
56. Dieskau, Chr. Charl. Sophie v.: O Friedensgott, bu bist nur Fried
57. Silberrad, Maria Clara von: Jesus lebt zu meinem besten
58. Silberrad, Maria Clara von: Halleluja, mein Retter lebt
59. Westphalen, Christine: Das Grab ist leer, der Herr erstand
60. Hahn-Hahn, Ida von: Du willst schon wieder von uns scheiden
61. Meyer, Theodora: Mein Hirte, komm mit deinem Stabe
62. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Ich will mit Magdalenen
63. Kolbe, Elisabeth: S ist Osterzeit, wenn du's nicht wissen solltest
64. Fritzsche, Magdalene: Freue dich, ja freue dich, du erlöste Welt
65. Hornig, Frieda: Wieder grüßt uns neugeboren
66. Schäl, Marion: Ein Ahnen geht heut durch die Straßen
67. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Zeuch uns dir nach
68. Behaim von Schwarzbach, Anna Elisabeth: Frohlocket mit Händen
69. Dieskau, Charlotte Sophie von: Jesu, zeuch mein Herz
70. Köhler, Henriette: Zu Gott, von dem du einst gekommen
71. Dober, Anna: Du Geist von oben, flamm uns an
72. Iwersen, Adelaide Marie: O Zeit der Pfingsten, Zeit der Gnade
73. Amstein, Rosalie: Geist vom Vater, taue, taue Segen
74. Tiele, Eva von: Komm, Heiliges Feuer, o lass dich hernieder
75. Geller, Marie: Herr, deines Geistes Leben
76. Brandt, Susanne: Ein brausender Wind, ein flackerndes Licht
77. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-Rudolstadt: Höre, mein Herz,
78. Fuchs, Anna Rupertina: Zion, auf, ergreif die Waffen
79. Schlegel, Katharina Amalie Dorothea v.: Zu meines ewgen Vaters
80. Birkel, Adeline: Himmelsheimat über Sternen droben
81. Eleonore zu Stolberg-Wernig.: Kommst du, Bräutigam der Seelen
82. Rappard, Dora: Es harrt die Braut so lange schon
83. Redern, Hedwig von: Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein
84. Klotz, Pauline: Hüter meiner Seele
85. Wüstemann, Elisabeth Barbara: Immanuel, mein Seelenlicht
86. Schäl, Marion: Dir entgegen, wir gehen dir entgegen
87. Schäl, Marion: Es werden Gletscher schmelzen
88. Hoyer, Anna: Steht auf von allen Sünden
89. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Das Jahr geht still zu Ende
90. Troschke, Maria: In Jesu treue Hände sei nun gelegt
91. Viebahn, Anni von: Wenn im Menschenleben
92. Ludmilla Elis. v. Schwarzburg-R.: Rate mir, was soll ich machen
93. Ämelie Jul. v. Schwarzburg-R.: Das walt Gott Vater und Gott Sohn
94. Schubart, Barbara Elisabeth: Walts Gott in dieser Morgenstund
95. Gersdorf, Henriette Katharine v. Treuer Wächter meiner Seelen
96. Behaim v. Schwarzbach, Anna Elisabeth: Ich danke dir, mein Gott
97. Spitzlin, Christina Rosina: Da der schönen Sonnenblicke
98. Christine Eleonore zu Stolberg-W.: Jesu, Licht und Gnadensonne
99. Karsch, Anna Louise: Der Morgen dreht sein heitres Angesichte
100. Lühe, Caroline v. d.: Der junge Tag schwingt seine Rosenflügel
101. Rudolphi, Carolina Christiana Louisa: Vater, also leb ich wieder
102. Veillodter, Juliana Maria Charl.: Ich denke dein, wie du mit Liebe
103. Recke, Elisabeth Charl. Constanzia v. d.: Zu neuen Lebenssorgen
104. Westphalen, Christine: Wie herrlich strahlt der Morgenstern
105. Oberdörferin, Anna Maria: Wenn die Morgenröte schimmert
106. Schlatter, Anna: In deinem Namen, Jesus Christ
107. Schultz, Hedwig: Noch ruhet still der Himmel
108. Ämelie Juliane v. Schwarzb.-R.: Großer Gott, wir armen Sünder
109. Rappard, Dora: Nimm mein Leben, Jesu, dir
110. Ludmilla Eli. v. Schwarzburg-Rudolstadt: Ich lege mich zu Bette
111. Ämelie Juliane v. Schwarzb.-R.: Gott, mein Herz dir Dank zusendet
112. Gersdorf, Henriette Katharine v.: Dir, mein Gott, stimm ich jetzt
113. Johanna Sophie zu Hohenlohe-Langenb.: Gib Jesu, dass ich stets
113. Reuß-Ebersdorf, Benigna Maria von: Komm, Segen aus der Höh
114. Spitzlin, Christina Rosina: Nun brechen an die dunklen Schatten
114. Karsch, Anna Louise: Um deine Kinder zu erfreun
115. Nebel, Charlotte Elisabeth: Ich komm in dieser Abendstunde
115. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: Du gabst, o Gott, der alles schafft
116. Hayn, Henriette Maria Luise von: Mein Verlangen u. mein Weinen
116. Meyer, Johanna: Suche vom Grabesrand Seelen zu retten
117. Veillodter, Juliana Maria Charlotta: Anbetung dir in dunkler Nacht
117. Redern, Hedwig von: Samariter-Augen, Jesus, gib sie mir
118. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: Schon bricht die dunkle
119. Jerusalem, Friederike: Gerötet von der Sonne letzten Blicken
120. Sommer, Elise: Der Tag ist hingeschwunden
121. Schlatter, Anna: Wenn die liebe Sonne sinket
122. Reichardt, Luise: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden
123. Susan, Friederike: Dort oben ists so helle
124. Martini, Sophie Friederike: Losgerissen vom Getümmel
125. Reinhardt, Lina: Abend ists, es nahn der Ruhe Stunden
126. Woltmann, Karoline von: Vom stillen Abendhügel
127. Franz, Agnes: Wie könnt ich ruhig schlafen
128. Schubert, Joh. Juliane: Kühle Abendstunde, wie erfreust du mich
129. Heußer-Schweizer, Meta: Die liebe Sonne, treu und hold
130. Motte Fouqué, Albertine de la: Wenn ich mich schlafen lege
131. Albrecht, Sophie: Tön durch das Dunkel dieser Nacht
132. Hausmann, Julie Katharina: Nun ist es still und dunkel
133. Eleonore zu Stolberg-Wernig.: Hilf uns, Herr, wenn wir wachen
134. Tiele, Eva von: Der Tag geht still zu Ende
135. Pfannschmidt, Renate: Nun ist in tiefem Frieden
136. Viebahn, Anni von: Ein Gnadentag hat sich geendet
137. Petzold, Hiltrud: Nun will die Welt die Augen schließen
138. Erbach-Erbach, Amalie Katharina von: Ists nicht von einem Gott
139. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-Rudol.: Ein Wetter steiget auf
140. Gersdorf, Henriette Katharine v.: Gott, vor dessen
141. Schäl, Marion: Tanzen im Regen und singen im Wind
142. Reuß-Ebersdorf, Benigna Maria von: Was ich hier säe, das wird
143. Rudolphi, Carolina Christiana Louisa: Hier stehen wir
144. Stockhausen, Fanny: Es brachte goldnes Korn der Halm
145. Veillodter, Juliana Maria Charl.: Unter Sonnenschein und Regen
146. Franz, Agnes: Friede, Friede sei mit euch
147. Förster, Marie: Von dem Himmel strömt das Leben
148. Fritzsche, Magdalene: Der Winter ist vergangen
149. Petzold, Hiltrud: Es springt der Lenz herein in unser Land
150. Ludmilla Elis. v. Schwarzburg-R.: Ich kann zu Haus nicht bleiben
151. Spyri, Johanna: Rote Wolken am Himmel
152. Ludmilla Elis. v. Schwarzburg-R.: Mir kanns nicht übel gehen
153. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-Rudolstadt: Wie gut es sei
154. Cuno, Emma: Wer da zieht mit Gottes Amen
155. Tiele, Eva von: Nun zieht unser Schiff durch das blauende Meer
156. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-Rudolstadt: Wo ist mein Licht
157. Anna Sophia zu Hessen-Darmstadt: Wohl dem, der Jesum liebet
158. Anna Sophia zu Hessen-Darmstadt: Rede, liebster Jesus, rede
159. Asseburg, Rosamunde Juliane von: Bittet, so wird euch gegeben
160. Gersdorf, Joh. Magdalena v.: So ruh ich denn getrost, mein Heil
161. Heeren, Margarethe: Noch sing ich hier aus dunkler Ferne
162. Silberrad, Maria Clara von: Gott Lob, ich bin aufs neu erquicket
163. Gottschalk, Henriette: Auf, mein Herz, lass deine Stimme hören
164. Ortenburg, Julie von: O heiliges Glöcklein, wunderbar
165. Szwykowska, Hedwig von: Bereite dich zur Sonntagsfeier
166. Peisker, Malwine: Wie lösest du die Seele doch vom Staube
167. Sophie Jul. v.Schwarzb. u.Hohnstein: Jesu Blut komm über mich
167. Schaible, Wilhelmine Brigitta: Näher, mein Gott, zu dir
168. Anna Sophia zu Hessen-Darm.: O, der wundergroßen Gnaden
169. Helena Constantia zu Solms-Baruth: Mein Geist, du bist nun hoch
170. Dober, Anna: Ich fall in Staub vor dir, o Jesu, hin
171. Hänel, Marie Erdmuthe Benigna: Mein Jesu, meine Seele eilt
172. Rieger, Magdalena Sibylla: O Jesu, Freund der Seelen
173. Hayn, Henr. Maria Luise v.: O welche Triebe gegen sein Erlösten
174. Silberrad, Maria Clara von: O Herr, mein Heil, wie preis ich dich
175. Veillodter, Juliana Maria Charlotta: An den, der bis ans
176. Recke, Elis. Charl. Constanzia v. d.: Bereit sind wir von Herzen
177. Koch, Katharina: Des Königs Mahlzeit ist bereit
178. Rappard, Dora: Mein Heiland voller Huld und Gnaden
179. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Hat Adams Sündenfall es gleich
180. Richthofen, Gertrud von: Dein Antlitz zu uns wende
181. Fischer, Anna Barbara: Segne, Herr, dies junge Leben
182. Schlatter, Anna: Jesus Christus, dein Erbarmen
183. Stockhausen, Fanny: Sehet, das ist euer König
184. Redern, Hedwig von: Ich habe nur ein Leben
185. Hellriegel, Ursula: Ewiger Gott im Himmelreich, ich ruf zu dir
186. Marie Cleopha von Baden-Durlach: Ach Gott in deinem Reiche
187. Hoyer, Anna - Christe, Gotts einger Sohn du bist
188. Durschius, Margareta: Ach, Gott und Herr, dein Lob und Ehr
189. Luise Henriette v. Brandenburg: Gib Selbsterkenntnis, zeige mir
190. Ludmilla Elis. v. Schwarzburg-R.: Ich will fröhlich sein in Gott
191. Anna Sophia zu Hessen-Darm.: Mein Herze dicht ein feines Lied
192. Erbach-Erbach, Amalie Katharina v.: Aus meines Herzens Grunde
193. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-R.: Dein, o Gott, soll ewig sein
194. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-R.: Mein Herz ist guter Dinge
195. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-R.: Mein Herz sei Gottes Lobetal
196. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-R.: Bis hierher hat mich Gott
197. Schröder, Tranquila Sophia: Trautster Jesu, Ehrenkönig
198. Gersdorf, Henriette Katharine v.: Gott, der an allen Enden
199. Fuchs, Anna Rupertina: Herr und König der Heerscharen
200. Sophie Ele. v. Braunschw.-Wolfenb.-Bevern: Ein jeder wünscht
201. Behaim v. Schwarzb., Anna Elis.: Erhör mich, wenn es Rufenszeit
202. Behaim von Schwarzbach, Anna Elis.: Ach, Herr, mein Schöpfer
203. Reuß-Ebersdorf, Benigna Maria v.: Das ist mir lieb, dass meine
204. Gersdorf, Joh. Magdalena v.: Gott, mein Gott, du bist die Liebe
205. Spitzlin, Christina Rosina: Lobe Gott, mein Herz, mit Freuden
206. Zinzendorf, Erdmuthe D. v.: Mein einziges Gut, mein Leben
207. Kroseck, Johanna Dorothea v.: Lob, Lob sei Jesu, unserm Lamm
208. Nitschmann, Anna: Du wunderguter Heiland
209. Nebel, Charlotte Elisabeth: Ewige Liebe, mein ein und mein alles
210. Hayn, Henriette Maria Luise von: Wie kann ein Sünder in der Zeit
211. Bierbrauer, Sophie Charlotte: Jesu, Freund betrübter Seelen
212. Christine Eleonore zu Stolb.-Wernig.: O Vaterherz, o süße Liebe
213. Seidel, Sidonia Sophia Charlotte: Der Herr ist meine Stärke
214. Rudolphi, Carolina Christiana Louisa: Halleluja, bringet Ehre
215. Silberrad, Maria Clara v.: Auf, Seele, den zu loben
216. Veillodter, Juliana Maria Charlotta: Unendlicher denk ich an dich
217. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: Wenn ich vor meinen Schöpfer
218. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: Seh ich erstaunt der Welten
219. Reinhardt, Lina: Bis ich schlafen werde
220. Droste-Hülshoff, Annette Elis. v.: In Jesu Namen darf ich beten
221. Heußer-Schweizer, Meta: Der du trugst die Schmerzen aller
222. Egloffstein, Anna v.: Mach mich reich an allen Gnaden
223. Günzler, Charlotte: Halleluja, Preis und Ehre
224. Rappard, Dora: Herr, wir bitten dich zusammen
225. Josephson, Berta: O Heiland, hüte meine Kinder
226. Meyer, Johanna: Lobt, ihr erlösten Scharen
227. K. v. Bl.: Lass meine Seele Friede finden
228. K. v. Bl.: Gib mir Gelassenheit
229. Most, Helene: Ich bitte dich mit Schmerzen
230. Pfannschmidt, Renate: O Herr, gib meinem Mund ein Lied
231. Troschke, Maria: Nicht ich, doch er, mein Heiland sei erhoben
232. Zimmermann, Doroth. Luise: Mein Herzensheiland, welche Treu
233. Heizmann-Leucke, Dagmar: Großer Gott, sei mein Begleiter
234. Morgenstern, Christine: Am Anfang war das Wort allein
235. Morgenstern, Christine: Voller Hunger und Durst
236. Brandt, Susanne: Ich lobe meinen Herren
237. Brandt, Susanne: So will ich fröhlich singen
238. Brandt, Susanne: Ach Gott, vom Himmel sieh darein
239. Wegner, Katharina: Lobe den Herrn, meine Seele
240. Maria, Königin von Ungarn: Mag ich Unglück nicht widerstahn
241. Sophia Regina v. Dänem.: Gott ist mein Heil, Glück, Hilf u. Trost
242. Marie Cleopha von Baden-Durlach: Mit Kumm'r und Schmerz
243. Maria v. Sachsen-Weimar: Herr, wie du willst so schicks mit mir
244. Marie Cleopha von Baden-Durlach - Ach Gott in deinem Reiche
245. Sophia Hedw. v. Braunschw.-Wolfenb.l: Von aller Welt verlassen
246. Großmann, Katharine: Keinen hat Gott verlassen
247. Anna Mar. v. Sachsen-Altenb.: In Gott mein Hoffnung steht allein
248. Hoyer, Anna: O Gott, mein Herr, wie wunderbar
249. Anna, Markgräfin von Baden: Ich hab nunmehr die längste Zeit
250. Maria Elisabeth v. Brandenburg-Kulmbach: Ach Gott, dir muss
251. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Ach, höre, lieber Gott
252. Ludmilla Elisabeth v. Schwarzburg-R.: Sorge, Vater, sorge du
253. Erdmuthe Sophie von Sachsen: Bis getrost, o meine Seele
254. Anna Sophia zu Hessen-Darm.: Wenn ich, Herr Jesu, habe dich
255. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-R.: Segne, Vater, unsre Seelen
256. Ämelie Juliane v. Schwarzb.-R.: Ich bin in allem wohl zufrieden
257. Ämelie Juliane v. Schwarzb.-R.: Es kommt her an unsre Grenze
258. Juliana Doroth. v. Castell-Reml.: Klage nicht, o du mein Herz
259. Schubart, Barbara Elisabeth: Ich will im Sterben und im Leben
260. Geusau, Johanna Ursula v.: Stille, mein Herze, nur Stille
261. Schultt, Juliana Patientia v.: Was bist du doch, o Seele
262. Elisabeth Eleonore v. Braunschw.-Wolfenb.: Gott, mein
263. Behaim v. Schwarzbach, Anna Elisabeth: Befiehl dem Herren
264. Gersdorf, Joh. Charlotte v.: Ich bin zum Leiden wohl geboren
265. Reuß-Ebersdorf, Benigna Maria v.: So ruht mein
266. Spitzlin, Christina Rosina: Kommt gleich Kreuz und Elend an
267. Schlegel, Katharina Amalie Dorothea v.: Stille, mein Wille
268. Sophie Karoline v. Brandenburg-Kulmbach: Halt ein, mein Herz
269. Nebel, Charlotte Elisabeth: Ja wohl, mein Heiland, kann ich mich
270. Reitz, Franzisca Barbara: Schaffet, dass ihr selig werdet
271. Bierbrauer, Sophie Charlotte: Beglückter Stand, da meine Seele
272. Schenk, Fried. M. Charlotte v.: Auf Gott trau ich in allen Leiden
273. Rudloff, Friederike Sophie: An deinen Händen ging ich sie
274. Klencke, Caroline Louise v.: Kräfte wallen wieder zu mir her
275. Silberrad, Maria Clara v.: Bei jeder Trübsal, jedem Schmerz
276. Kortzfleisch, Sophie Eleo. Helene v.: Dein Wille, Herr, mein Gott
277. Wolf, Arnoldine: Wenn das Herz in stiller Trauer
278. Voigt, Friederike: Dir, Herr, mein Gott, Dir hab ich mich ergeben
279. Sommer, Elise: Tugend, Licht im Erdentale
280. Schlatter, Anna: Heiland meiner Seele
281. Schubert, Johanne Juliane: Der frohen Stunden sind nicht viele
282. Droste-Hülshoff, Annette Elisabeth v.: Das ist mein Trost
283. Zeller, Cäcilie: Ich lieg in deinen Friedenshänden
284. Hahn-Hahn, Ida v.: Wandle deines Lebens Pfade
285. Motte Fouqué, Albertine de la: Kannst du so schmerzlich weinen
286. Plönnies, Luise v.: Unterm Kreuze musst du stehn
287. Plönnies, Luise v.: Wie der Hirsch nach frischer Quelle
288. Albrecht, Sophie: Erliege nicht des Kummers Schwere
289. Klein, Elise: Du trauernde Seele in feindlicher Welt
290. Agnes von Schwerin: Wo du der Herr, da schweigt
291. Herrmann, Christine: Leg auf das Kreuz, leg auf die Last
292. Massow, Julie v.: Leben wir, so sei es dir
293. Hausmann, Julie Katharina: So nimm denn meine Hände
294. Karbe, Anna: Herr, wie du willst, wir halten stille
295. Müller, Rosalie: Der Herr führt in die Tiefe
296. John, Ida: Den Schwachen und den Kranken
297. Meyer, Johanna: Licht nach dem Dunkel
298. Paul, Hulda: Fröhlich zieh ich meine Straße
299. Kägl, Berta: Was Gnade ist, kann ich dir sagen
300. K. v. Bl.: Harren und stille schweigen
301. Ambrosius, Johanna: Es ist genug, hör auf zu schlagen
302. Krebs, Marina: Warum so ruhlos, meine Seele
303. Most, Helene: Nahmst mein Herz zu eigen
303. Ämelie Juliane v. Schwarzburg-Rudolstadt: Es freuen sich jetzt
304. Tiele, Eva v.: Es quillt aus heilgem Stamme
305. Müffelmann, Hedwig: Es ist Gnade, nichts als Gnade
306. Redern, Hedwig v.: Weiß ich den Weg auch nicht
307. Fischer, Minna: Sei still dem Herrn und wart auf ihn
308. Selden, Charlotte v.: Ja, gib mir, Herr, den Schmerzenskelch
309. Thilo, Wilhelmine: Welch hohe Freud erfüllt die Brust
310. Petzold, Hiltrud: Dass unsre Zeit Du selbst in Händen hältst
311. Heizmann-Leucke, Dagmar: Mein Gott, du siehst die schweren
312. Schäl, Marion: Aus Tränen werden Edelsteine
313. Schäl, Marion: Denn die Berge mögen weichen
314. Schäl, Marion: Er trägt dich
315. Brandt, Susanne: Mit allen meinen Fragen steh ich, mein Gott,
316. Brandt, Susanne: Warum soll mein Herze springen
317. Cruciger, Elisabeth: Mag doch der Spötter Heer
318. Senitz, Elisabeth v.: Seele, lass das Eitle liegen
319. Ludmilla Elis. v. Schwarzb.-R.: Gott Vater, der du mir vergeben
320. Magdalena Sibylla v. Württemb.: Nun so komme, mein Verlangen
321. De la Gardie, Joh. Eleonora: Welt, ich will nichts von dir haben
322. Geusau, Johanna Ursula v.: Ich bin müde von der Reise
323. Vollrath v. Limb.-Speckfeld, Sophie Eleonore: Was soll Unglück
324. Fuchs, Anna Rupertina: Ich biet dir, Teufel,
325. Behaim v. Schwarzb., Anna Elis.: Ach, wie schreiet meine Seel
326. Joh. Sophie zu Hohenlohe-Langenb.: Meine Seele, sei vergnügt
327. Spangenberg, Eva Maria: O du Herz der Liebe
328. Spitzlin, Christina Rosina: Der Glaube siegt, wenn alles blitzet
329. Posadowsky, Augusta Elisabeth v.: Wie freut sich Leib und Seele
330. Sophie Karoline v. Brandenburg-Kulmbach: Wohl dem, der weiß
331. Dilthey, Christiana: Quält nur, irdische Gemüter
332. Reichel, Renata Eleonora: Das sei alle meine Tage
333. M. Luise Wilhel. zu Neuwied: Wer stets mit reinem Wohlgefallen
334. M. Luise Wilhel. zu Neuwied: Wer mit dem reinen Seelenblicke
335. Silberrad, Maria Clara v.: Auf dein Wort lass mich alles tun
336. Gregorius, Johanna: Schwing dich vom Erdenstaube
337. Wolff, Vorname unbekannt: Ich bin zur Sterblichkeit geboren
338. Droste-Hülshoff, Annette Elis. v.: Ein Abgrund hat sich aufgetan
339. Plönnies, Luise v.: Eins ist not, dass dein Herz in Gott sich senkt
340. Dröge, Auguste: Willst Christ du sein, dann muss dein Herz
341. Sandvoß, Rosalie: Ja sagen, ist nicht Frieden halten
342. Quednow, Mathilde: Es gilt, mein Herz, zu ringen
343. Eleonore zu Stolb.-Wernig.: Erlöst bin ich, darf es wohl rühmen
344. Eleonore zu Stolb.-Wernig.: Ich bin durch die Welt gegangen
345. Pappenheim, Walpurg v.: Du gläubigs Herz, so benedei
346. Grütter, Mathilde: O, die Liebe ist und Eifer
347. Stockhausen, Fanny: Falsch hat mir die Welt gewogen
348. Clodt von Jürgensburg, Elisabeth: Nichts, nichts kannst du tun
349. Meyer, Johanna: Ach, wie hab ich einst das Leben
350. Meyer, Johanna: Hast du dich dem Herrn ergeben
351. Niebuhr, Hildegard v.: Mein Geist, mein Leib und Seele
352. Redern, Hedwig v.: Den Schlüssel zum Herzen, dem kranken
353. Redern, Hedwig v.: Mit Jesu gestorben im Tode sein
354. Blumröder, Lily v.: Ob mir als Mensch der irdschen Klänge Fülle
355. Wernicke, Luise: Zwei Worte sinds, darinnen liegt
356. Rhiem, Caroline: Juble, mein Herze, ich habe den Heiland
357. Cruciger, Elisabeth: O Christe, Eingeborner, von Ewigkeit
358. Cruciger, Elisabeth: Herr Christ, aus Gott gezeuget
359. Anna Sophia zu Hessen-Darmstadt: Mein Freund ist mein
360. Greiffenberg, Catharina Regina v.: Jesu meine Freud und Wonne
361. Ämelie Juliane v. Schw-R: Wo ist Jesus, mein Verlangen
362. Schröder, Tranquila Sophia: O Vaterherz, o Liebesbrunst
363. Mauriti, Anna Maria: Jesu, wenn ich dich nur habe
364. Sophie Eleo. v. Braunschw.-Wolfenb.-Bevern: Einer ist mein
365. Behaim v. Schwarzb., Anna Elis.: Gib mir, großer Himmelskönig
366. Joh. Sophie zu Hohenlohe-Langenb.: Mein Seele, sei vergnüget
367. Dober, Anna: Süßer Heiland, deine Gnade ist viel größer
368. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Christus hat mich sehr geliebt
369. Leiningen, Dorothea Juliana Sophia v.: Mein Freund ist mein
370. Nebel, Charlotte Elisabeth: Mein Heiland gibt sich ganz für mich
371. Reiz, Louise Chr Sophie: Es lebt für mich ein Schmerzensmann
372. Rieger, Magdalena Sibylla: Name aller Namen
373. Reitz, Franzisca Barbara: Das ist je gewisslich wahr
374. Hayn, Henriette Maria Luise v.: Weil ich Jesu Schäflein bin
375. Christine Eleonore zu Stolb.-Wernig.: Jesu, aller Würde wert
376. Silberrad, Maria Clara v.: Dass du, o Heiland Jesus Christ
377. Recke, Elis. Charl. Constanzia v. d.: Heiland, dich nur zu erheben
378. Schlatter, Anna: Herr, deines Namens Süßigkeit
379. Herwig, Marie Sophie: Gib, dass ich ewig treu dir bleibe
380. Plönnies, Luise v.: Herr Jesu, den ich liebe
381. Plönnies, Luise v.: Wenn wir, umrauscht vom Strom des Lebens
382. Hausmann, Julie Katharina: Jesu, dass ich sehen möge
383. Bethmann-Hollweg, Freda v.: Es pilgert durch die Lande
384. Rappard, Dora: Sicher in Jesu Armen, sicher an seiner Brust
385. Meyer, Johanna: Jesus heilte stets aus Gnaden
386. Schlachter, Elise: Dich erfass ich, o Herr Jesu
387. Most, Helene: Er ist zu mir gekommen
388. Rhiem, Caroline: Jesus, meine Sonne in der dunklen Nacht
389. Eidam, Rosa: Von all den längstvertrauten Bildern
390. Waldner, Mina: O mein Heiland, viel zu wenig
391. Schaible, Wilhelmine Brigitta: Ich habe ihn gefunden
392. Henning, Aemilie Henriette v.: Du bist, Barmherzigster
393. Sassau, Rosina Salome v.: Sonst wollen wir nichts wissen
394. Christine Eleonore zu Stolb-Wernig: Die Furcht des Herrn bleibt
395. Henriette Luise zur Lippe-Weißenfeld: Herr, du erforschest
396. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: Zu Gott, o Seele, schwing dich auf
397. Schubert, Joh. Juliane: Den Herrn, den herrlichen, zu schauen
398. Recke, Elis. Charl. Const. v. d.: O Gott, vor dem nur Wahrheit gilt
399. Jüngst, Antonie: Gott ist der Herr, er lässet sein nicht spotten
400. Schäl, Marion: Mitten in Ruinen
401. Zinzendorf, Erdmuthe Dor. v.: Wir gehn getrost an deiner Hand
402. Schröder, Tranq. Sophia: Jauchzet all mit Macht, ihr Frommen
403. Asseburg, Rosamunde Juliane v.: Seele, was kann höher sein
404. Behaim v.Schwarzbach, Anna Elis.: Gott ist unsre Zuversicht
405. Johanna Sophie zu Hohenl.-Langenb.: So folg ich dir, mein Jesu
406. Spangenberg, Eva Maria: Gott, Heiliger Geist, sei innig gepreist
407. Dober, Anna: Sei herzlich gelobet, du heilige Güte
408. Zinzendorf, Erdm. Dor. v.: Mein Heiland, bist du nicht der gute
409. Lawatsch, Anna Maria: Jesu, segne deine Wolk
410. Nitschmann, Anna: O Lamm, ich bitt dich kindlich
411. Grünbeck, Esther: Herr, auf den so vielen Juden hoffen
412. Kamiensky, Caroline Fried. v.: Schwinge deine Friedenspalme
413. Herwig, Marie Sophie: Wasserströme will ich gießen
414. Krafft, Sophie: Wie tief gebeugt liegst du im Staube
415. Heußer-Schweizer, Meta: Es liegt die Macht in meinen Händen
416. Maas, Maria: Herr, vernimm mit Wohlgefallen
417. Maas, Maria: O Jesu, sei nicht ferne
418. Weling, Anna Thekla v.: Die Kirche steht gegründet
419. Rappard, Dora: Wenn du mich sendest, will ich gehn
420. Frick-Neuffer, Emma: Vergiss es nicht, was dort für
421. Paul, Hulda: Ganz getrost und ohne Zagen
422. Tiele, Eva v.: Geistessalbung, Geistesfülle
423. Fritzsche, Magdalene: Zu Jesu will ich fröhlich stehn
424. Maltzhahn, Elisabeth v.: Wir folgen dir, Herr Jesu Christ, nach
425. Stauff, Johanna: Wenn ich eifrig lesend forschte
426. Hummel, Bertha: Lasst uns im Lichte wandeln
427. Ludmilla Elis. v. Schwarzb.-Rudolstadt: Höre, Gott, mein Klagen
428. Stockfleth, Maria Catharina: Was hilft, die Sünd bereuen
429. Christine v. Mecklenb.-Schwerin: Das Elend weißt du Gott allein
430. Ulrike Eleonore von Dänemark: Bin ich allein ein
431. Gersdorf, Henriette Kath. v.: Wo ist doch so ein Gott zu finden
432. Königsmarck, Amalie Wilhelmine v.: Träges Herze, willst du nicht
433. Böhmer, Maria Magd: Herr, öffne mir die Tiefe meiner Sünden
434. Johanna Sophie zu Hohenl.-Langenb.: Jesu, höre meine Stimme
435. Gräfe, Sophie Regina: Ach wo ist mein Jesus blieben
436. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Ich sterb und komme vors Gericht
437. Zinzendorf, Erdmuthe Dorothea v.: Was bin ich doch, mein Gott
438. Lawatsch, Anna Maria: O, was wird mein Herz gewahr
439. Gottsched, Luise Adelgunde Viktorie: Ach, bedenket doch einmal
440. Henriette Luise zur Lippe-Weißenfeld: Allmächtiger,
441. Meyer, Johanna: Lang nach eines Lichtes Schimmer
442. Schaible, Wilhelmine Brigitta: Freude ist im Himmel
443. Anna zu Stolberg: Christus, der ist mein Leben
444. Magdalena Sibylla von Sachsen: Meine Zeit hat nun ein Ende
445. Sophie Elisab von Sachsen-Zeitz: So komm, geliebte Todesstund
446. Wolfstein, Albertina Juliana v.: Wie herrlich sind doch alle Werk
447. Strobel, Maria Jocobina: Was frag ich nach der Welt
448. Cyprian, Juliana Magdalena: Brecht, ihr müden Augen, brecht
449. Reuß-Ebersdorf, Benigna Maria v.: Freue dich, das lässt Jesus
450. Zäunemann, Sidonia Hedwig: Wo werd ich hingerücket
451. Hayn, Henriette Maria Luise v.: Schickt das Herze da hinein
452. Knackrügg, Anna Barbara: Ich bin ein Gast auf Erden
453. Lühe, Caroline v. d.: Schon ruht, von Nacht und Staub bedeckt
454. Rudolphi, Carolina Christ. Louisa: Leben ist des Himmels Gabe
455. Spangenberg, Dorothee Charlotte Elisab.: Ruhig ist des Todes
456. Kamiensky, Caroline Friederike v.: Dieses Saatkorn säen wir
457. Brun, Friederike: Sanft, wie er gewandelt hat
458. Wohlfarth, Fried. Emma Rosalie: So eilet hin, ihr letzten Stunden
459. Hensel, Luise: Der Erde raue Winde
460. Großmann, Julie Fl. v.: Wohl gibt es Schmerzen, die zu nennen
461. Pichler, Caroline: Des Lebens und des Leidens müde
462. Goecke, Anna: Herr, wenn dein Heimatruf an mich ergeht
463. Cuno, Luise: Wie ein Pfeil enteilt dem Bogen
464. Herrmann, Christine: Ich kann nicht weitergehen
465. Eleonore zu Stolberg-Wernigerode: Heimgehen, selig werden
466. Grütter, Mathilde: Wenn lind die goldnen Blätter
466. Ludmilla Elis. v. Schwarzb.-Rudolst.: Treuer Vater, dir vertraue
467. Schmalenbach, Marie: Brich herein, süßer Schein
467. Kamiensky, Caroline Friederike v.: Herr, voll heißer Dankbarkeit
468. Rappard, Dora: O Zion, du herrliches Zion
469. K. v. Bl.: Wenn auch nicht mit Freuden
470. Weismann, Martha: Daheim ists gut, da wehen Friedenspalmen
471. Redern, Hedwig v.: Ach nein, das ist kein Sterben
472. Geller, Marie: So schlaf denn wohl, wie gut geborgen
473. Meisner, Pauline: Ruht sanft, schlaft wohl
474. Straube, Karoline: Was doch mein lieber Herr wird tun
475. Brandt, Susanne: So viele Fragen sind noch offen
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Das Erweckungslied drückt den Glaubensschwung des Sängers aus, der für die erlebte Gnadenzusage und -beweise in seinem Leben dankt. Er ruft sich zu noch besserer Lebensführung, zu innigerem Gebet, zu noch tieferem Vertrauen auf und lässt andere an dieser Begeisterung teilhaben.
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Liednummer 1
Es ist nur ein Schritt zu Jesus
1.) Es ist nur ein Schritt zu Jesus,
Er ist nah, er ist nicht weit.
Warum willst du länger warten?
Heute, heut' ist Gnadenzeit.
Horch! Es klinget voll Erbarmen
Seine Mahnung, seine Bitt':
Eile hin zu seinen Armen,
Es ist nur ein Schritt.
2.) Es ist nur ein Schritt zu Jesus,
Nur ein Schritt aus dir heraus,
Ernst heraus aus Welt und Sünde,
Aus des Eigenwillens Graus.
Fliehe zu des Kreuzes Fuße,
Wo dein Heiland für dich litt,
Kniee hin in Reu' und Buße:
Es ist nur ein Schritt.
3.) Es ist nur ein Schritt zu Jesus,
Nur ein Schritt in ihn hinein,
Tief hinein ins Meer der Gnade,
In den Born, der uns macht rein.
Keine Feindesmacht soll rauben
Dir das Heil, das er erstritt:
Fass es, komm herzu im Glauben:
Es ist nur ein Schritt.
4.) Es ist nur ein Schritt zu Jesus,
Dringe durch die enge Pfort!
Und bist du in ihm geborgen,
O, so bleibe, bleibe dort!
Wandle hier ihm dicht zur Seiten.
Wo er geht, da folge mit.
Zu des Himmels Herrlichkeiten
Ist's dann nur ein Schritt.
Autor: Dora Rappard (1842-1923)
Melodie: eigene Weise
Quelle: Gesangbuch-Nr. 161 (vgl. Register)
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Liednummer 2
Wach auf, wach auf, du Sündenherz
1.) Wach auf, wach auf, du Sündenherz,
Wie lange willst du schlafen?
Ach, siehst du nicht den Höllenschmerz?
Ach, siehst du nicht die Strafen,
Die stets ob deinem Haupte sind?
Wie bist du denn so gänzlich blind,
Dass du nicht kannst erblicken
Die Angst, die Not und die Gefahr,
Die dir, o Sünder, immerdar
Schwebt über deinem Rücken?
2.) Ach, schaue doch nur über dich,
Wie Gott sein Rachschwert wetzet.
O weh demselben, welcher sich
Hierüber nicht entsetzet.
O Sünderherz, wach auf, wach auf,
Wach auf und eil in schnellem Lauf,
Gleich jetzt will Gott dich schlagen.
O weh dem, der nicht eh' erwacht,
Bis schon der Schlag ist angebracht,
Der muss dort ewig klagen.
3.) Wach auf, der Tod steht hinter dir,
Jetzt gleich will er dich fällen
Und machen, dass du für und für
Auch brennest in der Höllen.
Für dich steht die verfluchte Welt,
Die hat dir tausend' Netz gestellt,
Darinnen dich zu fangen.
O Sünderherz, wach auf, wach auf,
Wach auf, und eil in schnellem Lauf,
Eh' als sie dich erlangen.
4.) Der Teufel schleichet auch umher
Und suchet, dich zu töten.
O, in was Angst, in was Beschwer,
In was für tausend Nöten
Liegst du und wachest doch nicht auf? -
Wach auf, und eil in schnellem Lauf!
Die Höll' hat ihren Rachen
Weit aufgesperrt, damit sie dich,
Dich, Sünder, dich mög ewiglich
Zu ihrer Speise machen.
5.) O Sünderherz, schlaf länger nicht,
Wenn du dies hörst erschallen:
Sonst möcht' des Höchsten Zorngericht
Dich plötzlich überfallen
Und dich mit stetem Weh und Ach
Verstoßen zu der Höllen Schmach.
Weh dem, der dies verlachet!
Ein wachsam' Herze muss es sein,
Das in dem Himmel gehn will ein.
Wohl dem, der allzeit wachet!
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Autor: Anna Sophia Landgräfin zu Hessen-Darmstadt (1638-1683)
Melodie: An Wasserflüssen Babylons
Quelle: Gesangbuch-Nr. 612 (vgl. Register)
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Liednummer 3
Hast du Jesu Ruf vernommen
1) Hast du Jesu Ruf vernommen:
»Wer will heut' zur Arbeit gehn?«
Seht, die Ernte ist gekommen,
Reif im Feld die Ähren stehn.
Allen gilt des Meisters Frage,
Der einst lohnt in Ewigkeit;
O, wer ist der zu ihm sage:
»Sende mich, ich bin bereit!«
Hast du Jesu Ruf vernommen:
»Wer will heut' zur Arbeit gehn?«
Seht, die Ernte ist gekommen,
Reif im Feld die Ähren stehn.
2.) Kannst du nicht das Meer durcheilen,
Armen Heiden zugewandt:
Auch bei uns noch viele weilen,
Denen Jesus nicht bekannt.
Kannst du wenig nur verwenden,
Sollt es nur ein Scherflein sein,
Auch die kleinste deiner Spenden
Ist dem Heiland nicht zu klein.
Hast du Jesu Ruf vernommen:
»Wer will heut' zur Arbeit gehn?«
Seht, die Ernte ist gekommen,
Reif im Feld die Ähren stehn.
3.) Kannst du nicht mit heilgem Feuer
Reden, wie einst Paulus tat;
Sagen kannst du, wie dein treuer
Heiland dich erlöset hat.
Kannst du nicht die Sünder rühren,
Dass sie dem Gericht entfliehen
Kleine Kindlein kannst du führen
Zu dem Kinderfreunde hin.
Hast du Jesu Ruf vernommen:
»Wer will heut' zur Arbeit gehn?«
Seht, die Ernte ist gekommen,
Reif im Feld die Ähren stehn.
4.) Wer du bist, o lass dich werben!
Wehe, wer den Ruf verwarf,
Während Seelen rings verderben
Und der Meister dein bedarf.
Ganz dem Herrn dich hinzugeben,
Sei dir Lust und Seligkeit.
Sag ihm ohne Widerstreben:
»Sende mich, ich bin bereit!«
Hast du Jesu Ruf vernommen:
»Wer will heut' zur Arbeit gehn?«
Seht, die Ernte ist gekommen,
Reif im Feld die Ähren stehn.
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Autor: Johanna Meyer (1851-1921)
Melodie: Nun gehören unsre Herzen
Quelle: Gesangbuch-Nr. 1627 (vgl. Register)
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Liednummer 4
Jesus sucht dich, lass dich finden
1.) Jesus sucht dich, lass dich finden,
Lass dich retten, komm herzu!
Lass dich heilen und verbinden;
Komm, beim Heiland, da ist Ruh'!
Da ist Frieden für die Seelen,
Die in Hass und Not der Welt
Sich vergebens mühn und quälen,
Von des Satans Netz umstellt.
2.) Jesus sucht dich! Voll Erbarmen,
Voller Liebe ist sein Herz,
Und Er steht mit offnen Armen;
Dass du zögerst, macht Ihm Schmerz.
Denn du fehlst ihm! Sein Verlangen
Steht nach dir und deinem Glück.
Flieh die Feinde, die dich zwangen, -
Kehr zu deinem Herrn zurück!
3.) Jesus sucht dich, lass dich finden,
Gibst du deinen Willen dran,
Beugst du dich mit deinen Sünden,
Dann ist alles schon getan.
Ew'ger Friede, ew'ge Freude
Warten dein schon in der Zeit,
Und ein Kleid von weißer Seide (1)
Droben in der Herrlichkeit.
(1) weiß ist die Farbe der Unschuld, hier die Farbe der Kleidung engelsähnlicher verherrlichter Menschen im Jenseits
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Autor: Hedwig v. Redern (1866-1935)
Melodie: Wandle leuchtender und schöner
Quelle: Gesangbuch-Nr. 205 (vgl. Register)
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Das neue Kirchenjahr beginnt nach christlichem Verständnis mit Beginn der Adventszeit, das heißt am Samstagabend vor dem 1. Advent bei Einbruch der Dämmerung. Kirchenlieder, die sich auf diesen Neujahrstermin beziehen, können in der Regel aber auch anlässlich des kalendarischen Neujahrs am 1. Januar gesungen werden.
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Liednummer 5
Du gibst mir neue Kräfte
1.) Du gibst mir neue Kräfte,
Gott, der stets mit mir war.
Ich bring als erst' Geschäfte
Jetzt meinem Dank dir dar.
2.) Du gabst mir viel Erquickung,
Auch in dem herbsten Schmerz,
In meiner dunklen Schickung
Schlug ruhig doch mein Herz.
3.) Wer gab mir diese Ruhe?
Wer anders, Gott, als du!
In allem, was ich tue,
Fließt mir dein Segen zu.
4.) Ach, wie vermag ich Armer
Dir würdig Dank zu weihn!
Hilf mir, stets mehr, Erbarmer,
Wert deiner Huld zu sein!
5.) Regiere Herz und Wandeln,
Gib echten Christus-Sinn,
Dass ich im Denken, Handeln,
Ihm immer ähnlich bin.
6.) Und beben meine Knie
Und zittert meine Hand:
So segne Kampf und Mühe,
Erhelle den Verstand.
7.) Dass nie mein Mut erliege
Auf dornenvoller Bahn.
Und nimm mich nach dem Siege
Dann einst zu Ehren an.
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Autor: Friederike Sophie Rudloff (1750-1789)
Melodie: Christus, der ist mein Leben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 107 (vgl. Register)
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Liednummer 6
Kämst du mit Rosenkränzen
1.) Kämst du mit Rosenkränzen,
Du liebes, neues Jahr,
Kämst du in Hauch des Lenzen
Mit Tau in Blicken klar,
Bei Flötenschall und Kerzen,
Bei heit'rer Feste Schein,
Nicht süßer meinem Herzen
Sollst du willkommen sein.
2.) Du bringst in reichem Hoffen
Viel grüne Knospen dar,
Den Himmel seh ich offen,
Statt Blumen Sterne klar.
Mein Stern heißt: Lieb' und Wahrheit
In Treu' und Freudigkeit,
Mein Hoffen: Gottesklarheit
In dieser bangen Zeit.
3.) Mein Blümlein tief im Herzen
Ergebung ist's genannt.
Das blühet süß in Schmerzen,
Legt sie in Gottes Hand.
Der hilft wohl alles tragen,
Nur fest auf ihn vertraut!
Was nie die Lippen klagen,
Hat stets sein Blick durchschaut.
4.) So gib uns deinen Frieden,
Du reicher Gott der Huld!
Gib, dass wir gehn hienieden
Zum Grabe ohne Schuld,
Gib Liebe ohne Wanken
In deinem Sonnenlicht,
Gib Demut den Gedanken,
Gib Lust zu jeder Pflicht.
5.) Gib allem Leid Erquickung,
Das hier die Unschuld weint,
Gib Hilfe in Bedrückung,
Vertilg des Guten Feind,
Gib Mut und Kraft zum Leben,
Bis uns der Tod befreit,
Dann lass uns selig schweben
Zur ew'gen Seligkeit.
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Autor: Helmina v. Chezy (1783-1856)
Melodie: Befiehl du deine Wege
Quelle: Gesangbuch-Nr. 1929 (sh. Register)
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Liednummer 7
Mit tröstendem Frohlocken
1.) Mit tröstendem Frohlocken
Ersteht das neue Jahr,
Im Klang der Kirchenglocken
Biet' es sich freudig dar.
Es ist so süß sein Klingen,
So wunderbar sein Laut,
Als wollt' es Grüße bringen
Von einer jungen Braut.
2.) Es ruft: Mit meinen Tönen
Soll jeder Kummer fliehn,
Ich will die Welt verschönen,
Mit Segen überziehn.
Kein hartes Mühn und Plagen
Verstimme eine Brust,
Ich nah' mit heitern Tagen,
Mit ungetrübter Lust.
3.) Wenn Nebel auch umhüllten
Geträumtes Erdenglück;
Ich will den Gram-Erfüllten
Erleichtern ihr Geschick.
Nur wer nicht Liebe spendet,
Nicht ehrt, was arm und klein,
Soll, eh' der Tag sich endet,
Auch ohne Liebe sein.
4.) Doch wer mit vollen Händen
Bedrängten Bruder ist,
Dem will ich Edles spenden,
Wie er es kaum ermisst,
Dem weih' ich hohe Güter
Vom himmlischen Altar,
Bleib ihm ein treuer Hüter
Für jetzt und immerdar.
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Autor: Katharina von Hofer (Lebensd. inbek.)
Melodie: Befiehl du deine Wege
Quelle: Gesangbuch-Nr. 1929 (vgl. Register)
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Advent (lateinisch adventus ''Ankunft''), eigentlich ''adventus Domini'' (lat. für Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken des bevorstehenden Festes der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten. Mit der einsetzenden Dämmerung am Vorabend des ersten Adventssonntags beginnt mit der Adventszeit zugleich das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit in der heutigen Form geht auf das 7. Jahrhundert zurück. In der römischen Kirche des Westens gab es zunächst zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Gregor der Große ihre Zahl erstmals auf vier festlegte. Die vier Sonntage standen symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen gemäß damaliger Auffassung nach dem Sündenfall auf den Erlöser warten mussten. Auf Betreiben Kaiser Konrads II. entschied eine Synode im Kloster Limburg am 3. Dezember 1038 in Anwesenheit des Kaisers, dass es vier Adventssonntage geben solle, der erste Adventsonntag also stets in der Zeit zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember zu begehen sei, was zur Folge hat, dass die Adventszeit unterschiedlich lang ist und nicht immer vier volle Wochen umfasst, sondern zwischen 22 bis 28 Tage dauert. Die liturgische Farbe der Adventszeit, die sich beispielsweise in der Farbe der Paramente (dem Altarbehang) ausdrückt, ist das ist Violett, womit an den Charakter der Fasten- und Bußzeit der Adventszeit erinnert wird. Im Mittelpunkt der biblischen Verkündigung in der Liturgie der einzelnen Adventssonntage steht die erhoffte Wiederkunft des Herrn, der Einzug Jesu in Jerusalem, Johannes der Täufer als Vorläufer Jesu und Maria, die Mutter Jesu. Im deutschen Kulturraum ist darüber hinaus der Adventskranz mit vier oder 24 Kerzen untrennbar mit dem Ablauf der Adventszeit verbunden.
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Liednummer 8
Nun Hosianna, Davids Sohn
1.) Nun Hosianna, Davids Sohn,
Der du kommst aus des Himmels Thron
Zu allen armen Sündern.
Zieh ein! Zieh ein! Dir stehet hier
Ganz aufgeschlossen Tor und Tür
Bei deinen armen Kindern.
2.) Mein Herz will dich auch haben gern,
Du Gottes Sohn, du Davids Stern,
Du wahrer Weibes-Samen. (2)
Du Siloh (3), Heiland, Hirt und Heil,
Mein Bruder, Gnadenthron und Teil,
Komm in des Herren Namen.
3.) Komm, König, Friedefürst und Held,
Erlöser, Mittler, Lösegeld,
Du Licht und Trost der Heiden!
O Seligmacher, Hilf und Schutz,
Versöhner, Rat, Prophet und Trutz,
Zieh in mein Herz mit Freuden.
4.) Ach, sei gelobt Immanuel,
Der überwindet Tod und Höll',
Du Tilger meiner Sünden.
Ich bitte, kehre bei mir ein,
Wie wohl ein schlechtes Räumelein
Zur Wohnung du wirst finden.
5.) Denn du bist aller Herren Herr,
Ich Asch' und Staub, und da nichts mehr,
Willst du darin wohl liegen?
Das Haus ist freilich dein nicht wert,
Ich armer Mensch, ich arme Erd',
Wie will ich dich vergnügen?
6.) Ich dürfte nicht mehr bitten nun,
Dir aber ist darum zu tun,
Du sprichst: Gib mir dein Herze.
Willst es denn? So sei es dein,
Dem Herzen kann nichts besser sein
Als bei der Lebenskerze.
7.) Du willst es aber ganz allein.
O möcht' es nun doch sein so rein
Von allen fremden Gästen!
Du bringest mit Gerechtigkeit,
Im Heilgen Geiste Fried' und Freud'.
Was ist nun hier zum besten?
8.) Nimm in der Armutei (4) für gut
Mit Liebe, Ehre, Furcht, Demut
Und ganz gelassnem Willen.
Mein Glaube hänget fest an dir,
Dadurch du wohnen willst in mir,
O könnte das dich stillen.
9.) Ach, aber alles ist zu schwach,
Wo du nicht hilfest selbsten nach.
Darum seist du ersuchet.
Ei, stoße alles nur hinaus,
Was dir missfällt in diesem Haus,
Der Satan sei verfluchet.
10.) So nimm denn ein, was du gemacht,
Zieh in mein Herz, nimm es in Acht,
Dir sei es ganz ergeben!
Nun lass es stets sein deine Ruh',
Und schließ die Türen nach dir zu,
Willkommen, ach, mein Leben!
(2) Hinweis auf die Jungfrauen-Geburt Jesu Christi
(3) Siloh oder Schilo, auch Silo: Titel des Messias (Friedefürst), vgl. 1. Buch Mose, Kap. 49, Vers 10 und Jesaja, Kapitel 9, Vers 6)
(4) Ort der (geistlichen) Armut
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Autor: Ludmilla Elisabeth von Schwarzburg-Rudolstadt (1640-1672)
Mel.: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn
Quelle: Gesangbuch-Nr. 148 (vgl. Register)
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Liednummer 9
Die Erde ist des Herrn
1.) Die Erde ist des Herrn,
Und was darinnen lebet,
Der ganze Erdenkreis
Und alles, was drauf schwebet.
Er hat ihn an dem Meer
Und Wassern zubereit'
Und seinen Grund gelegt
Vor aller Menschen Zeit.
2.) Wer wird an seiner Stätt',
Die heilig heißet, stehen?
Und wer wird auf den Berg
Des Herrn gesichert gehen?
Wer reinen Herzens ist
Und dann die Unschuld ehrt,
Wer lose Lehr' nicht liebt
Und niemals fälschlich schwört.
3.) Der wird von seinem Gott
Viel Segen hier empfangen
Und von Gott, seinem Heil,
Gerechtigkeit erlangen.
Denn er kennt das Geschlecht,
Das nach ihm emsig fragt,
Auch Jakobs (5) Antlitz (6) sucht
Und täglich von ihm sagt.
4.) Erhöhet in der Welt
Die Tore und die Türen,
Den Ehrenkönig selbst
Glorwürdig einzuführen!
Fragt man: Wer mag doch wohl
Der Ehrenkönig sein?
Es ist der starke Held,
Der mächtig streit' allein.
5.) Ihr Tore, macht euch groß,
Weit öffnet euch, ihr Türen!
Nehmt diesen König auf,
Wie euch es will gebühren. (7)
Wer ist der König denn?
Es ist der starke Gott,
Der mächtig in dem Streit,
Der Herre Zebaoth. (8)
(5) Jakob, Abrahams Enkel, Sohn des Isaak, Stammvater der zwölf Stämme Israels, wird hier als ideeller Vorfahre aller Christen angesehen, weil von diesem ausgehend über Jesus Christus die Heilszusage Gottes auf die Christenheit kam.
(6) Gesicht
(7) ziemen
(8) Zebaoth ist ein Ehrenname Gottes. Er kommt aus dem Hebräischen und bedeutet soviel wie 'Heere' oder 'Heerscharen'
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Autor: Anna Elisabeth Behaim von Schwarzbach (1685-1716)
Melodie: O Gott, du frommer Gott
Quelle: Gesangbuch-Nr. 850 (vgl. Register)
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Liednummer 10
Sei willkommen, Heil der Welt!
1.) Sei willkommen, Heil der Welt!
Da du dich für aller Sünden,
Als ein Opfer dargestellt:
Ach, lass mich Genade finden!
Zieh in meiner Seele ein;
Lass mich deine Ruhstatt sein.
2.) Großer Herrscher, hoher Fürst!
Lass dir doch das Herz gefallen,
Das aus Liebe nach dir dürst':
Mache ihm die Welt zu Gallen. (9)
Ich bin dir zum Dienst bereit,
Ursprung der Barmherzigkeit.
3.) Ich will den zerschlag'nen Geist
Recht durch wahre Buß erneuen,
Und dir, der das Leben heißt,
Palmen der Bekehrung streuen.
Was die Welt im Argen sucht,
Sei hinfort von mir verflucht.
4.) Auf, nun ist es hohe Zeit:
Denn der König kommt gegangen.
Seele, mache dich bereit,
Ihn recht freundlich zu empfangen;
Zion, öffne Ihm die Tür:
Eil, er wartet mit Begier.
5.) Was ich tun und lassen soll,
Herr, befehl mir, deinem Kinde,
Dass die Rebe (10), glaubensvoll,
Sich um ihren Weinstock winde,
Und dann deine Treue spricht:
Komm mit mir, ich lass (11) dich nicht.
6.) Ehrgeiz, Hoffart, Stolz und Pracht
Senkt euch in die tiefsten Gründe!
Alles, was mein Gott veracht',
Sei bei mir auch lauter Sünde;
Den bisher verstockten Sinn
Werf ich willig von mir hin.
7.) Seht, mein Heiland kommt zu mir:
Er will mir zur Seite stehen.
Jesu, ei, wie sollt ich dir
Denn nicht auch entgegengehen?
Ja, ich komm mit größter Lust;
Drücke mich an deine Brust.
8.) Ich will nun mit froher Stimm'
Ein geweihtes Opfer (12) bringen,
Und - o Herrscher, ach vernimm! -
Lauter Jubel-Psalmen singen.
Dir, o Gott, sei mehr und mehr
Hosianna, Preis und Ehr'.
(9) verleide meinem Herzen die sündige Welt (10) Ein Bild für die christliche Kirche ist Jesus Christus als Weinstock und der Gläubige als Rebe oder auch Christus als der Stamm und der Gläubige der Trieb, der auf den Stamm gepfropft wird.
(11) 'lass' bedeutet hier 'verlasse'
(12) Dankgabe, Geschenk
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Autor: Maria Christina Koch (1715-1731)
Melodie: Jesus, meine Zuversicht
Quelle: Gesangbuch-Nr. 1929 (vgl. Register)
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Liednummer 11
Nein, ich warte keines andern
1.) Nein, ich warte keines andern,
Seele, zaudre länger nicht!
Deinem Heiland nachzuwandern,
Der dir bringet Heil und Licht!
Weißt du nicht, dass Jesus Christ
In die Welt gekommen ist,
Dich von aller Macht des Bösen
Und der Hölle zu erlösen?
2.) Sieh, er macht die Blinden sehend,
Die voll Aussatz werden rein
Und die Lahmen werden gehend.
Willst du noch im Zweifel sein?
Aus dem Grabe wunderbar
Stellt er Tote lebend dar.
Kannst du einen Größern finden,
Ihm zu Dienst dich zu verbinden?
3.) Wunder denn, dass nicht in Scharen
Alles, was sich regen kann,
Eilt, die Gnade zu erfahren
Die sich allen bietet an!
Ach, die niedrige Gestalt
Ärgert diese Welt so bald!
Niedrigkeit ist Christi Zierde,
Doch sie wollen stolze Würde.
4.) O, wie hab auch ich zu kämpfen
Wider dieses Ärgernis!
Hilf es mir, Herr Jesu, dämpfen,
Mach im Glauben mich gewiss!
Fleisch und Blut will's widrig sein,
Dass du so gering ziehst ein,
Aber alle, die dich lieben,
Sollen gleiche Demut üben.
5.) Reiß mein Herz von allen Dingen,
Die die Welt für scheinbar hält.
Hilf mir, mich in Demut schwingen
Über diese stolze Welt!
In der tiefsten Niedrigkeit
Mach mich dir zum Dienst bereit,
Dass ich dir im Geist anhange,
Und sonst weiter nichts verlange.
6.) Nimm die Decke von den Augen. (13)
Mach mich vom Gefängnis los.
Hier kann kein Gesetz was taugen,
Gnade nur macht frei und groß.
Lass, Herr, deine stille Pracht,
Deiner Gottheit sel'ge Macht
Mir noch hier, obschon im Dunkeln,
Dennoch hell im Herzen funkeln.
7.) O, wie freut sich meine Seele,
O, wie denk ich selig dran,
Dass ich, frei von dieser Höhle,
Dich dort ewig sehen kann,
In dem unermessnen Licht,
Angesicht von Angesicht! -
Da, da werd ich nimmer fragen,
Sondern fröhlich »Du bist's« sagen.
(13) Im Brief an die Korinther (Kap. 3, Verse 1216) wird berichtet, dass die Herrlichkeit Gottes sich auf dem Gesicht Moses widerspiegelte, was die an äußerlichen Glaubensübungen klebenden Israeliten nicht ertrugen. Moses legte daraufhin eine Decke über sein Gesicht und entzog seinem Volk dieses göttliche Leuchten. Dieses Motiv war in früheren Zeiten, besonders in Missionsliedern, ein häufig gebrauchtes Bild, um die Juden als blindes Volk zu charakterisieren, weil sie noch auf den Erlöser warten, der bereits in Jesus Christus erschienen ist.
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Autor: Magdalena Sibylla Rieger (1707-1786)
Melodie: Alle Menschen müssen sterben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 607 (vgl. Register)
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Liednummer 12
Mein König, den die Liebe
1.) Mein König, den die Liebe
Herab zu mir in's Elend zieht.
Mit wundervollem Triebe
Bist du stets um mein Heil bemüht.
Du willst nicht, dass ich sterbe,
Dich jammert meine Not.
Damit ich nicht verderbe,
Erwählst du Schmach und Tod,
Verlässt des Himmels Freuden,
Nimmst an dich Fleisch und Blut,
Nur um recht viel zu leiden
Der Welt und mir zu gut.
2.) O segensvolle Zeiten,
Wo ich mich dran erinnern kann.
Du kommst, mit tausend Freuden
Stimm ich mein Hosianna an!
Dir sing ich meine Psalmen.
Mit frohem Geist und Sinn
Streu ich dir auch die Palmen
Des Glaubens freudig hin.
Herr, höre nur mein Lallen,
Du wollst es nicht verschmähn.
Eil, lass es dir gefallen,
Mich gnädig anzusehn!
3.) Erhabner Ehrenkönig!
Komm, zieh in meinem Herzen ein.
Die ganze Welt, wie wenig
Wird sie in meinen Augen sein,
Wenn du mit deinem Segen,
Mein Helfer, zu mir eilst.
Von deiner Liebe wegen
Mir Rat und Trost erteilst,
Wenn die erfreute Seele
In deiner Liebe ruht,
Und du, den ich erwähle,
Stärkst mir dazu den Mut!
4.) Ganz sei es dir ergeben,
Dies Herz, das stets nach dir sich sehnt.
Für dich nur soll es leben.
Und immer mehr der Welt entwöhnt,
Sei dies nur sein Vergnügen,
Recht still, o Seelenfreund,
In deinem Schoß zu liegen
Und, fest mit dir vereint,
Im Glauben nie zu wanken.
Auch, wenn dies Herz einst bricht,
Halt ich dich in Gedanken
Und lass dich ewig nicht.
5.) Wohl mir! Du kommst gegangen.
Sieh her, ich öffne Tor und Tür.
Mit brünstigem Verlangen
Erwartet dich mein Geist allhier.
Es wallt dir schon entgegen
Die Seele, die dich liebt
Und dir in deinen Wegen
Sich gern und kindlich übt.
Vor dir werf ich mich nieder
Und bete gläubig an,
Weil ich durch dich nun wieder
Voll Freuden jauchzen kann.
6.) O wenn ich dich nur habe,
Immanuel, was fehlt mir dann?
Dann acht' ich keine Gabe,
Die Erd' und Himmel geben kann.
Dann bin ich hoch erhoben,
Zugleich geehrt und reich,
Kind Gottes hier und droben,
Den reinen Engeln gleich.
Dann ist des Himmels Wonne
Und jene Krone mein.
Ein Strahl von dieser Sonne
Verdunkelt jeden Schein.
7.) Hilf, Herr, lass wohl gelingen.
Hilf, Helfer, meiner Schwachheit auf.
Gib Wollen und Vollbringen,
Und fördre selbsten meinen Lauf.
Dass ich nur dir gefalle,
O meiner Seelen Glück!
Und kindlich vor dir walle
In jedem Augenblick,
Dass ich dir untertänig
Und stets gehorsam sei.
Ja, Herr, mein Gott, mein König!
Dir schwör ich ew'ge Treu.
8.) Wenn du dereinst erscheinest,
Umgeben mit der Engel-Schar
Und dann dein Volk vereinest,
Das dir schon hier ergeben war.
Dann blick ich voller Freuden
Auf dich, mein König, hin.
Mich kann nichts von dir scheiden,
Weil ich der Deine bin.
Nichts ist, dass mich erschrecket,
Weil dein Verdienst mich schützt:
Der Herr ist's, der mich decket,
Der auf den Wolken sitz!
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Autor: Maria Clara von Silberrad († 1815)
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren
Quelle: Gesangbuch-Nr. 125 (vgl. Register)
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Liednummer 13
Die Zeit ist da, die Zeit der Trauer
1.) Die Zeit ist da, die Zeit der Trauer
Für das Geschöpf, für die Natur,
Es fallen kalte Regenschauer
Mit welken Blättern auf die Flur.
Wie öd' und leer! In schrillen Tönen
Um meine Wohnung saust der Wind -
Du musst dich, Herz, daran gewöhnen;
Denn alle Freude flieht geschwind.
2.) Das ist die Zeit der ernsten Buße,
Still geht der Mensch in sich zurück,
Bedenkend, wie auf flücht'gem Fuße
Entflieht das wandelbare Glück.
Er sucht nach dem, was ewig währet,
Für seine Hoffnung einen Stab,
Nach einem, der das Heil gewähret,
Das alles Glück der Welt nicht gab.
3.) Die Zeit ist da, die täuschungslose,
Wo Blatt und Blum' im Winde wehn,
Wo scharf am Strauche statt der Rose
Die Dornen nackt und bloß zu sehn.
Auch du, mein Herz, auch du stehst ohne
Den Rosenschmuck in Dornen da,
In Dornen! – ach, die Dornenkrone
Des Sündentilgers tritt mir nah.
4.) Noch einmal will er dir erscheinen
In Kindsgestalt, das Heil der Welt,
In Mangel, Armut, Schmerz und Weinen,
Dem Allerärmsten gleichgestellt.
Wenn dir vor ihm als Richter banget,
Sieh, heute kommt er als ein Kind,
Das Liebe bringt und Lieb' verlanget -
O, komm, sein Zepter ist gelind.
5.) Holdselig Kind, das in der Krippe
Noch ahnungslos im Schlummer liegt,
O Kind mit unschuldvoller Lippe,
Vom ersten Himmelstraum gewiegt,
Zu deinen liebevollen Füßen
Verein uns all' in kurzer Frist,
Dass Erd' und Himmel dich begrüßen:
Gelobet seist du, Jesus Christ!
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Autor: Luise von Plönnies (1813-1872)
Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte
Quelle: Gesangbuch-Nr. 1987 (vgl. Register)
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Liednummer 14
Er kommt, der Held aus Judas Stamm
1.) Er kommt, der Held aus Judas Stamm,
In Löwenkraft, doch als ein Lamm,
Er kommt zu überwinden.
O, öffne dich, du Herze mein,
Dass er in Gnaden ziehe ein,
Er will sich dir verbinden.
Lass (14) dich willig
Seinen Trieben,
Die dich üben
Im Vertrauen;
Einst wirst du im Licht ihn schauen.
2.) Er kommt in stiller Herrlichkeit
Und will, als Kindlein, in der Zeit
In Demut dich gewinnen.
Doch einst wird seine Gottesmacht
Begleitet von der Himmelspracht,
Dann muss vor ihm zerrinnen
Wer das Heute
Träg verträumte,
Sich versäumte
Bei den Schemen.
Kommt, o kommt, sein Heil zu nehmen!
3.) Ein reines Herz nur mag ihn sehn,
Es kann in's Himmelreich eingehn
Nur wer, wie Kindlein, liebet.
Nicht Herrscher braucht der ew'ge Held,
Dein armer Rat ihm nicht gefällt, -
Nur Einfalt ungetrübet.