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Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen. Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist. »Wenn Papi schon mal Zeit hat, müßt ihr ausgehen«, maulte Konstantin. »Mein lieber Sohn, was meinst du, wie gern ich zu Hause bleiben würde«, erwiderte Dr. Leon Laurin mit einem Seufzer. »Warum müßt ihr denn auf so 'ne Party gehen, Mami?« fragte Konstantin. »Ist doch scheußliches Wetter heute.« »Ist bestimmt mächtig glatt«, gab nun auch Kaja, Konstantins Zwillingsschwesterchen, ihren Kommentar. Was die Zwillinge am meisten kränkte, war die Tatsache, daß auch die Großeltern an dieser Party teilnehmen würden und sie auf deren Gesellschaft verzichten mußten. Professor Dr. Anton Sabat feierte seinen siebzigsten Geburtstag. Erst kürzlich war er von einem langjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Er wollte seine alten Freunde noch einmal um sich versammeln, bevor er sich ganz ins Privatleben zurückzog. Professor Joachim Kayser hatte von ihm selbst erfahren, daß er seinen ständigen Wohnsitz im Tessin nehmen wollte, und das war der eigentliche Grund, warum die Familien Kayser und Laurin die Party nicht versäumen wollten. Es stand nämlich zur Debatte, daß Professor Sabat seinen hiesigen Besitz verkaufen wolle. An diesem war Joachim Kayser schon lange interessiert. Nun auch sein Schwiegersohn Dr. Laurin, denn der Park, der Professor Sabats prächtiges Haus umschloß, erstreckte sich bis zur Prof.
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Seitenzahl: 104
Veröffentlichungsjahr: 2014
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»Wenn Papi schon mal Zeit hat, müßt ihr ausgehen«, maulte Konstantin.
»Mein lieber Sohn, was meinst du, wie gern ich zu Hause bleiben würde«, erwiderte Dr. Leon Laurin mit einem Seufzer.
»Warum müßt ihr denn auf so ’ne Party gehen, Mami?« fragte Konstantin. »Ist doch scheußliches Wetter heute.«
»Ist bestimmt mächtig glatt«, gab nun auch Kaja, Konstantins Zwillingsschwesterchen, ihren Kommentar.
Was die Zwillinge am meisten kränkte, war die Tatsache, daß auch die Großeltern an dieser Party teilnehmen würden und sie auf deren Gesellschaft verzichten mußten.
Professor Dr. Anton Sabat feierte seinen siebzigsten Geburtstag. Erst kürzlich war er von einem langjährigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Er wollte seine alten Freunde noch einmal um sich versammeln, bevor er sich ganz ins Privatleben zurückzog. Professor Joachim Kayser hatte von ihm selbst erfahren, daß er seinen ständigen Wohnsitz im Tessin nehmen wollte, und das war der eigentliche Grund, warum die Familien Kayser und Laurin die Party nicht versäumen wollten. Es stand nämlich zur Debatte, daß Professor Sabat seinen hiesigen Besitz verkaufen wolle. An diesem war Joachim Kayser schon lange interessiert. Nun auch sein Schwiegersohn Dr. Laurin, denn der Park, der Professor Sabats prächtiges Haus umschloß, erstreckte sich bis zur Prof.-Kayser-Klinik.
Im Interesse der Klinik mußte sofort etwas unternommen werden.
»Mach dir doch nicht so viele Gedanken, Leon. Der Besitz ist noch nicht verkauft. Bert und Friedrich sind auf dem laufenden. Teresa und Sandra werden bestimmt ihren ganzen Charme versprühen, um Sabat für uns einzunehmen.«
»Du aber nicht«, erklärte Leon energisch. »Dieser alte Charmeur hat es faustdick hinter den Ohren.«
»Du liebe Güte«, lachte Antonia, »er kann dich doch nicht ausstechen.«
»Ihr redet vielleicht komisch«, sagte Konstantin empört. »Das mag ich gar nicht.«
»Ich auch nicht«, schloß Kaja sich an.
»Ich auch nicht«, sagte der kleine Kevin, der noch einmal erschien, obgleich er gar nicht wußte, worum es ging. »Mami ist aber schön«, staunte er dann.
»Wenigstens einer macht mir ein Kompliment«, lächelte Antonia, die wirklich zauberhaft aussah in dem neuen Abendkleid, das sehr schlicht geschnitten war, aber ganz besonders elegant wirkte.
»Zu schön für diese triste Gesellschaft«, äußerte sich nun auch Leon. »Na, dann müssen wir wohl!«
Karin, der gute Geist der Familie Laurin, erschien, um sich der Kinder anzunehmen. Es gab erst noch einen tränenreichen Abschied, der dann mit dem Versprechen gedämpft wurde, daß sie am Wochenende alle gemeinsam in den Zirkus gehen würden.
*
Das Haus, ein prächtiger Bau aus der Gründerzeit, war von Scheinwerfern angestrahlt. Fast wie ein Schloß wirkte es, und fürstlich war auch der Empfang durch zwei Diener in Livree.
Glanz und Gloria vergangener Tage entfalteten sich, aber Professor Sabat selbst, mit einer attraktiven jungen Frau an der Seite, versprühte jugendliches Feuer.
Überschwenglich küßte er Antonia die Hände. »Zauberhaft sehen Sie, liebste Antonia, aus. Wie freue ich mich, Sie alle so frisch und munter wiederzusehen.«
Er sagte noch eine ganze Menge, bis er sich darauf besann, sie mit seiner Begleiterin bekannt zu machen.
Antonia schnappte nach Luft, als er Delia Dillon als seine zukünftige Frau vorstellte.
Aber er mußte sich auch anderen Gästen widmen.
Antonia stärkte sich erst einmal mit einem Sherry.
»Jetzt hat es mich aber bald umgehauen«, sagte sie atemlos. »Delia Dillon, das ist doch eine Schlagersängerin.«
»Alter schützt vor Torheit nicht«, bemerkte Leon ironisch. »Na, hoffentlich begeht er nicht noch Schlimmeres. Sie sieht ganz so aus, als wäre sie nur auf sein Geld aus.«
Ähnliches dachten wohl auch Joachim und Teresa Kayser. Auch Andreas und Sandra Brink, die sich später zu ihnen gesellten. Bert Kayser, der Bruder von Professor Joachim Kayser, und seine Frau Monika waren noch nicht erschienen.
»Da werden wir uns wohl lieber an sie halten müssen«, sagte Teresa, trotz ihrer reifen Jahre eine bemerkenswert schöne Erscheinung.
»Das müssen dann aber die Männer übernehmen«, warf Sandra, Leon Laurins aparte Schwester, ein.
»Hört euch das an«, sagte Sandras Mann Andreas seufzend, »jetzt hetzen sie uns auf eine Schlange.«
»Schlange?« sagte Antonia gedankenvoll. »Mir kommt sie mehr wie eine Raubkatze vor.«
Etwas Katzenhaftes hatte Delia Dillon an sich, aber sie war eine reizvolle Katze, umgeben von einem Hauch Frivolität. Doch das würde ja besonders auf Männer älteren Semesters wirken, meinte Teresa anzüglich.
»Auf mich nicht«, erklärte Professor Kayser brummig. »Ich habe tagtäglich mehr Schönheit um mich versammelt.«
»Schmeichler«, lachte Teresa leise und schnippte ihm ein imaginäres Stäubchen von der Schulter.
*
Dann erschienen Bert und Monika Kayser in Begleitung eines hochgewachsenen Mannes mittleren Alters, der einen etwas düsteren Eindruck machte.
Er wurde ihnen von Bert, der heute anscheinend einen ganz besonders guten Tag hatte, als Julian Westhaus vorgestellt.
Irgendwie wirkte er beunruhigt, als Professor Sabat und Delia nahten.
Andreas sah den Zeitpunkt gekommen, sich lieber dem kalten Büfett zu widmen. Leon hegte schon den Gedanken, seine häusliche Gemütlichkeit völlig nutzlos gegen dieses Tamtam eingetauscht zu haben.
Antonia gab sich sorgenvollen Gedanken hin. Damit, daß Sabat noch eine soviel jüngere Frau an sich binden würde, hatten sie nicht rechnen können.
Zur Ruhe setzen konnte man sein Vorhaben wohl kaum nennen. Wenig später sah alles schon wieder ein bißchen hoffnungsvoller aus. Bert und Monika gesellten sich wieder zu ihnen.
»Nur keine Panik«, sagte Bert Kayser, der die trüben Gedanken von ihren Mienen ablesen konnte. »Es steht nicht schlecht. Westhaus ist der andere Interessent, aber mit dem werde ich schon klarkommen.«
Leon hatte sich umgewandt und sah soeben Westhaus im Gespräch mit Delia Dillon, und ihm entging es nicht, daß sie ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte.
*
»Muß das sein, Delia?« fragte Julian Westhaus.
»Was meinst du?« fragte sie hintergründig. »Daß ich Anton mag? Er ist wie ein Vater zu mir.«
»Genauso sieht es aus«, bemerkte der Mann sarkastisch. »Aber ich meine etwas anderes. Für mich war es eine Überraschung, dich hier zu sehen.«
»Sonst wärst du wohl nicht gekommen?« fragte sie heiser.
»Nein, sonst wäre ich nicht gekommen«, erwiderte er kühl. »Ich kann mir keinen Skandal leisten.«
»Du willst doch den Besitz haben«, sagte sie betont. »Dann mußt du schon gut mit mir stehen.«
»Machst du seine Geschäfte?« fragte Julian Westhaus spöttisch.
»Ich habe immerhin einen beträchtlichen Einfluß auf ihn«, erwiderte sie mit einem frivolen Lächeln. »Jedenfalls freue ich mich, daß wir uns wiedersehen und noch oft wiedersehen werden. Warum hast du deine Frau nicht mitgebracht?«
Seine Augenbrauen hoben sich. »Sie besucht keine Partys«, erwiderte er.
Delia lachte auf. Es klang gefährlich.
»Man könnte sie wohl für ein Dienstmädchen halten«, sagte sie gehässig.
Sein Gesicht versteinerte sich noch mehr. »Amelie ist…« Doch er kam nicht weiter, denn Anton Sabat nahte, und in seinen Augen war ein merkwürdig wachsamer Ausdruck.
»Gestatten Sie, daß ich Ihnen Delia entführe?« fragte er.
*
Viel gab es von diesem Abend eigentlich nicht zu berichten. Es war nicht anders, als auf anderen Partys auch.
Teresa, Monika, Antonia und Sandra gaben sich die erdenklichste Mühe, die Stimmung ihrer Männer zu heben.
Es war ein vergebliches Unterfangen.
Teresa gelang es nur für ein paar Minuten, Sabat in ein Gespräch zu verwickeln. Antonia tanzte einmal mit ihm, aber es kam überhaupt kein Gespräch auf. Er schien ermüdet, vielleicht sogar ein wenig deprimiert. Das jugendliche Feuer, das er zu Beginn des Abends versprüht hatte, war jedenfalls schnell verlöscht.
Leon wäre wohl mit einer Mordswut im Bauch nach Hause gefahren, hätte er nicht rein zufällig ein kurzes Gespräch belauscht, das Delia und Julian Westhaus miteinander führten.
Leon hatte sich für ein paar Minuten verdrückt. Er brauchte unbedingt frische Luft.
Langsam ging er die Terrasse entlang und atmete die kühle Nachtluft ein. Die Musik übertönte seine Schritte, aber aus irgendeinem Raum vernahm er Delias Stimme. Er erkannte ihr sinnliches Timbre sofort.
»Sei doch nicht kindisch, Julian«, sagte sie. »Ich werde Sabat heiraten, gut. Du bist doch auch verheiratet. Ich werde seinen Namen bekommen und sein Vermögen. Sein Äußeres täuscht. Er ist ein kranker Mann, sonst hätte ich mich nicht mit ihm eingelassen. Und du wirst doch nicht ein ganzes Leben mit dem häßlichen Entlein verbringen wollen. Es kann alles wieder so sein wir früher.«
»Nein, das wird es nicht«, sagte Julian Westhaus.
»Du nimmst es mir doch nur übel, daß ich…«
Leon konnte nichts mehr hören. Ein lautes Klirren übertönte Delias Worte oder ließ sie verstummen. Dann rief plötzlich Antonia seinen Namen.
»Wo steckst du denn, Leon? Ich möchte jetzt gehen«, sagte sie müde. »Mir wird es zu blöd. Wir wollen den Abend lieber bei Bert und Monika beschließen.«
*
Sie hatten noch ziemlich lange beieinander gesessen. Professor Kayser äußerte sich recht drastisch über den alten Esel Sabat, Bert gab zu, daß er mit Delia Dillon auch nicht gerechnet hatte, und schließlich rückte Leon mit der Vermutung heraus, daß Delia und dieser Westhaus etwas miteinander hätten.
»Na, das hat uns gerade noch gefehlt«, sagte Andreas deprimiert.
»Vielleicht kommt Sabat dahinter und jagt seine Delia zum Teufel. Er hat auf mich einen recht niedergeschlagenen Eindruck gemacht«, sagte Antonia.
Leon legte den Arm um sie. »Du bist eine gute Trösterin, Antonia«, sagte er, »aber ich denke eher, daß die beiden den alten Herrn aufs Kreuz legen wollen. Hat dieser Westhaus denn eigentlich das Kapital, um das Grundstück zu kaufen?«
»Er ist stinkreich«, warf Andreas ein. »Daran gibt es keinen Zweifel. Ich habe die besten Informationen von Friedrich.«
*
Zwei Tage später, sie hatten das Thema Grundstückskauf lieber nicht mehr erörtert, sollte Dr. Leon Laurin Amelie Westhaus ganz überraschend kennenlernen.
Hanna Bluhme, seine Sprechstundenhilfe und tüchtige Bürokraft, erwartete ihn schon dringend, als er aus dem Operationssaal kam.
»Eine Frau Westhaus wartet schon seit eineinhalb Stunden«, sagte sie. »Eine so geduldige Patientin habe ich noch nicht erlebt.«
Er mußte wirklich töricht dreinschauen, denn Hanna musterte ihn verblüfft.
»Frau Westhaus? Patientin?« wiederholte er mechanisch. »Das ist ja merkwürdig.«
Wieso das merkwürdig sein sollte, konnte sich Hanna nicht denken. Schließlich war das ja auch eine Frauenklinik.
Aber Dr. Laurin gab darüber keine Aufklärung, er hatte es plötzlich eilig. Er wechselte seinen Kittel, und wenig später trat Amelie Westhaus ein.
Unglücklich sah sie aus, wie Dr. Laurin für sich feststellte, und ein wenig farblos.
Irgendwie überraschte es ihn, daß sie ihn tatsächlich als Arzt konsultieren wollte. Ob ihr Mann sie hergeschickt hatte?
»Ich würde gern die Bestätigung von Ihnen haben, daß ich ein Baby bekomme, Herr Doktor«, sagte sie leise, aber mit einer angenehmen Stimme.
Er sah sie forschend an. Ihr Gesicht war schmal. Die Haut sehr zart und rein. Schöne, weitgeschnittene graue Augen, umgeben von einem Kranz dunkler Wimpern, blickten ihn an. Keinerlei Make-up störte die mädchenhafte Reinheit dieses Gesichtes. Sie gehörte zu dem Typ Frau, der Leons Ritterlichkeit auf den Plan rief. Selten genug war das der Fall. Heutzutage wußten die meisten Frauen ihre Vorzüge ins rechte Licht zu rücken, und ein Mann wie er forderte dies ungewollt heraus. Dr. Laurin war ein ungewöhnlich attraktiver Mann, doch Amelie Westhaus nahm das nicht zur Kenntnis.
Sie hatte ihre Hände ineinander verschlungen und wich seinem Blick aus. Er wanderte in eine uferlose Ferne.
»Das ist sehr wichtig für mich«, sagte sie leise.
»Daß Sie ein Baby bekommen?« fragte er ruhig. Unwillkürlich dachte er, ob das wohl der einzige Grund gewesen sei, warum Julian Westhaus sie geheiratet hatte, eine unscheinbare, aber wahrscheinlich standesgemäße Frau.
Noch wußte er nicht, daß er damit den Nagel auf den Kopf traf.
Sie nickte gedankenverloren. »Ich will mir Gewißheit verschaffen«, sagte sie dann rasch. »Ich möchte nicht, daß mein Mann von diesem Besuch erfährt. Ich möchte ihn keinesfalls enttäuschen.«
Er hütete sich, ihr zu sagen, daß er ihren Mann bereits kennengelernt hatte.
»Wir sind nämlich schon über ein Jahr verheiratet«, fuhr sie mit belegter Stimme fort.
»Ein Jahr ist doch keine Zeit«, sagte er beiläufig, aber der traurige Blick verriet ihm, daß es für sie eine sehr lange Zeit war.
Während der Untersuchung konnte er feststellen, daß sie völlig gehemmt und verängstigt war. Für eine bereits seit mehr als einem Jahr verheiratete Frau war das sehr merkwürdig, aber anscheinend war das auch eine sehr eigenartige Ehe. Noch mehr allerdings setzte es ihn in Erstaunen, daß sie bereits über den vierten Monat der Schwangerschaft hinaus sein mußte, obgleich man es äußerlich kaum spürte.
Als er es ihr bestätigte, kam ein heller Glanz in ihre Augen. Sogar ein Lächeln legte sich um ihren Mund.
»Sie können nicht wissen, was es für mich bedeutet«, sagte sie verhalten. »Ich hatte so entsetzliche Angst, daß ich mich getäuscht haben könnte«, bekannte sie scheu.
»Haben Sie denn niemanden, mit dem Sie sprechen können?« fragte er nach kurzem Überlegen.