Eine wirklich gute Freundin - Patricia Vandenberg - E-Book

Eine wirklich gute Freundin E-Book

Patricia Vandenberg

0,0

Beschreibung

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen. Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist. über die Prof. -Kayser-Klinik hinweg. Schwester Marie blickte zum Fenster hinaus. »Unverschämtheit«, sagte sie zornig. »Der hätte fast unser Dach mitgenommen. So etwas sollte bestraft werden.« Wenige Sekunden später klirrten die Scheiben von einem explosionsartigen Knall. Bleich sank Schwester Marie auf einen Stuhl. »Vater im Himmel«, flüsterte sie bebend. Schreckensbleich griff Dr. Laurin, der zuvor auch über das Flugzeug geschimpft hatte, zum Telefon und drückte seine Privatnummer. Er atmete auf, als seine Frau Antonia sich meldete. »Alles in Ordnung, Liebling?« fragte er heiser. »Das war ja eine schreckliche Detonation. Es muß ein Flugzeug gewesen sein.« »Das war es«, tönte Antonias Stimme bebend durch den Draht.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 110

Veröffentlichungsjahr: 2014

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dr. Laurin – 28 –Eine wirklich gute Freundin

… ist in Wahrheit eine infame Intrigantin

Patricia Vandenberg

Ein Flugzeug donnerte laut

über die Prof.-Kayser-Klinik hinweg. Schwester Marie blickte zum Fenster hinaus.

»Unverschämtheit«, sagte sie zornig. »Der hätte fast unser Dach mitgenommen. So etwas sollte bestraft werden.«

Wenige Sekunden später klirrten die Scheiben von einem explosionsartigen Knall.

Bleich sank Schwester Marie auf einen Stuhl.

»Vater im Himmel«, flüsterte sie bebend.

Schreckensbleich griff Dr. Laurin, der zuvor auch über das Flugzeug geschimpft hatte, zum Telefon und drückte seine Privatnummer.

Er atmete auf, als seine Frau Antonia sich meldete.

»Alles in Ordnung, Liebling?« fragte er heiser. »Das war ja eine schreckliche Detonation. Es muß ein Flugzeug gewesen sein.«

»Das war es«, tönte Antonias Stimme bebend durch den Draht. »Wir waren im Garten und sahen, wie es in den Wald stürzte. Bei uns ist alles in Ordnung, Liebster.«

»Gott sei Dank«, sagte er aus tiefstem Herzen.

Es war elf Uhr vormittags an einem Freitag im Juni.

*

Zwei Stunden vorher hatte Rudolf Friesen seine junge Schwägerin Nicola in ihrem Haus im Isartal aufgesucht.

»Du kannst mit meiner Maschine fliegen und erreichst dann in Zürich den Anschluß. Peter wird dich sicher nach Zürich bringen.«

»Baumann trinkt zuviel in letzter Zeit«, sagte Nicola unwillig.

»Du willst doch schnell zu deinem Mann, oder hast du es dir überlegt?«

Lauernd sah er sie an, und wie schon so oft hatte Nicola dabei ein ungutes Gefühl.

Aber sie wollte zu ihrem Mann. Sie sehnte sich nach Kurt, der nun schon drei Wochen in Bilbao weilte, wo er ein großes Bauprojekt leitete. Sie wollte vor allem weg von Rudolf, der in ihrem Haus ein und aus ging, als wäre es seines.

Sie mochte auch Peter Baumann, den Piloten, nicht, aber um schnell zu Kurt zu kommen, nahm sie alles in Kauf. Sie hatte ihm etwas zu sagen, denn seit ein paar Tagen hatte sie nun die Gewißheit, daß sie ein Kind haben würden.

Am liebsten wäre sie gleich mit Kurt nach Bilbao geflogen, aber er wollte erst eine passende Wohnung suchen.

»Die Koffer sind gepackt. Dann können wir fahren«, sagte sie kühl.

Rudolf Friesen zwang sich zu einem Lächeln. Er war an sich ein gutaussehender Mann, ein Sportsmann, ein ebenso waghalsiger Auto- wie Bobfahrer und Pilot. Er besaß ein eigenes Flugzeug und galt überall als Geschäftsmann mit unerschöpflichen Mitteln.

Nicola hatte ihn erst kennengelernt, als sie bereits mit Kurt verheiratet war. Sie war als Tochter eines Diplomaten in Madrid aufgewachsen, und dort war sie Kurt Friesen auch begegnet. Obgleich ihre Eltern sie mit ihren knapp zwanzig Jahren noch zu jung für eine Ehe hielten, hatte sie ihren Willen durchgesetzt, und schon ein Vierteljahr nach ihrem Kennenlernen war sie mit Kurt verheiratet. Es war die ganz große Liebe, die ihr selbst die Trennung von den geliebten Eltern leichtmachte, die im gleichen Jahr nach Japan übersiedeln mußten.

Für Nicola war Kurt der einzige Mann, aber sie wußte nicht, daß ihr Schwager Rudolf alles daransetzen wollte, um sie ihm wegzunehmen. Sie ahnte nicht, welchen abscheulichen Plan er ausgeheckt hatte, um sie für sich zu gewinnen. Es hatte viele Frauen in Rudolfs Leben gegeben, aber keine hatte er so begehrt wie Nicola, wenngleich er es geschickt verstanden hatte, dies vor ihr und auch vor seinem Bruder zu verbergen.

Seit Kurt in Bilbao weilte, hatte er raffiniert darauf hingearbeitet, seinen Plan in die Tat umzusetzen, und heute war nun für ihn der Tag gekommen, an dem er verwirklicht werden sollte.

Davon ahnte Nicola nichts, als sie zum Flugplatz fuhren. Sie mochte ihn nicht, aber nie wäre ihr der Gedanke gekommen, daß Kurts älterer Bruder ein solcher Schuft sein könnte.

Nicola war mit ihren Gedanken schon bei ihrem Mann. Die sehnsüchtige Erwartung, die sich auf ihrem Gesicht widerspiegelte, machte sie noch schöner und noch begehrenswerter. Rudolf Friesen war verrückt nach dieser Frau, und er hätte alles gewagt, um sie zu besitzen. Er wußte, daß er heute sehr viel riskierte, aber Skrupel hatte er dabei nicht.

Sie wurden schon von Peter Baumann erwartet, dessen Miene allerdings sehr düster war. Er tauschte einen langen Blick mit Rudolf Friesen, bevor er Nicolas Koffer verstaute.

Sie hatte ihre Handtasche auf die Treppe gelegt, was Rudolf Friesen mit einem selbstgefälligen Grinsen zur Kenntnis genommen hatte.

Es ging ja alles noch einfacher, als er dachte, und als Peter Baumann auf Nicola zuging, nahm er schnell die Ausweispapiere aus der Tasche und steckte sie ein.

Nicola hatte nichts davon bemerkt. Arglos kletterte sie in das Flugzeug.

»Du weißt Bescheid«, sagte Rudolf Friesen zu dem Piloten. »Du hast eine kostbare Fracht.«

Man konnte diesen Worten keinen Doppelsinn entnehmen, aber Peter Baumann wußte sehr gut, was sie zu bedeuten hatten.

»Dich soll der Teufel holen«, zischte er dem anderen zu.

Rudolf Friesen grinste zynisch. Er hatte Peter Baumann in der Hand. Er mußte tun, was er von ihm verlangte, wollte er seine Existenz nicht aufs Spiel setzen.

Als sich das Flugzeug in die Luft hob, eilte Rudolf Friesen zu seinem Wagen und jagte wenig später schon auf der Autobahn der Schweiz entgegen.

Er wußte genau, was geschehen würde, wenn die Maschine in Zürich landete und Nicola keine Papiere vorweisen konnte. Man würde sie festhalten. Man würde telefonieren. Stunden würden vergehen, und bis dahin war er auch in Zürich. Alles andere hatte er genau durchdacht.

Doch in einem hatte er sich verkalkuliert!

*

»Bleiben Sie angeschnallt, Frau Friesen«, sagte Peter Baumann. »Die Maschine zieht nicht richtig.«

Nicolas Herz begann angstvoll zu klopfen. Sie lauschte auf jedes Geräusch, aber das Dröhnen des Motors übertönte alles.

»Ich fürchte, wir müssen umkehren«, sagte Peter Baumann wenig später.

»Nein, ich muß eine Notlandung versuchen!« stieß er dann erregt hervor. »Zum Teufel!«

Die Maschine jagte über die Bäume hinweg.

Nicola wurde es schwarz vor Augen. Alles ging blitzschnell, und dann wurde es Nacht um sie.

Feuerwehr und Rettungswagen rasten auf die Unglücksstelle zu. Zwei Männer bargen Nicola Friesen aus dem Wrack, als Dr. Sternberg und Dr. Liepmann aus der Prof.-Kayser-Klinik eintrafen.

»Der Pilot ist tot«, sagte ein anderer Mann.

»Dr. Sternberg«, stellte sich der Arzt hastig vor. »Bringen Sie die Frau zur Prof.-Kayser-Klinik. Es sind nur ein paar Minuten.«

Er hielt es für besser so, als hier Erste Hilfe zu leisten, denn wenn überhaupt noch etwas zu machen war, um dieses Leben zu retten, dann nur mit allen Hilfsmitteln, die man im Operationssaal zur Verfügung hatte.

Von allen Richtungen kamen Neugierige gelaufen, doch Dr. Sternberg nahm nichts zur Kenntnis. Er fuhr dem Rettungswagen voraus.

*

»Ein paar Sekunden früher, und die Klinik hätte draufgehen können«, sagte Schwester Marie erschöpft.

»In der Luft wird’s bald genauso zugehen wie auf den Straßen, wenn jeder Idiot sein eigenes Flugzeug haben kann«, sagte auch Schwester Otti zornig. Aber viel Zeit zum Reden hatten sie nicht. Mit dem Schrecken in den Gliedern mußten sie ihrer Arbeit nachgehen, während jetzt der Rettungswagen eintraf.

Der Operationssaal war bereit. Dr. Laurin war schon auf dem Weg dorthin.

Der Kampf um Nicola Friesens Leben begann. Während sie behutsam von den Kleidungsstücken befreit und gesäubert wurde, wurde bereits in aller Eile die Blutgruppe festgestellt und die Blutkonserven herbeigeschafft.

»Eine Fehlgeburt haben wir auch noch«, sagte Dr. Sternberg leise. »Was meinst du, Leon? Wie stehen die Chancen?«

»Das werden wir sehen, wenn wir die Röntgenaufnahmen haben.« Er betrachtete die Verletzte, deren Gesicht seltsamerweise fast unversehrt geblieben war. »Schätzungsweise fünfundzwanzig«, sagte er.

»Und sehr hübsch«, bemerkte Dr. Liepmann.

»Und verheiratet«, fügte Dr. Sternberg hinzu mit einem Blick auf die rechte Hand, an der sich ein breiter Trauring befand.

*

Rudolf Friesen kam ahnungslos auf dem Flugplatz in Zürich an. Sein Gesicht bekam einen grimmigen Ausdruck, als er erfuhr, daß sein Flugzeug noch nicht eingetroffen war.

Sollte Baumann mir in den Rücken gefallen sein? war sein erster Gedanke.

Er wurde zur Flughafenleitung gebeten. Sehr nüchtern teilte man ihm mit, daß soeben von München die Nachricht eingetroffen sei, daß das Flugzeug kurz nach dem Start abgestürzt wäre.

Seine Gedanken überstürzten sich. Peter Baumann war tot, das hatte er im Unterbewußtsein vernommen. Und Nicola?

»Schwer verletzt. Lebensgefährlich!« Irgendeine Stimme sagte es.

»Die Maschine war in Ordnung«, murmelte er. »Baumann ein zuverlässiger Pilot.«

Irgendwann wankte er hinaus. Wenn Nicola am Leben blieb, würde alles rauskommen. Er dachte jetzt nicht mehr daran, daß er Nicola hatte entführen wollen, daß er Kurt, den jüngeren Bruder, damit tödlich treffen wollte, er dachte nur noch daran, seine eigene Haut zu retten.

Er fuhr nicht nach München zurück, sondern in den Süden, dorthin, wo er Nicola hatte hinbringen wollen.

*

Dr. Rasmus legte den Telefonhörer langsam auf die Gabel. Eben trat Dr. Laurin ein.

»Was gibt es?« fragte er.

»Die Maschine gehörte dem Makler Friesen«, sagte Dr. Rasmus. »Die Frau ist vermutlich Nicola Friesen, seine Schwägerin. Der Pilot hieß Peter Baumann. Das ist alles, was sie durchgesagt haben.«

»Haben sich schon Angehörige gemeldet?«

Dr. Rasmus schüttelte verneinend den Kopf. »Man will uns Bescheid geben. Wie steht es um sie?«

»Schlimm. Die Fehlgeburt erschwert alles noch. Der Blutverlust war immens. Wir werden sie hier einquartieren, wenn sie die Nacht übersteht. Immerhin ist es ein Wunder, daß sie nicht auf der Stelle tot war. Anscheinend hat

er noch eine Notlandung versucht.«

»Er hätte auf die Häuser stürzen können«, sagte Dr. Rasmus leise. »Es ist gar nicht auszudenken.«

Sie wohnten alle hier in der Nähe der Klinik. Man konnte verstehen, daß es ihnen allen einen Schock versetzt hatte.

Dr. Sternberg beobachtete seine Patientin, die unter so dramatischen Umständen in die Prof.-Kayser-Klinik gekommen war. Er fühlte den Puls, und sein Gesicht entspannte sich etwas, als dieser kräftiger spürbar wurde.

Man darf nicht aufgeben, dachte er wie schon so oft.

Solange ein Fünkchen Leben in einem Menschen ist, muß man kämpfen.

Er konnte nicht wissen, daß ein Mann, der noch heute morgen alles darangesetzt hatte, diese Frau zu gewinnen, jetzt ihren Tod so sehr wünschte wie sonst nichts. Dann hätte er, Rudolf Friesen, wenigstens die Genugtuung, daß sein Bruder Kurt den Rest seines Lebens voller Zweifel an der Liebe seiner Frau verbringen müßte.

Er hatte den Jüngeren immer beneidet, der mit so spielerischer Leichtigkeit erreichte, worum er mühsam kämpfen mußte.

Kurt war ein glänzender Schüler gewesen, er hatte sein Studium und alle Examen mit Auszeichnung bestanden, er war überall beliebt und hatte auch noch eine Frau bekommen, die nicht nur bildschön und klug war, sondern auch aus allerbester Familie stammte.

Ihm dagegen ging immer wieder etwas schief, in letzter Zeit alles. Und nun das noch!

*

Mit einem großen Strauß roter Rosen wollte Kurt Friesen seine Frau auf dem Flugplatz in Bilbao empfangen. Schon eine halbe Stunde vor der Zeit war er da und konnte seine Ungeduld kaum noch im Zaum halten.

Die Landung wurde endlich angekündigt. Die Passagiere kamen. Kurt schaute sich die Augen aus, aber keine Nicola war zu sehen.

Das konnte doch nicht möglich sein. Sie hatte ihm doch telegrafiert, daß sie mit dieser Maschine kommen würde.

Er führte endlose erregte Debatten, bis er endlich erfuhr, daß ihr Platz freigeblieben war. Er meldete sofort ein Gespräch nach Deutschland an. Doch in seinem Haus meldete sich niemand.

Er fuhr zu dem hübschen Bungalow, den er gemietet hatte für die nächsten Monate, die er hier mit Nicola verbringen wollte.

Eine beklemmende Angst lähmte ihn, als er von hier aus versuchte, seinen Bruder zu erreichen. Auch in seiner Wohnung meldete sich niemand.

Seine Angst wurde immer stärker.

*

In einem Vorort von Paris betrat gegen zweiundzwanzig Uhr eine junge Dame ihre reizend eingerichtete Wohnung. Gundula Barrault hatte einen anstrengenden Tag hinter sich. Sie war eine bekannte Modefotografin und eine sehr ehrgeizige dazu.

Seit früh acht Uhr war sie bereits unterwegs. Jetzt war sie müde und hungrig, aber als sie die Post aus dem Briefkasten nahm, wurde sie gleich wieder munter.

Ein Brief von Nicola!

Nicola war ihre einzige richtige Freundin. Sie waren in Madrid zusammen zur Schule gegangen. Sie schrieben sich auch jetzt noch regelmäßig.

Liebe Gundula!

Ich bin dabei, meine Koffer zu packen, um nach Bilbao zu fliegen. Kurt wird dort ein paar Monate zu tun haben, und es wäre himmlisch, wenn Du uns besuchen würdest. Wir haben uns schon so lange nicht gesehen, und wie ich Dich und Deine Arbeitswut kenne, wirst Du einen Urlaub sehr nötig haben. Kurt ist sehr beschäftigt, und wir werden viel Zeit füreinander haben. Überlege nicht lange und komm.

Das kam Gundula wie gerufen, denn vor ein paar Tagen hatte sie sich entschlossen, nach dieser Reportage, die sie heute gemacht hatte, eine Woche Urlaub einzulegen. Ja, sie hatte ihn nötig, und so langsam konnte sie es sich auch leisten, einmal auszuspannen. Sie hatte sich jetzt schon einen Namen gemacht.

Gundula hatte ihre Eltern durch ein Autounglück verloren und mußte sich mit einem geringfügigen Vermögen auf eigene Füße stellen. Nicola und ihre Eltern hatten ihr dabei geholfen, und einige Wochen hatte sie in Madrid bei ihnen gelebt.

Kurt Friesen hatte sie kennengelernt, als die Hochzeit war, und sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Sie brauchte also keine Bedenken zu haben, daß sie Kurt nicht willkommen war.

Sie war jetzt wieder frisch und munter und begann sogleich, ihren Koffer zu packen.

Zufrieden lächelnd schlief sie dann ein.

*