Eine Woche Mama, eine Woche Papa - Ina Kiesewetter - E-Book

Eine Woche Mama, eine Woche Papa E-Book

Ina Kiesewetter

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Beschreibung

Zwei Zuhause: Kinder können nach einer Trennung der Eltern bei beiden Elternteilen gleichberechtigt leben. Und zwar gut. Die Autorinnen stellen das Wechselmodell durch kurze Berichte aus dem Alltag dar. Zu diesen stellen ein Kinderpsychologe, ein Familientherapeut ihre Sicht und Erfahrungen dar. Das Buch für Eltern, die den tiefen inneren Wunsch ihrer Kinder, weder auf Mama noch auf Papa verzichten zu müssen, ernst nehmen und praxisnahe Orientierung suchen. Mehr Information: eine-woche-mama-eine-woche-papa.de

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Seitenzahl: 214

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Ina Kiesewetter / Petra Wagner

Eine Woche Mama,eine Woche Papa

Wie Kinder getrennter Eltern gut leben

Impressum

© KREUZ VERLAG

in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012

Alle Rechte vorbehalten

www.kreuz-verlag.de

Umschlaggestaltung: [rincón]2 medien gmbh, Köln

Umschlagmotiv: © Masterfile

ISBN (E-Book): 978-3-451-34647-7

ISBN (Buch): 978-3-451-61088-2

Wir widmen dieses Buch unseren Kindern Frederik, Elsa und Anton. Ein herzliches Danke geht an unsere Partner Paul Dudda und Michael Tesch für kreative Anregungen und konstruktive Kritik. Wir bedanken uns bei den Kindern, den Müttern und Vätern, die uns mit großer Offenheit ihre Erfahrungen und Gefühle geschildert haben. Wir haben alle Namen geändert, weil sich das die meisten Interviewpartner gewünscht haben.

Inhalt

VorwortZwei Zuhause: Wie Kinder nach einer Trennung bei beiden Elternteilen leben. Gleichberechtigt und gut.

1. Die Trennung: Eine heile Kinderwelt zerbricht. Etwas Neues entsteht

2. Trennung muss man lernen: Vom Abschied und Wiedersehen

3. Alltagsstress im Wechselmodell: Vom Organisieren und Vergessen

4. Die schwierigen Feste: Weihnachten, Konfirmation oder Geburtstage

5. Die Blicke der anderen

6. Das Finanzielle

7. Das Rechtliche

8. Miteinander leben im Wechselmodell: Vom Streiten und Loslassen

9. Neue Partner, neue Geschwister – Patchwork im Wechselmodell

10. Kinderfreie Tage – Zeit für Beruf und Hobbys

11. Knackpunkte im Wechselmodell: Wenn einer aufhören möchte

12. Eine Woche Mama, eine Woche Papa: Plädoyer und Fazit

Unsere Experten

Quellen und Links

VorwortZwei Zuhause: Wie Kinder nach einer Trennung bei beiden Elternteilen leben. Gleichberechtigt und gut.

Es hat also nicht funktioniert. Das gemeinsame Zusammenleben als Familie – Mama, Papa, Kind, Kinder – wird es so für Sie nicht mehr geben. Die Trennung ist beschlossen. Zum Gefühl des Scheiterns gesellen sich bei Ihnen wahrscheinlich viele weitere Emotionen: Wut auf den früheren Partner, die Partnerin. Finanzielle Sorgen bis hin zur Existenzangst – wie werde ich es schaffen, über die Runden zu kommen? Vor diesem Wust an Problemen stehend, möchten Sie doch vor allem eines: Ihrem Kind ein Zuhause bieten, in dem es geliebt wird und sich auch geliebt fühlt. Sicher stellen Sie sich die Frage: Wie gelingt es uns, dem Kind, den Kindern, gute Eltern zu bleiben? Auch wenn wir nicht mehr zusammen wohnen?

Denn auch die Kinder haben Angst, große Angst. Die Trennung der Eltern geht bei ihnen einher mit der unbestimmten Ahnung von Verlust, mit dem Gefühl, dass sich alles ändern wird. Auch wenn es Streit gab in der Familie, es selten harmonisch war in letzter Zeit – das ausgesprochene »Mama und Papa trennen sich!« ist (zunächst) eine Katastrophe im Kinderleben. Also möchten Sie alles dransetzen, Ihrem Kind Sicherheit zu geben. Verlässlich Vertrauen zu vermitteln: »Du bist uns das Wichtigste. Wir sorgen für dich. Du verlierst keinen von uns.« Doch mit Worten allein kann ein Kind, zumal ein kleines, wenig anfangen.

Es müssen Taten folgen. Das Kind soll doch spüren, erleben, dass es ihm weiter gut gehen wird in einer veränderten Welt.

Aber die Trennung ist frisch, auch die Eltern wissen längst noch nicht, wie es genau weitergehen wird. Da sind so viele Fragen – vor den Taten: Wo wird das Kind wohnen? Klassisch bei der Mutter, die fortan als »Alleinerziehende« womöglich das Armutsrisiko trägt? Kind und Beruf gehetzt unter einen Hut bringen muss? Wird der Vater zum Wochenend-Papa mutieren? Sich als Zahl-Mann fühlen und sich vielleicht auch so verhalten, weil er im normalen Alltag seines Kindes kaum mehr eine Rolle spielt?

Wir möchten eine Alternative zeigen, und zwar eine hierzulande noch recht ungewöhnliche Form des Familienlebens nach einer Trennung: das Wechselmodell, auch Doppelresidenz- oder Pendelmodell genannt. Es bedeutet: Das Kind hat zwei Zuhause, eines bei der Mutter, eines bei dem Vater. In vielen Fällen lebt es bei jedem Elternteil die gleiche Zeit, gewechselt wird jede Woche. Andere Eltern haben andere zeitliche Modelle: Hälftig in der Woche wird gewechselt, manchmal täglich oder gar nur monatsweise. Oder ganz anders, wie es gemeinsam ausgehandelt wurde.

Eine Woche Mama, eine Woche Papa – dieses Modell lässt keinen kalt. Wer sich zum ersten Mal damit beschäftigt, spürt große Unsicherheit: »Kann das funktionieren? Ist mein Kind nicht heimatlos?« Ganz zu schweigen von den vielen organisatorischen Fragen: »Wie soll das im Alltag klappen? Das Sachenpacken, die Schule, das Lieblingsspielzeug …« Vielleicht auch: »Ich will auf mein Kind nicht verzichten. Ich habe Angst vor dem leeren Kinderzimmer!«

Was ist mit der finanziellen Seite? Können sich nur Reiche diese Lebensform leisten? Schließlich braucht man mehr Platz, zwei Kinderzimmer. Welche Auswirkungen hat es auf den Unterhalt, wenn etwa beide Elternteile sich paritätisch kümmern? Wie ist die rechtliche Seite?

Meist schnell dahingeworfene Aussagen der anderen (»Ihr zerreißt das Kind!« »Um Gottes willen! Ein Kind muss einen Ort haben, wo es hingehört!«) lassen weitere Zweifel wachsen. Und dennoch: Schauen Sie sich dieses Modell an. Wir stellen Ihnen Eltern und Kinder vor, die das Wechselmodell leben, viele von ihnen seit Jahren. Freiwillig und zufrieden und – Überraschung – ebenso zufrieden, wenn das Modell gerichtlich im Umgangsrecht festgeschrieben wurde. Denn das gibt es mittlerweile auch. Noch nicht so oft, aber immer häufiger.

Das Wechselmodell ist längst nicht mehr so exotisch wie noch vor einigen Jahren. Viele Eltern praktizieren es, ohne dass es darüber Zahlen gibt. Diese Lebensform ist sicher auch eine Reaktion auf veränderte Rechtsprechung bei Sorgerecht und Unterhalt. Außerdem: Immer mehr Väter wollen Verantwortung übernehmen nach Trennung und Scheidung, wollen mit ihren Kindern Alltag erleben.

Vielleicht finden Sie die Situation schrecklich: »Ich kann mit meinem Ex-Partner nicht umgehen. Ich will ihn (oder sie) so selten sehen, wie es geht.« Aber Sie wissen auch: Sie werden Ihrem Ex-Partner über Ihr Kind verbunden bleiben. Das Wechselmodell ist die Chance, dass Sie Ihrem Kind den Papa, die Mama erhalten. Und es bietet auch Chancen für Sie.

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland rund 187 000 Ehen geschieden. Mehr als 145 000 Kinder wurden mit dieser Situation konfrontiert. Und mit den einhergehenden Veränderungen und eventuell neuen Partnern bei Mama und Papa. Patchwork-Familien gehören längst zu unserer Lebenswirklichkeit. Wie fügt sich das Wechselmodell hier ein?

Lesen Sie, was Kinder aus Wechselmodell-Familien erzählen. Und junge Erwachsene, die darin großgeworden sind, gleichermaßen erzogen von Mutter und Vater.

Mit unseren Informationen und den Stellungnahmen von Psychologen, einem Familiencoach und einer Rechtsanwältin, sowie zahlreichen Erfahrungsberichten möchten wir verantwortungsvollen Eltern, die nicht mehr zusammenleben wollen, Mut machen. Mut machen, sich dieses Lebensmodell anzuschauen und es zu prüfen – als Alternative zum Althergebrachten.

1. Die Trennung: Eine heile Kinderwelt zerbricht. Etwas Neues entsteht

Jeden Sonntag gegen 18 Uhr macht sich Lisa auf den Weg. Mal an der Hand ihrer Mama, mal an der Hand ihres Papas. Je nachdem, zu wem sie gerade zieht. Lisa ist acht Jahre alt. Seit einem Jahr leben ihre Eltern getrennt in unterschiedlichen Wohnungen. Die liegen so nah beieinander, dass Lisa immer zu Fuß umzieht. Sie trägt dann ihren Schultornister mit den Delphinen auf dem Rücken, das Kuschelschwein Bärbelchen daran festgeschnallt. Diesmal trägt die Mutter die Sporttasche mit dem Hockeyschläger und die Tasche mit dem großen Zeichenblock. Wenn ihr Vater Lisa dann am nächsten Sonntag wieder zurückbringt, ist das genauso. Fast. Ihr Vater trägt nur die Sporttasche, weil sie beide immer den Zeichenblock vergessen. Den muss Lisa dann am nächsten Tag nach der Schule holen, oder aber der Vater legt ihn vor Mamas Haustür.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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