Einfach gesund - Kai Lühr - E-Book

Einfach gesund E-Book

Kai Lühr

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  • Herausgeber: Kailash
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Simplify your health!

Die ideale Diät, der ideale Sport, die ideale Entspannung … Eine Fülle von Gesundheitslehren verspricht uns die eine einziggültige Methode, um bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Doch welche ist für uns die richtige? Kai Lühr setzt der Verwirrung ein Ende. Er empfiehlt den einfachen geraden Weg zur Gesundheit, den Weg, den jeder gehen und aus vollem Herzen genießen kann. »Einfach gesund« ist eine wahre Fundgrube an kompetenten und lebensbejahenden Empfehlungen: So erfahren wir beispielsweise, warum Gesundheit im Kopf beginnt und wir Störfelder aus unserem Leben entfernen sollten; wie drei kleine Jodpillen Depressionen vertreiben können und Übersäuerung auf unser Herz wirkt; oder dass Tumore Feinde von Geselligkeit sind und leidenschaftlicher Sex jedem Anti-Aging-Präparat vorzuziehen ist. Anhand von Checklisten können wir unsere individuelle Krankheitsprophylaxe entwickeln und zum Beispiel prüfen, ob wir burn-out-gefährdet sind.

Mit seinen stimmungsvollen Farbfotos wirkt dieses Buch besser als jede Medizin: Es verbreitet Heiterkeit, Lust am Leben und die erleichternde Erkenntnis, dass vieles einfacher ist als wir dachten.

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Seitenzahl: 392

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Originalausgabe © 2010 Kailash Verlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH Neumarkter Str. 28, 81673 München Lektorat: Ralf Lay
ISBN 978-3-641-04154-0 V002
www.kailash-verlag.dewww.penguinrandomhouse.de
Inhaltsverzeichnis
Widmung
Vorwort
Zielorientiert
Gerade
Dankbar
Anziehend
Reichhaltig
Strömungs optimiert
Bewusst
Traumhaft
Empfangs-Gereit
Erwachsen
Beurteilt
Gläubig
Verspiegelt
Zeitlos
Langlebig
Geduldig
Entstört
Kraftvoll
Schlank
Schmerzlos
Vorbeugend
Haltungsvoll
Aufgeatmet
Jung
Kölsch
Ernährt
Androgyn
Entspannt
Authentisch
Einfach gesund
Die zehn Lühr’schen Regeln für Ihr tägliches Leben
Nachwort
Wissen ist Macht?
Danksagung
Literatur
Anmerkungen
Über den Autor
Copyright
Für Gary.
Lerne früh, denn es gibt viel zu entdecken.
Vorwort
Mein geschätzter Kollege Dr. med. Eckart von Hirschhausen versuchte vor einigen Jahren, den Entertainer Harald Schmidt zu einem Vorwort für sein Buch Die Leber wächst mit ihren Aufgaben zu gewinnen. Der antwortete nur sinngemäß: Vorworte liest eh kein Mensch. Und so endete auch mein Versuch, Herrn Dr. Hirschhausen zu einem Vorwort zu überreden, mit einer Absage. »Na, Gott sei Dank«, werden Sie vielleicht denken, wenn auch Sie kein Freund von Vorworten sind. Stattdessen will ich Sie an dieser Stelle vor diesem Buch warnen.
Sie halten keinen typischen Gesundheitsratgeber in der Hand, der sich mit komplexen Symptomen und deren gezielter Behandlung beschäftigt. Die gibt es bereits in ausreichender Zahl. Als praktischer Arzt will ich Sie vielmehr an die wichtigsten Ursachen von Krankheit heranführen und einfache Lösungsvorschläge aufzeigen. Und die heißen nicht Rheuma- oder Migränetherapie. Es wird Zeit, unsere ursprünglichen Zentralrechner Kopf und Herz in die Genesung mit einzubeziehen. Daher werde ich im ersten Teil des Buches grundlegende spirituelle Erkenntnisse in alltagstauglicher Form darlegen, um Ihre zukünftige körperliche »Baustelle« abzusichern. Denn nur wenn wir Gesundheit als absolute Einheit von Körper, Seele und Geist betrachten, wird unser Wunsch nach uneingeschränkten Möglichkeiten wahr.
Lassen Sie sich bei der Lektüre dieses Buches von Ihrer inneren Stimme leiten. Beginnen Sie dort, wo es Sie hinzieht. Ich verspreche Ihnen: Nach dem Gesetz der Anziehungskraft werden Sie dort landen, wo Ihre versteckten Bedürfnisse sind. Vielleicht werde ich einiges an Staub aufwirbeln, vielleicht stoße ich auf anfängliche Ablehnung, vielleicht wecke ich auch unangenehme Emotionen. Versprechen Sie mir bitte dennoch eines: Nutzen Sie die einmalige Chance, Ihre guten Anlagen in eine strahlende Erscheinung umzubauen. Beginnen Sie mit dem Wichtigsten, was Sie besitzen: sich selbst. Dann dürfen am Ende auch Sie sagen: »Mein Arzt wird mich vermissen.«
Erlauben Sie mir nun, Sie mit einer wundervollen kurzen Ausführung von Charlie Chaplin zu begrüßen. Er schrieb diese grandiose Lebensessenz an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959.
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist. Von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigeneWahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich: Das nennt man REIFE.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich: Das nennt man EHRLICHKEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, was mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das »gesunden Egoismus«, aber heute weiß ich: Das ist SELBSTLIEBE.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: Das nennt man DEMUT.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander, und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!
Zielorientiert
Ohne Visionen Kein Weg. Ohne Weg kein Ziel. Ohne Ziel kein Sinn. Gestatten Sie mir, Sie ein Stück mitzunehmen. Mein Ziel ist es, Ihnen den Weg zur universellen Gesundheit zu zeigen. Um dann gemeinsam dieses Ziel zu
Wer wünscht es sich nicht: ein Leben ohne Schwierigkeiten, Streit und Probleme? Das wäre das Paradies auf Erden, oder? Doch wenn dieses Leben hier bereits das Paradies wäre, worauf sollten wir uns dann freuen? Worauf wollten wir unsere Träume aufbauen, wenn sich alle Wünsche schon jetzt erfüllten? Würden wir das denn wollen? Wie könnten wir überhaupt wissen, was »gut« ist, wenn wir nicht wüssten, was »schlecht« ist?
Ja, liebe Leserin, lieber Leser – Sie haben gerade erst angefangen, dieses Buch zu lesen, und sind schon mittendrin in der alltäglichen Ambivalenz und Polarität des Lebens. Der deutsche Dichter Ewald Christian von Kleist schrieb einmal: »Der Schmerz macht, dass wir die Freude fühlen, so wie das Böse macht, dass wir das Gute erkennen.« Alles hat zwei Seiten. Kein Tag ohne Nacht, keine Sonne ohne Wolken, keine Liebe ohne Schmerz. Doch wir wollen diese Wahrheit einfach nicht hinnehmen – und schon entstehen tägliche Probleme. Sie kennen sicher auch jemanden in Ihrer unmittelbaren Umgebung, der in einer eigentlich entspannten Runde immer wieder den Einwurf bringt: »Ja, aber das Problem ist doch …?«
Wenn wir lernen, die natürliche Ordnung des Universums zu akzeptieren, und nicht ständig dagegen ankämpfen, werden unsere Tage bedeutend einfacher, unser gefühltes Umfeld entspannter und unsere Körper gesünder. Das ist meine Motivation: einfach gesund zu sein – ich, Sie, wir alle. Die Zeit ist reif dafür. Viele verborgene Geheimnisse kommen in diesen Jahren der Umstrukturierung endlich ans Tageslicht. Und jetzt halten auch Sie ein Buch in den Händen, das Ihnen auf gut verständliche Weise den ganzheitlichen Weg zu glücklicher Gesundheit zeigen will.
Ist es nicht ebenso unser aller Ziel, mit zunehmendem Alter ein gewisses Maß an Weisheit zu erlangen? Also »dem universellen Kern des Ganzen« auf die Spur zu kommen? Wobei wir auch erkennen, warum bestimmte Dinge passieren müssen und andere ausbleiben? Und begreifen, dass alles, was passiert – Gutes wie Schlechtes -, letztlich nur zu unserem Besten geschieht? Können Sie sich vorstellen, dass Sie wahres Glück in jedem Moment Ihres Tages erleben, gleich, was sich ereignet? Ob die Sonne vom klaren Himmel scheint oder der nimmer enden wollende Regen auf den grauen Tag herniederprasselt? Das kann Ihnen eigentlich egal sein, da es zu den Angelegenheiten gehört, die sich ohnehin nicht beeinflussen lassen. Auch geht nicht jeder Wunsch in Erfüllung. »Leider!«, mögen Sie sagen, aber neben Ihrer freien Entscheidung gibt es ja auch noch die berühmte Vorherbestimmung und ebendiese (Natur-)Gesetze, die sich nicht ändern lassen.
Schon aus dieser Erkenntnis heraus sollte Ihr munteres Herz mit einem wohligen Gefühl erfüllt werden. Und ist das Herz erst einmal glücklich, wird das Gehirn und danach Ihr ganzer Körper von dieser Lebensfreude ergriffen.
Amerikanische Wissenschaftler haben unlängst festgestellt, dass die Schwingungen, die vom Herzen ausgehen – das sogenannte Magnetfeld des Herzens -, bis zu fünftausendmal stärker sind als die intensivsten Gedanken. Wir haben es alle schon einmal erlebt: Wir stehen beispielsweise in einer größeren Ansammlung von Menschen, vielleicht auf einem Empfang oder einer Vernissage, und plötzlich verstummen die Gespräche. Alle Gesichter wenden sich mit einem Mal dem Eingang zu. Denn dort betritt just in diesem Moment ein Mensch den Raum – aber mit was für einer sensationellen Aura! Wir sind unwillkürlich fasziniert von dieser Ausstrahlung. »Was hat der, was ich nicht habe?«, werden sich später einige der Besucher fragen.
»Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.«
Joseph Joubert (1754-1824), französischer Moralist und Essayist
Ausgehend von diesen neuen Erkenntnissen aus dem medizinischen Forschungsland Nummer eins können wir vermuten, dass dieser Mensch, ob Mann oder Frau, über ein unglaublich starkes Magnetfeld des Herzens verfügen muss. Andere Kulturen nennen es vielleicht »die exogene Chakrawirkung« oder »das Aurafeld«. Wichtig ist aber die Feststellung, dass diese Person zumindest zum Zeitpunkt ihres Erscheinens offenbar mit sich, der Welt und dem Universum im Einklang war.
Im Grunde wäre es gar nicht so schwer, auch unsere eigene positive Aura zu verstärken beziehungsweise zu optimieren. Wir bräuchten »nur« zu lernen, in unserem Leben zielgerichtet den geraden, den einfachen, den kampflosen Weg zu gehen. Und öfter auf unser fleißiges Herz hören, darauf, was dieses wertvolle Organ – ohne das Gehirn zu fragen – jetzt und in diesem Moment gerade am liebsten tun würde. Uns abkoppeln von den ständigen problembehafteten Gedanken und Gesprächen. Uns von Menschen fernhalten, die unserer Harmonie nicht guttun. Uns darauf besinnen, was uns glücklich macht.
»Man muss einfach reden, aber kompliziert denken – nicht umgekehrt.«
Franz Josef Strauß (1915-1988), deutscher Politiker
Und genau jetzt fordere ich Sie auf, sich gemütlich zurückzulehnen, sich auf Ihr Herz zu konzentrieren und sich die Zeit zu nehmen, genau das zu tun, was Sie hier und jetzt am glücklichsten machen würde. Ohne Rücksicht auf all die Verpflichtungen, die natürlich gerade in diesem Augenblick auf Sie warten.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Die Welt dreht sich auch ohne Ihr Zutun weiter. Sorgen Sie dafür, dass Sie für eine Weile alles stehen und liegen lassen können, und handeln Sie einfach spontan: Öffnen Sie Ihr Herz für einen Moment des Glücks! Zaubern Sie ein Lächeln auf Ihr Gesicht, bereiten Sie sich Freude, spüren Sie die endlose Liebe, die Ihnen zuteilwird.
Und so sind wir bei meiner Empfehlung für den Umgang mit diesem Buch angekommen. Es ist kein theoretisch-medizinisches Fachbuch, vielmehr soll es auf gut nachvollziehbare Weise die Symbiose von Körper, Seele und Geist stärken. Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich jeweils mit einem besonderen Thema. Wie im »richtigen Leben« ist keine strenge Ordnung zu erkennen, und mit keinem Kapitel werden sich alle Leser gleichmäßig identifizieren. Aber jeder einzelne Abschnitt betrifft ein wichtiges Thema, dem wir in unserem Erdendasein begegnen. Ob persönlich oder im direkten Umfeld.
Lassen Sie sich Zeit beim Lesen. Sie werden immer wieder Empfehlungen entdecken, deren Umsetzung einen oder mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Ich rate Ihnen, in dieser Zeit nicht mit der Lektüre fortzufahren, sondern bei dem jeweiligen Kapitel zu bleiben, es eventuell erneut auf sich einwirken zu lassen und erst mit dem nächsten Thema zu beginnen, wenn Sie die Empfehlungen des letzten verinnerlicht haben.
Auch wenn Sie am Ende angekommen sind, kann dieses Buch ein treuer Begleiter bleiben, der Ihnen, Ihrer Familie, Ihren Freunden und Bekannten in verschiedenen zukünftigen Lebenssituationen zum Nachschlagen und als Erinnerungsstütze dient.
Wenn Sie Ihr Leben auf diese Weise bewusst und zielorientiert führen, wird viel passieren – in Ihrem Inneren wie auch in Ihrem Umfeld. Denn das Leben ist die beste Unterhaltungsshow, die Ihnen je geboten werden kann. Komödie, Spannung, Drama und Tragödie wechseln sich regelmäßig ab, und alle Genres dienen – bei entsprechender Betrachtungsweise – unserer persönlichen Weiterentwicklung.
Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit eines Körpers ohne einschränkende Symptome ist so groß wie die einer Maschine, die nie repariert werden muss. Die Frage, die sich stellt, ist nur: Wie gehe ich mit den kleinen und großen Einschränkungen auf geistiger und körperlicher Seite um? Lasse ich mich dadurch aus meinem inneren Gleichgewicht bringen? Bekomme ich Angst, wenn der Puls unruhig schlägt? Oder der Kopf munter vor sich hin schmerzt? Halte ich gesundheitliche Einschränkungen für ärgerlich? Für überflüssig? Oder lehne ich sie gar völlig ab?
Mein Ziel ist es, Sie bei diesen emotionalen Widerständen zu begleiten und Ihnen mit Hilfe einiger Empfehlungen eine neue, eine einfache Richtung zu zeigen. Eine Richtung, die geradewegs aus kreisenden Gedanken in eine wunderbare neue Orientierung führt. Eine Richtung, die ein einziges Ziel hat: uns alle aus der passiven Erduldungshaltung in eine aktive Handlungsphase zu bewegen. Denn am Ende des Weges winkt immer die Zielflagge.
Also, lassen Sie uns starten: Wer zuerst ankommt, sagt den anderen, wie’s geht … Einverstanden?
Gerade
Kurvenreich oder geradlinig? Das Leben kann einfach oder beschwerlich sein. Lange Umwege verlängern den Weg zum Ziel, doch wer will auf seinem interessanten Lebensweg schon wertvolle Zeit verlieren?
Was will Ihnen dieses Buch sagen? Warum haben Sie es gekauft? Weil wir alle im Grunde genommen einen einzigen Wunsch haben: gesund und glücklich zu sein. Dem Dalai Lama zufolge ist glücklich zu sein sogar der Sinn des Lebens. Es wäre doch so schön: genießen, sich freuen, lieben, lachen. So, wie es uns manche Menschen vorleben. Heidi Klum zum Beispiel begeistert vor allem dadurch, dass sie fast ständig lächelt. Solch eine Lebensfreude kann ansteckend sein.
Und was macht die Mehrzahl der Menschen? Sie vergraben ihre Sorgen, für alle anderen sichtbar, in tiefen Mimikfalten. Gehen Sie doch einmal samstags in die Stadt und zählen Sie eine Stunde lang all die griesgrämigen Gesichter. Das Ergebnis wird wahrscheinlich niederschmetternd sein: selbst an Tagen, an denen die Sonne vom Himmel lacht. Nur die Jugend erfreut uns oft durch ihre kindliche, reine Freude in ihren Augen. Dank Botox können einige es sich leisten, die Falten zeitweise verschwinden zu lassen. Das sieht des Öfteren etwas künstlich aus, scheint aber zumindest dem Ego zu helfen. Dabei wäre es viel einfacher und »gerader«, sich selbst und den anderen ein strahlendes Gesicht zu zeigen.
Stellen Sie sich vor, Sie wollten mit dem Auto von Frankfurt nach München fahren. Heutzutage tippen Sie im Navigationssystem die beiden Städte nebst Straßennamen ein, drücken im Menüpunkt »Einstellungen« die Option »Schnellste Strecke« und lassen sich von der freundlichen Stimme den Weg weisen. Analytisch gesehen, ist dies die effizienteste Lösung. Logisch und einfach. Wenn Sie in kürzester Zeit an Ihrem Ziel ankommen wollen, würden Sie nie einen Umweg in Kauf nehmen. Nicht mal eben von der Autobahn abfahren und – statt nach Süden – fünfzig Kilometer nach Norden fahren. Ganz abgesehen davon, dass Ihr Navigationssystem penetrant fordern würde: »Bei der nächsten Möglichkeit bitte wenden.«
Das Navi-Prinzip funktioniert in unserem Leben ähnlich, nur dass die freundliche Stimme des Universums indirekt zu uns spricht: Immer wenn wir uns »verfahren«, treten merkwürdige Phänomene auf.
Nehmen wir einmal an, Sie stürzen in Ihrem Haus, in dem Sie jeden Winkel kennen, die Treppe hinunter und brechen sich den Unterarm. Die erste, völlig normale Reaktion ist die Frage:
»Wieso ich?« Als Nächstes wird die Schuldfrage geklärt: »Mensch, bin ich blöd?!« Oder: »Wer hat denn auf der Treppe dieses Papier liegen lassen?« Nun geht es an die Problemlösung: »Wer kann mir jetzt helfen? Wie organisiere ich mit dem Gipsverband mein alltägliches Leben?«
Und dann fängt meist das Jammern an. Frauen neigen gewöhnlich dazu, die Geschichte in jedem Detail mindestens zehnmal zu erzählen, bis die Story an sich langweilig wird und sie es somit verarbeitet haben. Männer verdrängen die Probleme gern und beschäftigen sich lieber mit der Lösung: Was kann ich tun, damit der Gips am schnellsten wieder runterkommt?
Nun zurück zu unserem Navigationssystem »Bei der nächsten Möglichkeit bitte wenden«. Das Universum, eine höhere Macht, Gott, wie immer Sie es nennen mögen, hat auf Ihrem Weg eine »Umleitung« oder einen Stau beziehungsweise eine kurze Ruhepause geplant, eine »Rast«, während der Ihr überanstrengter Körper wieder zu Kräften findet und Sie – krankheitsbedingt – in der wahrsten Bedeutung des Wortes wieder zur »Be-sinn-ung« kommen, in der Sie Ihre Reserven wieder auffüllen können. In dieser Zeit des Stillstands können Sie auch überlegen, ob Sie sich nicht verfahren haben.
»Zu mancher richtigenEntscheidung kam es nur,weil der Weg zur falschenEntscheidung gerade nichtfrei war.«
Hans Krailsheimer (1888-1958), deutscher Schriftsteller
Versetzen Sie sich im Geiste noch einmal auf die Autobahn und stellen Sie sich vor, dass plötzlich, inmitten all der hektischen Raserei, der Verkehr stockt. Und jetzt sind wir bei der ersten Empfehlung. Denken Sie nicht: »Herrgott, wie lange stehe ich nun hier auf der Bahn?« Sondern: »Ich freue mich über diese kurze Pause, die Minuten des tiefen Durchatmens, die frische Luft, die durch das offene Fenster strömt, den Blick auf die Natur …«, was auch immer sich gerade in diesem Moment darbietet. Und seien Sie dankbar, dass es nicht Ihr Auto war, das in diesen schrecklichen Verkehrsunfall verwickelt war. Wenn dann der Verkehr wieder fließt, genießen Sie diesen Moment ebenfalls, frisch erholt durch Ihre Sinne, die sich – allein durch Ihre veränderte Sichtweise – kurz erholen durften.
Am Stau wie am Sturz können Sie (im Nachhinein) nichts ändern. Selbst der Gedanke »Wäre ich doch anders gefahren!« oder »Hätte ich doch bloß besser aufgepasst!« ändert die Situation in keiner Weise. Mein Vater sagte immer: »Wenn das Wörtchen ›wenn‹ nicht wär, wär mein Vater Millionär.« Nur Ihre Gedanken verändern das Geschehene. Denn nichts, was passiert, geschieht in unserem perfekten Universum ohne Sinn.
Erst wenn wir lernen, uns diesem Naturgesetz zu fügen, erst wenn wir wirklich in diesem Sinne »gottergeben« sind, wird unser Leben einfacher und unser Weg gerader. Das durfte ich am eigenen Leib erfahren. Früher war ich Perfektionist, »Controller« und manchmal Choleriker in einer Person. Perfekte Planungen und die Kontrolle über die fehlerfreie Ausführung all meiner Vorhaben bestimmten meinen Alltag. Bis dann eines Tages ein großes Projekt ins Wasser fiel. Verlustreich, deprimierend und lehrreich zugleich.
Dieses Leben ist kein Paradies, und so treten immer wieder Schwierigkeiten auf. Wer schon einmal ein Haus gebaut hat, weiß, wovon ich rede. Wenn’s dann nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat, wird man wütend. Diese Wut jedoch macht die Angelegenheit auch nicht besser. Sie schadet nur uns selbst, denn sie richtet sich letztendlich gegen uns.
Nach Edward A. Murphys Gesetz1 wird das Schlimme immer noch schlimmer. Sie denken, die Talsohle sei erreicht, da platzen neue Untiefen auf. Aber warum ist das so? Weil Sie das Schlimme als das Schlimme betrachten. Streichen Sie doch einmal in Murphys Gesetz das Wort »Schlimme« und ersetzen Sie es durch »Gute«. Indem Sie das Vorzeichen ändern, von Minus auf Plus, drehen Sie das Gesetz um: »Das Gute wird noch besser.« Wenn man die eigene Einstellung zum Geschehen ändert, ändern sich auch die Konsequenzen.
Es regnet – schön! Dann kann ich endlich das Buch lesen, das mir meine Mutter geschenkt hat. Das gemeinsame Abendessen mit Freunden wurde abgesagt – schön! Dann gönne ich mir mit meiner Frau ein besonderes Abendessen, nur wir beide. Ich habe mir eine Grippe eingefangen – schön! Dann will ich meinen Körper einmal richtig mit Fieber reinigen, bis in die letzte Ecke.
Wie oft habe ich in der Praxis schon Einwände gehört wie: »Ich weiß, Herr Doktor, Sie haben ja recht. Aber …« Dann denke ich: Der Patient will gar nicht gesund werden. Der Leidensdruck scheint noch nicht hoch genug zu sein. Denn wer aus ganzem Herzen gesund werden möchte, gesund in dieser Einheit von Körper, Seele und Geist, der fängt mit den Veränderungen in seinem Leben sofort an.
Beginnen auch Sie jetzt, in diesem Moment, Ihr neues Leben zu leben. Ein Leben, in dem es ab sofort viel einfacher, viel gerader zugeht. Ein Leben, in dem Sie sich nicht mehr wehren, nicht mehr sinnlos Energie für das Hadern mit dem Schicksal verschwenden. Nicht mehr gegen Windmühlen kämpfen. Ein Leben, in dem nichts und niemand Ihr Lächeln aus dem Gesicht stehlen kann. Ein glückliches Leben.
»Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts.«
Søren Kierkegaard (1813-1855), dänischer Philosoph und Theologe
Empfehlungen
Aller guten Dinge sind drei. Nehmen Sie sich die nächsten drei Tage vor, alles, was geschieht, positiv zu betrachten. Öffnen
Sie Ihre Augen, Ihre Ohren, Ihren Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn, öffnen Sie Ihr Herz, Ihre Seele für all die guten Erlebnisse, die uns jeden Tag widerfahren. Fühlen Sie das Lächeln, das sich genau in diesem Moment auf Ihre Augen legt. Gehen Sie zum Spiegel und staunen Sie über die kleinen Fältchen, die sich in Ihren Augenwinkeln und um Ihren Mund legen (wenn Botox Ihre Mimik nicht gerade verhindert …).
Fragen Sie jeden Morgen Ihr Herz, was ihm heute Freude bereiten könnte. Egal, was es sagt, tun Sie’s! Es wird wissen, was Ihnen guttut.
Und wenn etwas vordergründig Unangenehmes passiert, lassen Sie es erst einmal einfach geschehen. Ziehen Sie die Konsequenzen, die gezogen werden müssen. Aber vergessen Sie die Angelegenheiten, die auch ohne entsprechende Reaktionen wieder im Sande verlaufen werden.
Und vergessen Sie an diesen drei Tagen nie: lächeln, lächeln, lächeln! Wenn morgens der Wecker klingelt: lächeln. Wenn das Telefon schon wieder schellt: lächeln. Wenn der Bäcker Ihre Lieblingsbrötchen nicht mehr hat: lächeln.
Vielleicht gefallen Ihnen diese drei Tage so sehr, dass Sie gar nicht mehr anders leben wollen.
Dankbar
Dankbarkeit ist eine Grundhaltung die besonders in den sogenannten Ländern immer weniger gelebt wird. Dabei ist es gerade diese innere Haltung,die uns ein Lächeln in
Ich behaupte wie zum Beispiel schon Wallace D. Wattles2 vor mehr als hundert Jahren, dass jedes Lebewesen auf dieser Welt ein angeborenes Recht darauf hat, glücklich und zufrieden zu sein. Und zwar auf allen Ebenen, also körperlich, geistig und seelisch. Das ist auch, wie unter anderem im Grundgesetz festgeschrieben, das Recht auf Freiheit. Wenn wir glauben, dass es kein Zufall, sondern göttliche Bestimmung ist, an einem bestimmten Tag das Licht der Welt zu erblicken, und gleichzeitig davon ausgehen, dass Gott in seiner unendlichen Liebe nur das Beste für uns will – was immer uns geschieht -, müssen wir diese Wahrheit anerkennen und auch dafür dankbar sein. Er will uns nicht wehtun, er freut sich über unser Glück, und er freut sich über unsere Dankbarkeit.
Man sagt, dankbare Menschen sind gläubige Menschen. Erinnern Sie sich einmal an Ihren letzten Geburtstag. Sie bekommen Geschenke, erhalten liebevolle Anrufe, genießen die ungeteilte Aufmerksamkeit Ihrer Mitmenschen. War dieser Tag nicht herrlich? War es nicht schön, »Danke« zu sagen? Lassen Sie diesen Tag noch einmal vor Ihrem geistigen Auge passieren. Sie sind zwar dem Datum nach ein Jahr älter geworden, aber die Glückwünsche haben ihn versüßt.
Und dann stellen Sie sich vor, dass Sie keinem der Gratulanten »Danke« gesagt hätten. Kein Danke für die wunderbaren Blumen, kein Danke für die Geschenke, die Karten, die Anrufe, den selbstgebackenen Kuchen. All die Aufmerksamkeiten hätten Sie angenommen ohne irgendeine positive Gefühlsregung. Glauben Sie, an Ihrem nächsten Geburtstag würden sich wieder alle melden? Oder wird es nicht eher so sein, dass Sie – nach anfänglichem Missmut – bei den anderen in Vergessenheit geraten?
Und jetzt noch einmal zurück zu dem universellen Naturgesetz: Wenn wir Gott nicht danken für all die schönen Erlebnisse, für das Essen auf dem Tisch, die saubere Luft, die wir atmen dürfen, den Frieden in diesem Land, dann wird auch er uns auf lange Sicht nicht mehr mit alldem bedenken. Und da Gott nun einmal viel großmütiger ist als jedes seiner Geschöpfe, lässt er mit zunehmender Intensität vorab seine unmissverständlichen Warnschüsse los. Krankheit, familiäre Tragödien, wirtschaftlicher Verlust, Streit oder nur der Strafzettel an der Windschutzscheibe sind die Denkzettel, die er uns verpasst.
Und was machen wir? Wer sagt in einem solchen Moment schon: »Gott sei Dank!«? Im Gegenteil, wir ärgern uns eher über solche »Schicksalsschläge« und begreifen sie nicht als »Wink des Schicksals«. In der orientalischen Kultur ist es üblich, »Alhamdulillah« zu sagen. »Alles Lob sei Gott« oder auch »Gott sei gedankt« ist die Erwiderung auf die Frage nach dem Befinden, nach der Familie, nach dem Job. Ein marokkanischer Freund sagte einmal auf meine Frage »Wie geht es dir?«: »Auf der einen Seite alhamdulillah, auf der anderen Seite: Ich habe seit Tagen unerträgliche Krämpfe im Bauch. Kannst du mir etwas empfehlen?«
Ist das nicht wunderbar? Trotz starker Schmerzen vergaß er nicht, dass alles von dem einen Schöpfer kommt. Nicht nur das vermeintlich Gute, sondern auch das vermeintlich Schlechte. Wenn wir es nun schaffen, für die positiven wie für die negativen Ereignisse ein ehrliches Gefühl der Dankbarkeit zu entwickeln, müsste sich mit der Zeit das Gefühl von unendlichem Glück einstellen.
»Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.«
Dieter Hildebrandt (*1927), deutscher Kabarettist
Vor Jahren wollte ich mit meiner damaligen Freundin zu meiner Mutter fahren. Wie immer war sie zur geplanten Abfahrtszeit nicht fertig. Ich drängelte, rauchte wütend noch eine Zigarette, ging schon zum Wagen und ärgerte mich über die fünf Minuten, die hier vermeintlich sinnlos verstrichen. Dann ging’s endlich los. Zwanzig Minuten später stockte der Verkehr auf der Autobahn, und wir fuhren an einem furchtbaren Trümmerfeld aus Blech, Gummi und Rauch vorbei. Ein Turnschuh lag auf der Fahrbahn, nicht weit weg mehrere Blutspuren. Der Unfall musste sich kurz zuvor ereignet haben, die Rettungskräfte waren noch nicht eingetroffen.
In diesem Moment stellte ich mir – bei allem Mitgefühl für die Opfer – vor, dass wir selbst vielleicht in diesen Unfall hätten verwickelt sein können, wenn wir zur geplanten Zeit abgefahren wären. In den Wochen danach war ich nicht mehr sauer, wenn Uschi wieder einmal länger brauchte. Und unendlich dankbar dafür, dass das Schicksal mich einmal mehr verschont hatte.
Kann Dankbarkeit das Universum gnädig stimmen? In meinen Augen ja. Wie bei unserem Geburtstag stellt es Gott zufrieden, wenn wir ihm danken. Nicht nur bitten oder fordern, sondern ganz bewusst danken. Und – Hand aufs Herz – haben Sie sich schon einmal schlechter gefühlt nach einem »Danke«?
Wobei wir hier eindeutig feststellen müssen, Gott und das Universum sind natürlich nicht darauf angewiesen, dass wir ihm danken. Wenn wir dankbar sind, dann nur und ausschließlich zu unserem eigenen Heil. Und es muss ja auch nicht Gott sein, bei dem wir uns bedanken – es darf ruhig auch das Gegenüber sein. Sie haben vielfältige Möglichkeiten.
Kürzlich fuhr ich mit meiner Frau im Auto und bemerkte, dass sie an irgendetwas Unangenehmes dachte. Als ich sie darauf ansprach, fragte sie: »Wie gehst du eigentlich mit einem schlechten Gedanken um?« Ich antwortete: »Entweder verdränge ich ihn gleich wieder, oder – was besser ist – ich sage zu ihm: ›Danke, dass du da warst. Und jetzt verabschiede ich mich von dir und habe wieder eine gute Stimmung.‹«
Wir sind die Einzigen, die durch unsere dankbare Grundhaltung einen Vorteil ziehen. Weil unser Leben einfacher wird, weil wir Schwierigkeiten abwenden können, weil wir uns die Liebe, die Zuneigung und das Wohlwollen des Universums verdienen. Und wenn unser Leben einfacher und erfolgreicher wird, werden wir millionenfach glücklicher sein. Und damit nicht nur wir, sondern alle Menschen in unserem Umfeld.
Denn Glück ist verdammt ansteckend. Zumindest für die, die ihr Herz geöffnet haben. Die es gelernt haben, die selbstgezimmerte Mauer aus Verletzungen, Enttäuschungen und Schwäche aufzusprengen, die gelernt haben, zu verzeihen und zu vergessen. Und die gelernt haben, trotz ihrer Schicksalsschläge das reine Gefühl der Dankbarkeit zuzulassen.
Empfehlungen
Nehmen Sie sich heute Ihr Recht, dankbar und glücklich zu sein. Und wenn Sie dazu in der Lage sind, gönnen Sie sich etwas: Was bringt das Geld auf der Bank außer den wenigen Zinsen, wenn Sie einen tiefen, unerfüllten Wunsch haben? Erfüllen Sie sich diesen Wunsch heute. Ein neues Mobiltelefon? Eine zweistündige Massage? Ein langer Spaziergang? Ein Ausflug mit der Familie (oder auch mal ohne sie)? Ein Essen im Edelrestaurant? Bummeln durch die Stadt?
Kein Mensch hält Sie davon ab. Die einzige Hürde ist Ihr vermeintliches Gewissen. Dabei müsste diese Gehirnstruktur es wirklich besser wissen. Also tun Sie’s einfach. Genießen Sie jede Sekunde bei der Erfüllung Ihres kleinen oder großen Traums, von der Planung bis zum Erleben. Und seien Sie bei allem dankbar, nicht nur heute. Auch morgen und übermorgen – und den Tag danach. Denn Dankbarkeit ist ein positives Gefühl. Und stärker als alle negativen Gedanken.
Anziehend
Nutzen Sie die Kraft Ihres Geistes. Das physikalische Phänomen der Gravitation, nach der sich zwei Massen gegenseitig anziehen, können Sie in Ihrem ganzen Leben zum Naturgesetz werden lassen. Als Belohnung vertreiben Sie dadurch alles Negative aus Ihrem Alltag.
Reden wir doch einmal über den Unterschied zwischen »kompliziert« und »einfach«. »Kompliziert« leitet sich vom lateini-A schen Wort complicare ab, was »zusammenfalten, verwickeln« bedeutet. Nun, wenn wir zum Beispiel eine Zeitung lesen wollen, knüllen wir sie ja auch nicht erst zusammen, um sie dann zu lesen. In unserem Leben handeln wir aber oft genau so, nämlich dass wir etwas unnötig komplizieren: Wie viele Menschen sagen ständig ohne Not: »Das Problem ist, dass …«? Indem sie das denken, versteht das Universum nur, dass diese Menschen gern ein Problem hätten. Es bekommt also das Signal, Probleme zu schicken. Und schon wird’s kompliziert.
Wie Rhonda Byrne in dem wunderbaren Buch The Secret – Das Geheimnis3 ausführt, ernten wir alle die Konsequenz unserer Gedanken. Gehirnströme, oder auch Worte, sind – quantenphysikalisch betrachtet – einzigartige Schwingungen, die wir in unsere Umwelt aussenden. Stellen Sie sich einmal die riesige Anzahl Menschen vor, die alle von einer bestimmten Wolke aus Schwingungen umgeben sind. Wie von einem Stein, der in einen stillen Teich geworfen wird, ein spezifisches Wellenmuster auf der Wasseroberfläche ausgeht, so sendet jeder Einzelne ein solches Feld von Schwingungen aus.
Das Gleiche passiert in unserer direkten Umgebung. Nur gibt es einen riesigen Unterschied in diesen unsichtbaren Wellen. Masaru Emoto, ein japanischer Forscher, hat die Wirkung von Schallwellen auf gewöhnliches Wasser untersucht, indem er im Tonstudio identische, mit Wasser gefüllte Gläser mit unterschiedlicher Musik beschallte.4 Dann hat er das Wasser gefroren und per Mikroskop die gebildeten Wasserkristalle fotografiert. Die Bilder gingen als wissenschaftliche Sensation um die Welt: Harmonische, ebene und perfekte Kristalle bildeten sich nach klassischer Musik, und zwar ganz unterschiedliche bei der Beschallung mit Bach, Mozart oder Beethoven. Und ganz ungleichmäßige, disharmonische nach Hard-Rock-Musik. Man kann dies als Beweis dafür betrachten, dass harmonische, positive Schwingungen eine harmonische, positive Konsequenz nach sich ziehen.
Vergleichbar funktionieren unsere Gedanken. Wenn wir kompliziert denken, hat das komplizierte Folgen. Ein Lieblingsspruch in meinem Leben lautet: »Jede Lösung ist einfach. Wie die Erfindung des Rades.« Und genau das hat Rhonda Byrne – ähnlich vielen anderen Autoren wie etwa Kurt Tepperwein oder Neale Donald Walsch – auch hier auf den Punkt gebracht. Das Gesetz der Anziehung besagt, dass das Universum auf alles reagiert, was wir denken. Wenn wir uns etwas wünschen, brauchen wir uns nur darauf zu konzentrieren. Nicht auf das, was wir nicht haben wollen (Schulden, Krankheit, Unglück), sondern nur und ausschließlich auf den positiv geäußerten Wunsch. Wenn wir uns einen neuen Mantel kaufen möchten, gehen wir ja auch in die Stadt, stöbern in den entsprechenden Geschäften und erwerben unser Lieblingsstück. Und denken keineswegs die ganze Zeit daran, was wir nicht haben wollen. Das Universum überhört beispielsweise das »keine«, wenn wir sagen: »Ich will keine Sorgen haben«, sondern versteht nur »Sorgen«. Und die bekommen wir dann. Wir sollten besser etwas sagen wie: »Ich will Glück haben.«
Es wäre im Grunde einfach: Sie haben einen bestimmten Wunsch – einen neuen Job, einen Lebensgefährten, ein Haus. Sie konzentrieren sich darauf, leben und handeln demgemäß, und innerhalb eines realistischen Zeitraums wird Ihr Wunsch in aller Regel erfüllt. Weil Sie Ihre Gedanken und Ihre Handlungen konsequent an diesem neuen Ziel ausrichten. Doch für die meisten Menschen ist es schwer, dieses einfache Prinzip in ihrem Gehirn zu verankern.
Keiner weiß, wann der Wunsch in Erfüllung geht. Auch wenn es heißt: »Kleine Wünsche erfüllt Gott sofort, für große lässt er sich etwas mehr Zeit«, können selbst große Wünsche wie eine neue Arbeitsstelle ganz schnell Realität werden, wenn wir uns nicht selbst im Weg stehen. Es ist in der Regel vor allem eine Frage Ihres Engagements.
Vor kurzer Zeit kam eine Patientin mit klassischer Burn-out-Symptomatik in meine Sprechstunde. Nach 28 Jahren bei einer großen deutschen Bank hatte sie sich eine entsprechende Position und ein ansehnliches Gehalt erarbeitet. Dann stellte das Unternehmen seine internen Strukturen aus marktwirtschaftlichen Gründen drastisch um. Und schon war meine Patientin mehr oder weniger überflüssig und erst recht zu teuer. Jüngere Mitarbeiter verdienen nun einmal weniger. Es dauerte nicht lange, und sie erkundigte sich bei der Agentur für Arbeit nach neuen Möglichkeiten. Dort hieß es aber nur: einmal Banker, immer Banker. Entmutigt ging sie weiter zur Arbeit, schaufelte den täglichen Frust mehr und mehr in sich hinein, nur um ein paar Monate später physisch wie psychisch zusammenzubrechen, weil sie sich dem Konkurrenzdruck nicht mehr gewachsen sah. Mit Mitte vierzig einen beruflichen Neuanfang zu wagen gilt wohl allgemein als schwierig.
Dabei gäbe es auch hier eine Lösung, die zwar nicht leichtfallen mag, aber gemessen an der Alternative und ihren Konsequenzen auf lange Sicht die einfachere sein dürfte: früh genug aufs Herz zu hören, das keinen weiteren Tag in dem neu zugewiesenen Großraumbüro ertragen kann, und erst einmal Abstand gewinnen. Ein kurzer oder längerer Urlaub, notfalls auch unbezahlt, schafft zunächst die notwendige Distanz. Und den Raum zum Atmen, zum Nachdenken, zum Träumen von einer besseren Zukunft. Und zum Fokussieren auf einen neuen Job. Oder eine Auszeit zu nehmen, bei der in Deutschland noch keiner verhungert ist. »Inschallah«, sagen die Araber. »So Gott will.« Lassen wir uns überraschen, welche Möglichkeiten sich für alle auftun!
Können Sie sich noch an Ihre Jugend erinnern, den Wunsch nach einer Freundin oder einem Freund? Manchmal hat die Singlezeit lange gedauert, und man verzweifelte so oft an seiner Einsamkeit. Vor allem wenn man andere Paare sah, die Hand in Hand spazieren gingen oder verliebt auf einer Parkbank saßen. Und dann, von einem Tag auf den anderen, wusste man plötzlich gar nicht, für welchen der potenziellen Kandidaten man sich denn nun entscheiden sollte. Mit zunehmendem Wunsch und Verlangen konnte das Universum gar nicht anders, als zu reagieren. Und zwar mit dem naturtypischen Hang zum Überfluss.
Genauso wie der Bauer einen Samen in die Erde bringt und auf Wachstum und Ernte wartet, säen Sie mit Ihren Gedanken die zukünftigen Ereignisse. »Säe, und du wirst ernten«, sagte der Schriftsteller Theodor Weißenborn.
»Diejenigen, die pflanzen, leiden manchmal unter Unwettern, unter den Jahreszeiten, und ruhen selten aus. Doch anders als ein Gebäude hört ein Garten nie auf zu wachsen. Und da er die Aufmerk samkeit des Gärtners immer fordert, kann für denjenigen, der pflanzt, das Leben ein großes Abenteuer sein.«
Paulo Coelho (*1947), brasilianischer Schriftsteller
Empfehlungen
Fangen Sie heute an zu pflanzen. Fangen Sie heute an, die Gegenstände und Ereignisse anzuziehen, die Sie sich wünschen. Doch bedenken Sie dabei, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. »Du kannst nicht Schlittschuhlaufen lernen, ohne dich lächerlich zu machen«, sagte der angloirische Schriftsteller und Nobelpreisträger George Bernard Shaw. »Auch das Eis des Lebens ist glatt.« Fangen Sie mit einem kleinen Wunsch an. Zum Beispiel, dass heute alle Menschen freundlich zu Ihnen sein sollen. Bei Ihren Wünschen ist nur eine Grundregel zu beachten – sie müssen mit den Gesetzen des Universums beziehungsweise den Naturgesetzen konform gehen.
Konzentrieren Sie sich bereits am Morgen, direkt nach dem Aufstehen, auf Ihre Ziele, meditieren Sie, beten Sie, senden Sie Ihre persönliche Tageswelle aus, etwa: »Die Menschen sind heute freundlich zu mir.« Und bedanken Sie sich gleichzeitig bereits für die erfolgte Lieferung. Denn Ihr »Paket« ist schon auf dem Weg. Zweifeln Sie nicht, Sie brauchen es nur noch entgegenzunehmen.
Pflanzen Sie diesen Gedanken in Ihren Tag. Denken Sie ihn immer wieder, denken Sie und senden Sie. Sie werden erstaunt sein, wie schnell diese einfache Übung Wirkung zeigt.
Und lassen Sie sich nicht entmutigen, selbst wenn Ihnen ein Zeitgenosse querkommt. Halten Sie kurz inne, konzentrieren Sie sich auf Ihren Tagesgedanken und warten Sie auf die Reaktion. Wenn der Betreffende nicht positiv darauf anspringt – was eher selten vorkommt -, »haken Sie ihn geistig ab«, ohne ihn zu verurteilen (er oder sie war eben nicht auf Ihrer Wellenlänge), und denken Sie weiter konsequent: »Heute sind alle Menschen freundlich zu mir.« Der Nächste, dem Sie begegnen, wird umso netter zu Ihnen sein. Garantiert! Es kann gar nicht anders sein, denn Ihre Gedanken verändern Ihr Umfeld.
Und morgen nehmen Sie sich etwas anderes vor, vielleicht sogar zweierlei. Pflanzen Sie einfach zwei Samen, und Sie werden zwei Blumen erhalten. So geht es weiter. Das Naturgesetz der Anziehung funktioniert immer.
Wenn Sie die Technik der »sicheren Bestellung« weiter perfektionieren möchten, gibt wiederum die Bibel den optimalen Weg vor: Bevor (!) Jesus den leblosen Lazarus ins Leben zurückholte, bedankte (!) er sich bei Gott dafür, dass sein in wenigen Minuten ausgesprochener Wunsch erfüllt worden »ist«. Erst danach sagte er: »Lazarus, steh auf.« Das heißt, Jesus hat das zukünftige Ereignis in die Vergangenheit geholt und sich in der Gegenwart dafür bedankt. Also: Ehe Sie sich etwas wünschen, etwas beim Universum bestellen oder ein Projekt angehen, bedanken Sie sich bereits für die gelungene Umsetzung.
Denn wie heißt es doch nach derselben Quelle? »Einem jeden geschehe nach seinem Glauben.«
Reichhaltig
SchöpfenSie aus der Natur und integrieren Sie unerschöpflichen Reichtum in Ihr Leben. Das Gefühl des Mangels ist im Mensch. Leben. Universum nicht vorgesehen, der Mensch zwingt sich damit aber in unnatürliche Grenzen.
Wenn wir jeden Tag so vor uns hin leben, vereinnahmt von den üblichen Pflichten, Sorgen und Erledigungen, verlieren wir manchmal den Blick für das ganzheitliche Große. Konzentrieren Sie sich doch einmal auf den Überfluss der Erde, ja, des gesamten Universums. Die Sterne am Nachthimmel zum Beispiel, die Wanderern und Seefahrern den Weg weisen, scheinen millionenfach am Firmament zu stehen.
Segeln ist mein Hobby. Und der Traum von der ersten Nachtfahrt verfolgte mich seit meiner Kindheit. Ich war vor Jahren dann nahe Portugal unterwegs, mit Ziel Madeira. Als die Sonne untergegangen war, wurde es schnell derart dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Nur die Gischt der Wellen schimmerte weißlich. Ein einziger Stern leuchtete am Himmel, eine Orientierung war – abgesehen vom beleuchteten Kompass – unmöglich. Kurz darauf erschienen immer mehr Sterne am dunklen Himmel, und schon war dieses komplette Halbrund über und über besät mit leuchtenden Punkten. Um den Kurs halten zu können, hätten vielleicht zwanzig Sterne gereicht, aber diese Überfülle beeindruckte mich doch enorm.
Oder schauen Sie sich im Frühjahr die Blüte der Bäume an: Millionen Blüten wachsen scheinbar um die Wette, ganze Landstriche sind übersät mit einem bunten Kleid. Dabei reichen für die Fortpflanzung nur vergleichsweise wenige Samen. Ähnlich verhält es sich beim Menschen: Sechzig Millionen Spermien buhlen um die Befruchtung eines einzigen weiblichen Eies. Alles in der Natur ist im Überfluss vorhanden. Also ist Überfluss natürlich.
Und wovon träumen die Menschen? Gesundheit im Überfluss, Geld im Überfluss, Liebe im Überfluss: Meist bleibt dieser Traum ein Traum, weil wir in unserer Erziehung einer fatalen Fehlprogrammierung unterworfen waren: »Geld stinkt«, »Auf gute Tage folgen immer schlechte«, »Übermut kommt vor dem Fall«, »Reiche Menschen sind nicht glücklich« … So oder ähnlich mögen die Sätze geklungen haben, die wahrscheinlich auch Sie zu hören bekamen. Das menschliche Großhirn hat in seinem Speicher diese Glaubenssätze und holt sie leider viel zu oft wieder ins Bewusstsein. Eine unglückliche Vernetzung von Programmierungen. In natürlicher Konsequenz schränkt damit Ihr eigenes Gehirn Ihre Möglichkeiten genauso ein wie der Geschwindigkeitsbegrenzer die Möglichkeit eines schnellen Autos. Und damit wird im täglichen Leben Mittelmaß oder schlimmstenfalls Misserfolg programmiert.
Um diese unbefriedigende Situation vor sich selbst zu rechtfertigen, werden in der Folge vor dem geistigen Auge die Vorteile jenes defizitären Zustands vorgeschoben. Bei chronisch Kranken reden wir in der Medizin dann vom »positiven Krankheitsgewinn«. Der Betroffene fühlt sich wohl, wenn ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit seines direkten Umfelds zuteilwird. Der Lebenspartner, die Eltern, der Arzt oder Psychologe kümmern sich ja mehr um einen, haben mehr Zeit, als wenn man gesund wäre.
Der sozial Schwache kann seine Situation beklagen und erntet Mitleid. Der Verzweifelte erzählt zwar jedem von seinem Schicksal, hört aber nicht auf die guten Ratschläge, die die ihn Liebenden ihm geben. Ist das natürlich? Definitiv ein großes Nein!
Es hat keiner bestimmt, dass die Menschen im Mangel und im Unglück leben sollen. Im Gegenteil, jeder Mensch auf dieser Erde hat das angeborene Recht auf Glück und Reichtum. Nicht – wie üblich verstanden – auf Unmengen von Geld oder Gütern. Es gab in der Geschichte nie Zeiten, in denen alle Menschen überflüssig viel Geld hatten, und es wird sie voraussichtlich auch nie geben. Vielmehr ist es das Recht auf Reichtum für den Körper (Gesundheit), die Seele (Reinheit) und den Geist (Wissen). Und zwar in ausgewogenem Verhältnis.
Wenn wir körperlich gesund sind, im Vollbesitz unserer Kräfte, können wir unter normalen Rahmenbedingungen arbeiten, Geld verdienen, eine Familie versorgen, die täglichen Arbeiten verrichten, Sport treiben, Reisen unternehmen. Und wir können mit dem verdienten Geld viel Gutes bewirken. Reichtum im gesamten materiell-körperlichen Bereich, richtig eingesetzt, dient der Gesellschaft, denn die gebende Hand macht glücklicher als die nehmende.
Schon die Protestanten im Mittelalter haben diese Einstellung kultiviert. Wer viel gab, war in der Gesellschaft angesehen. Wie viele Wohltätigkeitsveranstaltungen finden heutzutage unter Prominenten statt, wo bereits die Eintrittskarte 10 000 Euro und mehr kostet? Hohe Summen kommen an einem solchen Abend zusammen und werden – hoffentlich – sinnvoll eingesetzt. Wo stünden die weltweit tätigen Hilfsorganisationen, wenn nicht »überflüssiges« Geld, aber auch »überflüssige« Zeit und der körperliche Einsatz der oft ehrenamtlich tätigen Helfer zur Verfügung stünden?
»Geld ist nicht weg. Es hat nur jemand anders«, dies beschreibt am besten den weltweiten Fluss des Geldstroms. Und trotzdem ist es zu einem unserer größten Probleme geworden, weil es eine der wenigen Erfindungen ist, die der Mensch sich nicht von der Natur abgeschaut hat. Die immer wiederkehrenden Finanzkrisen sind das beste Beispiel. Wer in Geld als reinen Wert investiert, wird Gewinn wie Verlust ernten.
In der Natur hingegen ist alles im Fluss. Ich sitze gerade in einem Bootshaus am Rhein. Während der Fluss nur in eine Richtung fließt, fahren die Schiffe flussauf und flussab. Alles ist in Harmonie. Von der Quelle bis zur Mündung wächst dieser Fluss an, um sich schließlich breit in die Nordsee zu ergießen. Dort verdunsten die Wassertropfen, steigen auf und regnen über dem Festland wieder ab. Und schon beginnt dieser natürliche Zyklus wieder von Neuem.
Genau diesen Zyklen folgt auch unser Körper. Auf jede Krankheit folgt wieder Gesundheit, bis auf die eine letzte am Ende des Lebens. Vermögende Mitbürger verlieren ihre Güter und fangen wieder von vorn an. Wenn das Naturgesetz des Gebens eingehalten wird, können wir uns auf das Licht am Ende des Tunnels freuen.
Im Oman lebte eine reiche Kaufmannsfamilie in einer Oase. Als das Vermögen schwindelerregende Höhen annahm, verschenkten sie alles an bedürftige Wüstenbewohner. Dann verdienten sie wieder kräftig mit ihrem Handel, um erneut alles zu verschenken. In einer einzigen Generation haben sie ihr Vermögen siebenmal verschenkt! Und Gott gab ihnen aus seinem unermesslichen Vorrat erneut mehr, als sie benötigten. Kann man nicht daraus folgern, dass das Annehmen göttlicher Gaben und die sinnvolle Weitergabe somit die reine Form des Gottesdienstes ist? Diese Geschichte kann uns allen eine Lehre sein.
Kommen wir zur Seele. Manche behaupten, es gäbe sie gar nicht. Andere versuchen, ihren Ort im Körper zu finden. Dabei ist sie nirgendwo zu bestimmen. Manche Theologen gehen von folgender These aus: Es gibt einen Planeten oder Ort im Universum, an dem alle Seelen zu Hause sind. Um sie auf die Probe zu stellen, werden sie zur Erde geschickt (oder schicken sich selber), erhalten einen Körper und ein Leben, in dem sie entweder zur Vollkommenheit reifen oder sich selbst schaden können. Die einen erhalten eine schöne, die anderen eine behinderte, die nächsten eine sportliche oder träge Hülle. Dann, nach dem Tod dieses vergänglichen Körpers, steigen sie wieder zu ihrem Planeten auf und ernten das, was sie auf der Erde gesät haben.
Ich finde diese These ganz ansprechend, insbesondere wird hier die Eigenverantwortlichkeit betont. Jede Seele sucht sich ihre eigene Zukunft aus. Sie kann sich aus den mannigfaltigen Möglichkeiten in diesem Universum wie in einem riesigen Supermarkt bedienen. Sowohl an der Theke des Guten als auch im Regal des Schlechten.
»Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.«
Erich Fromm (1900-1980), deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker
»Ich bin selig!« ist ein Ausspruch, der heute fast aus der Mode gekommen ist. Dabei beschreibt er doch am besten diesen harmonischen, ausgeglichenen und glücklichen Zustand des Überflusses, in dem wir uns befinden könnten. Zum Beispiel im Moment des Verliebtseins – in einen Menschen, in die neue Bluse, in das neue Haus oder in den wunderbaren Kinofilm, der gerade eben unser Innerstes wieder ins Gleichgewicht gebracht hat. Oder in den Gottesdienst, der unsere Seele erfrischt hat. Oder im ersten Lachen des Kindes, das man am liebsten nie wieder vergessen möchte.
Auch die Seele kann sich am Überfluss des Lebens laben, wenn wir sie nur lassen. Und vor allem, wenn wir sie nicht »zumüllen« mit Dingen, die ihr schaden und schwarze Flecken hinterlassen. Zum Beispiel mit Drogen, moralisch fragwürdigen Aktionen oder negativen Gedanken. Von der Änderung des Verhaltens profitiert niemand mehr als Sie selbst. Greifen Sie also zu an der reich gefüllten Theke des Guten!
Zum guten Schluss braucht noch der Geist seine Nahrung. Stellen Sie sich ihn als hungriges Tier vor, das selten satt ist. Immer auf der Jagd nach Informationen, nach Wissen. Denn Wissen soll ja Macht sein.5 (Als Kinder haben wir immer erwidert: »Nichts wissen macht auch nichts.«) Der Geist will ständig gefüttert werden: manchmal mit einfacher Zerstreuung wie Fernsehen, dann mit einem guten Buch, mit einem interessanten Gespräch, einem Vortrag oder mit analytischem Denken.
Erfolgreiche Menschen verfügen über mehr Wissen als erfolglose und setzen dieses Wissen zu ihrem Vorteil ein. Wenn man irgendwo nicht weiterkommt, ist der Grund fast immer mangelhafte Kenntnis. Je schneller wir an die Lösung kommen wollen, umso mehr brauchen wir andere Menschen, Bücher oder heute natürlich das größte Lexikon der Erde: das übervolle Internet. »Haben am Karfreitag eigentlich die Geschäfte in Holland geöffnet?«, lautete eine aktuelle E-Mail-Anfrage. Dank Google und anderer Suchmaschinen verfügen alle Internetbenutzer erstmals in der Weltgeschichte über die Möglichkeit, Antworten auf fast alle Fragen zu erhalten. »Böse« Zungen behaupten gar, dass Google selbst Antworten auf Fragen hat, die noch gar nicht gestellt wurden, also im Überfluss.
Denken wir in universellen Kriterien, erhält ohnehin jeder die Antwort, die er verdient. Nur fragen müssen wir, hungrig und gierig sein. Lediglich fünfundzwanzig bis dreißig Prozent unseres Gehirns sollen wir angeblich nutzen, da ist noch genügend Platz für neues Wissen.
Wir neigen dazu, uns mit viel zu wenig geistiger Nahrung zufriedenzugeben. Bequemlichkeit, Gewohnheit oder Lustlosigkeit dienen als tägliche Vorwände, eher die anderen Sinne zu befriedigen und banalen Themen nachzuhängen. Sie dürfen allerdings nicht vergessen, dass das Gehirn noch Lust auf mehr hat. Befriedigen wir es nicht, wird es unruhig, ärgerlich oder gar boshaft. Das ist etwa so, als äßen wir immer nur ein Viertel des Notwendigen. Wir wären ständig hungrig!