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Jörg Röske

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Beschreibung

Der Ritter Schersold und sein Freund, der Mönch Goldram, haben ein Problem. Ein Raubritter macht die Gegend unsicher. Da kommen den beiden die Völker der vier Elemente zu Hilfe. Sie erlangen schließlich einen Würfel, mit dessen Macht sie die Möglichkeit haben, den Raubritter zu besiegen.

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Jörg Röske

Elemente

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Das Ei

Das Feuer

Das Wasser

Die Erde

Die Luft

Der Kampf

Das Anut

Kälte und Himmelfahrt

Impressum neobooks

Das Ei

Es wurde ein Ei zerschlagen. Gelbliche und durchsichtige, glitschige Masse floss heraus. Als diese den Steinboden berührte, gab es ein Zischen und Rauch stieg auf. Er rieselte durch den kalten Raum, der aus Stein gebaut war.

Der Rauch verzweigte sich, bildete Nebenarme. Willkürlich und nicht vorhersehbar zog er seine Bahnen, gebar Schleifen, die in ihrer Geschwindigkeit den Steinraum durchwehten.

Dieser Raum, der von jenem Rauch erfüllt wurde, war Teil einer wehrhaften Burg. Ihr Name war Sturmfels. Sie war gebaut auf einem mächtigen Felsen in einer Ebene, in der oft Stürme ihr Unwesen trieben und die von einem Fluss durchzogen wurde. Der Herr der Burg war der Ritter Schersold. In der Umgebung war er bekannt als Schersold von Sturmfels. Er war ein aufrechter und ehrlicher Ritter, den jedermann schätzte. Er wollte kein Raubritter sein, so wie es viele andere Ritter in der Gegend waren. Obwohl es Not gab, blieb er seinen Überzeugungen und sich selbst treu. Er versuchte sogar, bedrohte Klöster vor Angriffen der Raubritter zu schützen. So kannte er viele Äbte und Mönche und war ihr guter Freund.

Es kam, dass an jenem Abend, an dem der Rauch in dem Raum entsprang, in dem das Ei zerbrach, im Nebenraum Schersold mit einem guten Freund zu Tisch saß. Der Freund war der Mönch Goldram von Kelkrecht. Er entstammte einer adligen Familie und hatte in frühen Jahren allem Weltlichen entsagt, weil er dies für vergänglich hielt. Er wandte sich, nach seinen Worten, dem Ewigen, Existentiellen und Wichtigsten zu. Er war sehr gebildet, las viele Bücher und kannte sich sowohl in geistigen als auch in naturwissenschaftlichen Disziplinen aus. Schersold, der in den Genuss von Goldrams Bildung kam und dem der Mönch viel Wissen lehrte, wusste, dass sein religiöser Freund seiner Zeit voraus war. Denn Goldram selbst schrieb Bücher und erfand absonderliche Dinge.

Goldram wiederum war froh, einen Freund wie Schersold zu haben, denn dieser war ein geübter und hervorragender Kämpfer. Ebenso waren seine wenigen Mannen erfahrene und fähige Krieger. Goldram nahm aufgrund seiner Überzeugung nie ein Schwert in die Hand, jedoch genoss er den Schutz von Schersold und seinen Gefolgsleuten.

So saßen Schersold und Goldram bei einem gemütlichen Kaminfeuer zusammen, aßen, tranken und besprachen die Lage. Ein feindlich gesinnter und mächtiger Raubritter plante einen Angriff auf ein Kloster, das einen Tagesritt entfernt in Richtung Osten lag.

Nicht nur die Tatsache des geplanten Angriffs seitens des Raubritters stellte eine Bedrohung dar, ebenso die Tatsache, dass nicht genügend Leute zur Verteidigung zur Verfügung standen. Denn es hieß, der Raubritter wollte mit einer großen Anzahl Krieger aufmarschieren.

Während dieses Essens drang der Rauch in den Raum, in dem sich der Ritter und der Mönch befanden. Sie bemerkten ihn nicht. Der Rauch bewegte sich zum Kamin und drang in das Feuer. Mönch und Ritter bemerkten immer noch nichts, zu sehr waren sie von der brisanten Situation gefangen und sannen nach einer Lösung.

Das Feuer

Zuerst war es nur ein Knacken, das lauter war als das gewöhnliche Knistern eines Kaminfeuers. Es folgte ein Zischen, so als würde irgendetwas angekündigt werden. Dann gab es für einen kurzen Moment nichts, bis ein seltsames Zischen begann, das an Intensität stetig zunahm.

Schersold merkte auf, auch Goldram spürte eine Veränderung und wandte sich um, denn der Kamin lag hinter ihm.

Das Zischen wurde wild und wilder, und es wurde von weiterem Knacken begleitet. Schließlich gesellte sich ein seltsames Knistern hinzu.

Der Mönch und der Ritter erhoben sich langsam, sie waren verwundert und ratlos. Langsam, als bedeute Schnelligkeit ihren Tod durch ein wildes Tier, schlichen sie zurück und weg vom Kamin.

Das Zischen, Knacken und Knistern schien sich einem Höhepunkt zu nähern, der in wenigen Sekunden erreicht werden sollte.

Da entlud sich das Feuergetöse in einer gewaltigen, kosmisch-molekularen Explosion. Aber sie war noch nicht das Ende.

Nach dem Abklingen der Eruption schossen Feuerpartikel durch Raum und Zeit. Sie durchdrangen Goldram und Schersold, die jedoch unverletzt blieben – gleichsam hatte die Explosion ihnen nichts angetan.

Die beiden waren erstaunt und verblüfft. Allmählich fand Goldram Spaß an dem Geschehen, es erinnerte ihn an irgendetwas. Schersold fand sich immer noch ratlos, und noch lange vermochte er, nicht nachzudenken, so sehr beeindruckte ihn dieses Feuergeschehen in Zeit und Raum.

Es gab weitere eruptive Entladungen, aber sie besaßen nicht das Ausmaß der ersten Explosion. Das Feuer bildete seltsame und wunderschöne Figuren in Rot, Orange und Gelb. Es war, als spielte ein Unbekannter mit Formen und diesen warmen Farben. Die wunderbarsten und herrlichsten Formen wurden erschaffen, und faszinierende Kombinationen mit sämtlichen Farbnuancen wurden kreiert.

Goldram weidete sich an dem Schauspiel. Schersold konnte inzwischen wieder klare Gedanken fassen. Er bemerkte, daß sie nicht mehr auf der Burg Sturmfels waren, sondern in einem merkwürdigen Feuerreich. Dann sahen Mönch und Ritter,wie sich vor ihnen ein Tor bildete. Es wuchs allmählich aus dem Feuerzauber heraus, bis es ein faszinierendes und reich verziertes Gebilde war.

Das Tor hatte die Form eines prunkvollen und schmiedeeisernen Tores, jedoch schien es nicht aus Eisen sondern aus Feuer zu bestehen. Schersold und Goldram erkannten jemanden jenseits des Tores, der wie ein Mensch aussah. Er war in Feuer gekleidet und mit einem Speer aus Feuer bewaffnet. Das Feuer konnte ihm nichts anhaben.

Der mit Feuer Bekleidete öffnete das Tor, schritt hindurch und trat zu Goldram und Schersold und stellte sich vor. Er war der Wächter des reich verzierten Tores. Er kündigte den Herrn der Ignisianer an, und da erschien eine Gruppe von weiteren Feuer bekleideten Wesen. Sie besaßen ebenso die Form von Menschen. Einer von ihnen bekundete, dass er der Herr der Ignisianer und dass ihre Wesensgemeinschaft das Volk des Feuers sei. Sie waren beauftragt worden, dem gutherzigen Ritter und dem gebildeten Mönch zu helfen.

Der Herr der Ignisianer gab Schersold einen handgroßen, leuchtenden und durchsichtigen Quader. Er erklärte, dass der, der diesen Quader besitze, Macht über das Feuer und dessen Spiel habe.

Der Ritter nahm den Quader und schaute sich ihn mit dem Mönch näher an. Im Innern des Quaders war eine seltsame, eingefrorene Flamme, die jedoch nicht nur rot, orange und gelb war, sondern alle Farben des Regenbogens aufwies.

Dann sahen sie, wie sich das Innere des Quaders veränderte. Es entwickelte sich ein Schauspiel, das imstande war, Faszination im Herzen des Betrachters zu zeugen. Schersold und Goldram sahen, wie die eingefrorene Flamme zu funkeln begann und Lichtblitze zucken ließ. Es war ein wollendes Lodern, ein reines Fauchen, ein wissendes Glimmen und ein Chaos, das eine eigene Ordnung zu haben schien. Sie sahen glühende Teilchen unablässig in alle Richtungen sausen, die willkürliche Bahnen beschrieben und im Nichts verschwanden. Funken preschten, es prasselte und zischte, es zuckte ein Feuerblitz nach dem anderen. Brandwogen wurden gezeugt, die in viele rote Zungen zerstoben, welche in flüchtende Partikel zerfielen. Ein wildes Schauspiel, ein unablässiges Getöse, eine Sinfonie in roter und wilder Kraft.

Der Herr der Ignisianer erklärte, dass dieser Feuerquader Teil eines Ganzen sei. Schersold wollte sich erkundigen, wer das Feuervolk beauftragt habe, da erklang wildes Schreien, und eine große Wasserwoge überspülte alles.

Das Wasser

Es spritzte, platschte und sprudelte. Eine tosende Flut, willkürliche Formen bildend, durchdrungen von sich selbst nicht bewussten und wollenden Luftblasen. Ein sanftes Chaos von jenem schmiegsamen Stoff, der Ruhe schenkt und wildes Regen. Schaf, Wolf und Künstler im Angesicht von Sonnenuntergang, Sturm und grazilem und funkelndem Rinnsalsreigen in liebkosender Sonnenflut. Ein Spiel von Formen, Kräften und leichtem, gewaltigem und beständigem Materiesein.

Wuchtiges Wasser, begleitet von quirlendem Blubbern, umspülte die Helden und die Ignisianer. Sie rangen nach Luft, ruderten verzweifelt mit den Armen und strampelten mit den Beinen. Währenddessen hörten sie wilde und aufgeregte Schreie.

Die riesige Welle hielt nicht lange an, das Wasser ebbte ab und hinterließ einige Pfützen. Die Ignisianer, Schersold und Goldram lagen verstreut auf dem feuchten Boden. Schersold kam langsam wieder zu sich und blickte umher. Auch Goldram konnte sich wieder orientieren. Sie entdeckten die Ignisianer, die unbekleidet waren. Das Wasser hatte ihre Feuerkleider und -waffen gelöscht. Es war ihnen peinlich, sich nackt vorzufinden. Allerdings schienen sie derart gewohnt zu sein - deren Herr meinte, dass das nasse Erlebnis ein Wasserangriff der Aquaianer gewesen sei. Von Zeit zu Zeit kämen sie und überfielen die Feuervolkler, um sie einfach nur aus Sympathie zu ärgern. Diese Angriffe begleiteten die Wasservölkler jedes Mal mit wildem Geschrei.

Unterdessen suchte Schersold nach dem Feuerquader, denn die Wasserwelle hatte ihn dem Ritter aus der Hand gerissen. Auch der Mönch schaute sich um und entdeckte dabei in einiger Entfernung ein paar fliegende und große Seepferdchen, auf denen Menschen ritten. Diese waren mit Lanzen bewaffnet und im Begriff zu wenden. Sie preschten auf die Durchnässten zu.

Der Herr der Ignisianer klärte währenddessen Goldram über einige Eigenschaften der Aquaianer auf. Sie seien wohl ungestüm, wie erlebt, jedoch sehr freundlich. Der Mönch war erleichtert, und Schersold trat zu mit dem wiedergefundenen Quader zu ihm hinzu.

Die Gruppe Aquaianer erreichte die drei, und einer von ihnen stieg von seinem Seepferd. Er erkundigte sich nach dem Ritter und dem Mönch, diese gaben sich zu erkennen. Der Aquianer stellte sich seinerseits als Bote des Herrn des Wasservolkes vor. Er hatte den Auftrag, den Ritter und den Mönch zu seinem Herrn zu bringen. Er habe ein Geschenk für sie. Schersold und Goldram schauten sich an und willigten ein. Dann verabschiedeten sie sich von den Ignisianern, die allmählich wieder anfingen zu brennen. Zwei Seepferdreiter hoben Ritter und Mönch zu sich auf ihre Reittiere. Die Aquaianer grüßten ihrerseits die Feuerleute und preschten mit ihren Gästen los. Es begann eine stürmische und wilde Reise.

Die Reitenden tauchten in eine senkrecht stehende Wasseroberfläche ein und durchzogen eine große, blaue Wasserweite. Sie rauschten durch ein Unterwassergebirge und hinweg über eine Klippe, der ein tiefer Abhang folgte. Unten im Tal erkannte Schersold viele Lichter. Die Wasserleute steuerten sie an und der Ritter sah voll Staunens eine Unterwasserstadt. Bald erreichten sie die Gebäude und schwammen in eines hinein. Schließlich landeten sie auf dem Boden, stiegen ab und der Bote führte Schersold und Goldram zu dem Herrn der Aquaianer. Dieser empfing sie in einem blauweiss marmorierten Raum, der mit Ornamenten reich verziert und mit vielen Säulen versehen war. Der Herr des Wasservolkes saß auf einem thronartigen Stuhl und war sehr freundlich. Auch er sagte, dass sie den Auftrag hatten, dem Ritter und dem Mönch behilflich zu sein.

Der Herr der Aquaianer flüsterte einer neben dem Thron stehenden Wache etwas zu, die Wache verschwand. Einige Sekunden später kam sie zurück und gab seinem König einen kleinen Gegenstand. Der Aquaianer-Herr trat auf seine Gäste zu und überreichte ihnen den gebrachten Gegenstand, der ein blauer und durchsichtiger Quader war. In dessen Mitte war eine eingefrorene Welle eingelassen, und der Quader hatte dieselbe Größe wie der Feuerquader. Der Herr des Wassers erklärte, dass dieses Geschenk Macht über das Wasser besaß. Er war die Gabe der Aquaianer, die dem aufrechten Mönch und dem herzensguten Ritter im Kampf gegen den Raubritter helfen sollte. Die Macht des Wassers war die Kraft der Welle und die Ruhe der Wasseroberfläche.