Ella und die entführten Pferde - Timo Parvela - E-Book

Ella und die entführten Pferde E-Book

Timo Parvela

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Beschreibung

Ellas Klasse hält die Zügel fest in der Hand! Band 20 der Kult-Reihe "Ella" von Bestsellerautor Timo Parvela

Das furiose Finale der erfolgreichen Ella-Reihe! Ella und ihre Klasse sind überglücklich: Endlich haben sie ihren geliebten Lehrer wieder! Sie können ihn also umarmen oder ärgern, wann immer sie wollen. Gemeinsam müssen sie sich schon bald einem neuen Abenteuer stellen: Timo hat sich von einem nahe gelegenen Reiterhof ein Pferd "ausgeliehen", um seine nette Nachbarin zu beeindrucken – und das ist nun weggelaufen. Wird Timo jetzt im Gefängnis landen? Ehrensache, dass Ella, Pekka und Co. ihm helfen, den Hengst wiederzufinden. Dass dies nicht ohne eine Vielzahl Verwirrungen, skurriler Abenteuer und witziger Ideen abgeht, ist bei dieser Klasse natürlich klar. Wie immer gilt: zum Wiehern komisch!

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Seitenzahl: 66

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Das ist das Cover des Buches »Ella und die entführten Pferde« von Timo Parvela

Über das Buch

Ellas Klasse hält die Zügel fest in der Hand! Band 20 der Kult-Reihe »Ella« von Bestsellerautor Timo ParvelaDas furiose Finale der erfolgreichen Ella-Reihe! Ella und ihre Klasse sind überglücklich: Endlich haben sie ihren geliebten Lehrer wieder! Sie können ihn also umarmen oder ärgern, wann immer sie wollen. Gemeinsam müssen sie sich schon bald einem neuen Abenteuer stellen: Timo hat sich von einem nahe gelegenen Reiterhof ein Pferd »ausgeliehen«, um seine nette Nachbarin zu beeindrucken — und das ist nun weggelaufen. Wird Timo jetzt im Gefängnis landen? Ehrensache, dass Ella, Pekka und Co. ihm helfen, den Hengst wiederzufinden. Dass dies nicht ohne eine Vielzahl Verwirrungen, skurriler Abenteuer und witziger Ideen abgeht, ist bei dieser Klasse natürlich klar. Wie immer gilt: zum Wiehern komisch!

Timo Parvela

Ella und die entführten

Pferde

Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat

Mit Bildern von Sabine Wilharm

Hanser

Übersicht

Cover

Über das Buch

Titel

Fußnoten

Über Timo Parvela

Impressum

Inhalt

Hier sieht man eine schwarz-weiß Illustration von einem Pferd. Auf seinem Rücken sitzen Ella und fünf Klassenkamerad:innen.

Für alle das Beste

Vater und Sohn

Pssst!

Das ist alles

Gaaanz ruhig

Wo ist der Kopf?

Mammm-mammm-mammm!

Liebe macht blind

Das ist eine Kuh!

Ich bin Peter

Schön, euch wiederzusehen!

Wir sind nun mal Freunde

Wie ging das bloß?

Tatütata

Das geht schief!

Heldinnen und Helden

Über tausend Likes

Für alle das Beste

Ich heiße Ella. Ich gehe in die einzige zweieinhalbte Klasse, die es auf der Welt gibt. Meine Schulfreunde sind toll, und unser Lehrer ist auch lustig. Oder genauer gesagt: Er war lustig. In letzter Zeit ist er nämlich ziemlich nervös. Das liegt an seiner Herabsetzung, oder Ermäßigung, oder was auch immer.

»Bei meinem Vater haben sie den Preis ebenfalls herabgesetzt«, verkündete Pekka.

»Dann ist auch der jetzt ständig nervös?«, fragte ich.

»Im Gegenteil! Er ist superzufrieden. Er hat im Angelgeschäft alle drei Köder zum ermäßigten Preis gekriegt«, erklärte Pekka.

»Toll!«, riefen wir und fanden, dass Pekkas Vater ganz schön gut war im Runterhandeln.

Unser Lehrer hatte aber keine ermäßigten Köder bekommen. Er war selber ermäßigt worden. Oder herabgesetzt, oder wie er das noch mal nannte. Er war nämlich nicht mehr unser Schuldirektor. Sondern bloß noch ein normaler Lehrer — was wir großartig fanden.

»Wie schön, dann ist der Lehrer nur noch bei uns in der Klasse und sitzt nicht mehr im blöden Direktorenbüro«, freute sich Tiina.

»Wir können ihn umarmen, wann immer wir wollen!«, jubelte ich.

»Ja, und ich kann ihn jederzeit wie einen Schwamm an die Tafel drücken«, knurrte der Rambo.

»Er kann mir die Schuhe und den Batman-Umhang zubinden!«, sagte Mika und lächelte.

Auch Hanna und Pekka freuten sich. Nur Timo schwieg. Das lag daran, dass er nicht in der Schule war.

»Ich finde das überhaupt nicht lustig«, beschwerte der Lehrer sich bei Pekkas Mutter, die die Schulbeauftragte des Landkreises war und damit die Chefin sämtlicher Lehrer. Sie hatte entschieden, dass er ermäßigt oder runtergestuft werden sollte, und stand gerade bei uns im Klassenraum.

»Es ist für alle das Beste«, versuchte Pekkas Mutter den Lehrer zu trösten.

»Aber Direktor ist nun einmal mein Traumberuf«, protestierte der Lehrer. »Ich habe mir das ein Leben lang gewünscht! Schon als Kind habe ich den Nachbarskindern einen Stundenplan geschrieben, sie zum Nachsitzen verdonnert und sie verhört«, erklärte er.

»Du warst vermutlich ein ziemlich einsames Kind«, sagte Pekkas Mutter.

Darauf ging der Lehrer nicht ein. »Der Schuppen war mein Direktorenbüro. Dort habe ich Mahnungen und Elternbriefe verfasst«, erzählte er mit zufriedenem Gesichtsausdruck. »Ach, das war eine schöne Zeit.«

»Tja, ich kann’s mir vorstellen. Aber die Entscheidung ist längst gefallen. Das Maß ist voll, deine letzte Aktion war einfach zu extrem.«

»Meinst du damit, ich hätte mir das Schultrampolin nicht ausleihen dürfen? Ich kann es sofort zurückbringen, ich muss nur die Wohnzimmerdecke fertig streichen. Das ist leider sehr anstrengend, einmal hochhüpfen, und nur ein einziger Pinselstrich ist geschafft. Dafür habe ich inzwischen richtig straffe Po-Muskeln. Willst du mal fühlen?«, fragte der Lehrer.

»Nein, danke, mein Lieber. Und mit der extremen Aktion meine ich, dass du die Schule in eine Firma umwandeln wolltest, die Zeugnisse der Kinder verkauft und dich sogar selbst zum Verkauf angeboten hast«, erinnerte Pekkas Mutter uns alle an den letzten Dezember.*1

»Ach, das meinst du?«, fragte der Lehrer erstaunt.

»Ja. Du kommst mit der Aufgabe eines Lehrers besser zurecht als mit der eines Direktors. Es ist für alle von Vorteil, wenn du ganz normalen Unterricht machst und jemand anders der Direktor ist.«

»Aber … aber …«, japste der Lehrer und rang die Hände, »wenn ein Lehrer dreißig Jahre allerbeste Arbeit macht und seine Schülerinnen und Schüler bei ihm fantastisch lernen — müsste man diesen Lehrer dann nicht belohnen?«

»Nein«, antwortete Pekkas Mutter kurz und knapp.

»Soso. Tja«, murmelte der Lehrer finster.

»Worum geht es dir eigentlich?«, fragte Pekkas Mutter und sah unseren Lehrer listig an.

Der Lehrer atmete tief ein und aus, ehe er die Antwort leise flüsterte:

»Das Direktorenamt liegt nun mal in meiner Familie. Schon mein Ururgroßvater war Direktor. Und zwar in einer Wanderschule. Mein Urgroßvater leitete eine Grundschule, und mein Großvater eine Hunde-Erziehungsschule. Und mein Vater leitet heute ein ganzes Feriendorf. Bei mir soll diese Kette jetzt enden?« Der Lehrer schluckte.

»Ja. Aber du kommst schon darüber hinweg. Außerdem ist der neue Direktor unglaublich kompetent. Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen. Ich würde sogar sagen, ihr seid seelenverwandt«, tröstete Pekkas Mutter.

»Hm. Aber eins musst du mir versprechen«, sagte der Lehrer. »Du darfst niemals meinem Vater verraten, dass ich im Job runtergestuft wurde. Er wäre zutiefst enttäuscht von mir.«

»Wo wir gerade davon reden … darf ich dir den neuen Schuldirektor vorstellen?« Pekkas Mutter zeigte zur Tür, die in diesem Moment aufging.

Ein alter Mann mit langem, fast weißem Bart kam herein. Er lächelte in die Runde und sah uns und den Lehrer aufmerksam an. Auch unser Lehrer sah den alten Mann aufmerksam an, und fast schien es, als wäre dieser Mann …

»Der Weihnachtsmann!«, rief Pekka begeistert.

»Mein Vater!«, brummte der Lehrer.

»Jawohl. Und denk dran, das Trampolin zurückzubringen«, sagte Pekkas Mutter im Rausgehen.

Vater und Sohn

»Sohn!«, rief der Mann, der wie der Weihnachtsmann aussah, und umarmte unseren Lehrer, der wie ein erstarrter Wichtel aussah.

»Vater! Was machst du hier?«, rief der Lehrer und versuchte, sich aus der Umarmung zu winden.

Wir fanden es total süß, zu sehen, dass die beiden sich so lieb hatten und dass so was nicht aufhörte, wenn man steinalt war — wie unser Lehrer und sein Vater es nun mal waren.

»Ich bin gekommen, um hier Ordnung zu schaffen! Für die Schule, die Kinder und die Lehrer.«

»Und was ist mit mir?«, fragte der Lehrer.

»Auch für dich.«

»So meinte ich das nicht! Du hast mir meine Arbeit als Direktor weggenommen.«

»Unfug. Du hast doch hier alle Hände voll zu tun«, sagte der Alte und sah dabei zu uns Kindern.

Wir kannten ihn schon, wie wir uns inzwischen wieder erinnerten, denn wir waren früher mal bei ihm und seiner Frau zu Besuch gewesen.*2 In Lappland, ganz im Norden von Finnland. Der Vater des Lehrers war dort früher Direktor einer Dorfschule gewesen und leitete heute ein komplettes Feriendorf. Jetzt hatte er also sein Feriendorf verlassen und war zu uns in die Stadt gekommen — nur, um unsere Schule zu leiten!

»Wie schön, euch wiederzusehen«, sagte er. »Ihr seid ja kaum gewachsen, ha.«

Er umarmte uns der Reihe nach. Sein Bart kitzelte entsetzlich.

»Darf ich mal an deinem Bart ziehen? Und wann verteilst du eigentlich die Geschenke?«, fragte Pekka, der noch immer dachte, der Vater des Lehrers wäre der Weihnachtsmann.

»Warum hast du nicht gesagt, dass du kommst?«, fragte der Lehrer und sah seinen Vater streng an.