Ellas Klasse und der Wundersmoothie - Timo Parvela - E-Book + Hörbuch

Ellas Klasse und der Wundersmoothie E-Book und Hörbuch

Timo Parvela

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Beschreibung

Ein Smoothie, der schlau macht? Ellas Klasse ist begeistert! Band 17 der Kult-Reihe „Ella“ von Timo Parvela

Ella und ihre Freunde sind superschlau! Plötzlich ist der Matheunterricht kinderleicht, Norwegisch sprechen sowieso, und was Antioxidantien sind, wissen sie natürlich auch. Die Kinder merken aber schnell: Das kann nur an dem Smoothie liegen, den der Lehrer jeden Morgen großzügig mit ihnen teilt. Schon nach ein paar Stunden lässt die Wirkung jedoch nach, und sie haben keinen Durchblick mehr. Direktor Schornstein weiß davon aber nichts und ist so aus dem Häuschen, dass er gleich ein Fernsehteam einlädt, um der ganzen Welt zu zeigen, wie schlau seine Schüler sind. Doch dann gibt es ausgerechnet am Tag der Aufzeichnung keinen Smoothie mehr …

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Seitenzahl: 65

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Zeit:1 Std. 41 min

Sprecher:Friedhelm Ptok

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Timo Parvela

Ellas Klasse und der Wundersmoothie

Aus dem Finnischen von Elina Kritzokat

Mit Bildern von Sabine Wilharm

Carl Hanser Verlag

Inhalt

Stress ist eine ernste Sache

Was ist da drin?

Gute Medizin schmeckt nicht

Unser Lehrer malt ein Haus an die Tafel

Bare litt

Die sind unheimlich!

Der ist genau wie ich!

Was genau ist noch mal Wald

Welche Zutaten sind da drin?

Die heißen Millionenfische und sind so wenige?

Dummerweise ist er nicht so schlau wie wir

187.888

Unser Lehrer ist glücklich

Jetzt müssen wir die Wahrheit sagen!

Wir sitzen tief in der Patsche

Abrakadabra, simsalabim!

Ein echter Festtag

Tick, du bist dran!

Und dann …

Tatatataa!

Stress ist eine ernste Sache

Ich heiße Ella. Ich gehe in die zweite Klasse. Genauer gesagt, in die zweieinhalbte Klasse1. Unser Direktor findet nämlich, dass wir für die dritte nicht reif genug sind. Von sich selber sagt er, er wäre reif für die Rente. Das finden wir ziemlich albern, weil wir doch genau wissen, dass unser Direktor noch gar nicht so alt ist. Okay, er ist nicht mehr wirklich jung, aber noch lange nicht im Rentenalter. Denn Rentner wird man erst mit hundert oder so. Unser Direktor kann höchstens neunzig sein.

Meine Klasse ist supernett, und auch unser Lehrer ist richtig prima. Seit Kurzem ist er allerdings sehr besorgt: Er hat Magenprobleme.

»Das kommt garantiert vom Stress«, erklärte der Lehrer seiner Frau. Die war gerade aus dem Mutterschaftsurlaub zurück an die Schule gekommen.

»Hast du denn wirklich so viel Druck?«, fragte sie den Lehrer skeptisch.

»Ja. Das spüre ich direkt hier im Magen«, antwortete der Lehrer und legte die Hand auf den Bauch. »Immerhin habe ich einen sehr verantwortungsvollen Job. Ich bilde die Erwachsenen der Zukunft aus. Diese kleinen Kinder werden später für uns sorgen, wenn wir alt sind. Leider haben die Kinder mich vorhin allen Ernstes gefragt, ob alte Menschen auch im Winter Essen brauchen. Da steigt der Stresspegel natürlich sofort.«

»Vielleicht solltest du dich endlich mal gesünder ernähren?«, schlug die Lehrerin vor.

Wir standen auf dem Flur um die beiden herum und machten uns natürlich große Sorgen um unseren Lehrer.

»Jetzt heißt es wirklich aufpassen«, sagte Timo, der immer vollen Durchblick hatte, »denn wie heißt es so schön? Gestresste Kühe geben keine Milch.«

Wir schauten verblüfft zum Lehrer. Dieser Mensch war also nicht nur eine unerschöpfliche Quelle von Wissen, sondern auch von Milch? Unglaublich, wie vielseitig Lehrer waren. Bis auf unseren Lehrer. Denn leider konnte er ja nun vor Stress keine Milch geben.

»Was ist Stress eigentlich genau?«, überlegte Pekka und kratzte sich am Kopf.

»Das ist eine typische Erwachsenenkrankheit«, wusste Tiina, »die gibt es bei Männern und bei Frauen. Aber das kann ganz unterschiedlich sein. Babyfieber zum Beispiel haben fast nur Frauen.«

»Ach? Und ich dachte, Babyfieber wäre eine von den allerersten Kinderkrankheiten«, sagte Mika. »Die erste Grippe bei Babys eben. Sie heulen und brüllen und kriegen ein heißes, rotes Gesicht.«

»Witzig. Genau das sind doch bei Erwachsenen die typischen Anzeichen für Stress«, stellte Tiina fest.

»Vielleicht sind Babyfieber und Stress dann ein und dieselbe Sache?«, überlegte ich.

»Könnte gut sein«, meinte Tiina. »Der einzige Unterschied: Wenn Erwachsene gestresst sind, ertragen sie keine Kinder. Aber wenn Erwachsene Babyfieber haben, können sie von Kindern gar nicht genug kriegen.«

»Warum ist bei Erwachsenen nur immer alles so unlogisch und kompliziert?«, seufzte ich. »Kein Wunder, dass sie so wenig lachen.«

»Wenn ich erwachsen bin, vergeht ihnen das Lachen sowieso. Dann dresche ich ihnen voll eins in die Lachgrübchen! Falls sie die dann überhaupt noch haben. Erwachsene sind doch einfach doof«, knurrte der Rambo.

Wir nickten traurig. Erwachsene waren wirklich doof. Immer verdarben sie uns Kindern den Spaß, und das erst recht, wenn sie Stress hatten. Und unser Lehrer hatte Stress.

»Genug geredet für heute«, sagte der Lehrer, verabschiedete sich von seiner Frau und winkte uns in den Klassenraum. »Wir nehmen sofort die Ernährungspyramide durch.«

Während er nach vorn zur Tafel ging, hielt er sich leidend den Bauch.

Unser armer Lehrer.

__________

1 Wieso das so ist, könnt ihr in »Ella und der falsche Zauberer« nachlesen.

Was ist da drin?

Auf dem Tisch des Lehrers stand ein Smoothie. In einem großen durchsichtigen Becher, der mit einem Deckel verschlossen war. Er war gelb und hatte rote und grüne Punkte – also, der Smoothie natürlich und nicht der Deckel und auch nicht der Tisch. Die Lehrerin hatte dem Lehrer das Getränk am Morgen in die Hand gedrückt und gesagt: »Das wird deinem Magen guttun.«

»Aha? Der sieht aber ganz schön schleimig aus. Was ist denn da drin?«, hatte der Lehrer gefragt.

»Banane, Sellerie, Preiselbeeren, Wunderbeeren, Kleie, Leinsamen und Haferschleim.«

»Du liebe Güte, so eine Pampe! Und das alles passt in den einen Becher? Das hört sich eher nach einem ganzen Kanister an.«

»Den ganzen Kanister habe ich eingefroren, mein Schatz. Du kriegst jetzt jeden Morgen eine aufgetaute Portion. So lange, bis dein Magen wieder in Ordnung und der Stress weg ist. Und falls das länger dauern sollte, mache ich dir einen neuen Kanister. Dein Smoothie wird also nie alle sein, jedenfalls nicht, bevor du wieder fit bist.«

»Nie alle? Allein von dem Gedanken fühle ich mich gestresst«, klagte der Lehrer.

»Unsinn, Liebling. Du wirst dich ganz schnell an den Geschmack gewöhnen. Außerdem hast du den Smoothie doch noch gar nicht probiert, er ist ziemlich lecker.« Mit einem Winken verschwand die Lehrerin in ihrem Klassenraum.

Und der Lehrer saß nun an seinem Tisch und starrte auf das Getränk. Er starrte es sogar richtig lange an. Dann seufzte er, nahm den Deckel ab und schnupperte. Angeekelt verzog er das Gesicht und setzte den Deckel schnell wieder auf den Becher. Er glotzte den Smoothie an, als wäre der ein böser Feind. Das Ganze wiederholte sich zwei Mal.

Der Lehrer sah immer verzweifelter aus. Wir mussten ihn unbedingt aufmuntern.

Schon meldete sich Pekka zu Wort. »Mein Vater trinkt auch jeden Morgen einen Smoothie«, versuchte er den Lehrer zu trösten.

»Tatsächlich? Was denn für einen?«, fragte der Lehrer und sah gleich etwas zufriedener aus.

»Schoko-Sahne mit Eiswürfeln«, sagte Pekka. »Schmeckt superlecker.«

Die Mundwinkel des Lehrers sackten sofort wieder nach unten. Hoffentlich fing er nicht an zu weinen. Er starrte weiter den Smoothie an.

»Wenn ich das trinken muss, kotz ich allen in ihre Brotbox und zerschlage die ganze verdammte Ernährungspyramide«, drohte der Rambo.

»Das klingt fast, als hättest du Lust dazu«, sagte der Lehrer und blickte auf Rambos geballte Fäuste. »Du kannst gern mal einen winzigen Schluck probieren.«

»Oh ja, her mit der schleimigen Pampe!«, rief der Rambo grimmig.

Da wollten wir anderen natürlich auch probieren. Und weil der Lehrer ein großzügiger Mensch war, holte er unsere Becher aus dem Schrank und goss jedem ein bisschen was ein. Unglaublich nett! Wie der Arme, der sein letztes Hemd verschenkt. Andererseits wussten wir ja, dass bei ihm zu Hause noch ein ganzer Kanister eingefroren war. Wir mussten also keine Sorge haben, dass wir ihm sein Gesundheitsgetränk wegnehmen würden.

Tiina schnupperte an ihrem Becher. »Riecht komisch«, sagte sie. »Irgendwie erinnert mich das an den vergifteten Apfel bei Schneewittchen.«

»Ich finde, es riecht wie ungewaschene Wollsocken«, fand Hanna.

Timo, der schon mutig probiert hatte, sagte: »Die Preiselbeeren sind höchstwahrscheinlich Jahrgang 1813.«

Auch ich nahm schnell einen Schluck. »Ähm, schmeckt wirklich sehr gesund«, stammelte ich und wischte mir mit dem Ärmel über die Lippen.

»Bäh! Das schmeckt, als würde der Joker Batman vergiften wollen«, rief Mika und rannte zum Waschbecken, wo er den Smoothie ausspuckte und hektisch etwas Wasser trank.

»Also, ich finde es lecker«, sagte Pekka. »So schmecken die Smoothies von Papa bei uns zu Hause auch. Und auch seine Aufläufe.« Er rülpste zufrieden.

Nur der Rambo hatte noch nicht probiert.