Emil Einstein (Bd. 2) - Suza Kolb - E-Book

Emil Einstein (Bd. 2) E-Book

Suza Kolb

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Beschreibung

Emil Einsteins zweites Abenteuer von Suza Kolb - eine wunderbare Vorlesegeschichte für Kinder ab 5 Jahren - Als Emil am ersten Tag nach den Ferien mit seinem Erfindermobil auf den Schulhof düst, passiert es: Max und Moritz, die Nervbrüder aus der 4. Klasse, fordern ihn zu einem Rennen heraus: Erfindermobil gegen Turbo-Roller! Wie gut, dass niemand von dem geheimen Super-Apfelsaft weiß, mit dem Emils Seifenkiste noch schneller fährt! Doch auf einmal ist der Saft weg und Emil entdeckt verdächtige Spuren … Nun brauchen er und seine tierischen Freunde gleich zwei gute Ideen: eine geniale Dieb-Schreck-Falle und einen Plan, wie Emil das Rennen auch ohne Super-Saft gewinnen kann.

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Seitenzahl: 78

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Bereits erschienen:

Band 1

eISBN 978-3-649-64083-7

Spannende Extras zu Emil Einstein findest du hier:www.coppenrath.de/emil-einstein

eISBN 978-3-649-64319-7

© 2022 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG,Hafenweg 30, 48155 Münster

Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise

Text: Suza Kolb

Illustrationen: Anja Grote

Lektorat: Jutta Knollmann

Satz: Helene Hillebrand

Bildnachweis S. 124: Hans Freiherr von Berlepsch:Michael Fiegle, Public domain, via Wikimedia CommonsHandabdruck aus Indien: picture alliance / Courtesy EverettCollection

www.coppenrath.de

Die Print-Ausgabe erscheint unter der ISBN

978-3-649-64032-5.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Über diese Menschen kannst du staunen!

Im Garten der Familie Einstein herrschte großer Trubel. Emil Einstein stand neben der Nachbarin Frau Pfeifendeckel unter dem großen Walnussbaum und starrte gespannt nach oben. Sein Vater war gerade, mit Wolltuch und Seil ausgerüstet, die Leiter hinaufgeklettert.

Der große Holzkasten, den Emil in den Armen hielt, war ganz schön schwer. Er sollte das neue Zuhause von Kauzi werden. Emil hatte den kleinen Kauz am Anfang der Sommerferien verletzt im Wald gefunden. Einer seiner Flügel war gebrochen gewesen. Da Emils Eltern eine Tierarztpraxis gleich neben dem Haus besaßen, war Kauzi bei Familie Einstein gesund gepflegt worden und gehörte seitdem zu Emils besten Tierfreunden – neben Frau Pfeifendeckels Kater Leonardo und der Mäusedame Bertha.

Bisher hatte der kleine Waldkauz noch in einem der Gehege für Patienten gewohnt, die länger bei den Einsteins bleiben mussten. Fliegen konnte er allerdings schon seit ein paar Tagen wieder. Nun saß Kauzi ein Stück höher auf einem breiten Ast und trippelte aufgeregt hin und her.

„Bringst du mir den Holzkasten bitte hoch, Emil?“, rief Herr Einstein.

Emil packte den Kasten an dem Griff, der an der Rückseite befestigt war, und stieg mit Frau Pfeifendeckels Unterstützung langsam die Leiter hinauf. Es war nicht einfach mit der schweren Last, aber er wollte unbedingt selbst Kauzis neues Zuhause in den Baum hochhieven.

Das Wolltuch hatte sein Vater bereits um den Baum gewickelt. Es sollte den Stamm vor einer Verletzung durch das Seil schützen. Herr Einstein nahm Emil den Holzkasten ab, zog das Seil durch den Griff an der Rückseite und wand es anschließend um das Wolltuch und den Stamm. Kauzi begleitete das Geschehen mit glücklichen Schuhu-Rufen.

„So ist es prima, denke ich“, sagte Herr Einstein zufrieden, während er die beiden Seilenden mit einem festen Knoten verband. „Dank des kräftigen Seils ist das Zuhause deines kleinen Freundes vor jedem Sturm sicher.“

„Gut, dass wir keine Nägel ins Holz schlagen“, sagte Emil und streichelte über die Rinde des alten Baumes.

Frau Pfeifendeckel nickte. „Dafür ist euch der Walnussbaum sicher dankbar.“

Emil grinste und öffnete den Mund, um Kauzi zu fragen, wie er seine neue Wohnhöhle fand. Doch da besann er sich und presste die Lippen fest aufeinander. Sein Vater und Frau Pfeifendeckel durften ja nicht wissen, dass er mit Tieren sprechen konnte. Und zwar auf eine ganz ungewöhnliche Art und Weise!

Emil hatte nämlich eine Maschine dafür erfunden. Eine „Tier-Quassel-Maschine“, wie Frau Pfeifendeckels Kater Leonardo den schwarzen Kasten nannte. In der ernsthaften Erfindersprache hieß sie allerdings „Tier-Übersetzer-Maschine“, kurz TÜM. Und sie war STRENG GEHEIM! Emil trug die kleine Maschine immer im Rucksack mit sich, wenn er mit seinen drei Tierfreunden zusammen war. Auch jetzt hatte er sie dabei, aber im Moment war sie ausgeschaltet. Deshalb hatte es eh keinen Sinn, Kauzi etwas zu fragen.

„Miau?“ Leonardo stand neben dem Baum und blickte Emil erwartungsvoll an.

Emil kletterte die Leiter wieder hinunter und schüttelte den Kopf. Richtig gute Freunde verstanden sich natürlich auch ohne Worte. Sicher hatte Leonardo wissen wollen, ob die TÜM eingeschaltet war.

„Erst wenn alle Erwachsenen weg sind“, raunte Emil dem Kater zu.

Jemand fehlte noch. Suchend wandte Emil den Kopf nach links und rechts. Wo war denn Bertha? Die kleine Maus lebte im Gartenhaus der Familie Einstein, das Emil schon vor längerer Zeit in ein Erfinderlabor umgewandelt hatte. Dort hatte sie eine alte Puppenstube bezogen. Emil runzelte die Stirn. Merkwürdig! Er war sich ganz sicher, dass Bertha vorhin mit ihm in den Garten gehuscht war.

Plötzlich entdeckte er sie und musste grinsen. Bertha legte zwar großen Wert auf gutes Benehmen. Aber der köstlich duftende Käsekuchen, den Frau Pfeifendeckel zur Einweihung der Wohnhöhle mitgebracht hatte, zog selbst die vornehmste Maus in seinen Bann. Gerade pulte Bertha mit der Pfote vorsichtig einen Krümel aus dem Rand heraus.

Als die kleine Maus Emils Blick bemerkte, gab sie ein verschämtes Piepsen von sich, kletterte vom Tisch und setzte sich neben Leonardo ins Gras. Emil lächelte verschmitzt. Jeder Mensch außer Frau Pfeifendeckel und seinen Eltern würde sich ganz schön wundern, dass Kater und Maus so friedlich miteinander umgingen. Doch vor Leonardo brauchte kein Nagetier der Welt Angst zu haben. Der Kater war nämlich Vegetarier! Emil hatte es zuerst selbst kaum glauben wollen.

Frau Einstein kam in den Garten und stellte sich zu Emil und seinen Freunden. Früher wäre Bertha sofort geflüchtet, doch inzwischen gehörte die Maus zur Familie. Emils Mutter hatte sogar nichts mehr dagegen, dass Bertha hin und wieder mal in seinem Kinderzimmer übernachtete. Bertha war nämlich nicht nur eine gut erzogene, sondern auch noch eine sehr ordentliche Maus. Zur Freude seiner Mutter räumte Emil immer extra sein Zimmer auf, wenn Bertha ihn dort besuchte.

„Hat alles geklappt?“ Emils Mutter legte einen Arm um seine Schultern und blickte hoch in den Baum.

„Der Kasten hängt sturmsicher“, verkündete Emil und Frau Pfeifendeckel nickte lachend.

„Das ist sicher das schönste Waldkauz-Zuhause in der ganzen Gegend“, sagte Herr Einstein und kletterte zurück auf den Erdboden. Er zwinkerte Emil zu. „Haben ja auch wir zwei gebaut.“

Emil lächelte seinen Vater glücklich an. „Danke!“ Er schaute zum Baum. „Kauzi gefällt sein neues Zuhause sehr gut.“

Der kleine Waldkauz war schon in den Holzkasten geklettert und steckte den Kopf aus der Öffnung. „Schuhuuu!“

„Nun wird aber gefeiert!“, rief Frau Pfeifendeckel und marschierte zum Tisch.

Doch Emils Mutter hob entschuldigend die Hände. „Leider können Papa und ich nicht mitfeiern, Emil. Wir haben einen Notfall. Ein Hund hat sich verletzt. Die Besitzer bringen ihn gleich in die Praxis.“

Emil seufzte. So war das fast immer. Selten verbrachten sie die wenige freie Zeit, die seine Eltern als Tierärzte hatten, ungestört.

Seine Mutter fuhr über Emils wilde Locken. „Tut mir leid, aber wir müssen dem armen Hund helfen.“

„Ist doch klar“, sagte Emil.

„Schade“, fand sein Vater und klemmte sich die Leiter unter den Arm. „Wenn noch etwas ist, kommst du kurz zu uns rein, okay?“

„Und räumst du bitte später die Teller in die Küche?“, fragte seine Mutter.

„Mach ich“, murmelte Emil.

Als seine Eltern gegangen waren, setzten sich Frau Pfeifendeckel und Emil an den Tisch. Leonardo legte sich darunter und Bertha hockte erwartungsvoll neben Emils Teller. Der kleine Waldkauz machte sich nichts aus süßem Essen und blieb lieber in seinem neuen Wohnkasten.

Frau Pfeifendeckel schnitt zwei Stück Kuchen ab und verteilte sie auf die Teller. „Den Rest des Kuchens lasse ich hier“, sagte sie. Dann griff sie in ihren Korb und überreichte Emil eine Flasche ihres Super-Apfelsaftes. Den presste sie selbst und für Emil war es der beste Apfelsaft auf der ganzen Welt. Und zwar nicht nur, weil er köstlich schmeckte! Die Seifenkiste, die er zu seinem sechsten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, besaß einen Rasenmähermotor. Seine Eltern hatten ihm verboten, ihn mit dem Sprit zu füllen, den ein Motor nun mal brauchte, um zu laufen. Aber eine Seifenkiste mit einem Motor, der nicht benutzt werden durfte, ergab ja überhaupt keinen Sinn! Also hatte Emil sein Erfinderhirn angestrengt, einiges ausprobiert und eine verrückte Lösung gefunden: Der Motor fand Wasser grässlich, Apfelsaft hingegen brachte ihn zum Laufen! Jedoch nicht der Apfelsaft, den man im Supermarkt kaufen konnte. Es musste Frau Pfeifendeckels Apfelsaft sein! Ob es an der Apfelsorte lag? Oder an den Zutaten? Emil hatte das noch nicht herausgefunden. Es war und blieb Frau Pfeifendeckels Geheimnis.

Die Nachbarin schien zu erraten, was Emil gerade durch den Kopf ging. „Wissen deine Eltern, dass das Erfindermobil mit meinem Apfelsaft läuft?“

Emil nickte und grinste. „Meine Freunde Tom und Mira auch, aber anderen verrate ich es nicht.“ Er strahlte seine Nachbarin an. „Ich darf morgen sogar mit der Seifenkiste in die Schule fahren!“ Etwas weniger begeistert fügte er hinzu: „Allerdings ohne den Motor zu benutzen.“ Doch hatte er sich schon vorgenommen, heimlich genug Super-Apfelsaft zu tanken. Für alle Fälle. Man konnte nie wissen! Erfindern passierten nämlich oft unerwartet sehr merkwürdige Dinge.

„Großartig!“ Frau Pfeifendeckel schob sich ein Stück Kuchen in den Mund und kaute genießerisch. „Verbrauch aber nicht zu viel Saft, ich habe nur noch eine Flasche im Keller.“ Als Emil sie erschrocken anstarrte, klopfte sie ihm beruhigend auf die Schulter. „Keine Sorge, nächste Woche ist Apfelernte. Doch davor verbringe ich ja ein paar Tage bei einer Freundin am See. Danke, dass ihr so lange auf Leonardo aufpasst.“ Sie bückte sich und streichelte ihrem Kater über den Kopf. „Sei schön brav, wenn ich fort bin!“

„Miau!“

Emil kicherte. „Das heißt sicher: ‚Ich bin immer brav.‘“

Kurz darauf waren sie mit dem Kuchenessen fertig. Auch Leonardo und Bertha hatten eine Portion genascht und sahen satt und zufrieden aus. Frau Pfeifendeckel nahm ihren Korb, verabschiedete sich und marschierte durch das kleine Gartentor neben dem Erfinderlabor zurück in ihre Autowerkstatt.