Empathisch kommunizieren - Marshall B. Rosenberg - E-Book

Empathisch kommunizieren E-Book

Marshall B. Rosenberg

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Beschreibung

Wie lösen wir Meinungsverschiedenheiten? Stehen Bewertungen im Zentrum der zwischenmenschlichen Kommunikation, wird unser Gegenüber wahrscheinlich mit Angst, Abwehr oder Schuldgefühlen reagieren. Sind jedoch Ehrlichkeit und Empathie die Basis, können wir in diesem geschützten Rahmen voneinander lernen und uns gegenseitig bereichern. Ehrlichkeit und Empathie sind das Herz einer jeden Kommunikation, die einen echten Austausch und friedliche Lösungen bei noch so großen Unterschieden zum Ziel hat. Dieses Buch enthält: • die vier Schritte der GFK, kurz und knapp • viele praktische Übungen • Beispielsätze und Übersichten „In diesem Buch geht es um kommunikative Fähigkeiten zum gewaltfreien Lösen von Meinungsverschiedenheiten. Mithilfe der Übungen können wir lernen, uns empathisch auszutauschen und unser Leben zu bereichern.“ – Marshall B. Rosenberg

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Seitenzahl: 55

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Marshall B. RosenbergEmpathisch kommunizierenEin kleiner GFK-Leitfaden mit vielen praktischen Übungen

Über dieses Buch

Wie lösen wir Meinungsverschiedenheiten? 

Stehen Bewertungen im Zentrum der zwischenmenschlichen Kommunikation, wird unser Gegenüber wahrscheinlich mit Angst, Abwehr oder Schuldgefühlen reagieren. Sind jedoch Ehrlichkeit und Empathie die Basis, können wir in diesem geschützten Rahmen voneinander lernen und uns gegenseitig bereichern. Ehrlichkeit und Empathie sind das Herz einer jeden Kommunikation, die einen echten Austausch und friedliche Lösungen bei noch so großen Unterschieden zum Ziel hat. 

Dieses Buch enthält: 

die vier Schritte der GFK, kurz und knapp, viele praktische Übungen, Beispielsätze und Übersichten. 

„In diesem Buch geht es um kommunikative Fähigkeiten zum gewaltfreien Lösen von Meinungsverschiedenheiten. Mithilfe der Übungen können wir lernen, uns empathisch auszutauschen und unser Leben zu bereichern.“ – Marshall B. Rosenberg

Dr. Marshall B. Rosenberg (1934–2015) war international bekannt als Konfliktmediator und Gründer des internationalen Center for Nonviolent Communication in den USA.

Copyright © der deutschen Ausgabe: Junfermann Verlag, Paderborn 2019

Copyright © der Originalausgabe: „Communicare con empatia“: Edizioni Esserci 2011

Via Silvano Caleri, 14, 42100 Reggio Emilia, Italia

[email protected] www.centroesserci.it

Übersetzung: Petra Quast

Coverfoto: © Karina Braduliene – iStock

Covergestaltung / Reihenentwurf: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn

Satz, Layout & Digitalisierung: Junfermann Druck & Service GmbH & Co. KG, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2019

ISBN der Printausgabe: 978-3-95571-768-1

ISBN dieses E-Books: 978-3-95571-863-3 (EPUB), 978-3-95571-865-7 (PDF), 978-3-95571-864-0 (MOBI).

1. Einführung

Ähnelt was ich träume euren Träumen?

Ist das, was mir wichtig ist, auch euch wichtig?

Ich liebe die Freude und Zärtlichkeit,

die ich spüre, wenn ich mich im Einklang mit einer anderen Seele fühle …

Träumt ihr von einer Welt, in der Begegnung

bereichert, nährt, befriedet?

Wo ein Stuhl für zwei reicht?

Eine Welt, in der die Menschen

sich gemeinsam und mit Entschlossenheit

dafür entscheiden,

nicht zu töten?

Träumt ihr von einer Welt, in der jeder Mensch,

statt ein Rädchen im Getriebe zu sein,

in der Lage sein wird,

Weg und Ziel in sich zu vereinen?

Eine Welt, in der auf einen Fehler

weder Höllenfeuer

noch Verdammung folgen,

sondern Bereicherung und liebevoller Dialog?

Mit diesem Buch möchte ich einige Kommunikationsübungen anbieten. Ich glaube, dass sie uns befähigen können, unsere Ressourcen zu teilen und unsere Meinungsverschiedenheiten auf gewaltfreie Weise zu lösen.

Die vorgestellten Übungen ermöglichen es, einen „empathischen“1und ehrlichen Austausch zu verwirklichen.

Bewertungen bringen Menschen dazu, aus Angst und Schuldgefühlen heraus zu handeln. Ein Austausch, der auf Ehrlichkeit und Empathie basiert, bietet die Möglichkeit, einander zu bereichern, voneinander zu lernen und einander zu beschützen. Ehrlichkeit und Empathie sind das Herz einer Kommunikation, die es uns ermöglicht, unsere Ressourcen zu teilen und unsere Differenzen friedlich zu lösen.

Diese Art von Austausch basiert auf:

unseren Beobachtungen (

Kapitel 2

),

unseren Gefühlen (

Kapitel 3

),

unseren Werten (

Kapitel 4

),

unseren Bitten (

Kapitel 5

).

Im 6. Kapitel werden wir sehen, wie wir diese Art von Austausch auch mit einem Gegenüber verwirklichen können, der diese Kommunikationsweise weder kennt noch in ihr geübt ist.

1  Im Englischen bezeichnet der Autor diesen ehrlichen und empathischen Austausch mit einer anderen Person darüber, was im Moment des Dialogs in uns lebendig ist, als „empowering evalution“, was wortwörtlich übersetzt etwa ermächtigende Bewertung heißen könnte.

2. Was wir beobachten

Wenn ihr sagt,

was ich getan habe

oder nicht getan habe,

kann ich das hören.

Ich kann auch euren Interpretationen

Aufmerksamkeit schenken.

Aber bitte:

Vermischt beides nicht!

Wenn ihr verhindern wollt, dass unsere Meinungsverschiedenheiten gelöst werden,

kann ich euch sagen, wie:

Vermischt das, was ich tue

mit dem, was es in euch auslöst.

Sagt mir, ihr seid verdrossen

angesichts meiner mangelnden Beständigkeit.

Aber mich als verantwortungslos zu beschuldigen

wird mich sicherlich nicht motivieren.

Sagt mir, ihr seid niedergeschlagen,

wenn ich Nein zu euren Bitten sage.

Aber glaubt mir: Mich als herzlos und egoistisch zu verurteilen

ist Zeitverschwendung!

Der erste Schritt bei dieser Art von Austausch besteht darin, zu beschreiben, was wir beobachten.

Dabei spielt es keine Rolle, ob wir mit dem, was die andere Person tut, einverstanden sind oder nicht. Es ist auch unerheblich, ob wir uns wünschen, dass die andere Person ihr Verhalten ändert oder wir mit dem, was und wie sie es tut, sehr zufrieden sind und wir den Impuls spüren, ihr unsere Anerkennung zu zollen. In beiden Fällen ist es meiner Meinung nach vorzuziehen, unsere Beobachtung klar und ohne Bewertung zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir Beobachtungen und Bewertungen vermischen, führt dies oft zu Fehlinterpretationen oder Verteidigungsreaktionen.

Hierzu möchte ich eine konkrete Situation beschreiben: Eine Mutter kam mit ihrer 15-jährigen Tochter zu mir zu einem Beratungsgespräch. Ich bat die Mutter, ein typisches Verhalten ihrer Tochter zu nennen, von dem sie sich wünschen würde, dass es sich ändert.

Die Mutter antwortete mir: „Sie ist total verantwortungslos.“

Ihre Tochter reagierte sofort: „Das stimmt nicht!“

Auf meine Bemerkung, ich hätte danach gefragt, was ihre Tochter tue, und nicht nach einer Meinung darüber, was ihre Tochter sei, präzisierte die Mutter: „Sie glaubt, die Einzige in der Familie zu sein.“

Erneut reagierte ihre Tochter: „Das stimmt nicht!“

Ich erklärte der Mutter noch einmal, sie habe mit einer Bewertung geantwortet und mir nicht gesagt, was ihre Tochter tue.

Die Mutter dachte einen Augenblick nach und sagte: „Das ist schwer, mir fallen nur Bewertungen ein.“

Ich hatte Verständnis für die Mutter, denn auch ich verwechsele leicht meine Beobachtung des Verhaltens eines anderen damit, wie ich dieses Verhalten bewerte.

Ein Teil des Problems hat mit der Sprache zu tun, die wir gelernt haben. Es ist eine statische Sprache, mit der wir eine Welt beschreiben, die sich ständig verändert.

Im folgenden Überblick habe ich einige häufig gebrauchte Ausdrucksweisen zusammengefasst, bei denen wir Beobachtung und Bewertung verwechseln.

Gängige Sprachmuster, bei denen Beobachtung und Bewertung verwechselt werden

Beispiele für die Verwechslung von Beobachtung und Bewertung

Beispiele für die Trennung von Beobachtung und Bewertung

1. Der Gebrauch des Verbs „sein“, ohne dass der Sprechende deutlich macht, dass er eine Bewertung vornimmt.

Du bist zu großzügig.

Wenn ich sehe, dass du das ganze Geld, das du in der Tasche hast, verteilst, denke ich, du bist zu großzügig.

2. Der Gebrauch von Verben mit bewertender Konnotation

Fred trödelt bei der der Arbeit.

Fred hat zwei Stunden für eine Arbeit gebraucht, die seine Kollegen in einer halben Stunde beendet haben.

3. Die Tendenz, die eigene Bewertung von Gefühlen, Gedanken und Absichten der Handlungen oder Wünsche des anderen für die einzig mögliche zu halten.

Sie sieht traurig aus.

Mir scheint, sie sieht traurig aus.

4. Verwechslung von Vorhersage und Gewissheit.