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Reni ist ein zehnjähriges Mädchen mit einer besonderen Gabe, die Welt zu betrachten. Durch ihren unerschöpflichen Wissensdurst taucht sie immer tiefer in die Geheimnisse der magischen Wesen ein, die sie begleiten. Tore des Wissens öffnen sich. Gemeinsam mit ihren Freunden Kati und Mirko erlebt sie herausfordernde Abenteuer, in denen die drei ihre persönlichen Hürden überwinden. Dabei entdeckt Reni, welch ein wundervoller Schatz sich hinter jedem Geschenk verbirgt.
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2023
Lateyniel
Engel Reni
ein Geschenk
© Copyright: Lateyniel
Herausgabe: März 2023
Umschlaggestaltung, Illustration: Alxedo.de
Lektorat: Benita Batliner
Unterstützung: Cornelius Wülker
ISBN Hardcover: 978-3-347-74752-4
ISBN E-Book: 978-3-347-74756-2
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition
GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter tredition GmbH, Abteilung »Impressumservice«, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Widmung
Kapitel 1: Was ist ein Geschenk?
Kapitel 2: Ein Freund der so tickt wie ich
Kapitel 3: Die berühmt-berüchtigte Dorfstraße
Kapitel 4: Ein Leben mit Gaia
Kapitel 5: Hilfe! Ich werde Tante
Kapitel 6: Frei wie der Wind
Kapitel 7: Stadtfest
Worterklärung*
Einhörner
Cover
Kapitel 1: Was ist ein Geschenk?
Titelblatt
Urheberrechte
Einhörner
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Back Cover
Für Gaia
Kapitel 1
Was ist ein Geschenk?
Der zehnte Geburtstag klopft an die Tür. Mein allergrößter Traum ist ein vierbeiniges Haustier, egal welches, Hauptsache vier Beine. Doch das wird wohl nix. Mama mag keine Haustiere. Die einzigen, die sie duldet sind Wellensittiche und Kanarienvögel, da Papa diese Kreaturen liebevoll hegt und pflegt.
Auf dem Küchentisch steht eine riesige Schüssel, randvoll mit frisch gepflückten Erdbeeren. Schwups, verschwindet eine in meinem Mund. Die sind supersaftig. Fleißig schnippelnd, sitzt Mama vor einem Berg Gurken. Ich schaue sie an und sage ihr jetzt glasklar, was mir schon lange auf der Seele liegt:
»Mama, ich will wirklich ein’n vierbeinig’n Begleiter. Ich weiß, dass dafür viel Zeit draufgeht und bin bereit. Wenn das nicht klappt, will ich kein Geschenk«, und ich bin mir meiner Worte zu einhundert Prozent sicher.
»Gut, ich bespreche das nachher mit den anderen«, antwortet sie mit gelassener Stimme.
Ich bin urst* aufgeregt und hoffe so sehr auf einen treuen Wegbegleiter. Noch zu viele Nächte vergehen, bis ich es ganz sicher weiß.
Heute ist mein Tag!
Mama wirbelt in der Küche umher. Es duftet verlockend nach warmem Käsekuchen, frischem Obst und Schokolade.
»Hmm, du hast kalt’n Hund gemacht«, strahle ich sie an. »Decke doch schon mal euren Kindertisch im Garten. Das Geschirr dafür steht in der Wohnstube.«
Ich schnappe mir ein Tablett und marschiere los. Etliche Male schlurfe ich die Treppe hinunter und wieder hinauf. »Fertich, jetzt kann’s losgeh’n«, rufe ich.
»Wieso steht denn Nudossi auf dem Tisch?«, will Mama wissen.
»Na weil das auf Käsekuch’n oberlecker schmeckt.«
In unserem Garten wird es lebendig. Alle, die ich super gerne mag, sind eingetrudelt. Papa hat die Musik aufgedreht und Oma trällert begeistert mit. Der Pott Kaffee in ihrer Hand schunkelt und schwappt eifrig hin und her. »Kati komm, lass uns zu den ander’n geh’n.« Ich greife nach ihrer Hand und versuche sie zum Kindertisch zu bewegen.
»Hallo Reni«, ruft es laut am Zaun.
Die vielen angebundenen Luftballons versperren mir die Sicht und ich habe keinen Plan, zu wem die Stimme gehört. Gespannt flitze ich zur Pforte.
»Mirko, was machst du denn hier?«
»Ähm, ich bin neugierig geworden und wollte wissen was hier los ist«, erklärt er etwas verlegen.
»Ich hab’ heut’ Geburtstag, wenn du willst, kannste mitfeiern.«
Wir gehen am Tisch der Erwachsenen vorbei.
»Reni, wer ist denn der junge Mann?«, fragt Mama verwundert.
»Mirko, neu auf uns’rer Schule«, antworte ich kurz und ziehe ihn schnell weiter.
»Auf zur Obstwiese«, fordert Ida uns auf und hält zwei Jutesäcke in ihren Händen. Wie ein Rudel spielfreudiger Welpen toben wir hinter ihr her.
»Teilt euch jetzt erstmal in zwei Gruppen auf«, bestimmt Ida. »Es geht nicht auf, einer fehlt«, stelle ich fest.
Sie ruft nach Oma.
»Gleich geht es folgendermaßen los. Ihr hüpft bis zum Apfelbaum dahinten, umrundet ihn und kommt wieder zurück. Die Trillerpfeife ist das Startzeichen«, erklärt Ida.
»Alle verstanden?«, fragt sie in die Runde.
Jede Mannschaft feuert ihren Hüpfer an. Laute Rufe donnern aus den Mündern, Hände schlagen kräftig zusammen und es wird lautstark auf den Fingern gepfiffen. Oma ist unfassbar schnell. Durch ihre unglaubliche Willenskraft und sehr kindliche Art, gewinnt ihre Mannschaft ganz knapp.
»Ihr wart alle spitze«, ruft Ida und macht einen Luftsprung. »Und jetzt ab zurück an euren Tisch. Gleich gibt es Kuchen«, hält Ida uns Rasselbande auf Trab.
Der Nudossitopf ist fast leer gefuttert. Die meisten von uns haben die oberleckere Schokocreme mit einem Hauch von Käsekuchen verputzt.
Oma steht vor unserem Tisch. Sie hält einen Topf in der einen, und einen Löffel mit einem Plastikei in der anderen Hand. Sie lächelt verschmitzt und fragt:
»Worauf habt ihr Lust?«
Die meisten Finger zeigen zum Löffel.
»Sie führt doch was im Schilde«, denke ich mir.
»Sehr schön, dann folgt mir. Ida du auch«, fordert sie uns auf und wie die Zwerge folgen wir dem Schneewittchen. »Die zwei Mannschaften haben wir bereits, und nun alle umdrehen zum rückwärts Eierlaufen«, sagt sie und schaut uns mit funkelnden Augen an.
»Oma, das is’ schon Schwierigkeitsstufe drei«, erinnere ich sie.
»Das ist richtig mein Schatz. Du bist jetzt zehn Jahre alt. Zusammen meistert ihr das«, strahlt Oma jetzt mehr als die Sonne am Himmel.
Nach unserer vollbrachten Meisterleistung lungern wir ziemlich platt auf der Obstwiese herum. Zum Aufpäppeln versorgt uns Oma mit reichlich Obst und unserem Sirupwundergetränk.
Mit einer vollbeladenen Schubkarre kommen Papa und Rene schnurstracks auf uns zugefahren. Sie ist mit einer dicken Plane abgedeckt.
»Aufgepasst! Wir wollen mit euch ein Zelt aufbauen. Was brauchen wir alles dafür?«, fragt Papa und blickt in jedes Gesicht. »Mirko, du brauchst dich nicht zu melden. Dann schieß mal los.«
Es fühlt sich sensationell an, mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Alle packen begeistert mit an und schwups steht das Zelt. Es ist so hoch, dass ich mich beim Reingehen gar nicht zu bücken brauche.
»Kinder, hier sind die Luftmatratzen und Schildkröten*. Wer heute hier schläft, kann sich schon mal an die Arbeit machen«, sagt Mama lächelnd und schaut sich suchend um.
»Ach und Mirko, du müsstest deine Eltern noch fragen.« »Dann düse ich gleich mal los«, antwortet er zackig.
Es knistert und eine leichte Wärme kriecht ins Zelt. Neugierig luscher ich um die Ecke und husche nach draußen. »Obergenial, Rene hat ein Lagerfeuer angezündet«, rufe ich voll entflammt.
»Wozu liegen hier die langen Stöcke?«, fragt Mirko, der plötzlich neben mir steht und eine Gitarre in der Hand hält. »Für euer Essen«, antwortet Rene und zwinkert ihn an. »Du spielst Gitarre?«, frage ich staunend.
»Ja, ich will was für dich spielen«, sagt er und sieht mich mit leuchtenden Augen an.
Verlegen schaue ich auf den Boden und fühle, wie mein Herz bis zum Hals wild klopft.
Oma trägt ein Tablett, rappelvoll beladen mit Bratwürsten und Brötchen, zu Rene. Er greift eine Thüringer nach der anderen, bis alle aufgespießt sind. Gemütlich sitzen wir auf dem Rasen, halten den Stock mit der Wurst direkt über das offene Feuer und brutzeln um die Wette. Aus der Kitteltasche zaubert Oma noch ein Glas Mostrich*. Auf allen Gesichtern tänzeln Schattenspiele vom flackerndem Feuer, dessen wohlige Wärme sich ausbreitet. Allmählich verströmt das gegrillte Fleisch seinen Duft und die mittlerweile saftige Bratwurst schmeckt perfekt.