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Perfekter Theorie-Praxis-Transfer
"Frau M. geht wieder ins Museum" - nur eine von 35 realen Fallgeschichten, die Ihnen die international bekannte Ergotherapeutin Ellen Romein und ihre Mitautorinnen in diesem Buch vorstellen.
Ellen Romein steht wie keine andere für das derzeitige Paradigma in der Ergotherapie. Erleben Sie die betätigungs- und klientenzentrierte Arbeitsweise sehr anschaulich und mit allen Problemen und Unschärfen. Holen Sie sich Anregungen, wie Sie eigene Lösungen finden und so Ihre Klienten und Klientinnen individuell unterstützen können:
Dieses Buch richtet sich an erfahrene Praktiker, Berufsanfänger, Lehrende sowie Studierende und Auszubildende.
Mit einem Geleitwort von Helene J. Polatajko.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 926
Veröffentlichungsjahr: 2021
Ellen Romein
Mit Unterstützung von Barbara Dehnhardt und Harald Trees
Melanie Hessenauer, Elisabeth Kalsperger, Carmen Spielbichler
17 Abbildungen
Wäre es nicht schön, Ergotherapeutinnen bei einer betätigungszentrierten Therapie zu beobachten und sie zu fragen, was genau sie da eigentlich im Einzelnen genau tun und warum? In diesem Buch haben Sie drei Möglichkeiten, auf Ihre Fragen – auch zu Klientenzentrierung – Antwort zu bekommen.
Im blauen Teil (Kap. 1–36) finden Sie die Fallgeschichten von unterschiedlichen Klienten in verschiedenen Settings. Im grünen Teil (37–45) wird die mögliche Umsetzung von Betätigung und Klientenzentrierung in verschiedenen Phasen des Therapieprozesses erklärt. Die Anmerkungen, Impulse und „Beachte“ in den Fallgeschichten verbinden diese beiden Teile, sie sind außer in den Fallbeispielen auch im Index zu finden. ( ▶ Abb. 0.1).
Beispiel: Sie haben eine Frage zur Betätigungsanalyse mit Hilfe eines Videos? Davon gibt es in den blauen Teil mit den Fallgeschichten viele Beispiele. Im grünen Teil „Theorien und Vorgehensweisen“ finden Sie Informationen zu allem, was mit einem Video während einer Betätigungsanalyse zusammenhängen kann. Im Index finden Sie dazu Anmerkungen und Impulse, die sie wieder auf bestimmte (blaue) Fallgeschichten verweisen oder zu entsprechende Texte in den (grünen) Teilen Theorien und Vorgehensweisen. So haben Sie drei verschiedene Möglichkeiten, Antworten auf ihre Fragen zu Betätigung und Klientenzentrierung zu finden.
Abb. 0.1 Die 3 inhaltlichen Komponenten des Buches.
Sie können mit den Fallgeschichten anfangen oder auch mit den Theorien und Vorgehensweisen. Oder Sie suchen sich bestimmte Themen im Index und finden so passende Fallgeschichten oder Theorien und Vorgehensweisen. Lassen Sie sich von Ihrer Neugier leiten!
Bei den Fallgeschichten finden Sie gelungene betätigungs- und klientenzentrierte Prozesse, aber nicht alle sind ganz und gar gelungen. Denn Ergotherapeutinnen stoßen immer wieder auf Probleme, z.B. bei der Gesprächsführung: Manchmal bestimmen sie zu viel oder geben Betätigungen oder Lösungen vor, weil sie dem Klienten helfen möchten und meinen, er könne das doch nicht selber. Oder sie hadern noch mit den Körperfunktionen und fragen sich: „Wo bleiben die denn jetzt?“ Oder der Kontext ist „betätigungsunfreundlich“, wie man es von Heimen oder Krankenhäusern kennt.
Meine Anmerkungen und Impulse in den Fallbeispielen weisen auf sehr gelungene Situationen hin oder zeigen mögliche Alternativen auf. So können Sie auch selber überlegen, wie Sie in dem Fall vorgegangen wären.
Aus den Fallbeispielen erfahren Sie, dass
Betätigungen zu verändern unglaublich schnell gehen kann – ein paar Tage oder Wochen reichen oft.
die Klienten viel mehr können, als man erwartet hätte.
es wirklich nicht schwierig ist – wenn man weiß, was Betätigungen sind und wie Klientenzentrierung funktioniert.
Betätigungen zu verändern wie ein Abenteuer ist, sowohl für Klienten als auch für Ergotherapeutinnen – man weiß am Anfang nicht, wohin es geht.
Wenn Sie sich die Spannung erhalten wollen, wie das jeweilige „Abenteuer“ ausgeht, lesen Sie die Zusammenfassung, die häufig am Anfang der Fallgeschichten steht, erst als Letztes.
Dieses Buch lädt Sie ein, über die Umsetzung von Betätigung und Klientenzentrierung nachzudenken und es mit Ihren eigenen Klienten auszuprobieren und zu vertiefen. Besprechen Sie die Fallbeispiele mit Ihren Kollegen und analysieren Sie mit Hilfe der „Erklärungen“ Ihre eigenen Fälle. Was könnten Sie da noch verbessern?
Anonymität der Klienten
Außer den Namen sind oft andere – kleinere – Fakten geändert oder zugefügt worden. Neben der Anonymität war es mir wichtig, dass die Fallbeispiele verständlich und gut nachvollziehbar sind.
Anonymität der Ergotherapeutinnen
Die Liste der Ergotherapeutinnen, die die Fallgeschichten erarbeitet haben, finden Sie anschließend in alphabetischer Reihenfolge. Da die ganz überwiegende Zahl weiblich ist, wird aus Gründen der Anonymisierung in allen Fallbeispielen nur von Ergotherapeutinnen gesprochen.
Die Fallgeschichten
Die meisten der Fallgeschichten in diesem Buch kommen von Ergotherapeutinnen, die an CMOP-E- und COPM-Zertifizierungskursen teilgenommen haben; diese Fallgeschichten waren Teil des Zertifizierungsprozesses. Manchmal werden ganze Therapieprozesse nach dem Canadian Practice Process Framework (CPPF) beschrieben, manchmal nur Teile daraus (Tagesprofile, Betätigungsanalysen, COPM-Interviews, Ziele, Maßnahmen oder Kombinationen).
Die eigene „Sprache“ der Ergotherapeutinnen habe ich so weit wie möglich respektiert und erhalten, nur strukturiert und umformuliert, um die Lesbarkeit zu verbessern. Die Einführung zu den Klienten (Lebenskontext, wer ist der Klient?, ergotherapeutisches Setting) habe ich aus den Unterlagen zusammengestellt. Hier habe ich auch eigenständig manchmal Kleinigkeiten geändert oder ergänzt, wenn etwas gefehlt hat. Der wesentliche Inhalt der Fallgeschichten ist aber authentisch.
Vier Fallgeschichten stammen nicht aus diesen Kursen, sondern wurden speziell für dieses Buch aufbereitet:
Kap. ▶ 17 „Niklas schneidet seinen Adventskalender aus“ von Carmen Spielbichler
Kap. ▶ 29 „Anna spielt wieder“ von Ellen Romein (eine Fallgeschichte aus 2003)
Kap. ▶ 32 „Zeig mir ein BMX-Fahrrad“ von Elisabeth Kalsperger und Ellen Romein
Kap. ▶ 33 „Ich will Karten spielen, ohne dass mir einer reinschaut“ von Melanie Hessenauer
Diese Fallgeschichten beinhalten zum Teil andere Vorgehensweisen, wie den Einsatz des PEAP (Kap. ▶ 17), des RemiPro (Kap. ▶ 32) und des OTIPM (Kap. ▶ 33).
Die Hinweise „Anmerkung“, „Impuls“ und „Beachte“ in den Fallgeschichten
Eine „Anmerkung“ gibt zusätzliche Informationen über den Fall oder weist auf etwas hin, das in dem Fall wichtig ist.
Ein „Impuls“ gibt Anregungen, selbst aktiv zu werden.
Wenn der Hinweis „Beachte“ erscheint: Es ist normal, dass man nicht an alles denken kann, vor allem wenn man sich noch in einem Lernprozess befindet. In fast jedem Therapieprozess, den man im Nachhinein analysiert, findet man etwas, das hätte anders gemacht werden können, das unnötig gemacht oder auch vergessen wurde. Die Hinweise dienen dazu, einige von diesen Möglichkeiten sichtbar zu machen.
Ich danke …
… allen Patienten und Klienten, die sich getraut haben, mit mir die ersten und danach weitere Schritte in betätigungszentrierter Ergotherapie und klientenzentrierten Methoden zu machen (ein Beispiel finden Sie in Kap. ▶ 29): Vielen Dank für Ihr Vertrauen!
… meinen Kollegen aus den ergotherapeutischen Abteilungen, in denen ich tätig war, die ich ständig befragt und hinterfragt habe und immer wieder gebeten habe, Neuerungen auszuprobieren. Vielen Dank für eure Geduld und Unterstützung!
… den interprofessionellen Teams aus Ärzten, Physiotherapeuten, Pflegekräften, Logopädinnen, Musiktherapeutinnen, die andauernd mit meinen „neuen“ Ideen über die Ergotherapie, Teamsitzungen nach ICF, Patientenbesprechungen mit mehr Klientenzentrierung, Dokumentationen und Berichten konfrontiert wurden. Danke für die Bereitschaft, es doch immer wieder zu versuchen!
… den vielen Kollegen (interprofessionell) aus diversen Projekt- und Arbeitsgruppen, die ich manchmal mit meinen Ansprüchen an unterschiedliche Grenzen gebracht habe und die mich zum Glück immer wieder in die Realität zurückgeholt haben. Vielen Dank dafür!
… allen Kursteilnehmern. Meine eigenen Erfahrungen reichen natürlich nicht aus; nur durch den Austausch mit den Kursteilnehmerinnen, ihre Erfahrungen und ihre Rückmeldung ist in mir die Überzeugung gewachsen, dass es für alle Therapeuten möglich ist, mit ihren Klienten betätigungszentriert zu arbeiten. Sie haben mir gezeigt (und zeigen es noch immer), dass die Umsetzung von Betätigung und Klientenzentrierung sowohl für einzelne Therapeuten als auch für Therapieabteilungen, Ergotherapieschulen und Ergotherapiepraxen möglich ist. Ihr alle wart meine Lehrmeister!
... einigen Personen, die mir wichtig sind: Dr. med. Cees Nielen aus Amsterdam, Dr. med. Michael Laub aus Vogtareuth, PD Dr. med. Heike Philippi aus Frankfurt und Dr. Lena Krumlinde-Sundholm aus Stockholm. Von diesen Personen habe ich vor allem gelernt, dass eine Vision wichtig ist, man aber nur weiterkommt, wenn man einen Schritt nach dem anderen unternimmt. Prof. Dr. med. Gerhard Kluger aus Vogtareuth hat mich durch seine oft verwirrenden, aber inspirierenden Gespräche immer wieder ermutigt weiterzumachen.
… Melanie Hessenauer, meiner Nachfolgerin in Vogtareuth, für alles Neue, das sie im tiefen Bayern für die Ergotherapie entwickelt. Prof. Dr. Elke Kraus aus Berlin für ihre allumfassende Kreativität und ihr Durchhaltevermögen. Gaby Kirsch aus Paderborn für ihre innovativen Ideen, wie man die Ergotherapie wirklich verändern kann. Harald und Andrea Trees aus Frankfurt für die langen und hilfreichen Diskussionen über die Herausforderungen bei der Umsetzung von Betätigung in der Ausbildung und Praxis. Diesen Kollegen möchte ich auch für ihre Gastfreundschaft danken; sie haben mir immer wieder auf meinen Reisen ein Zuhause gegeben. Ohne eure Freundschaft und Unterstützung wäre dies alles nicht möglich gewesen.
… meinem Mann Michel, gerne bereit zu diskutieren (aber irgendwann ist es genug mit Ergotherapie!), der es all diese Jahre ausgehalten hat, dass ich am Buch und an vielen anderen Projekten gearbeitet habe. Und viel unterwegs war. Ohne ihn wäre gar nichts möglich gewesen.
Anbei die ErgotherapeutInnen aus COPM-Zertifizierungskursen, die so großzügig und vertrauensvoll waren, mir ihre Fallgeschichten zu überlassen.
Alle Fallgeschichten stellen realistisch dar, wie die Umsetzung von Betätigung und Klientenzentrierung in der Praxis gelingt. Sie zeigen, dass auch die Anwendung von nur einigen Basisprinzipien bezüglich Betätigung und Klientenzentrierung für die Klienten schon große Erfolge haben kann.
Ohne diese Fallgeschichten wäre das Buch nicht möglich gewesen.
Tab. 0.1
Liste der Therapeutinnen und Therapeuten in alphabetischer Reihenfolge
Therapeutin/Therapeut
Aigner, Christina
Amann, Ruth
Aschenbach, Klaus
Berner, Sabine
Blawert, Kristin
Borchert, Heike
Deichmann, Katja
Würstle, Maria, jetzt: Dischinger, Maria
Gewalt, Luise
Henninger, Andrea
Hohage-Henning, Christiane
Lauer, Renate
Heitmann, Sonja, jetzt: Lohwatz, Sonja
Losert, Caroline
Schapitz, Maria
Scheer, Cornelia
Schmidt, Markus
Schmitz, Annette
Sehl, Viola
Rung, Anne, jetzt: Spatz, Anne
Trees, Harald
Trees-Manser, Andrea
von dem Bergen, Ellen
Vosen, Beate
Wirsing, Anne
Zaiser, Karin
Mein besonderer Dank geht an:
Harald Trees
Harald Trees, Dipl. Ergotherapeut,
arbeitet seit 20 Jahren hauptberuflich in der schulischen und hochschulischen Ausbildung von Ergotherapeut*innen. Besonderes Augenmerk legt er auf die Implementierung betätigungszentrierter Modelle in die praktische Ausbildung. Nebenberuflich arbeitet er außerdem als Job Coach.
Barbara Dehnhardt
Barbara Dehnhardt, Ergotherapeutin,
übersetzt u.a. seit den 1990er Jahren ergotherapeutische Fachliteratur aus dem Englischen. Sie war bis zum Ruhestand 1999 Ausbildungsleiterin der Ergotherapieschule in Hannover und u.a. Delegierte des DVE beim Weltverband der Ergotherapeuten (WFOT). Seit 2000 intensive Zusammenarbeit mit Ellen Romein, vor allem in Bezug auf Fortbildungen. Mitherausgeberin von ergotherapeutischen Fachbüchern.
Die Rolle von Barbara Dehnhardt und Harald Trees bei der Entwicklung des Buches: Die Struktur des Buches und diverse Inhalte wurden über Jahre diskutiert und überprüft.
Logik und Lesbarkeit waren dabei ebenso wichtig wie die Verknüpfung der Praxis mit der Theorie und das Einbetten von "Anmerkungen", "Impulsen" und "Beachte-Kästchen".
Bei der Entwicklung von Anmerkungen, Impulsen und Beachte war vor allem Harald involviert; er hat Ellen geholfen die Übersicht zu behalten.
Die Sprache
Die Fallgeschichten sind auf Verständlichkeit und Sprache überarbeitet worden, beinhalten aber häufig unkorrigiert die eigene Ausdrucksweise der Therapeuten.
Im Theorieteil haben Harald, aber vor allem Barbara dafür gesorgt, dass das „internationale“ Deutsch von Ellen nicht mehr zu stark durchklingt.
Wenn die deutsche Sprache in bestimmten Stellen nicht so perfekt ist, wie Barbara sich das gewünscht hätte, liegt das ausschließlich an Ellen.
Sie waren bei der Entstehung dieses Buches meine Mitstreiter!
Wir alle haben das Bedürfnis, etwas zu tun, aber nicht irgendetwas. In Zeiten der Coronapandemie sind wir uns dessen schmerzlich bewusst geworden. Wie jetzt jeder auf der Welt erfährt, brauchen wir Betätigungen, die bedeutsam und nützlich sind, für uns selbst! Um physisch und geistig gesund zu bleiben, brauchen wir eine vielseitige Auswahl an Betätigungen und die Selbstbestimmung. Das ist das Mandat der Ergotherapie, das ich meine, wenn ich über das Ermöglichen von Betätigung rede und schreibe. Das ist klientenzentrierte, betätigungsfokussierte Ergotherapiepraxis!
Die Veröffentlichung des Buches „Ergotherapie – Durch Betätigung und Klientenzentrierung Teilhabe verbessern“ könnte zeitlich gar nicht passender sein. Es stellt den detailliertesten und deutlichsten Weg für die Ausführung von Betätigung und klientenzentrierte Ergotherapie dar, den ich je gesehen habe. Ellen Romein und Kolleginnen zeigen eine große Vielfalt von wunderbaren Fallbeispielen direkt aus dem Alltag auf, aus den unterschiedlichsten Praxiskontexten, sowohl belehrend als auch inspirierend. Die aufgeführten Fälle vermitteln uns Einsicht in die persönliche Bedeutung von Betätigungen, große und kleine, und deren Eigenarten, die sie zu unserer eigenen Betätigung machen. Die Darstellung der Fälle mit den eingefügten Anmerkungen, Impulsen und Beachte-Kästchen eröffnen dem Leser ein Fenster in das Denken zum klinischen Reasoning eines klientenzentrierten Therapeuten, ja in das Denken der vielen Ergotherapeutinnen, die ihre Fälle dem Leser vorstellen.
Dieses Buch ist eine glückliche Verbindung zwischen Theorie und Praxis, beruhend auf Evidenz. Die Struktur des Buches erlaubt dem Leser, sich dem Buch aus dem für ihn wichtigsten Blickwinkel zu nähern – man kann mit Theorie oder mit bestimmten Fällen beginnen oder sich im Buch nach Lust, Laune und Interesse bewegen oder alles von vorn bis hinten lesen – immer wird es eine reiche und erbauliche Erfahrung sein. Die Sorgfalt der Zusammenstellung und Beschreibung des Inhalts machen das Buch zu einem wertvollen Instrument für neue und für erfahrene Therapeuten; ganz besonders für erfahrene Therapeuten, die lernen möchten, Betätigung und Klientenzentrierung in ihre tägliche Arbeit zu integrieren.
Ich gratuliere Ellen Romein und ihren Kolleginnen zu dieser Einsicht gewährenden und praktischen Anleitung zum Ermöglichen von Betätigung. Die Übertragung des Inhalts in die tägliche Praxis von Ergotherapeuten wird nicht nur die ergotherapeutische Praxis fördern sondern auch, besonders wichtig, das Leben der Klienten, denen wir bevorzugt dienen dürfen – ach, wäre das Buch doch auf Englisch verfügbar!
Helene J. Polatajko PhD, OT Reg. (Ont.), OT(C), FCAOT, FCAHSOccupationologistProfessor Emeritus and Former ChairDepartment of Occupational Science and Occupational Therapyand Rehabilitation Sciences InstituteUniversity of TorontoToronto, Canada
Titelei
Vorwort
Hinweise zum Buch
Danksagungen
Geleitwort
Teil I Drei Praxisbeispiele zum leichten Einstieg
Teil II Kontext Wohnung, Haus, Garten, Wohnort
1 Frau M. geht wieder ins Museum
1.1 Lebenskontext
1.1.1 Wer ist Frau M.?
1.2 Ergotherapeutisches Setting
1.2.1 Anlass für die Ergotherapie
1.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
1.3.1 1. Eintreten/Initiieren und 2. Erwartungen abklären
1.3.2 3. Erheben/Bewerten
1.3.3 4. Ziele formulieren und Maßnahmen planen
1.3.4 5. Plan umsetzen
1.3.5 6. Überprüfen/Verändern
1.3.6 7. Ergebnis bewerten
2 Ab jetzt entscheidet Felix, wann der nächste Löffel kommt
2.1 Lebenskontext
2.1.1 Wer ist Felix?
2.2 Ergotherapeutisches Setting
2.2.1 Anlass für die Ergotherapie
2.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
2.3.1 Tagesprofil
2.3.2 Das Tagesprofil wird mit der Ergotherapeutin besprochen
2.3.3 Analyse einer Betätigung, die zwar nicht problematisch ist, aber bei der die Eltern sich vorstellen können, dass Felix eine aktivere Rolle übernimmt
3 Herr N. macht beim Toilettengang bis zu 80% ohne Hilfe
3.1 Lebenskontext
3.1.1 Wer ist Herr N.?
3.2 Ergotherapeutisches Setting
3.2.1 Anlass für die Ergotherapie
3.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
3.3.1 Reaktion auf das Tagesprofil
3.3.2 Die Betätigungsanalyse
3.3.3 Reflexion Ergotherapeutin nach dieser Erfahrung
4 Wer spült den Nudelkochtopf?
4.1 Lebenskontext
4.1.1 Wer ist Frau P.?
4.2 Ergotherapeutisches Setting
4.2.1 Anlass für die Ergotherapie
4.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Therapie
4.3.1 Reflexion der Ergotherapeutin auf das Tagesprofil
4.3.2 Betätigungsanalyse
5 So bügeln, wie ich es richtig finde
5.1 Lebenskontext
5.1.1 Wer ist Frau R.?
5.2 Ergotherapeutisches Setting
5.2.1 Anlass für die Ergotherapie
5.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
5.3.1 Reflexion der Ergotherapeutin auf das Tagesprofil
5.3.2 Reflexion der Klientin, nachdem sie das Profil erstellt hat
5.3.3 Betätigungsanalyse
5.3.4 Weiteres Vorgehen
6 Can lernt Fahrrad fahren
6.1 Lebenskontext
6.1.1 Wer sind Can und seine Eltern?
6.2 Ergotherapeutisches Setting
6.2.1 Anlass für die Ergotherapie
6.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
6.3.1 CPPF-Aktionspunkt 1: Eintreten/Initiieren
6.3.2 CPPF-Aktionspunkt 2: Erwartungen abklären
6.3.3 CPPF-Aktionspunkt 3: Erheben/Bewerten
6.3.4 CPPF-Aktionspunkt 4: Sich auf Ziele einigen/Planen
6.3.5 CPPF-Aktionspunkt 5: Plan umsetzen
6.3.6 CPPF-Aktionspunkt 6: Überprüfen/Verändern
6.3.7 CPPF-Aktionspunkt 7: Ergebnis bewerten
6.3.8 CPPF-Aktionspunkt 8: Beenden/Abschließen
7 Die ewigen Hausaufgaben
7.1 Lebenskontext
7.1.1 Wer ist Johannes?
7.2 Ergotherapeutisches Setting
7.2.1 Anlass der Ergotherapie
7.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
7.3.1 Tagesprofile von zu Hause und der Schule
7.3.2 Betätigungsanalyse
8 Julius will schöner schreiben und malen
8.1 Lebenskontext
8.1.1 Wer ist Julius?
8.2 Ergotherapeutisches Setting
8.2.1 Anlass der Ergotherapie
8.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
8.3.1 Die Therapeutin berichtet über das Tagesprofil
8.3.2 Betätigungsanalyse
9 Der Pulli soll besser reinrutschen und nicht so am Kopf reißen
9.1 Lebenskontext
9.1.1 Wer ist Karl?
9.2 Ergotherapeutisches Setting
9.2.1 Anlass der Ergotherapie
9.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
9.3.1 Das COPM-Interview mit Karl
9.3.2 Ergebnis nach ein paar Wochen
9.3.3 Reflexion der Ergotherapeutin
10 Den Briefkasten leeren ist das Wichtigste
10.1 Lebenskontext
10.1.1 Wer ist Frau S.?
10.2 Ergotherapeutisches Setting
10.2.1 Anlass der Ergotherapie
10.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
10.3.1 Das Tagesprofil
10.3.2 Betätigungsanalyse
11 Leon deckt abends regelmäßig den Tisch
11.1 Lebenskontext
11.1.1 Wer ist Leon, wer ist seine Mutter?
11.2 Ergotherapeutisches Setting
11.2.1 Anlass der Ergotherapie
11.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
11.3.1 1. Eintreten/Initiieren, Dezember
11.3.2 2. Erwartungen abklären
11.3.3 3. Erheben/Bewerten
11.3.4 4. Ziel
11.3.5 5. Plan umsetzen
11.3.6 6. Überprüfen/Verändern
11.3.7 7. Ergebnis bewerten
11.3.8 8. Beenden/Abschließen
12 Ludwig schreibt beim Hornspielen ins Notenblatt
12.1 Lebenskontext
12.1.1 Wer ist Ludwig?
12.2 Ergotherapeutisches Setting
12.2.1 Anlass der Ergotherapie
12.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
12.3.1 1. Eintreten/Initiieren
12.3.2 2. Erwartungen abklären
12.3.3 3. Erheben/Bewerten
12.3.4 4. Ziele formulieren
12.3.5 5. Plan umsetzen
12.3.6 6. Überprüfen/Verändern
12.3.7 7. Ergebnisse bewerten
12.3.8 8. Beenden/Abschließen
13 Schlafen wie ein normaler Mensch
13.1 Lebenskontext
13.1.1 Wer ist Herr B.?
13.2 Ergotherapeutisches Setting
13.2.1 Anlass der Ergotherapie
13.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
13.3.1 Tagesprofil
13.3.2 Reaktion des Klienten im Gespräch, nachdem er das Profil erstellt hat
13.3.3 Betätigungsanalyse
13.3.4 Weitere Ziele von Herrn B.
14 Eier aus dem Hühnerstall holen
14.1 Lebenskontext
14.1.1 Wer ist Herr D.?
14.2 Ergotherapeutisches Setting
14.2.1 Anlass der Ergotherapie
14.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
14.3.1 COPM-Interview
14.3.2 Betätigungsanalyse
14.3.3 Nachtrag
15 Einen Apfel schälen
15.1 Lebenskontext
15.1.1 Wer ist Frau L.?
15.2 Ergotherapeutisches Setting
15.2.1 Anlass der Ergotherapie
15.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
15.3.1 Tagesprofil und die Reflexionen der Ergotherapeutin und Klientin
15.3.2 Betätigungsanalyse
16 Herr M. geht nach 15 Jahren alleine im Park spazieren
16.1 Lebenskontext
16.1.1 Wer ist Herr M.?
16.2 Ergotherapeutisches Setting
16.2.1 Anlass der Ergotherapie
16.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
16.3.1 1: Eintreten/Initiieren
16.3.2 2. Erwartungen abklären
16.3.3 3. Erheben/Bewerten
16.3.4 4. Sich auf Ziele einigen/Planen
16.3.5 5. Plan umsetzen
16.3.6 6. Überprüfen/Verändern
16.3.7 7. Ergebnis bewerten
16.3.8 Der weitere Verlauf
17 Niklas schneidet seinen Adventskalender aus
17.1 Lebenskontext
17.1.1 Wer sind Niklas und seine Familie?
17.2 Ergotherapeutisches Setting
17.2.1 Anlass der Ergotherapie
17.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
17.3.1 1. Vorbereitungsphase
17.3.2 2. Erfassungsphase
17.3.3 3. Analysephase
17.3.4 4. Phase der Zielsetzung, Maßnahmenplanung und Intervention
17.3.5 5. Evaluationsphase
17.3.6 Zweiterhebung des Betätigungsstatus zum Abschluss der Therapie
17.3.7 Literatur
Teil III Kontext Kindergarten, Tagesstätte, Schule, Werkstatt, Lehre, Beruf
18 Eine Siesta für Samuel
18.1 Lebenskontext
18.1.1 Wer ist Samuel?
18.2 Ergotherapeutisches Setting
18.2.1 Anlass der Ergotherapie
18.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
18.3.1 Tagesprofil der Tagesstätte
18.3.2 COPM a-Kids mit der Erzieherin und Samuel
18.3.3 Samuels Anliegen nach einem Jahr
19 Herr N. möchte in Ruhe zu Mittag essen
19.1 Lebenskontext
19.1.1 Wer ist Herr N.?
19.2 Ergotherapeutisches Setting
19.2.1 Anlass für die Ergotherapie
19.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
19.3.1 Tagesprofil in der Werkstatt
19.3.2 Betätigungsanalyse
20 Eine Astgabel schleifen
20.1 Lebenskontext
20.1.1 Wer ist Herr P.?
20.2 Ergotherapeutisches Setting
20.2.1 Anlass für die Ergotherapie
20.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
20.3.1 Rahmenbedingungen der Erstellung des Tagesprofils/Vorabsprachen
20.3.2 Situation bei der Betätigungsanalyse im Februar
20.3.3 Beschreibung eines gesamten Herstellungsprozesses
20.3.4 Betätigungsanalyse
21 Philipp und seine Arbeitsblätter
21.1 Lebenskontext
21.1.1 Wer ist Philipp?
21.2 Ergotherapeutisches Setting
21.2.1 Anlass für die Ergotherapie
21.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
21.3.1 Reflexion der Ergotherapeutin
21.3.2 Philipps Tagesprofil in der Schule, ausgefüllt von der Klassenlehrerin
21.3.3 Betätigungsanalyse
Teil IV Betreutes Wohnen
22 Mit dem Freund kochen
22.1 Lebenskontext
22.1.1 Wer ist Frau R.?
22.2 Ergotherapeutisches Setting
22.2.1 Anlass der Ergotherapie
22.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
22.3.1 Tagesprofil
22.3.2 Betätigungsanalyse mit Betätigungspunkten
23 Zu Hause einen Obstjoghurt machen
23.1 Lebenskontext
23.1.1 Wer ist Frau S.?
23.2 Ergotherapeutisches Setting
23.2.1 Anlass der Ergotherapie
23.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
23.3.1 Tagesprofil von Frau S., gemeinsam mit der Ergotherapeutin ausgefüllt
23.3.2 Betätigungsanalyse
Teil V Einrichtung temporär: Krankenhaus
24 Ben schneidet selbst seine Semmel auf
24.1 Lebenskontext
24.1.1 Wer ist Ben, wer sind seine Eltern?
24.2 Ergotherapeutisches Setting
24.2.1 Besonderheit
24.2.2 Anlass für die Ergotherapie
24.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
24.3.1 1. Eintreten/Initiieren
24.3.2 2. Erwartungen abklären
24.3.3 3. Erheben/Bewerten
24.3.4 4. Zielformulierung
24.3.5 5. Plan umsetzen
24.3.6 6. Überprüfen/Verändern
24.3.7 7. Ergebnis bewerten
24.3.8 8. Beenden/Abschließen
24.3.9 Reflexion der Ergotherapeutin
25 Frau T. will aus dem Bett
25.1 Lebenskontext
25.1.1 Wer ist Frau T.?
25.2 Ergotherapeutisches Setting
25.2.1 Anlass für die Ergotherapie
25.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
25.3.1 1. Eintreten/Initiieren
25.3.2 2. Erwartungen abklären
25.3.3 3. Erheben/Bewerten
25.3.4 4. Sich auf ein Ziel einigen/Planen
25.3.5 5. Plan umsetzen
25.3.6 6. Überprüfen/Verändern
25.3.7 7. Ergebnis bewerten
25.3.8 8. Beenden/Abschließen
26 Sich auf Station waschen
26.1 Lebenskontext
26.1.1 Wer ist Frau B.?
26.2 Ergotherapeutisches Setting
26.2.1 Anlass für die Ergotherapie
26.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
26.3.1 Tagesprofil
26.3.2 Betätigungsanalyse
26.3.3 Weitere Betätigungsziele, formuliert von Frau B. mit der Therapeutin
Teil VI Einrichtung temporär: Rehabilitationseinrichtung
27 Herr D. kann nicht sprechen, möchte aber telefonieren
27.1 Lebenskontext
27.1.1 Wer ist Herr D.?
27.2 Ergotherapeutisches Setting
27.2.1 Anlass für die Ergotherapie
27.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
27.3.1 COPM-Interview
27.3.2 Therapie und Evaluation
28 Ein scheinbar unmöglicher Toilettengang weckt Entlassungswünsche
28.1 Lebenskontext
28.1.1 Wer ist Herr L.?
28.2 Ergotherapeutisches Setting
28.2.1 Anlass für die Ergotherapie
28.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
28.3.1 Tagesprofil Rehabilitationsklinik
28.3.2 Betätigungsanalyse
29 Anna spielt wieder
29.1 Lebenskontext
29.1.1 Wer ist Anna? Wer ist Annas Familie?
29.2 Ergotherapeutisches Setting
29.2.1 Anlass für die Ergotherapie (Klinik und ambulant)
29.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
29.3.1 Annas CPPF
30 Frau M. putzt Klinikfenster
30.1 Lebenskontext
30.1.1 Wer ist Frau M.?
30.2 Ergotherapeutisches Setting
30.2.1 Anlass für die Ergotherapie
30.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
30.3.1 Tagesprofil für Rehabilitationsklinik
30.3.2 Betätigungsanalyse
31 Herr N. nimmt seine Medikamente auf Station ein
31.1 Lebenskontext
31.1.1 Wer ist Herr N.?
31.2 Ergotherapeutisches Setting
31.2.1 Anlass für die Ergotherapie
31.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
31.3.1 Tagesprofil Rehabilitationsklinik
31.3.2 Betätigungsanalyse
32 Zeig mir ein BMX-Fahrrad
32.1 Wer war Alexander, bevor er erkrankte?
32.1.1 Lebenskontext von Alexander und seiner Familie
32.2 Alexander wurde krank
32.2.1 Befund bei Entlassung aus der Akutklinik, 4 Wochen nach Erkrankung
32.3 Alexanders Kontext zum Aufnahmezeitpunkt auf der Intermediate Care Station (IMC)
32.3.1 Die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in den frühen Aufwachphasen (nach Koma) auf einer Intermediate Care Station
32.3.2 Teilhabe von Kindern im Syndrom reaktionsloser Wachheit (Wachkoma)
32.4 Das Instrument RemiPro
32.4.1 Beispiel für die Bewertung einer Teilhabesituation mit RemiPro
32.5 Ergotherapie bei Kindern in den frühen Remissionsphasen
32.6 Alexanders ergotherapeutische Behandlung anhand von RemiPro
32.6.1 Die ersten 2 Wochen auf der IMC
32.6.2 Alexanders Teilhabe und Fähigkeiten nach 4 Wochen auf der IMC
32.6.3 Alexanders Teilhabe und Fähigkeiten nach 8 Wochen auf der IMC
32.6.4 Zusammenfassung des weiteren Verlaufs bis zu Entlassung
32.6.5 Literatur
33 Ich will Karten spielen, ohne dass mir einer reinschaut
33.1 Das theoretische Reasoningmodell OTIPM
33.2 Evaluations- und Zielsetzungsphase
33.2.1 Erstinformationen sammeln
33.2.2 Dokumentation nach den Dimensionen des OTIPM
33.2.3 Alltagsanliegen herausfinden und priorisieren
33.2.4 Ausführung der Betätigungen beobachten und filmen
33.2.5 Klientenzentriertes und betätigungsfokussiertes Ziel formulieren
33.2.6 Betätigung im interprofessionellen Team analysieren
33.3 Interventionsphase
33.3.1 Intervention planen
33.3.2 Interventionen durchführen
33.4 Re-Evaluations-Phase
33.4.1 Abschluss der Rehabilitation
33.4.2 Literatur
Teil VII Einrichtung langfristig
34 Zum Speisesaal gehen oder rollen?
34.1 Lebenskontext
34.1.1 Wer ist Herr P.?
34.2 Ergotherapeutisches Setting
34.2.1 Anlass für die Ergotherapie
34.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
34.3.1 COPM-Interview
34.3.2 Betätigungsanalyse
35 Kartoffelpüree kochen – doch nicht so einfach
35.1 Lebenskontext
35.1.1 Wer ist Herr R.?
35.2 Ergotherapeutisches Setting
35.2.1 Anlass für die Ergotherapie
35.3 Momentane Situation und Einstieg in die betätigungszentrierte Ergotherapie
35.3.1 Tagesprofil Wohngruppe
35.3.2 Betätigungsanalyse
Teil VIII Betätigung und Klientenzentrierung: Theorien und Vorgehensweisen
36 Einige Merkmale von Klientenzentrierung
36.1 Klientenzentrierung als Grundhaltung
37 Einige Merkmale von Betätigung
37.1 Betätigungen finden im Alltag und im Kontext einer Person statt
37.1.1 Übung 1: Betätigungen und Aktivitäten benennen
37.2 Betätigungen werden ausgeführt, weil sie wichtig sind (für den Klienten, für sein Umfeld)
37.2.1 Übung 2: Betätigungslebenslauf erstellen
37.3 Betätigungen werden als Teil einer Lebensrolle ausgeführt
37.3.1 Übung 3: Betätigungsrollen erwerben und verlieren
37.4 Betätigungen werden so ausgeführt, wie es jemand für richtig hält oder wie es für ihn am einfachsten ist
37.4.1 Übung 4: Wann machen wir es uns leicht?
37.5 Betätigungen haben einen Anfang, die Ausführung, bei der etwas passiert, und ein Ende
37.5.1 Übung 5: Anfang und Ende einer Betätigung
37.6 Betätigungen können Stunden dauern, aber auch nur ein paar Minuten
37.6.1 Übung 6: Dauer von Betätigungen?
37.7 Betätigungen beschreiben und bewerten
37.7.1 Übung 7: Betätigungen bewertbar formulieren
Teil IX Betätigungsbefund und -analyse
38 Betätigungszentrierte Befunderhebung durch Ergotherapeutinnen
38.1 Betätigungsstatus, Teilhabestatus: noch weitgehend unbekannt
38.1.1 PEAP-Betätigungsstatus
38.1.2 ICF-Teilhabestatus für Sozial Pädiatrische Zentren (SPZ)
38.1.3 Teilhabestatus im Klinikkontext (TSK)
38.1.4 Teilhabestatus für integrative Kindertagestätten TS-KiTa – ein weiteres Instrument in Entwicklung
38.2 Tagesprofil
38.2.1 Welche Funktion hat das Tagesprofil im ergotherapeutischen Prozess?
38.2.2 Wie sieht ein Tagesprofil aus?
38.2.3 Was und wie viel soll im Tagesprofil notiert werden?
38.2.4 Wer füllt das Tagesprofil aus?
38.2.5 Was ist zu beachten, wenn das Tagesprofil in einem Praxisraum ausgefüllt wird?
38.2.6 Wird das Tagesprofil für 1, 2 oder mehr Tage erstellt?
38.2.7 Wie erstellt man ein Tagesprofil mit 2 Klienten?
38.2.8 Welchen Nutzen kann ein Tagesprofil bei Langzeitpatienten haben?
38.2.9 Kann man ein Tagesprofil auch in einer Einrichtung nutzen?
38.2.10 Was ist bei der Gesprächsführung zu beachten?
38.3 Betätigungsanamnesen werden kaum/nicht erstellt
38.4 Erfahrungen von Ergotherapeutinnen mit dem Betätigungsbefund
38.4.1 Die Organisation ist schwierig, Abläufe lassen sich schwer ändern, die Zeit für Teamarbeit fehlt manchmal
38.4.2 Eine neue Organisation und Struktur brauchen Zeit
38.4.3 Als Ergotherapeutin profitiere ich
38.4.4 Die Klienten übernehmen Verantwortung
38.4.5 Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht die Diagnose
38.4.6 Gute Erfahrungen mit dem Tagesprofil bei hochbetagten Klienten
39 Betätigungsanliegen herausfinden und bewerten
39.1 Klienten mit und ohne Erfahrung mit einer Behinderung
39.1.1 Unterschiede beim Herausfinden von Betätigungsanliegen durch erfahrene und nicht erfahrene Klienten
39.1.2 Mein Klient kann keine Betätigungsanliegen formulieren, weil zu jung/zu krank/im Wachkoma
39.1.3 Das dauert alles zu lange, dafür habe ich keine Zeit!
39.2 Betätigungsanliegen herausfinden anhand des COPM
39.2.1 Einführung
39.2.2 Betätigungswünsche, Betätigungsprobleme oder Betätigungsanliegen?
39.2.3 Zielgruppe
39.2.4 Schritt 1 des COPM: Betätigungsanliegen mit dem Klienten herausfinden
39.2.5 Schritt 2 des COPM: Einschätzung der Wichtigkeit
39.2.6 Schritt 3 des COPM: Prioritäten für die Therapie wählen
39.2.7 Schritt 4 des COPM: die Bewertung der Ausführung und Zufriedenheit
39.2.8 Schritt 5 des COPM: die Planung und Durchführung der Zweitbewertung
39.3 Erfahrungen von Ergotherapeutinnen mit dem COPM
39.3.1 Arbeitszufriedenheit, Beziehung zum Klienten
39.3.2 Selbstwirksamkeit der Klienten
39.3.3 Das COPM ist nicht für jeden geeignet, die Umsetzung manchmal schwierig
39.3.4 Institution
39.3.5 Nutzen des COPM
39.3.6 Erfahrungen mit dem COPM in einer Tagesstätte mit Kindern und Jugendlichen
40 Überlegungen zur Betätigungsanalyse
40.1 Bedeutung des Kontextes
40.2 Nachgestellte Betätigungen
40.3 Beobachtet die Ergotherapeutin immer die zu analysierende Betätigung oder geht es auch anders?
40.3.1 Zwei Möglichkeiten, Betätigungen zu analysieren
40.4 Wer ist bei der Betätigung aktiv involviert?
40.5 Wer wertet die Betätigungsausführung mit der Ergotherapeutin aus?
40.5.1 Wer macht die Auswertung der Betätigungsausführung?
40.6 Wie beurteilt man die Qualität einer Betätigungsausführung?
40.6.1 Qualitätsmerkmale, angelehnt an Anne Fisher, wie sie in den CMOP-E/COPM-Kursen benutzt wurden
40.6.2 Wie können Ergotherapeuten die alltägliche Leistung von Klienten analysieren – Kapazität oder Performanz?
40.6.3 Die Bedeutung des Kontextes: der Ort, die Gegenstände, die anwesenden Personen
40.6.4 Wie können Betätigungen in Behandlungsräumen analysiert werden?
40.6.5 Der Einfluss der anwesenden Ergotherapeutin auf die zu analysierende Betätigung
40.6.6 Sollen wir immer nur problematische Betätigungen analysieren?
40.6.7 Die Analyse neuer oder zu schwieriger Betätigungen
41 Die Schritte der Betätigungsanalyse
41.1 Schritt 1: Die Betätigung konkret beschreiben
41.1.1 Wer entscheidet, welche Betätigung analysiert wird?
41.1.2 Die Betätigung immer mit dem Kontext beschreiben
41.1.3 Betätigungsanfang, Ausführung und Ende der Betätigung festlegen
41.1.4 Analysiert man eine ganze Betätigung oder einen Teilschritt der Betätigung?
41.2 Schritt 2: Bestimmen, wann und wo die Betätigung ausgeführt wird und ob die Therapeutin bei der Ausführung anwesend ist
41.3 Schritt 3: Ausführung der Betätigung durch den/die Klienten
41.3.1 Klienten machen Videoaufnahmen
41.3.2 Wenn eine Liste mit Beobachtungspunkten benutzt wird
41.4 Schritt 4: Auswertung durch den/die Klienten und die Therapeutin
41.4.1 Klient wertet aus
41.4.2 Auswerten durch 2 Klienten
41.4.3 Therapeutin wertet aus
41.5 Schritt 5: Gemeinsam das Ergebnis der Auswertung festlegen
41.6 Schritt 6: Ziele formulieren und Maßnahmen planen
41.6.1 Literatur
Teil X Ziele formulieren und Maßnahmen planen
42 Konkrete und erreichbare Betätigungsziele formulieren
42.1 Betätigungsziele formulieren
43 Therapieziele und Maßnahmen
43.1 Maßnahmen nach der Betätigungsanalyse und der Formulierung des Betätigungsziels planen
43.2 Erfahrungen von Ergotherapeutinnen mit dem Formulieren von Zielen und dem Planen von Maßnahmen
43.2.1 Flexibel sein, sich an den Prozess des Klienten anpassen
43.2.2 Es gelingt nicht überall
43.2.3 Kollegen inspirieren
43.2.4 Erfahrungen einer Ergotherapie-Dozentin
43.2.5 Motivationsprobleme sind kein Thema mehr
43.2.6 Den Klienten vertrauen
43.2.7 Gruppenarbeit in der Psychiatrie
44 Re-Evaluation
44.1 Einführung
44.2 Betätigungs- oder Teilhabestatus erneut erstellen und vergleichen
44.3 Betätigungsziele überprüfen
44.4 Vergleich des Tagesprofils vom Anfang mit dem am Ende der Therapie
44.5 Zweitbewertung der COPM-Anliegen
Autorenvorstellung
Herausgeber
Autoren
Anschriften
Sachverzeichnis
Impressum
© Kirsten Oborny/Thieme Gruppe |
Drei Praxisbeispiele zum leichten Einstieg
Ellen Romein
Betätigung ist das, was wir im Alltag tun. Es ist etwas Konkretes; wir können es sehen, hören, riechen, fühlen. Theorien über Betätigungen sind dagegen etwas Abstraktes. Was in der Theorie logisch und einfach erscheint, ist in der Praxis überraschenderweise schwer umzusetzen. Anhand von 3 Praxisbeispielen werden Elemente aus Betätigung und Klientenzentrierung dargestellt. Wir gehen es an wie eine Wanderung: Sie stehen in einer Landschaft (der Betätigungswelt) und müssen sich entscheiden, wohin Sie gehen wollen. Es gibt viele Möglichkeiten und Richtungen, leichte und bergige Wege, lange und kurze Wege etc. Sie brauchen die richtige Ausrüstung, Informationen über das Land. Sie stehen da, mit einem Klienten. Was machen Sie jetzt?
Die ersten 3 Praxisbeispiele beschreiben einige Wege mit Klienten in der Betätigungslandschaft. Es sind Momentaufnahmen, geprägt von Theorien, Erfahrungen, Konzepten und Vorgehensweisen. In den Beispielen gibt es Anmerkungen und Impulse zum Nachdenken. Diese Praxisbeispiele sind als Einstieg in die nachfolgenden Teile zu verstehen.
Praxisbeispiel 1: Herr B. kann sich nicht anziehen
Ich habe vor langer Zeit als frisch ausgebildete Ergotherapeutin in der neurologischen Abteilung in einem Amsterdamer Krankenhaus gearbeitet. Mein Patient war Herr B. Der ältere Herr litt seit einem Schlaganfall unter einer Halbseitenlähmung und einer leichten Dyspraxie.
Impuls
Selbstversorgung – Produktivität – Freizeit
Manche ergotherapeutischen Modelle teilen Betätigungen in die Bereiche Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit ein. Passt diese Einteilung auch für Patienten in einem Krankenhaus? Gibt es Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit auch im Krankenhaus? Funktioniert diese Einteilung immer, oder gibt es auch andere mögliche Einteilungen, die besser auf diese Zielgruppe passen?
Herr B. hatte zwar Fortschritte gemacht, aber mit dem Ankleiden hatte er noch Probleme. Mittels vieler Ideen und Lösungsstrategien wurde wochenlang morgens enthusiastisch das Ziel verfolgt, dass sich Herr B. wieder allein anziehen kann. In meinen – unerfahrenen – Augen (hier habe ich meine eigenen Normen zugrunde gelegt, was man natürlich nicht tun sollte) war das selbständige Anziehen für jeden erwachsenen Menschen Teil einer wichtigen Betätigungsrolle. Unmittelbar vor seiner Entlassung verriet mir Herr B. allerdings, dass seine Ehefrau ihm früher ebenfalls beim Anziehen geholfen habe, da er Hüftprobleme habe. Entsprechend solle ich mir keine Sorgen machen, dass er das selbständige Ankleiden nicht beherrsche. Es sei für ihn und seine Frau kein Problem, wenn sie ihn weiterhin unterstütze.
Ich war erschüttert, hatte ich doch wochenlang umsonst mit Herrn B. das selbständige Anziehen geübt. Ich hatte schlichtweg vergessen, meinen Klienten zu fragen, welche Rollen für ihn wichtig sind, und ob das selbständige Anziehen ein Anliegen für ihn ist. Stattdessen hatte ich als Grundlage einen Selbständigkeitsindex (FIM) benutzt, und da war das Anziehen auffällig niedrig bewertet worden. Tatsächlich hatten Herr B. und seine Frau beim Waschen und Ankleiden schon früher feste Rollen gehabt: Sie hilft ihm, und er lässt sich helfen, er hatte schon länger die Rolle als hilfsbedürftige Person beim Anziehen. Für beide war das so in Ordnung.
Die Rolle, die für Herrn B. wichtig war und bei der er nun Probleme benannte, war die Rolle als Sammler von Ansichtskarten. Herr B. sammelte alte Ansichtskarten von Amsterdam und Haarlem. In dieser Rolle hatte er viele Kontakte und eine beeindruckende Korrespondenz mit anderen Sammlern. Er besuchte regelmäßig Sammlerbörsen und war fast den ganzen Tag mit seinen Ansichtskarten beschäftigt. Später habe ich Herrn B. zu Hause ambulant behandelt. Er besaß zehntausende alter Ansichtskarten in mehreren großen Schubladen und Schränken. Gemeinsam haben wir nach Möglichkeiten für ihn gesucht, seine große Korrespondenz weiterzuführen.
Praxisbeispiel 2: Herr D. kann sich anziehen, tut es aber nicht
Ein weiteres Beispiel aus den Niederlanden: Ein italienischer Herr erhielt wegen seiner massiven Arthrose ein neues Hüftgelenk. Er wohnte schon über 30 Jahre mit seiner (großen) Familie in den Niederlanden. Im Krankenhaus in Amsterdam wurde ihm gezeigt, wie er sich mit Hilfsmitteln ankleiden konnte, was ihm gut gelang. Zu Hause aber war der Signore nach 4 Wochen immer noch im Schlafanzug. Er verbrachte die meiste Zeit im Bett, obwohl sein Hüftgelenk gut eingewachsen war und er angab, keine Schmerzen zu haben.
Impuls
Zu Hause ist alles anders
In der Rolle als kooperativer Patient im Krankenhaus hat Herr D. gemacht, was die Therapeuten und Ärzte von ihm wollten. Die Umsetzung zu Hause hat aber nicht geklappt. Das ist leider oft der Fall. Welche unterschiedlichen Gründe kann es dafür geben, dass im Krankenhaus Aktivitäten gelingen, zu Hause Betätigungen aber nicht?
Der Arzt verordnete Ergotherapie zur Verlaufskontrolle und mit einer sozialen Indikation. Das Ankleiden unter Verwendung der Hilfsmittel wurde nochmals geübt, wobei es keinerlei Probleme gab. Der Italiener zog sich aber weiterhin nicht an und blieb im Pyjama im Bett. Beim 3. Besuch der Ergotherapeutin war diese überrascht, denn ihr Klient war komplett angezogen. Er erklärte hierzu: „Jetzt bin ich nicht mehr krank, also muss ich mich jetzt wieder anziehen. Vorher war ich krank, darum musste ich im Bett bleiben.“ Für diesen Klienten war die Rolle als „Kranker“ verbunden mit dem Liegen im Bett und der Kleidung Pyjama. Der Klient erklärte weiter, dass dies in seiner Familie so üblich war und noch ist.
Praxisbeispiel 3: Frau L. bringt den Müll raus
Frau L. ist 44 Jahre alt und wohnt mit 2 Kaninchen und 2 Meerschweinchen in einer renovierungsbedürftigen, aber gepflegten Wohnung. Sie traut sich nicht alleine aus ihrer Wohnung, z. B. um den Müll wegzubringen. Sie hat seit einigen Jahren eine gesetzliche Betreuerin, mit der sie einen guten Kontakt hat. Einmal wöchentlich kommt außerdem eine Betreuerin der Sozialstation, die mit ihr zum Einkaufen fährt und im Haushalt hilft. Die Beziehung zu dieser Sozialbetreuerin ist etwas angespannt: „Sie behandelt mich manchmal wie ein Kind und ist oft nicht gut gelaunt.“ Frau L. sagt, sie fühle sich dadurch minderwertig.
Ihre Kindheit war sehr schwierig, ihre Eltern waren streng, sie wurde auch geschlagen. Sie wurde als Kind 10 Jahre mit starken Medikamenten behandelt, auf Basis einer angenommenen Epilepsie, was sich später als falsche Diagnose herausstellte. Die Nebenwirkungen behindern sie bis heute. Danach bekam sie Schmerzmedikamente gegen Migräne, wurde davon abhängig, und es entwickelte sich eine Nikotin- und Koffeinabhängigkeit. Sie hat eine Sonderschule besucht, ist aber nie einer Arbeit nachgegangen. Ihre Eltern sind vor ein paar Jahren gestorben. Nach Aufnahme in eine Entzugsklinik ist sie jetzt ohne Medikamente und raucht nur noch einige (ca. 5) Zigaretten am Tag.
Sie bekommt derzeit 1-mal wöchentlich eine Doppelstunde Ergotherapie als Hausbesuch, aufgrund der Diagnosen agitierte Depression (ICD-10 F32) und Halluzinose (ICD-10 F06.0).
Frau L. reagierte positiv auf das Angebot, ein Tagesprofil zu erstellen (s. Kap. ▶ 38.2). Sie hat dies zusammen mit der Ergotherapeutin gemacht. Frau L. kann nicht gut Deutsch schreiben und hat es sich nicht alleine zugetraut. Sie hat ihren Tagesablauf erzählt, die Ergotherapeutin hat es für sie deutlich lesbar aufgeschrieben. Da an einem Tag nicht so viel passiert, wie sie selbst sagt, hat sie berichtet, was alles in einer Woche geschieht.
Tagesprofil von Frau L. für 1 Woche
Montag bis Freitag:
Aufstehen zwischen 6.00 und 8.00 Uhr ohne Wecker, danach frühstücken (1 Aufbackbrötchen, Kaffee) und 1 Zigarette
8.30 Uhr Versorgung der Haustiere mit Futter und Wasser, Dienstag und Freitag Käfig reinigen
Danach Staub saugen und Bett machen. Manchmal kommt eine Nachbarin zum Rauchen und Erzählen.
Jeden Mittag zwischen 13.00 und 13.30 kocht sie Mittagessen.
Nach dem Essen und Abwaschen gegen 14.00 Uhr legt sie sich gerne für eine Stunde hin und ruht sich aus oder kuschelt mit den Tieren.
Nachmittags gegen 15.00–15.30 Uhr trinkt sie 1 Tasse Kaffee und isst 1 Marmeladenbrot oder Obst, je nach Finanzlage.
Danach hört sie gerne Musik, sieht fern oder eine DVD, spielt mit den Tieren oder steht auch oft am Fenster, um mit Nachbarn zu sprechen.
Gegen 18.30 Uhr bereitet sie sich Abendessen zu und gegen 19.00 Uhr hört sie sich Nachrichten an.
Danach hört sie Musik, denkt viel nach, was sie falsch gemacht hat und was sie verbessern könnte.
Zwischen 22.00 und 23.00 Uhr geht sie zu Bett. Sie muss öfter nachts aufstehen und zur Toilette gehen (tagsüber geht sie auch sehr oft zur Toilette, da sie eine Erkrankung der Blase hat). Sie schläft oft unruhig und träumt fast jede Nacht von ihren Eltern.
Der Tagesablauf ist immer gleich, nur samstags und sonntags schläft sie auch gerne bis 10.00 Uhr.
Mittwochs kommt eine Betreuerin der Sozialstation, um mit ihr den Kauf von Lebensmitteln zu besprechen und dann mit ihr zum Einkaufen zu fahren. Frau R. steht dazu um 6.00 Uhr auf. Gegen 9.00 Uhr kommt die Betreuerin, sie trinken zusammen 1 Tasse Kaffee und rauchen 1 Zigarette. Das Einkaufen dauert etwa 1 Stunde, danach werden gemeinsam weitere wichtige Dinge für den Haushalt besprochen. Bei schweren Hausarbeiten, wie z. B. Fensterputzen, ist die Betreuerin behilflich. Ab 11.00 Uhr geht der normale Tagesablauf weiter.
Frau L. hat immer schon gerne Handarbeiten gemacht, wie Stricken und Häkeln, macht das im Moment aber noch nicht.
Frau L. hat nicht so viele unterschiedliche Betätigungen und Betätigungsrollen, sie ist aber damit, wie sie selber sagt, im Moment ziemlich zufrieden, möchte sich aber noch „verbessern“. Vorher war sie längere Zeit in Krankenhäusern und Einrichtungen und lernt seit ca. 1 Jahr, alleine zu leben und sich zu beschäftigen. Frau L. erwartet von ihrem Umfeld viel Hilfe und Unterstützung, traut sich nicht zu, selber Ideen und Lösungen zu entwickeln. Das war schon ihr ganzes Leben so.
Im anschließenden Gespräch über das Tagesprofil wählte Frau L. 2 Betätigungen, die sie gerne wieder ausführen möchte: den Müll raustragen und an der Tankstelle auf der anderen Straßenseite Süßigkeiten und Zigaretten kaufen. Gemeinsam wurde ein Plan entwickelt, wie sie allmählich ihre Wohnung verlassen und sich dabei sicher fühlen kann. Anschließende Ziele: Den Hausmeister bitten, 2 Steckdosen in der Küche zu reparieren; mit der Sozialbetreuerin gemeinsam Fenster putzen, wobei sie selbst auf die Leiter steigen möchte; eine Nachbarin besuchen, mit der sie schon öfter redet; Strickmaterial besorgen (das wenig kosten darf); und in 6 Monaten möchte sie alleine mit dem Bus fahren, um im Einkaufszentrum, in das sie jetzt schon immer mit ihrer Betreuerin fährt, einzukaufen und zum Friedhof zum Grab ihrer Eltern zu gehen. Die Bushaltestelle ist direkt vor der Haustür.
Impuls
Die Anzahl der Betätigungsrollen
Wie viele Betätigungen und Betätigungsrollen können unterschiedliche Personen haben? Denken Sie an Altersgruppe, soziale Situation, Wohnort, Persönlichkeit etc. Welchen Einfluss kann eine Erkrankung auf Betätigungsrollen haben? Bei Krankheiten, die schon lange, oder Erkrankungen, die erst seit ein paar Wochen/Monaten bestehen? Warum sollten Ergotherapeutinnen darüber etwas wissen? Und was genau sollen sie eigentlich darüber wissen?
Der Betätigungskontext als Basis für die 35 Fallbeispiele
Die folgenden 35 Fallgeschichten sind nicht nach Diagnose, Alter und Therapieschwerpunkten der beschriebenen Personen eingeteilt, sondern nach dem Kontext, in dem die Personen leben oder in Betätigungen eingebunden sind. Betätigungen sind untrennbar mit dem Ort verbunden, an dem sie ausgeführt werden. Deswegen entscheidet dieser mit darüber, ob und wie die Betätigungen ausgeführt werden.
Es ist klar, dass in einem Krankenhaus andere Betätigungen ausgeführt werden als zu Hause. Dies in den Vordergrund zu stellen, macht den Schritt zur Betätigungszentrierung leichter. Auch Klientenzentrierung gestaltet sich anders: Personen, die zu Hause wohnen, sind für ihre Tagesgestaltung selbst verantwortlich; Personen, die sich in einer Einrichtung befinden, meist nur in geringerem Maße.
Der Kontext, in dem die Person sich befindet und ihre Betätigungen ausführt, bestimmt auch darüber, wer im Therapieprozess mitentscheidet: nur der Klient (und seine Angehörigen) oder auch andere Personen wie eine Erzieherin, Lehrerin, Betreuerin, Pflegeperson …
1 Frau M. geht wieder ins Museum
2 Ab jetzt entscheidet Felix, wann der nächste Löffel kommt
3 Herr N. macht beim Toilettengang bis zu 80% ohne Hilfe
4 Wer spült den Nudelkochtopf?
5 So bügeln, wie ich es richtig finde
6 Can lernt Fahrrad fahren
7 Die ewigen Hausaufgaben
8 Julius will schöner schreiben und malen
9 Der Pulli soll besser reinrutschen und nicht so am Kopf reißen
10 Den Briefkasten leeren ist das Wichtigste
11 Leon deckt abends regelmäßig den Tisch
12 Ludwig schreibt beim Hornspielen ins Notenblatt
13 Schlafen wie ein normaler Mensch
14 Eier aus dem Hühnerstall holen
15 Einen Apfel schälen
16 Herr M. geht nach 15 Jahren alleine im Park spazieren
17 Niklas schneidet seinen Adventskalender aus
Einführung
Dieser Part zeigt 17 Klienten, die zu Hause wohnen. Der Betätigungskontext scheint uns meist vertraut. In den Fallgeschichten erkennt man aber, dass nicht nur die Personen einzigartig sind, sondern dass sie oft auch außergewöhnliche Betätigungen haben oder sie sehr individuell ausführen – was vielfach von Ergotherapeutinnen nicht ausreichend bedacht wird.
Wenn die Person mit Angehörigen zusammenlebt, können Betätigungen oft nur verändert werden, wenn auch diese Angehörigen im Therapieprozess eine Rolle bekommen. Dies ist aber etwas, was Ergotherapeutinnen ebenfalls oft noch nicht automatisch berücksichtigen.
Am Ende jeder dieser Fallgeschichten haben nicht nur die Klienten selbst sondern auch die Ergotherapeutinnen viel Neues über „den normalen Alltag zu Hause“ gelernt.
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