Es muss einer den Frieden beginnen - Erich Maria Remarque - E-Book

Es muss einer den Frieden beginnen E-Book

Erich María Remarque

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Beschreibung

Jahrhundertautoren gegen den Krieg Momente berührender Menschlichkeit und höchster Dramatik – große Autoren reagieren auf den ersten modernen Krieg mit großer Literatur. Texte von: Vicki Baum Johannes R. Becher Hans Fallada Lion Feuchtwanger Leonhard Frank Ernst Glaeser Edlef Köppen Rosa Luxemburg Erich Maria Remarque Anna Seghers Bertha von Suttner Georg Trakl Kurt Tucholsky Friedrich Wolf Stefan Zweig

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Seitenzahl: 355

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Es muss einer den Frieden beginnen

Jahrhundertautoren gegen den Krieg

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nele Holdack

Impressum

ISBN 978-3-8412-0781-4

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, November 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 2013 bei Aufbau, einer

Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des

Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung und Illustration hißmann, heilmann, Hamburg

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig, www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

Inhaltsübersicht

Cover

Impressum

Bertha von SuttnerDie Zweihundertjahrfeier*

Johannes R. BecherAbschiedsmusik*

Georg TraklGrodek

Friedrich WolfDer verschenkte Leutnant

Stefan ZweigDer Zwang

Ernst GlaeserDer Heldentod

Edlef KöppenLoretto

Rosa LuxemburgLiebe Sonitschka*

Anna SeghersErwin*

Kurt TucholskyUnser Militär!

Hans FalladaDer Kriegsgefangene*

Leonhard FrankKarl und Anna

Vicki BaumHunger

Erich Maria RemarqueSchweigen um Verdun

Lion FeuchtwangerLied der Gefallenen

Anhang

Nachwort Von Nele Holdack

Biographische Hinweise

Textnachweis

Anmerkungen

Anmerkungen zum Nachwort

Informationen zum Buch

Informationen zu den Autoren

Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …

* Mit diesem Zeichnen versehene Titel stammen von der Herausgeberin.

Bertha von SuttnerDie Zweihundertjahrfeier*

Die Zweihundertjahrfeier Friedrichs des Großen ist in Berlin feierlich begangen worden.* Festsitzung in der Akademie, Festvorstellung in der Oper, Festpredigt in der Kirche – alles trug militärischen Charakter. In der Oper war das ganze Parkett mit Offizieren aller Waffengattungen besetzt, der Theaterintendant trug Gardekürassieruniform und der Reichskanzler die Uniform eines Generalmajors. Das Festspiel von Lauff zeigt auf der Bühne das Kriegslager von Hohenfriedberg; die Soldaten aller Waffengattungen geben ihrer Begeisterung für den König Ausdruck. König Friedrich erscheint und hält eine Rede, in der er mitteilt, dass er trotz aller Warnungen die Schlacht zu liefern gedenkt. Wer ihn verlassen wolle, der solle von dannen gehen. Natürlich folgen ihm alle mit Begeisterung in die Schlacht. Bei der Festsitzung der Akademie der Wissenschaft, der der Kaiser beiwohnte, trug der Chef des Generalstabs v. Moltke das Reichsinsiegel voran; Kriegsminister von Heeringen trug aufrecht das entblößte Reichsschwert; Großadmiral von Tirpitz den Reichsapfel; Feldmarschall von der Goltz das Zepter. Nach einer Ansprache des Kaisers (in der er, wie es sich in diesen Räumen geziemte, nicht dem kriegerischen, sondern dem Geist der Wissenschaft huldigte) hielt der Geheimrat Dr. Koser die Festrede, in der es wieder rasselte und klirrte: »Unsere Feier ist eine Erinnerungsfeier an ernste Zeit – in ernster Zeit. Noch heute müssen wir, um Friedrichs Worte zu wiederholen, scharf auf unsere Nachbarn achten und bereit sein, uns von heute auf morgen gegen die verderblichen Anschläge zu verteidigen.« Noch knurrender als in den Hallen der Wissenschaft war die Festpredigt im Tempel der Christenliebe. Als Text waren die Worte des Propheten Jesaias gewählt: »Wenn sie gleich alle zusammentreten, müssen sie dennoch sich fürchten und zuschanden werden.« Der Kanzelredner beklagte es, dass im Lande ein Misstrauen gegen die eigene Kraft vorhanden sei. »Das Ausland sieht das ganz anders als wir selbst, und gerade in der Missgunst, mit der es unser Tun und Lassen verfolgt, liegt ein Zeugnis unserer Kraft und Größe. Gott«, so schloss der Prediger, »lässt uns nicht zuschanden werden. Und solange unsere Armee, vom obersten Kriegsherrn bis zum letzten Soldaten, der Zuversicht lebt und wenn zugleich alles zusammenarbeitet, müssen sie dennoch sich fürchten und zuschanden werden. So lange wird Preußen groß sein.« Also jetzt wissen wir es; der Prophet Jesaias hatte Preußen im Sinne, und unter denen, die sich fürchten müssen, dachte er offenbar an die Tripelentente. Darum möge nur »die ganze Armee der Zuversicht  leben, und – und – (was wäre wohl ein passendes Schlusswort?) – – und (ja richtig: stehen wir nicht vor dem Altar des Bergpredigers?) und liebet euch untereinander.

Johannes R. BecherAbschiedsmusik*

[I]

In Ungeduld hörte ich Hartinger zu, der berichtete, dass in der ganzen Welt die Arbeiter gegen den Krieg demonstrierten.

»Der Krieg ist diesmal an uns vorübergegangen«, meinte selbstbewusst Hartinger, und ich holte den Baedeker, um eine schöne Sommerfahrt zu besprechen. Wir wollten diesmal an den Gardasee. Hartinger zog mit seinem Finger die Strecke: Innsbruck, der Vorarlbergbahn entlang bis nach Landeck, Ötztal, Bozen, Meran, Rivoli – oder: Innsbruck, über den Brenner, Trient. Hartingers Finger deutete auf den Gardasee, während ich aus der beigedruckten Reisebeschreibung vorlas: »Das Wasser ist meist tiefblau.«

»Wisst ihr was?«, rief Mops von der Straße herauf, »vor der Kaserne in der Türkenstraße stehen welche in Feldgrau …«

»Feldgrau?«, schrak Hartinger hoch.

»Feldgrau, na endlich …«, entfuhr es mir.

»Will mich freiwillig melden …!«, rief Mops wieder und wartete unten.

»Das Wasser ist meist tiefblau«, ließ ich offen den Baedeker liegen.

Vor der breiten Toreinfahrt der Türkenkaserne standen Soldaten des Infanterie-Leibregiments in den neuen feldgrauen Uniformen.

»Was gibt’s?«, trat Hartinger auf einen der Soldaten zu.

»Nichts. Was soll’s geben? Krieg gibt’s«, lachte der gemütlich und unterhielt sich weiter mit seinem Kameraden.

Auf dem Kasernenhof erschollen Kommandos, der Posten präsentierte, und eine Abteilung, geführt von einem Leutnant, schwenkte in die Türkenstraße ein.

Die kleine marschierende Gruppe war bald von Neugierigen eingeschlossen, ab und zu unterbrach das dahinschreitende Schweigen ein energischer Trommelschlag.

»Jetzt verkünden s’ den Kriegszustand«, schnaubte ein Dicker hinter mir.

Einige teilten Neuigkeiten mit: »Zwei serbische Spione, als Nonnen verkleidet, ham s’ derwischt in Oberwiesenfeld  … Die Brunnen ham s’ wollen vergiften, die Bande, die miserablige … Über Nürnberg waren s’ im Flugzeug … Jaja, die Kosaken san schon in Ostpreußen und massakrieren Weiber, Kinder und alte Leut …«

Unerwartet wandte sich Mops gegen uns beide.

»Jetzt ist er da, der große Zusammenschluss … Jetzt werden wir alle ein Volk … Ich melde mich freiwillig …«

Von einem Trommelwirbel eingeleitet, verkündete der Leutnant die Verhängung des Kriegszustandes. Einige nahmen zögernd die Hüte ab. Alle blieben auf dem Platz stehen, wie festgebannt, als die Abteilung in die Kaserne zurückmarschierte.

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